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Die voDie vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von Chinazolinonen zur Herstellung einer Zusammensetzung
zum Abschwächen
einer Mesangialzellproliferation.
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Im US-Patent 3,320,124, das 1967
erteilt wurde, wird ein Verfahren zur Behandlung von Kokzidiose mit
Chinazolinonderivaten beschrieben und beansprucht.
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Halofuginon, anders bekannt als 7-Bromo-6-chloro-3-[3-(3-hydroxy-2-piperidinyl)-2-oxopropyl]-4-(3H)-chinazolinon,
wurde zuerst in dem genannten Patent der amerikanischen Firma Cyanamid
beschrieben und beansprucht, und war die bevorzugte Verbindung,
die in diesem Patent offenbart wurde, und dasjenige unter den dort
beschriebenen und beanspruchten Derivaten, das kommerzialisiert
wurde.
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Nachfolgend betreffen das US-Reissuepatent
26,833 und die US-Patente 4,824,847; 4,855,299; 4,861,758 und 5,215,993
alle die kokzidiozidalen Eigenschaften von Halofuginon, von dem
das US-Patent 4,340,596 offenbart, dass es auch zur Bekämpfung von
Theileriose verwendet werden kann.
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1991 veröffentlichte einer der jetzigen
Erfinder einen Artikel, in dem berichtet wurde, dass ein verminderte
Kollagensynthese als wichtiger ursächlicher Faktor beim Reißen von
Haut und einer verminderten Hautstärke von Geflügel erkannt
und identifiziert wurde, das mit Halofuginon behandelt wurde, welches
in den zur Verwendung als Kokzidiostatikum empfohlenen Menge verabreicht
wurde. Es wurde auch herausgefunden, dass auf der zellulären Ebene
Halofuginon die Kollagensynthese bei Vogelhaut-Fibroblasten unterdrückt [1. Granot,
et al., Poult. Sci., Band 70, Seiten 1559-1563 (1991)].
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Zu dieser Zeit war jedoch aus gutem
Grund weder offenbart, erkannt, noch vermutet, dass Halofuginon oder
die verwandten Chinazolinonderivate aus dem US-Patent 3,320,124
effektiv zur Behandlung von fibrotischen Krankheiten und für verwandte
kosmetische Anwendungen verwendet werden können.
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Klinische Zustände und Krankheiten, die in
Verbindung mit primärer
oder sekundärer
Fibrose stehen, wie systemische Sklerose, Transplantat-Gegen-Empfänger-Reaktion
(GVHD), pulmonale und hepatische Fibrose und eine große Vielfalt
an Autoimmunkrankheiten, unterscheiden sich durch übermäßige Produktion
von Bindegewebe, was zur Zerstörung
der normalen Gewebearchitektur und Funktion führt. Diese Krankheiten können am
besten hinsichtlich der Störungen
der zellulären
Funktionen interpretiert werden, wobei eine bedeutende Erscheinungsform
davon eine übermäßige Kollagenablagerung
ist.
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Es ist allgemein anerkannt, dass
die meisten Behandlungen von fibrotischen Erkrankungen gegenwärtig unwirksam
sind und wenig Einfluss auf deren unerbittliches pathologisches
Fortschreiten haben. Verschiedene Versuche wurden unternommen, um
die Kollagenablagerung im extrazellulären Raum zu reduzieren. Wie
bekannt ist, zeigen fortschreitende fibro-proliferative Krankheiten
eine übermäßige Produktion
an Bindegewebe, was zur Zerstörung
der normalen Gewebearchitektur und Funktion führt. Die entscheidende Rolle
von Kollagen bei der Fibrose hat zu Versuchen geführt, Medikamente
zu entwickeln, die dessen Akkumulation inhibieren [K. I. Kivirikko,
Annals of Medicine, Band 25, Seiten 113–126 (1993)].
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Solche Medikamente können entweder
durch Modulation der Synthese von Prokollagen Polypeptidketten wirken
oder einige spezifische posttranslationale Ereignisse inhibieren,
was entweder zur verminderten Bildung von extrazellulären Kollagenfasern
oder zu einer Akkumulation von Fasern mit veränderten Eigenschaften führt. Trotz
der Bedeutung dieses Proteins bei der Aufrechterhaltung der Gewebeintegrität und dessen
Beteiligung an verschiedenen Störungen,
stehen nur wenige Inhibitoren der Kollagensynthese zur Verfügung.
