DE4024823C2 - Schornsteinbauteil für ein- oder mehrschalige Schornsteine - Google Patents

Schornsteinbauteil für ein- oder mehrschalige Schornsteine

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Description

Die Erfindung betrifft ein Schornsteinbauteil für ein- oder mehrschalige Schornsteine mit den Merkmalen des Oberbe­ griffs des Patentanspruchs 1.
Aus der DE-PS 33 02 802 ist ein Schornsteinbauteil bekannt, welches aus Ton besteht und in Hochlochtechnik hergestellt ist, wobei eine Vielzahl von dem mantel- und dämmbereich­ bildenden konzentrisch verlaufenden Luftlöchern vorgesehen sind. Dieses bekannte Schornsteinbauteil ist hinsichtlich seines Gewichts sowie seiner Wärmedämmeigenschaften als vorteilhaft anzusehen. Andererseits müssen derartige Schornsteinbauteile zum Einbau in Schornsteinsysteme eine gewisse Maßhaltigkeit aufweisen. Bei dem beschriebenen Schornsteinbauteil ist es nicht ausgeschlossen, daß während des Strangpreßvorgangs zur Herstellung des Bauteils Verfor­ mungen des Rohlings unmittelbar nach der Strangpressung oder aber während der Lagerung, z. B. wegen Temperatur­ schwankungen, auftreten können. Bereits geringfügige Ver­ formungen sind ausreichend, um das Bauteil unbrauchbar zu machen. Darüber hinaus ist es aufgrund der verbleibenden Plastizität des Rohlings nicht möglich, diesen nach dem Strangpreßvorgang aber noch vor dem Brennen mechanisch zu bearbeiten, was mitunter jedoch sehr sinnvolle wäre, um z. B. möglichst geringe Fugenabstände verwirklichen zu kön­ nen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein gattungsgemäßes Schornsteinbauteil derart weiterzubil­ den, daß Verformungen des stranggepreßten Rohlings vermie­ den werden und gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen wird, eine mechanische Nachbearbeitung desselben durch­ zuführen.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zumindest Mantelbereich und Dämmbereich einstückig aus­ gebildet sind, kontinuierlich oder diskontinuierlich ineinander übergehen und aus gebranntem, in Hochloch­ technik hergestelltem Ton bestehen. Die Erfindung ge­ währleistet den Vorteil des Einsatzes des sog. Strang­ preß- oder Extrudierverfahrens, mit dem zumindest der Mantel- bzw. Dämmbereich eines Schornsteinbauteils in einem kontinuierlichen Verfahren hergestellt werden kann, ohne daß eine aufwendige Herstellung und/oder ein nachträglicher Zusammenbau einzelner Teile stattfinden muß. Es ist höchstens erforderlich, das Schornsteinbau­ teil geringfügig nachzubearbeiten, was jedoch bei der Verwendung von gebranntem Ton vergleichsweise einfacher durchzuführen ist als beim Stand der Technik. Der Mantel- und Dämmbereich kann einerseits zueinander unterschiedlich d. h. diskontinuierlich oder aber kontinuierlich ineinander übergehend ausgebildet sein, so daß im letzteren Fall eine visuelle Trennung von Mantelbereich und Dämmbereich nicht mehr vollzogen werden kann. Der Baustoff gebrannter Ton oder auch "Ziegel" genannt gewährleistet eine ausreichend gute Wärmedämmfähigkeit, Schalldämmung sowie Brandschutz­ dämmung bei gleichzeitig guter mechanischer Festigkeit und chemischer Beständigkeit. Letztlich liegt die Er­ findung auch sozusagen "im Trend", da das Bauen mit Ziegel immer beliebter wird.
Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist der Mantel- und/oder Dämmbereich einen einen Zuluftschacht beeinhaltenden Fortsatz auf, welcher ebenfalls sofort im Strangpreß- bzw. Extrudierverfahren mitgeformt werden kann.
Durch die Ausbildung von einstückig eingeformten Vor­ sprüngen an der Innenseite des Dämmbereichs z. B in Form von Noppen, Stegen oder dergleichen wird die Zentrierung eines separat einzusetzenden Rauchgasrohres erleichtert, welches zweckmäßigerweise ein Glasrohr, Metallrohr, Kunststoffrohr oder Steinzeugrohr sein kann.
