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Die Erfindung betrifft eine Auslage für eine bogenverarbeitende Maschine gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs und ein Verfahren zum Ablegen von Bogen auf einem Bogenstapel in einer bogenverarbeitenden Maschine.
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Bei hohen Maschinengeschwindigkeiten und/oder der Verarbeitung dünner Materialien kann es vorkommen, dass der letzte abzulegende Bogen von nachfolgenden Greiferwagen erfasst und mitgenommen wird. Dabei kann ein Überschießbogen entstehen, der in den Auslagebereich gelangt. Diese Bogen müssen entfernt werden, was zu Ausfallzeiten führt. Weiterhin besteht die Gefahr, dass ein nicht entnommener Bogen zu Problemen (wie Beeinträchtigung der Ablagefunktion, wenn z. B. ein Bogen oberhalb eines Blasrahmens liegt, Verbrennungsgefahr von Bogen im Bereich von Trocknern oder Beschädigungen des Bogenleitbleches im Bereich Kettenradwelle) führt.
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Aus der
DE 44 34 190 A1 ist ein Bogenausleger an einer Bogen bearbeitenden Maschine bekannt, aufweisend schnelllaufende Lüftergebläse für ein geringes Luftvolumen, die einen konzentrierten Luftstrahl laminarer Strömung mit hoher Strömungsgeschwindigkeit im wesentlichen senkrecht von oben gegen den ankommenden Bogen blasen. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass hier der letzte abzulegende Bogen zu Störfällen führen kann. Auch bei der Probebogenentnahme kann es zu Problemen, wie Überschießbogen, kommen.
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Aus der
DE 34 13 179 A1 ist eine Steuer- und Regelvorrichtung eines Bogenauslegers für bogenverarbeitende Maschinen, insbesondere für Bogendruckmaschinen, bekannt, bei der unter anderem für die Veränderung der Drehzahl und der Zu- und Abschaltung der zur Erleichterung des Ablegevorgangs von oben auf den Bogen blasenden Ventilatoren oder des Drucks andersartiger gleichwirkender, regulierbarer und punktwirksamer Blasluftquellen gesonderte Stellmotoren mit Rückmeldung der erreichten Einstellung vorgesehen sind. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass permanent eingesetzte Blasstrahlen den Luftverbrauch erhöhen und auch den Ablageprozess stören können.
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Die
DE 196 31 814 C1 zeigt Einzel-Blasrohre, die je mit einem Kupplungsteil verbunden sind und von der Steuereinheit separat mit Druckluft ansteuerbar sind und in Kombination mit weiteren Baugruppen angeordnet sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Stapelprozess für bogenverarbeitende Maschinen weiter zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs und ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass der Stapelprozess für bogenverarbeitende Maschinen weiter verbessert wird. Insbesondere kann erreicht werden, dass eine Funktion Letztbogenblasen und/oder Probebogenentnahme ohne Maschinenstopp sichergestellt wird.
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Vorteilhafterweise wird insbesondere vermieden, dass eine beispielsweise über einer Bogenbremse befindliche letzte bzw. hintere Blasreihe eines Blasrahmens den letzten Bogen an dessen Hinterkante anhebt.
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Gemäß einer Ausführungsform werden die Bogen während des normalen Ablageprozesses vorzugsweise ausschließliche durch Ventilatoren eines Blasrahmens ggf. in Verbindung mit Blasrohren und/oder Eckenbläsern permanent mit Blasluft beaufschlagt und damit die Ablage der aufeinander folgenden Bogen unterstützt.
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Blasrohre können sich beispielsweise in Bogenlaufrichtung und/oder quer zur Bogenlaufrichtung zwischen den Ventilatoren erstrecken. Bei einem abzulegenden Letztbogen wird durch mindestens eine zusätzliche Blasdüse ein Blasstrahl in Richtung des Stapelbereiches, insbesondere des Letztbogens, ausgestoßen, der den Letztbogen dann auf den Stapel niederdrückt. Alternativ oder zusätzlich kann die mindestens eine zusätzliche Blasdüse während einer Probebogenentnahme aktiviert werden, so dass der oder die sich über dem zu entnehmenden Probebogen befindlichen Bogen niedergedrückt und damit gegen Verrutschen fixiert sind. Insbesondere kann durch die zusätzliche Blasdüse während der Probebogenentnahme eine sichere Anlage der folgenden Bogen an einem Hilfsanschlag sichergestellt werden.
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Vorteilhafterweise werden die Blasmittel, wie beispielsweise ein Blasrahmen mit Ventilatoren und ggf. Blasrohren und/oder Eckenbläsern, über dem Stapel für den normalen Ablageprozess eingesetzt. Diese Blasmittel sind für den Fortdruck ausreichend, um den Bogenfall zu unterstützen, so dass die Bogen ausreichend schnell auf dem Stapel abgelegt werden. Sie sind aber nicht in der Lage, die für den letzten Bogen erforderlichen Kräfte aufzubringen, um ein Mitreißen dieses Bogens durch die Unterdruckschleppe des Greiferwagens zu verhindern. Durch ein Letztbogenblasen mit der mindestens einen zusätzlichen Blasdüse wird der letzte die Druckmaschine durchlaufende Bogen, beispielsweise ein letzter Bogen eines Anlegerstapels, ein letzter Bogen eines Druckjobs, der letzte Bogen nach einem Stopper oder ein anderweitig letzter abzulegender Bogen, durch gezielt eingesetzte Blasluft auf den Bogenstapel gedrückt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, durch die zusätzliche Blasdüse einen Blasstrahl, insbesondere einen Blasluftstrahl, senkrecht auf den Stapel zu richten. In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, den Blasstrahl entgegengesetzt der Bewegungsrichtung (Bogenlaufrichtung) schräg auf Stapel zu richten. Bevorzugt werden mehrere Blasdüsen über dem Stapelbereich angeordnet. Besonders bevorzugt wird eine Mehrzahl von Blasdüsen vorgesehen, die baulich mit dem Blasrahmen verbunden oder im Blasrahmen integriert sein können. Es können Blasdüsen auch bewegbar, beispielsweise neigungsverstellbar, angeordnet sein und/oder durch entsprechende Umschaltmechanismen deren Blasdruck bei Bedarf angepasst, z. B. erhöht, werden. Weiter können mehrere Blasdüsen bzw. Bläser nach außen, beispielsweise zur jeweiligen Bogenkante, geneigt angeordnet sein. Besonders bevorzugt sind mehrere Blasdüsen bzw. Bläser über dem Stapel verteilt angeordnet. Weiterbildend können auch zwei oder mehr verschiedene Arten von Blasdüsen kombiniert angeordnet und/oder eingesetzt werden. Alternativ kann auch eine eine Erstreckung aufweisende Schlitzdüse als zusätzliche Blasdüse eingesetzt werden.
