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Die
Erfindung betrifft einen Ausleger nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Ein
Ausleger der genannten Art ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 195 24 641 A1 bekannt.
Die darin offenbarten, von Trocknern abgegebenen Blasluftvorhänge und
die in die Bogenleitfläche
mündenden
Düsen bilden
eine derartige Konstellation, dass das Zielgebiet eines jeweiligen
Blasluftvorhanges mit einer Reihe der Düsen versehen ist, wobei diese
Düsen eine
in die Verarbeitungsrichtung orientierte Strömung erzeugen.
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Mit
dieser gegenseitigen Zuordnung von Düsen und Blasluftvorhängen wird
dem andernfalls auftretenden Effekt entgegengewirkt, dass ein entsprechender
Blasluftvorhang den diesen passierenden Bogen im Bereich des Zielgebietes
in Richtung auf die Bogenleitfläche
drückt
solange der Bogen das Zielgebiet überdeckt.
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In
DE 19527441 C2 ist
eine Vorrichtung zum Abbremsen eines Bogens beschrieben, welche
eine gegen die Bogentransportrichtung gerichtete, Blasdüsen aufweisende
Blasdüsenleiste
umfasst.
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In
DE 4447963 B4 ist
eine Bogenleiteinrichtung beschrieben, die eine Leitfläche mit
einer Einlaufzone aufweist, in der Luftblasendüsen mit entgegen der Bogenförderrichtung
gerichteten Blasluftstrahlen angeordnet sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ausleger der eingangs
genannten Art so auszugestalten, dass der Gefahr des Hochschlagens
des nachlaufenden Endes eines jeweiligen Bogens beim Verlassen des
Zielgebietes entgegengewirkt wird.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Ausleger mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Das
auf der Bogenleitfläche
befindliche Zielgebiet, auf welches der Blasluftvorhang ausgerichtet ist,
wird von letzterem jeweils dann mit Glasluft beaufschlagt, wenn
ein nacheilender Endabschnitt des jeweiligen Bogens das Zielgebiet
nicht mehr und ein vorauseilender Endabschnitt eines nachfolgenden Bogens
bzw. ein den nachfolgenden Bogen schleppendes Greifersystem noch
nicht überdeckt.
Während
dieser Zeitspanne wird bei herkömmlicher
Ausgestaltung des eingangs genannten Auslegers und einer Ausstattung
desselben mit einem einen Blasluftvorhang in Form eines Heißluftrakels
abgebenden Trockner insbesondere ein seitens der Bogenleitfläche stromabwärts abgelenkter
Teil des Blasluftvorhanges in der Weise wirksam, dass er den nacheilenden
Abschnitt eines jeweiligen Bogens unterbläst und zu einem Hochschlagen
dieses Endabschnittes führt.
Dies hat eine starke nachteilige Beeinflussung des Bogenlaufes zur
Folge, die sich insofern mehrfach auswirkt als sie zu Abschmierproblemen
und zu Problemen bei der Erfassung der Bogen durch eine nachfolgende
Bogenbremse führen
kann. Um diesen Problemen zu begegnen war es erforderlich, mit geringen
Trocknerleistungen zu fahren, das heißt mit geringem Volumenstrom
und geringer Strömungsgeschwindigkeit
des Heißluftrakels,
was jedoch bei entsprechend unzulänglichem Trocknungsergebnis
eine verhältnismäßig geringe
Verarbeitungsgeschwindigkeit erzwang, und es war ein hoher Aufwand
zu betreiben, um die das Luftpolster zur schwebenden Führung der
Bogen beeinflussenden Parameter einzustellen.
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All
diese Probleme werden mit der Erfindung auf verblüffend einfache
Weise dadurch beseitigt, dass ein Unterblasen des nacheilenden Endabschnittes
eines jeweiligen Bogens seitens eines von einem Trockner abgegebenen
Blasluftvorhanges verhindert wird, und zwar dadurch, dass im genannten
Zielgebiet einem stromabwärts
abgelenkten Volumenstrom des Blasluftvorhanges eine Strömung entgegenwirkt.
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Den
beigefügten
Zeichnungen und der hierauf Bezug nehmenden nachfolgenden näheren Erläuterung
sind insbesondere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
entnehmbar.
