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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auslegen von Bogenmaterial in einer Bogenverarbeitungsmaschine und eine Auslegervorrichtung zum Auslegen von Bogenmaterial in einer Bogenverarbeitungsmaschine nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche. Die Bogenverarbeitungsmaschine ist insbesondere als Bogenmaterial verarbeitende Druckmaschine, Beschichtungsmaschine oder Lackiermaschine einsetzbar.
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DE 101 06 529 A1 offenbart eine Bogenverarbeitungsmaschine mit einer Auslegervorrichtung, umfassend eine endlos umlaufende Fördereinrichtung, welche wenigstens ein erstes Umlenkelement und ein zweites Umlenkelement, einen die Umlenkelemente umschlingenden Zugmittelmechanismus und in Abständen daran angeordnete Bogenhaltemittel aufweist. Innerhalb des Zugmittelmechanismus ist wenigstens eine, zu einer Bogentransportebene in einem Abstand angeordnete Trocknungsquelle vorgesehen. Der Auslegervorrichtung kann ein das Bogenmaterial transportierender Umführzylinder in Förderrichtung vorgeordnet sein. Der Umführzylinder ist dabei mit Zylinder in Wirkverbindung, welcher als Prägezylinder, Stanz-/Perforierzylinder, Nummerierzylinder oder Kalander etc. ausgebildet sein kann.
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Aus
DE 298 00 579 U1 ist eine Trocknervorrichtung mit wenigstens einem Trocknerelement in einer Bogendruckmaschine mit einem Ausleger bekannt, welches beim Vorbeilaufen eines den Bogen transportierenden Greiferelements von der Bogenbahn weg und nach der Passage des Greiferelements in Richtung auf die Bogenbahn zu bewegt wird. Damit kann der Abstand zwischen dem Trocknerelement und dem auf der Bogenbahn geförderten Bogen temporär verkürzt und die eingesetzte Energie besser genutzt werden.
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DE 195 46 720 A1 offenbart eine Bestäubungseinrichtung für Puder, welche in einer Bogendruckmaschine mit einem Ausleger angeordnet ist. Um das Aufbringen des Pudermaterials auf den Bogen zu verbessern, ist eine Hubeinrichtung und eine mit dieser zusammen wirkende Steuereinrichtung vorgesehen. Die Hubeinrichtung kann die Puderaustragdüsen zwischen zwei Positionen hin- und herbewegen. Die erste Position ist dadurch definiert, dass die Puderaustragdüsen von der Bogentransportebene verhältnismäßig weit entfernt sind. Diese erste Position wird bei der temporären Passage einer Bogengreifeinrichtung eingenommen. Die zweite Position ist dadurch definiert, dass die Puderaustragdüsen der Bogentransportebene verhältnismäßig nahe zugeordnet sind. Diese zweite Position wird nach dem die Bogengreifeinrichtung die Puderaustragdüsen passiert hat bei der anschließenden Passage des Bogens eingenommen.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren und eine Auslegervorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine verbesserte bzw. effektivere Oberflächenbehandlung von Bogenmaterial im Druckbetrieb gestatten.
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Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 6 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Ein erster Vorteil ist darin begründet, dass eine spürbar verbesserte bzw. effektivere Oberflächenbehandlung von Bogenmaterial in einer Auslegervorrichtung einer Bogenverarbeitungsmaschine mittels wenigstens einer Einrichtung zur Oberflächenbehandlung realisiert werden kann. Die Oberflächenbehandlung bezieht sich unter einem ersten Aspekt auf das Trocknen bzw. Härten wenigstens eines Beschichtungsmediums auf dem Bogenmaterial, wobei das Bogenmaterial in vorgelagerten Verfahrensschritten eine Verarbeitung, beispielsweise durch Bedrucken, Lackieren, Klebstoffauftrag, Folienauftrag etc., erhalten hat. Zum Trocknen des Bogenmaterials bzw. des wenigstens einen Beschichtungsmediums (Druckfarbe, Lack, Klebstoff, Folie etc.) mittels wenigstens einer Strahlungs-/Trocknungseinrichtung können alle an sich bekannten Trocknungsverfahren, insbesondere Infrarot-Strahlung (IR-Stahlung), Ultraviolett-Strahlung (UV-Strahlung), Heißluft-/Warmlufttrocknung, einzeln oder kombiniert, abgestimmt auf das Beschichtungsmedium zum Einsatz kommen. Die Strahlungs-/Trocknungseinrichtung kann ebenso jeweils wenigstens eine UV-LED(light-emitting diode)-Trocknereinrichtung oder eine Elektronenstrahl-Trocknereinrichtung oder eine Trocknereinrichtung mit Inertgas-Atmosphäre umfassen.
