-
BEREICH DER ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft ophthalmische Erkrankungen und insbesondere die
prophylaktische und therapeutische Behandlung von Erkrankungen,
die mit dem hinteren Abschnitt des Auges in Verbindung stehen, unter
Verwendung topischer, ophthalmischer Zusammensetzungen.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Ophthalmische
Erkrankungen des hinteren Abschnitts beeinflussen den hinteren Abschnitt
des Auges, d. h. den Glaskörper,
die Retina, den Sehnerv und die Aderhaut. Diese Erkrankungen schließen solche
Erkrankungen wie die pathologische Neovaskularisierung und ektopische
Proliferation, Atrophie und Nervenzelltod, Entzündung und Infektion und Ablösung ein.
Krankheiten und Erkrankungen, die üblicherweise mit diesen Symptomen
assoziiert sind, schließen
die Makuladegeneration, die diabetische Retinopathie, die retrolentale Fibroplasie,
die Retinitis pigmentosa, das Makulaödem, das Glaukom, die hintere
Uveitis, die Endophthalmie, den Augeninsult und die Manifestationen
systemischer Krankheiten, wie beispielsweise viraler Infektionen,
der Arthritis und Rosacea, im Auge ein.
-
Atrophische
und proliferative Krankheiten der Gefäßversorgung und der Zellen,
die den hinteren Abschnitt versorgen, sind Hauptgründe für Blindheit
in der Welt. Zwei Gefäßsysteme,
retinal und uveal, versorgen den hinteren Abschnitt. Das retinale
Gefäßsystem
ist ein Komplex aus Arterien und Venen, der den metabolischen Bedarf
der Neuronen in der inneren Retina abdeckt. Mit Ausnahme der Fovea,
die ein spezialisierter Bereich von Photorezeptorzellen in der Mitte
der Makula ist, die für
das scharfe Farbensehen verantwortlich ist, ist die Retina aus 8
verschiedenen Zelltypen zusammengesetzt, die in 10 parallelen Schichten
organisiert sind. Licht von außerhalb
ge langt durch die Hornhaut, die Linse und den Glaskörper und
wird auf die Makula, den Bereich der höchsten visuellen Schärfe in der
Retina fokussiert. Photorezeptoren in der äußeren Netzhaut verwandeln Licht
in neurochemische Signale, die durch retinale Neuronen verarbeitet
und über
den optischen Nerv an das Gehirn übermittelt werden. Die Uvea
ist ein System von Kapillaren und Arterien, das gerade unterhalb
des Bindegewebes an der Außenseite
des Auges liegt. Der hintere Teil der Uvea, die Aderhaut, ist eine Schicht
pigmentierter Blutgefäße, die
zwischen der Lederhaut und der Netzhaut liegen. Mit Ausnahme der
Leber weist die Aderhaut die größte Blutversorgung
eines Gefäßgeflechts
auf, primär
um den metabolischen Bedarf der Photorezeptoren und des retinalen
Pigmentepithels (RPE) zu decken. Der vordere Teil der Uvea, der Ciliarkörper, und
die Iris sind komplexer. Allerdings verbreiten sich Infektionen
in den Geweben dieses vorderen Bereiches über den uvealen Trakt leicht
in den hinteren Abschnitt.
-
Die
Neovaskularisierung ist eine proliferative Erkrankung endothelialer
Zellen, welche die strukturellen Elemente von Blutgefäßen bilden.
Blutgefäße wachsen
und proliferieren in ein Gewebe üblicherweise
als Reaktion auf eine Abnahme des Blutflusses in das Gewebe. Die
Neovaskularisierung verbessert üblicherweise den
Blutfluss in ein Gewebe durch Ausbildung neuer Blutgefäße anstelle
eines Ersetzens des bestehenden Gefäßsystems. Die pathologische
Neovaskularisierung schließt
sowohl den Abbau von Gewebe durch enzymatische Tätigkeit als auch die Ausbildung
von neuen, unreifen Blutgefäßen und
faserigen Membranen an ektopischen Orten ein. Die Ausbildung neuer
Blutgefäße kann
die Funktion und die komplexe Architektur von Arterien und Venen
in der Uvea, Netzhaut, und der Aderhaut beeinträchtigen und letztendlich den
permanenten Verlust des Sehens als eine Folge von Einblutung und
Vernarbung verursachen. Von neovaskulären Elementen ausgeschiedene
trophische Faktoren und von faserförmigen neovaskulären Membranen
gebil dete Adhäsionen
schwächen
die Sehfunktion durch Ablösen
der Netzhaut und die Invasion normalerweise avaskulärer Bereiche
durch Zytokine und entzündliche
Elemente weiter.
-
Neovaskuläre Erkrankungen
des hinteren Abschnitts des Auges schließen die diabetische Retinopathie,
die altersabhängige
Makuladegeneration (auch als feuchte oder exsudative Makuladegeneration
bekannt), das neovaskuläre
Glaukom, die retrolentale Fibroplasie, die Sichelzell-Retinopathie,
den Netzhautvenenverschluss, die Sauerstoff-induzierte Retinopathie
und die Neovaskularisierung durch Augeninsults, wie beispielsweise
die traumatische oder chirurgische Verletzung oder die Transplantation
von Augengewebe, ein. Andere Zustände oder Krankheiten, die mit
der Ausbildung retinaler Neovaskularisierung assoziiert sind, schließen jede
Krankheit oder jede Erkrankung ein, bei der ein Teil der Netzhaut
Gegenstand eines relativ nicht durchbluteten Zustandes verglichen
mit umgebendem Gewebe ist, bei der eines oder mehrere der Proteine, Proteinasen,
Hormone oder zellulären
Signale nachgewiesen wird, die mit Neovaskularisierung assoziiert
sind, oder bei der ein Wachstum neuer Gefäße nachgewiesen oder beobachtet
werden kann. Zusätzlich
können Krankheiten,
welche die Aktivität
einer Matrixmetalloproteinase (MMP), die Einwanderung endothelialer
Zellen oder die Ausbildung neuer Blutgefäße einbeziehen, gemäß dieser
Erfindung mit der pathologischen Neovaskularisierung assoziiert
werden.
-
Intraokuläre Räume, in
denen entzündliche
Reaktionen und Immunreaktionen auftreten können, sind die Glaskörperhöhle („vitreous
cavitiy") und der
subretinale Raum. Die konstitutive Expression von Membran-gebundenen
und löslichen
immunmodulativen Faktoren und die Induktion der systemischen Immunabweichung
verleiht dem gesunden Auge eine einzigartige immunoprivilegierte
Mikroumgebung. Wenn jedoch eine okulare Entzündung des hinteren Abschnitts
eintritt, ist diese eine wichtige Ursache von Blindheit. Gemäß dieser
Erfindung sind entzündliche
Krankheiten solche, die eines von vier eindeutigen klinischen Merkmalen
aufweisen: verschieden große
Chorio-retinale Infiltrate von entzündlichen Zellen; retinale Gefäßentzündung; zelluläre Infiltrate
im Vitreum, und Ödeme
der Makula, des Kopfes des Sehnervs oder der gesamten Netzhaut. Andere
Zustände
schließen
solche ein, bei denen Zellen oder Zytokinprofile nachgewiesen werden
können, die
zu einer Infektion und Entzündung
passen. Eine Entzündung
ist eine spezielle Klasse einer proliferativen Krankheit, bei der
die proliferativen Elemente Zellen des Immunsystems sind. In diesen
Fällen
reagiert das Gewebe auf Chemikalien, die von Immunzellen ausgeschieden
werden, die normalerweise ruhen oder die zum Ort der Entzündung hin
rekrutiert wurden. Entzündliche
Reaktionen in dem hinteren Abschnitt können von einer Überempfindlichkeit
(Allergie), von infektiösen
Agenzien oder einem unbekannten immunophatischen Grund herrühren. In
einer überempfindlichen
Entzündung
werden Eosinophile rekrutiert. Bei Degranulierung stimulieren diese
Zellen die Freisetzung einer Vielzahl von Mediatoren einschließlich der "granule"-Proteine, Prostaglandine
und Zytokine, welche die entzündliche
Reaktion aufrechterhalten. Wenn ein infektiöses Agens die Ursache ist,
ist die geeignete Behandlung oft unkompliziert, geeignete Arzneimittel
können
jedoch große Nebenwirkungsprofile
aufweisen.
-
Atrophische
Störungen
des hinteren Abschnitts sind Krankheiten, bei denen differenzierte
Zellen absterben und das Sehen beeinträchtigen. Der Zelltod kann durch
sowohl Umgebungs- als
auch genetische Faktoren ausgelöst
werden und kann entweder als Apoptose oder Nekrose unterschieden
werden. Der atrophische Zelltod entspricht nicht dem normalen programmierten
Zelltod, der während
der Entwicklungsphase des Auges und seines Gefäßsystems auftritt. Für die Zwecke
dieser Erfindung schließen
atrophische Erkrankungen des hinteren Abschnitts die retinale Atrophie
ein, die durch Trauma, systemische Erkran kung, Gefäßinsuffizienz,
zelluläre
Seneszenz oder zytotoxischen Insult ausgelöst wird.
-
Die
altersabhängige
Makuladegeneration (AMD) ist bei älteren Erwachsenen in den Vereinigten
Staaten eine der führenden
Gründe
für Blindheit.
Die atrophische Form dieser Krankheit (unten beschrieben) macht 85%
der Fälle
aus. Die "nasse" oder exsudative
Form ist eine neovaskuläre
Krankheit, die 90% der Erblindungen bei Amerikanern mit europäischer Abstammung
mit einem Alter von über
65 ausmacht. Die nasse AMD ist durch einen Verlust des zentralen
Sehens, üblicherweise
in beiden Augen, durch Schädigung
der retinalen Pigmentepithel(RPE)-Zellen und Invasion der gefäßlosen äußeren Netzhaut
durch unreife Blutgefäße ausgehend
von Aderhautkapillaren gekennzeichnet. Die Invasion schließt einen
Bruch der RPE-Zellschicht ein, welche die Blut-Retina-Barriere bildet.