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In
den Zeichnungen zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines einen Ausleger umfassenden Abschnittes
einer Druckmaschine, wobei der Ausleger eine Bogenleitfläche aufweist,
die auf hier nicht ersichtliche Weise mit einer Düsenanordnung
gemäß der Erfindung
versehen ist,
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2 einen
in Richtung des Pfeils II in der 1 gesehenen
Abschnitt der Bogenleitfläche
mit einer entsprechend einer ersten Variante vorgesehenen Anordnung
der Düsen
nach einem ersten und einem zweiten Modus,
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3 einen
der Darstellung von 2 entsprechenden Abschnitt der
Bogenleitfläche
mit einer entsprechend einer zweiten Variante vorgesehenen Anordnung
der Düsen
nach einem ersten und einem zweiten Modus,
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4 einen
entlang der Linie IV in 2 geführten Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel
einer Bogenleitvorrichtung.
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Der
in 1 dargestellte Abschnitt einer Bogen verarbeitenden
Rotationsdruckmaschine umfasst einen auf eine letzte Verarbeitungsstation
folgenden Ausleger 1. Eine solche Verarbeitungsstation kann
ein Druckwerk oder ein Nachbehandlungswerk sein, wie beispielsweise
ein Lackwerk. Im vorliegenden Beispiel handelt es sich bei der letzten
Verarbeitungsstation um ein im Offsetverfahren arbeitendes Druckwerk 2 mit
einem Druckzylinder 2.1. Dieser führt einen jeweiligen Bogen 3 in
einer mittels des Drehrichtungspfeiles 5 angedeuteten Verarbeitungsrichtung
durch einen Druckspalt zwischen dem Druckzylinder 2.1 und
einem damit zusammenarbeitenden Gummituchzylinder 2.2 und übergibt
ihn anschließend
an einen Kettenförderer 4 unter Öffnen von
am Druckzylinder 2.1 angeordneten, zum Erfassen des Bogens 3 an
einem Greiferrand am vorauseilenden Ende des Bogens vorgesehenen
Greifern. Der Kettenförderer 4 umfasst
zwei Förderketten 6, von
welchen eine jeweilige entlang einer jeweiligen Seitenwand des Kettenauslegers 1 betriebsmäßig umläuft. Eine
jeweilige Förderkette 6 umschlingt
je eines von zwei synchron angetriebenen Antriebskettenrädern 7,
deren Drehachsen miteinander fluchten und ist im vorliegenden Beispiel über je ein
gegenüber
den Antriebskettenrädern 7 stromabwärts bezüglich der
Verarbeitungsrichtung befindliches Umlenkkettenrad 8 geführt. Zwischen
den beiden Förderketten 6 erstrecken
sich von diesen getragene Greifersysteme 9 mit Greifern 9.1,
welche Lücken
zwischen den am Druckzylinder 2.1 angeordneten Greifern durchfahren
und dabei einen jeweiligen Bogen 3 unter Erfassen des genannten
Greiferrandes am vorauseilenden Ende des Bogens 3 unmittelbar
vor dem Öffnen
der am Druckzylinder 2.1 angeordneten Greifer übernehmen,
ihn über
eine Bogenleitvorrichtung 10 hinweg zu einer Bogenbremse 11 transportieren und
sich dort zur Übergabe
des Bogens 3 an die Bogenbremse 11 öffnen. Diese
vermittelt den Bogen eine gegenüber
der Verarbeitungsgeschwindigkeit verringerte Ablagegeschwindigkeit
und gibt sie nach Erreichen derselben ihrerseits frei, so dass ein
jeweiliger nunmehr verlangsamter Bogen 3 schließlich auf Vorderkantenanschläge 12 auftrifft
und unter Ausrichtung an diesen und an diesen gegenüberliegenden
Hinterkantenanschlägen 13 gemeinsam
mit vorausgegangenen und/oder nachfolgenden Bogen 3 einen
Stapel 14 bildet, der mittels eines Hubwerkes in dem Maße absenkbar
ist, wie der Stapel 14 anwächst. Von dem Hubwerk sind
in 1 lediglich eine den Stapel 14 tragende
Plattform 15 und diese tragende, strichpunktiert angedeutete
Hubketten 16 wiedergegeben.
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Die
Förderketten 6 sind
entlang ihrer Wege zwischen den Antriebskettenrädern 7 einerseits
und den Umlenkkettenrädern 8 andererseits
mittels Kettenführungsschienen
geführt,
welche somit die Kettenbahnen der Kettentrume bestimmen. Im vorliegenden
Beispiel werden die Bogen 3 von dem in 1 unteren
Kettentrum transportiert. Dem von diesem durchlaufenen Abschnitt
der Kettenbahn folgt eine diesem zugewandte, an der Bogenleitvorrichtung 10 ausgebildete
Bogenleitfläche 17.