Zur zusätzlichen Erhöhung der Wärmedämmung kann zweck­ mäßigerweise zwischen dem Rauchgasrohr und dem Mantel- bzw. Dämmbereich eine zusätzliche Isolierschicht vorge­ sehen sein. Diese gewährleistet gleichzeitig einen guten Halt des Rauchgasrohrs.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungs­ gemäßen Schornsteinbauteiles ist dadurch gekennzeichnet, daß Mantelbereich, Dämmbereich und Rauchgasrohr ein­ stückig ausgebildet sind und aus gebranntem Ton be­ stehen. Es kann folglich das komplette Schornstein­ bauteil kontinuierlich im Strangpreß- bzw. Extrudierver­ fahren hergestellt werden, ein nachträgliches Einsetzen des Rauchgasrohres entfällt. Einzig und allein die oberen und unteren Flächen des jeweiligen Schornstein­ bauteils müssen plangeschliffen werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils ist das Rauchgasrohr zur Innenseite des Dämmbereichs über eingeformte Distanzelemente beab­ standet, wodurch Zwischenräume geschaffen werden, die als Hinterlüftungskanäle verwendet werden können.
Zweckmäßigerweise kann die Innenseite des Rauchgasrohres beschichtet, vorzugsweise z. B. glasiert sein.
Durch die Verwendung eines Rauchgasrohrs in Form eines Glasrohrs, Metallrohrs, Kunststoffrohrs oder aber Stein­ zeugrohrs und/oder durch Beschichtung der Innenwand des Rauchgasrohrs beispielsweise durch eine Glasur wird die Haltbarkeit eines Schornsteins wesentlich erhöht. Dies ist dadurch bedingt, daß durch diese Maßnahmen der Be­ trieb einer feuchtigkeitsunempfindlichen Schornstein­ anlage ermöglicht wird. Die Schadstoffbelastung der Luft durch den Hausbrand und die knappen Energie-Ressourcen sind bekannt. Umweltschonende und energiesparende Heiz­ systeme werden daher zukünftig unbedingt erforderlich sein. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, werden künftig kondensierende Niedertemperaturheizsysteme immer mehr an Bedeutung gewinnen. Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen kann ein aus solchen Schornsteinbauteilen aufgebauter Kamin auch für kühle und aggressive Abgase, die ein aggressives Kondensat bilden können, verwendet werden.
Um bei einem aus den erfindungsgemäßen Schornsteinbau­ teilen aufgebauten Schornstein ein hohes Maß an Dichtig­ keit zu erreichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß seine zur Schornsteinachse senkrechten Begrenzungs­ flächen plangeschliffen sind, wobei vorzugsweise die Stirnflächen gegengleiche Profilierungen aufweist.
Dabei kann auch durch Einlegen von temperaturbe­ ständigen, säurebeständigen und feuchtigkeits­ unempfindlichen Dichtungen ein sehr hohes Maß an Dichtigkeit erreicht werden. Solche Dichtungen können aus Kunststoff, insbesondere aus Elastomeren (Synthese­ kautschuk), wie z. B. Polychloropren oder Chlorbutadien oder auf mineralischer bzw. keramischer Basis gebildet sein. Die plangeschliffenen zur Schornsteinrichtung senkrechten Begrenzungsflächen, die die Lagerfugen der Schornsteinbauteile begrenzen, gewährleisten einen feuchtigkeitsunempfindlichen, überdruckdichten Schorn­ stein, der für kondensierenden Niedertemperaturheiz­ systeme besonders geeignet ist.
Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß im Mantel- und/oder Dämmbereich konzentrisch verlaufende Loch­ scharen vorgesehen sind, wobei vorzugsweise den Löchern der einen Schar die zwischen den Löchern befindlichen Massebereiche der anderen Schar gegenüberliegen. Durch diese Maßnahme ergibt sich eine sozusagen selbsttragende Stützung des die Extrudiermatrix verlassenden, noch plastischen Strangs, welcher in diesem Stadium auch und gerade aufgrund der großen Abmessungen eines kompletten Schornsteinbauteils zum Einfallen bzw. zur Verformung neigt. Aufgrund der versetzten Anordnung der Löcher zueinander werden direkte Pfade mit geringerem Wärme- Durchlaßwiderstand ausgeschlossen. Im übrigen wird hierdurch auch eine wesentlich erhöhte Schalldämmung erzielt.