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Bevorzugt erfolgt das Letztbogenblasen durch mehrere Düsen, welche über die gesamte maximale Stapelfläche aufgeteilt sind und die nur für den letzten Bogen zugeschaltet werden, um das Mitreißen des letzten Bogens durch die aerodynamischen Kräfte der Greiferwagen zu verhindern. Das Letztbogenblasen kann unabhängig von den Blasmitteln bzw. den zahlreichen Düsen über dem vorderen Stapelbereich erfolgen. Bei Formatvariabilität der Bogenlänge kann die Blasdüse verlagert werden oder es werden unterschiedliche Blasdüsen derart aktiviert, dass für das Letztbogenblasen jeweils mindestens eine Blasdüse den Letztbogen, insbesondere dessen Hinterkante, beaufschlagt, sodass die Hinterkante des Letztbogens mit Sicherheit nicht von dem oder den Greiferwagen mitgerissen werden kann. Diese Lösung trägt der Tatsache Rechnung, dass genau die Bogenhinterkante der aerodynamisch labilste Teil bei dem Überfahrvorgang durch die Folgegreiferwagen bleibt. Das Letztbogenblasen hält bevorzugt genau diese Hinterkante nieder und sorgen damit dafür, dass der gesamte Bogen geschlossen über der Stapeloberfläche bleibt und durch den Greiferwagen nicht aufgeschlagen werden kann.
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Vorteilhafterweise wird eine diskrete Verteilung der Düsen über die Stapellänge auch bei Formatvariabilität des Stapels erreicht. Besonders bevorzugt wird sichergestellt, dass bei jeder Formatlänge mindestens eine Blasdüse, insbesondere Blasluftdüse, und/oder ein Blasstrahl, insbesondere ein Blasluftstrahl, der Letztbogenblaseinrichtung den Letztbogen niederdrückt. Das Letztbogenblasen kann beispielsweise einsetzen, kurz bevor der Letztbogen den Stapel erreicht hat, damit sich ein genügend großer Blasluftdruck aufbauen kann. Beispielsweise kann das Letztbogenblasen beim viertletzten, drittletzten, vorletzten oder auch letzten Bogen einsetzen, so dass der Letztbogen mit Sicherheit durch die anliegende Blasluft nach unten auf die Stapeloberfläche gedrückt wird. Über eine Steuereinrichtung kann das Letztbogenblasen insbesondere in Abhängigkeit von Parametern, beispielsweise der Maschinengeschwindigkeit, gesteuert oder geregelt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zusätzliche Blasen, insbesondere das Letztbogenblasen, erst bei einer definierten Maschinengeschwindigkeit einsetzt. Beispielsweise kann das Letztbogenblasen erst bei einer Maschinengeschwindigkeit von 10.000 Bogen pro Stunde (B/h), von 12.000 B/h oder auch 15.000 B/h einsetzen. Dies kann auch vom Maschinen- und/oder Bogenformat abhängig sein oder abhängig gemacht werden. Unterhalb dieser Maschinengeschwindigkeit kann damit auf das zusätzliche Blasen, insbesondere das Letztbogenblasen, verzichtet werden. Dies spart Energie, wenn die zu erwartenden Probleme erst bei höheren Maschinengeschwindigkeiten auftreten. Eine entsprechende Ansteuerung kann durch die Steuereinrichtung auch automatisiert vorgenommen werden.
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In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, die mindestens eine zusätzliche Blasdüse bei einer Probebogenentnahme zu aktivieren, um einen oberhalb des zu entnehmenden Probebogens befindlichen Bogen zu fixieren und damit am Verrutschen zu hindern. Dafür kann die zusätzliche Blasdüse oder auch mehrere zusätzliche Blasdüsen beispielsweise über eine Steuereinrichtung angesteuert werden. Über die Steuereinrichtung können weitere Elemente, wie wegschwenkbare Vorderkantenanschläge und/oder einfahrbare Trennelemente, gesteuert und/oder koordiniert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zusätzliche Blasen, insbesondere bei einer Probebogenentnahme, mit sich verändernder Intensität des Blasstrahles durchgeführt wird. Die Intensität des Blasstrahles kann dabei periodisch und bevorzugt taktgebunden veränderlich sein. Bei einer Probebogenentnahme wird bevorzugt von einer oder von mehreren Blasdüsen Blasluft taktweise auf die freigegebenen Bogenvorderkanten gerichtet ausgestoßen. Die Blaslufteinstellung kann von der Steuereinrichtung über Drehschieber bzw. Ventilansteuerung durchgeführt werden. Durch die Verringerung bzw. Unterbrechung des Blasluftausstoßes wird vorteilhaft die zwischen die Bogen gebrachte Luftmenge reduziert.
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Besonders bevorzugt wird mindestens eine zusätzliche Blasdüse für ein Letztbogenblasen und eine weitere zusätzliche Blasdüse für eine Probebogenentnahme angeordnet. Diese zusätzlichen Blasdüsen können unabhängig voneinander angeordnet und/oder angesteuert werden, so dass diese jeweils für ihre Aufgabe optimiert werden können. Die zusätzliche Blasdüse kann beispielsweise händisch für Probebogenentnahme aktiviert werden, während die zusätzliche Blasdüse der Letztbogenblaseinrichtung durch eine Steuereinrichtung automatisiert nach Maschinenparametern erfolgt.
