DE2715850C2 - Verfahren zum Betrieb von ohne äußere Stromzufuhr arbeitenden Verkupferungsbädern - Google Patents
Verfahren zum Betrieb von ohne äußere Stromzufuhr arbeitenden VerkupferungsbädernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Für die stromlose Abscheidung metallischer Kupferschichten auf den verschiedensten Unterlagen und
insbesondere das Betreiben alkalischer Bäder, die die Verkupferung ohne äußere Stromzufuhr ermöglichen,
ist es bekannt, daß sich für jedes abgeschiedene Grammäquivalent Kupfer etwa zwei Grammäquivalente
Natriumsalz bilden und sich in der Badlösung als unerwünschte Nebenprodukte ansammeln, und zwar
in Form von Natriumsulfat und Natriumformiat, wenn beispielsweise von CuSO4 in Verbindung mit
NaOH und HCHO ausgegangen wird. Je mehr Kupfer abgeschieden wird, um so stärker reichern sich Nebenprodukte
an. Läßt man diesen Prozeß zu weit gehen, so hat der zu hohe Gehalt des Bades an Natriumsalzen
einen verheerenden Einfluß auf die Beschaffenheit der abgeschiedenen Kupferschicht, insbesondere
auf deren Duktilität. Im gewerblichen, fortlaufenden Badbetrieb hält man die Natriumsalzkonzentration
unter Kontrolle, indem man im Laufe eines Arbeitstages, je nach Kupferabscheidungs-Geschwindigkeit,
20 bis 65 Volumenprozent absaugt und das -, Bad selbst durch Nachfüllen mit Wasser und Lösungen
der zuvor genannten Badbestandteile wieder auf die gewünschte Konzentration bringt.
Das in der abgesaugten Lösung noch enthaltene Kupfer wird fast vollständig zurückgewonnen; in
in manchen Fällen auch der größte Teil des Komplexbildners.
Dennoch verbleibt eine große Menge der abgepumpten Lösung, die vernichtet werden muß, und
zwar unter strenger Beachtung der Umweltschutzvorschriften.
Es ist im Zusammenhang mit der automatischen Stabilisierung von Metall abscheidenden Bädern ganz
allgemein bereits die Verwendung von wasserunlöslichen Kupferverbindungen bekannt, wobei geringe
Mengen an Cyaniden zur Aufrechterhaltvng der Kupferionenkonzentration
zugesetzt werden (US-PS 3403035). Die Einstellung einer konstanten Cu2+-
Konzentration, wobei als Bodenkörperwasserunlösliches CuO eingesetzt wird, wird in einem weiteren bekannten
Verfahren (US-PS 3046159) andeutungsweise beschrieben, wobei dort dir bei der stromlosen
Abscheidung verbrauchte Cu-Menge durch Auflösen von CuO nachgeliefert werden kann. Dieses bekannte
Verfahren arbeitet jedoch mit sauren Badlösungen, wobei darauf hinzuweisen ist. daß die Anwesenheit
ίο der genannten ungelösten Kupferoxydpartikel in alkalischen
Verkupferungsbädern, wie sie für einige Anwendungszwecke von besonderem Vorteil sind,
zur Kupferabscheidung auf diesen Partikeln führen würde und damit zu einem Badzerfall.
)5 Im Gegensatz hierzu liegt der vorliegenden Verfahrensweise die Aufgabe zugrunde, das Betreiben von
Verkupferungsbädern ohne äußere Stromzufuhr beziehungsweise solchen, die eine Kupferlegierung abscheiden,
in alkalischer wäßriger Lösung derart durchführen zu können, daß die Kupferionenkonzentration
auf besonders einfache Weise aufrechterhalten werden kann, wobei gleichzeitig neben der Senkung
der Betriebskosten und einer umweltfreundlicheren Verfahrensweise eine verbesserte Ausnutzung
ti des Ausgangsmaterials erreicht werden soll.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale erfindungsgemäß erreicht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Verfahrensweise ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Verfahrensweise ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Abscheidung von Kupfer oder einer Kupferlegierung auf einer katalytischen Oberfläche einer geeigneten
Unterlage aus einem stromlos arbeitenden Kupferbad, welches aus einem Kupferion in alkali-
>5 scher Lösung zusammen mit einem Komplexbildner
für das Kupferion und einem Reduktionsmittel für die Kupferionen besteht, wird so lange betrieben, bis der
Kupfergehalt des Bades wesentlich verringert ist.
