DE2954169C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Streugerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Bei einem bekannten Streugerät dieser Art (FR-PS 15 32 897, Fig. 3 und 4) sind die Wurfschaufeln der Streugutverteiler mit derart unterschiedlichem Profil ausgebildet, daß die Abwurfhöhe beider Streugutverteiler unterschiedlich ist. Dadurch sollen Unregelmäßigkeiten im Streuprofil vermieden werden, die darauf zurückzuführen sind, daß die Wurfbahnen des Streugutes im mittleren Streubereich gegeneinander ge­ richtet sind, so daß dort Streugutpartikel aufeinanderpral­ len könnten. Im Vergleich zu üblichen Streugeräten mit zwei Streugutverteilern, bei denen die Wurfschaufeln der beiden Verteiler spiegelbildlich gleich ausgebildet sind, erfor­ dert die bekannte Konstruktion jedoch einen höheren Ferti­ gungs- und Montageaufwand.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gewünschte gleichmäßige Streuprofil unter Vermeidung eines konstruktiven Mehraufwandes zu erreichen.

Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den kennzeichnen­ den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen Streugerät sind die Wurfschaufeln der beiden Streugutverteiler, wie an sich bekannt ist, spiegelbildlich gleich ausgebildet; Störungen im Streupro­ fil und im Streubild werden trotz der gegeneinander gerich­ teten Wurfbahnen des von den beiden Verteilern abgeschleu­ derten Streugutes dadurch vermieden, daß für die Streugut­ verteiler ein Mindest-Achsabstand vorgesehen ist, der um mehr als 25 Prozent größer ist als der Durchmesser der äußeren Umlaufbahnen der Wurfschaufeln. Da die Dichte des jeweils ausgeworfenen Streugutstrahles, also die Anzahl der Partikel im Querschnitt, mit zunehmender Entfernung von den Streugutverteilern abnimmt, ist infolge dieser Dimensionie­ rung die Möglichkeit des Zusammenpralls von Streugutparti­ keln entsprechend geringer. Messungen haben ergeben, daß bei dem vorgegebenen Mindestabstand keine merklichen Unre­ gelmäßigkeiten im Streuprofil und im Streubild entstehen.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unter­ ansprüchen.

Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Streugerätes wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 das Streugerät in Vorderansicht,

Fig. 2 eine Draufsicht in Richtung II in Fig. 1, bei abgenommenem Vorratsbehälter,

Fig. 3 schematisch die beiden von den Streugutvertei­ lern ausgehenden Streubilder,

Fig. 4 eine der Wurfschaufeln in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 2, vergrößert dargestellt,

Fig. 5 eine abgewandelte Ausführung des Antriebs für die Streugutverteiler in schematischer Dar­ stellung,

Fig. 6 eine Ansicht des Getriebes nach VI-VI in Fig. 5 mit Darstellung des Getriebeaufbaus.

Das Streugerät nach den Fig. 1 und 2 ist ein Mineraldung­ streuer. Das Gerät hat ein Gestell 1 mit einem unteren Querträger 2, an dem endseitig zwei V-förmige Tragbügel 3 und 4 befestigt sind (Fig. 2), deren Spitzen in bezug auf die Fahrtrichtung V nach hinten gerichtet sind. Die beiden Tragbügel 3 und 4 sind durch einen hinteren Querträger 5 verbunden, der auf gleicher Höhe wie der Querträger 2 liegt, und an den fluchtend zwei Streben 6 und 7 anschließen (Fig. 1), mit denen jeweils einer der beiden Tragbügel 3 und 4 ausgesteift ist.

Am Querträger 2 ist nahe den beiden Tragbügeln 3 und 4 je ein etwa vertikaler Rahmen 8 bzw. 9 befestigt, der zwei seitliche, im unteren Bereich lotrechte und anschließend nach oben konvergierende Rahmenteile aufweist (Fig. 1). Die beiden Rahmen 8 und 9 sind durch einen oberen Querträger 12 verbunden, der mit Abstand oberhalb des Querträgers 2 liegt.

