DE2028803B2 - Polymere Phenazoniumverbindungen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft polymere Phenazoniumverbindungen, welche die Abscheidung glänzender, einebnender
Kupferüberzüge aus sauren Elektrolyten ermöglichen.
Es ist seit langem bekannt, daß sauren, insbesondere den am meisten verbreiteten, schwefelsauren Kupferelektrolyten
bestimmte organische Substanzen in geringen Mengen zugesetzt werden können, um statt einer
kristallin-matten Abscheidung glänzende Kupferüberzüge zu erhalten. Für diesen Zweck sind z. B. bekanntgeworden
Polyäthylenglycol, Thioharnstoff und dessen Derivate, Thiohydantoin, Thiocarbaminsäureester und
Thiophosphorsäureester, die jedoch keinerlei praktische Bedeutung mehr besitzen, da die Qualität der mit
ihnen erhaltenen Kupferüberzüge nicht den heutigen Anforderungen entspricht. So sind die Überzüge entweder
zu spröde, oder sie besitzen einen zu geringen Glanz bzw. fallen in bestimmten Stromdichtebereichen
reliefartig aus.
Auch der Zusatz von bestimmten Safraninen — entweder für sich nach dem Vorschlag der DE-PS 9 47 656
oder im Gemisch mit Thioharnstoff oder dessen Substitutionsprodukten nach der DE-PS 10 04 880 - führt
zu Kupferüberzügen mit solch unbefriedigenden Eigenschaften.
Weiterhin wurde der Zusatz von Thioharnstoff-Formaldehyd-Kondensaten
(DE-PS 11 52 863 und 11 65 962) und von bestimmten Verbindungen mit
C = S-Gruppen im Molekül (DE-PS 12 18 247) vorgeschlagen.
Mit diesen Zusätzen erhält man zwar glänzende Kupferniederschläge, doch werden auch diese den
erhöhten Anforderungen der Praxis nicht immer gerecht, da deren einebnende Wirkung unbefriedigend
ist.
Vorgeschlagen wurde außerdem der Zusatz von PoIyalkyleniminen
in Verbindung mit organischen Oxoverbindungen (DE-PS 12 46 347) und Polyvinylverbindüngen
in Mischung mit sauerstoffhaltigen hochmolekularen Verbindungen und organischen Thioverbindungen
(DE-OS 15 21 062). Derartige Kupferelektrolyte erlauben aber nicht den Einsatz höherer kathodischer
Stromdichten, und die abgeschiedenen Kupferüberzüge können außerdem nur nach einer vorausgegangenen
Zwischenbehandlung vernickelt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten sauren Kupferbäder zu vermeiden
und darüber hinaus diese Bäder so zu verbessern, daß diese auch bei höheren Stromdichten betrieben werden
können und in Verbindung mit an sich bekannten
• anderen Glanzbildnern die Abscheidung besonders gleichmäßiger Kupferniederschläge ermöglichen, welehe
sich ohne Zwischenbehandlung vernickeln lassen.
Dies wird gelöst indem man einem sauren Kupferelektrolyten, eine Verbindung der allgemeinen Formel I
G)
jo in der R,, R2, R3, R4, Rs, Re, R7, Re und R9 gleich oder
verschieden sind und Wasserstoff, niederes Alkyl oder gegebenenfalls durch Methyl, Äthyl, Methoxy oder
Äthoxy substituiertes Phenyl, R5 und R8 — im Falle, daß
diese keine Substituenten sind — außerdem Kupplungsstellen für einen benachbarten Phenazoniumrest der
allgemeinen Formel I darstellen, A ein Säurcrest und η eine ganze Zahl von 2 bis 100, vorzugsweise von 4 bis
20, ist, zusetzt.
Die erfindungsgemäßen Phenazoniumverbindungen werden dadurch erhalten, indem man Verbindungen der
allgemeinen Formel II
in der die Reste R,, R2, R3, R4, Rs, Re, R?, Re, Rg und
A die vorhin angegebenen Bedeutungen haben in sauerer Lösung diazotiert und die entstandenen
Diazoniumsalze verkocht.