Wenn die Invasion die Makula einbezieht, weisen die Patienten eine
erhebliche Sehverschlechterung auf. Der natürliche Verlauf der Neovaskularisierung
bei AMD ist die Entwicklung einer scheibenförmigen Narbe über der
Makula und eine irreversible Blindheit. Zusätzlich zu ihrer Rolle bei der Regeneration
des visuellen Chromophors 11-cis-Retinal trennen RPE-Zellen die
Photorezeptorzellen von den vaskulären Schichten der Aderhaut
ab. Die Gewebsinvasion und Gewebsdegradation, die für die Neovaskularisierung
charakteristisch ist, und der Verlust an RPE- und Photorezeptorzellen
wird durch die Wirkung von Proteinasen, MMPs und die veränderte Expression
von Integrinen und Integrinbindenden Elementen begünstigt.
Veränderungen
in dem Metabolismus einwandernder Blutgefäße und von eingewandertem Gewebe (Bruch's-Membran, RPE und
Retina) treten ebenfalls auf und können aus einer Vielzahl von
Ereignissen herrühren,
wie beispielsweise der Fehlregulation von Wachstumsfaktoren, der
Hochregulation des vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) und anderen Molekülen, welche
die Proliferation signalisieren, und der Herabregulierung des basischen
Fibroblasten wachstumsfaktors (bFGF) und anderer Signalmoleküle, welche die
MMP-Aktivität
regulieren. Siehe Plantner JJ et al., Exp. Eye Res. 67(6): 637–45 (1998);
Guo L et al., Invest Ophthalmol Vis Sci. 40(11): 2676–82 (1999);
Steen B et al., Invest Ophthalmol Vis Sci. 39(11): 2194–200 (1998).
-
Die
diabetische Retinopathie ist bei Erwachsenen im Arbeitsalter in
den Vereinigten Staaten der Hauptgrund für Blindheit. Sie wird in bis
zu 90% der Patienten mit Insulinabhängigem Diabetes mellitus von langer
Dauer (mehr als 10 Jahre) beobachtet. Klein et al., Arch. Ophth.
112:1217 (1994). Anfänglich
verursachen die hohen Blutglukosegehalte, die bei Personen mit Diabetes
mellitus üblich
sind, eine Zunahme bei den Niveaus glykosylierter Proteine und Wachstumsfaktoren
in den Augen. Dieser Zustand ist als der "prädiabetische
retinopathische Zustand" bekannt
und kann zu einer Retinopathie führen,
wenn er nicht prophylaktisch behandelt wird. Nicht-proliferative
oder diabetische Retinopathie im frühen Stadium, die auch als "diabetische Hintergrundretinopathie" bekannt ist, ist
durch eine Verdickung der Basalmembran, einen Verlust retinaler
Perizyten, mikrovaskuläre
Abnormitäten,
intraretinale Mikroaneurysmen, retinale Hämorrhagien (bekannt als "dot blot" oder "cotton wool"-Spots), retinale Ödeme, kapillaren
Verschluß und
weiche und harte Exsudate gekennzeichnet. Die diabetische Retinopathie
im späten
Stadium oder die proliferative diabetische Retinopathie ist durch
Neovaskularisierung und fibrovaskuläres Wachstum, d. h. Vernarbung,
die gliale und faserige Elemente einbezieht, aus der Netzhaut oder
dem Sehnerv über
die innere Oberfläche
der Netzhaut oder in die Glaskörperhöhlung gekennzeichnet.
An Orten aktiver Neovaskularisierung wurden signifikant höhere Gehalte
von sowohl der hoch-(54 kDa) als auch der niedrig-(33 kDa)-molekularen
Form des Proteins Urokinase gefunden als in normalen Netzhäuten. Die
Gehalte von sowohl der pro- als auch der aktiven Formen der Matrixmetalloproteinasen
MMP-2 (Gelatinase A) und MMP-9 (Gelatinase B) sind im Vergleich
mit normalen Membranen in neovaskulären Membranen ebenfalls signifikant
erhöht.
Siehe Das et al., Ivestigative Ophthalmology & Visual Sciences 40: 890–13 (1999);
Coors et al., Investigative Ophthalmology & Visual Sciences 40(4):S231 (1999). Üblicherweise
liegen die aktiven Formen von MMPs wie beispielsweise Kollagenase,
Stromelysin und Gelatinase in normalen Netzhäuten nicht in nachweisbaren
Mengen vor.
-
Die
retrolentale Fibroplasie (RF) ist eine verbreitete Ursache von Blindheit
bei Kindern in den Vereinigten Staaten und in der entwickelten Welt.
Frühreife
Säuglinge
sind nach der Geburt wegen des höheren
Sauerstoffpartialdrucks in der Atmosphäre verglichen mit den in utero-Bedingungen
hyperoxischen Bedingungen ausgesetzt. Zusätzlicher Sauerstoff ist für das Überleben
von frühreifen
Säuglingen
notwendig, kann jedoch zu RF führen.
Die hyperoxische Atmosphäre
veranlasst retinale Blutgefäße, sich
nicht mehr in die periphere Netzhaut hinein zu entwickeln, was zu
Ischämie
und lokalisierten hypoxischen Bedingungen führt, wenn sich die metabolischen
Bedürfnisse
der sich entwickelnden Netzhaut erhöhen. Die entstehende lokalisierte
Hypoxie stimuliert die retinale Neovaskularisierung und das fibrovaskuläre Wachstum
in und auf die Netzhaut und den Glaskörper. Die Neovaskularisierung
bildet sich üblicherweise
zurück,
kann jedoch zu irreversiblen Sehverlusten führen. Der therapeutische Ansatz
für RF
ist Vorbeugung. Siehe Gaynon MW und Stevenson DK, Pediatrics 105(2):
295–310
(2000); Phelps DL et al., Cochrane Database Syst Rev. (2):CD001073
(2000). Jedoch kann in schweren Fällen eine Laserdiode, Vitrektomie
oder retinale Ablationschirurgie unvermeidbar sein. Es gibt mindestens
10 000 neue RF-Fälle
pro Jahr bei einer Schätzung
von weltweit 10 Millionen Gesamtfällen.
-
Das
Glaukom ist eine Gruppe von Krankheiten, die durch ein bestimmtes
Blindheitsmuster gekennzeichnet sind, das eine Schädigung des
Sehnervs und einen Sehfeldverlust einschließt. Ein erhöhter intraokulärer Druck
ist ein Risikofaktor und wirkt bei einigen, jedoch nicht allen Fällen der
Sehnervatrophie und des retinalen Zelltods in dem glaukomatösen Auge
mit. Die Rasse ist ein prädisponierender
Faktor für
ein schweres Glaukom. Menschen afrikanischer Abstammung werden sechs
Mal wahrscheinlicher eine bilaterale Blindheit entwickeln als solche
europäischer
Abstammung. Sogar wenn kein erhöhter
intraokulärer
Druck (EID) vorliegt, tritt glaukomatöser Zelltod in der Netzhaut
auf. Eine Schädigung
des Sehnervens tritt ein, wenn die Trennungen zwischen den Axon-Bündeln in
dem Sehnerv und der retinalen Nervenfaserschicht degenerieren. Eine
Behandlung für
das Glaukom konzentriert sich für
gewöhnlich
auf eine Verringerung des EID, was die Symptome lindern, den gesamten
Zelltod jedoch nicht verhindern kann. Siehe Hitchings RA., Br J
Ophtalmol. 84(7): 678–9 (2000);
Ritch R., Curr Opin Ophthalmol. 11(2): 78–84 (2000).
-
Der
atrophische Zelltod tritt ferner bei der "trockenen" oder nicht-exsudativen, altersabhängigen Makuladegeneration
auf. Die trockene Makuladegeneration ist die vorherrschende Form
der AMD in Patienten mit einem Alter über 65. Anders als bei der
neovaskulären
Form dieser Krankheit scheint die Rasse kein Risikofaktor für die Entwicklung
einer trockenen AMD zu sein. Frühe
Zeichen der Krankheit schließen
einen Aufbau von Material, als Drusen bezeichnet, zwischen der RPE
und der Bruch's-Membran
ein, welche die Diffusion des Sauerstoffs aus dem choriodalen Kreislauf
beeinträchtigt.
Die fortgeschrittene Krankheit ist durch Zelltod der RPE- und Photorezeptorzellen,
oft in lokalisierten Bereichen der peripheren Retina (geographische
Atrophie), ebenso wie durch Veränderungen
in der Bruch's-Membran
gekennzeichnet, welche die Proliferation und erneute Befestigung
von RPE-Zellen verhindert. Die Behandlung einer trockenen Makuladegeneration
schließt üblicherweise
eine Ergänzung
der Nahrung mit Vitamin E und Nahrungsmittelergän zungen ein, um die metabolische
Kapazität
des Gewebes zu erhöhen,
und um die photoprotektiven Pigmente der Aderhaut und der RPE wieder
herzustellen. Siehe Delcourt C et al., Arch Ophthalmol. 117(10)1384–90 (1999);
Jacques PF, Int J Vitam Nutr Res. 65(3): 198–205 (1999). Ein experimenteller
chirurgischer Eingriff zur Zerstörung
von Drusen oder Transplantierung von Irispigmentepithel- oder RPE-Zellen
kann ebenfalls versucht werden. Siehe Friberg RT, Semin Ophthalmol.
14(1): 45–50
(1999); Abe T. et al., Tohoku J Exp Med. 189(4): 295–305 (1999);
Algverre PV et al., Eur Ophthalmol. 9(3): 217–30 (1999).
