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Diese Erfindung betrifft die Verwendung
bestimmter Chinazolinverbindungen bei der Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von polyzystischer Nierenerkrankung.
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Polyzystische Nierenerkrankung tritt
in zwei Formen auf: autosomal rezessiv (ARPKD) und autosomal dominant
(ADPKD). Die zwei Formen dieser Erkrankung haben unterschiedliche
genetische Basen und es sind zwei Gene identifiziert worden, welche
ADPKD verursachen, jene von ARPKD hingegen nicht. Die Manifestationen
der Krankheit sind jedoch sehr ähnlich.
Beide sind Folge einer Hyperproliferation von epithelialen Tubuluszellen,
die letztendlich die Zerstörung
der Tubulusstruktur ergibt, wobei Zystenbildung zu chronischem Nierenversagen
führt.
Der Grund für
die Zystenbildung wird deutlicher, da es ausreichende Anzeichen
gibt, dass der Gehalt der Wachstumsfaktoren EGF/TGFα (diese zwei
Wachstumsfaktoren teilen den gleichen zellulären Rezeptor) in der Zystenflüssigkeit
in diesen Läsionen
stark erhöht
ist. Zusätzlich
ist sowohl bei ARPKD, als auch ADPKD bemerkt worden, dass der EGF-Rezeptor
falsch lokalisiert ist und sich an der luminalen Oberfläche nahe
der Zystenflüssigkeit
befindet, im Gegensatz zur basolateralen Region, wie in normalen
epithelialen Tubuluszellen. Es ist ebenfalls gezeigt worden, dass
TGFα und
EGF Zysten in Nierengeweben in vitro hervorrufen. Zusätzlich ist
TGFα-Überexpression
in transgenen Mäusen
in vivo zystogen, also Tiere, welche eine konstitutive Überexpression
von TGFα aufweisen,
werden Nierenzysten entwickeln. Ferner enthält renale Zystenflüssigkeit
EGR- und EGF-ähnliche
Peptide in mitogenen Konzentrationen und letztendlich hat zystisches Nierengewebe
erhöhte
TGFα-Expression.
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EP-A-0787722 offenbart Verbindungen
der Formel 1, wie hierin unten definiert, welche als antineoplastische
Wirkstoffe brauchbar sind.
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Diese Erfindung sieht ein Medikament
zum Behandeln oder Hemmen von polyzystischer Nierenerkrankung in
einem Säuger
vor, welcher dessen bedarf, welches umfasst: Verabreichen einer
Verbindung der Formel 1 an besagten Säuger:
worin:
X für Phenyl,
gegebenenfalls substituiert mit einem oder mehreren Substituenten,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Alkyl mit 1–6 Kohlenstoffatomen,
Alkoxy mit 1–6
Kohlenstoffatomen, Hydroxy, Trifluormethyl, Cyano, Nitro, Carboxy,
Carboalkoxy mit 2–7
Kohlenstoffatomen, Carboalkyl mit 2-7 Kohlenstoffatomen, Amino und
Alkanoylamino mit 1–6
Kohlenstoffatomen steht;
R und R
1 jeweils
unabhängig
Wasserstoff, Halogen, Alkyl mit 1–6 Kohlenstoffatomen, Alkoxy
mit 1–6
Kohlenstoffatomen, Hydroxy oder Trifluormethyl darstellen;
R
2 Wasserstoff, Alkyl mit 1–6 Kohlenstoffatomen,
Alkoxy mit 1–6
Kohlenstoffatomen, Hydroxy, Trifluormethyl darstellt;
Y einen
Rest darstellt, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus
R
3 unabhängig Wasserstoff,
Alkyl mit 1–6
Kohlenstoffatomen, Carboxy, Carboalkoxy mit 1–6 Kohlenstoffatomen, Phenyl
oder Carboalkyl mit 2-7 Kohlenstoffatomen darstellt;
n = 2–4;
oder
ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon, unter der Bedin gung,
dass jedes R
3 von Y gleich oder unterschiedlich
sein kann. Die pharmazeutisch annehmbaren Salze sind jene, welche
aus organischen und anorganischen Säuren hergeleitet werden, wie:
Essig-, Milch-, Zitronen, Wein-, Bernstein-, Malein-, Malon, Glucon-,
Salz-, Bromwasserstoff-, Phosphor-, Salpeter-, Schwefel-, Methansulfon-
und ähnlichen
bekannten annehmbaren Säuren.
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Der Alkylanteil der Alkyl-, Alkoxy-,
Carboalkoxy-, Carboalkyl- und Alkanoylamino-Substituenten schließt sowohl
geradkettige, als auch verzweigte Kohlenstoffketten ein. Carboxy
ist definiert als ein -CO2H-Rest. Carboalkoxy
mit 2-7 Kohlenstoffatomen ist als -CO2R''-Rest definiert, wobei R" einen Alkylrest
mit 1–6
Kohlenstoffatomen darstellt. Carboalkyl ist als ein -COR''-Rest
definiert, wobei R'' einen Alkylrest
mit 1–6 Kohlenstoffatomen
darstellt. Wenn x substituiert ist wird es bevorzugt, dass es mono-,
di- oder trisubstituiert ist, wobei monosubstituiert am meisten
bevorzugt wird. Wenn eine Verbindung dieser Erfindung ein asymmetrisches
Zentrum enthält,
deckt diese Erfindung die einzelnen R- und S-Enantiomere, als auch
die Racemate bezüglich
solch einer Verbindung ab.
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Von den Verbindungen dieser Erfindung
schließen
bevorzugte Mitglieder jene ein, in welchen R, R1 und
R2 für
Wasserstoff stehen; und jene, in welchen R, R1 und
R2 für
Wasserstoff stehen und X entweder unsubstituiert, oder mit Halogen
oder Alkyl mit 1–6
Kohlenstoffatomen substituiert ist.