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Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
- 1: Auslage mit einer Ventilatoranordnung über einem Bogenstapel und Letztbogenbläsern in Bereitschaftsstellung;
- 2: Auslage während des normalen Ablageprozesses mit aktivierten Ventilatoren;
- 3: Auslage bei Ablage eines Letztbogens mit zusätzlich aktivierten Letztbogenbläsern;
- 4: Auslage während einer Probebogenentnahme mit zusätzlich aktivierten Vorderkantenbläsern;
- 5: Ausführungsform eines Blasrahmens mit Ventilatoren, Blasrohren, und Eckenbläsern und mit integrierten Letztbogenbläsern und Vorderkantenbläsern.
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Die 1 zeigt in der dargestellten Ausführungsform den Stapelbereich einer Auslage 1 einer bogenverarbeitenden Maschine, hier einer Bogendruckmaschine, insbesondere einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine bevorzugt in Aggregat- und Reihenbauweise, in welchem die frisch bedruckten und/oder lackierten Bogen 2 abgelegt werden. Zum Transport der Bogen 2 von der letzten Verarbeitungsstation der Maschine dienen umlaufende Fördersysteme, beispielsweise Greifer tragende Greiferwagen 3, von denen die Bogen 2 an ihren Vorderkanten fixiert in Bogenlaufrichtung BLR zu dem Stapelbereich transportiert werden. Im Stapelbereich ist eine Stapeltragplatte 4 vorgesehen. Oberhalb der Stapeltragplatte 4 öffnen sich die Greifer der Greiferwagen 3 und geben die Bogen 2 frei, die von einer Bremseinrichtung abgebremst werden. Als Bremseinrichtung können an den Bogenunterseiten angreifende Saugbänder und/oder Saugringe bzw. Saugleisten eingesetzt werden oder es können Nachgreifersysteme vorgesehen sein.
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Die abgebremsten Bogen 2 sinken unter Wirkung der Schwerkraft beispielsweise auf eine auf der Stapeltragplatte 4 angeordnete Palette 5. Dabei besitzen sie noch ausreichend Bewegungsenergie, um sich mit ihren Vorderkanten an Vorderkantenanschläge 6 anzulegen. Auf diese Weise bildet sich auf der Palette 5 ein Bogenstapel 7 aus den kantengenau aufeinander abgelegten Bogen 2. Weiterbildend können Hinterkanten- und/oder Seitenkantenanschläge vorgesehen sein, welche zusammen einen Ablageschacht für die fallenden Bogen 2 bilden. In dem Maß, wie der Bogenstapel 7 auf der Palette 5 zunimmt, wird die Stapeltragplatte 4 von einem nicht dargestellten Stapelhubantrieb abgesenkt, so dass jeder Bogen 2 annähernd die gleiche Fallstrecke bis zur Stapeloberfläche zurücklegt. Dabei kann ein die Oberkante des Bogenstapels 7 detektierender Sensor zur Regelung der Absenkbewegung der Stapeltragplatte 4 angeordnet sein. Hat der Bogenstapel 7 seine maximale Höhe erreicht erfolgt die Ausbringung des Bogenstapels 7 bzw. ein Stapelwechsel.
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Oberhalb des Bogenstapels 7 sind im Stapelbereich Blasmittel angeordnet, welche die Ablagebewegung der von den Greiferwagen 3 freigegebenen Bogen 2 unterstützen. Die Blasmittel enthalten Ventilatoren 13, wobei weiterbildend auch andere Lufterzeuger, insbesondere Blaslufteinrichtungen zusätzlich angeordnet sein können. Die Blasmittel, insbesondere die Ventilatoren 13, sind hier oberhalb des Bogenstapels 7 zwischen vorlaufendem Trum und rücklaufendem Trum der Greiferwagen 3 angeordnet. Vorzugsweise weisen die Blasmittel einen Blasrahmen 8 auf, welcher die in Bogenlaufrichtung BLR und/oder über die Maschinenbreite angeordneten Ventilatoren 13 oder Ventilatorengruppen enthält bzw. aufnimmt. Hier dargestellt sind beispielsweise fünf in Bogenlaufrichtung BLR hintereinander angeordnete Ventilatoren 13. Es können aber auch eine andere Anzahl an Ventilatoren 13 und/oder auch Blasrohre und/oder weitere Blasöffnungen über dem Bogenstapel 7 eingesetzt werden. Die Blasmittel, insbesondere Ventilatoren 13, können separat einstellbar und auch insbesondere bei kleineren Bogenformaten einzeln deaktiviert werden.
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Beispielsweise kann ein oberhalb des Stapelbereiches angeordnetes Blasmittel als Lufterzeuger bzw. Lüfter, beispielsweise als Axiallüfter, insbesondere als Axialventilator, ausgeführt sein, wobei dem Lufterzeuger Luftleitelemente, wie beispielsweise Luftleitstrukturen oder Gitterstrukturen, zugeordnet sein können. Ein Axialventilator weist dabei bevorzugt ein um eine Rotationsachse rotierendes Ventilatorrad auf. Eine Luftleitstruktur oder eine Gitterstruktur kann eine die Luftströmung in eine Hauptströmungsrichtung lenkende Erstreckung aufweisen. Die vom Luftleitelement bzw. von der Luftleitstruktur oder Gitterstruktur erzeugte Hauptströmungsrichtung über dem Bogenstapel 7 kann dabei von der Senkrechten abweichend ausgerichtet sein. Die durch die Ventilatoren 13 bzw. Luftleitelemente erzeugten Hauptströmungsrichtungen enthalten weiterbildend eine Komponente in Bogenlaufrichtung BLR. Die seitlich oder an der Bogenhinterkante erzeugten Hauptströmungsrichtungen der jeweiligen Blasmittel, insbesondere Ventilatoren 13, können aber auch eine Komponente zur jeweiligen Kante aufweisen.