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Die Oberflächenbehandlung kann sich unter einem zweiten Aspekt alternativ oder kombiniert mit dem Trocknen bzw. Härten des Bogenmaterials bzw. des wenigstens einen Beschichtungsmediums auf das Bestäuben des Bogenmaterials bzw. des wenigstens einen Beschichtungsmediums mit Puder in der Auslegervorrichtung beziehen.
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Die Oberflächenbehandlung des Bogenmaterials in der Auslegervorrichtung der Bogenverarbeitungsmaschine eignet sich speziell für die mit wenigstens einem Beschichtungsmedium versehene Oberseite des Bogenmaterials. Dabei ist eine Oberflächenbehandlung an sich nicht auf die Oberseite des Bogenmaterials beschränkt. Vielmehr kann ebenso die mit wenigstens einem Beschichtungsmedium versehene Unterseite des Bogenmaterials getrocknet und/oder bestäubt werden.
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Als zweiter Vorteil kann genannt werden, dass neben der verbesserten bzw. effektiveren Oberflächenbehandlung von Bogenmaterial bei Bedarf auch eine Überwachung der Oberflächenbehandlung, insbesondere der erreichte Grad der Trocknung des Bogenmaterials und/oder der Grad der Puderbestäubung, erfasst werden kann. Alternativ oder kombiniert kann neben der verbesserten bzw. effektiveren Oberflächenbehandlung von Bogenmaterial bzw. des wenigstens einen Beschichtungsmediums bei Bedarf die Verarbeitungsqualität, insbesondere die Druckqualität, des Bogenmaterials mittels einer Abtastvorrichtung in der Auslegervorrichtung überwacht und ausgewertet werden.
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Ein dritter Vorteil ergibt sich dadurch, dass neben den voran genannten, einzeln oder kombiniert durchgeführten Arbeitsverfahren bzw. Schritten eine Markierung von Bogenmaterial mittels einer Markierungseinrichtung in der Auslegervorrichtung realisiert werden kann. Dabei kann die Markierungseinrichtung bevorzugt eine Non-Impact-Markierungseinrichtung, beispielsweise eine Ink-Jet-Einrichtung, aufweisen.
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Die Auslegervorrichtung umfasst eine endlos umlaufende, Bogenhaltemittel aufweisende Fördereinrichtung, wobei die Bogenhaltemittel in einer Bogentransportebene das Bogenmaterial an wenigstens einer Bogenkante fixiert führen und innerhalb der Fördereinrichtung in einem Abstand zur Bogentransportebene wenigstens eine speziell auf die Oberseite des Bogenmaterials gerichtete Einrichtung zur Oberflächenbehandlung, insbesondere zum Trocknen und/oder Bestäuben des Bogenmaterials, angeordnet ist.