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Zytotoxische Medikamente wurden in
einem Versuch zur Verlangsamung der Proliferation von Kollagen produzierenden
Fibroblasten verwendet [J. A. Casas, et al., Ann. Rhem. Dis., Band
46, Seite 763 (1987)], darunter Colchicin, das die Kollagenabscheidung
in die extrazelluläre
Matrix verlangsamt [D. Kershenobich, et al., N. Engl. J. Med., Band
318, Seite 1709 (1988)] und Inhibitoren von Schlüsselenzymen des Kollagenmetabolismus
(K. Karvonen, et al., J. Biol. Chem., Band 265, Seite 8415 (1990)
und C. J. Cunliffe, et al., J. Med. Chem., Band 35, Seite 2652 (1992)].
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Leider sind keine dieser Inhibitoren
Kollagen-Typ spezifisch. Es gibt auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich
toxischer Konsequenzen durch eine Beeinträchtigung der Biosynthese anderer
lebenswichtiger Kollagenmoleküle,
wie Clq im klassischen Aktivierungsweg, Acetylcholinesterase der
neuromuskulären
Synapse, Konglutinin und pulmonäres
Surfactant-Apoprotein.
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Andere Arzneimittel, die die Kollagensynthese
inhibieren können,
wie Nifedipin und Phenytoin, inhibieren ebenso die Synthese von
anderen Proteinen, wobei der Kollagenbiosyntheseweg nicht-spezifisch
blockiert wird [T. Salo, et al., J. Oral Pathol. Med., Band 19,
Seite 404 (1990)].
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Kollagenvernetzungsinhibitoren, wie β-Aminopropionitril
sind auch nicht-spezifisch, obwohl sie als nützliche antifibrotische Mittel
dienen können.
Deren anhaltende Verwendung verursacht das lathritische Syndrom
und beeinflusst die Elastogenese störend, da Elastin, ein anderes
faseriges Bindegewebsprotein, ebenfalls vernetzt ist. Zusätzlich ist
der Kollagenvernetzungs-inhibierende Effekt sekundär und die
Kollagenüberproduktion
hat dessen Abbau durch Kollagenase voranzugehen.
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In der kürzlich eingereichten, ebenfalls
anhängigen
US-Patentanmeldung Nr. 08/181,066 wird ein Verfahren zur Behandlung
eines menschlichen Patienten, der unter einem fibrotischen Zustand
leidet, beschrieben und beansprucht, umfassend die Verabreichung
einer Zusammensetzung an den Patienten, umfassend eine pharmazeutisch
wirksame Menge einer pharmazeutisch aktiven Verbindung der Formel
I:
worin:
R
1 ein
Bestandteil aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, Halogen,
Nitro, Benzo, Niederalkyl, Phenyl und Niederalkoxy ist;
R
2 ein Bestandteil aus der Gruppe, bestehend
aus Hydroxy, Acetoxy und Niederalkoxy ist; und
R
3 ein
Bestandteil aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und Niederalkenoxycarbonyl
ist; wirksam um die Kollagen-Typ I Synthese zu inhibieren.
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Nach weiterer Forschung und Entwicklung
wurde nun entdeckt, dass Halofuginon zum Abschwächen einer Mesangialzellprofileration
verwendet werden kann. Es wird daher geglaubt, dass andere Chinazolinonderivate,
die in US-Patent 3,320,124 beschrieben und beansprucht sind, deren
Lehren hiermit durch Verweis eingeschlossen sind, ähnliche
Eigenschaften aufweisen.
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Folglich wird entsprechend der vorliegenden
Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel I zur Verfügung gestellt:
worin: n = 1 oder 2;
R
1 ein Bestandteil aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, Halogen, Nitro, Benzo, Niederalkyl, Phenyl und Niederalkoxy
ist;
R
2 ein Bestandteil aus der Gruppe
bestehend aus Hydroxy, Acetoxy und Niederalkoxy ist; und
R
3 ein Bestandteil aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff und Niederalkenoxylcarbonyl ist;
oder eines
physiologisch annehmbaren Salzes davon; für die Herstellung einer Zusammensetzung
zum Abschwächen
einer Mesangialzellprofileration.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist diese Verbindung Halofuginon.
