DE2953141C1 - Webelitze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Webelitze nach dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1, ein Verfahren zu deren Herstellung und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Die Webelitzen in Webmaschinen haben die Aufgabe, die Kettfäden, welche durch das Litzenmittelauge laufen, zur Fachbildung anzuheben oder abzusenken. Bekannt sind Webe­ litzen aus Garn, aus Metall und aus Kunststoff. Dem Faden­ auge wird eine große Bedeutung beigemessen, da dieses in­ folge des durchlaufenden Kettfadens einem Verschleiß unter­ worfen ist und der Kettfaden nicht aufgerieben werden darf. Eine eingesetzte Fadenöse aus Metall kann einer solchen For­ derung am besten gerecht werden, da bei deren Herstellung die nötige Feinbearbeitung, wie beispielsweise Polieren, möglich ist und das Fadenauge schon vom Herstellungsverfah­ ren her innen gerundet ist. Ferner kann eine solche Faden­ öse einsatzgehärtet sein.

Die DE-AS 24 27 882 beschreibt eine Webelitze aus Kunst­ stoff mit Metallösen, die in ein Auge des Kunststoffstrei­ fens bördelhülsenartig eingesetzt oder fassungsartig einge­ sprengt sind. Hier bleiben immer Spalte am Rand der Öse frei, so daß sich Verunreinigungen ablagern können. Auch Beschädi­ gungen des durchlaufenden Fadens oder von Nachbarfäden an diesen Spalten und an Kanten sind möglich.

Aufgabe der Erfindung ist eine solche Ausbildung der Webelit­ ze, daß die Fadenöse keine freien Kanten innerhalb der Kunst­ stofföse aufweist.

Diese Aufgabe läßt sich erfindungsgemäß durch die im kennzeich­ nenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale lösen.

Eine solche Webelitze unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als die Fadenöse in den Kunststoff eingebettet ist, so daß man einen gratfreien und spalt­ freien Übergang erhält. Eine solche Webelitze weist etwa die gleichen Vorteile wie eine metallische Webelitze mit eingesetztem Fadenauge auf, ist jedoch erheblich leichter als eine metallische Webelitze und im Betrieb geräuscharmer, da ihre mit Metall in Berührung kommenden Endösen aus Kunststoff bestehen. Zudem ist sie rost­ sicher.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der Webelitze, wobei das Fadenauge in eine Spritzform ein­ gelegt und mit dem Kunststoff umspritzt wird.

Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel des Er­ findungsgegenstandes näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Webelitze mit geschlossenen End­ ösen in der Draufsicht,

Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II in der Fig. 1,

Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III in der Fig. 1 und

Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Spritz­ form zur Herstellung der Webelitze nach der Fig. 1.

Die in der Fig. 1 dargestellte Webelitze weist in der Mitte ein eingesetztes Fadenauge 10 und an den Enden je eine geschlossene Endöse 12 bzw. 14 auf. Die zwischen der im Bereich des Fadenauges 10 verbreiterten Mittel­ partie 16 und den in den Bereichen der Endösen 12, 14 verbreiterten Endpartien 18 bzw. 20 liegenden Längs­ partien 22 bzw. 24 sind verkürzt dargestellt. Das Faden­ auge 16 weist eine langlochförmige Öffnung 26 auf. Anstelle der geschlossenen Endösen 12 und 14 kann die Webelitze auch offene Endösen aufweisen, welche insbe­ sondere in der Schaftweberei Verwendung finden.

Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, daß der Querschnitt der Längspartie 22 wie auch derjenige der Längspartie 24 mindestens annähernd oval ist.

Die Fig. 3 zeigt insbesondere das annähernd halbmond­ förmige Profil des Fadenauges 10. Das Fadenauge ist im Kunststoff der Mittelpartie 16 verankert. Die Dicke der Mittelpartie 16 nimmt in Richtung der Außenränder 28 bzw. 30 ab.