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Die Herstellung der Verbindungen
dieser Erfindung, welche durch Formel 9 umfasst werden, wird unten
in Flussdiagramm A beschrieben, wo R, R
1,
R
2, R
3, X und n
definiert sind und R
4 für Alkyl mit 1–6 Kohlenstoffatomen
steht (vorzugsweise Isobutyl). Y' steht
für einen
Rest, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
worin jedes R'
3 unabhängig Alkyl
mit 1–6
Kohlenstoffatomen, Carboxy, Carboalkoxy mit 1–6 Kohlenstoffatomen, Phenyl
oder Carboalkyl mit 2–7
Kohlenstoffatomen darstellt. Gemäß der in
Flussdiagramm A skizzierten Umsetzungsfolge wird ein 5-Nitro-anthranilnitril
der Formel 2 bei etwa 100°C
mit oder ohne Lösungsmittel
erhitzt, welches einen Überschuss
an Dimethylformamid-dimethylacetal enthält, um ein Amidin der Formel
3 vorzusehen. Erhitzen einer Lösung
aus dem Amidin 3 und dem Anilin 4 in Essigsäure für 1 bis 5 Stunden ergibt die
6-Nitro-4-anilinchinazoline der Formel 5. Reduktion der Nitrogruppe
von 5 unter Verwendung eines Reduktionsmittels wie Eisen in einem
Essigsäure-Alkohol-Gemisch
bei erhöhter
Temperatur ergibt die 6-Amino-4-anilinchinazoline der Formel 6.
Acylierung von 6 mit entweder einem Säurechlorid der Formel 7 oder
einem gemischten Anhydrid der Formel 8 (welches aus der entsprechenden
Carbonsäure
hergestellt wird) in einem inerten Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran
(THF) in Gegenwart einer organischen Base wie Pyridin oder Triethylamin
ergibt die durch Formel 9 dargestellten Verbindungen dieser Erfindung.
In jenen Fällen,
wo 7 oder 8 ein asymmetrisches Kohlenstoffatom aufweisen, können sie
als Racemate verwendet werden oder als die einzelnen R- oder S-Enantiomere,
in welchem Fall sich die Verbindungen dieser Erfindung in der racemischen oder
den optisch aktiven R- bzw. S-Formen befinden werden. Die 5-Nitro-anthranilnitrile
der Formel 2, welche benötigt
werden, um die Verbindungen dieser Erfindung herzustellen, sind
entweder bereits nach Stand der Technik bekannt oder können durch
nach Stand der Technik bekannte Verfahren hergestellt werden, wie
detailliert in den folgenden Verweisen beschrieben: Baudet, Recl.
Trav. Chim. Pays-Bas, 43, 710 (1924); Hartmans, Recl. Trav. Chim.
Pays-Bas, 65, 468, 469 (1946); Taylor et al., J. Amer. Chem. Soc.,
82, 6058, 6063 (1960); Taylor et al., J. Amer. Chem. Soc., 82, 3152,
3154 (1960); Deshpande; Seshadri, Indian J. Chem., 11, 538 (1973);
Katritzky, Alan R.; Laurenzo, Kathleen S., J. Org.
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Chem., 51 (1986); Niclas, Hans-Joachim;
Bohle, Matthias; Rick, Jens-Detlev; Zeuner, Frank; Zoelch, Lothar,
Z. Chem., 25 (4), 137–138
(1985).
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Die Herstellung der Verbindungen
dieser Erfindung, welche von Formel 12 umfasst werden, wird unten in
Flussdiagramm B beschrieben, worin R, R1,
R2, X und n oben beschrieben werden. Jedes
R5 stellt unabhängig Wasserstoff, Phenyl oder
Alkyl mit 1–6
Kohlenstoffatomen dar. Gemäß der in
Flussdiagramm B skizzierten Umsetzung werden die 6-Amino-4-anilinchinazoline
der Formel 10 (hergestellt wie in Flussdiagramm A) mit einem cyclischen
Anhydrid der Formel 11 in einem inerten Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran
in Gegenwart eines basischen Katalysators wie Pyridin oder Triethylamin
acyliert.
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Repräsentative Verbindungen dieser
Erfindung wurden in mehreren pharmakologischen Standardtestverfahren
bewertet, die zeigten, dass die Verbindungen dieser Erfindung signifikante
Wirksamkeit als Hemmer von Proteintyrosinkinasen besitzen und antiproliferative
Wirkstoffe sind. Basierend auf der in den pharmakologischen Standardtestverfahren
gezeigten Wirksamkeit sind die Verbindungen dieser Erfindung daher
als antineoplastische Wirkstoffe brauchbar. Die verwendeten Testverfahren
und erhaltenen Ergebnisse werden unten gezeigt.
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Die Herstellung der Verbindungen
dieser Erfindung, welche von Formel 19 umfasst werden, wird unten in
Flussdiagramm C beschrieben, worin Y', R4 und X wie
oben beschrieben sind. Gemäß den in
Flussdiagramm C skizzierten Umsetzungen wird 4-Chlor-6-nitrochinazolin,
13, (Morley, JS. und Simpson, J. Chem., Soc., 360 (1948)), unter
Verwendung eines Reduktionsmittels wie Natriumhydrosulfit in einem
zweiphasigen System, bestehend aus Tetrahydrofuran und Wasser in
Gegenwart einer kleinen Menge Phasentransferkatalysator zu 6-Amino-4-chlorchinazolin,
14, reduziert. Acylierung von 14 mit entweder einem Säurechlorid
der Formel 15 oder einem gemischten Anhydrid der Formel 16 (welches
aus der entsprechenden Carbonsäure
hergestellt wird) in einem inerten Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran
(THF) in Gegenwart einer organischen Base wie Pyridin oder N-Methyl-morpholin
ergibt die Verbindungen der Formel 17. In jenen Fällen, wo
15 oder 16 ein asymmetrisches Kohlenstoffatom haben, können sie
als das Racemat oder als die einzelnen R- oder S-Enantiomere verwendet
werden, in welchem Fall sich die Verbindungen der Erfindung in der
racemischen oder den optisch aktiven R- bzw. S-Formen befinden wer den.
Erhitzen einer Verbindung der Formel 17 mit einem Anilin der Formel
18 in einem inerten Lösungsmittel
wie Isopropanol ergibt die durch Formel 19 dargestellten Verbindungen dieser
Erfindung.