Eine weitere Erhöhung des Wärmedurchlaßwiderstandes ergibt sich in diesem Zusammenhang dadurch, daß man Löcher mit länglichem Querschnitt ausbildet, wobei die Löcher entlang ihrer Breitseiten konzentrisch ange­ ordnet sind. Der Wärmedurchtritt erfolgt somit regel­ mäßig senkrecht zur Breitseite des betreffenden Lochs, wodurch sich ein vergleichsweise höherer Wärmedurch­ laßwiderstand ergibt.
Weiterhin ist vorgesehen, daß durch Variation des Volumens bzw. der Querschnittsfläche der Löcher ein Volumengradient in Radialrichtung einstellbar ist. Auf diese Weise kann das Volumen und damit die Wärmedämm­ eigenschaft in Radialrichtung den jeweiligen An­ forderungen entsprechend eingestellt werden.
Die erfindungsgemäße Lehre ist nicht lediglich auf ein­ stückige Schornsteinbauteile mit oder ohne Rauchgasrohr beschränkt, es ist vielmehr erfindungsgemäß auch vorge­ sehen, daß das Schornsteinbauteil aus mehreren ein­ stückigen Schalenteilen besteht, welche über Formschluß­ mittel, insbesondere über nut- und federartige Vor­ sprünge und Vertiefungen verbunden sind. Dies ist insbe­ sondere bei Schornsteinen mit sehr großen Abmessungen zweckmäßig, da die einzelnen Schalenteile aufgrund ihres geringeren Gewichts noch von einem einzigen Arbeiter gehandhabt werden können, die erfindungsgemäßen Vorteile dennoch auch hier voll zum Tragen kommen. Um eine be­ sonders hohe Paßgenauigkeit der einzelnen, einstückigen Schalenteile zueinander zu gewährleisten, sind die Form­ schlußmittel, vorzugsweise in Form von nut- und federartige Vorsprüngen und Vertiefungen vorgesehen, die im übrigen auch eine Ausrichtung der einzelnen Schalen­ teile zueinander wesentlich erleichtern.
Wie bereits eingangs erwähnt, kann es aufgrund der Plastizität des Materials beim Strangpressen bzw. Extrudieren - und hier insbesondere beim Strangpressen bzw. Extrudieren von Schornsteinbauteilen mit großen Dimensionen zu einem Einfallen des die Strangpreßmatrix verlassenden Strangs kommen. Zur Verhinderung dieses Einfallens des frisch erzeugten Stranges ist erfindungs­ gemäß vorgesehen, daß mindestens ein sog. Stützabschnitt oder Stützsteg, welcher quer zur Längsachse des Schorn­ steinbauteils verläuft, während des Strangpressen mit­ eingeformt wird. Der mindestens eine während des Strang­ pressens bzw. Extrudierens eingeformte Stützabschnitt bzw. Stützsteg soll in der Weise quer zur Längsachse des Schornsteinbauteils verlaufen, daß eine Stützwirkung des extrudierten Rohlings erzielbar ist. Neben der Stützung des Strangs unmittelbar nach Verlassen der Strangpreß­ matrix wird eine Stützwirkung auch während des Trocknungsvorgangs erreicht, bei dem es unter Umständen durch Ausdampfen von Feuchtigkeit zu einer Nach­ plastifizierung kommen kann.
Zweckmäßigerweise ist der Stützabschnitt oder Stützsteg als Masseabschnitt bzw. Massesteg im Hochlochquerschnitt ausgebildet.
Dadurch, daß erfindungsgemäß der Masseabschnitt bzw. Massesteg mindestens eine Lochreihe von in Axialrichtung durchgehenden Löchern aufweist, wird zum einen eine Gewichtseinsparung erreicht, zum anderen die Möglichkeit geschaffen, Seitenbereiche des Schornsteinbauteils ent­ lang der Löcher des Masseabschnitts bzw. Massestegs vom Grundkörper des Schornsteinbauteils in einfacher Weise zu trennen. Die Löcher des einzelnen Masseabschnitts bzw. Massestegs wirken folglich auch als Sollbruch­ stellen oder Solltrennstellen.