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Die Bogenhaltemittel der Fördereinrichtung der Auslegervorrichtung ragen über die Bogentransportebene hinaus und benötigen Platz bei der Passage der zumindest einen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung. Daraus resultiert als Abstand eine lichte Höhe, gebildet durch die Bogentransportebene und die der Bogentransportebene jeweils zugewandten wenigstens einen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung. Diese lichte Höhe erstreckt sich über die maximale Formatbreite der Bogenverarbeitungsmaschine und innerhalb der lichten Höhe erfolgt die Passage der Bogenhaltemittel mit daran an zumindest einer Kante fixiertem Bogenmaterial. In vorteilhafter Weise kann die Oberflächenbehandlung von Bogenmaterial speziell auf der wenigstens ein Beschichtungsmedium aufweisenden Oberseite des Bogenmaterials verbessert bzw. effektiver realisiert werden, indem je nach Formatklasse des zu verarbeitenden Bogenmaterials die lichte Höhe, gebildet zwischen der Bogentransportebene und der Einrichtung zur Oberflächenbehandlung, relativ gering gehalten wird. Bei Bedarf kann zur lichten Höhe zusätzlich ein Sicherheitsabstand vorgesehen werden.
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In vorteilhafter Weise wird durch relativ geringe lichte Höhen, ggf. mit relativ geringem Sicherheitsabstand, die Energieeffizienz der jeweiligen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung verbessert. Beispielsweise kann bei einer Strahlungs-/Trocknungseinrichtung ein Intensitätsabfall, wie dies bei zunehmenden Abständen bzw. lichten Höhen bekanntlich auftritt, spürbar vermieden werden.
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Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine Bogenverarbeitungsmaschine mit Auslegervorrichtung,
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2 eine erste Ausbildung der Auslegervorrichtung,
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3 eine zweite Ausbildung der Auslegervorrichtung.
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Eine Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial 15 weist bevorzugt mehrere Druckwerke für den Schöndruck bzw. für den Schön- und Widerdruck auf. Die Bogenverarbeitungsmaschine kann Druckwerke und/oder und Lackwerke aufweisen. Ebenso kann eine derartige Bogenverarbeitungsmaschine wenigstens ein Werk für einen Folientransfer, beispielsweise Kaltfolientransfer, auf das Bogenmaterial umfassen.
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Gemäß 1 ist in Förderrichtung 6 dem letzten Druckwerk oder Lackwerk oder sonstigen Werk ein erster Bogenführungszylinder 2, in der Ausbildung als Transferzylinder 2, mit Bogenhaltemitteln 7, beispielsweise Greifern, nachgeordnet. Dem Bogenführungszylinder 2 kann in einem Abstand eine an sich bekannte erste Bogenleiteinrichtung 4 benachbart zugeordnet sein. Dem ersten Bogenführungszylinder 2 folgt ein zweiter Bogenführungszylinder 3 mit Bogenhaltemitteln 7, welcher zwecks Auflage des zu verarbeitenden Bogenmaterials 15 auf der Mantelfläche beispielsweise als Vollzylinder ausgebildet ist. Dem zweiten Bogenführungszylinder 3 können in einem Abstand verschiedene Vorrichtungen, beispielsweise Schneidvorrichtungen, Prägevorrichtungen, Strahlungs-/Trocknungseinrichtungen etc. (nicht gezeigt) benachbart angeordnet sein.
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In Förderrichtung 6 ist dem zweiten Bogenführungszylinder 3 eine Auslegervorrichtung 1 nachgeordnet, welche zumindest eine endlos umlaufende Fördereinrichtung 9 bis 11, 7 umfasst. Diese Fördereinrichtung 9 bis 11, 7 weist wenigstens ein erstes Umlenkelement 9 und ein zweites Umlenkelement 10, einen die Umlenkelemente 9, 10 umschlingenden Zugmittelmechanismus 11, mit Zugtrum 11.1 und Leertrum 11.2, und in Abständen daran (Zugmittelmechanismus 11), angeordnete Bogenhaltemittel 7 auf, welche das Bogenmaterial 15 in einer Bogentransportebene 16 führen und den Bogentransport in Richtung eines Auslegerstapels 8 realisieren. Die Bogentransportebene 16 ist durch das jeweilige Bogenhaltemittel 7, welches das Bogenmaterial 15 an wenigstens einer Bogenkante fixiert führt, vorgegeben. Das jeweilige Bogenhaltemittel 7 kann durch eine Greiferbrücke bzw. ein Greifersystem gebildet sein, welches endseitig mit dem Zugmittelmechanismus 11 verbunden ist. Umfasst beispielsweise das jeweilige Bogenhaltemittel 7 wenigstens eine derartige Greifereinrichtung, so ist die Bogentransportebene 16 durch wenigstens einen Greiferaufschlag 18 definiert.