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Die Herstellung der Verbindungen
dieser Erfindung, welche von Formel 26 umfasst werden, wird unten in
Flussdiagramm D beschrieben, worin Y', R4 und X oben
beschrieben werden. Gemäß den in
Flussdiagramm D skizzierten Umsetzungen wird die Nitrogruppe von
20 (hergestellt wie in Flussdiagramm A) unter Verwendung eines Palladiumkatalysators
und einer Wasserstoffquelle, welche Wasserstoff selbst oder Cyclohexen sein
kann, zur entsprechenden Aminoverbindung 21 reduziert. Acylierung
von 21 mit entweder einem Säurechlorid
der Formel 22 oder einem gemischten Anhydrid der Formel 23 (welches
aus der entsprechenden Carbonsäure
hergestellt wird) in einem inerten Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran
(THF) in Gegenwart einer organischen Base wie Pyridin oder N-Methyl-morpholin,
ergibt die Verbindungen der Formel 24. In jenen Fällen wo 22
oder 23 ein asymmetrisches Kohlenstoffatom haben, können sie
als das Racemat oder als die einzelnen R- oder S-Enantiomere verwendet
werden, in welchem Fall sich die Verbindungen der Erfindung in der
racemischen oder den optisch aktiven R- bzw. S-Formen befinden werden.
Erhitzen einer Verbindung der Formel 24 mit einem Anilin der Formel
25 in einem inerten Lösungsmittel
wie Essigsäure
ergibt die durch Formel 26 dargestellten Verbindungen dieser Erfindung.
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Die Fähigkeit der Verbindungen dieser
Erfindung, polyzystische Nierenerkrankung zu behandeln oder zu hemmen,
wurde in pharmakologischen Standardtestverfahren in vitro und in
vivo wie unten beschrieben gezeigt. Die Verbindung von Beispiel
9 als repräsentative
Verbindung dieser Erfindung wurde in diesen Verfahren bewertet,
welche polyzystische Nierenerkrankung in Menschen nachahmen.
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Bewertung in vitro: metanephrische
Organkultur
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Dieses pharmakologische Standardtestverfahren
in vitro misst die Fähigkeit
der Testverbindung, EGF-Rezeptorbindung zu hemmen (Western-Analyse
von immunpräzipitiertem,
aktiviertem RGF-R) und die Bildung von Tubuluszysten (Zystenindex)
in fötaler
Maus-Metanephros-Zellkultur zu hemmen. Das Verfahren, welches Serumfreie
Kultur von fötalem
Maus-Metanephros verwendet, ist vorhergehend detailliert beschrieben worden
[Avner, E. C., Pediatr. Nephrol. 2: 92 (1989); Avner, E. D., Kidney
Int. 36: 960 (1989); Pediatr. Nephrol. 4: 372 (1990); Sweeney, W.
E., J. Tiss. Cult. Meth. 13: 163 (1991); Pugh, J. P., Kidney Int.
47: 774 (1995)]. Kurz: intakte Methanephren von Swiss Webster Albinomausembryonen
(E13 ± 0,4
Tage Gestation) oder ganze Nieren von Tag E-15 bis P-14 werden in 150
um Scheiben geschnitten, wurden in chemisch definiertem Medium für 120 Stunden
in einer Organkulturanordnung der Art Trowell bei 36 ± 0,5°C und 95%
Feuchtigkeit in einer gemischten Luft – 5% CO2 Umgebung
kultiviert. Das Basismedium bestand aus gleichen Volumina an Dublecco's modifiziertem Eagle's Medium und Ham's F-12 Medium, ergänzt durch
Insulin (8,3 × 10–7 M),
Prostaglandin Ei (7,1 × 10–8 M)
, Selenium 6,8 10–9 M) , Transferrin (6,2 × 10–8 M)
und Triiodthyronin (2 × 10–9 M).
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Das ergänzte Medium bestand aus dem
Basismedium, zu welchem entweder EGF (15 ng/ml) oder EGF (15 ng/ml)
plus die Verbindung von Beispiel 9 bei Konzentrationen von 0,1 nM
und 1 nM (gelöst
in DMSO) zugegeben worden war. Zystische (BPK) und Kontroll-(Balb/C) Explantate
von Tag 14 wurden für
120 Stunden unter den folgenden Bedingungen kultiviert:
- 1. Basismedium, zu welchem DMSO als Kontrolle für Arzneimittellösungsmittel
zugegeben worden war
- 2. EGF (15 ng/ml)
- 3. EGF (15 ng/ml) für
120 Stunden und Beispiel 9 (0,1 nM) für 2 Stunden täglich
- 4. EGF (15 ng/ml) und Beispiel 9 (0,1 nM) für 120 Stunden
- 5. EGF (15 ng/ml) und Beispiel 9 (1,0 nM) für 120 Stunden
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In jeder Kultur wurde Gewebekulturmedium
alle 24 Stunden durch frisch hergestelltes Medium ersetzt.
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Explantatkulturen wurden bei 120
Std. geerntet, homogenisiert und die Zellen durch Passage durch eine
21 Maßnadel
zerrissen. [Donaldson, R. W., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 8477 (1992);
Honegger, A. M., J. Cell Biol. 110: 1541 (1990)]. Das Zelldebris
wurde pelletiert und der Flüssigkeitsüberstand
wurde auf ein Mikrofuge-Röhrchen übertragen,
zu welchem 4,0 μg
Anti-EGFR pro μg Gesamtprotein
zugegeben wurden. Das Gemisch wurde für eine Stunde inkubiert und
50 μl Protein
A/G PLUS-Agarose wurden zugegeben und dieses Gemisch wurde bei 4°C für weitere
12 Stunden inkubiert. Die Röhrchen
wurden für
20 Minuten bei 4°C
zentrifugiert, um die Immunpräzipitate
zu sammeln. Der Flüssigkeitsüberstand
wurde verworfen und das Pellet wurde zweimal mit 1 ml RIPA-Puffer
gewaschen, welcher Proteasehemmer enthielt. Nach einer letzten Wäsche wurde
das Pellet in 25 μl
RIPA resuspendiert, zu welchem 5 × Lanelli's Probenpuffer zugegeben worden war. Das
Gemisch wurde für
5 min. gesiedet und dann unter Verwendung eines Western-Analyseformats
mit Anti-phosphotyrosin-Antikörpern
analysiert. Die Ergebnisse dieses Testverfahrens zeigten, dass Phosphorylierung
des EGF-Rezeptors in Gegenwart von EGF stattfand und durch die Verbindung
von Beispiel 9 bei allen drei Protokollen gehemmt wurde, wobei 1,0
nM die größte Hemmung
zeigte. Diese Befunde sind mit einer Hemmung von Rezeptorfunktion
konsistent.