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Oberhalb des Stapelbereiches ist zusätzlich zu den Blasmitteln, hier insbesondere dem Blasrahmen 8, mindestens einer Blasdüse, insbesondere einer Blasluftdüse, angeordnet. Die Blasdüse ist bevorzugt ebenfalls zwischen dem vorlaufenden Trum und dem rücklaufenden Trum der umlaufend geführten Greiferwagen 3 angeordnet. Besonders bevorzugt ist eine Blasöffnung dieser Blasdüse unterhalb des Blasrahmens 8 bzw. zwischen dem Blasrahmen 8 und dem Bogenstapel 7 angeordnet. Mit dieser zusätzlichen Blasdüse ist ein Blasstahl, insbesondere ein Blasluftstrahl, in Richtung des Stapelbereiches ausstoßbar. Der Ausstoß des Blasstrahles kann insbesondere durch eine mit einer Steuereinrichtung verbundenen Ventilanordnung initiiert oder bewirkt werden. Der Blasstrahl kann dabei beispielsweise senkrecht auf den Bogenstapel 7, insbesondere senkrecht auf die Bogenhinterkante oder die Bogenvorderkante, gerichtet oder in einem Winkel zur Senkrechten ausgestoßen werden.
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Die mindestens eine weitere den Blasmitteln über dem Stapelbereiche zugeordnete Blasdüse steht bevorzugt mit einer Druckluftkammer und/oder einer Druckluftleitung in pneumatischer Verbindung. Zwischen der Druckluftkammer und/oder der Druckluftleitung und einer Düsenöffnung der Blasdüse kann ein schnellschaltendes Ventil zum Öffnen bzw. Schließen der Düsenöffnung angeordnet sein. Dadurch wird eine schnelle und in ihrer Intensität erhöhte Wirksamkeit des ausgestoßenen Blasstrahls realisiert. Weiter bevorzugt ist die zusätzliche Blasdüse mit einer Steuereinrichtung verbunden, so dass diese von der Steuereinrichtung lediglich, bevorzugt ausschließlich, während einer Probebogenentnahme und/oder für einen letzten einer Folge von Bogen 2 aktiviert wird. Die Steuereinrichtung kann separat ausgebildet oder in einer Maschinensteuerung integriert sein. Über die Steuereinrichtung kann weiterhin die Intensität und/oder der Blaszeitpunkt bzw. die Blasdauer beeinflusst, insbesondere eingestellt oder geregelt, werden.
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Bevorzugt wird eine Letztbogenblaseinrichtung und eine Probebogenblaseinrichtung mit jeweils mindestens einer Blasdüse vorgesehen. Besonders bevorzugt weist die Letztbogenblaseinrichtung und/oder die Probebogenblaseinrichtung eine Mehrzahl von vorzugsweise gemeinsam steuerbaren Blasdüsen auf. Die mindestens eine Blasdüse der Letztbogenblaseinrichtung kann auch derart angeordnet sein, dass diese zur und/oder mit einer Formateinstellung verlagert und besonders bevorzugt verschoben wird. Dabei wird diese Blasdüse vorzugsweise immer auf die Hinterkante des aktuellen Bogenformates verlagert bzw. gestellt. Bevorzugt weist die Letztbogenblaseinrichtung aber mehrere über die Bogenbreite verteilt angeordnete Blasluftdüsen auf, welche gemeinsam oder separat verlagerbar und/oder aktivierbar sind. Der Letztbogenblaseinrichtung und/oder der Probebogenblaseinrichtung ist ein gemeinsamer oder sind mehrere einzelne pneumatische Anschlüsse, insbesondere ein oder mehrere Blasluftanschlüsse, zugeordnet.
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Die 2 zeigt eine Auslage 1 während des normalen Ablageprozesses mit aktiven Ventilatoren 13. Während dieses fortlaufenden Ablageprozesses wird Blasluft durch die Blasmittel, insbesondere die Ventilatoren 13, oberhalb des Stapelbereiches in Richtung des Bogenstapels 7 gerichtet erzeugt. Die Blasluft unterstützt dabei den Ablageprozess durch Beaufschlagung jedes einzelnen Bogens 2 mit einstellbarer bzw. regelbarer aber langfristig im Wesentlichen konstantem Blasluftstrom. Eine hintere Lüfterreihe 14 mit Ventilatoren 13 befindet sich hier über der Bogenbremse 9, welche beispielsweise kontinuierlich mit Ablagegeschwindigkeit oder hier bevorzugt diskontinuierlich zwischen annähernd Maschinengeschwindigkeit und Ablagegeschwindigkeit angetriebene Saugbänder aufweist. Die Ventilatoren 13 der hinteren Lüfterreihe 14 können beispielsweise gemeinsam aktivierbar bzw. einstellbar ausgeführt sein.
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Während des normalen Ablageprozesses bleiben die zusätzlichen Blasdüsen, insbesondere Blasluftdüsen, über dem Bogenstapel 7 insbesondere deaktiviert. Nach Freigabe einer Bogenvorderkante durch den Greiferwagen 3 wird der jeweilige abzulegende Bogen 2 durch die Bogenbremse 9 verlangsamt. Der verlangsamte Bogen 2 legt sich an den Vorderkantenanschlägen 6 und an Hinterkantenanschlägen 10 unter Wirkung der Blasluft der Blasmittel, insbesondere der Ventilatoren 13, auf der Oberfläche des Bogenstapels 7 ab. Ein oder mehrere folgende Bogen 2 werden ebenfalls auf diese Art dem Bogenstapel 7 zugeführt und abgelegt.
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Die 3 zeigt eine Auslage 1 mit einem Bogenstapel 7 während der Ablage eines Letztbogens 2L. Ein Letztbogen 2L ist ein solcher Bogen 2, der von einem Greiferwagen 3 transportiert wird, welchem ein Greiferwagen 3 ohne abzulegenden Bogen 2 folgt. Bevorzugt ist der Letztbogen 2L ein letzter Bogen 2 eines Anlegerstapels, ein letzter Bogen 2 eines Druckjobs, ein letzter nach einem Stopper in der Maschine befindlicher Bogen 2 oder ein anderweitig letzter Bogen 2, dem kein weiteren Bogen 2 unmittelbar folgt. Ein solcher Letztbogen 2L kann der Maschinensteuerung, beispielsweise über einen Bogenzähler, bekannt sein, so dass eine Information zur Steuerung der mindestens einen bevorzugt mehreren zusätzlichen Blasdüsen, hier insbesondere ersten Bläsern 16, zweiten Bläsern 17 und/oder dritten Bläsern 18, abgeleitet werden kann. Eine solche Information kann der Steuereinrichtung beispielsweise auch eingegeben bzw. zugeführt werden oder von dieser ermittelt werden.