Zwischen dieser und dem jeweils darüber hinweggeführten Bogen 3 ist
bevorzugt betriebsmäßig ein
Tragluftpolster ausgebildet. Hierzu ist die Bogenleitvorrichtung 10 mit
in die Bogenleitfläche 17 mündenden
hier nicht dargestellten Düsen 18 (siehe 2)
ausgestattet, zu deren Versorgung in symbolischer Darstellung ein Stutzen 18' wiedergegeben
ist.
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Um
ein gegenseitiges Verkleben der bedruckten Bogen 3 im Stapel 14 zu
verhindern, sind auf dem Weg der Bogen 3 von den Antriebskettenrädern 7 zur
Bogenbremse 11 ein Trockner 19 und eine Bestäubungsvorrichtung 20 vorgesehen.
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Zur
Vermeidung einer übermäßigen Erwärmung der
Bogenleitfläche 17 durch
den Trockner 19 ist in die Bogenleitvorrichtung 10 ein
Kühlmittelkreislauf
integriert, der in 1 symbolisch durch einen Einlassstutzen 21 und
einen Auslassstutzen 22 an einer der Bogenleitfläche 17 zugeordneten
Kühlmittelwanne 23 angedeutet
ist.
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Im
Ausleger 1 besteht betriebsmäßig ein sich quer zur Verarbeitungsrichtung
erstreckender und auf ein Zielgebiet 24 auf der Bogenleitfläche 17 ausgerichteter
Blasluftvorhang 25 insbesondere in Form eines vom Trockner 19 abgegebenen
Heißluftrakels.
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In 2 ist
eine erste Ausgestaltung eines Abschnittes der mittels eines Leitbleches
gebildeten Bogenleitfläche 17 in
Richtung des Pfeiles II der 1 gesehen
wiedergegeben. Der zwischen strichpunktierten Linien gelegene Bereich
der Bogenleitfläche 17 stellt
das Zielgebiet 24 dar, auf welches der Blasluftvorhang 25 ausgerichtet
ist. Die in die Bogenleitfläche 17 mündenden Düsen bilden
eine erste Variante von deren Anordnung auf der Bogenleitfläche 17,
wobei nach einem ersten der beiden Modi angeordnete Düsen 18 eine
bezüglich
der mit dem Richtungspfeil 26 angegebenen Verarbeitungsrichtung stromabwärts gegenüber dem
Zielgebiet 24 gelegene Düsenreihe 27 bilden,
die sich quer zur Verarbeitungsrichtung erstreckt und deren Düsen 18 so
orientiert sind, dass sie bei betriebsmäßiger Durchströmung derselben
eine stromaufwärts
gerichtete Strömung
zwischen der Bogenleitfläche 17 und
dem jeweiligen Bogen 3 erzeugen, während bei der hier vorliegenden
Variante die nach einem zweiten der beiden Modi angeordneten Düsen durch
eine gedachte, in der Verarbeitungsrichtung verlaufende, die Bogenleitfläche 17 halbierende
Mittellinie in zwei Gruppen unterteilt sind und die Düsen 18 einer
jeweiligen der beiden Gruppen betriebsmäßig Strömungen abgeben, die von der
gedachten Mittellinie weg gerichtet sind. Gemäß dem in 2 wiedergegebenen
Ausführungsbeispiel
sind diese Strömungen
senkrecht auf die seitlichen Ränder
der Bogenleitfläche 17 ausgerichtet.
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Während die
betriebsmäßige Durchströmung der
nach dem zweiten Modus angeordneten Düsen das genannte Tragluftpolster
ausbildet, richtet sich die aus der Düsenreihe 27 abgegebene
Strömung
gegen einen stromabwärts
umgelenkten Teil des Blasluftvorhanges 25 und lenkt ihrerseits
diesen abgelenkten Teil in eine derartige Richtung ab, dass ein
jeweiliger das Zielgebiet 24 verlassender Bogen 3 nicht
von einer dort herrschenden Strömung
seitens des Blasluftvorhanges unterblasen wird.
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Setzt
sich der Blasluftvorhang 25, wie in 1 angedeutet,
aus mehreren Teilvorhängen
zusammen, die sich quer zur Verarbeitungsrichtung erstrecken und
in Verarbeitungsrichtung aufeinanderfolgen, so verhindert bei hinlänglich enger
Nachbarschaft der Teilvorhänge
ein jeweils gegenüber
einem benachbarten Teilvorhang stromabwärts vorliegender Teilvorhang
ein Hochschlagen des nachlaufenden Endes eines jeweiligen Bogens 3,
wenn dieser den Einflussbereich des stromaufwärts benachbarten Teilvorhanges
verlässt.