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In der US-Patentanmeldung Nr. 08,181,066
wird ausdrücklich
gezeigt und bewiesen, dass die genannten Verbindungen der vorliegenden
Erfindung in der Behandlung von fibrotischen Zuständen, wie
Sklerodermie und Transplantat-Gegen-Empfänger-Reaktion wirksam sind.
Eine solche Ausführung
beugt jeglicher grundloser Spekulation vor, dass die Verbindung
vor der Erzeugung einer Wirkung inaktiviert werden kann; dass die Verbindung
das Zielgebiet nicht erreichen kann, oder dass andere funktionelle
Eigenschaften die Verbindung ungeeignet zur in vivo Verwendung machen.
Diesen Möglichkeiten
wird jedoch durch die alleinige Tatsache völlig widersprochen, dass gezeigt
wurde, dass die identischen Verbindungen in der Behandlung von zwei
spezifischen fibrotischen Zuständen,
die mit einer exzessiven Kollagenablagerung in Verbindung stehen,
d. h. Sklerodermie und GVHD wirksam sind; daher sind die Lehren
der genannten US-Patentanmeldung hiermit durch Verweisung eingeschlossen.
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Bezugnehmend nun auf die neue Entdeckung
der vorliegenden Erfindung ist die fokale. und segmentale Glomerulosklerose
(FSGS) die histologische Beschreibung einer Form von glomerulärer Verletzung,
die üblicherweise
mit Proteinuria und dem fortschreitenden Verlust der Nierenfunktion
in Verbindung steht [siehe z. B. H. G. Rennke und P. S. Klein, "Pathogenesis
and Significance of Nonprimary Focal and Segmental Glomerulosclerosis,"
Am. J. Kid. Dis., Band 13, Seiten 443–446 (1989)].
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Ursprünglich wurde FSGS bei nephrotischen
Patienten beschrieben, die an Nierenversagen im Endstadium gestorben
waren. In den letzten Jahren wurde FSGS als ein letzter gemeinsamer
Weg im Glomerulus bei einer Anzahl von humanen systemischen und
renalen Erkrankungen identifiziert. Diese beinhalten Prozesse wie
die normale Alterung und die diabetische Nephropathie. Die pathologische
Läsion
von FSGS kann aus einer Vielfalt von dem Anschein nach unverwandten
schädlichen
Reizen resultieren, was durch die mesangiale Expansion und Glomerulosklerose
lange nach der Beendigung der anfänglichen Verletzung zum Nierentod
führt.
Die Läsion
von FSGS ist auch entscheidend in dem Tiermodell, das am häufigsten
zur Untersuchung des Fortschreitens der Nierenerkrankung verwendet
wird – im
renalen Ablationsmodell.
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Die Läsion von FSGS zeigt viele Ähnlichkeiten
zum fortschreiten der Atherosklerose [siehe z. B., J. R. Diamond
und M. J. Karnovsky, "Focal and Segmental Glomerulosclerosis: Analogies
to Atherosclerosis," Kid. Int., Band 33, Seiten 917–924 (1988)].
In beiden sind die teilnehmenden Zellen vaskuläre Endothelzellen und die darunter
liegenden glatten Gefäßmuskelzellen
(VSMC) oder deren renaler Gegenpart: Die Mesangialzellen. Die letzteren
Zelltypen sind nahe verwandt hinsichtlich Ursprung, mikroskopischer
Anatomie und histochemischen Eigenschaften. Zusätzlich teilen sich diese Zellen
funktionelle Eigenschaften, einschließlich der Angiotensin II Rezeptoren;
Kalzium-abhängige
kontraktile Antwort auf mehrere Mediatoren, und eine proliferative Antwort
auf Blutblättchen-
und Makrophagen-abgeleitete Produkte. Das Fortschreiten von sowohl
renaler als auch vaskulärer
Sklerose wird beeinflusst durch Hypertonie und vaskulären Stress,
Hyperlipedämie,
und die Aktivierung der Koagulationkaskade; wie unter anderem von
M. Kashgarian und R. B. Sterzel, "The Pathobiology of the Mesangium,"
Am J. Kid. Dis., Band 41, Seiten 524–529 (1992), beschrieben.
