DE937683C

DE937683C - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Maschinen oder Maschinenteilen

Info

Publication number: DE937683C
Application number: DEV3077A
Authority: DE
Inventors: Hans Koepke
Original assignee: JM Voith GmbH
Current assignee: JM Voith GmbH
Priority date: 1951-01-27
Filing date: 1951-01-27
Publication date: 1956-01-12

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Maschinen oder Maschinenteilen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von Maschinen oder Maschinenteilen, die von verschmutzter Flüssigkeit bespült oder durch-strömt werden, beispielsweise von Reche#n, Laufrädern oder Rohrleitungen in Wasserkraftanlagen, Filtern oder Sieben, insbesondere in der chemischen oder Textilindustrie, in Wasserverso#rgungsanlagen o#d. dgl.
Das Verfahren gemäß der Erfin#dung besteht darin, daß dem zu reinigenden Gegen-stand oder der ihn durchströmenden bzw. bespülenden Flüssigkeit oder diesen beiden Schwingungen, beispielsweise Schallschwingungen, aufgedrücl-,t werden, derart, daß sich der Schmutzbelag ablöst und abgespült werden kann. Die Intensität der Schwingungen kann dabei etwa so groß gewählt werden, daß besonders langfaserige Schmutzteile durch die Schwingungen zerschnitten bzw. zerschlagen werden.
Die Schallbehaindlung von Gegenständen, insbesondere Gebrauchsgegenständen aller Art, tinter anderem auch von Metallgegenständen, wie Federn, Schratfben, Kolbenringen od. dgl., ist zwar an sich schon bekannt. Während aber hierbei die zu reinigenden Gegenstände in einen mit Reinigungsflüssigkeit gefüllten Kesse#l gebracht und dort, ähnlich wie Wäsche, der Einwirkung von Schallwellen attsgestzt werden, soll nach der Erfindung die Schallbehandlung bei Gegenständen angewendet werden, die nicht erst zum Reinigen in eine Flüssigkeit eingetaucht, sondern normalerweise von Flüssigkeit be,spült oder durchströmt werden und die einer Reinigung im üblichen Sinn nicht bedürfen. Bei der Anmeldung wird demnach keine Reinigungsflüssigkeit, sondern die Arbeits- bzw. Betriehsflüssigkeit der Maschine, verwendet und außerdem der Schallbehandlung ein ganz neues Anwendungsgebiet erschlossen.
Schallwellen hat man auch schon bei der Aufbereitung von Kesselspeisewasser eingesetzt. So soll nach einem älteren, nicht vorveröffentlichten Vorschlag Kesselspeis,--wasser durch Einwirkung von Scha-Ilwellen derart beeinflußt werden, daß Kesselsteinbildung verhindert wird. Hier handelt es sich aber um ein ganz anderes technisches Anwendungsgeblet aIs beim Anmeldungsgegenstand und obendrein um eine ganz andere Wirkungsweise der Schallwellen, denn durch diese soll eine Reaktionsbeschleunigung der dem Speisowasser zugesetzten chemischen Reagenzien erzielt werden.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird zur Ausübung des Verfahrens dem zu reinigenden Gegenstand ein Sohwingungtserzeuger zugeordnet, der willkürlich oder selbsttätig ein- und ausschaltbax ist und der mit seinen Schwingungen unmittelbar den zu reinigenden Gegenstand oder die ihn bespülende bzw. durchströmende Flüssigkeit oder sowohl den zu reinigenden Gegenstand als auch die Flüssigkeit in Schwingungen versetzt. Weiterhin ist es möglich, sowohl vor als auch hinter den zu reinigenden Gegenstand einen Schwingungserzeuger oder auf der eäl#-n Seite einen Schwingungserzeuger und auf der anderen Seite einen Reflektor anzuordnen.
Bei großflächigen Gegenständen, wie z. B. bei den Rechen von Wasserkraftanlagen, wird der Schwingungserzeuger mit einer im Vergleich, zu dem zu reilugenden Gegenstand kleinen wirksamen Fläche ausgeführt und ferner so ausgebildet bzw. angeordnet, daß er übeT die ganze zu reinigende Fläche verfahren diese also absat7-V%rCl'se gereinigt werden kann.
Zur Reinigung von Wasserturbinenrechen beispielsweise wird man den SchwingungserzeugeT etwa auf einem in einer oder in zwei zueinander senkrechten Richtungen fahThmen Wagen anordnen, so daß mit einem verlhältnismäßig kleinen Grerät ein Rechen. großer Höhe und Breite gereinigt werden kann. Durch die Schwingungen wird das Rechengut vom Rechen gelöst und wird j e nach seinem spezifischen Gewicht nach oben schwimmen oder nach unten absinken. Um besonders langfaserige Schmutzteaile, die, sich gerne um die scharfen Kantender Reehenstähe bertimlegen, zu entfernen, wird die Inbmsitä#-t der Schwingungen so groß gewählt, daß die langfaserigen Teile an den Kanten der Rechenstäbe zerschlagen odeT zerschnitten und durch die Flüssigkeit fortgespült werden.