Zweckmäßigerweise wird die Diazotierung der Aminoverbindungen in schwefelsaurer, salzsaurer oder
essigsaurer Lösung vorgenommen. Diese Säuren bilden dann jeweils den obengenannten Säurerest A. Als
bo Diazotierungsmittel eignen sich z. B. Natriumnitrit oder
Nitrosylschwefelsäure u. a.
Das sogenannte Verkochen der entstandenen Diazoniumsalze kann bei Temperaturen von etwa 5 bis 100° C,
vorzugsweise von etwa 10 bis 250C erfolgen.
b5 Die Reaktionsprodukte fallen aus der sauren Reaktionslösung
aus oder können hieraus durch Neutralisation mit Basen, z. B. Ammoniak, Natron- oder Kalilauge,
ausgefällt werden. Die Isolierung erfogt dann
nach an sich üblichen Methoden.
Wenn die 5- und 7-Stellung (bei R5 und Re) im Ausgangsmaterial
unsubstituiert sind, kann eine Verknüpfung mit dem Nachbarrest an beiden Stellungen
erfolgen.
Als niedere Alkylreste seien z. B. genannt Methyl und
ÄthyL
Als Säurereste kommen z. B. in Betracht die der Salzsäure (Cl-), Schwefelsäure (HSO4-), Salpetersäure
(NO3-) und Essigsäure (CH3COO-).
Die Mengen, in denen die gekennzeichneten Verbindungen den Kupferbädern zugegeben werden
müssen, um eine deutliche Verbesserung der Kupferabscheidung zu erzielen, sind überraschenderweise nur
sehr gering und betragen etwa 0,0005 bis 0,1 g/Liter, vorzugsweise 0,0005 bis 0,03 g/Liter.
Tabelle I enthält Beispielsweise für erfindungsgemäße Substanzen und Angaben über die bevorzugten
Konzentrationen im Elektrolyten.
π = (etwa)
Bevorzugte
Konzentration
(CHa)2N
HSO|> 12
0,004-0,08
(C2H5J2N
IO
0,0003-0,03
(CH3)2N
HSOi' 19
0,001-0,03
(CHa)2N
olÄ
CH3 0OOCCH3
27
0,01-0,08
CH3
HSOi 0,01-0,06
Fortsetzung
π = (etwa)
g^Liter
CH3
H HSO|_
0,005-0,06
ο ι ο ι o
CH3HN
0,001-0,03
C2H5HN
Cl 0,005-0,05
CH3 CH3
CH3
H3C /\ HSO^
0,002-0,06
CH3
(C2Hs)2N
S*
Cle
CH3
0,004-0,04
Fortsetzung
η = (etwa)
g/Liter
11
HSOi 0,01-0,1
12
CH3 CH3
YoYo! ο
H2N T [
HSO^
O '
13
0,002-0,04
Diese Substanzen lassen sich z. B. wie folgt herstellen:
2 Mol eines schwefelsauren Amins, z. B. 2-Methyl-S-amino-e-dirnethylarnino-ii-phenyl-phenazoniumsulfat
werden mit 4,5 Liter 20%iger Schwefelsäure aufgeschlämmt und bei —5° C mit 650 ml Nitrosylschwefelsäiire,
die 2,2 Mol salpetrige Säure enthält, innerhalb 3 Stunden diazotiert. Die überschüssige salpetrige Säure
wird mit Amidosulfonsäure zerstört und die Reaktionslösung auf 20°C erwärmt, wobei sich kräftig Stickstoff
entwickelt. Nach beendeter Stickstoffentwicklung wird mit einer Base, z. B. Kalilauge, neutralisiert.
Beim Stehen kristallisieren 800 g eines blauen Reaktionsproduktes
der Substanz Nr. 3 (Tabelle I). Nach dem Trocknen kann dieses Produkt nach entsprechender
Verdünnung sofort in sauren Kupferlektrolyten eingesetzt werden. Das Molgewicht beträgt etwa 8000.
Im folgenden wird die Herstellung einiger anderer erfindungsgemäßer Substanzen beschrieben.