-
Die
Retinitis pigmentosa (RP) ist eine Gruppe von vererbten retinalen
Erkrankungen, die durch Mutationen in Photorezeptor- oder RPE-Proteinen
verursacht wird, die eines von 3000 Individuen weltweit betrifft. Die
häufigste
Form der RP schließt
Mutationen ein, welche die Funktion oder Bildung von Rhodopsin verändern. Die
RP ist durch den selektiven Verlust von stäbchenförmigen Photorezeptoren sowie
durch Nachtblindheit gekennzeichnet. Die fortgeschrittene Krankheit
schließt
eine Einengung des Sehfelds (Tunnelblick) und periphere Blindheit
ein. Patienten, die RP aufweisen, sind im Allgemeinen in ihrem dritten
Lebensjahrzehnt blind. Die Behandlung von RP beinhaltet gegenwärtig eine
Nahrungsmittelergänzung
mit Vitamin A-Palmitat. Siehe
Fex GA et al., Graefes Arch Clin Exp Ohthalmol. Aug:234:Ergänzungsband
1: S18–21
(1996). Eine häufig
beobachtete Komplikation bei RP-Patienten ist ein chronisches Makulaödem. Eine
Behandlung mit oralen Carboanhydrasehemmern (z. B. Acetazolamid)
wird häufig
verschrieben. Siehe Wolfensberger, TJ Doc Ophthalmol. 97(3–4): 38797
(1999). Eine experimentelle Gentherapie zum Ersetzen von Photorezeptorproteinen oder
der Erhöhung
spezifischer Wachstums- und Überlebensfaktoren
war bei der Behandlung von Tiermodellformen der RP erfolgreich.
Siehe All RR et al., Nat Genet. Jul:25(3): 306–10 (2000); Lewin AS et al.,
Nat Med. Aug; 4(8): 967–71
(1998).
-
Die
hintere Uveitis (Uveitis posterior) ist eine Gruppe von das Sehen
bedrohenden entzündlichen Krankheiten
des Augenhintergrundes einschließlich der Retinitis, Retinochoroiditis
und Choroiditis. Die Behandlung für diese Erkrankung beinhaltet
im Allgemeinen die systemische Verwendung eines Kortikosteroids oder
anderer immunsuppressiver Mittel. Jedoch ist die systemische Verabreichung
wegen der potentiell schweren Nebenwirkungen nicht der ideale Verabreichungsweg.
-
Die
Endophthalmie ist eine entzündliche
Reaktion auf eindringende Bakterien oder pilzliche und parasitische
Mikroorganismen. Sie bezieht im Allgemeinen den Glaskörper und
die Netzhaut mit ein und kann innerhalb einer kurzen Zeitperiode
in Abhängigkeit
von der Virulenz der eindringenden Organismen und der Menge der
Toxine, die von diesen Organismen gebildet werden, zu einem Sehverlust
führen.
Sie ist eine ernsthafte Komplikation bei der Katarakt-Chirurgie,
bei Filtrierungsmaßnahmen
(„filtering
procedures") und
penetrierenden Augenverletzungen. Die schlechte Prognose dieser
Krankheit kann im Wesentlichen der schlechten Penetration von Antikörpern in
den Augenhintergrund zugerechnet werden.
-
Bekannte
chirurgische und pharmakologische Behandlungen für die ophthalmische Erkrankung
des hinteren Abschnitts schließen
chirurgische Eingriffe, wie beispielsweise die Vitrektomie, Laser-
und Radiotherapie, Kryotherapie, und pharmakologische Eingriffe,
wie beispielsweise die Chemotherapie ein. Die panretinale Laserkoagulation
ist die klassische Behandlung für
proliferative diabetische Retinopathie, sie kann jedoch schwere
Nebenwirkungen, wie beispielsweise foveale Verbrennungen, Hämorrhagie,
retinale Ablösung,
choroidales Gefäßwachstum,
verringertes peripheres Sehen und Nachtsehen sowie Veränderungen
bei der Farbwahrnehmung aufweisen. Die Vitrektomie, Kryotherapie
und Lasertherapie können
verwendet werden, um REP und andere neovaskuläre Krankheiten zu behandeln,
sie sind jedoch nicht vollständig
wirksam und können
das Auge schädigen
und zu verschlechtertem Sehen führen.
Bei einigen Krankheiten, wie beispielsweise den exsudativen Fällen der
altersabhängigen
Makuladegeneration kann eine vorübergehende
Verhinderung des Sehverlustes durch Laser- oder photodynamische
Therapie erreicht werden, es ist jedoch keine permanente Behandlung
für einige
Formen von Krankheiten verfügbar,
die mit retinaler Neovaskularisierung zusammenhängen.
-
Die
Wirkstofftherapie hat im Vergleich zur Mikro- oder Laser-Chirurgie
Vorteile, da die Gewebeinvasion kleiner und der auf das Augengewebe
ausgeübte
Stress geringer ist. Die Anzahl wirksamer Wirkstoffe ist jedoch
eher gering. Zusätzlich
kann die Einwilligung des Patienten durch systemische Nebenwirkungen
negativ beeinflusst werden. Verbindungen, welche die Wirkungsweise
von MMPs inhibieren, die an dem Abbau des Bindegewebes beteiligt
sind, sind für
die Behandlung von Angiogeneseabhängigen Krankheiten, wie beispielsweise
proliferativen Retinopathien, neovaskulären Glaukom und anderen Formen
der retinalen Neovaskularisierung von potentiellem Wert. Verschiedene
Mittel wurden für
die Inhibierung von MMPs vorgeschlagen (siehe
US-Patent 5,917,090 ). Insbesondere
wurden MMP-Inhibitoren
als potentielle Behandlungen für
die Netzhaut über
intraorbitale Verabreichung, gewebsspezifische Mikroinjektion oder
intravitreale Injektion angewendet (siehe zum Beispiel die Europäische Patentanmeldung
EP 0930067 , veröffentlicht
am 21. Juli 1999, das
US-Patent
5,260,059 und die veröffentlichte
PCT-Anmeldung
WO 97/18835 ).
Während
diese Behandlungen direkt auf den hinteren Abschnitt wirken können, haben
sie den Nachteil, dass sie schwierig zu verabreichen sind und die
gleichzeitige Verabreichung von Anästhetika an den Patienten erfordern.
-
Eine
topische Behandlung wäre
zu bevorzugen, da eine topische Zusammensetzung von dem Patienten
selbst verabreicht werden kann und nicht die gleichzeitige Verabreichung
von Anästhetika
erfordert. Topische Zusammensetzungen sind jedoch wegen des Fehlens
einer Permeation durch die Bindehaut, die Hornhaut und die Lederhaut
sowie das Vorkommen der Blut-Retina-Barriere
im Allgemeinen für
die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge eines aktiven
Wirkstoffs in den hinteren Abschnitt wirkungslos. Für einige
Mittel zur ophthalmischen Behandlung, wie beispielsweise die hochlöslichen β-blockierenden
Mittel, wurde gefunden, dass sie nach topischer Verabreichung die
Netzhaut erreichen, da sie über
die nasale Schleimhaut oder Lidrandgefäße in den Blutstrom absorbiert
und systemisch zur Netzhaut verbracht werden (siehe Osborne et al.,
Exp. Eye Res. 69: 331–42
(1999)). Dieses Verfahren ist für
verhältnismäßig unlösliche Mittel,
die nicht durch die Blut-Retina-Barriere
gelangen, unwirksam und ist nicht erwünscht, wenn die Behandlung
eines Auges erforderlich ist. Zusätzlich kann die Absorption
in dem Blutstrom zu systemischen Nebenwirkungen führen, die
bei niedrig konzentrierter topischer Anwendung und direkter Absorption
durch Augengewebe nicht entstehen.
-
Zusammensetzungen
für die
topische Behandlung einer ophthalmischen Erkrankung des hinteren
Abschnitts, die für
die Vorbeugung und Behandlung jeder okularen Neovaskularisierung
verwendbar sind, die eine oder mehrere angiostatische Verbindungen
und ein weiteres Suspensionsmittel umfassen, werden in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung
WO 97/41844 beschrieben.
-
Was
benötigt
wird, ist eine topische ophthalmische Zusammensetzung für die prophylaktische
und therapeutische Behandlung von ophthalmischen Erkrankungen des
hinteren Abschnitts, die in der Lage ist, eine therapeutisch wirksame
Menge eines aktiven Bestandteils in den hinteren Abschnitt zu verabrei chen.
Es werden ferner Verfahren für
prophylaktische und therapeutische Behandlungen ophthalmischer Erkrankungen
des hinteren Abschnitts benötigt.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die unerwartete Feststellung, daß die topische
Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die einen VEGF-Antagonisten umfassen, in der Lage sind, eine therapeutisch
wirksame Menge eines therapeutischen Agens in den Glaskörper, die
Retina, den Sehnerv oder die Aderhaut zu verabreichen. Diese Feststellung
war unerwartet, da frühere
Verfahren der topischen Verabreichung von verhältnismäßig unlöslichen Verbindungen nicht
dazu führten,
daß therapeutisch
wirksame Mengen der Verbindung die Gewebe des hinteren Abschnitts
erreichen und dort zurückgehalten
wurden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung eines VEGF-Antagonisten für die Herstellung
einer topischen, ophthalmischen Zusammensetzung für die Verwendung
in einem Verfahren zur Behandlung oder zur Vorbeugung ophthalmischer
Erkrankungen im hinteren Abschnitt, die den Glaskörper, die
Retina, den Sehnerv oder die Aderhaut eines Säugetiers betreffen, das eine
derartige Behandlung benötigt,
zur Verfügung,
wobei die Zusammensetzung ein polymeres Suspensionsmittel und den
VEGF-Antagonisten
umfasst, und wobei die topische Verabreichung der Zusammensetzung
dem Glaskörper,
der Retina, dem Sehnerv oder der Aderhaut eine therapeutisch wirksame
Menge des VEGF-Antagonisten
bereitstellt.
-
Ferner
wird die Verwendung eines VEGF-Antagonisten für die Herstellung einer topischen,
ophthalmischen Zusammensetzung für
die Verwendung in einem Verfahren zur Vorbeugung ophthalmischer
Erkrankungen, die den Glaskörper,
die Retina, den Seh nerv oder die Aderhaut eines Säugetieres
betreffen, das anfällig für die Ausbildung
derartiger Erkrankungen ist, zur Verfügung gestellt, wobei die Zusammensetzung
ein polymeres Suspensionsmittel und den VEGF-Antagonisten umfasst,
und wobei die topische Verabreichung der Zusammensetzung dem Glaskörper, der
Retina, dem Sehnerv oder der Aderhaut eine therapeutisch wirksame Menge
des VEGF-Antagonisten bereitstellt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner topische, ophthalmische Zusammensetzungen
zur Verwendung bei der Behandlung oder der Vorbeugung ophthalmischer
Erkrankungen des hinteren Abschnitts, die den Glaskörper, die
Retina, den Sehnerv oder die Aderhaut eines Säugetieres betreffen, durch
topische Verabreichung der Zusammensetzung, die eine therapeutisch
wirksame Menge eines VEGF-Antagonisten und eines polymeren Suspensionsmittels
umfasst, in das Auge zur Verfügung.