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Wie oben festgestellt, wurde nun
entdeckt, dass Halofuginon ein wirksamer Inhibitor der humanen Mesangialzellproliferation
ist, wie hier weiter unten beschrieben werden wird.
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Wie bekannt ist, bildet das Mesangium
den axialen Raum des Glomerulus. Es besteht aus Mesangialzellen – der dritten
Art der glomerulären
Zellpopulation (wobei die anderen Endothel- und Epithelzellen sind), und
aus der mesangialen Matrix. Die Mesangialzelle ist an einer prekären Position
lokalisiert, wobei sie sich mit dem glomerulären Kapillarlumen über das
mit Löchern
versehene Endothel in Kontakt befindet. Das Mesangium ist somit
ständig
von Makromolekülen
und Filtrationsrückständen perfundiert.
Diese Rückstände können eine
Entzündung
verursachende (phlogenic) Immunkomplexe oder zirkulierende Zytokine
umfassen, die die Mesangialzellen aktivieren können, zu proliferieren und
ihren sekretorischen Phenotyp hinsichtlich ihrer Produktion von
Matrix zu ändern.
Eine mesangiale Proliferation mit Expansion der mesangialen extrazellulären Matrix
schreitet entweder voran oder begleitet den Prozess der glomerulären Sklerose
[siehe z. B., A. El. Nahas Meguid, "Growth Factors and Glomerular
Sclerosis," Kid. Int., Band 41, Seiten S15–S20 (1992); J. Floege, et
al., "Regulation of Mesangial Cell Proliferation," Am. J. Kid. Dis.,
Band 17, Seiten 673–676
(1991)].
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Zusätzlich ist die Proliferation
von Mesangialzellen und/oder eine Mesangialmatrixexpansion ein hauptsächliches
Merkmal von Krankheiten wie Lupus Nephritis, IgA Nephropathie; Hennoch-Schoenlein
Purpura undMembrano-proliferativer Glomerulonephtritis. Von dem
Potential eine Mesangzellproliferation abzuschwächen wird daher erwartet, dass
es das Fortschreiten einer Nierenerkrankung bis zum Endstadium verhindert,
das im Zusammenhang mit der histopathologischen Läsion einer
fokalen segmentalen FSGF auftritt. Darüber hinaus kann es als therapeutisches
Hilfsmittel bei der Behandlung der oben erwähnten Nierenerkrankungen, die
durch mesangiale Expansion charakterisiert sind, angewandt werden.
Die Pathogenese von FSGS beinhaltet die abnormale Proliferation
von Mesangialzellen (MC), die in die extrazelluläre Matrix (ECM) eingebettet
sind (siehe H. G. Rennke, et al., ebd.; J. R. Diamond, et al., ebd.).
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Unter physiologischen Bedingungen
bleibt die Mehrzahl der renalen MCs in der Go Phase
und wird das Zellwachstum kontrolliert durch ein Gleichgewicht zwischen
endogenen wachstumsfördernden
Faktoren und proliferationsinhibierenden Molekülen. Als Antwort auf schädliche Reize
werden Blutblättchen-
und nicht-Blutblättchenabgeleitete
Wachstumsfaktoren und Zytokine freigesetzt und diese stimulieren
die MC-Proliferation.
Unter diesen Wachstumsfaktoren sind der Blutblättchen-abgeleitete Wachstumsfaktor
(PDGF), der basische Fibroblastenwachstumsfaktor (bFGF) und Interleukin-1
(IL-1 ). Moleküle,
die die wachstumsfördernde
Aktivität
dieser Wachstumsfaktoren störend
beeinflussen, können
das Fortschreiten der Glomerulosklerose abschwächen. Unter diesen sind Arten
von Heparin [siehe J. Floege, et al., "Heparin Supresses Mesangial
Cell Proliferation and Matrix Expansion in Experimental Mesangioproliferative
Glomerulonephritis," Kid. Int., Band 43, Seiten 369– 380 (1993);
A. Wolthuis, et al., "Heparins Modulate Extracellular Matrix and
Protein Synthesis in Rat Mesanglial Cells, Virchows Arch B, Cell
Pathol., Band 63, Seiten 181– 189
(1993)] und höchstwahrscheinlich
Heparansulfat [siehe A. Schmidt, et al., "The Antiproliferative
Activity of Arterial Heparan Sulfate Resides in Domains Enriched
with 2-O-Sulfated
Uronic Acid Residues," J. Biol. Chem., Band 267, Seiten 19242–19247 (1992)]
und andere polyanionische Moleküle
[siehe M. Benzera, et al., "Antiproliferativie Activity to Vascular
Smooth Muscle Cells and Receptor Binding of Heparin-Mimicking Polyaromatic
Anionic Compounds," Arterioscler. Thromb., Band 14 (Dezember 1994),
in Druck; F. Pugliese, et al., "Regualtion of Cultured Human Mesanglial
Cell Growth by Ionized Macromolecules," J. Am. Soc. Nephrol., Band
2, Seiten 595–599 (1992)].
