DE3537656A1 - Verfahren zur herstellung von isosilybinfreiem silibinin und arzneimittel, enthaltend silibinin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von isosilybinfreiem silibinin und arzneimittel, enthaltend silibininInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L59/00—Thermal insulation in general
- F16L59/04—Arrangements using dry fillers, e.g. using slag wool which is added to the object to be insulated by pouring, spreading, spraying or the like
Description
Dr. Madaus GmbH & Co. Ostmerheimer Str. 198
50Q0 Köln 91 (Merheim)
Verfahren zur Herstellung v/on isosilybinfreiem Silibinin und Arzneimittel,
enthaltend Silibinin
. έ-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Silibinin und Arzneimittel, die diese Verbindung
enthalten.
Die Mariendistel -Silybum marianum (L.)Gaertn·
(Carduus marianus L.) - ist eine seit dem Altertum bekannte Heilpflanze. Von den in den Früchten
dieser Pflanze vorkommenden Flavolignanen wurde eine Komponente, Silybin, von R.Münster isoliert,
vgl. Dissertation R.Münster, München, 1966. Die chemische Struktur dieser Verbindung wurde von
A.Pelter und R.Hansel, vgl. Tetrahedron Letters, London, Band 25, Seiten 2911-2916 (1968), aufgeklärt.
Es ist bekannt, daß Silybin, früher auch Silymarin I
genannt, ein wertvolles Lebertherapeutikum ist, vgl. DE-AS 17 67 666. Ein technisches Verfahren
zur Herstellung von Silybin (Silymarin I) ist z.B. in der DE-AS 19 23 082 beschrieben.
Bereits 1974 hatten H.Wagner, P.Diesel und M.Seitz, Arzneimittelforschung, Band 24 (4) , Seiten 466-471,
in bezug auf Silybin zwei Stellungsisomere vermutet, nämlich Silybin und Isosilybin. Diese Vermutung wurde
von A.Arnone, L.Merlini und A.Zanarotti, Journal Chemical Society Chem.comm., 1979, Band 16, Seiten
696/97, präzisiert und experimentell bestätigt. Demnach besteht das bekannte Silybin aus zwei
verschiedenen Verbindungen, nämlich den Verbindungen der nachstehenden Strukturformel»! A und B:
-γ.
QB O
(A) Silibinin
OR OH O
(B) XsosHybin
OCH.
CH2OH
Aus diesen Strukturformeln ist ersichtlich, daß es sich
bei diesen Verbindungen um Stellungsisomere handelt.
Die Verbindung der Formel (A) hat neuerdings die INN-Bezeichnung Silibinin. Diese Bezeichnung
wird auch in der vorliegenden Anmeldung für die Verbindung der Formel (A) verwendet.
γ Λ-
Die beiden oben bezeichneten Verbindungen A und B sind
bisher nur in analytischen Mengen getrennt und hergestellt worden, und über pharmakologische Wirkungen der
einzelnen Isomeren ist nichts bekannt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von isosilybinfreiem Silibinin sowie silibininhaltige pharmazeutische Mittel bereitzustellen
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Silibinin der Formel:
wobei man getrocknete Früchte von Silybum marianum L.
Gaertn. von der Hauptmenge des fetten Öles befreit, indem
man die Zellen der Früchte durch hohen mechanischen Druck aufsprengt, dann
den noch einen Restb'l gehalt von 5 bis 10 % aufweisenden
Preßrückstand erschöpfend mit Äthylacetat extrahiert, das Äthylacetat abdampft, hierauf
den erhaltenen Trockenrückstand in einer Menge von 2 Gewichtsprozent in der aus Methanol und Wasser bestehenden Unterphase eines ternären Lösungsmittelgemisches aus 95 Gewichtsteilen Methanol, 5 Gewichtsteilen
Wasser und 100 Gewichtsteilen Petroläther (Kp. 40 bis
60cC) löst, zur Entfernung flockiger Feststoffpartikel
klarzentrifugiert und in diesem Lösungsmittelsystem den Trockenrückstand der multipiikativen, gleichförmigen Verteilung im Gegenstrom unterwirft, wobei das gesamt+'
fließende Volumenverhältnis von Oberphase/Unterphase gleich 1 : 1 erhalten bleibt, und anschließend aus der
♦Μι.