Verlaufen gemäß einer weiteren Ausgestaltung des er­ findungsgemäßen Schornsteinbauteils vorzugsweise zwei Stützabschnitte oder Stützstege zu dem das Rauchgasrohr aufnehmenden Kanal tangential und sind die Stützab­ schnitte oder Stützstege als mit Löchern versehene Masseabschnitte bzw. Massestege ausgebildet, kann der Bereich des Schornsteinbauteils zwischen den beiden Stützstegen in einfacher Weise entfernt und durch eine Kamintür oder dergleichen ersetzt werden oder das Bau­ teil als einseitig offenes Bauteil verwendet werden.
Eine besonders hohe Stützwirkung ergibt sich dadurch, daß mehrere Stützabschnitte bzw. Stützstege bzw. spiegel- und/oder punktsymmetrisch angeordnet sind und vorzugsweise senkrecht zur Außenfläche des Schornstein­ bauteils verlaufen.
In vorteilhafter Weise liegen die Stützabschnitte bzw. Stützstege in der unteren, d. h. der Auflage zuge­ ordneten Hälfte des Querschnitts des Schornsteinbau­ teils.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Stützabschnitt bzw. Stützsteg in der Querschnitts­ ebene des das Rauchgasrohr aufnehmenden Kanals oder in der Querschnittsebene des Rauchgasrohres angeordnet ist. Durch einen solchen Stützsteg wird ebenfalls das Ein­ fallen des extrudierten Stranges während der Herstellung verhindert. Dabei kann ein solcher Stützsteg nach dem Brand des Schornsteinbauteils durch Herausschlagen ent­ fernt werden, so daß sich letztlich ein freier Quer­ schnitt des Kanals ergibt.
Zweckmäßigerweise können zur Erleichterung der Heraus­ schlagens des Stützstegs einformte Sollbruchstellen vorgesehen sein.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Mehrfach-Schornsteinsystem zu schaffen, welches in einfacher Weise aufgebaut werden kann, mit einer möglichst geringen Anzahl von Einzelteilen auskommt und möglichst platzsparend ist.
Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß ein Schornstein­ bauteil gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-12 als Basisbaustein vorgesehen ist und die einzelnen Bausteine über Formschlußmittel miteinander verbindbar sind. Durch einfaches Aneinandersetzen der einzelnen Bausteine kann gleichsam wie bei einem Baukasten ein Mehrfach-Schorn­ steinsystem in verblüffend einfacher Weise hergestellt werden. Die Lagerhaltung ist sehr einfach, es müssen nämlich nur genügend Schornsteinbauteile bereit gehalten werden. Die Verwendung von gebranntem Ton als Werkstoff bietet den Vorteil eines relativ geringen Gewichts bei einer guten Bearbeitbarkeit. Durch die Formschlußmittel, z. B. in Form von nut- und federartigen Vertiefungen und Vorsprüngen, wird eine erhöhte Ausrichtung der Bausteine zueinander und damit eine höhere Paßgenauigkeit bei der Vermauerung der Formsteine erzielt. Durch die Möglich­ keit des Aufbaus eines Kaminsystems aus mehreren in jeweils einer Ebene angeordneten Schornsteinbauteilen kann ein mehrzügiger Schornstein in besonders einfacher Weise auch von einem einzigen Arbeiter fertiggestellt werden. Die bekannten Mantelsteine des Standes der Technik für mehrzügige Schornsteine sind dagegen regel­ mäßig einteilig ausgebildet und bestehen aus Beton, wodurch sich entsprechende Gewichtsprobleme ergeben. So sind beispielsweise zum Versetzen der herkömmlichen Mantelsteine mindestens zwei Arbeiter oder sogar ein Hebezeug erforderlich, was durch die vorliegende Er­ findung wirksam ausgeschlossen wird.