Die aus einem Kunststoff bestehende Webelitze wird vor­ zugsweise in einem Spritzverfahren hergestellt, wobei die aus Metall oder auch aus Glas bestehende Faden­ öse 10 mit Kunststoff umspritzt wird. Als Metall läßt sich vorzugsweise ein einsatzhärtbarer oder ein rostfreier Stahl verwenden. Die Fig. 4 zeigt eine Spritzform im Querschnitt mit eingelegter Fadenöse 10. Die Spritzform weist eine untere Formhälfte 32 und eine obere Formhälfte 34 auf. Mit der unteren Form­ hälfte 32 ist ein Richtdorn 36′ und mit der oberen Formhälfte 34 ist ein Richtdorn 36 zur Aufnahme und Zentrierung der Fadenöse 10 verbunden. Die Kuppen beider Richtdorne 36, 36′ sind der Innenseite der Fadenöse 10 angepaßt. Eine Öffnung 38 im Bereich der Fadenöse 10 dient zum Einspritzen des Kunststoffes. Überraschend ist, daß trotz eines einzigen Ein­ spritzpunktes und der Tatsache, daß das Material mit einer wesentlichen geringeren Temperatur in die End­ bereiche 18 und 20 der Webelitze dringt, eine innige Verbindung des Materials nach den Endösen 12 und 14 vorhanden, weil das dünnflüssige Material zur Her­ stellung der Litze mit einem speziellen Heißkanal- Werkzeug rasch ohne Schädigung in die Endbereiche fließen kann.

Beim Spritzen werden die Ränder der im Profil etwa halb­ mondförmigen Fadenöse 10 mit Kunststoff umspritzt, um einen gratfreien Übergang zwischen den beiden Werk­ stoffen zu erhalten. Gegenüber einer aus Metall be­ stehenden Litze wirkt sich bei einer aus Kunststoff be­ stehenden Litze die Elastizität in ihrer Längsrichtung günstig auf den Webprozeß aus, weil der Übergang in die jeweilige Litzenendlage bei der Fachbildung sanfter erfolgt und somit den Kettfaden schont. Insbesondere zur Verbindung mit den elastischen Gegenzügen bei Web­ maschinen mit Jacquardfachbildung eignet sich eine solche Kunststofflitze besonders gut.

Der im Bereich der Fachbildung ovale Querschnitt der Litze gewährleistet einen nahezu reibungslosen Durch­ lauf der Nachbarfäden.

Claims (7)

1. Webelitze aus einem Kunststoffteil, mit einer darin eingesetzten, das Fadenauge bildenden Öse, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Öse (10) im Kunststoffteil (16) eingebettet ist, wobei das Kunststoffteil (16) die Ränder der Öse (10) mindestens teilweise umgreift.

2. Webelitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ein halbmondförmiges Profil aufweisende Öse (10) mit ihrer konvexen Innenseite mit der Oberfläche des Kunststoffteils (16) bündig ist.

3. Webelitze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie in der Mittelpartie (16) und/oder in den beidseits an die Mittelpartie (16) angrenzenden Längspartien (22, 24) im wesentlichen einen ovalen Quer­ schnitt aufweist, der in der Mittelpartie (16) erweitert und durch das Fadenauge (10) unterbrochen ist.

4. Webelitze nach einem der vorstehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Öse (10) aus einsatzge­ härtetem oder aus rostfreiem Stahl besteht.

5. Verfahren zur Herstellung der Webelitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öse (10) in die für das Spritzen des Kunststoffteils (18, 22, 16, 24, 20) bestimmte Spritzform (32, 34, 36, 36′) eingelegt und von der Kunststoffmasse umspritzt wird, wobei die Öse (10) einen verlorenen Teil der die Oberfläche der Webelitze definierenden Spritzform bildet.

6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit jeder Hälfte (32, 34) der Spritzform ein zum Halten und Zentrieren der Öse (10) bestimmter Richtdorn (36, 36′) verbunden ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzöffnung (38) für die Kunststoffmasse in dem der Mittelpartie (16) der Webelitze zugeordneten Be­ reich angeordnet ist.