-
Weiterhin
werden topische, ophthalmische Zusammensetzungen zur Verwendung
bei der Behandlung oder der Vorbeugung ophthalmischer Erkrankungen
des hinteren Abschnitts, die den Glaskörper, die Retina, den Sehnerv
oder die Aderhaut eines Säugetieres
betreffen, zur Verfügung
gestellt, wobei die Zusammensetzungen in der Lage sind, eine therapeutisch
wirksame Menge des VEGF-Antagonisten in den hinteren Abschnitt des
Auges zu verabreichen.
-
Die
in den erfindungsgemäßen Verfahren
und Zusammensetzungen verwendeten polymeren Suspensionsmittel können ein
oder mehrere Polymere umfassen. Insbesondere können kreuzvernetzte Polymere, Acrylsäure-enthaltende
Polymere und Carboxyl-Vinylenthaltende Polymere verwendet werden.
Besonders bevorzugte Polymere schließen Polycarbophil, das polymere
DuraSite
®-Verabreichungssystem
(Insite Vision, Inc., Alameda, CA) und mucomimetische Polymere (siehe
zum Beispiel
US-Patent 5,932,572 )
ein.
-
Zusätzliche
Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden aus
der folgenden ausführlichen
Beschreibung, den Zeichnungen und den Beispielen, die bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung veranschaulichen, ersichtlich.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
-
1 stellt
die Wirkungen eines therapeutischen Agens auf die Anzahl von Neovaskularisierungsereignissen
in einem Querschnitt von Netzhautgewebe aus einer Maus dar;
-
2 stellt
die relativen Niveaus der MMP-9-Aktivität in Kontroll-, hyperoxischem
unbehandelten und hyperoxischem behandelten Netzhautgewebe aus der
Maus dar;
-
3 stellt
die relativen Niveaus der MMP-2-Aktivität in Kontroll-, hyperoxischem
unbehandelten und hyperoxischem behandelten Netzhautgewebe aus der
Maus dar;
-
4 stellt
die relativen Niveaus der Urokinase-Aktivität in Kontroll-, hyperoxischem
unbehandelten und hyperoxischem behandelten Netzhautgewebe aus der
Maus dar; und
-
5 stellt
die Batimastatgehalte in Netzhautgewebe über die Zeit nach einer topischen
Anwendung auf Kaninchenaugen dar.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Es
wird im Einzelnen auf die gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung Bezug genommen, die zusammen mit den Zeichnungen und
den folgenden Beispielen dazu dienen, die Prinzipien der Erfindung
zu erklären.
Diese Ausführungsformen werden
ausreichend genau beschrieben, um es dem Fachmann zu ermöglichen,
die Erfindung auszuführen.
-
Soweit
nicht anderweitig festgelegt, haben alle technischen und wissenschaftlichen
Begriffe, die hier verwendet werden, die gleiche Bedeutung, wie
sie von dem Fachmann, an den sich diese Erfindung richtet, üblicherweise
verstanden wird. Obwohl jedwede Verfahren und Materialien in der
Ausführung
oder beim Testen der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, die
zu den hier beschriebenen ähnlich
oder gleichwertig sind, werden nun die bevorzugten Verfahren, Geräte und Materialien
beschrieben.
-
Ein
Fachmann kann sich für
detaillierte Beschreibungen der hier diskutierten bekannten Techniken oder
gleichwertige Techniken auf allgemeine Referenztexte beziehen. Diese
Texte schließen
als Beispiele die Current Protocols in Molecular Biology (Ausubel
et al., Hrsg., John Wiley & Söhne, N.
Y. und die Ergänzungsbände bis
Juni 1999), die Current Protocols in Immunology (Coligan et al.,
Hrsg., John Wiley & Söhne, N.
Y. und die Ergänzungsbände bis
Juni 1999), die Current Protocols in Pharmacology (Enna et al.,
Hrsg., John Wiley & Söhne, N.
Y. und die Ergänzungsbände bis
Juni 1999), The Pharmacological Basis of Therapeutics (Fingle et
al., 1975), Remington's
Pharmaceutical Sciences (Mack Publishing Co., Easton, PA, 18. Auflage
(1990)) und Principles and Practice of Ophthalmology (Albert und
Jakobiec Hrsg., W. B. Saunders Company (1994)) ein.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verwendungen und Zusammensetzungen
für die
prophylaktische und therapeutische Behandlung von ophthalmischen
Erkrankungen und insbesondere ophthalmischen Erkrankungen des hinteren
Abschnitts mit einem therapeutischen Agens. Für die Zusammensetzungen und
die Verfahren, welche diese einsetzen, wurde herausgefunden, daß sie therapeutisch
wirksame Mengen eines VEGF-Antagonisten unerwartet in den hinteren
Abschnitt verabreichen, wenn sie topisch auf das Auge eines Tieres
verabreicht werden. Das therapeutische Agens kann durch aktiven
oder erleichterten Transport oder durch passive Transportmechanismen
durch die Bindehaut transportiert werden.
-
Der
Begriff VEGF-Antagonist bezieht sich auf jedes pharmazeutisch verträgliche Salz,
Derivat, Stereoisomer oder jede Mischung von Stereoisomeren eines
VEGF-Antagonisten oder auf den VEGF-Antagonisten selbst. Pharmazeutisch
verträgliche
Salze oder Derivate von VEGF-Antagonisten können in den erfindungsgemäßen Verwendungen
und Zusammensetzungen ebenfalls verwendet werden. Der Begriff "pharmazeutisch verträgliches
Salz", der hier
verwendet wird, bezieht sich auf solche Salze der Elternverbindung,
welche die pharmazeutischen Eigenschaften (beispielsweise Toxizität, Wirksamkeit,
etc.) der Elternverbindung nicht wesentlich oder nachteilig beeinflussen.
Pharmazeutisch verträgliche
Salze, die mittels der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verabreichbar
sind, schließen
zum Beispiel Chlorid-, Iodid-, Bromid-, Hydrochlorid-, Acetat-,
Nitrat-, Stearat-, Palmoat-, Phosphat- und Sulfatsalze ein. Beispielhafte
Techniken zur Herstellung pharmazeutisch verträglicher Derivate schließen Methylierung,
Halogenierung, Acetylierung, Esterifizierung und Hydroxylierung
ein. Andere Beispiele schließen
ferner solche ein, die von den im
US-Patent
5,917,090 beschriebenen ausgewählt oder abgeleitet wurden.
-
Die
VEGF-Antagonisten schließen
Verbindungen ein, die auf Rezeptoren antagonistisch wirken, die an
ophthalmischen Erkrankungen des hinteren Abschnitts beteiligt sind,
zum Beispiel Rezeptoren des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors
(VEGF). VEGF-Antagonisten schließen Peptide ein, welche die
Bindung des VEGF an seine Rezeptoren inhibieren, wie bei spielsweise
kurze, über
Disulfid eingeschränkte
Peptide ("short
disulfide-constrained peptides"),
und das synthetische Peptid Ala-Thr-Trp-Leu-Pro-Pro-Arg (SEQ ID
NO: 8). Siehe Fairbrother et al., Biochemistry 37(51): 17754–64 (1998):
Binetruy-Tournaire
et al., EMBJO J. 19(7): 1525–33
(2000). VEGF-Antagonisten
inhibieren das Auswachsen von Blutgefäßen durch Inhibieren der Fähigkeit
des VEGF, mit seinen Rezeptoren in Kontakt zu treten. Dieser Mechanismus
der anti-Angiogenese wirkt anders als die Mechanismen, die durch
die Stimulierung von Wachstumsfaktoren wie beispielsweise bFGF verursacht
werden, die wirken, um die Angiogenese durch Stimulierung nativer
Inhibitoren von Proteasen zu inhibieren. Andere VEGF-Antagonisten können von
asymmetrischen Varianten des VEGF selber erhalten werden. Siehe
z. B. Siemester et al., Proceedings of the National Academy of Sciences
U.S.A. 95: 4625–29 (1998).
Andere geeignete VEGF-Antagonisten sind RNA-Aptamere, die so gestaltet
sind, dass sie auf VEGF antagonistisch wirken, oder der eng verwandte
platelet-derived growth factor (PDGF), und können an Polyethylenglykol oder
Lipide gekoppelt verabreicht werden. Siehe z. B. Floege et al.,
American Journal of Pathology 154(1): 169–79 (1999); Ostendorf et al.,
J. Clin. Invest. 104(7): 913–23
(1999); Willis et al., Bioconjug. Chem. 9(5): 573–82 (1998).
-
Zusätzlich können die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mit einem Stereoisomer eines therapeutischen Wirkstoffs oder mehreren
angereichert werden, oder sie können
hinsichtlich eines Stereoisomers im Wesentlichen optisch rein sein.
Die Verfahren zum Verwenden therapeutischer Agenzien können ferner
angereicherte Stereoisomere oder Mischungen umfassen. Der Fachmann
ist mit dem Ausgestalten von Syntheseschemata vertraut, die ein
oder mehrere optisch reine Reagenzien oder Zwischenprodukte, oder
stereoisomerisch angereicherte Mittel oder Zwischenprodukte einsetzen,
was entweder zu einer im Wesentlichen optisch reinen Zusammensetzung
oder einer stereoisome risch angereicherten Zusammensetzung führt. Eine
im Wesentlichen optisch reine Zusammensetzung enthält ungefähr 85 bis
ungefähr
95% oder mehr eines Stereoisomers. Chromatographische, enzymatische
oder selektive Kristallisationstechniken zur Anreicherung oder zur
Aufreinigung von Stereoisomeren von therapeutischen Agenzien, Mischungen
von therapeutischen Agenzien oder jedem Zwischenprodukt oder Reagens,
das verwendet wird, um ein therapeutisches Agens herzustellen, können ebenfalls
verwendet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eine therapeutisch wirksame Menge eines VEGF-Antagonisten. Bevorzugte
Konzentrationen des/der VEGF-Antagonisten in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
liegen in dem Bereich von ungefähr
0,01 bis ungefähr
10% (wt/wt). Ein bevorzugterer Konzentrationsbereich reicht von
ungefähr
0,05 bis ungefähr
5,0%, und eine noch bevorzugtere Konzentrationen reicht von ungefähr 0,1 bis
ungefähr
1,0%.