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Die Erfindung wird nun in Verbindung
mit bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
in den folgenden Beispielen beschrieben, so dass Aspekte davon vollständiger verstanden
und vahrgenommen werden können.
Somit dienen die folgenden Beispiele, die bevorzugte Ausführungsformen
beinhalten, der Illustration der Praxis dieser Erfindung, wobei
zu verstehen ist, dass die Besonderheiten lediglich beispielhaft
und zum Zweck der illustrativen Diskussion von bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gezeigt sind und dargestellt sind, um
zur Verfügung
zu stellen, was für
die nützlichste
und leicht verstandene Beschreibung von Formulierungsverfahren,
sowie von Prinzipien und konzeptionellen Aspekten der Erfindung
gehalten wird.
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Die Ergebnisse der durchgeführten Experimente
werden unten unter Verweis auf die beigefügten Figuren beschrieben.
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In den Zeichnungen:
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1 ist
eine charakteristische Kurve, die die inhibierende Wirkung von steigenden
Konzentrationen von Halofuginon auf die Mesangialzellproliferation
zeigt;
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2 ist
eine charakteristische Kurve, die die antiproliferative Wirkung
von Halofuginon auf Mesangialzellen als Funktion der Konzentration
(10–75
ng/ml) und Tagen in Kultur zeigt, 2A zeigt
die Wirkung von am Tag 1 zugefügtem
Halofuginon und 2B zeigt
die Wirkung von sowohl an Tag 1 als auch an Tag 4 zugefügtem Halofuginon;
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3 ist
eine charakteristische Kurve, die die Umkehrung der antiproliferativen
Wirkung von 0,05 μg/ml
Halofuginon auf glomeruläre
Mesangialzellen zeigt; und
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4 ist
eine charakteristische Kurve, die die Wirkung von steigenden Konzentrationen
an Halofuginon und Heparin auf die Zellanzahl (4A) und Wachstumsrate (4B)
von glomerulären
Mesangialzellen vergleicht.
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Beispiele
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I. Experimentelle Verfahren
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Zellen
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Primäre Kulturen von Mesangialzellen
wurden aus isolierten Rattenglomeruli erhalten, wie früher beschrieben
[siehe A. Amore, et al., "Functional Consequences of the Binding
of Gliadin to Cultured Raf Mesangial Cells: Bridging Immunoglobin
A to Cells and Modulation of Eicosanoid Synthesis and Altered Cytokine
Production," Am. J. Kid. Dis., Band 23, Seiten 290–301 (1994)].
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In Kürze, die renalen Cortices aus
Rattennieren wurden aus der Medulla und Kapsel seziert, zu einer Paste
zerkleinert, behutsam durch ein 106-mm Stahlsieb gepresst und schließlich in
PBS suspendiert. Glomeruli wurden aus dieser Suspension durch fortlaufendes
Sieben durch Nylonsiebe isoliert. Die gewaschenen Glomeruli wurden
in RPMI resuspendiert und mit Typ IV Kollagenase für 5 Minuten
bei 37°C
digeriert, um die Epithelzellen zu entfernen. Nach der Resuspension
wurden die Glomeruli auf Plastikkulturschalen ausplattiert. Die
Zellen wurden bei naher Konfluenz subkultiviert. Experimente wurden
an den Zellen nach der dritten bis vierten Subkultur durchgeführt.