Herstellung der Substanz Nr. 1
1 Mol S-Amino-S-methyl-e-dimethylamino-iJ-phenylphenazonium-hydrogensulfat
wird in 21 25%iger Schwefelsäure aufgeschlämmt und bei —10° C mit
300 ml Nitrosylschwefelsäure, die 1,1 Mol salpetrige Säure enthält, innerhalb 4 Stunden diazotiert Die überschüssige
salpetrige Säure wird mit Harnstoff zerstört und die Reaktionslösung langsam auf 30° C erwärmt,
wobei sich kräftig Stickstoff entwickelt Nach beendeter Stickstoffentwicklung wird mit gasförmigem Ammoniak
neutralisiert Beim Stehen kristallisieren 350 g polymeres blaues Phenylphenazoniumsalz aus. Nach
dem Trocknen kann dieser polymere Farbstoff, der ein mittleres Molgewicht von etwa 5000 besitzt in entsprechender
Verdünnung sofort in sauren Kupferelektrolyten eingesetzt werden.
Herstellung der Substanz Nr. 2
1 MoI 2-Methyl-3-amino-6-diäthylamino-9-phenylphenazonium-chlorid
wird in 21 30%iger HCl aufgeschlämmt und bei -1O0C vorsichtig mit 1,1 MoINaNO3,
gelöst in 250 ml Wasser, innerhalb von 5 Stunden diazotiert. Die überschüssige salpetrige Säure wird mit
Amidosulfonsäure zerstört und die Reaktionslösung auf 20° C erwärmt, wobei sich kräftig Stickstoff entwickelt.
Nach beendeter Stickstoffentwicklung wird mit
Kaliumhydroxyd neutralisiert. Nach Stehenlassen können 300 g des blauen polymeren Farbstoffes mit
einem mittleren Molgewicht von 4000 abgesaugt werden.
Herstellung der Substanz Nr. 4
so 0,1 MoI S-Amino-e-dimethylamino-iJ-methyl-phenazonium-acetat
wird in 250 ml Eisessig aufgeschlämmt und bei -5°C mit 0,12 Mol Natriumnitrit gelöst in 50 ml
Wasser, vorsichtig diazotiert. Die überschüssige salpetrige Säure wird mit Harnstoff zerstört und die
Reaktionslösung kurz zum Sieden erhitzt Nach Einengen auf 100 ml und Abkühlen kann der ausgefallene
polymere Farbstoff von einem mittleren Molgewicht von etwa 8000 abgesaugt werden. Ausbeute: 20 g.
Herstellung der Substanz Nr. 5
0,1 Mol 2-Methyl-3-amino-6-phenyIamino-9-phenylphenazonium-hydrogensulfat
wird in 250 ml 35%iger Schwefelsäure aufgeschlämmt und bei -20° C mit 30 ml
Nitrosylschwefelsäure, die 0,12 Mol salpetrige Säure enthält diazotiert Die überschüssige salpetrige Säure
wird mit Amidosulfonsäure zerstört und das Reaktionsgemisch langsam auf 50° C erwärmt Nach beendeter
Stickstoffentwickhmg wird mit Natronlauge neutrali-
siert und der mit etwas Natriumsulfat verunreinigte polymere Farbstoff mit einem mittleren Molgewicht
von etwa 3000 abgesaugt. Ausbeute: 15 g.
Herstellung der Substanz Nr. 6
0,05 Mol 2-Methyl-3-amino-6-dimethylamino-phenazoniumhydrogensulfat
wird in 50 ml 40%iger Schwefelsäure aufgeschlämmt und bei —5°C mit 15 ml Nitrosylschwefelsäure,
die 0,06 Mol salpetrige Säure enthält, diazotiert. Die überschüssige salpetrige Säure wird mit
Amidoschwefelsäure zerstört und die Säure mit Ammoniak neutralisiert. Nach kurzem Stehen kann ein
blauer polymerer Farbstoff mit einem mittleren Molgewicht von etwa 10 000 abgesaugt werden. Ausbeute:
5 g.
