DE4430105C2 - Verfahren und Vorrichtung zur flächigen Führung von im Greiferschluß fixierten Bogen auf einer gekrümmten Oberfläche eines Zylinders einer Roationsdruckmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur flächigen Führung von im Greiferschluß fixierten Bogen auf einer gekrümmten Oberfläche eines Zylinders einer RoationsdruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 3.
Eine Bogenführungsvorrichtung dieser Art ist aus der
DE-AS 11 02 767 bekannt. Diese Vorrichtung besitzt eine oberhalb
einer Transfertrommel im Bereich des in Bogenlaufrichtung nach
geordneten Druckzylinders angeordnete Blaseinrichtung. Diese
Blaseinrichtung besteht aus einem über die Breite der Transfer
trommel reichenden und mit einem Schlitz versehenen Blasrohr,
dessen Blasluftstrahl auf den Bogen gerichtet ist. Der Blasein
richtung ist eine der Transfertrommel benachbarte Bogenleitein
richtung, Hüllkörper genannt, zugeordnet.
Aus den DE 39 20 730 C2, DE 40 39 311 C2 und DE 42 17 813 A1 sind
Vorrichtungen zum Glätten von Bogen am Umfang des Druckzylinders
nach dem Übergabebereich (Bogenführungszylinder/Druckzylinder) und
vor dem nachfolgenden Druckspalt (Druckzylinder/Gummituchzylinder)
bekannt. Diese Vorrichtungen arbeiten als Blaseinrichtung, indem
sie den Bogen auf die Zylindermantelfläche "pressen". Durch die vom
Druckzylinder ausgehende Schleppwirkung der Umgebungsluft, auch
Schleppströmung genannt, bildet sich zwischen Bogen und Druck
zylinder ein Luftpolster aus, dessen Größe von der Maschinen
geschwindigkeit, der Formatgröße und dem Flächengewicht der
Bedruckstoffe abhängt.
Die Blaseinrichtung, z. B. gemäß DE 42 17 813 A1 wirkt zwar entgegen
der Bogentransportrichtung, jedoch muß sie infolge ihrer Zuordnung
zum Druckzylinder das bereits zwischen Druckzylinder und Bogen
befindliche Luftpolster "herauspressen". Dies läßt sich insbeson
dere bei höheren Maschinengeschwindigkeiten und geringerem Flächen
gewicht 100 g/qm² immer schwieriger erreichen, so daß der Bogen
vor dem Druckspalt das sogenannte Vorlaufdoublieren zeigt. Dieses
Vorlaufdoublieren ist ein Abklatschen des sich wellenden Bogens
gegen den Gummituchzylinder und kann auch zum Umschlagen der
hinteren Bogenecken führen.
Aus der DE 34 11 029 C2 ist eine Bogenführungsvorrichtung bekannt,
die in die Führungsfläche integrierte mit Blasluft oder Saugluft
beaufschlagte Luftdüsen aufweist.
Weiterhin ist aus der DE 42 11 381 A1 eine Bogenführungsvorrichtung
bekannt, die als Führungsfläche ein Leitblech mit Bohrungen besitzt
und unterhalb des Tangentenpunktes von Transfer- und Druckzylinder
(Übergabebereich) ein Pneumatiksystem besitzt, welches gegenüber
der Transfertrommel eine Saugluftströmung und gleichzeitig gegen
den Druckzylinder gerichtet einen Blasluftstrahl erzeugt. Damit
soll die durch den Druckzylinder bewirkte Schleppströmung spürbar
reduziert werden. Der Bogen soll über die gesamte Länge im Bogen
übergabebereich zwischen bogenführender Trommel und dem nachgeord
neten Druckzylinder einen ruhigen Bogenlauf aufweisen, indem der
Bogen glatt auf dem Druckzylinder aufliegt.
Nachteilig bei diesen obengenannten Lösungen ist es, daß diese das
Luftpolster zwischen aufliegenden Bogen und Druckzylinder nicht
oder nur zum Teil beseitigen. Der hintere Bereich des auf dem
Druckzylinder aufliegenden Bogens wird auch bei der Vorrichtung
gemäß DE 42 11 381 A1 noch ein Luftpolster aufweisen, was bei
höheren Geschwindigkeiten, größeren Formaten und insbesondere
dünnen Bedruckstoffen (Flächengewicht 100g/qm²) von Nachteil ist.