abfließenden Unterphase durch Eindampfen im Vakuum zur
Trockne ein 70 bis 80%iges Polyhydroxyphenylchromanongemisch (Silymarin I-1V = Silymarin I-IV-Gruppe) als
bräunliches Pulver isoliert, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das erhaltene bräunliche
Pulver in der 3-5 fachen Gewichtsmenge Methanol suspendiert, die erhaltene Suspension unter Rühren zum
Sieden erhitzt,
anschließend etwa 1/3 bis 2/3 des Methanols unter vermindertem Druck entfernt,
das Konzentrat bei Raumtemperatur stehenläßt das dabei ausgefallene Produkt abfiltriert, 1 - 3 mal
mit möglichst wenig kaltem Methanol wäscht, trocknet,
in der 4.0 - 60 fachen Gewichtsmenge Essigester unter
Erhitzen löst, mit Aktivkohle unter Rückflußbedingungen
behandelt, von der Aktivkohle abfiltriert, unter vermindertem Druck das Filtrat auf etwa 1/10 des ursprünglichen Volumens einengt,
das Konzentrat unter starkem Rühren mit etwa 1/10 des
Volumens des Konzentrats an Methanol versetzt, einige Stunden bei Raumtemperatur stehenläßt
vor dem Abrutschen des ausgefallenen Produktes mit einem Intensivmischer aufrührt,
das abgesaugte Produkt 1 - 3 mal mit wenig Essigester
nachwäscht und im Vakuum trocknet.
Isosilybinfreies Silibinin läßt sich auch dadurch herstellen,
daß man
a) ein Gewichtsteil des erhaltenen bräunlichen Pulvers, welches nachstehend als Mengenbezug genommen u/ird, in 0,7
bis 1,5 Ge\i/ichtsteilen u/assergesättigtem Ethylacetat suspendiert,
und die erhaltene Suspension ein bis zwei Tage stehen läßt und den Niederschlag absaugt.
b) den erhaltenen Niederschlag mit 0,07 bis 0,15 Gewichtsteilen kaltem wassergesättigtem Ethylacetat wäscht und bei
30 bis 50 0C im Vakuum trocknet,
c) dieses Produkt in 30 bis 50 Gewichtsteilen trockenem (wasserfreiem) Ethylacetat in der Siedehitze löst, mit 0,2
bis 0,4 Gewichtsteile Aktiv/kohle zwei Stunden am Rückfluß
behandelt, filtriert und das Filtrat bei 30 bis 50 C im
Vakuum auf ein Gesamtvolumen von ca. 3,33 Liter einengt,
d) zu dem Konzentrat 0,5 bis 0,8 Gewichtsteile wassergesättigtes Ethylacetat zugibt, das ausgefallene Silibinin nach
5 bis 10 Stunden abfiltriert und
e) das Silibinin in 0,9 bis 1,5 Gewichtsteilen technischem Ethylacetat suspendiert, erneut filtriert, im Vakuum bei
30 bis 50 C vortrocknet, das vorgetrocknete Produkt vermahlt
und erneut bei 30 bis 50 C im Vakuum trocknet.
Das in Stufe a) als Ausgangsprodukt verwendete bräunliche Pulver bzw. Rohsilymarin ist ein Gemisch aus den Silymarinen
I - IV. Durch die Behandlung des Rohsilymarins mit wassergesättigtem Ethylacetat erfolgt im wesentlichen die Abtrennung
der Hauptanteile an Silymarinen II bis IV (Silibinin ist SiIymarin
I) und der 20 bis 30 % Begleitstoffe im Rohsilymarin
sowie ein Teil Isosilybin. Man erhält auf diese Weise in Stufe b) Rohsilibinin mit einer Ausbeute je nach Rohsilymarinqualität
von 80 bis 85 % (bezogen auf den Silibiningehalt im Rohsilymarin) und mit einem Gehalt von 80 bis 84 %.