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Eine glomeruläre Mesangialzelllinie (SV40
MES 13) wurde von der ATCC erhalten. Das Kulturmedium war aus einer
3 : 1 Mischung von Dulbecco's modifizierten Eagle's Medium und Ham's
F-12 Medium, angereichert mit 5% fetalem Rinderserum, und 14 mM
HEPES, zusammengesetzt.
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Die SV40 MES 13 Zelllinie wurde 1986
aus einer 7 bis 10 Wochen alten transgenen C57B1/6J X SJUJ Maus
für die
frühe Region
des Simianvirus 40 (SV40) etabliert. Glomeruläre Mesangialzellen wurden isoliert, trypsiniert
und geklont.
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Diese Mesangialzellen zeigen eine
markante zytoskelettale Färbung
für Actin
mit reichlich vorhandenen parallelen Fibrillen überall im Zytoplasma und ziehen
sich in Gegenwart von 10-6 M Angiotensin
II zusammen. Sie haben eine berichtete Verdopplungszeit von 26 h
in 5% fetalem Rinderserum und sind fähig, Kolonien in Weichagar
zu bilden. Die Zellen scheinen eine unbegrenzte Lebensdauer in Kultur
zu haben und färben
für großes T-Antigen.
Die Zelllinie ist Zytokeratin- und Faktor VIIIbezogen Antigen-negativ.
Trotz ihres transformierten Phänotyps
behält
die SV40 MES 13-Zelllinie Merkmale normaler glomerulärer Mesangialzellen
und sind nützlich
zur Untersuchung von glomerulärer
Zellbiologie [siehe L. J. Striker, et al., "Glomerular Epithelial, Mesanglial
and Endothelial Cell Lines from Transgenic Mice," Kid. Int., Band
33, Seiten 677–-684
(1988)].
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Zellproliferation
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A. 3H-Thymidin-Inkoraoration
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Zellen wurden in DMEM, das mit 10%
FCS angereichert war, plattiert (4 × 104 Zellen/16
mm Well). Vierundzwanzig Stunden nach dem Aussäen wurde das Medium durch ein Medium
ersetzt, das 0,2% FCS enthielt, und 48 h später wurden die Zellen Wachstumsstimulantien
und 3H-Thymidin (1 Ci/Well) für weitere
24–48
h ausgesetzt. Die DNA-Synthese wurde durch Messung der in Trichloressigsäure-unlöslichem
Material inkorporierten Radioaktivität untersucht [siehe M. Benezra,
et al., "Thrombin-Induced Release of Active Basic Fibroblast Groth
Factor-Heparan Sulfate Complexes from Subendothelial Extracellular
Matrix," Blood., Band 81, Seiten 3324–3332 (1993)]:
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B. Wachstumsrate
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Zellen (1.5 × 104 Zellen/Well)
wurden in 24-Well Kulturplatten ausgesät und wie oben beschrieben Wachstumsstimulantien
ausgesetzt. Ein bis sechs Tage nach dem Aussäen wurden die Zellen mit 2.5%
Formaldehyd in PBS fixiert. Die Platten wurden in ein Bad aus 0,1
M Borat-Puffer (pH 8.5) eingetaucht, gefärbt (1 h, 24 °C) mit Methylenblau
(1% in 0,1 M Borat-Puffer, pH 8.5) und viermal in Wasser gewaschen.
Dieses Verfahren entfernte praktisch alles nicht-Zellen-gebundene
Färbemittel.
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Spezifisches zell-inkorporiertes
Methylenblau wurde mit 0,5 ml von 0,1 N HCl (1 h, 25°C) aufgelöst und durch
Messung der dekadischen Extinktion bei 620 nm9 bestimmt.
Die durch Zell-Zählung
bestimmte Zellzahl korrelierte mit der spektrophotometrischen dekadischen
Extinktion [siehe R. Glodman und Z. Bar-Shavit, "Dual Effect of
Normal and Stimulated Macrophages and Their Conditioned Media on
Target Cell Proliferation," J. Natl. Cancer Inst., Band 63, Seiten
1004–1016
(1979)].