Herstellung der Substanz Nr. 7
0,05 Mol S-Amino-o-methylamino-fJ-phenyl-phenazonium-acetat
wird in 200 ml Eisessig aufgeschlämmt und bei — 10°C mit 0,06 Mol Natriumnitrit, gelöst in wenig
Wasser, diazotiert. Nach Zerstören der überschüssigen salpetrigen Säure mit Harnstoff wird die Reaktionslösung auf 400C erwärmt, eingeengt und der ausgefallene
Farbstoff mit einem mittleren Molgewicht von etwa 5000 abgesaugt. Ausbeute: 8 g.
Herstellung der Substanz Nr. 8
0,05 Mol 2-Phenyl-3-amino-6-äthylamino-9-phenylphenazonium-chlorid
wird in 400 ml 30%iger Salzsäure aufgeschlämmt und mit 0,06 Mol Natriumnitrit, gelöst in
wenig Wasser, innerhalb einer Stunde diazotiert. Nach Zerstören der überschüssigen salpetrigen Säure mit
Amidosulfonsäure wird auf 300C erwärmt, nach beendeter
Stickstoffentwicklung weitgehend eingeengt und der ausgefallene Farbstoff mit einem mittleren Molgewicht
von etwa 2000 abgesaugt. Ausbeute: 4 g.
Herstellung der Substanz Nr. 9
0,05 Mol U^S-Tetramethyl-S-amino-e-diäthylamino-9-phenyl-phenazonium-hydrogensulfat
wird in 500 ml 50%iger Schwefelsäure gelöst und mit 15 ml Nitrosylschwefelsäure, die 0,06 Mol salpetrige Säure
enthält, bei -1O0C diazotiert. Die überschüssige salpetrige
Säure wird mit Amidosulfonsäure zerstört, das Diazoniumsalz verkocht und die Schwefelsäure mit
Ammoniak neutralisiert. Der ausgefallene Farbstoff mit einem mittleren Molgewicht von etwa 2000 abgesaugt.
Ausbeute: 10 g (verunreinigt mit Ammoniumsulfat).
Herstellung der Substanz Nr. 10
0,05 Mol 2,7-01111611^1-3-3111^0-6^13^13111^0-9-10-lyl-phenazonium-chlorid
wird in 50 ml 30%iger Salzsäure suspendiert und vorsichtig mit 0,06 Mol Natriumnitrit,
gelöst in wenig Wasser, bei —5° C diazotiert Die überschüssige salpetrige Säure wird mit Amidosulfonsäure
zerstört, die Reaktionslösung auf 8O0C erhitzt,
weitgehend eingeengt und der ausgefallene Farbstoff mit einem mittleren Molgewicht von etwa 4000 abgesaugt
Ausbeute: 8 g.
Herstellung der Substanz Nr. 11
0,05 Mol ^e-Diphenyl-S-amino-S-methyl-e-dimethylamino-9-phenyl-phenazonium-hydrogensulfat
wird in 500 ml 50%iger Schwefelsäure gelöst und mit 15 ml Nitrosylschwefelsäure, die 0,06 Mol salpetrige Säure
enthält, bei — 100C diazotiert und anschließend die
überschüssige salpetrige Säure mit Amidosulfonsäure zerstört
Nach Verkochen der Diazoniumverbindung wird mit Ammoniak neutralisiert und der ausgefallene blaue
Farbstoff mit einem mittleren Molgewicht von etwa 1500 abgesaugt. Ausbeute: 9 g.
Herstellung der Substanz Nr. 12
2 Mol 2,7-Dimethyl-3,6-diamino-9-phenyl-phenazoniumhydrogensulfat wird mit 4,5 1 20%iger Schwefelsäure
aufgeschlämmt und bei — 1O0C mit 650 ml Nitrosylschwefelsäure,
die 2,2 Mol salpetrige Säure enthält, innerhalb von 5 Stunden diazotiert. Die überschüssige
salpetrige Säure wird mit Amidosulfonsäure zerstört und die Reaktionslösung auf 25° C erwärmt, wobei sich
kräftig Stickstoff entwickelt. Nach beendeter Stickstoffentwicklung wird mit Ammoniak neutralisiert und der
beim Stehen ausgefallene polymere rotbraune Farbstoff mit einem mittleren Molgewicht von etwa 5000 abgesaugt.