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Der Bildungsgrad von Proximal-Tubuluszysten
wurde durch Nutzung eines Zystenindex quantifiziert. Der Index ist
von Licht-morphometrischen Grundverfahren abgeleitet worden [Loud,
A. V., Lab Invest. 50: 250 (1984)] und ist als Werkzeug zur Quantifizierung
von Zystenbildung in Organkultursystemen standardisiert worden [Pugh,
J. P., Kidney Int. 47: 774 (1995); Avner, E. D., Kidney Int. 28:
447 (1985); Avner E. D., J. Lab. Clin. Med. 109: 441 (1987)]. Histologischer
Routinepräparation
folgend wurden 8 bis 10 serielle 3 μM Segmente von intakten Explantaten
mit einem Okular-Mikrometer bezüglich
Zystenbildung in Lotus tetragonolobus positiven Tubulussegmenten,
und Dolichos biflorus positiven Tubulussegmenten auf einer Skala
von 0 (keine beobachtbaren Zysten) bis 5 (multiple Zysten größer als
0,20 mm) in Grade eingeteilt. Für
jede Behandlungsgruppe wurde aus insgesamt 6 bis 8 Explantaten nach
120 Stunden Inkubation ein Zystenindex gemäß der folgenden Skala bestimmt.
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Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse
zusammen, welche erhalten wurden.
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Diese Ergebnisse zeigen, dass die
Verbindung von Beispiel 9 Sammelrohr-Zystenläsionen in einer Dosis-abhängigen Weise
verringerten, was die Hemmung von Zystenbildung zeigt, die mit polyzystischer
Nierenerkrankung in Verbindung gebracht wird.
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Nach 120 Stunden Inkubation wurden
intakte Explantate von Kontroll- und Behandlungsgruppen histologisch
bewertet. Gewebe wurde in 4,0% Paraformaldehyd in Phosphatpuffer
(pH 7,4) für
30 Minuten bei 4°C fixiert.
Die Explantate wurden dann gewaschen, durch klassiertes Aceton dehydriert
und in Kunststoff-Einbettungsmedium eingebettet. Es wurden Sektionen
bei 3 μM
an einem Ultramikrotom geschnitten, auf Objektglas aufgezogen und
mit Hematoxylin oder Segment-spezifischen Lektinen gefärbt. Glomeruli
wurden histologisch identifiziert, wie vorhergehend beschrieben
[Sweeney W. E., J. Tiss. Cult. Meth. 13: 163 (1991)]. Proximale
Tubuli wurden durch Färben
mit dem Lektin Lotus tetragonolobus (LTA) identifiziert und Sammelrohre
wurden durch Färben
mit dem Lektin Dolichos biflorus (DBA) identifiziert [Pugh J. P.,
Kidney. Int. 47: 774 (1995); Nauta, J., Pediatr. Nephrol. 7: 163
(1993)]. Diese Studien zeigen, dass die Gegenwart von EGF (15 ng/ml)
im Medium die zystische Struktur der Metanephroe beibehält. Diese
Zysten sind mit DBA gefärbt,
was ihren Ursprung im Sammelrohr anzeigt. Identische Metanephrae,
wachsen gelassen in Gegenwart von 15 ng/ml EGF plus 1,0 nM der Verbindung
von Beispiel 9, zeigen eine auffallende Regression von Zysten vom
Sammelrohr, wobei wenig, falls überhaupt,
Toxizität
in der umgebenden Parenchyma gesehen wird.
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Bewertung
in vivo
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Mäuse
wurden in vier Gruppen aufgeteilt; die erste Gruppe waren BPK (Mausmodell
mit autosomaler rezessiver PKD) Tiere, welche mit 0,25 mg der Verbindung
von Beispiel 9 an Tagen 7, 14 und 21 (IP gegeben) behandelt wurden;
die zweite Gruppe bestand aus unbehandelten BPK-Kontrollen; die
dritte Gruppe waren behandelte normale Kontrollen (gleicher Dosierungsplan
wie oben); und die vierte Gruppe waren unbehandelte normale Kontrollen.
Der unbehandelte BPK-Wurf hatte zwei Jungtiere mit sichtbaren Zysten
bis Tag 17. An Tag 24 wurde von beiden Gruppen Gewebe geerntet.
Die von beiden Würfen
geernteten Nieren und Lebern wurden für 30 min. in frischem 4% Paraformaldehyd
fixiert, gespült
und mit klassiertem Aceton dehydriert. Die Gewebe wurden für 40 Stunden
im Immunobett gelassen und wurden dann eingebettet.
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Grobe Analyse von frischen Nieren
aus der behandelten BPK-Gruppe
ergab 3 von 8 Tieren mit zystischen Nieren, die nur sichtbar waren,
nachdem das Tier geöffnet
war. Die Größe der Nieren
war größer als
die Nieren der anderen behandelten Tiere, aber viel kleiner als
die nicht behandelten zystischen Nieren (etwa 40% der nicht behandelten
zystischen Nieren). Die behandelten Kontrollnieren waren etwas kleiner
als unbehandelte Kontrollnieren.
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Das Gesamtnierenvolumen wurde in
allen vier Gruppen bewertet. Nieren der unbehandelten BPK-Gruppe
hatten etwa die 6-fache Größe der Nieren
von der unbehandelten Kontrollgruppe. Nieren der behandelten BPK-Gruppe
hatten etwa die 2-fache Größe der Nieren
von der unbehandelten BPK-Gruppe und waren 3 Mal kleiner als Nieren
von der urbehandelten BPK-Gruppe. Die Nieren der behandelten Kontrollgruppe
hatten eine geringe Verringerung im Nierenvolumen im Vergleich mit
Nieren der unbehandelten Kon trollgruppe, ohne jegliche offensichtlichen
morphologischen Veränderungen.
Es wurde in den mit der Verbindung von Beispiel 9 behandelten normalen
Mäusen
keine Nephrotoxizität
beobachtet.
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Histologische Bewertung der Kontrollnieren
(nicht zystisch) ergab eine normale morphologische Erscheinung in
sowohl behandelten (Verbindung von Beispiel 9), als auch unbehandelten
Gruppen. Dreifarbige Flecken (für
Fibrose) dieser nicht zystischen Nieren zeigten keine fibrotischen
Veränderungen
(Collagen-Ablagerung) in den behandelten oder unbehandelten Nieren.