Des weiteren zeichnet sich eine weitere Ausgestaltung des beanspruchten Mehrfach-Schornsteinsystems dadurch aus, daß zumindest ein Teil der als Bausteine verwendeten Schornsteinbauteile längs zumindest einer Seite des Mantelbereichs bis auf eine Anlagefläche, die mit den Verbindungs- bzw. Formschlußmitteln versehen ist, offen ist. Die Entfernung eines Seitenbereichs des Schorn­ steinbauteils zur Herstellung einer offenen Seite kann dann - wenn gewünscht - in vorteilhafter Weise vor Ort erfolgen. Die Verwendung einseitig offener Bausteine gewährleistet eine erhöhte Einsparung von Platzbedarf, was im Baugeschäft immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2, 6-8 erfindungsgemäße Schornsteinbauteile für einschalige Schornsteine
Fig. 3-5, 8-12 erfindungsgemäße Schornsteinbauteile für zweischalige Schornsteine;
Fig. 13-15 erfindungsgemäße Schornsteinbauteile, die aus einzelnen, zusammengesetzten Schalen­ teilen bestehen,
Fig. 16 und 17 jeweils ein Mehrfach-Schornsteinsystem unter Verwendung der erfindungsgemäßen Schornsteinbauteile.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Schornsteinbauteil 1, welches einen i. w. quadratischen Querschnitt aufweist und im Inneren ein zentrisch angeordneter kreisrunder Kanal 2 vorgesehen ist. Das Schornsteinbauteil 1 besteht aus gebranntem Ton (Ziegel), welcher in Hochlochtechnik im sog. Strangpreß- bzw. Extrudierverfahren hergestellt wird. Konzentrisch zu dem Kanal 2 sind mehrere Reihen von Löchern 3, 3′ angeordnet, wobei die Löcher der einzelnen benachbarten Lochscharen gegeneinander ver­ setzt sind.
Das Schornsteinbauteil 1 weist einen Mantelbereich 16 sowie einen weiter innen liegenden Dämmbereich 17 auf, wobei Mantelbereich 16 und Dämmbereich 17 kontinuierlich ineinander übergehen. Eine genaue Trennung dieser beiden Bereiche kann bei der in Fig. 1 dargestellten Ausge­ staltung des Schornsteinbauteils 1 nicht vollzogen werden.
Das Schornsteinbauteil 1 weist weiterhin Stützstege 4 auf, die i. w. tangential zum Kanal 2 verlaufen und mit kleineren in Achsrichtung des Schornsteinbauteils 1 verlaufenden Reihen einzelner Löcher 5 versehen sind. Die Stützstege 4 sind als Massestege ausgebildet. Trotz der Löcher 5 weisen die Stützstege 4 einen höheren Masseanteil auf als die übrigen Bereiche des Schorn­ steinbauteils 1. Die Stützstege 4 verlaufen bei der Ausgestaltung nach Fig. 1 i. w. senkrecht zur Mantel­ fläche 6 des Schornsteinbauteils 1 und liegen in der unteren Hälfte des Schornsteinbauteils 1, d. h. in dem der Auflage zugewandten Bereich.
Die Stützstege 4 sind bei der Herstellung des Schorn­ steinbauteils 1 wichtig, da sie ein Einfallen des frisch extrudierten Stranges verhindern. Eine zusätzliche Stützwirkung wird auch durch die konzentrische Anordnung und Ausbildung der Löcher 3, 3′ in Form von länglichen Löchern erzeugt.
Die Löcher 5 in den Stützstegen 4 erleichtern zudem ein Ausbrechen von Öffnungen im Schornsteinbauteil 1, z. B. zur Aufnahme einer Kamintüre oder dergleichen. Dabei sind neben den Löchern 5 in den durchgehenden Stütz­ stegen weitere Löcher 5′ vorgesehen, die ebenfalls zur Erleichterung des Ausbrechens einer Öffnung bzw. zur Verbreiterung des randnahen Bereiches einer solchen Öffnung dienen, um z. B. den Rahmen einer Kamintüre einzusetzen.
Das Formstück nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten Formstück lediglich dadurch, daß dieses einen rechteckigen Querschnitt aufweist und neben dem Kanal 2 einen einstückig angeformten Fortsatz 21 besitzt, welcher einen Zuluftschacht 7 beinhaltet.
Erfindungsgemäß sind auch im Bereich des Zuluftschachts 7 Stützstege 4′ angeordnet, die ebenfalls mit Reihen kleiner Löcher 5 versehen sind. Zweckmäßigerweise sind die Stützstege 4′ im Bereich der Ränder des Quer­ schnittes des Lüftungskanals 7 angeordnet, da sie hier eine optimale Stützwirkung entfalten.