Zum Anbau des Gestelles 1 an die Dreipunkt-Hebevorrichtung eines Schleppers sind am unteren Querträger 2 zwei An­ schlüsse 17 und am oberen Querträger 12 ein Doppelanschluß 18 angeordnet. Auf dem Gestell 1 ist ein Vorratsbehälter 19 abgestützt, der zwei Trichter 20 und 21 aufweist.

Auf den Streben 6 und 7 ist je eines von zwei Getrieben 22 und 23 abgestützt, deren Eingangswellen 24 bzw. 25 horizon­ tal und in Fahrtrichtung V liegen. Die Getriebe haben je­ weils eine vertikale Abtriebswelle 26 bzw. 27 zum Antrieb eines Streugutverteilers 28 bzw. 29. Auf den Antriebswellen 24 und 25 sitzen Riemenscheiben 30 bzw. 31, die über Riemen 32 bzw. 33 von je einer Riemenscheibe 36 bzw. 37 derart an­ getrieben werden, daß die beiden Streugutverteiler 28 und 29 gegensinnig in Richtung der Pfeile A und B rotieren (Fig. 2). Die beiden Riemenscheiben werden von einem Wech­ selgetriebe 35 angetrieben, das auf einer in der Gestell­ mitte befindlichen Stütze 34 abgestützt ist und dessen Ein­ gangswelle 38 über eine Gelenkwelle an die Zapfwelle des Schleppers anzuschließen ist, an den das Streugerät ange­ baut ist. Die Streugutverteiler werden derart gegensinnig angetrieben, daß sich ihre einander zugewandten Seiten ent­ gegen der mittleren Streurichtung C und damit in Fahrtrich­ tung V bewegen.

Die beiden Trichter 20 und 21 des Vorratsbehälters 19 haben jeweils einen Boden 39 bzw. 40 mit zwei Auslaßöffnungen 41 bzw. 42, deren Durchtrittsquerschnitt durch einen unter dem Trichterboden angeordneten Drehschieber 43 bzw. 44 einge­ stellt werden kann, der um die Achse 83 bzw. 84 der Welle 26 bzw. 27 drehbar ist. Die Schieber 43 und 44 sind, ebenso wie die Bodenteile der Auslaßtrichter, runde Scheiben und haben jeweils zwei Durchtrittsöffnungen 91 bzw. 92, die in Größe und Anordnung den Auslaßöffnungen 41 und 42 entspre­ chen. Die Auslaßöffnungen 41 und 42 sind so angeordnet, daß beim Streuen mittels der in gleicher Höhe liegenden Streu­ gutverteiler einander nahezu vollständig überdeckende, etwa segmentförmige Streubilder entstehen. Die Schieber 43 und 44 können durch eine Stelleinrichtung gegensinnig und der­ art gedreht werden, daß die Auslaßöffnungen 41 und 42 gleichzeitig um dasselbe Maß mehr oder weniger geschlossen werden. Hierzu greift die Stellvorrichtung mit zwei Stangen 51 und 52 jeweils in die Öffnung 49 bzw. 50 einer Zunge 47 bzw. 48 ein, die an dem zugehörigen Drehschieber 43 bzw. 44 befestigt ist. Zu der Stellvorrichtung gehören Segmentplat­ ten 63 und 64, an denen die Drehlage der Schieber ablesbar ist.

Die Streugutverteiler 28 und 29 haben jeweils eine im Aus­ führungsbeispiel quadratische, ebene Scheibe 65 bzw. 66, die senkrecht zur Drehachse 83 bzw. 84 liegt und auf der vier gleiche Wurfschaufeln 67 bzw. 68 angebracht sind, die rinnenartig profiliert und über ihre ganze Länge gekrümmt sind. Fig. 4 zeigt eine der Wurfschaufeln 68. Die Schaufel besteht aus einer senkrecht zur Scheibe 66 stehenden Rück­ wand 76 und einer Deckwand 77, die sich von der Rückwand aus in Drehrichtung des Streugutverteilers nach vorne er­ streckt (Fig. 1). Die Höhe 79 der Wurfschaufeln soll zwi­ schen 1,5 cm und 5 cm liegen und beträgt im Ausführungs­ beispiel etwa 3 cm.