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Histologische Abschnitte der unbehandelten
zystischen Nieren von Tag 24 zeigten schwere zystische Erkrankung
mit kleinen Inseln von normalen Nierenstrukturen, welche durch sich
ausdehnende zystische Läsionen
zusammengedrückt
wurden. Färben
mit DBA und LTA zeigte, dass in diesem späten Stadium der Zystogenese
die Läsionen
fast vollständig
vom Sammelrohr stammen. Es ist bemerkenswert, dass Ursprung von zystischen
Läsionen
vom Sammelohr ein Merkmal für
menschliche ARPKD ist.
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Im Gegensatz zu diesen unbehandelten
Nieren zeigten Nieren, welche von Tieren hergeleitet wurden, welche
mit drei wöchentlichen
Injektionen der Verbindung von Beispiel 9 (30 mg/kg) behandelt wurden,
nur leichte bis moderate zystische Erkrankung mit deutlich zeigbaren
normalen Sammelrohren neben rückständigen,
kleinen Proximaltubulus-Zysten. Zusätzlich zeigte dreifarbige Färbung (für Fibrose)
von Nieren aus der mit der Verbindung von Beispiel 9 behandelten
Gruppe eine beträchtliche
Verringerung der Collagen-Ablagerung und eine gut organisierte Anordnung
von Röhrenstrukturen.
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Histologisches Färben der Leber zeigte eine
normale Portaltriade in unbehandelten Kontrolltieren. Im Gegensatz
dazu waren Lebern von BPK-Tieren unnormal mit multiplen Gallengängen und
ausgeprägter
biliarer epithelialer Hyperplasie. Die Lebern von BPK-Tieren, welche
mit der Verbindung von Beispiel 9 behandelt worden waren, zeigten
eine dramatische Verbesserung der Morphologie mit nur leichter biliarer
Hyperplasie. Diese Wirkung der Verbindung von Beispiel 9 in der
Leber ist die erste Demonstration der potentiellen Umkehrbarkeit
von Lebererkrankung in diesem murinen pharmakologischen Standardtestverfahren
von PKD.
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Basierend auf den für repräsentative
Verbindungen dieser Erfindung erhaltenen Ergebnissen sind die Verbindungen
dieser Er findung beim Behandeln oder Hemmen von polyzystischer Nierenerkrankung
brauchbar.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
können
rein formuliert werden oder können
mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Trägern zur
Verabreichung kombiniert werden; zum Beispiel Lösungsmittel, Verdünnungsmittel
und Ähnliches,
und können
in solchen Formen als Tabletten, Kapseln, dispergierbare Pulver,
Körner
oder Suspensionen, welche zum Beispiel von etwa 0,05 bis 5% Suspensionsmittel
enthalten, Sirupe, welche zum Beispiel von etwa 10 bis 50% Zucker
enthalten, und Elixiere, welche zum Beispiel von etwa 20 bis 50%
Ethanol enthalten, und Ähnlichem
oral verabreicht werden, oder parenteral in Form von sterilen injizierbaren
Lösungen
oder Suspensionen, welche von etwa 0,05 bis 5% Suspensionsmittel
in einem isotonischen Medium enthalten. Solche pharmazeutischen
Präparate
können
zum Beispiel von etwa 0,05 bis etwa 90% des Wirkstoffs in Kombination
mit dem Träger
enthalten, üblicher
zwischen etwa 5% und 60% nach Gewicht.
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Die wirksame Dosis an eingesetztem
Wirkstoff kann je nach spezieller eingesetzter Verbindung, dem Verabreichungsweg
und der Schwere des zu behandelnden Zustands variieren. Jedoch werden
im Allgemeinen zufriedenstellende Ergebnisse erhalten, wenn die
Verbindungen der Erfindung bei einer täglichen Dosierung von etwa
0,5 bis etwa 1000 mg/kg Tierkörpergewicht
verabreicht werden, gegebenenfalls in geteilten Dosen zwei bis vier
mal am Tag verabreicht, oder in Depotabgabeform. Für die meisten
größeren Säuger beträgt die tägliche Gesamtdosierung
von etwa 1 bis 1000 mg, vorzugsweise von etwa 2 bis 500 mg. Dosierungsformen,
welche zur inneren Verwendung geeignet sind, umfassen von etwa 0,5
bis 1000 mg der wirksamen Verbindung in enger Vermischung mit einem
festen oder flüssigen
pharmazeutisch annehmbaren Träger.
Dieser Dosierungsplan kann angepasst werden, um die optimale therapeutische
Respons vorzusehen. Zum Beispiel können mehrere geteilte Dosen
täglich
verabreicht werden oder die Dosis kann proportional verringert werden, wie
durch die Dringlichkeit der therapeutischen Situation angezeigt.
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Diese wirksamen Verbindungen können oral,
als auch auf intravenösen,
intramuskulären
oder subkutanen Wegen verabreicht werden. Feste Träger schließen Stärke, Lactose,
Dicalciumphosphat, mikrokristalline Zellulose, Sucrose und Kaolin
ein, wäh rend
flüssige
Träger
steriles Wasser, Polyethylenglycole, nichtionische Surfactanten
und essbare Öle
wie Mais-, Erdnuss- und Sesamöle
einschließen,
wie sie entsprechend der Art des Wirkstoffs und der besonderen gewünschten
Verabreichungsform passend sind. Hilfsstoffe, welche üblicherweise
bei der Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen eingesetzt
werden, können
vorteilhaft eingeschlossen werden, zum Beispiel Geschmacksstoffe,
Farbstoffe, Konservierungsstoffe und Antioxidantien, zum Beispiel
Vitamin E, Ascorbinsäure,
BHT und BHA.
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Die bevorzugten pharmazeutischen
Zusammensetzungen vom Standpunkt der Einfachheit der Herstellung
und Verabreichung gesehen sind feste Zusammensetzungen, insbesondere
Tabletten und hart oder flüssig
befüllte
Kapseln. Orale Verabreichung der Verbindungen wird bevorzugt.
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In einigen Fällen kann es wünschenswert
sein, die Verbindungen direkt an die Luftwege in Form eines Aerosols
zu verabreichen.