Die Querschnittsfläche der Löcher 3 ist im Innenbereich des Schornsteinbauteils 1 sowie in dessen äußeren Eck­ bereichen gering und steigt zur Mitte des Schornstein­ bauteils 1 an, wodurch sich ein gewisser Volumengradient über der Radialerstreckung ergibt.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Schornstein­ bauteile 1 sind zum Betrieb von sog. "einschaligen" Schornsteinen bestimmt.
Fig. 3 zeigt ein Schornsteinbauteil 1, das sich vom Schornsteinbauteil 1 aus den Fig. 1 und 2 i. w. durch den Querschnitt des Kanals 2′ unterscheidet. Der Quer­ schnitt des Kanals 2′ weist an seiner Innenseite Vor­ sprünge 8 auf, die ein einfaches Zentrieren eines in den Kanal 2′ eingesetzten Rauchgasrohres 9 ermöglichen. Dieses Rauchgasrohr 9 kann beispielsweise aus Glas, Metall, Kunstoff oder Steinzeug (Keramik) hergestellt sein, wodurch ein auf solche Weise hergestellter Kamin auch für Niedertemperaturheizsysteme, bei denen es zur Bildung eines sehr aggressiven Kondensats kommen kann, geeignet ist. Bezugszeichen 12 bezeichnet die sog. Hinterlüftungskanäle, welche über dem Querschnitt symmetrisch angeordnet sind.
Das in Fig. 4 dargestellte Schornsteinbauteil 1 ent­ spricht i. w. einer Kombination der Ausgestaltungen gemäßen der Fig. 2 und 3.
Fig. 5 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Schornstein­ bauteil 1, das dem nach der Fig. 3 weitgehend ent­ spricht, lediglich mit dem Unterschied, daß der Quer­ schnitt des Kanals 2 i. w. kreisförmig ausgebildet ist jedoch mit einstückigen Vorsprüngen 8′ versehen ist, welche das im Inneren des Kanals 2 einzufügende Rauch­ gasrohr 9′ zentrieren sollen. Das in Fig. 5 dargestellte Rauchgasrohr 5′ besitzt, beispielsweise als Schamotte- Rauchgasrohr, eine höhere Wandstärke.
Bei der Ausgestaltung nach Fig. 6 verlaufen die Loch­ reihen der Löcher 5 der Stützstege 4 längs einer ge­ brochenen Linie, wodurch eine Durchbrechung mit einer Erweiterung im Bereich der Mantelfläche 6 auf besonders einfache Weise herstellbar ist.
Fig. 7 zeigt ein erfindungsgemäßes Schornsteinbauteil 1, welches sowohl hinsichtlich des Mantelbereichs 16, des Dammbereichs 17 als auch des Rauchgasrohrs 9 einstückig hergestellt ist. Das Rauchgasrohr 9 ist über Distanz­ elemente 13 von der Innenseite des Dämmbereichs 17 etwas beabstandet, wodurch großvolumige Hinterlüftungsschächte 10 erzielbar sind.
Die Ausgestaltung nach Fig. 8 unterscheidet sich von jener nach Fig. 7 lediglich durch das Fehlen des Zuluft­ schachtes 7.
Das Schornsteinbauteil nach Fig. 9 ist ebenfalls zur Aufnahme eines Rauchgasrohres 9 ausgebildet. Das Rauch­ gasrohr 9 ist jedoch in dem Kanal 2 mit erheblichem Spiel gehalten. Hierbei ist vorgesehen, daß der Spalt zwischen dem Rauchgasrohr und der Innenwand des Kanals 2 zur zusätzlichen Erhöhung der Wärmedämmung und/oder zur Fixierung des Schornsteins mit einem Isoliermaterial ausgefüllt wird.
Das Schornsteinbauteil 1 nach Fig. 10 unterscheidet sich von jenem nach Fig. 9 lediglich darin, daß ein ein­ stückig angeformter Zuluftschacht 7 vorgesehen ist.
Die Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schornstein­ bauteils 1 nach den Fig. 11 und 12 weisen neben den von einer Mantelfläche 6 des Schornsteinbauteils 1 aus­ gehenden Stützstegen 4 bzw. 4′ noch einen weiteren Stützsteg 49 auf, welcher den i. w. runden Querschnitt des Kanals 2 diametral durchsetzt. Dieser Stützsteg 49 weist Sollbruchstellen 18, 19 auf, die ein Heraus­ schlagen bzw. Herausbrechen des Stützsteges 49 nach dem Brand bzw. beim Versetzen des Schornsteinbauteils 1 erleichtern.