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Zumindest das Zugtrum 11.1 des Zugmittelmechanismus 11 kann vorzugsweise in einer horizontalen Erstreckung angeordnet sein. Das Leertrum kann ebenso horizontal angeordnet sein. Die Umlenkelemente 9, 10 sind ortsfest, vorzugsweise in Seitengestellen gelagert, angeordnet und können beispielsweise in einer Ebene liegende oder auch davon abweichende Achspositionen aufweisen.
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Die Fördereinrichtung 9 bis 11 und 7 kann mit einem Hauptantrieb der Bogenverarbeitungsmaschine oder separat mit einem Einzelantrieb gekoppelt sein. Die Antriebe sind bevorzugt mit einer Maschinensteuerung schaltungs- und signaltechnisch gekoppelt.
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Unterhalb des Zugtrums 11.1 kann in einem Abstand eine an sich bekannte, zweite Bogenleiteinrichtung 13 angeordnet sein. Der Bogenleiteinrichtung 13 ist in Förderrichtung 6 eine an sich bekannte Bogenbremseinrichtung 14 nachgeordnet. Die Bogenleiteinrichtungen 4, 13 können jeweils mit einer Pneumatikeinrichtung 5, beispielsweise auf Blasluft- oder Saugluftbetrieb umschaltbare Lüfter, zur Luftversorgung gekoppelt sein. Das Bogenmaterial 15 kann zumindest bei der Passage der Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12; 17 an der Unterseite mit pneumatischer Unterstützung (Blasluft und/oder Saugluft) durch die wenigstens eine Pneumatikeinrichtung 5 in der Bogentransportebene 16 transportiert werden.
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Innerhalb des Zugmittelmechanismus 11, 11.1, 11.2 ist zu der Bogentransportebene 16 in einem Abstand wenigstens eine Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12, 17 angeordnet. Dabei umfasst diese Einrichtung zumindest eine Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12 und/oder eine Bestäubungseinrichtung 17. Bevorzugt sind sämtliche Strahlungs-/Trocknungseinrichtungen 12 sowie Bestäubungseinrichtungen 17 schaltungs- und signaltechnisch mit einer Maschinensteuerung der Bogenverarbeitungsmaschine gekoppelt.
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Dabei kann die Bestäubungseinrichtung 17 in Förderrichtung 6 der Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12 nachgeordnet sein.
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In einer weiteren Ausbildung kann innerhalb des Zugmittelmechanismus 11, 11.1, 11.2 zusätzlich zur wenigstens einen Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12 eine Überwachungseinrichtung 19 angeordnet sein. Die Überwachungseinrichtung 19 kann eine Bogeninspektionseinrichtung umfassen, welche die Druckqualität jedes Bogenmaterials (als Spot, Sujet bezogen oder vollflächig) erfasst und eine Auswertung gestattet. Weiterhin kann die Überwachungseinrichtung 19 eine Trocknungsinspektion umfassen, welche den Grad der Trocknung bzw. Härtung des auf dem Bogenmaterial 15 befindlichen Beschichtungsmediums, wie Druckfarbe alternativ Lack oder Klebstoff etc., erfasst und zur Auswertung bereitstellt.