Das Rohsilibinin ist wie im Stand der Technik beschrieben ein Gemisch aus Isosilybin und Silibinin im Verhältnis von ca.
1 : 4.
In den Stufen c) bis e) erfolgt die Abtrennung der Hauptanteile an Isosilybin vom Silibinin sowie des Rests an anderen vorhergenannten
Bestandteilen.
Ein besonderer Vorteil dieses Abtrennungsverfahrens ist
die Verwendung von nur einem einzigen Lösungsmittel, nämlich Ethylacetat, allerdings mit verschiedenen Wassergehalten.
Dabei ist es wesentlich, in Stufe c) wasserfreies Ethylacetat und in Stufe d) wassergesättigtes Ethylacetat
einzusetzen. Man erhält anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens
Silibinin in einer Ausbeute von 79 - 85 °ί (bezogen
auf Silibinin im Rohsilibinin) und mit einem Gehalt von 96 - 98 % Silibinin.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß man
a) ein Gewichtsteil des bräunlichen Pulvers in 0,9 Gewichtsteilen wassergesättigtem Ethylacetat suspendiert, 48 Stunden
bei Raumtemperatur stehen läßt und den erhaltenen Niederschlag absaugt,
b) den Niederschlag mit 0,09 Teilen kaltem wassergesättigtem Ethylacetat wäscht und 48 Stunden bei 40 C im Vakuum
trocknet,
c) das erhaltene Produkt in 36 Gewichtsteilen trockenem
Ethylacetat in der Siedehitze löst, mit 0,36 Gewichtsteilen Aktivkohle zwei Stunden am Rückfluß erhitzt, filtriert und
bei 50 C im Vakuum auf ein Gesamtvolumen von 3,33 Liter einengt,
d) zu dem Konzentrat bei Raumtemperatur 0,6 Gewichtsteile wassergesättigtes Ethylacetat gibt, 12 Stunden bei Raumtemperatur
stehen läßt und das ausgefallene Produkt abfiltriert,
e) dieses Produkt zweimal in jeweils 1,8 Gewichtsteilen technischem
Ethylacetat auspendiert und filtriert, 24 Stunden im Vakuum bei 40 0C vortrocknet, vermahlt und 48 Stunden im Vakuum
bei 40 C nachtrocknet.
Es wurde gefunden, daß isosilybinfreies Silibinin für pharmazeutische
Zwecke sehr geeignet ist. Überraschenderweise fand man, daß es wesentliche Vorteile gegenüber den
anderen bekannten Bestandteilen von Silybum-marianum-Extrakten hat. Es ist besonders geeignet zur Behandlung von Leberzirrhose
und toxisch-metabolischen Leberschäden. Es kann auch vorbeugend angewendet werden, so daß die geschilderten
Schaden erst gar nicht auftreten.
Gegenstand der Erfindung sind daher auch Arzneimittel, die Silibinin enthalten. Sie werden meist systemisch angewendet,
z. B. in Form von Pillen, Kapseln, Lösungen, in üblichen Trägern und gegebenenfalls zusammen mit üblichen Hilfsstoffen
Die Tagesdosis für einen erwachsenen Menschen beträgt etwa 50 - 500 mg, je nach Zustand des Patienten und der Schwere
der Krankheitssymptome.
Herstellung von isosilybinfreiem Silibinin:
g eines Polyhydroxyphenylchromanongemisches (Silymarin I - IV = Silymarin I - IV-Gruppe;
Gehalt ca 70 %), das erhalten wurde gemäß Spalte 8, Zeilen 14 - 19 der DE-AS 19 23 082, auf die
hiermit Bezug genommen wird, suspendiert man in kg Methanol = 2,5-3 1 und erhitzt unter Rühren 15
Minuten zum Sieden. Aus der so erhaltenen Lösung kann nach dieser Zeit bereits etwas Silibinin ausfallen.