Die Fig. 13 und 14 zeigen eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils 1. Das Schorn­ steinbauteil 1 besteht hierbei aus zwei im Strangpreß­ verfahren einstückig hergestellten Schalenteilen 11, 11′, die über Anlageflächen 22 sowie Formschlußmittel ins­ besondere in Form von nut- und federartigen Vorsprüngen 23 und Vertiefungen 24 miteinander verbunden werden.
Auch hier kann zur Erhöhung der Wärmedämmung zusätzlich Wärmedämmaterial zwischen der Innenseite des Kanals 2 und dem Rauchgasrohr 9 angeordnet sein. Die Schalenteile 11 aus den Fig. 13 und 14 sind der Übersichtlichkeit halber lediglich in ihrem Umriß dargestellt, um zu zeigen, wie die Schalenteile 11 sowie 11′ zusammenwirken. Sie sind jedoch in ihrem Aufbau identisch zu den Schalenteilen 11′.
Der übrige Aufbau der Schalenteile 11 und 11′, ins­ besondere die Anordnung der Löcher 3 sowie der Stütz­ stege 4 mit den die Löcher 5 aufweisenden Lochreihen gleicht den zuvor beschriebenen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils 1.
Fig. 15 zeigt ein erfindungsgemäßes Schornsteinbauteil, welches aus insgesamt 4 einstückigen Schalenteilen 11′′ aufgebaut ist. Die Schalenteile 11′′ liegen an den Flächen 22 aneinander und greifen über die nut- und federartigen Vorsprünge 23 und Vertiefungen 24 in­ einander, wodurch eine bessere Ausrichtung und Zentrierung der einzelnen Schalenteile 11′′ zueinander erzielbar ist. Der übrige Aufbau dieser Ausgestaltung des Schornsteinbauteils gleicht i. w. den vorstehend beschriebenen Schornsteinbauteilen. Auch die Schalen­ teile 11′′ weisen insbesondere Stützstege 4 mit Löchern 5 auf. Der Übersichtlichkeit halber sind auch in Fig. 15 die beiden Schalenteile 11′′ der linken Hälfte des Schornsteinbauteils lediglich als Umriß dargestellt. Die Gesamtheit der Schornsteinbauteile 11′′ umgibt einen Kanal 2, in dem ein Rauchgasrohr 9 z. B. durch Isolier­ material gehalten ist.
Fig. 16 zeigt den Aufbau eines Mehrfach-Schornstein­ systems mit einem Zuluftkanal 7. Dabei ist ein Schorn­ steinbauteil 40 vorgesehen, welches bis auf Anlage­ flächen 48 längs einer Mantelfläche eine Öffnung 20 aufweist. Der übrige Aufbau des Schornsteinbauteils 40 gleicht, insbesondere im Hinblick auf die Stützstege 4 und die Löcher 3 den bereits beschriebenen Schornstein­ bauteilen 1.
Die Anlageflächen 48 weisen Vorsprünge 42 auf, die mit Vertiefungen 43 des angrenzenden Schalenteils 41 zu­ sammenwirken. Das Schalenteil 41 ist, wie auch die übrigen in Hochlochtechnik ausgebildet und mit durch­ gehenden Löchern versehen. Die weiteren Anlageflächen 44 des Schalenteils 41, welches gemeinsam mit dem als Basisbaustein 45 wirkenden Schornsteinbauteils einen Zuluftkanal 7 begrenzt, sind mit Vorsprüngen 46 ver­ sehen, die mit Vertiefungen 47, welche in den Eck­ bereichen des Basisbauteils 45 angeordnet sind, zu­ sammenwirken. Das Basisbauteil 45 gleicht in seinem Aufbau i. w. dem Schornsteinbauteil 1 nach Fig. 9.
Fig. 17 zeigt einen ähnlichen Aufbau wie Fig. 16. Dabei liegen zwei Schornsteinbauteile 40, welche beide eine seitliche Öffnung 20 aufweisen, aneinander, wobei im rechten Winkel dazu ein Schalenteil 41 zur Bildung eines Zuluftschachtes 7 anliegt. An diesem Schalenteil 41 liegt ein Basisbaustein 45 an, an welchem wieder ein Schornsteinbauteil 40 angrenzt. Auf diese Weise kann in sehr einfacher Weise ein Mehrfach-Schornsteinsystem mit Zuluftschacht bei besonderer Einsparung von Platz aufge­ baut werden.