Ausbeute: 750 g Farbstoff (mit Ammoniumsulfat verunreinigt).
Als Elektrolyt zur Abscheidung von Kupferüberzügen unter Zusatz der erfindungsgemäßen Substanzen
wird im allgemeinen eine schwefelsaure Kupfersulfatlösung folgender Zusammensetzung benutzt:
Kupfersulfat CuSO4 · 5 H2O
Schwefelsäure H2SO4
Schwefelsäure H2SO4
125-260 g/Liter 20- 85 g/Liter
Statt Kupfersulfat können zumindest teilweise auch andere Kupfersalze benutzt werden. Die Schwefelsäure
kann teilweise oder ganz durch Fluorborsäure, Phosphorsäure und/oder andere Säuren ersetzt werden. Der
Elektrolyt kann chloridfrei sein oder — was zur Verbesserung des Glanzes und der Einebnung meist vorteilhaft
ist — Chloride, z. B. Alkalichloride oder Chlorwasserstoffsäure in Mengen von 0,001 bis 0,2 g/Liter
enthalten.
Werden zu solchen Kupferbädern eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Substanzen zugegeben, so fällt
der normalerweise kristallin-matte Niederschlag in einem weiten Stromdichtebereich glänzend aus. Außerdem
kann die kathodische Stromdichte um etwa 50% erhöht werden, ohne daß es zu Fehlern, insbesondere zu
Knospenbildungen im Bereich hoher Stromdichten kommt. Um eine bestimmte Schichtdicke zu erreichen,
kann man demzufolge die Expositionszeit entsprechend verringern und in einer Anlage gegebener Größe mehr
Ware durchsetzen.
Die erfindungsgemäßen Substanzen sind aber auch
so besonders geeignet, in Verbindung mit anderen, üblichen Glanzbildnern und/oder Netzmitteln schleierfreie
und hochglänzende Kupferüberzüge abzuscheiden. Elekt-olyte, die Substanzen der Tabelle I enthalten,
zeigen auch ein hervorragendes Alterungsverhalten.
Selbst nach einem Stromdurchgang von 200—400 Ah/1
und mehr fallen die Kupferüberzüge genauso hochglänzend, einebnend und duktil wie in einem neu angesetzten
Elektrolyten aus. Es entstehen keine schädlichen Zersetzungsprodukte dieser Substanzen, die Reinigungen,
z. B. mit Aktivkohle, erforderlich machen.
Eine besonders deutliche und sprunghafte Verbesserung des Glanzes und der einebnenden Wirkung erhält
man, wenn man die erfindungsgemäßen Substanzen solchen Kupferelektrolyten zugibt, die als Glanzbildner
sauerstoffhaltige, hochmolekulare Verbindungen sowie organische Thioverbindungen, welche vorzugsweise
eine oder mehrere wasserlöslich machende Gruppen enthalten.
Die Mengen, die man von diesen Verbindungen dem Kupferelektrolyten zugibt, liegen etwa innerhalb folgender
Grenzen:
Sauerstoffhaltige,
hochmolekulare Verbindungen
vorzugsweise
hochmolekulare Verbindungen
vorzugsweise
0,01-20,0 g/Liter
0,02-8,0 g/Liter
0,02-8,0 g/Liter
Organische Thioverbindungen
mit wasserlöslich machenden
Gruppen
vorzugsweise
mit wasserlöslich machenden
Gruppen
vorzugsweise
0,0005-0,2 g/Liter
0,01-0,1 g/Liter
Tabelle II enthält Beispiele für sauerstoffhaltige, hochmolekulare Verbindungen und deren bevorzugte
Konzentrationen.
Nr.