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Die anfängliche Zell-Plattierungsdichte
wurde so gewählt,
dass ein lineares Verhältnis
zwischen Zellzahl und dekadischer Extinktion am Ende des Experiments
sichergestellt war. Bei jedem Experiment wurden 3 Wells zur Bestimmung
der anfänglichen
durchschnittlichen dekadischen Extinktion vor Zugabe der Testverbindung
festgelegt. Dieser Wert wurde unter Verwendung der folgenden Gleichung
zur Berechnung der Verdopplungszeit (DT) der Kontrolle und die Medikament-behandelten
Zellen verwendet:
DT = In 2 / IN [ODt/cODc) /h] worin:
DT
= Verdopplungszeit in Stunden;
ODt =
optische Dichte des Test-Wells am Ende des Experiments;
ODc = optische Dichte des Kontroll-Wells am
Anfang des Experiments;
h = Dauer der Inkubation in Stunden.
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Die Wachstumsrate wurde durch Teilung
der Verdopplungszeit von Medikamentbehandelten Zellen durch diejenige
der Kontrollzellen berechnet [A. Horowitz, et al., "In Vitro Cytotoxicity
of Liposome-Encapsulated Doxorubicin: Dependence of Liposome Composition
and Drug Release," Biochim. Biophys. Acta., Band 1109, Seiten 203–209 (1992)].
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C. Zeltzahl
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Zellen wurden mit einer Dichte von
5 × 103 Zellen/Well auf einer 24-Well-Platte ausgesät. Zu unterschiedlichen
Zeiten nach dem Aussäen
wurden die Zellen mit 0,05% Trypsin, 0.01 M Natriumphosphat (pH
7.4) and 0.02% EDTA (STV) getrennt, und in einem Coulter-Zähler gezählt (Coulter
Electronic Ltd.).
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II. Zellproliferation
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Antiproliferative
Wirkung von Halofuginon auf glomeruläre Mesangialzellen
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A. Wachstumsrate
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Spärlich ausgesäte (1.5 × 10° Zellen/Well)
glomeruläre
MC wurden 10% FCS in Abwesenheit und Anwesenheit von steigenden
Konzentrationen Halofuginon ausgesetzt. Fünf Tage nach dem Aussäen wurden
die Zellen mit STV getrennt und gezählt. Wie in 1 gezeigt, wurde eine 60–70%ige
Inhibierung der MC-Proliferation bei 25 ng/ml, mit einer fast vollstandigen
Inhibierung bei 50 ng/ml erzielt. In einem ähnlichen Experiment wurden
die Zellen in Abwesenheit und Anwesenheit von steigenden Konzentrationen
an Halofuginon mit STV getrennt und an verschiedenen Tagen nach
dem Aussäen
gezählt.
Eine vollständige
Inhibierung der Zellproliferation wurde bei 75 ng/ml Halofuginon
erzielt (2A). Eine stärkere antiproliferative
Wirkung wurde beobachtet, wenn Halofuginon zweimal zugegeben wurde,
an Tag 1 und Tag 4. Dieser Effekt wurde am besten bei niedrigen
Konzentrationen des Medikaments gezeigt (2B).
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B. Reversibilität
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In einem anderen Experiment wurden
MC Halofuginon für
48 h ausgesetzt, gefolgt von einer Entfernung des Medikaments und
anschließendem
Wachstum in regulärem
Wachstumsmedium. Wie in 3 gezeigt,
resultiert die Entfernung des Medikaments im Gewinn einer beschleunigten
Wachstumsrate, ähnlich
der von unbehandeltem MC. Ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten, wenn die Zellen mit einer niedrigen
Dichte (500 und 1000 Zellen/Well) ausgesät wurden und deren Wachstumsrate
in Abwesenheit und Anwesenheit von Halofuginon nach Färbung mit
Methylenblau unter Verwendung der im experimentellen Verfahren beschriebenen Gleichung
bestimmt wurde. Eine fast vollständige
Inhibierung des Wachstums wurde in Anwesenheit von 75 μg/ml Halofuginon
erzielt (4). Unter denselben Bedingungen
wurde keine Wirkung von Heparin festgestellt (4).
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C. 3H-Thymidin-Inkoraoration
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Subkonfluente glomeruläre MC wurden
in einem 10% FCS enthaltendem Medium gehalten und 3H-Thymidin
in Abwesenheit und Anwesenheit von steigenden Konzentrationen Halofuginon
ausgesetzt (48 h, 37°C).
