DD133654B1

DD133654B1 - Verfahren und vorrichtung zum beschleunigten ablegen blattfoermiger materialien

Info

Publication number: DD133654B1
Application number: DD20327378A
Authority: DD
Inventors: Klaus-Dieter Moebius; Roland Hoffmann
Original assignee: Moebius Klaus Dieter; Roland Hoffmann
Priority date: 1978-01-18
Filing date: 1978-01-18
Publication date: 1980-08-06
Also published as: DD133654A1; SU941267A1; DE2837579A1

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum beschleunigten Ablegen blattförmiger, unter Lufteinwirkung verformbarer Materialien, beispieleweise Bogen, in Bogenauslegern von Verarbeitungsmaschinen, insbesondere in Druckmaschinen.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Durch die DT-OS 1 536 989 ist eine Einrichtung zum Ablegen von Bogen bekannt.

Durch die Einrichtung wird der auszulegende Bogen vom Greiferwagen auf einer zum Stapel hin abfallenden Bahn geführt, so daß die Vorderkante tiefer als die Hinterkante liegt. Curch diese

Art der Führung entsteht zwischen Bogen und Stapel ein keilförmiges Luftkissen, das vorzugsweise in eine Richtung entweicht. Zur Unterstützung des Entweichens der Luft, wird der Bogen mittels entgegen der Bewegungsrichtung drehender Luftbürsten durch einen Luftstrom beaufschlagt, der das Luftkissen nach hinten herausdrückt·

Nachteilig ist an dieser Einrichtung, daß die Hinterkante eine hohe Fallhöhe aufweist, so daß der Bogen eine große Fallzeit benötigt und außerdem die Gefahr der Bogenberührung durch den nachfolgenden Greiferwagen besteht. Außerdem ist die Stapelhöhe durch die abfallende Greiferwagenbahn niedrig, so daß oft ein Stapelwechsel vorgenommen v/erden muß.

Durch die DL-PS 111 870 ist eine Einrichtung bekannt, bei der der Bogen von oben ganzflächig beaufschlagt wird. Die Blasluft kann sowohl taktweise gesteuert als auch ungesteuert sein, die Blasluft kann den Bogen in jedem Bereich gleichmäßig stark beaufschlagen oder der Bogen wird durch zeitlich versetzte oder mengenmäßig unterschiedliche Blasstrahlen gezielt geformt, so daß der der Bogenlängsachse zuzuordnende Bogenteil den geringsten Abstand zum Stapel aufweist«

Der Nachteil dieser Einrichtung ist, daß der Bogen bei Beginn der Luftbeeinflussung eine große Ausgangsfallhöhe hat, die ein großes ruhendes Luftvolumen unter dem Bogen hervorruft, das sich negativ auf das beschleunigte Ablegen des Bogens auswirkt. Außerdem besteht die Gefahr des Hochschiagens der Bogenecken.

Ziel der Erfindung

Es ist Ziel der Erfindung, blattförmige Materialien auch bei hohen Geschwindigkeiten exakt auslegen zu können.

Aufgabe der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung für das Auslegen blattförmiger Materialien zu schaffen, um den Bogen in Bogenauslegern bei Beibehaltung gerader ungekröpfter Greiferwagenbahnen und einer hohen Stapelhöhe infolge geringer Luftpolsterhöhe beschleunigt ablegen zu können.

Wesen der Erfindung

Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß der Auslegevorgang in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Phasen abläuft, von denen jede durch eine charakteristische Bogenverformung, verbunden mit dem jeweiligen strömungstechnischen Effekt, bestimmt ist. Erfindungsgemäß wird dabei der zwangsgeführte Bogen durch einen taktweise steuerbaren mit Bogenfördergeschwindigkeit mitlaufenden, quer zur Bogenförderrichtung über die gesamte Bogenbreite linienförmig von oben auf den Bogen wirkenden Blasluftstrom beaufschlagt, quer zur Bogenförderrichtung konvex gegenüber dem Stapel verformt und dem Auslegestapel angenähert, durch die Kettengreifer freigegeben und danach durch einen Blasluftstrom von oben längs zur Bogenförderrichtung, beginnend an der Bogenmittellinie zeitlich und/oder mengenmäßig unterschiedlich, linienförmig nach außen verlaufend, beaufschlagt, konvex gegenüber dem Auslegerstapel in Längsrichtung verformt, abgelegt und ausgerichtet. Das Verfahren wird durch die Vorrichtung dadurch ermöglicht, daß vor dem Auslegerstapel eine Saugwalze und oberhalb des Auslegerstapels und der Greiferwagenbahn im Bogenablegebereich mit Austrittsöffnungen versehene und einem Luftversorgungsbehälter zugeordnete, quer und längs der Bogenförderrichtung regel- und steuerbare Quer- und Längsblasrohre angeordnet sind« Die Luftversorgungsbehälter der Querblasrohre sind als Verteilerbehälter und die Luftversorgungsbehälter der Längsblasrohre als Verteilerrohr ausgebildet.