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Der abzulegende Letztbogen 2L wird ebenfalls von einem Greiferwagen 3 bis über den Bogenstapel 7 transportiert. Es erfolgt ebenfalls eine Erfassung und Verlangsamung des Letztbogens 2L durch die Bremseinrichtung, hier insbesondere die Bogenbremse 9, nach dem Öffnen der Greifer des Greiferwagens 3. Anschließend erfolgt die Ablage des Letztbogens 2L auf dem Bogenstapel 7. Zumindest während der Ablage des Letztbogens 2L wirken die Blasdüsen der ersten Bläser 16, der zweiten Bläser 17 und/oder der dritten Bläser 18. Die ersten Bläser 16 weisen hier senkrecht auf den Bogenstapel 7 blasende Düsen und sowohl in Richtung Bogenstapel 7 als auch entgegen der Bogenlaufrichtung BLR blasende Düsen auf. Bei Aktivierung der ersten Bläser 16 wirken diese Düsen hier bevorzugt gleichzeitig. Die zweiten Bläser 17 weisen hier senkrecht auf den Bogenstapel 7 blasende Düsen und sowohl in Richtung Bogenstapel 7 als auch entgegen der Bogenlaufrichtung BLR blasende Düsen auf. Bei Aktivierung der zweiten Bläser 17 wirken diese Düsen hier bevorzugt gleichzeitig. Die dritten Bläser 18 weisen hier senkrecht auf den Bogenstapel 7 blasende Düsen und sowohl in Richtung Bogenstapel 7 als auch entgegen der Bogenlaufrichtung BLR blasende Düsen auf. Bei Aktivierung der dritten Bläser 18 wirken diese Düsen hier bevorzugt gleichzeitig.
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Besonders bevorzugt wirken alle zusätzlichen Bläser 16, 17, 18 gleichzeitig. Die zusätzlichen Bläser 16, 17, 18 richten Blasstrahlen, insbesondere Blasluftstrahlen, in Richtung des Bogenstapels 7, insbesondere auf den mittleren und/oder hinteren Bereich des fallenden Letztbogens 2L. Die Wirkung der Bläser 16, 17, 18 beginnt beispielsweise drei Bogen 2 vor dem Letztbogen 2L über dem Bogenstapel 7, wobei die Blasdauer zwischen einer Sekunde und zwanzig Sekunden betragen kann, beispielsweise kann die Blasdauer aller Bläser 16, 17, 18 ca. sechs Sekunden betragen. Die Blasdauer endet insbesondere mit Ablage des Letztbogens 2L. Durch die Steuereinrichtung kann die Wirkung der Blasstrahlen entsprechend über eine Ventilsteuerung aktiviert werden. Der abzulegende Letztbogen 2L kann somit bei hohen Geschwindigkeiten nicht mehr an seiner Hinterkante durch die Wirkung der hinter dem Letztbogen 2L angeordneten Ventilatoren 13, insbesondere die Ventilatoren 13 der hinteren Lüfterreihe 14, angehoben werden. Folglich wird vermieden, dass ein folgender Greiferwagen 3 die Hinterkante des Letztbogens 2L erfasst und in den Auslageraum transportiert. Sogenannte Knautschbogen bzw. Überschießbogen werden sicher ausgeschlossen. Weiterbildend ist das Letztbogenblasen parameterabhängig, insbesondere maschinengeschwindigkeitsabhängig, zuschaltbar. Die Letztbogenblaseinrichtung kann beispielsweise nur oberhalb einer zu definierenden Maschinengeschwindigkeit, bei bestimmten Bedruckstoffen und/oder bei besonderen Druckjobs mit beispielsweise schwieriger Farbbelegung o. ä. zum Einsatz kommen, wenn dies notwendig ist bzw. eine Verbesserung des Ablageprozesses bewirkt.
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Die 4 zeigt eine Auslage 1 während einer Probebogenentnahme mit einer Probebogenentnahmeeinrichtung, die mindestens ein verschiebbar gelagertes Trennelement zum hilfsweisen Halten eines oder mehrerer fallender Bogen 2 während einer Entnahme eines oder mehrerer Probebogen 2P aufweist. Das Trennelement ist dabei insbesondere translatorisch und/oder pneumatisch bis in den Stapelbereich verschiebbar ausgeführt. Die Probebogenentnahme erfolgt während des unterbrechungsfreien Druckbetriebes und kann zur Qualitätssicherung intervallweise oder nach Bedarf durchgeführt werden. Über die Maschinenbreite sind dabei bevorzugt mehrere zur Probebogenentnahme in den Stapelbereich verschiebbare Trennelemente, hier als Probebogenfinger 11 ausgeführt, vorgesehen, welche die weiter angeförderten und von den Greiferwagen 3 freigegebenen Bogen 2 an deren Vorderkante hochhalten. Die Probebogenfinger 11 sind den Vorderkantenanschlägen 6 in Bogenlaufrichtung BLR nachgelagert, wobei die Probebogenfinger 11 zum Unterfangen der Bogenvorderkanten bei der Probebogenentnahme eine Bewegung entgegen der Bogenlaufrichtung BLR bis in den Stapelbereich ausführen. Die Probebogenfinger 11 können auch als Bogenhochhalter bezeichnet werden. Über eine den Vorderkantenanschlägen 6 in Bogenlaufrichtung BLR nachgeordnete Überschießbogenkontrolle kann eine unterbrechungsfreie Überwachung des Ablageprozesses auch während einer Probebogenentnahme erfolgen.
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Die Probebogenentnahmeeinrichtung weist hier mindestens einen Hilfsanschlag 12 auf, dessen Anschlagfläche in der Ebene mit Anschlagflächen der an den Bogenstapel 7 angestellten Vorderkantenanschläge 6 oder leicht in Bogenlaufrichtung BLR versetzt angeordnet ist. Die Probebogenentnahmeeinrichtung kann einen Pneumatikzylinder aufweisen, dessen Kolben als Trennelement, insbesondere Probebogenfinger 11, pneumatisch und translatorisch in den Stapelbereich verschiebbar ist. Der Pneumatikzylinder kann einer festen Aufnahme in der Auslage zugeordnet sein. Alternativ kann die Verschiebung eines Trennelementes auch von einem anderen Antrieb veranlasst sein. Insbesondere ändert sich ein zwischen einem Probebogenfinger 11 und der Horizontalen eingeschlossener Winkel während der Schubbewegung des Probebogenfingers 11 nicht oder nur unwesentlich.