Eine vollständige
Inhibierung der DNA-Synthese wurde bei 0,035 μg/ml Halofuginon beobachtet,
wohingegen eine 50 %ige Inhibierung bei einer so niedrigen Konzentration
wie 0,025 μg/ml
(nicht gezeigt) erhalten wurde.
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D. Wirkung auf bFGF-induzierte
Zellaroliferation
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Ruhige, Wachstums-gebremste glomeruläre MC wurden
in einem 0,5% FCS enthaltendem Medium gehalten (48 h) und durch
niedrige Konzentrationen von basischem Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(bFGF) zur Proliferation stimuliert. Eine Exposition gegenüber Halofuginon
(0,050 μg/ml)
resultierte in einer fast vollständigen
Inhibierung von bFGF-stimulierter Thymidin-Inkorporation in Wachstums-gebremsten
MC (nicht gezeigt). Dieses Ergebnis legt nahe, dass Halofuginon
der Wachstums-fördernden-Wirkung von bFGF
wirksam entgegenwirkt.
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E. Wirkung anderer Verbindungen
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Von Heparin wurde berichtet, dass
es eine antiproliferative Wirkung auf glomeruläre MC ausübt [siehe J. Floege, et al.,
ebd.; A. Wolthius, et al., ebd.]. In unseren Experimenten gab es
wenig oder keine inhibierende Wirkung von Heparin bis zu einer Konzentration
von 15 μg/ml,
und etwa 25% Inhibierung bei 50 μg/ml
Heparin. Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt, ungeachtet ob die Zellzahl (4A) oder die Wachstumsrate
(4B) bestimmt wurden.
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III Vorteile
gegenüber
aktuellen Ansätzen
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Aktuelle Ansätze, die Proliferation von
glomerulären
MC zu inhibieren, verwenden Heparin [siehe Floege, et al., ebd.],
niedrig-Mr Heparin, Suramin [siehe Pugliese, et al., ebd., Calciumkanal-Blocker
[d. h., Amlodipine; siehe P. J. Shultz und L. Raij, "Effect of Amlodipine
on Mesanglial Cell Proliferation and Protein Synthesis," Am. J.
Hypertens., Band 5, Seiten 912–914
(1992)] und Inhibitoren der Chlolesterinsynthese [siehe M. P. O'Donnell,
et al., "Lovastatin Retards the Progression of Established Glomerular
Disease in Obese Zucker Rats," Am. J. Kid. Dis., Band 22, Seiten
83–89
(1993)]. Heparin ist ein wirksames Antikoagulans und seine antiproliferative
Wirkung ist relativ gering und größeren Schwankungen unterworfen,
abhängig
von der Quelle und der herstellenden Firma. Suramin ist hochtoxisch
bei der wirksamen Dosis, wohingegen Amlodip'in und Lovastatin in
vitro eine relativ kleine Wirkung zeigen und darin versagen, den
fortschreitenden Verlauf einer renalen Erkrankung bei Menschen zu ändern.
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Der Ansatz der vorliegenden Erfindung
verwendet eine hochwirksame, preiswerte und nicht-toxische Verbindung,
die die Aktivität
von verschiedenen Wachstumsfaktoren, einschließlich bFGF, inhibiert, und
das autokrine Wachstum von glomerulären MC inhibiert. Weiterhin
ist Halofuginon eine Verbindung mit niedrigem Molekulargewicht,
die aller Wahrscheinlichkeit nach oral verabreicht werden kann.
Die Verbindung wurde von der FDA zur Verwendung bei der Behandlung
von Nutztieren zugelassen. Diese Charaktenstika machen Halofuginon
zum meistverspechendsten, klinisch verwendbaren Medikament zur Inhibierung
des Fortschreitens einer renalen Erkrankung.
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Von der Verwendung von Halofuginon
als nicht-toxischer Verbindung, die die glomeruläre MC-Proliferation wirksam
inhibiert, wird erwartet, dass sie eine wirksame Stategie zur Inhibierung
der Pathophysiologie von fokaler segmentaler Glomerulosklerose und
anderen Nierenerkrankungen zur Verfügung stellt, wo eine mesangiale
Expansion eine Schlüsselrolle
spielt.
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Es wird für Fachleute offensichtlich
sein, dass die Erfindung nicht auf die Details der vorangegangenen erläuternden
Beispiele beschränkt
ist ist.