-
Wie
hier verwendet, meint der Begriff "therapeutisch wirksame Menge" die Gesamtmenge
jedes aktiven Bestandteils der pharmazeutischen Zusammensetzung
oder des Verfahrens, die ausreicht, um einen bedeutenden Vorteil
für den
Patienten zu zeigen, d. h. Heilung oder Verbesserung chronischer
Zustände,
eine Verringerung der: Neovaskularisierung, Entzündung, Atrophie oder anderer
Symptome; eine Zunahme der Heilungsrate solcher Erkrankungen, oder
eine nachweisbare Veränderung
bei den Gehalten der MMP, bei den Zytokinprofilen oder der zellulären Aktivität oder bei
anderen damit zusammenhängenden
biochemischen Ereignissen in der Netzhaut oder umgebenden Gewebe.
Wenn er für
einen einzelnen aktiven Bestandteil, der alleine verabreicht wird,
verwendet wird, bezeichnet dieser Begriff allein diesen Bestandteil.
Wenn er für
eine Kombination verwendet wird, bezeichnet der Begriff die kombinierte
Mengen der akti ven Bestandteile, die zu der therapeutischen Wirkung
führen,
unabhängig
davon, ob sie in Kombination, hintereinander oder gleichzeitig verabreicht
werden.
-
Die
therapeutische Wirksamkeit und Toxizität der Zusammensetzungen können durch
pharmazeutische, pharmakologische und toxikologische Standardverfahren
in Zellkulturen oder Versuchstieren bestimmt werden. Beispielsweise
existieren zahlreiche Verfahren zum Bestimmen des ED50 (der
Dosis, die in 50% der Population therapeutisch wirksam ist) und
der LD50 (der Dosis, die für 50% der
Population lethal ist). Das Dosisverhältnis zwischen therapeutischen
und toxischen Wirkungen ist der therapeutische Index, und er kann
als das Verhältnis
ED50/LD50 ausgedrückt werden.
Verbindungen, die hohe therapeutische Indizes aufweisen, werden
bevorzugt. Die aus Zellkulturassays oder Tierstudien erhaltenen
Daten können
zum Formulieren von Dosierungsbereichen für Verwendungen im Menschen
verwendet werden. Die Dosis liegt bevorzugt in einem Bereich von
Konzentrationen, der den ED50 mit wenig
oder keiner Toxizität
einschließt,
und kann in diesem Bereich abhängig
von der angewendeten Dosierungsform, der Empfindlichkeit des Patienten
und dem Verabreichungsweg variieren.
-
Der
pH der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
liegt bevorzugt zwischen ungefähr
5 und ungefähr
8, und kann für
das/die besondere(n), verwendete(n) therapeutische(n) Mittel eingestellt
werden. Aufgereinigtes Wasser USP und verschiedene Säuren und
Basen, die für
ophthalmische Verwendung geeignet sind, oder Kombinationen von Säuren und
Basen können
zum Einstellen des pH der Zusammensetzungen verwendet werden. Nichteinschränkende Beispiele
von Säuren
und Basen schließen
Essigsäure,
Borsäure,
Zitronensäure,
Milchsäure,
Phosphorsäure,
Salzsäure,
Natriumhydroxid, Natriumphosphat, Natriumborat, Natriumcitrat, Natriumacetat,
Natriumlactat und TRIS ein.
-
Der
osmotische Druck der Zusammensetzungen kann durch im Fachgebiet
bekannte Verfahren eingestellt werden, um zwischen ungefähr 40 bis
ungefähr
400 milliosmolar (mOsM), bevorzugter zwischen ungefähr 100 bis
ungefähr
300 mOsM zu liegen. Ein bevorzugtes Verfahren zum Einstellen des
osmotischen Drucks ist die Zugabe von physiologisch und ophthalmisch
verträglichen
Salzen. Natriumchlorid, das der physiologischen Flüssigkeit ähnelt, ist
das bevorzugte Salz, das für
eine Verwendung in Konzentrationen im Bereich von ungefähr 0,01
bis ungefähr
1 Gew.-% vorliegt oder in irgendeinem Wert in dem Bereich. Bevorzugt liegt
die Konzentration zwischen ungefähr
0,1 bis 1%. Äquivalente
Mengen eines oder mehrerer Salze(s), die aus Kationen, wie beispielsweise
Kalium, Ammonium und dergleichen, und Anionen, wie beispielsweise
Chlorid, Citrat, Ascorbat, Borat, Phosphat, Bicarbonat, Sulfat,
Thiosulfat, Bisulfit und dergleichen bestehen, zum Beispiel Kaliumchlorid,
Natriumthiosulfat, Natriumbisulfit, Ammoniumsulfat und dergleichen,
können
ebenfalls zusätzlich
oder anstelle des Natriumchlorids verwendet werden, um osmotische
Drücke
innerhalb der oben angegebenen Bereiche zu erhalten.
-
Zusätzliche
Bestandteile der Zusammensetzung können aus solchen ausgewählt werden,
die in einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet werden oder
dazu geeignet sind, verwendet zu werden, insbesondere solchen, die
für die
topische Verabreichung in das Auge bestimmt sind. Eine nicht-abschließende Liste
von Bestandteilen schließt
Konservierungsmittel, Stabilisatoren, chelatbildende Mittel, Farbstoffe,
Antibiotika, Antimikrobiotika und anti-Pilzmittel ein. Konservierungsmittel,
wie beispielsweise Benzalkoniumchlorid, können in einem Bereich von ungefähr 0,001
bis 1 Gew.-% oder irgendeinem Wert in diesem Bereich verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
ferner pharmazeutisch verträgliche
Träger; Hilfsstoffe,
Gele, Lösungen
oder Streckmittel umfassen, die für die topische, ophthalmische
Verabrei chung geeignet sind, und können pharmazeutisch verträglich polymere
Suspensionsmittel einschließen.
Geeignete Träger
oder Hilfsmittel schließen
Calciumcarbonat, Calciumphosphat, verschiedene Zucker, Stärken, Cellulosederivate,
Gelatine und Polymere, wie beispielsweise Polyethylenglykol, ein,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
Geeignete Techniken für
die Formulierung und Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in Remington's Pharmaceutical
Sciences, 18. Auflage (1990), gefunden werden.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfassen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eine therapeutisch wirksame Menge eines VEGF-Antagonisten und ein
pharmazeutisch verträgliches
polymeres Suspensionsmittel, das in der Lage ist, die Verweilzeit
des VEGF-Antagonisten in dem Auge zu verlängern. Eine verlängerte Verweilzeit
ist erwünscht,
da sie einer größeren Menge
des VEGF-Antagonisten ermöglicht,
sogar bei verhältnismäßig niedrigen
Konzentrationen des VEGF-Antagonisten
die Bindehaut zu penetrieren oder anderweitig in den hinteren Abschnitt
des Auges transportiert zu werden. Im Allgemeinen wird bevorzugt,
die Konzentration des VEGF-Antagonisten
verhältnismäßig niedrig
zu halten, um eine systemische Aufnahme und mögliche Nebenwirkungen zu verhindern.
-
Beispiele
polymerer Suspensionsmittel schließen Dextrane, Polyethylenglykole,
Polyvinylpyrrolidone, Polysaccharidgele, Gelrite®, cellulosehaltige
Polymere, wie Hydroxypropylmethylcellulose, und Carboxyl-enthaltende
Polymere, wie beispielsweise Polymere oder Copolymere der Acrylsäure ebenso
wie andere polymere Linderungsmittel („demulcens") ein. Ein bevorzugtes polymeres Suspensionsmittel
ist ein in Wasser quellfähiges,
Wasser-unlösliches
Polymer, insbesondere ein kreuzvernetztes Carboxyl-enthaltendes
Polymer.
-
Kreuzvernetzte
Carboxyl-enthaltende Polymere, die bei der Ausführung der Erfindung verwendet
werden können,
sind im Allgemeinen im Fachgebiet gut bekannt. In einer bevorzugten
Ausführungsform
können diese
Polymere aus mindestens ungefähr
90% und bevorzugter aus ungefähr
95 bis ungefähr
99,9 Gew.-% auf Grundlage des Gesamtgewichts der vorliegenden Monomere,
eines oder mehrerer Carboxyl-enthaltender monoethylenisch ungesättigter
Monomere hergestellt werden. Acrylsäure ist das bevorzugte Carboxyl-enthaltende
monoethylenisch ungesättigte
Monomer, jedoch können
andere ungesättigte,
polymerisierbare Carboxyl-enthaltende Monomere, wie beispielsweise
Methacrylsäure,
Ethacrylsäure, β-Methylacrylsäure (Crotonsäure), cis-α-Methylcrotonsäure (Angelikasäure), trans-α-Methylcrotonsäure („tiglic
acid"), α-Butylcrotonsäure, α-Phenylacrylsäure, α-Benzylacrylsäure, α-Cyclohexylacrylsäure, β-Phenylacrylsäure (Zimtsäure), Cumarsäure (o-Hydroxyzimtsäure), Umbellinsäure (p-Hydroxycumarsäure) und
dergleichen, zusätzlich
oder anstelle der Acrylsäure
verwendet werden.