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Diese wirksamen Verbindungen können ebenfalls
parenteral oder intraperitoneal verabreicht werden. Lösungen oder
Suspensionen dieser wirksamen Verbindungen als freie Base oder pharmakologisch
annehmbares Salz können
in Wasser hergestellt werden, geeigneterweise gemischt mit einem
Surfactanten wie Hydroxypropylcellulose. Dispersionen können ebenfalls
in Glycerol, flüssigen
Polyethylenglycolen und Gemischen daraus in Ölen hergestellt werden. Bei
gewöhnlichen
Lagerungs- und Verwendungsbedingungen enthalten diese Präparate einen
Konservierungsstoff, um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern.
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Die pharmazeutischen Formen, welche
zur injizierbaren Verwendung geeignet sind, schließen sterile wässerige
Lösungen
oder Dispersionen ein und sterile Pulver zur extemporanen Herstellung
von sterilen injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen. In allen Fällen
muss die Form steril sein und muss zu einem Ausmaß flüssig sein,
dass leichte Spritzbarkeit besteht. Sie muss unter den Herstellungs-
und Lagerungsbedingungen stabil sein und muss vor der verunreinigenden
Wirkung von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen bewahrt werden.
Der Träger
kann ein Lösungsmittel
oder Dispersionsmedium sein, welches zum Beispiel Wasser, Ethanol,
Polyol (z. B. Glycerol, Propylenglycol und flüssiges Polyethylenglycol),
geeignete Gemische daraus und Pflanzenöle ent hält.
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Die Herstellung von repräsentativen
Beispielen der Verbindungen dieser Erfindung wird unten beschrieben.
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Beispiel 1
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N'-(2-Cyano-4-nitrophenyl)-N,N-dimethylformamidin
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Eine 40,8 g Portion aus 5-Nitro-anthranilnitril
und 40 ml N,N-Dimethyl-formamid-dimethylacetal wurde auf einem Dampfbad
für 2 Stunden
erhitzt. Die Lösungsmittel
wurden bei reduziertem Druck entfernt und der Rückstand wurde in Methylenchlorid
aufgenommen. Nach Passieren dieser Lösung durch Magnesol wurde das
Lösungsmittel
entfernt. Nach Waschen mit Ether wurden 50,8 g N'-(2-Cyano-4-nitrophenyl)-N,N-dimethyl-formamidin
erhalten.
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Beispiel 2
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N-(3-Bromphenyl)-6-nitro-4-chinazolinamin
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Eine Lösung aus 23,74 ml 3-Bromanilin
und 40,5 g N'-(2-Cyano-4-nitrophenyl)-N,N-dimethylformamidin
in 100 ml kristallisierter Essigsäure wurde gerührt und
in einem Ölbad
bei 148°C
für 1,5
Stunden erhitzt. Nach Kühlen
ergibt Filtration des sich ergebenden Feststoffs eine quantitative
Ausbeute von N-(3-Bromphenyl)-6-nitro-4-chinazolinamin: Fp. = 267–270°C; Massenspektrum
(m/e): 345.
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Beispiel 3
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N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin
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Ein Gemisch aus 34,5 g N-(3-Bromphenyl)-6-nitro-4-chinazolinamin
und 16,8 g Eisenpulver in 150 ml Ethanol und 150 ml kristallisierter
Essigsäure
wurde in einem Ölbad
bei 120°C
für 2 Stunden
erhitzt. Nach Filtration des Feststoffs wurde festes Natriumcarbonat
zu dem Filtrat zugegeben, was einen Feststoff ergab. Dieser wurde
filtriert und der Feststoff wurde mit Methanol extrahiert. Die Extrakte
wurden mit Aktivkohle behandelt und zu einem Feststoff eingedampft.
Nach Waschen des Feststoffs mit Ether wurden 27,5 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin
erhalten: Massenspektrum (m/e): 315.
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Beispiel 4
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4-[[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyllaminol-4-oxo-(Z)-2-butensäure
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Eine 15 ml Portion aus Pyridin wurde
zu 1,6 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin und 0,6 g Maleinsäureanhydrid
zugegeben. Nach Rühren über Nacht
wurden die Lösungsmittel
an dem Rotationsverdampfer entfernt. Der Feststoff wurde in etwa
400 ml heißem
Ethanol aufgenommen und das nicht lösliche Material wurde filtriert,
um 0,33 g 4-[[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-amino]-4-oxo-(Z)-2-butensäure zu ergeben:
Massenspektrum (m/e): M+H 413, 415.
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Beispiel 5
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4-[[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyl]aminol-4-oxo-(E)-2-butensäure, Ethylester
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Eine Lösung aus N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin
in 15 ml Pyridin wurde in einem Eisbad gekühlt und eine Lösung aus
1,22 g Ethylfumarylchlorid in 10 ml Methylenchlorid wurde tropfenweise
zugegeben. Nach Rühren
für 1,5
Stunden durfte die Umsetzung Raumtemperatur erreichen. Die Lösungsmittel
wurden bei reduziertem Druck entfernt und der Rückstand wurde mit Wasser behandelt.
Der rote Feststoff wurde filtriert und in heißem Aceton extrahiert. Nach
Filtration des nicht löslichen
Materials wurde das Filtrat konzentriert, um 0,45 g 4-[[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]amino]-4-oxo-(E)-2-butensäure, Ethylester
zu ergeben: Fp. = 259–263°C, Massenspektrum
(m/e): M+H 441, 443.
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Beispiel 6
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N-[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyl]-3-methyl-2-butenamid
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Eine Lösung aus 1,58 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin
in 15 ml Pyridin wurde in einem Eisbad gekühlt und eine Lösung aus
0,67 ml 3,3-Dimethylacryloylchlorid in 7 ml Ether wurde tropfenweise
zugegeben. Nach Rühren
und Kühlen
für 2 Stunden
wurden die Lösungsmittel
bei reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde mit Wasser behandelt
und der sich ergebende Feststoff wurde aus Methylcellusolve umkristallisiert,
um 0,97 g N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-3-methyl-2-butenamid
zu ergeben: Fp. = 300–301°C, Massenspektrum
(m/e): 396, 398.