Anschließend zieht man im Vakuum 0,75 bis 1,25 kg
.= 0,96 - 1,58 1 Methanol ab und läßt den Rückstand
10 - 28 Tage bei Raumtemperatur stehen. Das ausgefallene Silibinin wird filtriert und zweimal mit
je
ml kaltem Methanol nachgewaschen. Nach Trocknen
ml kaltem Methanol nachgewaschen. Nach Trocknen
bei 40 °C im Vakuum wird das isolierte Rohsilibinin wie folgt weitergereinigt:
g Rohsilibinin werden in 3 1 technischem Essigester unter Erhitzen gelöst; anschließend mit 20 g Aktivkohle
versetzt und weitere 2 Stunden unter Rückflußbedingungen
gerührt. Danach wird klarfiltriert und die Lösung bei 50 0C unter vermindertem Druck auf ca.
250 ml eingeengt. Das Konzentrat wird 15 min unter Verwendung eines Ultra-Turraxgeräts aufgerührt und
unter Rühren mit 25 ml Methanol versetzt. Anschließend wird die Mischung über Nach bei Raumtemperatur
stehengelassen. Vor dem Abnutschen des dabei ausgefallenen Silybins wird nochmals 5 min ebenfalls mit
Hilfe eines Ultra-Turraxgerätes aufgerührt. Der abgenutschte
Niederschlag wird 2mal mit 50 ml Essigester
nachgevi/aschen und im Vakuumtrockenschrank über Nacht
bei 40 C getrocknet. Anschließend wird das Produkt vermählen und unter den gleichen Bedingungen 48 Stunden
nachgetrocknet.
Herstellung von isosilybinfreiem Silibinin:
kg eines Polyhydroxyphenylchromanongemisches (Silymarin
I - IV = Silymarin I - IV-Gruppe; Gehalt ca. 70 %)
als bräunliches Pulver auch hier Rohsilymarin genannt, das erhalten vi/urde gemäß Spalte 8, Zeilen 14 - 19 der
DE-AS 19 23 082, auf die hiermit Bezug genommen M/ird,
suspendiert man in
1 wassergesättigtem Essigester 30 min mit dem Turrax.
1 wassergesättigtem Essigester 30 min mit dem Turrax.
Nach 48 Stunden Stehen bei Raumtemperatur wird der Niederschlag
abgesaugt, mit
ml kaltem, wassergesättigtem Essigester gewaschen und 48 Stunden bei 40 C im Vakuum qetrocknet.
Die Ausbeute dieses Zwischenproduktes, Rohsilibinin, beträgt je nach Rohsilymarinqualität 80 - 85 % - bezogen
auf Silibiningehalt im Rohsilymarin - bei einem Gehalt von 80 - 84 %.
Das Rohsilibinin wird in
1 trockenem Essigester in der Siedehitze gelöst, mit
g Aktivkohle 2 Stunden am Rückfluß gekocht, filtriert und auf
ml Gesamtvolumen bei 50 0C im Vakuum eingeengt. Dieser Lösung wird unter intensivem Rühren bei Raumtemperatur ml wassergesättigter Essigester zugesetzt. Nach 1-3 Stunden setzt danach die Kristallisation des Silibinins ein. Nach Stehen über Nacht wird das ausgefallene Silibinin durch Filtration abgetrennt, zweimal mit je
ml Gesamtvolumen bei 50 0C im Vakuum eingeengt. Dieser Lösung wird unter intensivem Rühren bei Raumtemperatur ml wassergesättigter Essigester zugesetzt. Nach 1-3 Stunden setzt danach die Kristallisation des Silibinins ein. Nach Stehen über Nacht wird das ausgefallene Silibinin durch Filtration abgetrennt, zweimal mit je
1 (Υ' ft
ml technischem Essigester 5-10 min suspendiert, erneut filtriert und 24 Stunden im Vakuum bei 40 °C vorgetrocknet.
Nach dem Vermählen wird 48 Stunden bei 40 0C
im Vakuum nachgetroeknet.
Silibininausbeute - bezogen auf Silibinin in Rohsilibinin
- 79 - 85 ?ό bei einem Gehalt von 96 - 98,5 % Silibinin je nach Rohsilibininqualität.
Toxische Leberschäden haben in den letzten Jahrzehnten außerordentlich stark zugenommen. Die häufigste Schädigungsursache
ist nach wie vor der Alkohol.