-
Die
Polymere können
durch ein polyfunktionales kreuzvernetzendes Agens, bevorzugt ein
difunktionales kreuzvernetzendes Agens kreuzvernetzt werden. Der
Umfang der Kreuzvernetzung sollte ausreichend sein, um unlösliche Polymerpartikel
zu bilden, jedoch nicht so groß,
dass die verzögerte
Freisetzung der therapeutischen Verbindung übermäßig beeinflusst wird. Üblicherweise
sind die Polymere nur leicht kreuzvernetzt. Bevorzugt ist das kreuzvernetzende
Agens in einer Menge von ungefähr
0,01 bis ungefähr
5% bevorzugt von ungefähr
0,1 bis ungefähr
5,0%, und bevorzugter von ungefähr
0,2 bis ungefähr
1%, basierend auf dem Gesamtgewicht der vorliegenden Monomere, enthalten.
-
Geeignete
kreuzvernetzende Agenzien schließen nicht-Polyalkenyl-Polyether-difunktionale
kreuzvernetzende Monomere, wie beispielsweise Divinylglykol, 2,3-Dihydroxyhexa-1,5-dien, 2,5-Dimethyl-1,5-hexadien,
Divinylbenzen, N,N-Diallylacrylamid, N,N-Diallylmethacrylamid und
dergleichen ein. Andere geeignete kreuzvernetzende Agenzien schließen Polyalkenylpolyether-kreuzvernetzende
Agenzien ein, wie beispielsweise Polyallylsaccharose oder Polyallylpentaerythritol
(siehe zum Beispiel
US-Patent
2,798,053 ) und diolefinische nicht-hydrophile makromere kreuzvernetzende
Agenzien, wie sie in den
US-Patenten
4,192,827 und
4,136,250 offenbart
sind.
-
Die
kreuzvernetzten Carboxyl-Vinyl-Polymere können aus einem Carboxyl-Vinyl-Monomer
oder -Monomeren als dem einzigen vorliegenden monoethylenisch ungesättigten
Monomer zusammen mit einem kreuzvernetzenden Agens oder Agenzien
hergestellt werden. Bevorzugt sind die Polymere solche, in denen bis
zu 40% und bevorzugt ungefähr
0 bis ungefähr
20 Gew.-% des/der Carboxyl-enthaltenden monoethylenisch ungesättigten
Monomers oder Monomere durch ein oder mehrere nicht-Carboxylenthaltende(s)
monoethylenisch ungesättigte(s)
Monomer(e), das(die) nur physiologisch und ophthalmisch ungefährliche
Substituenten enthalten, einschließlich Acryl- und Methacrylsäureestern,
wie beispielsweise Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat, Octylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
3-Hydroxypropylacrylat und dergleichen, Vinylacetat, N-Vinylpyrrolidon,
sowie durch die monoethylenisch ungesättigten Monomere, die im
US-Patent 4,548,990 offenbart
sind, ersetzt wurden.
-
Besonders
bevorzugte Polymere sind geringfügig
kreuzvernetzte Acrylsäurepolymere,
bei denen das kreuzvernetzende Monomer 2,3-Dihydroxyhexa-1,5-dien
oder 2,3-Dimethylhexa-1,5-dien
ist. Bevorzugte käuflich
erhältliche
Polymere schließen
Polycarbophil (Noveon AA-1) und Carbopol® ein.
Am meisten bevorzugt wird in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen das polymere
Polycarbophil-enthaltende DuraSite®-Verabreichungssystem
(InSite Vision, Inc., Alameda, CA), das ein topisches, ophthalmisches
Verabreichungssystem mit verzögerter
Freisetzung ist, das einen Wirkstoff mit einer kontrollierten Rate
freisetzt, als das polymere Suspensionsmittel verwendet.
-
Die
kreuzvernetzten Carboxyl-Vinyl-Polymere, die beim Ausführen der
Erfindung verwendet werden, werden bevorzugt durch Suspensions-
oder Emulsionspolymerisieren der Monomere unter Verwendung herkömmlicher
Polymerisierungskatalysatoren mit freien Radikal bis zu einer Größe der trockenen
Partikel von nicht mehr als 1 bis 10 μm in einem entsprechenden runden
Durchmesser verwendet, beispielsweise um trockene Polymerpartikel
mit einer Größe im Bereich
von ungefähr
1 bis ungefähr
30 μm und
bevorzugt von ungefähr
5 bis ungefähr
20 μm in
entsprechenden runden Durchmessern bereitzustellen. Die Verwendung
von Polymerpartikeln, die durch mechanisches Mahlen größerer Polymerpartikel
auf diese Größe erhalten
wurden, wird bevorzugt vermieden. Im Allgemeinen werden solche Polymere
ein Molekulargewicht aufweisen, von dem abwechselnd berichtet wurde,
dass es von ungefähr
250 000 bis ungefähr
5 000 000 000 reicht.
-
In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Partikel des kreuzvernetzten Carboxyl-Vinyl-Polymers
monodispers, was bedeutet, dass sie eine Partikelgrößenverteilung
aufweisen, bei der mindestens 80% der Partikel in ein 10 μm-Band der
Partikelgrößenhauptverteilung
fallen. Bevorzugter fallen mindestens 90%, und am bevorzugtesten
mindestens 95% der Partikel in ein 10 μm-Band der Partikelgrößenhauptverteilung.
Ferner bedeutet eine monodisperse Partikelgröße, dass nicht mehr als 20%,
bevorzugter nicht mehr als 10%, und am meisten bevorzugt nicht mehr
als 5% Partikel eine Größe von unter
1 μm aufweisen.
Die Verwendung einer Monodispersion von Partikeln wird eine maximale
Viskosität
und eine erhöhte
Verweilzeit des ophthalmischen Medikamentenverabreichungssystems
im Auge für
eine bestimmte Partikelgröße ergeben.
Mo nodisperse Partikel, die eine Partikelgröße von 30 μm und weniger aufweisen, sind
am meisten bevorzugt. Eine gute Partikelverdichtung wird durch eine
enge Partikelgrößenverteilung
gefördert.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten normalerweise 0,01 bis 10%, bevorzugt 0,05 bis 5,0%, bevorzugter
0,1 bis 1,03% des therapeutischen Agens, und 0,1 bis 10%, bevorzugt
0,5 bis 6,5% eines polymeren Suspensionsmittels. Im Fall des oben
beschriebenen Wasser-unlöslichen,
in Wasser quellbaren kreuzvernetzten Carboxyl-Vinyl-Polymers liegt
eine bevorzugtere Menge des polymeren Suspensionsmittels im Bereich
von 0,5 bis ungefähr
2,0% oder jedem ausgewählten
Bereich zwischen diesen Prozentangaben. Besonders bevorzugte Ausführungsformen
umfassen von ungefähr
0,5% bis ungefähr
1,3% Polymer, und in bestimmten Ausführungsformen von ungefähr 0,6 bis
ungefähr
0,9% auf Grundlage des Gewichts der Zusammensetzung. Obwohl in Einzelzahl
auf sie Bezug genommen wird, sollte verständlich sein, dass ein Art oder
mehrere Arten eines polymeren Suspensionsmittels, wie beispielsweise
das kreuzvernetzte Carboxyl-enthaltende Polymer, verwendet werden
können,
wobei die Gesamtmenge in die angegebenen Bereiche fällt. In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Zusammensetzung von ungefähr
0,5 bis ungefähr 2,0%,
oder jeden ausgewählten
Bereich zwischen diesen Prozentangaben, eines Polycarbophils, wie
beispielsweise NOVEON AA-1, wobei von ungefähr 0,60 bis ungefähr 1,3%
noch bevorzugter sind.
-
In
einer Ausführungsform
können
die Menge der unlöslichen,
leicht kreuzvernetzten Carboxyl-Vinyl-Polymerpartikel, der pH und
der osmotische Druck miteinander und mit dem Grad der Kreuzvernetzung korreliert
werden, um eine Zusammensetzung zu ergeben, die eine Viskosität im Bereich
von ungefähr
500 bis ungefähr
100 000 Centipoise, und bevorzugt von ungefähr 1000 bis ungefähr 30 000
oder ungefähr
1000 bis ungefähr 10
000 Centipoise aufweist, wie bei Raumtemperatur (ungefähr 25°C) unter
Verwendung eines Brookfield Digital LVT-Viskometers gemessen wurde, das mit
einer Spindel mit Nummer 25 und einem 13R-Adapter für kleine
Proben mit 12 UpM ausgerüstet
ist. Wenn die Viskosität
im Bereich von 500 bis 3000 Centipoise liegt, kann sie alternativ
mit einem Brookfield Modell DV-11+ bestimmt werden, wobei eine Spindel mit
Nummer cp-52 mit 6 UpM ausgewählt
wird. Der Fachmann ist mit Verfahren zum Einstellen und Optimieren der
Viskositätsbereiche
für pharmazeutische
Zusammensetzungen vertraut. Wenn wasserlösliche Polymere, wie beispielsweise
Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) als Suspensionsmittel verwendet
werden, wird die Viskosität üblicherweise
ungefähr
10 bis ungefähr
400, noch üblicher
ungefähr
10 bis ungefähr
200 Centipoise oder ungefähr
10 bis ungefähr
25 Centipoise betragen.
-
Verfahren
für die
prophylaktische und therapeutische Behandlung von Krankheiten und
Erkrankungen, die sich im hinteren Abschnitt des Auges manifestieren
oder mit diesem assoziiert sind, werden ebenfalls bereitgestellt,
wobei diese Verfahren das Verabreichen einer topischen, ophthalmischen
Zusammensetzung in ein Tier umfaßt, das eine solche Behandlung
benötigt.
-
Die
Dauer der prophylaktischen und therapeutischen Behandlung wird in
Abhängigkeit
von der bestimmten Krankheit oder Erkrankung, die zu behandeln ist,
variieren. Für
einige Krankheiten bietet sich eine akute Behandlung an, während andere
eine Langzeittherapie benötigen.
Beispielsweise kann die proliferative Retinopathie innerhalb von
Tagen einen Grenzwert erreichen, wie er bei der RF, in einigen Fällen der
diabetischen Retinopathie und beim neovaskulären Glaukom gesehen wird. Frühreife Neugeborene
unterliegen zu dem Zeitpunkt dem Risiko einer Neovaskularisierung,
der 35 Wochen Schwangerschaft entspricht, sowie einigen Wochen nach
der Geburt und werden diesem Risiko weiterhin für einen kurzen Zeitraum unterliegen,
bis die Retina vaskularisiert wird. Die diabetische Retinopathie
kann akut sein, kann jedoch auch für einen längeren Zeitraum in der proliferativen
Phase verbleiben. Die diabetische Retinopathie wird letztendlich
ruhen, wenn das vasoproliferative Signal wegen der Neovaskularisierung
und der Zerstörung
der Netzhaut abnimmt.