Die SchwingungseTzetiger gemäß der Erfindung wer-den vorzugsweise elektrisch betrieben" wobei es mit einfachen Mitteln möglich ist, sie, etwa beim Eintreten einer bestimmten Wasserspiegeldiffexenz vor oder hinter dein zu reinigenden. Gegenstmd (Rechen od. dgl.) ein- und auszuschalten. Unter anderem eignet sich dais Verfahren nach der Erfindung besonders auch füa: Maschinen bzw. Maschinenteile und sonstige Bauteile, die schwer zugängliph sind und da-her durch andere Mittel schlecht gereinigt werden können, wie z..B. für Rechen von hydraulisch geseuerten Wehren und für Tiefrechen. Ferner wird das Verfahren für die Reinigung von verstopften Rohrleitungen kleiner Lichtweiten vorgeschlagen. Auch LaufrIdee oder Spira,-len von Turbinen kleiner Abmessungen, die sieh besonders bei starkem Laubfall mitunter zusetzen, konnen nach dem Verfahren gemäß der Erfindung gereinigt worden. Dabei wird es sich in der Regel empfehlen, nicht dem zu reinigenden Teil, sondern der ihn durchströmenden Flüssigkeit die Schwingungen aufzudrücken.
Nach einem weiteren Vorschlag soll die Frequenz der Schwingung regelbax seÄn, derairt, daß beispielsweise je nach dem Grad und nach der Art der Verschmutzung verschiedene Frequenzen gewählt werden können. Weiterhin besteht die Mög- lichkeit, den zu reinigend-an Gegenstand nacheinander mit Sdhwin#gungen verschiedener Frequenz zu bearbeiten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE-i. Verfahren zum Reinigen von mit verschmlitzter Flüssigkeit bespülten oder durchströmten Maschinen, Muschinenteilen, wie Sieben, Filtern, Rechen, von Rohrleitungen od. dgl., insbesondere von Rechen für WasserturbinenanJagen, dadurch gekennzeichnet, daß d,ern zu reinigenden Gegenstand und/odex dem ihn bespülenden bzw. durchströnienden Medium Schwingungen aufgedrückt werden, derart, daß sich der Schinutzbelag ablösit und abgespült werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet daß dem zu reinigenden Gegenstand und/odew dem ihn bespülenden bzw. dtirchströmenden Medium Schaillwellen aufgedrückt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i oder -2, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität der Schwingung so groß gewählt wird, daß langfaserige. Schimitzteilee durch die Schwingungen an schairfen Kanten der zu reinigenden Gegenst:inde zerschnitten oder zerschlagen werden. 4. Verfahren nach den Ansprüchm, 1, 2 odeT 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem zu reinigenden Gegenstand und/oder der ihn bespülenden oder durchströmenden Flüssigkeit der Reihie, nach Schwingungen verschiedener Frequenz zufgedrückt werden. 5. Vorrichtung zuir Ausübung des VerfahTens nach den Ansprüchen 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem zu reinigenden Gegenstand ein Schwingungserzeuger, beispielsweise ein Schallerzeuger oder Ultra-SchaUerzeuger zugeordnet ist, 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, daidurch gekennzeichnet, daß dier zu reinigende Gegenstand zwischen zwei Schwingungserzeugern angeordnet ist. 7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zu reinigende Gegenstand zwischen einem Schwingungserzeuper und einem Reflektoir angeordnet ist. 8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 blis 7, insbesondere zur Reinigung großflächiger TeiIe, wie Turhinenrechen od. d#gl., dadurch gekennzeichnet, daß ein SchwingungserZeUgeT Mit kleiner wirksamer Strahlfläche derart angeordnet und ausgebildet is"t, daß er über die ganze zu reinigende Fläche verfahren werden kann. g. Vorrichtung nach den -Ansprüchen 5 bis 8, gekennzeichnet durch eine in Abhängigkeit von dem Maß der Verschmutzung bzw. von einer durch die zunehmende Verschmutzung sich ändernden Größe (Waisserspiegel, Druick od. dgl.) selbsttätige Ein- und/oder Ausschaltung des Schwingungserzeugers. io. Vorrichtung nach den Ansprüchnen 5 bis g. dadurch gekennzeichnet, #daß die, Schwingungsfreque,nz und/oder die Schwirigungsintensität reigelbar iist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 472 887, 733 470, 738 749, 743 794, 816 936, 845 946, 894 239, gi2 8o6; französische Patentschrift Nr. 826 336; britische Paitentschrift iNr. 445 775.