Durch kontrollierte Studien konnte man die Überlegenheit von Silibinin gegenüber einer Scheintherapie
(Plazebo) oder anderen Vergleichstherapien beweisen. In einer Doppelstudie wurde
bei 66 Patienten mit alkoholtoxischem Leberschaden wurde Silibinin (n = 31) gegen Plazebo (n = 35) randomisiert
geprüft.
Die statistisch ausgewerteten Ergebnisse zeigten, daß Silibinin dem Plazebo signifikant überlegen ist. Auffällig
war dabei die wesentlich kürzere Ausheilungszeit gegenüber dem Plazebo. In einer zweiten Doppelblindstudie mit 76
Patienten, von denen 39 Silibinin und 37 eine Kontrolltherapie bekamen,waren die Unterschiede zugunsten von
Silibinin hochsignifikant.
Bei den lebertoxischen Auswirkungen der Narkose im Zusammenhang mit Operationen der Bauchorgane konnte nachgewiesen werden, daß die präoperative Gabe von Silibinin
den postoperativen Anstieg der Leberenzyme im Blut signifikant senkt. Auch der heute immer häufigere, durch bestimmte
Arzneimittel induzierte Leberschaden wird durch Silibinin wirkungsvoll verhindert. Dies konnte am Beispiel
einer Phenylhy dan to in-inäuzieEfcen-Jfepatoser. gezeigt werden,bei der
sich trotz
Vi - /I I'
weiterer Verordnung des unbedingt notwendigen, krampfverhindernden
Medikamentes bei gleichzeitiger Verabreichung von Silibinin sämtliche Laborwerte innerhalb kurzer
Zeit normalisierten.
Weitere Untersuchungen bei Kranken mit Schizophrenien und schweren Leberschäden durch Verordnung von Chlorpromazin
zeigten ebenfalls die positive Wirkung von Silibinin. Andere Versuche betreffen die Verhinderung
leberschädigender Auswirkungen von z.B. Chloroquin oder Asparaginase. Bei berufsbedingten Leber.schäden konnte·
man bei allen behandelten Patienten die pathologisch erhöhten Laborbefunde wesentlich verbessern, unabhängig
von der jeweiligen Ursache oder von möglichen zusätzlichen Erkrankungen.
Darüber hinaus gibt es genügend Hinweise, daß Silibinin auch bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen und
Leberzirrhose wesentliche Besserungen hervorruft. Beispielsweise wurden Patienten mit Leberzirrhose im Rahmen
einer Langzeitstudie in eine randomisierte Doppelblindstudie aufgenommen, in der Silibinin gegen e.in Plazebo geprüft
wurde. Kriterium für die Bewertung des therapeutischen
Erfolgs war vor allem die Uberlebenszeit. Hier
zeigte sich eine deutliche Überlegenheit von Silibinin gegenüber der Plazebo-Behandlung·
Y
./IB-
Wirkungsvergleich zwischen Silibinin und Isosilybin und Silybin (Silibinin/Isosilybin gemisch) im Modell der
Phalloidin- und Praseodymintoxikation bei der Maus nach intravenöser Gabe.
Die antihepatotoxische Wirkung von Silibinin, Isosily.-bin
Silybin als N-Methylglucaminsalze wurde in den
Dosen 50 und 100 mg kg ,bezogen auf Silibinin,im Modell
der Phalloidin- und Praseodymvergiftung der Maus nach intravenöser Applikation untersucht. Die Applikation
der Prüfsubstanz erfolgte 1 Std. vor Phalloidin bzw. 1 Std. vor und 6 Std., 24 Std. und 48 Std. nach Praseodym.
Ausgewertet wurden bei der Phalloidinvergiftung die Uberlebensrate
und bei der Praseodymvergiftung verschiedene Serum- und Leberparameter 72 Std. nach Intoxikation.
Bei der Phalloidin-Intoxikation betrug die Überlebensrate nach Silibinin in beiden Dosen 100 %, mit den übrigen
Substanzen wurde die Überlebensrate von 40 % bei den unbehandelten, geschädigten Kontrollen nicht überschritten.