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Der pneumatisch verschiebbare Kolben des Pneumatikzylinders weist hier als Probebogenfinger 11 bevorzugt an der am weitesten in den Stapelbereich reichenden Spitze mindestens eine Blasluftdüse auf, die während einer Probebogenentnahme einen Blasluftstrahl entgegen der Bogenlaufrichtung BLR in den Stapelbereich richten kann. Der Blasluftstrahl weist demnach eine Richtungskomponente entgegen der Bogenlaufrichtung BLR und weiterbildend eine vertikale Richtungskomponente auf. Die vertikale Richtungskomponente entspricht bevorzugt der Neigung des Pneumatikzylinders zur Horizontalen. Zwischen dem in den Stapelbereich verschobenen Probebogenfinger 11 bzw. Kolben und der Horizontalen kann ein Winkel von 1° bis 20°, bevorzugt 5° bis 10°, eingeschlossen sein. Die Neigung bewirkt eine schonende Auflage der Bogenvorderkanten an den Probebogenfinger 11 und kann auch einstellbar ausgeführt sein. Der aus der Blasluftdüse des Probebogenfingers 11 austretende Blasluftstrahl tritt hier aus, während sich der Kolben bzw. der Probebogenfinger 11 im Stapelbereich befindet. Der durch den Pneumatikzylinder in den Stapelbereich gebrachte Kolben bzw. der Probebogenfinger 11 hält als Bogenhochhalter die Vorderkante des fallenden Bogens 2 und ermöglicht die Entnahme eines oder mehrerer Probebogen 2P unterhalb des Kolbens bzw. Probebogenfingers 11 bei vorzugsweise verlagerten, insbesondere weggeschwenkten, Vorderkantenanschlägen 6. Der bereits gebildete Bogenstapel 7 kann mit seiner Stapeloberfläche auf dem aktuellen Stapelniveau gehalten werden.
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Während einer Probebogenentnahme wird die oberhalb des Stapelbereiches angeordnete zusätzliche Blasdüse, bevorzugt eine Reihe von Blasdüsen, aktiviert. Die Blasdüse oder die Blasdüsen richten bei Aktivierung je einen Blasstrahl bevorzugt senkrecht auf den vorderen, den Vorderkantenanschlägen 6 benachbarten Bogenbereich. Beispielsweise kurz nach dem Einfahren der Probebogenfinger 11 in den Stapelbereich kann die oder können mehrere Blasdüsen, bevorzugt über die Bogenbreite angeordnete Vorderkantenbläser 15, aktiviert werden. Durch die Blasstrahlen der Blasdüsen wird die Vorderkante der weiter angeförderten und auf den Bogenstapel 7 fallenden Bogen 2 mit Blasluft beaufschlagt. Die Blasdüsen, insbesondere die Vorderkantenbläser 15, drücken die oberen Bogen 2 damit auf die Probebogenfinger 11, wodurch die Bogen 2 vor den Hilfsanschlägen 12 liegen bleiben. Über dem Probebogen 2P befindliche Bogen 2 gelangen während der Probebogenentnahme nicht mehr in den Bereich einer Überschießbogenkontrolle, welche einen Schnellhalt der Maschine und eine aufwändige Entnahme der in der Maschine befindlichen Bogen 2 bedingen würde. Weiterbildend ist es auch möglich, weitere vor der vorderen Blasreihe (Vorderkantenbläser 15) befindliche Blasdüsen, beispielsweise die senkrecht wirkenden Blasdüsen der ersten Bläser 16 der Letztbogenblaseinrichtung und/oder weitere Blasdüsen oder Blasöffnungen, während einer Probebogenentnahme zusätzlich zum Einsatz zu bringen. In weiterer Weiterbildung ist vorgesehen, die Blasluft insbesondere der Probebogenblaseinrichtung taktweise zu aktivieren. Beispielsweise erfolgt dabei eine maschinentaktweise Zuschaltung der Blasdüsen derart, dass ein jeweiliger abzulegender Bogen 2 lediglich kurzzeitig insbesondere an dessen Vorderkante mit Blasstrahlen beaufschlagt wird. Damit wird das zwischen die Bogen 2 eingetragene Luftvolumen reduziert.
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Die 5 zeigt eine Ausführungsform eines Blasrahmens 8 mit Ventilatoren 13, Blasrohren und Eckenbläsern 19 und mit integrierten Bläsern 16, 17, 18 der Letztbogenblaseinrichtung und Vorderkantenbläsern 15 der Probebogenblaseinrichtung. Der Blasrahmen 8 enthält hier eine hintere Lüfterreihe 14, welche formateinstellbar ausgeführt sein kann. Die hintere Lüfterreihe 14 kann beispielsweise von Hand oder auch aktorisch bzw. automatisch verlagert werden. Eine solche Verlagerung, beispielsweise Verschiebung, kann bei Formateinstellung derart vorgenommen werden, dass sich die hintere Lüfterreihe 14 stets in Gegenüberlage zur Bremseinrichtung befindet. Bei der Verlagerung der hinteren Lüfterreihe 14 erfolgt eine gemeinsame Verlagerung der hier in einem Teilrahmen aufgenommenen Blasmittel, insbesondere Ventilatoren 13. Den weiteren Ventilatoren 13 des Blasrahmens 8, welche oberhalb des Stapelbereiches angeordnet sind, können hier Blasrohre in Bogenlaufrichtung und/oder quer zur Bogenlaufrichtung zugeordnet sein, die weiterbildend unabhängig von den Ventilatoren 13 aktivierbar ausgebildet sein können. Weiterbildend können den Ventilatoren 13 auf der dem Bogenstapel 7 zugewandten Seite Strömungs- oder Luftleitgitter zugeordnet sein.