Die Erfindung erlaubt eine Erhöhung der Auslegeleistung und der Zuverlässigkeit, verbessert die Qualität der Stapelkanten und somit die Weiterverarbeitbarkeit des Stapels und der abzulegenden Bogen wird schonender als bei anderen Verfahren auf den Stapel gedrückt.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden: Es zeigt:

Pig. 1: Seitenansicht der Bogenauslegevorrichtung mit dem abzulegenden Bogen während der ersten Ablegephase

Fig. 2: Vorderansicht der Bogenauslegevorrichtung mit dem abzulegenden Bogen während der zweiten Ablegephase

Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht den Bogen 1 während seiner kontinuierlichen Förderung über den Auslegerstapel 2 während der ersten Auslegephase, die mit der Straffung des hinteren Ende des Bogens 1 beginnt. Der Bogen 1 wird in dieser Auslegephase an der Vorderkante längs der Greiferwagenbahn 10 geführt und quer zur Bogenförderrichtung 12 linienförmig über die gesamte Bogenbreite von oben mit Blasluft beaufschlagt, so daß der Bogen 1 an der mit Blasluft beaufschlagten Stelle konvex gegenüber dem Auslegerstapel 2 verformt wird. Der Blasluftstrom läuft mit Bogenfördergeschwindigkeit mit. Der Bogen 1 wird dadurch örtlich an der gleichen Stelle beaufschlagt und wie aus Fig. 1 ersichtlich verformt. Art und Größe der Verformung des Bogens 1 sind von der Intensität des Steuer- und einstellbaren Blasluftstromes abhängig. Zwischen Bogen und Auslegerstapel 2 entsteht gleichzeitig infolge Relativgeschwindigkeit zwischen Bogen 1 und Umgebungsluft ein Unterdruck, so daß der Bogen 1 bei Beendigung der ersten Auslegephase (Freigabe des Bogens 1 durch die Kettengreifer 4 und Abstellen der Blasluft) dem Auslegerstapel 2 bereits angenähert ist,

Fig. 2 zeigt in einer Vorderansicht den Bogen 1 in der zweiten Auslegephase, die sich unmittelbar an die erste Auslegephase anschließt. In dieser Phase wird der an den Vorderanschlägen 9 liegende Bogen 1 beginnend in der Bogenmitte und fortsetzend zu den

Randzonen von oben über die gesamte Bogenlänge mit Blasluft beaufschlagt. Der Blasluftstrom drückt den Bogen 1 auf den Auslegerstapel 2, wobei der Bogen 1 konvex gegenüber dem Auslegerstapel 2 in Längsrichtung verformt wird, d. h., der Bogen liegt zuerst mittig mit der Längsachse auf dem Auslegerstapel 2 und wird von innen nach außen unter Einwirkung des Blasluftstromes glattgestrichen, wobei er gleichzeitig an den Vorderanschlägen 9 ausgerichtet wird.

Der Blasluftstrom ist derart einstellbar, daß er im Bereich der Längsachse groß und abnehmend zu den Randzonen kleiner sein kann. Mit der Planlage des Bogens 1 auf dem Auslegerstapel 2, dem Ausrichten des Bogens 1 und dem Abstellen der Blasluft, die in umgekehrter Reihenfolge wie das Anstellen gesteuert wird, ist der Auslegevorgang beendet.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus den Quer- und Längsblasrohren 5, 6, die mit einem Luftverteilerbehälter 7,8 verbunden sind.

Der Luftverteilerbehälter 7, 8 für die Querblasrohre 5 ist als Verteilerbehälter 8 und für die Längsblasrohre 6 als Verteilerrohr 7 ausgebildet. Quer- und Längsblasrohre 5, 6, von denen je mehrere in einem Winkel von 90° zueinander liegen, sind über dem Auslegerstapel 2 und der Greiferwagenbahn 10 angeordnet und mit AustrittsÖffnungen 11 versehen. Die AustrittsÖffnungen 11 der Querblasrohre 5 weisen senkrecht auf den Auslegerstapel 2; die Austrittsöffnungen 11 der Längsblasrohre 6 weisen von innen nach außen eine zunehmende Schrägstellung auf.

Die Lufterzeuger (Verdichter) für die Beaufschlagung der Luftverteilerbehälter 7, 8 mit Blasluft, sind nicht dargestellt. Vorzugsweise kommen jedoch Verdichter höherer Fördermenge und geringen Druckes zum Einsatz. Die Quer- und Längsblasrohre 5,6 können, wie dargestellt, je an einem Luftverteilerbehälter 7, 8 angeschlossen werden. Es ist jedoch auch möglich, nur einen zentralen Luftverteilerbehälter 7, 8 vorzusehen.