Anschließend erfolgt eine Unterbrechung der Kup-
bo ferabscheidung aus dem Bad oder einem wesentlichen
Teil dieses Bades, wobei während dieser Unterbrechung die Badflüssigkeit oder ein wesentlicher Teil
davon für eine ausreichend lange Zeit mit einer kupferhaltigen Substanz in Verbindung gebracht wird, in
welcher salzbildende Komponenten wesentlich geringer sind als das Äquivalent zu einem Äquivalent Kupfer,
und das darin enthaltene Kupfer derart beschaffen ist, daß es mit dem in der Badflüssigkeit vorhande-
nen Komplexbildner einen Kupferkomplex bildet und hierdurch in das Bad oder in einen Teil des Bades wieder
die erforderliche Kupfermenge eingebracht bzw. ersetzt wird, die zuvor auf der zu verkupfernden
Oberfläche abgeschieden wurde, so daß dann die Kupferabscheidung in der mit Kupfer angereicherten
Badflüssigkeit fortgesetzt werden kann.
Für die Unterbrechung der Kupferabscheidung können die zu verkupfernden Gegenstände aus dem
Bad entfernt werden, oder die Badflüssigkeit oder ein wesentlicher Teil derselben kann aus dem Abscheidungsgefäß
abgepumpt werden oder aber die Badtemperatur kann so weit verringert werden, daß der
Abscheidungsvorgang zum Erliegen kommt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ein Oxydationsmittel,
wie Wasserstoffsuperoxyd, zuzusetzen oder Luft durch die Badflüssigkeit zu blasen, dadurch
wird das Reduktionsmittel zerstört und der Abscheidungsvorgang unterbrochen. Ais letzte Möglichkeit
sei noch erwähnt, daß wie bekannt, bei Zusatz eines Überschusses an Rndstabilisatoren, wie beispielsweise
Cyanid oder schwefelhaltiger Verbindungen, der Abscheidungsprozeß unterbrochen wird.
Das vorliegende Verfahren wird für eine bestimmte Gruppe der bisher bekannten, stromlos arbeitenden
Bäder angewendet. Zu diesen gehören solche, die neben den Kupferionen einen Komplexbildner und ein
Reduktionsmittel für diese Kupferionen sowie ein Alkalihydroxyd enthalten. Als Kupfer enthaltender Bestandteil
kann ein beliebiges, anorganisches Kupfersalz, wie z. B. Kupfersulfat, -chlorid, -nitrat oder
-azetat. verwendet werden. Unter Verwendung der angegebenen Kupfersalze wird jeweils mit jedem
Grammäquivalent Kupfer auch ein Gr^mmäquivalent
des salzbildenden Anions in dat, Bad gebracht. Die
Kupferkonzentration im Bad kann zw: chen 0,1 g/1 bis zur Sättigung liegen; der bevorzugte Konzentrationsbereich
liegt zwischen 0,1 und 5 g/I und besonders gute Resultate werden im Konzentrationsbereich
von 2,3-2,55 g/l erzielt.
Als Komplexbildner für Kupferionen sind eine ganze Reihe von Verbindungen geeignet, wobei es erforderlich
ist, daß die bei der Anreicherung entstehenden Kupferkomplexe wasserlöslich sind, und daß
sie mit den übrigen Badbestandteilen auch während des Abscheidungsprozesses keine Verbindungen bilden,
die die Badeigenschaften ungünstig beeinflussen könnten. Zu diesen Verbindungen gehören die
Amine, die Polyamine der Alkylalkohole und/oder die Karboxylgruppen und die Alkalimetallsalze dieser
Verbindungen. Einer der am häufigsten verwendeten Komplexbildner ist Äthylendiamintetraazetat
(EDTA); weiterhin N,N,N\N"-tetrakis(2-hydroxypropyl)äthylendiamin;
Nitrilotri-Essigsäure; Hydroäthylendiamintri-Essigsäure; Cyclohexylendiamintetra-Essigsäure;
Diäthylentriaminpenta-Essigsäure und deren Mono-, Di-, Tri- etc. Natrium- und Kaliumsalze.