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Zwischen mindestens zwei Ventilatoren 13, beispielsweise zwischen mehreren in Bogenlaufrichtung BLR hintereinander angeordneten Ventilatoren 13, kann eine Abdeckung, beispielsweise ein Blech, angebracht werden. Eine solche Abdeckung kann das Entweichen der Luft aus dem Stapelbereich reduzieren. Beispielsweise kann jeder in Bogenlaufrichtung BLR angeordneten Reihe von Ventilatoren 13 eine durchgehende Abdeckung, insbesondere ein durchgehendes Blech, zugeordnet sein. Zwischen diesen Abdeckungen können beispielsweise in Bogenlaufrichtung BLR orientiert verlaufende Blasrohre angeordnet sein. Die Blasrohre können ebenso wie die Ventilatoren 13 separat aktiviert werden, so dass eine formatabhängige Aktivierung möglich ist. Bevorzugt erfolgt ein gemeinsamer Betrieb der Ventilatoren 13 und der Blasrohre während der Bogenablage. Die Blasöffnungen der Blasrohre können weiterbildend mittig beginnend von der Senkrechten abweichend zum Bogenrand hin Richtungskomponenten zur jeweilige Bogenseitenkante aufweisen.
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Dem Blasrahmen 8 sind hier weiterhin Eckenbläser 19 zugeordnet, die einen Blasstrahl entgegen der Bogenlaufrichtung BLR und bevorzugt mit jeweils seitlichen Richtungskomponente und in geringem Maße auf den Bogenstapel 7 richten. Durch die Eckenbläser 19 wird ein vertikaler Abstand zwischen jeweils folgenden Bogen 2 hergestellt und der Fallprozess der Bogen 2 beschleunigt. Die Eckenbläser 19 können während des normalen Ablageprozesses, während einer Probebogenentnahme und/oder bei der Ablage eines Letztbogens 2L aktiviert sein.
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Am bezüglich der Bogenlaufrichtung BLR stromabwärtigen Ende des Blasrahmens 8 sind über die Breite, also quer zur Bogenlaufrichtung BLR, die zusätzlichen Blasdüsen, hier als Vorderkantenbläser 15 bezeichnet, angeordnet, welche jeweils eine ventilgesteuerte Blasöffnung nach unten aufweisen. Über diese Vorderkantenbläser 15 kann beispielsweise jeweils ein senkrecht auf den Bereich der Bogenvorderkanten gerichteter Blasstrahl erzeugt werden. Die Vorderkantenbläser 15 können beispielsweise quer zur Bogenlaufrichtung BLR im minimal zu verarbeitenden Bogenformat angeordnet sein. Alternativ können die Vorderkantenbläser 15 über die maximale Formatbreite angeordnet und/oder bei Bedarf separat deaktivierbar ausgeführt sein.
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Der Blasrahmen 8 enthält weiterhin die ersten Bläser 16, welche beabstandet zu den Vorderkantenbläsern 15 in einer Reihe quer zur Bogenlaufrichtung BLR angeordnet sind. Die ersten Bläser 16 enthalten hier beispielsweise ein der Bedienseite und ein der Antriebsseite zugewandtes Düsenpaar. Jedes Düsenpaar enthält eine einen senkrechten Blasstrahl erzeugende Blasdüse und eine einen Blasstrahl mit einer Komponente entgegen der Bogenlaufrichtung BLR erzeugende Blasdüse. Die ersten Bläser 16 können beispielsweise einen vorderen Bogenbereich nach der Bogenfreigabe mit Blasstrahlen beaufschlagen. Die ersten Bläser 16 können separat aktivierbar ausgebildet sein. Beispielsweise können zumindest die senkrecht blasenden Düsen der ersten Bläser 16 von der Steuereinrichtung, insbesondere während einer Probebogenentnahme, gemeinsam mit den Vorderkantenbläsern 15 aktiviert werden.
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Der Blasrahmen 8 enthält weiterhin die zweiten Bläser 17, welche beabstandet zu den ersten Bläsern 16 in einer Reihe quer zur Bogenlaufrichtung BLR angeordnet sind. Die zweiten Bläser 17 enthalten hier beispielsweise ein der Bedienseite und ein der Antriebsseite zugewandtes Düsenpaar. Jedes Düsenpaar enthält eine einen senkrechten Blasstrahl erzeugende Blasdüse und eine einen Blasstrahl mit einer Komponente entgegen der Bogenlaufrichtung BLR erzeugende Blasdüse. Die zweiten Bläser 17 können beispielsweise einen mittleren Bogenbereich nach der Bogenfreigabe mit Blasstrahlen beaufschlagen. Der Blasrahmen 8 enthält weiterhin die dritten Bläser 18, welche beabstandet zu den zweiten Bläsern 17 in einer Reihe quer zur Bogenlaufrichtung BLR angeordnet sind. Die dritten Bläser 18 enthalten hier beispielsweise ein der Bedienseite und ein der Antriebsseite zugewandtes Düsenpaar. Jedes Düsenpaar enthält eine einen senkrechten Blasstrahl erzeugende Blasdüse und eine einen Blasstrahl mit einer Komponente entgegen der Bogenlaufrichtung BLR erzeugende Blasdüse. Die dritten Bläser 18 können beispielsweise einen hinteren Bogenbereich nach der Bogenfreigabe mit Blasstrahlen beaufschlagen. Die Blasdüsen der zweiten Bläser 18 und/oder der dritten Bläser 18 sind bevorzugt gemeinsam aktivierbar. Beispielsweise kann eine gemeinsame Aktivierung mit den ersten Bläsern 16 für das Letztbogenblasen durch die Steuereinrichtung erfolgen. Alternativ können die zweiten Bläser 17 und dritten Bläser 18 aber auch unabhängig voneinander ansteuerbar ausgebildet werden.