Substanz
Polyvinylalkohol
Carboxymethylcellulose
Polyäthylenglycol
Polypropylenglycol
Stearinsäure-Polyglycolester
Ölsäure-Polyglycolester
Stearylalkohol- Polyglycolester
Nonylphenol-Polyglycoläther Bevorzugte
Konzentration
g/Liter
0,05-0,4 0,05-0,1 0,1 -5,0 0,05-1,0 0,5 -8,0 0,5 -5,0 0,5 -8,0 0,5 -6,0
Tabelle III enthält Beispiele für organische Thioverbindungen mit wasserlöslich machenden Gruppen und
deren bevorzugte Konzentrationen.
Nr.
Substanz Bevorzugte
Konzentration
g/Liter
1 N.N-Diäthyl-dithiocarbaminsäure-isulfopropylJ-ester, 0,01 —0,1
Natriumsalz
2 Mercaptobenzthiazol-S-propansulfonsaures Natrium 0,02 —0,1
3 3-Mercaptopropan-l-sulfonsaures Natrium 0,005—0,1
4 Bis-(3-Natriumsulfopropyl)-disulfid 0,005—0,2
5 Thiophosphorsäure-0-äthyl-bis-(sulfopropyl)-ester, 0,01 —0,15
Dinatriumsalz
6 Thiophosphorsäure-tris-(sulfopropyl)-ester, Trinatriumsalz 0,02 —0,15
7 Isothiocyanopropylsulfonsaures Natrium 0,05 —0,2
8 Thioglycolsäure 0,001—0,003
55
Die Zugabe von Substanzen der Tabelle I zu Kupferelektrolyten, die an sich bekannte Glanzbildner der
Tabellen II und III enthalten, bewirkt also zwei entscheidende technische Vorteile:
1. die anwendbare kathodische Stromdichte wird bis zu 50% gesteigert,
2. die einebnende Wirkung, d. h. die Verringerung von
Rauhigkeiten des Grundmaterials, erhöht sich (gemessen bei einer Schichtdicke von 24 μπι) von
40—50% auf etwa 70-80%.
Die Konzentrationsverhältnisse der einzelnen Verbindungen im Kupferelektrolyten können in weiten
Grenzen schwanken. Als günstig hat sich erwiesen, wenn ein Gewichts verhältnis der in den Tabellen I, II
und III beispielsweise aufgeführien Substanzen von etwa 1 :10 :2 bis zu etwa 1 :200 :20 vorliegt
Folgende Beispiele erläutern die Verwendung der erfindungsgemäßen Produkte.
Beispiel 1 In einem Kupferbad der Zusammensetzung
220 g/Liter Kupfersulfat (CuSO4 · 5 H2O)
50 g/Liter Schwefelsäure, konz.
werden Messingbleche oder vorvernickelte Stahlbleche bei einer Elektrolyttemperatur von 20 bis 25° C mit
Kathodenbewegung verkupfert Die Niederschläge sind kristallin-matt Wenn die Stromdichte 4 A/dm2 übersteigt,
treten an den Ecken der Kathodenbleche pulverförmige, nur lose haftende Kupferabscheidungen auf.
Gibt man nun dem Elektrolyten 0,06 g/Liter der Substanz 1 (Tabelle I) zu, so kann man unter gleichen
Arbeitsbedingungen die Stromdichte bis auf 6 A/dm2 erhöhen, ohne daß es zu den genannten Fehlern kommt
Außerdem fällt der Niederschlag glänzend aus.
Beispiel 2
Einem Kupferbad der Zusammensetzung
Einem Kupferbad der Zusammensetzung
Kupfersulfat (CuSO4
Schwefelsäure, konz.
Natriumchlorid
Schwefelsäure, konz.
Natriumchlorid
5H2O)
200 g/Liter
60 g/Liter
0,05 g/Liter
60 g/Liter
0,05 g/Liter
werden als Glanzbildner
0,6 g/Liter Polypropylenglycol und
0,02 g/Liter 3-mercaptopropan-l-sulfonsaures
Natrium
0,02 g/Liter 3-mercaptopropan-l-sulfonsaures
Natrium
zugegeben.