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Die
gemäß der ersten
Ausgestaltung gemäß 2 derartig
vorgesehene Ausrichtung der die Düsenreihe 27 bildenden
Düsen 18,
dass diese betriebsmäßig entgegen
der Verarbeitungsrichtung gemäß Richtungspfeil 26 orientierte
Strömungen
abgeben, empfiehlt sich insbesondere für den Fall der Verarbeitung
relativ steifer Bedruckstoffe.
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Eine
in 3 wiedergegebene zweite Ausgestaltung empfiehlt
sich insbesondere für
den Fall der Verarbeitung relativ biegeweicher Bedruckstoffe, sie
eignet sich aber auch für
den Fall der Verarbeitung von Bedruckstoffen ganz unterschiedlicher
Biegesteifigkeiten und Flächengewichte.
Bei dieser Ausgestaltung liegen die nach dem ersten Modus angeordneten
Düsen 18 ebenso
wie bei der ersten Ausgestaltung innerhalb eines quer zur Verarbeitungsrichtung
gemäß Richtungspfeil 26 verlaufenden,
stromabwärts
gegenüber
dem Zielgebiet 24 gelegenen Streifens 32 der Bogenleitfläche 17 und
sie bilden ebenso wie im Falle der ersten Ausgestaltung gemäß 2 ein
Raster, dessen Erstreckung quer zur Verarbeitungsrichtung an die
entsprechende Erstreckung des maximal verarbeitbaren Formates der
Bogen 3 angepasst ist.
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Im
Falle der zweiten Ausgestaltung unterscheiden sich die nach dem
ersten und dem zweiten Modus angeordneten Düsen 18 auf einer jeweiligen Seite
der genannten Mittellinie zwar nicht in deren Ausrichtung, wie dies
bei der Ausgestaltung gemäß 2 der
Fall ist, ein Unterschied der beiden Anordnungsmodi besteht jedoch
in der Verteilung der Düsen 18 über die
Bogenleitfläche 17,
wonach im Falle der Ausgestaltung gemäß 3 die nach
dem zweiten Modus angeordneten Düsen 18 zumindest
auf einen Bereich der Bogenleitfläche 17 beschränkt sind, der
sich quer zur Verarbeitungsrichtung innerhalb einer entsprechenden
Erstreckung der Bogen mit dem kleinsten verarbeiteten Format erstreckt.
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Die
auf einer jeweiligen Seite der gedachten Mittellinie gleiche Ausrichtung
der nach den beiden Modi angeordneten Düsen 18, also deren
betriebsmäßige Abgabe
jeweils gleich gerichteter Strömungen
hat jedoch zur Folge, dass sich keine dieser Strömungen kreuzen, was sich insbesondere
bei relativ biegeweichen Bogen mit relativ kleinem Flächengewicht
insofern vorteilhaft auswirkt als örtliche Aufwerfungen der Bogen
verhindert werden, die im Falle sich kreuzender Strömungen an
entsprechenden Kreuzungsstellen auftreten können.
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In 4 ist
ein Ausführungsbeispiel
wiedergegeben für
einen individuellen Blasluftanschluss der nach dem ersten Modus
angeordneten, im dargestellten Falle die Düsenreihe 27 bildenden
Düsen 18 gemäß 2.
Dabei wird in einem Kessel 28 unter Druck bereitgestellte
Luft einem die Düsenreihe 27 versorgenden
Glaskasten 29 über
eine Versorgungsleitung 30 zugeführt, in die ein steuerbares
Ventil 31 eingesetzt ist.
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- 1
- Ausleger
- 2
- Druckwerk
- 2.1
- Druckzylinder
- 2.2
- Gummituchzylinder
- 3
- Bogen
- 4
- Kettenförderer
- 5
- Drehrichtungspfeil
- 6
- Förderkette
- 7
- Antriebskettenrad
- 8
- Umlenkkettenrad
- 9
- Greifersystem
- 9.1
- Greifer
- 10
- Bogenleitvorrichtung
- 11
- Bogenbremse
- 12
- Vorderkantenanschlag
- 13
- Hinterkantenanschlag
- 14
- Stapel
- 15
- Plattform
- 16
- Hubkette
- 17
- Bogenleitfläche
- 18
- Düse
- 18'
- Stutzen
- 19
- Trockner
- 20
- Bestäubungsvorrichtung
- 21
- Einlassstutzen
- 22
- Auslassstutzen
- 23
- Kühlmittelwanne
- 24
- Zielgebiet
auf der Bogenleitfläche 17
- 25
- Blasluftvorhang
- 26
- Richtungspfeil
der Verarbeitungsrichtung
- 27
- Düsenreihe
- 28
- Kessel
- 29
- Glaskasten
- 30
- Versorgungsleitung
- 31
- Ventil
- 32
- Streifen
der Bogenleitfläche 17