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Zur Wirkungsweise: Die im Blasrahmen 8 integrierten Ventilatoren 13 blasen die von den Greiferwagen 3 freigegebenen Bogen 2 während des normalen Ablageprozesses auf den Bogenstapel 7. Im fortlaufenden Ablageprozess können dabei die Ventilatoren 13 und die Blasrohre des Blasrahmens 8 ggf. formatabhängig aktiviert sein. Auch die Ventilatoren 13 der hinteren Lüfterreihe 14 können aktiviert sein. Weiterhin beaufschlagen die Eckenbläser 19 während des normalen Ablageprozesses die fallenden Bogen 2 mit Blasluft. Die weiteren Blasdüsen, insbesondere die Vorderkantenbläser 15, die ersten Bläser 16, die zweiten Bläser 17 und die dritten Bläser 18, sind dabei in der Regel deaktiviert, beispielsweise sind deren Blasöffnungen durch ein oder je ein Ventil, verschlossen. Durch den Blasrahmen 8 kann eine senkrecht auf den Bogenstapel 7 gerichtete Hauptströmungsrichtung erzeugt werden. Bevorzugt wird die aus den Ventilatoren 13 austretenden Luft derart ausgerichtet, dass zumindest an der Bogenvorderkante eine senkrecht auf den Bogenstapel 7 gerichtete Geschwindigkeitskomponente und eine in Bogenlaufrichtung BLR orientierte Geschwindigkeitskomponente erzielt wird. Weiterbildend können die seitlich und/oder stromaufwärts erzeugten Hauptströmungsrichtungen eine zum jeweiligen Bogenrand gerichtete Geschwindigkeitskomponente enthalten. Damit wird erreicht, dass die auf einen Bogen 2 bzw. den Bogenstapel 7 auftreffende Luft hauptsächlich in Bogenlaufrichtung BLR und zur Seite abfließt.
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Für die Ablage eines Letztbogens 2L bleiben die Blasmittel über dem Stapelbereich, insbesondere die Ventilatoren 13 des Blasrahmens 8 inklusive der Ventilatoren 13 der hinteren Lüfterreihe 14, die Blasrohre und/oder die Eckenbläser 19, weiterhin aktiviert. Zusätzlich wird beispielsweise von der Steuereinrichtung die mindestens eine weitere Blasdüse aktiviert. Bevorzugt werden die Blasdüsen der ersten Bläser 16, der zweiten Bläser 17 und der dritten Bläser 18 aktiviert, so dass deren Blasöffnungen jeweils einen Blasluftstrahl in Richtung des Bogenstapels 7 ggf. mit zusätzlicher Richtungskomponente richten. Eine Aktivierung der ersten Bläser 16, zweiten Bläser 17 und/oder dritten Bläser 18 kann durch die Steuereinrichtung schon kurz vor Erreichen des Stapelbereiches durch den Letztbogen 2L erfolgen. Beispielsweise können die Bläser 16, 17, 18 bereits aktiviert werden, wenn der drittletzte oder vorletzte Bogen 2 den Stapelbereich erreicht hat. Damit wird die Totzeit des pneumatischen Systems vorgehalten und der erforderliche Druck bzw. die erforderliche Intensität bzw. Verteilung ist in dem Moment erreicht, wenn der zu beblasende mittlere und/oder hintere Bereich des Letztbogens 2L sich unter den Bläsern 16, 17, 18 befindet. Die Bläser 16, 17, 18 können dabei auch unabhängig voneinander bzw. sukzessive, beispielsweise reihenweise, zugeschaltet werden.
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Wird der Letztbogen 2L durch einen Greiferwagen 3 zum Stapelbereich in der Auslage 1 transportiert, passiert dieser die aktivierten Bläser 16, 17, 18. Sobald der den Letztbogen 2L transportierende Greiferwagen 3 den Letztbogen 2L freigegeben hat sinkt der Letztbogen 2L unter der Wirkung der Blasluft der Blasmittel, beispielsweise der Ventilatoren 13, Blasrohre und Eckenbläser 19 des Blasrahmens 8, und den zusätzlichen Blasluftstrahlen der zusätzlichen Bläser 16, 17, 18 auf den Bogenstapel 7. Sobald der Letztbogen 2L sicher auf dem Bogenstapel 7 liegt bzw. sich sicher im Ablageschacht befindet können die Blasmittel, beispielsweise die Ventilatoren 13, Blasrohre und/oder Eckenbläser 19 des Blasrahmens 8, ausgeschaltet werden. Auch die zusätzlichen Bläser 16, 17, 18 können gleichzeitig bzw. anschließend deaktiviert werden. Die Blasdauer der Bläser 16, 17, 18 zur Ablage des Letztbogens 2L kann bei bis zu zwanzig Sekunden, beispielsweise bis zu zehn Sekunden, bevorzugt ca. sechs Sekunden liegen. Durch die lediglich bei einem abzulegenden Letztbogen 2L aktivierten bzw. voll wirkenden Bläser 16, 17, 18 wird der mittlere und/oder hintere Bereich des Letztbogens 2L derart mit Blasstrahlen beaufschlagt, dass dadurch der Letztbogen 2L insbesondere im Bereich der Bogenhinterkante auf den Bogenstapel 7 gedrückt und sicher stabilisiert wird.
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Während einer Probebogenentnahme werden die Vorderkantenbläser 15 und ggf. die ersten Bläser 16 derart aktiviert, dass diese Blasstrahlen auf den vorderen und/oder mittleren Bereich der folgend fallenden Bogen 2 richten. Diese Bogen 2 legen sich auf den eingefahrenen Probebogenfingern 11 ab und werden an von den Hilfsanschlägen 12 ausgerichtet. Die Blasstrahlen der Vorderkantenbläser 15 und/oder ersten Bläser 16 fixieren die Bogen 2 derart im vorderen Bereich, dass diese auf den Probebogenfingern 11 liegen bleiben. Ein unterhalb der Probebogenfinger 11 liegender Probebogen 2P kann händisch oder automatisiert entnommen werden. Während einer Ablage eines Letztbogens 2L können die Vorderkantenbläser 15 deaktiviert gehalten werden.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
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- 1
- Auslage
- 2
- Bogen
- 2L
- Letztbogen
- 2P
- Probebogen
- 3
- Greiferwagen
- 4
- Stapeltragplatte
- 5
- Palette
- 6
- Vorderkantenanschlag
- 7
- Bogenstapel
- 8
- Blasrahmen
- 9
- Bogenbremse
- 10
- Hinterkantenanschlag
- 11
- Probebogenfinger
- 12
- Hilfsanschlag
- 13
- Ventilatoren
- 14
- hintere Lüfterreihe
- 15
- Vorderkantenbläser
- 16
- erste Bläser
- 17
- zweite Bläser
- 18
- dritte Bläser
- 19
- Eckenbläser
- BLR
- Bogenlaufrichtung