Unter diesen Bedingungen hebt der hintere Bereich des Bogens nach
Durchlaufen des Übergabebereiches von bogenführender Trommel und
dem Druckzylinder in dem zwischen Übergabebereich und der Druckzone
gebildeten Kreisbogen des Druckzylinders abhängig von der Ge
schwindigkeit des Formates und des Flächengewichtes ab. Dieses
Abheben des hinteren Teils des Bogens führt zu Doublieren
(Vorlaufdoublieren/Abklatschen) in der Einlaufzone von Gummituch
zylinder und Druckzylinder. Bei besonderes dünnen Bedruckstoffen
kann unter Umständen ein Umschlagen der hinteren Bogenecken oder
ein Einrollen des hinteren Bogenendes auftreten.
Aufgabe der Erfindung ist es, die im Stand der Technik genannten
Nachteile zu beseitigen, indem der Bogen bereits ab dem Übergabe
bereich von Bogenführungszylinder und Druckzylinder eine flächige
Führung auf dem Druckzylinder besitzt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil der
Patentansprüche 1 und 3 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen. Es wurde gefunden, daß der Bogen flächig nach
dem Übergabebereich auf dem Druckzylinder geführt wird, indem das
Luftkissen zwischen Bogen und Druckzylinder durch Strecken des
Bogens entgegen der Bogenlaufrichtung stark vermindert bzw. eva
kuiert wird. Der Decurleffekt des Bogenglätters läßt die Hinter
kante des Bogens glatt auf dem Zylinder aufliegen und verhindert
dadurch das Abklatschen.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer Rotationsdruckmaschine mit einer
bogenführenden Trommel zwischen zwei Druckzylindern,
Fig. 2 die Einzelheit X gemäß Fig. 1.
Gemäß Fig. 1 sind zwei Druckwerke einer Bogenrotationsdruckmaschine
in Reihenbauweise dargestellt. Jedes Druckwerk weist in bekannter
Weise einen Druckzylinder 1 oder 2, einen Gummituchzylinder 5 sowie
einen Plattenzylinder 4 auf, dem ein Feuchtwerk und ein Farbwerk
zugeordnet sind. Zwischen den Druckzylindern 1 und 2 ist ein
Bogenführungszylinder 3, auch Transfertrommel genannt, angeordnet.
Unterhalb des Bogenführungszylinders 3 ist eine Bogenleiteinrich
tung 6 angeordnet, die nach Fig. 1 aus zwei Teilen besteht. Die
Bogenleiteinrichtung 6 bildet vorzugsweise einen durchgehende
Führungsfläche und besitzt Luftdüsen in Form von Bohrungen, die mit
mindestens einem Strömungskanal verbunden sind. Die Luftdüsen
können als Blasdüsen oder als Saugdüsen auf den Bogen 16 wirken. In
Bogenlaufrichtung 9 ist unterhalb eines durch den Bogenführungs
zylinder 3 und den Druckzylinder 3 gebildeten Übergabebereiches 15
im Bogenaufgang eine Bogenglätteinrichtung 8 angeordnet. Die
Bogenglätteinrichtung 8 besitzt mindestens einen Glättspalt, der
z. B. durch Saugschlitze gebildet ist. Weiterhin ist die Bogen
glätteinrichtung 8 direkt dem Druckzylinder 2 benachbart um eine
Schleppströmung 10 des Druckzylinders 2 vor dem Übergabebereich 15
zu reduzieren. Die Bogenglätteinrichtung 8 besitzt deshalb eine
Prallfläche 7, an der der überwiegende Teil der Schleppströmung 10
vor dem Obergabebereich 15 abgelenkt wird. In Bogenlaufrichtung 9
ist die Bogenglätteinrichtung 8 am Ende der Bogenleiteinrichtung 6
angeordnet. Sie kann auch in die vorgeordnete Bogenleiteinrichtung
6 integriert sein. Der Bogenglätteinrichtung 8 ist ein Leitungs
system 11 zugeordnet, welches mit einer Saugluftquelle verbunden
ist. Die Bogenglätteinrichtung 8 weist in ihrem Glättspalt eine
über die Formatbreite quer zur Bogenlaufrichtung 9 verlaufende
Saugleiste auf, die Bohrungen, Schlitze oder eine durchgehende Nut
besitzt.