Bei einer Elektrolyttemperatur von 20 bis 25° C erhält man mit einer Stromdichte von 6,0 A/dm2 und Lufteinblasung
zwar glänzende und schleierfreie Kupferüberzüge, die Einebnung von Rauhigkeiten des Grundmaterials
beträgt bei einer Schichtdicke von 24 μΐη aber
nur 45%. Gibt man dem Bad zusätzlich 0,008 g/Liter der Substanz 3 (Tabelle I) zu, so steigt die Einebnung unter
gleichen Arbeitsbedingungen auf 76% an, sie erhöht sich also um 70%.
Beispiel 3
Dem Elektrolyten gemäß Beispiel 2 werden
Dem Elektrolyten gemäß Beispiel 2 werden
4,0 g/Liter Nonylphenol-Polyglycoläther und
0,02 g/Liter Ν,Ν-Diäthyl-dithiocarbaminsäure-(sulfopropyl)-ester, Natriumsalz
0,02 g/Liter Ν,Ν-Diäthyl-dithiocarbaminsäure-(sulfopropyl)-ester, Natriumsalz
zugegeben.
Die einebnende Wirkung beträgt bei einer Elektrolyttemperatur von 20 bis 25° C, einer Stromdichte von
5,0 A/dm2 und Kathodenstangenbewegung bei einer Schichtdicke von 24 μπι Kupfer etwa 50%. Durch eine
Zugabe von 0,01 g/Liter der Substanz 6 (Tabelle I), erhöht sich die Einebnung auf 78%, die Steigerung
beträgt als 56%.
Vergleichsversuch
Einem Kupferbad der Zusammensetzung
Einem Kupferbad der Zusammensetzung
210 g/Liter Kupfersulfat (CuSO4 ■ 5 H2O)
55 g/Liter Schwefelsäure, konz.
0,06 g/Liter Natriumchlorid
0,09 g/Liter Mercaptobutansulfönsäure
0,10 g/Liter Polyäthylenglycol
ίο wurden in einem Versuch
A) 0,006 g/Liter der Substanz Nr. 10 nach Tabelle 1 der vorliegenden Anmeldung
und in einem Versuch
B) 0,010 g/Liter des bekannten Zusatzes Janusgrün B (gemäß der DE-OS 15 21 062) zugesetzt.
Die Elektrolyttemperatur betrug in beiden Versuchen 20 bis 25° C.
Die Abscheidung erfolgte bei einer Stromdichte von 5 A/dm2 unter Lufteinblasung.
Beide Versuche wurden als Dauerversuche in einem Zeitraum von 100 Stunden durchgeführt.
Auswertung
Der Elektrolyt nach Versuch A war nicht verfärbt, zeigte also keine Alterungserscheinungen.
Die hieraus abgeschiedenen Überzüge waren fast
schleierfrei, zeigten keine Anbrennungen und besaßen eine sehr gute Glanztiefenstreuung. Die Oberzüge
waren weiterhin gut eingeebnet und ohne Rauhigkeiten.
Der Elektrolyt nach B war stark violett verfärbt,
zeigte also starke Alterungserscheinungen.
Die Überzüge waren stark verschleiert, zeigten starke Anbrennungen und außerdem baumartige Auswachsungen,
die für die Praxis völlig unbefriedigend sind.
Die überraschende technische Überlegenheit des erfindungsgemäß zu verwendenden Zusatzes gegenüber
dem bekannten Zusatz ist damit unter Beweis gestellt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Polymere Phenazoniumverbindungen der allgemeinen Formel 1in der Ri, R2, R3, R4, Rs, Re, R7, R? und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, niederen Alkyl oder gegebenenfalls durch Methyl, Äthyl, Methoxy oder Äthoxy substituiertes Phenyl, R5 und Re — im Falle, daß diese keine Substituenten sind — außerdem Kupplungsstellen für einen benachbarten Phenazoniumrest der allgemeinen Formel I, A einen Säurerest und η eine ganze Zahl von 2 bis 100 darstellen.
Priority Applications (14)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2028803A DE2028803C3 (de) | 1970-06-06 | 1970-06-06 | Polymere Phenazoniumverbindungen |
DE2039831A DE2039831C3 (de) | 1970-06-06 | 1970-06-06 | Saures Bad zur galvanischen Abscheidung glänzender Kupferüberzüge |
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