Weiterhin ist Natrium-Kaliumtartrat ein sehr häufig verwendeter Komplexbildner.
Die Menge an Komplexbildner, die dem Abscheidungsbad zugesetzt wird, kann zwischen 1-20 Mol
pro Grammatom Kupfer in der ursprünglichen Badformulierung liegen. Vorzugsweise wird der Komplexbildner
im erheblichen Überschuß in bezug auf den Gehalt an Kupferionen verwendet. Durch einen
solchen Überschuß wird sichergestellt, daß stets genügend Komplexbildner zur Verfügung steht, um die
Kupfer enthaltende Substanz im Anreichungsschritt in den Κοπή ·χ zu überführen, Bewährt hat sich eine
Badzusammensetzung, die 1,5-7 Mol Komplexbildner pro Grammatom Kupfer enthält; beispielsweise
im Fall von EDTA 20 bis 30 g/l.
Weiterhin enthalten die konventionellen, stromlosen Metallabscheidungsbäder z. B. eine 37%ige wäßrige Formaldehydlösung in einer Konzentration von 1-100 ml/1. Formaldehyd wird in der Regel gegenüber anderen Reduktionsmitteln, wie Borhydriden, Aminoboranen und dergleichen bevorzugt. Zur Verhinderung der Badzersetzung wird diesem in der Regel eine kleine Menge an Natrium- oder Kaliumcyanid zugesetzt, während zur Einstellung des pH-Wertes zwischen 11 und 14 eine Natriumhydroxydlösung verwendet wird, und außerdem eine Menge von 0,0001-1% eines Netzmittels zugegeben wird, das bei einem pH-Wert zwischen 11 und 14 stabil sein muß.
Weiterhin enthalten die konventionellen, stromlosen Metallabscheidungsbäder z. B. eine 37%ige wäßrige Formaldehydlösung in einer Konzentration von 1-100 ml/1. Formaldehyd wird in der Regel gegenüber anderen Reduktionsmitteln, wie Borhydriden, Aminoboranen und dergleichen bevorzugt. Zur Verhinderung der Badzersetzung wird diesem in der Regel eine kleine Menge an Natrium- oder Kaliumcyanid zugesetzt, während zur Einstellung des pH-Wertes zwischen 11 und 14 eine Natriumhydroxydlösung verwendet wird, und außerdem eine Menge von 0,0001-1% eines Netzmittels zugegeben wird, das bei einem pH-Wert zwischen 11 und 14 stabil sein muß.
Beispielsweise wurden gute Resultate mit einem Verkupferungsbad der folgenden Zusammensetzung
jo erzielt:
Dest. oder deionisiertes Wasser 4000 Liter
Wäßrige Lösung von 540 g/I
Na4EDTA 2 H2O 350 Liier
Wäßrige Lösung von 250 g/l
CuSO4O H2O 180 Liter
Natriumcyanid in Wasser gelöst (180 g)
Wäßrige Lösung von 75^> g/I NaOH zur
Einstellung des pH-Wertes auf 11,8 7,5 Liter
Wäßrige Lösung von 75^> g/I NaOH zur
Einstellung des pH-Wertes auf 11,8 7,5 Liter
jo 20% Netzmittel 6,0 Liter
37% Forrnaldehydlösung 20 Liter
Das Gewichtsverhältnis von Kupferionen : Komplexbildner entspricht in diesem Bad 1 : 10.
Jj Derartige Bäder werden in der Regel bei 65 bis
75' C betrieben. Selbstverständlich findet durch die Kupferabscheidung eine entsprechende Verringerung
der Kupferionenkonzentration statt, während gleichzeitig der Überschuß an freiem Komplexbildner
wächst. Zur Fortsetzung der Badarbeit nuß das dem Bad entzogene Kupfer ersetzt werden, wobei ein
möglichst ökonomisches und umweltfreundliches Verfahren zur Wiederanreicherung des Abscheidungsbades
mit Kupferionen wesentlich ist. Es ist vor-
!5 teilhaft, die Badflüssigkeit mit einer kupferhaltigen
Substanz in Kontakt zu bringen, anschließend zu filtrieren und die angereicherte Flüssigkeit entweder
ganz oder teilweise dem zur Abscheidung dienenden Bad wieder zuzuführen. Als Anreichert ngssubstan-
w> zen werden kupferbeladene Austauschharze verwendet.