-
Die
erfindungsgemäßen Produkte
und Verfahren werden in den folgenden Beispielen veranschaulicht, die
nicht in den Umfang der vorliegenden Ansprüche fallen.
-
BEISPIEL 1
-
Zubereitung von Zusammensetzungen, die
ein therapeutisches Agens enthalten
-
Verschiedene
Formulierungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
wurden gemischt, und werden in den folgenden Tabellen aufgelistet.
Verbindung | Formulierung
1 (w/w)1 | Formulierung
2 (w/w)1 | Formulierung
3 (w/w)1 |
HPMC | 2,5 | | |
Therapeutisches
Agens | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
Mannitol | | | |
Sorbitol | 1,5 | | |
Glycerin | 1,0 | | |
Poloxamer
407 | 0,5 | 0,05 | 0,05 |
Polycarbophil | | 1,25 | 0,85 |
NaCl | | 0,6 | 0,2 |
Natriumcitratdihydrat | | 0,35 | 0,35 |
Benzalkoniumchlorid (BAK) | | | 0,008 |
EDTA | | 0,1 | 0,1 |
Wasser | ad
100% | ad
100% | ad
100% |
NaOH | ad
pH 6 | ad
pH 6 | ad
pH 6 |
1. Das therapeutische
Agens in den Formulierungen 1–3
ist Batimastat. |
Verbindung | Formulierung
4 (w/w)2 | Formulierung
5 (w/w)3 | Formulierung
6 (w/w)4 |
HPMC | 2,5 | | |
Therapeutisches
Agens | 0,01 | 0,1 | 1,0 |
Mannitol | | | 1,0 |
Sorbitol | 1,5 | | |
Glycerin | 1,0 | | |
Poloxamer
407 | 0,5 | 0,05 | 0,05 |
Polycarbophil | | 1,25 | 0,85 |
NaCl | | 0,6 | 0,2 |
Natriumcitratdihydrat | | 0,35 | 0,35 |
Benzalkoniumchlorid (BAK) | | | 0,008 |
EDTA | | 0,1 | 0,1 |
Wasser | ad
100% | ad
100% | ad
100% |
NaOH | ad
pH 6 | ad
pH 6 | ad
pH 6 |
2. Das therapeutische
Agens in der Formulierung 4 ist Arresten.
3. Das therapeutische
Agens in der Formulierung 5 ist Nimesulid.
4. Das therapeutische
Agens in der Formulierungs 6 ist Doxycyclin. |
-
Die
physikalischen und chemischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können den
Fähigkeiten
im Fachgebiet entsprechend modifiziert oder optimiert werden. So
kann der pH, der osmotische Druck, die Viskosität und der Gehalt verschiedener
zusätzlicher
Bestandteile aus jedem bekannten Bereich ausgewählt, oder ausgehend von den
hier angegebenen Beispielen modifiziert werden. Die Verfahren zum
Herstellen und Auswählen
beispielhafter Formulierungen, die polymere Suspensionsmittel enthalten,
werden zum Beispiel in den
US-Patenten
5,188,826 und
5,192,535 beschrieben.
Allgemein können
die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen in einer Weise hergestellt werden, die selbst
bekannt ist, zum Beispiel durch herkömmliche Misch-, Lösungs-,
Emulgier-, Einkapselungs-, Einfang- oder Lyophylisierungsverfahren.
-
Die
Zusammensetzungen können
auf irgendeine von verschiedenen Weisen formuliert werden. Beispielsweise
können
die leicht kreuzvernetzten Polymerpartikel, das therapeutische Agens,
das den osmotischen Druck einstellende Salz und jedes der optionalen
Bestandteile, die ebenfalls verwendet werden, vorgemischt, zu dem
gesamten oder einem Teil des Wassers zugegeben und heftig gerührt werden,
bis die polymere Dispersion ausweislich des Fehlens von sichtbaren
Polymeraggregaten sichtbar vollendet ist, was üblicherweise innerhalb einer
Stunde eintritt. Eine ausreichende Menge den pH einstellendes Agens
wird dann in zunehmender Menge zugegeben, um den gewünschten
pH zu erreichen, und zu diesem Zeitpunkt kann mehr Wasser, soweit
notwendig, zugegeben werden, um 100% des Formulierungsgewichts zu
erreichen.
-
Ein
weiteres geeignetes Verfahren schließt die Zugabe des therapeutischen
Agens zu ungefähr
95% des Endwasservolumens und das Rühren für eine ausreichende Zeit ein,
um die Lösung
zu sättigen.
Die Lösungssättigung
kann auf eine bekannte Weise bestimmt werden, zum Beispiel unter
Verwendung eines Spektrophotometers. Die leicht kreuzvernetzten
Polymerpartikel und das den osmotischen Druck einstellende Salz werden
zuerst in trockener Form vermischt und dann zu der Wirkstoff-gesättigten
Suspension zugegeben und gerührt,
bis die sichtbare Polymerhydrierung vollendet ist. Nach der zunehmenden
Zugabe von ausreichend den pH einstellendem Agens zur Einstellung
des gewünschten
pH wird das verbliebene Wasser unter Rühren zugegeben, um die Zusammensetzung
auf 100% Formulierungsgewicht zu bringen.
-
Ein
bevorzugtes Verfahren zum Formulieren der erfindungsgemäßen topischen,
ophthalmischen Zusammensetzungen schließt das Zugeben des Polymers
zu 90 Gramm Wasser pro 100 Gramm Gel ein, dann das Rühren für ungefähr 1 Stunde,
bis das Gel völlig
hydriert ist. Das therapeutische Agens wird dann unter Rühren als
eine wässrige
Lösung
oder eine Suspension zugegeben. Als Nächstes wird Natriumchlorid
als ein Feststoff zusammen mit ausreichend Wasser zugegeben, um
die Masse auf 100 Gramm zu bringen, und dann wird der pH auf den
End-pH eingestellt, zum Beispiel mit 10 N Natriumhydroxid.
-
Die
zubereitete Zusammensetzung wird dann sterilisiert, bevorzugt durch
kurzes Erhitzen, zum Beispiel für
ungefähr
30 Minuten mit Dampf auf ungefähr
121°C, und
dann in geeignete Behälter
abgefüllt.
Alternativ kann die Formulierung durch Lösen des Wirkstoffs in einem
geeigneten Lösungsmittel,
Sterilfiltrieren und Ausfällen
des Wirkstoffs in der Formulierung sterilisiert werden. Konservierungsmittel-freie
Zusammensetzungen können,
mit der bevorzugten Viskosität,
in Einheitsdosenbehälter
gefüllt
werden, wodurch die Möglichkeit einer
Lösungsmittel-abhängigen Reizung
und Sensibilisierung des Hornhautepithels verhindert wird, von der beobachtet
wurde, daß sie
insbesondere bei ophthalmischen Medikamenten, die Konservierungsmittel,
wie beispielsweise quecksilberhaltige Konservierungsmittel, enthalten,
eintreten kann.
-
Zusammensetzungen,
die Konservierungsmittel enthalten, können ferner in Mehrfachdosenbehältern mit
der bevorzugten Viskosität
abgefüllt
werden, soweit dies gewünscht
ist, insbesondere deshalb, da es die Viskositäten der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ermöglichen,
dem Auge konstante und genaue Dosierungen tropfenweise so oft am
Tag wie erforderlich zu verabreichen. In solchen Zusammensetzungen,
in denen Konservierungsmittel eingesetzt werden müssen, schließen geeignete
Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid in Mengen, die von ungefähr 0,001
bis ungefähr
0,02%, Chlorbutanol, bevorzugt mit ungefähr 0,5%, Chlorbutanolchloral-Derivate,
bevorzugt mit ungefähr
0,5%, Methylparaben und Propylparaben, bevorzugt ungefähr 0,01
bis ungefähr
0,05%, Sorbinsäure,
bevorzugt ungefähr
0,2%, Cetrimid, bevorzugt ungefähr 0,01%,
Polyquat, bevorzugt ungefähr
0,001%, Cetylbromid, bevorzugt ungefähr 0,01% und dergleichen ein, wobei
jede der vorangehend genannten Mengen des Konservierungsmittels
auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung beruht.
-
BEISPIEL 2
-
Topische, ophthalmische Verabreichung
einer Zusammensetzung, die ein therapeutisches Agens enthält, in Mäuse
-
Ein
Tiermodell der retrolentalen Fibroplasie, das mit neugeborenen Mäusen arbeitet,
und das als ein Modell für
Zustände
der Krankheiten und Erkrankungen mit retinaler Neovaskularisierung,
wie beispielsweise der diabetischen Retinopathie und der Sauerstoff-induzierte
Blindheit, verwendet werden kann, zeigt den Nutzen und die überraschend
vorteilhafte topische, ophthalmische Verabreichung eines therapeutischen
Agens in den hinteren Abschnitt des Auges.
-
Neugeborene
Mäuse am
Tag 7 nach der Geburt werden von Tag 7 bis Tag 11 unter hohem Sauerstoff (75%)
gehalten, und werden dann am Tag 12 in normale Raumluft verbracht.
Es entsteht eine relative Hyperoxie und eine retinale Neovaskularisierung
wird am Tag 17 bei 100 Prozent der exponierten Tiere beobachtet. Einige
der Tiere (n = 9), die dem Sauerstoffzyklus zunächst ausgesetzt waren, erhalten
an den Tagen 14–17 (4
Tage) viermal am Tag Augentropfen mit der Formulierung 1 in das
rechte Auge (Gruppe I). Einige Tiere (n = 9) erhalten die gleichen
Augentropfen, die auf die gleiche Weise verabreicht werden, an den
Tagen 13–17. In
einer anderen Gruppe von Tieren (n = 9) (Gruppe III) werden die
Augentropfen in das rechte Auge eingeträufelt und normale Salzlösung wird
in das linke Auge eingeträufelt
(Kontrolle). Die Tiere werden am Tag 17 getötet. Neugebo rene Tiere, die
für 17
Tage nur bei Raumtemperatur gehalten wurden, können als Kontrolle dienen.