Claims (12)

1. Schornsteinbauteil für ein- oder mehrschalige Schorn­ steine, welches aus gebranntem Ton besteht und in Hochlochtechnik hergestellt ist, mit einem Mantelbe­ reich (16), einem sich an den Mantelbereich (16) an­ schließenden Dämmbereich (17) und einem Kanal (2, 2′, 9) für das Rauchgas, wobei Mantel- (16) und Dämmbe­ reich (17) einstückig ausgebildet sind und eine mehrreihige Schar insbesondere konzentrisch verlaufender Luftlöcher (3, 3′) aufweisen, die über den Querschnitt des Mantel- (16) und Dämmbereichs (17) verteilt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Querschnitt des Schornsteinbauteils (1) gese­ hen mindestens ein Stützsteg (4, 4′) in Form eines die mehrreihige Schar der Luftlöcher (3, 3′) durchsetzenden Mas­ sestegs vorgesehen ist, welcher eine Stützwirkung des Bauteil-Rohlings beim bzw. nach dem Strangpressen ge­ währleistet.
2. Schornsteinbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Massesteg mindestens eine Lochreihe von in Achsrichtung des Schornsteinbauteils (1) durchgehenden Löchern (5, 5′) aufweist.
3. Schornsteinbauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Stützstege (4, 4′) in Richtung zu dem Kanal (2, 2′, 9) tangential verlaufend angeordnet sind.
4. Schornsteinbauteil nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Stützstege (4, 4′) spiegel- und/oder punktsymmetrisch angeordnet sind und senkrecht zur Außenbegrenzungsfläche (6) des Schornsteinbauteils (1) verlaufen.
5. Schornsteinbauteil nach einem der Ansprü­ che 1-4, dadurch gekennzeichnet, das Mantel- (16) oder Dämmbereich (17) einen Zuluft­ schacht (7) beinhaltenden Fortsatz (21) aufweisen und entsprechenden Stützstege (4, 4′) im Bereich, des Fortsatzes (21) angeordnet sind.
6. Schornsteinbauteil für ein- oder mehrschalige Schornsteine, welches aus gebranntem Ton besteht und in Hochlochtechnik hergestellt ist, mit einem Mantel­ bereich (16), einem sich an den Mantelbereich (16) anschließenden Dämmbereich (17) und einem Kanal (2, 2′, 9) für das Rauchgas, wobei Mantel- (16) und Dämm­ bereich (17) einstückig ausgebildet sind und eine Schar insbesondere konzentrisch verlaufender Luftlö­ cher (3, 3′) aufweisen, die über den Querschnitt des Mantel- (16) und Dämmbereichs (17) verteilt angeord­ net sind, insbesondere nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Stützsteg (49) in Form eines in Längsrichtung des Schornsteinbauteils (1) angeordneten Mas­ sestegs vorgesehen ist, der den Kanal (2, 2′, 9) für das Rauchgas durchsetzt und eine Stützwirkung des Bauteil-Rohlings beim bzw. nach dem Strangpressen gewährleistet.
7. Schornsteinbauteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Massesteg (49) parallel zu den Stützstegen (4, 4′) ausgerichtet ist.
8. Schornsteinbauteil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Massesteg (49) eingeformte Sollbruchstellen (18, 19) aufweist.
9. Schornsteinbauteil nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schornsteinbauteil (1) aus mehreren ein­ stückigen Schalenteilen (11, 11′, 11′′) besteht, wel­ che über Formschlußmittel verbindbar sind.
10. Schornsteinbauteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Schornsteinbauteil als Baustein (45) eines Mehrfachschornsteinsystems ausgebildet ist und die einzelnen Bausteine über Formschlußmittel miteinander verbindbar sind.
11. Schornsteinbauteil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Formschlußmittel nut- und federartige Vertie­ fungen und Vorsprünge (42, 43, 46, 47) vorgesehen sind.
12. Schornsteinbauteil nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der als Bausteine verwendeten Schornsteinbauteile längs zumindest einer Seite des Mantelbereichs bis auf eine Anlagefläche (48), die mit dem Formschlußmittel versehen sind, offen sind.
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