Isosilybin erwies sich im Zusammenhang mit der Praseodym-Intoxikation
als unverträglicher, so daß die Dosis von 100 mg kg in zwei Teilapplikationen aufgesplittet
werden mußte.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von isosilybinfreiem Silibinin der
Formel:
wobei man getrocknete Früchte von Silybum marianum L.
Gaertn. von der Hauptmenge des fetten Öles befreit, indem
man die Zellen der Früchte durch hohen mechanischen Druck aufsprengt, dann
den noch einen Restölgehalt von 5 bis 10 % aufweisenden
Preßrückstand erschöpfend mit Äthylacetat extrahiert, das Äthylacetat abdampft, hierauf
den erhaltenen Trockenrückstand in einer Menge von 2 Gewichtsprozent in der aus Methanol und Wasser bestehenden Unterphase eines ternären Lösungsmittelgemisches aus 95 Gewichtsteilen Methanol, 5 Gewichtsteilen
Wasser und 100 Gewichtsteilen Petroläther (Kp. 40 bis
6O0C) löst, zur Entfernung flockiger Feststoffpartikel
klarzentrifugiert. und in diesem Lösungsmittelsystem den Trockenrückstand der multiplikativen, gleichförmigen Verteilung im Gegenstrom unterwirft, wobei das gesamtfließende Volumenverhältnis von Oberphase/Unterphase
gleich 1 : 1 erhalten bleibt, und anschließend aus der abfließenden Unterphase durch Eindampfen im Vakuum zur
Trockne ein 70 bis 80%iges Polyhydroxyphenylchromanongemisch (Silymarin 1-IV= Silymarin I-IV-Gruppe) als
bräunliches Pulver isoliert,
dadurch gekennzeichnet, daß man das erhaltene bräunliche
Pulver in der 3-5 fachen Gewichtsmenge Methanol suspendiert, die erhaltene Suspension unter Rühren zum
Sieden erhitzt,
anschließend etwa 1/3 bis 2/3 des Methanols unter vermindertem Druck entfernt,
das Konzentrat bei Raumtemperatur stehenläßt das dabei ausgefallene Produkt abfiltriert, 1 - 3 mal
mit möglichst wenig kaltem Methanol wäscht, trocknet, in der 40 - 60 fachen Gewichtsmenge Essigester unter
Erhitzen löst, mit Aktivkohle unter Rückflußbedingungen behandelt, von der Aktivkohle abfiltriert, unter vermindertem Druck das Filtrat auf etwa 1/10 des ursprünglichen Volumens einengt,
das Konzentrat unter starkem Rühren mit etwa 1/10 des
Volumens des Konzentrats an Methanol versetzt, einige Stunden bei Raumtemperatur stehenläßt
vor dem Abnutschen des ausgefallenen Produktes mit einem Intensivmischer aufrührt,
das abgesaugte Produkt 1 - 3 mal mit wenig Essigester nachwäscht und im Vakuum trocknet.
2. Verfahren zur Herstellung von isosilybinfreiem Silibinin der
Formel:
wobei man getrocknete Früchte von Silybum marianum L.