Ist die der Bogenleiteinrichtung 6 zugewandte Seite des Bogens 16
bedruckt (Widerdruck) so kann die Bogenglätteinrichtung 8 auch über
die Formatbreite in variablen Abständen auf druckfreie Zonen
einstellbare Bogenbremsen besitzen. Die Bogenbremsen sind im
wesentlichen als Saugwalzen oder mit einem umlaufenden Transport
band ausgeführt. Da bei Wendeeinrichtungen, die nach dem Prinzip
der Hinterkantenwendung arbeiten, der Bogen 16 gegen seine vom
vorgeordneten Druckzylinder 1 vorgegebenen Krümmung vom Bogen
führungszylinder 3 übernommen wird, kann abhängig von Krümmung,
Flächengewicht und Sujet des Bogens 16, in der Betriebsart Wider
druck die Saugluftquelle der Bogenglätteinrichtung 8 auch abge
schaltet werden.
In einem Kreisbogen 12, oberhalb des Übergabebereiches 15 ist dem
Druckzylinder 2 eine Führungseinrichtung 14 zugeordnet, die eine
über die formatbreite verlaufende Blaseinrichtung oder eine mecha
nische Bogenleiteinrichtung (z. B. mit Leitstäben) ist. Der Kreis
bogen 12 ist durch den Übergabebereich 15 und die Druckzone 13
charakterisiert, die zwischen Druckzylinder 2 und dem zugeordneten
Gummituchzylinder 5 gebildet wird.
Die Erfindung ist auch für eine Bogenrotationsdruckmaschine geeig
net, die zwischen den Druckzylindern 1, 2 drei hintereinander
angeordnete Bogenführungszylinder 3 aufweist. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist dann dem Bogenführungszylinder 3 zugeordnet,
welcher dem in Bogenlaufrichtung 9 nachgeordneten Druckzylinder 2
benachbart ist.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt:
Der von einem Bogenführungszylinder 3 in Bogenlaufrichtung 9 zugeführte Bogen 16 wird im Übergabebereich 15 an den Druckzylinder 2 übergeben. Die über die gesamte formatbreite sich erstreckende Bogenglätteinrichtung 8 bewirkt gegenüber dem Bogenführungszylinder 3 einen Unterdruck, indem Umgebungsluft über ein Leitungssystem 11 in Saugrichtung (Fig. 1, Pfeil) abgesaugt wird. Der Bogen 16 wird an die Bogenglätteinrichtung 8 über die wellenförmig gekrümmte Kontur gezogen. Durch den Bogenglätter 8 wird neben der Saugwirkung ein Decurleffekt erzielt, indem der am Druckzylinder 2 im Greifer schluß fixierte Bogen 16 entgegen der Bogenlaufrichtung 9 gestreckt wird. Das Strecken des Bogens 16 entgegen der Laufrichtung 9 bewirkt, daß der auf dem Druckzylinder 2 fixierte Bogen 16 auf dem Umfang des Druckzylinder 2 bereits das Entstehen eines Luftpolsters (zwischen Bogen 16 und Druckzylinder 2) spürbar reduziert. Der Bogen 16 wird straff auf den Druckzylinder 2 aufgezogen und erhält durch die Formgebung der Bogenglätteinrichtung 8 eine verbesserte Planlage, insbesondere im hinteren Bereich des Bogens 16.
Der von einem Bogenführungszylinder 3 in Bogenlaufrichtung 9 zugeführte Bogen 16 wird im Übergabebereich 15 an den Druckzylinder 2 übergeben. Die über die gesamte formatbreite sich erstreckende Bogenglätteinrichtung 8 bewirkt gegenüber dem Bogenführungszylinder 3 einen Unterdruck, indem Umgebungsluft über ein Leitungssystem 11 in Saugrichtung (Fig. 1, Pfeil) abgesaugt wird. Der Bogen 16 wird an die Bogenglätteinrichtung 8 über die wellenförmig gekrümmte Kontur gezogen. Durch den Bogenglätter 8 wird neben der Saugwirkung ein Decurleffekt erzielt, indem der am Druckzylinder 2 im Greifer schluß fixierte Bogen 16 entgegen der Bogenlaufrichtung 9 gestreckt wird. Das Strecken des Bogens 16 entgegen der Laufrichtung 9 bewirkt, daß der auf dem Druckzylinder 2 fixierte Bogen 16 auf dem Umfang des Druckzylinder 2 bereits das Entstehen eines Luftpolsters (zwischen Bogen 16 und Druckzylinder 2) spürbar reduziert. Der Bogen 16 wird straff auf den Druckzylinder 2 aufgezogen und erhält durch die Formgebung der Bogenglätteinrichtung 8 eine verbesserte Planlage, insbesondere im hinteren Bereich des Bogens 16.