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In einer weiteren Ausbildung kann innerhalb des Zugmittelmechanismus 11, 11.1, 11.2 zusätzlich eine Markierungseinrichtung 20 angeordnet sein, welche die Qualität des Bogenmaterials markiert. Beispielsweise kann das Bogenmaterial mit verminderter Qualität vor einer nachfolgen Weiterverarbeitung gekennzeichnet werden und bei Bedarf aussortiert werden. Bevorzugt kann die Markierungseinrichtung 20 eine Non-Impact-Druckvorrichtung, beispielsweise Ink-Jet-Druckvorrichtung, sein. Die Markierungseinrichtung 20 kann der wenigstens einen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12, 17 in Förderrichtung 6 nachgeordnet sein.
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Die Überwachungseinrichtung 19 sowie die Markierungseinrichtung 20 können schaltungs- und signaltechnisch mit der Maschinensteuerung der Bogenverarbeitungsmaschine gekoppelt sein.
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Bei Einteilung des Bogenmaterials 15 in eine erste Formatklasse mit einer minimalen Formatbreite von ≥ 450 mm und einer maximalen Formatbreite von ≤ 1100 mm – ohne zu berücksichtigenden Sicherheitsabstand S – ist die Bogentransportebene 16 zur wenigstens einen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12; 17 im Abstand mit einer lichten Höhe H von ≤ 45 mm angeordnet. Bei Einteilung des Bogenmaterials 15 in eine zweite Formatklasse mit einer minimalen Formatbreite von ≥ 650 mm und einer maximalen Formatbreite von ≤ 1900 mm – ohne zu berücksichtigenden Sicherheitsabstand S – ist die Bogentransportebene 16 zur wenigstens einen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12; 17 im Abstand mit einer lichten Höhe H von ≤ 65 mm angeordnet.
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In einer weiteren Ausbildung kann für das Bogenmaterial 15 der ersten und zweiten Formatklasse zusätzlich zur jeweiligen lichten Höhe H jeweils ein Sicherheitsabstand S zwischen der Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12; 17 und der Bogentransportebene 16 angeordnet sein. Dabei ist das Verhältnis lichte Höhe H > Sicherheitsabstand S, beispielsweise kann der zusätzliche Sicherheitsabstand S ≤ 10 mm und die lichte Höhe H ≤ 45 mm sein. Der Sicherheitsabstand S von ≤ 10 mm kann ebenso durch den Abstand zwischen Oberkante der Bogenhaltemittel 7 und der Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12; 17, ggf. der Überwachungseinrichtung 19 bzw. der Markierungseinrichtung 20, definiert sein.
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Die Einrichtungen zur Oberflächenbehandlung 12, 17, speziell wenigstens eine Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12 und/oder wenigstens eine Bestäubungseinrichtung 17, sowie bei Bedarf die Überwachungseinrichtung 19 und bei Bedarf die Markierungseinrichtung 20 sind unter Berücksichtigung der lichten Höhe H oder der lichten Höhe H der jeweiligen Formatklasse und des jeweiligen Sicherheitsabstandes S zur Bogentransportebene 16 angeordnet.
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Das Arbeitsverfahren ist wie folgt. Das Bogenmaterial 15 wird in der Auslegervorrichtung 1 mittels des wenigstens einen Bogenhaltemittels 7 an zumindest einer Bogenkante fixiert auf der Bogentransportebene 16 in Förderrichtung 6 transportiert. Dabei passiert das Bogenhaltemittel 7 und das Bogenmaterial 15 die Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12, 17, insbesondere die wenigstens eine Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12 und/oder die Bestäubungseinrichtung 17, und wird getrocknet oder gehärtet und/oder mit Pudermaterial bestäubt. D. h. während der Passage der Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12; 17 wird zumindest das Beschichtungsmedium auf dem Bogenmaterial 15 bestäubt und/oder getrocknet oder gehärtet.
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Für das Bogenmaterial 15 wird in einer ersten Formatklasse mit einer minimalen Formatbreite von ≥ 450 mm und einer maximalen Formatbreite von ≤ 1100 mm – ohne einen zu berücksichtigenden Sicherheitsabstand S – eine lichte Höhe H von ≤ 45 mm als Abstand zwischen der jeweiligen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung (Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12, Bestäubungseinrichtung 17) und der Bogentransportebene 16 vorgesehen.