Goertn. von der Hauptmenge des fetten Dies befreit, indem
man die Zellen der Früchte durch hohen mechanischen Druck aufsprengt, dann
den noch einen Restölgehalt von 5 bis 10 % aufweisenden
Preßrückstand erschöpfend mit Äthylacetat extrahiert,
das Äthylacetat abdampft, hierauf den erhaltenen Trockenrückstand in einer Menge von
2 Gewichtsprozent in der aus Methanol und Wasser bestehenden Unterphase eines ternären Lösungsmittelgemisches aus 95 Gewichtsteilen Methanol, 5 Gewichtsteilen
Wasser und 100 Gewichtsteilen Petroläther (Kp. 40 bis 60pC) löst, zur Entfernung flockiger Feststoffpartikel
klarzentrifugiert. und in diesem Lösungsmittelsystem den
Trockenrückstand der mul tipi ikati ven, gleichförmigen Verteilung im Gegenstrom unterwirft, wobei das gesamt+"
fließende Volumenverhältnis von Oberphase/Unterphase gleich 1 : 1 erhalten bleibt, und anschließend aus der
abfließenden Unterphase durch Eindampfen im Vakuum zur
Trockne ein 70 bis 805Siges Polyhydroxyphenylchromanongemisch (Silymarin I-IV- = Silymarin I-IV-Gruppe) als
bräunliches Pulver isoliert,
dadurch gekennzeichnet, daß man
a) ein Gewichtsteil des erhaltenen bräunlichen Pulvers, welches nachstehend als Mengenbezug genommen wird, in
0,7 bis 1,5 Gewichtsteilen wassergesättigtem Ethylacetat suspendiert, und die erhaltene Suspension ein bis zwei
Tage stehen läßt und den Niederschlag absaugt,
b) den erhaltenen Niederschlag mit 0,07 bis 0,15 Gewichtsteilen kaltem wassergesättigten Ethylacetat wäscht und
bei 30 bis 50 C im Vakuum trocknet,
c) dieses Produkt in 30 bis 50 Gewichtsteilen trockenem
(wasserfreiem) Ethylacetat in der Siedehitze löst, mit 0,2
bis 0,4 Gewichtsteilen Aktivkohle zwei Stunden am Rückfluß behandelt, filtriert und das Filtrat bei 30 bis 50 0C im
Vakuum auf ein Gesamtvolumen von ca. 3,330 Liter einengt,
d) zu dem Konzentrat 0,5 bis 0,8 Gewichtsanteile wassergesättigtes
Ethylacetat zugibt, das ausgefallene Silibinin nach 5 bis 10 Stunden abfiltriert und
e) das Silibinin in 0,9 bis 1,5 Gewichtsteilen technischem Ethylacetat suspendiert, erneut filtriert, im Vakuum bei
30 bis 50 C vortrocknet, das vorgetrocknete Produkt vermahlt
und erneut bei 30 bis 50 0C im Vakuum trocknet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) ein Gewichtsteil des bräunlichen Pulvers in 0,9 Gewichtsteilen
wassergesättigtem Ethylacetat suspendiert, 48 Stunden bei Raumtemperatur stehen läßt und den erhaltenen Niederschlag
absaugt,
b) den Niederschlag mit 0,09 Teilen kaltem wassergesättigtem
Ethylacetat wäscht und 48 Stunden bei 40 C im Vakuum trocknet,
c) das erhaltene Produkt in 36 Gewichtsteilen trockenem Ethylacetat in der Siedehitze löst, mit 0,36 Gewichtsteilen
Aktivkohle z\i/ei Stunden am Rückfluß erhitzt, filtriert und
bei 50 C im Vakuum auf ein Gesamtvolumen von 3,33 Liter einengt ,
d) zu dem Konzentrat bei Raumtemperatur 0,6 Geu/ichtsteile
wassergesättigtes Ethylacetat gibt, 12 Stunden bei Raumtemperatur stehen läßt und das ausgefallene Produkt abfiltriert,
e) dieses Produkt zweimal in jeweils 1,8 Gewichtsteilen technischem
Ethylacetat suspendiert und filtriert, 24 Stunden im Vakuum bei 40 0C vortrocknet, vermahlt und 48 Stunden im Vakuum
bei 40 0C nachtrocknet.
4. Pharmazeutisches Mittel, enthaltend isosilybinfreies Silibinin,
gegebenenfalls in einem pharmazeutischen Träger und/ oder zusammen mit einem Hilfsstoff.
5. Verwendung von isosilybinfreiem Silibinin zur Behandlung
von Leberzirrhosen und toxisch-metabolischen Leberschäden.
Priority Applications (35)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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CH4854/85A CH660008A5 (de) | 1984-11-22 | 1985-11-12 | Pharmazeutisches mittel, enthaltend isosilybinfreies silibinin, und verfahren zur herstellung von isosilybinfreiem silibinin. |
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CS858379A CS271321B2 (en) | 1984-11-22 | 1985-11-20 | Method of isosilybine-free silybine production |
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