Bezugszeichenliste
1 Druckzylinder
2 Druckzylinder
3 Bogenführungszylinder
4 Plattenzylinder
5 Gummituchzylinder
6 Bogenleiteinrichtung
7 Prallfläche
8 Bogenglätteinrichtung
9 Bogenlaufrichtung
10 Schleppströmung
11 Leitungssystem
12 Kreisbogen
13 Druckzone
14 Führungseinrichtung
15 Übergabebereich
16 Bogen
X Einzelheit
2 Druckzylinder
3 Bogenführungszylinder
4 Plattenzylinder
5 Gummituchzylinder
6 Bogenleiteinrichtung
7 Prallfläche
8 Bogenglätteinrichtung
9 Bogenlaufrichtung
10 Schleppströmung
11 Leitungssystem
12 Kreisbogen
13 Druckzone
14 Führungseinrichtung
15 Übergabebereich
16 Bogen
X Einzelheit
Claims (8)
1. Verfahren zur flächigen Führung von im Greiferschluß fixierten Bogen auf einer
gekrümmten Oberfläche eines Druckzylinders einer Rotationsdruckmaschine vor der
Druckzone, wobei dem Druckzylinder in Bogenlaufrichtung mindestens ein
Bogenführungszylinder vorgeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem durch die Druckzone und dem Übergabebereich von vorgeordnetem
Bogenführungszylinder und Druckzylinder annähernd bestimmten Kreisbogen ein
pneumatisch auf dem Druckzylinder geführter Bogen in Bogenlaufrichtung vor dem
Übergabebereich entgegen seiner Laufrichtung gestreckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bogen mechanisch auf dem Druckzylinder geführt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer in einem Kreisbogen (12) vor der Druckzone (13) des Druckzylinders (2)
angeordneten Führungseinrichtung (14) unterhalb des Übergabebereiches (15) von
Bogenführungszylinder (3) und Druckzylinder (2) eine Bogenglätteinrichtung (8)
zugeordnet ist, die mit einer Saugluftquelle gekoppelt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung (14) eine über die Breite des Druckzylinder (2) verlaufende
Blaseinrichtung ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung (14) eine über die Breite des Druckzylinders (2) verlaufende
mechanische Leiteinrichtung ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenglätteinrichtung (8) eine dem Druckzylinder (2) benachbarte Prallfläche (7)
aufweist, an der der überwiegende Teil der Schleppströmung (10) des Druckzylinders (2)
vor dem Übergabebereich (15) abgelenkt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenglätteinrichtung (8) für den Widerdruck mit einer Mehrzahl von quer zur
Bogenlaufrichtung (9) verschiebbaren pneumatisch beaufschlagbaren Bogenbremsen
gebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugluftquelle der Bogenglätteinrichtung (8) abschaltbar ist.
Priority Applications (4)
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DE4430105A DE4430105C2 (de) | 1994-08-25 | 1994-08-25 | Verfahren und Vorrichtung zur flächigen Führung von im Greiferschluß fixierten Bogen auf einer gekrümmten Oberfläche eines Zylinders einer Roationsdruckmaschine |
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DE4430105A DE4430105C2 (de) | 1994-08-25 | 1994-08-25 | Verfahren und Vorrichtung zur flächigen Führung von im Greiferschluß fixierten Bogen auf einer gekrümmten Oberfläche eines Zylinders einer Roationsdruckmaschine |
Publications (2)
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- 1994-08-25 DE DE4430105A patent/DE4430105C2/de not_active Revoked
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- 1995-07-13 EP EP95110975A patent/EP0699527B1/de not_active Expired - Lifetime
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