Das beschriebene Streugerät eignet sich besonders gut zum Ausstreuen von gekörntem, harten Gut. Da die Streugutver­ teiler in gleicher Höhe angeordnet sind und die Streubilder einander weitgehend überdecken (vgl. Fig. 3), wäre zu er­ warten, daß die auf gegeneinander gerichteten Wurfbahnen abgeschleuderten Streugutpartikel zusammenprallen. Das ist jedoch nicht der Fall; vielmehr ergibt sich über die gesam­ te Streubreite ein sehr gleichmäßiges Streuprofil. Der Zu­ sammenprall von Streugutpartikeln wird im wesentlichen da­ durch vermieden, daß der Abstand 96 zwischen den in Fahrt­ richtung stehenden Axialebenen 94 und 95 der Streugutverteiler in bestimmter Weise dimensioniert ist. Dieser Abstand steht im Ausführungsbei­ spiel zum Durchmesser 97 der äußeren Umlaufbahnen der Wurf­ schaufeln im Verhältnis von 1,5 : 1. Das Verhältnis soll größer sein als 1,25 : 1, aber kleiner als 2,5 : 1.

Auch die Form und Dimensionierung der Wurfschaufeln 67 und 68 trägt dazu bei, den Zusammenprall von Streugutpartikeln weitgehend auszuschließen. Das von den Wurfschaufeln erfaß­ te Streugut verteilt sich über die Schaufelhöhe 79 und ver­ läßt die Schaufeln daher mit dieser Höhenverteilung der Gutpartikel und in entsprechend geringer Dichte, so daß die Gutkörner auf den gegeneinander gerichteten Wurfbahnen ein­ ander leicht passieren können.

Die Breite des Streubildes ist durch Änderung der Drehzahl der Streugutverteiler einstellbar. Die Drehzahlen liegen zwischen etwa 300 U/min und etwa 750 U/min und sind mittels des Wechselgetriebes 35 veränderbar, das zu diesem Zweck mittels eines Hebels umschaltbar ist.

Die Breite des gemeinsamen Streubildes beider Streugutver­ teiler 28 und 29 kann je nach Art des Streugutes etwas va­ riieren, da grobkörniges Gut weiter ausgestreut wird als Gut von geringerer Korngröße. Unabhängig davon ist das Streu­ profil insgesamt jedoch gleichmäßig, weil etwaige Ungleich­ mäßigkeiten in den Streuprofilen der beiden Streubilder in­ folge von deren Überdeckung ausgeglichen werden. Daher kann auch Streugut, das unterschiedliche Korngrößen enthält, gleichmäßig auf dem Boden verteilt werden. Soll nach dem Abstreuen ein Streugut anderer Zusammensetzung ausgebracht und mit gleicher Streubreite verteilt werden, so wird zweckmäßig die Drehzahl der Streugutverteiler geändert, wobei jeweils gleiche Drehzahlen für beide Streugutvertei­ ler eingestellt werden.

Die beiden Auslaßöffnungen 41 bzw. 42 liegen innerhalb eines Sektors 93 (Fig. 1), der etwa 60°, im Ausführungs­ beispiel etwa 70° beträgt, bezogen auf die Drehachse 83 bzw. 84 des Streugutverteilers. Ist pro Streugutverteiler nur eine Auslaßöffnung vorgesehen, so soll sie sich über einen Sektor erstrecken, der nicht kleiner als 15° bis 20° ist. Die Auslaßöffnungen 41 und 42 liegen in bezug auf die Fahrtrichtung V vor der gemeinsamen Axialebene der beiden Streugutverteiler und überwiegend auf den voneinander ab­ gewandten Seiten der in Fahrtrichtung V stehenden Axialebe­ nen 94 und 95 , wobei jeweils die eine der beiden Auslaß­ öffnungen nahe dieser Axialebene 94 bzw. 95 liegt.