Sie enthalten Kupfer, ihr Gehalt a- salzbildendem Anion der Verbindung ist geringer, als er dem
Äquivalent an Kupfer entsprechen würde. Weiterhin sind sie in Wasser unlöslich, aber im alkalischen Μεν;
dium in der Lage, mit entsprechende! Komplexbildnern,
wie beispielsweise EDTA, Komplexe zu bilden. Geeignete Austauschharze können in der Weise
hergestellt werden, daß man Säulen aus entsprechenden Austauschharzen mit wäßrigen Losungen von
Kupfersalzen beschickt. Anschließend kann man die Badflüssigkeit durch diese Säulen zirkulieren lassen
und sie dadurch erneut mit Kupferionen beladen, oder man kann die Austauschharze in die Badflüssigkeit
bringen, oder das Austauschharz in einem weiteren, mit dem Abscheidungsbad in Verbindungstehenden
Gefäß unterbringen und die Badflüssigkeit durch dieses zirkulieren lassen. Die Badflüssigkeit wird sich
dann mit Kupferionen beladen und das Harz wird
Natrium- «kLe Kaliumionen aufnehmen, dadurch
wird das Austauschharz gleichzeitig wieder zur erneuten Aufnahme von Kupferionen aus einer Kupferionen
enthaltenden Lösung bereit.
Grundsätzlich ist jedes Katimenaustauschhaiv bntuehbar; vorzugsweise werden solche vei»vendet, die bei p! i-Werte.i zwischen 2 und i4 arbeiten Besonders gute Ere?bni ..·: vmden <m' Po'ysiyiol'iarzenerzielt, ganz besonders mii seichen, die cine -SfK"-Gruippe enthalten.
Grundsätzlich ist jedes Katimenaustauschhaiv bntuehbar; vorzugsweise werden solche vei»vendet, die bei p! i-Werte.i zwischen 2 und i4 arbeiten Besonders gute Ere?bni ..·: vmden <m' Po'ysiyiol'iarzenerzielt, ganz besonders mii seichen, die cine -SfK"-Gruippe enthalten.
Claims (6)
1. Verfahren zum Betrieb von ohne äußere Stromzufuhr arbeitenden Verkupferungsbädern
beziehungsweise Bädern, die eine Kupferlegierung abscheiden und die in alkalischer wäßriger
Lösung mindestens Kupferionen beziehungsweise diese und Ionen des Legierungsmetalls, einen
Komplexbildner für die Kupferionen sowie ein Reduktionsmittel enthalten, bei dem zum Aufrechterhalten
der Kupferionenkonzentration die Badlösung von Zeit zu Zeit oder dauernd mit einer
Kupferverbindung in Kontakt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferverbindung
ein kupferbeladenes Ionenaustauschharz ist, wobei Kupferionen mit dem in der Badlösung
vorhandenen Komplexbildner einen Komplex bildend in Lösung gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ionenaustauschharz ein im
Bereich von pH 2 bis 14 stabiles Kationenaustauschharz verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polystyrolharz verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in das Harz zur Chelatbildung
geeignete Funktionsgruppen eingebracht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Badlösung einen Komplexbildner enthält, der aus der Gruppe von Äthylendiamintetraazetat,
Hydroxyäthylendiamintetraazetat, Diäthylentriaminpentaazetat, Nitrilotriazetat,
Cyclohexylendiamintetraazetat, N,N,N\N"-tetrakis(2-hydroxypropyI)äthylendiamin
und gegebenenfalls deren Alkaliinetallsalzen ausgewählt v/ird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Kupferverbindung
in Kontakt gebrachten Badlösung ein Überschuß an Komplexbildner in bezug auf Kupfer zugesetzt
wird.
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