Anstelle der Quer- und Längsblasrohre 5, 6 kann auch ein über dem Auslegerstapel 2 sich erstreckender Blaskasten mit kreuzförmig

steuerbaren Düsenzeilen bei zentraler Luftversorgung angeordnet werden.

Die Austrittsöffnungen 11 sind mit Verschlußeleinenten (nicht dargestellt) zur Steuerung des Blasluftstromes versehen.

Auf bekannte Art und Weise sind im Bogenausleger Kettengreifer 4 angeordnet, die auf der Greiferwagenbahn 10 geführt werden.

Vor dem Auslegerstapel 2 in Bogenförderrichtung gesehen, ist ein als Saugwalze 3 ausgebildetes Bremsorgan vorgesehen. Anstelle der Saugwalze 3 können auch Sauggurte oder andere, die Bogenhinterkante straffende Einrichtungen angeordnet werden.

Am Auslegerstapel 2 sind Vorderanschlage 9 vorgesehen.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende: Von den Kettengreifern 4, die längs der Greiferwagenbahn 10 bewegt werden, wird der Bogen kontinuierlich über den Auslegerstapel 2 gefördert. Dabei gelangt der Bogen 1 im Bereich der Saugwalze 3 und wird angesaugt. Gleichzeitig tritt aus den Austrittsöffnungen 11 des Querblasrohres 5.1 Blasluft aus. Im weiteren Ablauf des AuslegeVorganges werden die Austrittsöffnungen 11 des Querblasrohres 5.1 geschlossen und die Austrittsöffnungen 11 des Querblasrohres 5·2 geöffnet.

In analoger Reihenfolge werden die Austrittsöffnungen 11 der Querblasrohre 5.2 bis 5.5 geöffnet bzw, geschlossen.

Mit der Freigabe des Bogens 1 durch die Kettengreifer 4 werden die Austrittsöffnungen 11 des Querblasrohres 5.5 geschlossen. Gleichzeitig werden die Austrittsöffnungen 11 der Längsblasrohre 6, beginnend mit dem in der Bogenmitte angeordneten Längsblasrohr 6 in zeitlicher Reihenfolge und fortsetzend mit den äußeren Längsblasrohren 6 geöffnet. Bs ist auch möglich, alle Austrittsöffnungen 11 gleichzeitig zu öffnen und dabei die mittigen Längsblasrohre mit Blasluft höherer Intensität zu betreiben. Alle einem Längsblasrohr 6 zugeordneten Austrittsöffnungen 11 werden gleichzeitig geöffnet. Das Schließen der Austrittsöffnungen 11 bei Beendigung des Auslegevorganges erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie das Öffnen, d. h. von außen nach innen.

Die Luftversorgung der Längsblasrohre б erfolgt über das Verteilerrohr 7.

Das Verfahren läßt sich auch realisieren, wenn anstelle der Quer- und Längsblasrohre 5, 6 ein Düsentableau mit kreuzweise Steuer- und einstellbaren Düsenzeilen über dem Auslegerstapel 2 angeordnet ist.

Claims

Erfindungsansprüche

1. Verfahren zum beschleunigten Ablegen blattförmiger, unter Lufteinwirkung verformbarer Materialien, beispielsweise Bogen, in Bogenauslegern von Verarbeitungsmaschinen, insbesondere Druckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der zwangsgeführte Bogen bei Anfangsbremsung der Bogenhinterkante durch einen taktweise steuerbaren mit Bogenfördergeschwindigkeit mitlaufenden, quer zur Bogenfb'rderrichtung über die gesamte Bogenbreite linienförmig von oben auf den Bogen wirkenden Blasluftstrom beaufschlagt, quer zur Bogenförderrichtung konvex gegenüber dem Auslegerstapel verformt und dem Auslegerstapel angenähert, durch die Kettengreifer freigegeben und danach durch einen Blasluftstrom von oben längs zur Bogenförderrichtung, beginnend an der Bogenmittellinie zeitlich und/oder mengenmäßig unterschiedlich, linienförmig nach außen verlaufend, beaufschlagt, konvex gegenüber dem Auslegerstapel in Längsrichtung verformt, abgelegt wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auslegerstapel (2) eine Saugwalze (3) und oberhalb des Auslegerstapels (2) und der Greiferwagenbahn (10) im Bogenablegebereich mit Austrittsöffnungen (11) versehene und einem Luftversorgungsbehälter (7, 8) zugeordnete, quer und längs der Bogenförderrichtung regel- und steuerbare Quer- und Längsblasrohre (5, 6) angeordnet sind.

3· Vorrichtung nach Punkt 2, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Auslegerstapel (2) ein Blaskasten mit einem kreuzweise steuer- und regelbaren Düsentableau angeordnet ist.

Hierzu. iL-Seiten Zeichnungen