Die Fig. 5 und 6 zeigen einen anderen Antrieb für die Streugutverteiler 28 und 29, die bei dieser Ausführungsform auf vertikalen Wellen 100 bzw. 101 angebracht sind. Die beiden Wellen gehören jeweils zu einem von zwei Kegelrad- Winkelgetrieben 102 und 103, die mit ihren Gehäusen auf den Tragbügeln 3 bzw. 4 abgestützt sein können und eine gemein­ same Eingangswelle 104 haben. Auf der Welle 104 sitzt ein Kegelrad 105 eines Winkelgetriebes 105, 106, das zu einem Getriebe 110 gehört, welches auf der Stütze 34 angeordnet sein kann. Auf der das Kegelrad 106 des Winkelgetriebes tragenden Welle 107 sitzt außerdem ein Zahnrad 108 eines Stirnradgetriebes 108, 109, das als Wechselgetriebe ausge­ bildet ist und dessen Eingangswelle 111 entsprechend der Welle 38 (Fig. 1 und 2) über eine Gelenkwelle mit der Zapf­ welle des Schleppers zu verbinden ist. Das Gehäuse des Ge­ triebes 110 hat einen mittels Flügelschrauben 113 ange­ schraubten, abnehmbaren Deckel 112 und kann daher zum Wech­ seln der Zahnräder 108 und 109 und zum Einsetzen eines an­ deren Zahnradpaares geöffnet werden. Der Antrieb der Streu­ gutverteiler ausschließlich über Zahnradgetriebe hat den Vorteil, daß die gewählte Drehzahl der Streugutverteiler genau eingehalten wird, weil im Getriebe kein Schlupf auf­ tritt.

Claims (5)

1. Streugerät für körniges oder pulveriges Gut, insbesondere Mineraldungstreuer, mit einem Vorratsbehälter und zwei in gleicher Höhe liegenden, um parallele Drehachsen gegen­ sinnig angetriebenen Streugutverteilern, die mit Wurfschau­ feln versehen und denen jeweils exzentrisch zu ihrer Dreh­ achse liegende Auslaßöffnungen des Behälters derart zuge­ ordnet sind, daß die von den beiden Streugutverteilern aus­ gehenden Wurfbahnen des Streugutes im mittleren Streube­ reich des Gerätes und über den überwiegenden Teil der Streu­ breite gegeneinander gerichtet sind und einander nahezu vollständig überdeckende, etwa segmentförmige Streubilder spiegelsymmetrisch zu der in Fahrtrichtung liegenden Längs­ mittelachse des Streugerätes entstehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurfschaufeln (67 und 68) der beiden Streugutverteiler (28 und 29) in an sich bekann­ ter Weise spiegelbildlich gleich ausgebildet sind, und daß der Achsabstand der Streugutverteiler (28 und 29) um mehr als 25 Prozent größer ist als der Durchmesser der äußeren Umlaufbahnen der Wurfschaufeln (67 und 68).

2. Streugerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen dem Achs­ abstand der Streugutverteiler (28 und 29) und dem Durchmes­ ser der äußeren Wurfschaufel-Umlaufbahnen kleiner ist als 2,5 : 1.

3. Streugerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen dem Achsabstand der Streugutverteiler ( 28 und 29) und dem Durch­ messer der äußeren Wurfschaufel-Umlaufbahnen etwa 1,5 : 1 beträgt.

4. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl der Streugutver­ teiler (28 und 29) regelbar ist.

5. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurfschaufeln (67 und 68) rinnenförmig mit einer Höhe von mehr als 1,5 cm und weniger als 5 cm ausgebildet sind, wobei pro Streugutverteiler (28; 29) vier Wurfschaufeln vorgesehen sind.