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Für das Bogenmaterial 15 wird in einer zweiten Formatklasse mit einer minimalen Formatbreite von ≥ 650 mm und einer maximalen Formatbreite von ≤ 1900 mm – ohne zu berücksichtigenden Sicherheitsabstand S – eine lichte Höhe H von ≤ 65 mm als Abstand zwischen der jeweiligen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung (Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12, Bestäubungseinrichtung 17) und der Bogentransportebene 16 vorgesehen.
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Soll ein Sicherheitsabstand S berücksichtigt werden, so wird für das Bogenmaterial 15 bei Verarbeitung der ersten und zweiten Formatklasse zusätzlich zur jeweiligen lichten Höhe H jeweils ein Sicherheitsabstand S zwischen der jeweiligen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung (Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12, Bestäubungseinrichtung 17) und der Bogentransportebene 16 vorgesehen und dabei wird das Verhältnis lichte Höhe H > Sicherheitsabstand S vorgesehen.
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In einer Weiterbildung wird für das Bogenmaterial 15 der ersten Formatklasse mit einer minimalen Formatbreite von ≥ 450 mm und einer maximalen Formatbreite von ≤ 1100 mm zur lichten Höhe H von ≤ 45 mm zusätzlich ein Sicherheitsabstand S von ≤ 10 mm zwischen der jeweiligen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung (Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12, Bestäubungseinrichtung 17) und der Bogentransportebene 16 vorgesehen.
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Für das Bogenmaterial 15 der zweiten Formatklasse mit einer minimalen Formatbreite von ≥ 650 mm und einer maximalen Formatbreite von ≤ 1900 mm zur lichten Höhe H von ≤ 65 mm wird zusätzlich ein Sicherheitsabstand S von ≤ 10 mm zwischen der jeweiligen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung (Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12, Bestäubungseinrichtung 17) und der Bogentransportebene 16 vorgesehen.
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Zur Unterstützung des Transports von Bogenmaterial 15 in der Bogentransportebene 16, insbesondere im Bereich der Passage der jeweiligen Einrichtung zur Oberflächenbehandlung (Strahlungs-/Trocknungseinrichtung 12, Bestäubungseinrichtung 17), ist unterhalb dieser Bogentransportebene 16 die Bogenleiteinrichtung 13 vorgesehen, welche von wenigstens einer Pneumatikeinrichtung 5 mit Saug- und/oder Blasluft versorgt wird. Das Bogenmaterial 15 wird zumindest bei der Passage der Einrichtung zur Oberflächenbehandlung 12, 17, ggf. der Überwachungseinrichtung 19 und der Markierungseinrichtung 20 an der Unterseite mit pneumatischer Unterstützung in der Bogentransportebene 16 in Förderrichtung 6 geführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auslegervorrichtung
- 2
- erster Bogenführungszylinder
- 3
- zweiter Bogenführungszylinder
- 4
- erste Bogenleiteinrichtung
- 5
- Pneumatikeinrichtung
- 6
- Förderrichtung
- 7
- Bogenhaltemittel
- 8
- Auslegerstapel
- 9
- erstes Umlenkelement
- 10
- zweites Umlenkelement
- 11
- Zugmittelmechanismus
- 11.1
- Zugtrum
- 11.2
- Leertrum
- 12
- Strahlungs-/Trocknungseinrichtung
- 13
- zweite Bogenleiteinrichtung
- 14
- Bogenbremseinrichtung
- 15
- Bogenmaterial
- 16
- Bogentransportebene
- 17
- Bestäubungseinrichtung
- 18
- Greiferaufschlag
- 19
- Überwachungseinrichtung
- 20
- Markierungseinrichtung
- H
- lichte Höhe
- S
- Sicherheitsabstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10106529 A1 [0002]
- DE 29800579 U1 [0003]
- DE 19546720 A1 [0004]