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Beispiel 7
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N-[4-[(3-Bromphenyllaminol-6-chinazolinyl]-(E)-2-butenamid
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Eine Lösung aus 1,6 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin
in 15 ml Pyridin wurde in einem Eisbad gekühlt und eine Lösung aus
0,57 ml Trans-Crotonoylchlorid in 6 ml Ether wurde tropfenweise
zugegeben. Nach Rühren
und Kühlen
für 2 Stunden
wurden die Lösungsmittel
bei reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde mit Wasser behandelt
und der sich ergebende Feststoff aus n-Butanol umkristallisiert, um 0,69 g N-[4-[(3-Bromphenyl)-amino]-6-chinazolinyl]-(E)-2-butenamid
zu ergeben: Fp. = 153–160°C, Massenspektrum (m/e):
M+H 383, 385.
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Beispiel 8
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N-[4-[(3-Bromphenyllaminol-6-chinazolinyll-2-methyl-2-propenamid
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Eine Lösung aus 1,6 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin
in 15 ml Pyridin wurde in einem Eisbad gekühlt und eine Lösung aus
0,59 ml Methacryoylchlorid in 6 ml Ether wurde tropfenweise zugegeben.
Nach Rühren
und Kühlen
für 2 Stunden
wurden die Lösungsmittel
bei reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde mit Wasser behandelt
und der sich ergebende Feststoff wurde in n-Butanol aufgenommen
(Erwärmen). Zugabe
von Ether zur gekühlten
Lösung
ergibt 0,44 g N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-2-methyl-2-propenamid:
Fp. = 40–245°C, Massenspektrum
(m/e): M+H 383, 385.
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Beispiel 9
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N-[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyl]-2-butinamid
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Eine Lösung aus 0,50 g 2-Butinsäure in 10
ml Tetrahydrofuran wurde in einem Eisbad gekühlt. Eine 0,79 ml Portion Isobutylchlorformat,
gefolgt von einer 0,66 ml Portion N-Methyl-morpholin wurde zugegeben. Nach
etwa 1 Minute wurde eine Lösung
aus 1,6 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin in 10 ml Pyridin
zugegeben. Die Umsetzung durfte Raumtemperatur erreichen und über Nacht
rühren.
Die Lösungsmittel
wurden bei reduziertem Druck entfernt und der Feststoff wurde aus
n-Butanol umkristallisiert, um 1,07 g N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-2-butinamid
zu ergeben: Massenspektrum (m/e): 381, 383.
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Beispiel 10
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4-[[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyl]aminol-4-oxo-(E)-2-butensäure
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Eine 2,5 ml Portion aus 10 N wässerigem
Natriumhydroxid wurde zu 2,3 g 4-[[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-amino]-4-oxo-(E)-2-butensäure-ethylester
(Beispiel 5) in 25 ml Ethanol zugegeben. Nach Rühren für eine Stunde wurden 2,1 ml
konzentrierte Salzsäure
zugegeben und die Umsetzung wurde für 2 zusätzliche Stunden gerührt. Der
sich ergebende Feststoff wurde aus n-Butanol umkristallisiert, um
0,97 g 4-[[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]amino]-4-oxo-(E)-2-butensäure zu ergeben:
Massenspektrum (m/e): M+H 413.
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Beispiel 11
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N-[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyl]-2,4-hexadienamid
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Eine Lösung aus 0,67 g 2,4-Hexadiensäure in 10
ml Tetrahy drofuran wurde in einem Eisbad gekühlt. Eine 0,79 ml Portion Isobutyl-chlorformat,
gefolgt von einer 0,66 ml Portion N-Methylmorpholin wurde zugegeben.
Nach etwa 1 Minute wurde eine Lösung
aus 1,6 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin in 10 ml Pyridin zugegeben.
Die Umsetzung durfte Raumtemperatur erreichen und über Nacht
rühren.
Die Lösungsmittel
wurden bei reduziertem Druck entfernt und der Feststoff wurde umkristallisiert,
um 1,0 g N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-2,4-hexadienamid
zu ergeben: Fp. = 258–260°C.
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Beispiel 12
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N-[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyl]-2-cyclopentenamid
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Eine Lösung aus 0,43 g 2-Cyclopentensäure in 5
ml Tetrahydrofuran wurde in einem Eisbad gekühlt. Eine 0,49 ml Portion aus
Isobutyl-chlorformat, gefolgt von einer 0,41 ml Portion N-Methylmorpholin
wurde zugegeben. Nach etwa 1 Minute wurde eine Lösung aus 1,0 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin
in 10 ml Pyridin zugegeben. Die Umsetzung durfte Raumtemperatur
erreichen und über
Nacht rühren.
Es wurden weitere 0,5 Äquivalente
von gemischtem Anhydrid zugegeben. Das Gemisch wurde für 5 Stunden
gerührt.
Die Lösungsmittel
wurden bei reduziertem Druck entfernt und the Feststoff wurde durch
Chromatographie an Silicagel gereinigt, um 0,30 g N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-2-cyclopentenamid zu
ergeben: Massenspektrum (m/e): 409 (M+H, EI).
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Beispiel 13
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N-[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyl]-2-propenamid
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Eine Lösung aus 2,0 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin
in 10 ml Pyridin wurde in einem Eisbad gekühlt und eine Lösung aus
0,61 ml Acryoylchlorid in 30 ml Ether wurde tropfenweise bei 0°C zugegeben. Nach
Rühren
bei Raumtemperatur für
3,5 Stunden wurden die Lösungsmittel
bei reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde durch Chromatographie
gereinigt, um 0,2 g N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-2-propenamid
zu ergeben: Massenspektrum (m/e): M+H 369.
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Beispiel 14 N-[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyl]-(3-phenyl-2-propinamid
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Eine Lösung aus 0,93 g 3-Phenyl-2-propinsäure in 10
ml Tetrahydrofuran wurde in einem Eisbad gekühlt. Eine 0,82 ml Portion Isobutyl-chlorformat,
gefolgt von einer 0,69 ml Portion N-Methylmorpholin wurde zugegeben. Nach
etwa 1 Minute wurde eine Lösung
aus 1,0 g N-(3-Bromphenyl)-4,6-chinazolindiamin in 7 ml Pyridin
zugegeben. Die Umsetzung bei 0°C
für 1 Std.
Die Lösungsmittel
wurden bei reduziertem Druck entfernt und der Feststoff wurde durch
Chromatographie an Silicagel gereinigt, um 0,01 g N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-(3-phenyl-2-propinamid)
zu ergeben: Massenspektrum (m/e): 443,2, 445,2 (M+H, Elektrospray).
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Beispiel 15 6-Amino-4-chlorchinazolin
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Ein Gemisch, bestehend aus 3,25 g
4-Chlor-6-nitrochinazolin, 10,8 g Natriumhydrosulfit und 0,3 g des Phasentransferkatalysators
(C8H17)3NCH3+ Cl– in 97 ml Tetrahydrofuran
und 32 ml Wasser wurde für
2 Stunden schnell gerührt.
Das Gemisch wurde mit Ether verdünnt
und die organische Schicht wurde abgetrennt. Die organische Lösung wurde
mit Kochsalzlösung
gewaschen und dann über
Magnesiumsulfat getrocknet. Die Lösung wurde durch eine kleine
Säule Silicagel
passiert. Das Lösungsmittel
wurde bei 30°C
bei reduziertem Druck entfernt, was 6-Amino-4-chlorchinazolin ergab,
welches im nächsten
Schritt ohne zusätzliche
Reinigung verwendet wird.
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Beispiel 16
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[4-Chlor-6-chinazolinyl]-2-butinamid
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Eine Lösung aus 1,64 g 2-Butinsäure in 46
ml Tetrahydrofuran wurde in einem Eisbad gekühlt. Eine 2,34 ml Portion Isobutylchlorformat,
gefolgt von einer 4,13 ml Portion N-Methylmorpholin wurde zugegeben. Nach
etwa 10 Minuten wurde dies in eine Lösung aus 6-Amino-4-chlorchinazolin
in 46 ml Tetrahydrofuran gegossen. Dieses Gemisch wurde bei Raumtemperatur
für 2 Stunden
gerührt.
Das Gemisch wurde in ein Gemisch aus Kochsalzlösung und gesättigtem
Natriumbicarbonat gegossen und mit Ether extrahiert. Die Etherlösung wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet und filtriert. Das Lösungsmittel
wurde entfernt, was [4-Chlor-6-chinazolinyl]-2-butinamid als farbiges Öl ergab,
welches im nächsten
Schritt ohne zusätzliche
Reinigung verwendet wurde.
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Beispiel 17
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N-[4-[(3-Bromphenyl)aminol-6-chinazolinyl]-2-butinamid
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Eine Lösung, bestehend aus 1,76 g
[4-Chlor-6-chinazolinyl]-2-butinamid
und 1,23 g 3-Bromanilin wurde unter einer inerten Atmosphäre in 23
ml Isopropanol für
40 Minuten refluxiert. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur gekühlt und
200 ml Ether wurden zugegeben, was 0,4 g N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-2-butinamid als das
Hydrochloridsalz ergab. Neutralisierung mit Natriumbicarbonat-Lösung, Extrahieren
mit Ethylacetat, Entfernung des Lösungsmittels und Umkristallisation
aus 1-Butanol ergibt N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-2-butinamid
als die freie Base.
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Beispiel 18
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N'-(4-Amino-2-cyanophenyl)-N,N-dimethylformamidin
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Eine Lösung aus 6,0 g (27,5 mmol)
N'-(2-Cyano-4-nitrophenyl)-N,N-dimethylformamidin,
33,9 g (41,8 ml, 412,4 mmol) Cyclohexen und 0,6 g 10% Pd/C in 360
ml Methanol wurde für
4 Std. refluxiert. Das heiße Gemisch
wurde durch Celite filtriert. Lösungsmittel
wurde entfernt und der Rückstand
wurde aus Chloroform-Tetrachlorkohlenstoff umkristallisiert, was
4,9 g (95%) der Titelverbindung als einen hellgrauen, kristallinen
Feststoff ergab, Massenspektrum (m/e): 188,9 (M+H, Elektrospray).
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Beispiel 19
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N-[3-Cyano-4[[(dimethylamino)methylenlamino]]phenyl]-2-butinamid
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Eine Lösung aus 2,01 g (23,9 mmol)
2-Butinsäure
und 2,9 ml (22,3 mmol) Isobutyl-chlorformat in 30 ml Tetrahydrofuran
wurde bei 0°C
unter Stickstoff gerührt,
als 2,42 g (2,63 ml, 22,3 mmol) N-Methyl-morpholin über 3 min
zugegeben wurden. Nach Rühren
für 15
min. wurde eine Lösung
aus N'-(4-Amino-2-cyanophenyl)-N,N-dimethylformamidin
und 1,6 g (1,75 ml, 15,9 mmol) N-Methylmorpholin
in 25 ml Tetrahydrofuran über 4
min. zugegeben. Das Gemisch wurde für 30 min. bei 0°C und 30
min. bei Raumtemperatur gerührt.
Das Gemisch wurde mit 70 ml Ethylacetat verdünnt und in ein Gemisch aus
Kochsalzlösung
und gesättigtem
Natriumbicarbonat gegossen. Die organische Schicht wurde getrocknet
(MgSO4) und durch ein Kissen aus Silicagel filtriert.
Das Lösungsmittel
wurde entfernt und der Rückstand
wurde mit 50 ml Ether gerührt.
Der suspendierte Feststoff wurde gesammelt, um 3,61 g (89%) eines
von weiß abweichenden
Feststoffs zu ergeben, Massenspektrum (m/e): 255,0 (M+H, Elektrospray).
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Beispiel 20
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N-[4-[(3-Bromphenylaminol-6-chinazolinyl]-2-butinamid
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Eine Lösung aus 3,0 g (11,8 mmol)
N-[3-Cyano-4-[[(dimethylamino)-methylen]amino]phenyl]-2-butinamid
und 2,23 g (12,98 mmol) 3-Bromanilin in 18 ml Essigsäure wurde
sanft mit Rühren
unter Stickstoff für
1 Std. 15 min. refluxiert. Das Gemisch wurde in einem Eisbad gekühlt und
es bildete sich eine feste Masse. Der Feststoff wurde durch Filtration
gesammelt und mit Ether-Acetonitril 1 : 1 gewaschen, um einen gelben
Feststoff zu ergeben, welcher aus Ethanol umkristallisiert wurde,
was 2,51 g N-[4-[(3-Bromphenyl)amino]-6-chinazolinyl]-2-butinamid
ergab: Massenspektrum (m/e): 381, 383.