-
Das
Augengewebe wird für
in Paraffin eingebettete Querschnitte aufbereitet, in denen mit
DAPI (Diamidinophenylindol) die Kerne gefärbt werden. Die Schnitte können unter
einem Fluoreszenzmikroskop untersucht werden, und die Kerne auf
der dem Glaskörper
zugewandten Seite der inneren begrenzenden Membran der Netzhaut,
die mikrovaskuläre
Zellen darstellen, werden in jedem Querschnitt unter Verwendung
eines „masked" Protokolls gezählt.
-
In
Tieren, die einer Hyperoxie (75% Sauerstoff) gefolgt von Raumluft
ausgesetzt waren, können
zahlreiche neovaskuläre
Büschel
(„tufts") beobachtet werden,
die aus der Netzhaut in den Glaskörper vorspringen. Eine Quantifizierung
ergibt ungefähr
52,86 neovaskuläre
Kerne pro Querschnitt in experimentellen Tieren (ohne Wirkstoffbehandlung)
verglichen mit den Kontrollen (0,53 neovaskuläre Kerne pro Querschnitt).
Tiere, die mit Augentropfen mit der Formulierung 1 behandelt wurden,
zeigen eine Abnahme bei den neovaskulären Kernen um 27,8% (Gruppe
I), 38,3% (Gruppe II) bzw. 39,47% (Gruppe III) (1).
-
Eine
Analyse der MMP-2-Aktivität
in Tieren mit retinaler Neovaskularisierung zeigt eine signifikante Zunahme
der pro-Form des MMP-2 (72 kDa) verglichen mit den Kontrollen (2).
Die aktive Form des MMP-2 (62 kDa), die bei den Kontrollen nicht
nachweisbar ist, ist in Tieren mit Neovaskularisierung ebenfalls signifikant
erhöht.
Die Augentropfen mit der Formulierung 1 verringern die Aktivität von sowohl
der pro- als auch der aktiven Formen des MMP-2. Analyse der MMP-9-Aktivität in Tieren
mit retinaler Neovaskularisierung zeigt eine signifikante Zunahme
der Pro-Form des MMP-9 (92 kDa) verglichen mit den Kontrollen (3).
Die aktive Form des MMP-9 (84 kDa), die in den Kontrollen nicht
nachweisbar ist, ist in Tieren mit retinaler Neovaskularisierung
signifikant erhöht.
Eine Behandlung mit Augentropfen mit der Formulierung 1 verringert
die Aktivität
von sowohl der pro- als auch der aktiven Formen der MMP-9 signifikant.
Tiere mit retinaler Neovaskularisierung zeigen ferner eine signifikante
Zunahme der Urokinaseformen mit einem Molekulargewicht von sowohl
32 kDa als auch mit 54 kDa verglichen mit den Kontrollen. Eine zymographische
Analyse zeigt keine Veränderung
in der Aktivität
von einer der Formen der Urokinase in Tieren, die mit Augentropfen
mit der Formulierung 1 behandelt wurden (4).
-
In
einer anderen Studie wurden die Tiere wie oben beschrieben mit Hyperoxie-Bedingungen
behandelt. Dann wurde Batimastat über intraperitoneale Injektion
(IP) in die Tiere eingebracht. Ein Verlauf von IP-Injektionen an
den Tagen 12, 14 und 16 führt
zu einer Verringerung der Neovaskularisierung um 72% in dem gleichen
Tiermodell (Das et al., Archives of Ophthalmology, 117: 498–503 (1999)).
-
Das
Ergebnis der Augentropfenformulierung mit der Formulierung 1 auf
die Inhibierung der retinalen Neovaskularisierung ist signifikant
und die Wirkung für
die MMP-Inhibierung spezifisch, wie durch zymographische Analyse
und Urokinaseassays gezeigt wurde (4). Diese
Ergebnisse zeigen ferner, dass der Wirkstoff die retinalen Gewebe
wirksam erreicht und daher verwendet werden kann, um die Retina über eine
topische Verabreichung zu behandeln.
-
BEISPIEL 3
-
Topische, ophthalmische Verabreichung
einer Zusammensetzung, die ein therapeutisches Agens enthält, in Kaninchen
-
Eine
Studie in Kaninchen wird die 14C-Aktivität in Augengeweben
und im Blutplasma nach Verabreichung einer topischen, ophthalmischen
Zusammensetzung untersuchen, die 0,3% markier tes therapeutisches Agens
(Batimastat) in dem DuraSite®-Verabreichungsvehikel enthält. Die
zu untersuchenden Augengewebe sind der wässrige Humor, die Hornhaut,
die Iris und der Ziliarkörper,
der Glaskörper,
die Netzhaut und die Aderhaut, und die Lederhaut. Die Studie wird
in drei schrittweisen Phasen ablaufen: die Phase 1 wird die 14C-Aktivität nach 20 Minuten, 40 Minuten,
1 Stunde und 2 Stunden nach Verabreichung untersuchen, die Phase
2 wird die 14C-Aktivität 3 und 4 Stunden nach Verabreichung
untersuchen, und die Phase 3 wird die 14C-Aktivität 6 und
8 Stunden nach Verabreichung untersuchen. Anfangs werden 6 Kaninchen
(12 Augen) zu jedem Zeitpunkt untersucht. Wenn eine Phase der Studie
nicht durchgeführt
wird, können
die Kaninchen, die dieser Phase zugewiesen waren, anderen Zeitpunkten
zugeordnet werden, um die Bioverfügbarkeit und Pharmakokinetiken besser
abzuschätzen.
Einem einzelnen Zeitpunkt werden nicht mehr als 12 Kaninchen zugeordnet.
Es wird erwartet, dass in dieser Studie insgesamt 48–54 Kaninchen
verwendet werden. Um einen systematischen Fehler zu kontrollieren,
werden die Tiere zufallsmäßig in der
Studie verwendet. In einem Tierraum (Gesamtkapazität 54 Kaninchen)
wird jedem für
eine Aufnahme in die Studie geeigneten Kaninchen zufallsmäßig eine
vorübergehende
fortlaufende Nummer zugewiesen. Für eine Verwendung in der Studie
werden die Kaninchen dann gemäß der Abfolge
der vorübergehenden
Nummern ausgewählt.
-
Diese
Studie wird 48–54
weibliche weiße
Neuseeland-Kaninchen
verwenden, die bei Ankunft ungefähr 1,8
bis 2,8 kg wiegen und ungefähr
9 Wochen alt sind. Jedes Kaninchen wird mit einer Ohrmarke identifiziert, das
eine einmalige Nummer trägt,
und der Käfig
des Kaninchens wird ebenfalls die gleiche Nummer tragen. Die Kaninchen
werden in einem ausgewiesenen Quarantänebereich für ein Minimum von 2 Wochen
an Laborbedingungen akklimatisiert, bevor sie in der Studie verwendet
werden. Die Kaninchen werden eine tägliche Ration handelsüblicher
Nahrung und Trinkwasser ad libitum erhalten. Die Gesundheit der
Kaninchen wird täglich überwacht.
Nach Einträufeln
des 14C-markierten Testmaterials werden
die Kaninchen in eine vorübergehende Behausung
gebracht. Nach dem Abschluss der Phase der in vivo-Experimente werden
die Kaninchen betäubt und
getötet.
-
Das
Testmaterial wird mit einem "positive
displacement"-Mikropipettierer
verabreicht. Die durchschnittliche Menge und die Standardabweichung
des abgegebenen Testmaterials wird abgeschätzt werden. Ungefähr 25 mg
des Testmaterials werden in den unteren cul-de-sac beider Augen
eingeträufelt.
Das Material wird in das Auge gegeben, indem das untere Augenlid
vom Augapfel weg vorsichtig angehoben wird, um eine Vertiefung zu
bilden, in die das Material eingeträufelt wird.
-
Die
Kaninchen werden mittels einer intramuskulären Injektion von Ketamin und
Xylazin (jeweils 0.4 ml/kg) ungefähr 20 Minuten vor der geplanten
Zeit der Entnahme des wäßrigen Humors
betäubt.
Der wässrige Humor
wird aus beiden Augen gemäß im Fachgebiet
bekannter Verfahren entnommen. Der wäßrige Humor wird aus OD, dann
aus dem OS entnommen. Eine 0,5 ml-Spritze mit einer befestigten
28G × ½"-Nadel wird verwendet
werden, und eine ophthalmische Lösung
von 0,5% Proparacainhydrochlorid wird prophylaktisch in alle Augen
verabreicht, ohne den Hornhautreflex zu testen. Die Augen werden
dann mit handelsüblicher
Augenspüllösung gespült. Beide
Augen werden beginnend mit dem OD enukleiert. Die gesammelten Gewebe werden
einschließen:
die bulbäre
Bindehaut, die Hornhaut, die Iris, die Lederhaut, den Glaskörper und
die Netzhaut. Die Gewebe werden in vorgewogene Szintillationsgefäße gegeben.
Alle Szintillationsgefäße werden verschlossen
und gewogen. Unmittelbar nachdem der wässrige Humor aus beiden Augen
gesammelt wurde, werden ungefähr
5 ml Blut durch intrakardiale Punktierung entnommen. Das Blut wird
in ein heparinisiertes Röhrchen
gesammelt.
-
Für die bulbäre Bindehaut,
die Hornhaut, die Iris, die Lederhaut und die Bindehaut/Aderhaut
werden 100 μl über umgekehrte
Osmose (RO) aufgereinigtes Wasser zu jeder Probe gegeben und die
Probe gevortext. 250 μl
Hyaminhydroxid werden in jedes Röhrchen
gegeben und die Probe erneut gevortext. Die Proben werden dann bei
55°C in
einem Wasserbad inkubiert, bis sie solubilisiert sind (ungefähr 1–4 Stunden).
Nachdem die Solubilisierung vollständig ist, werden die Proben
erneut gevortext und 6 ml CytoScintES®-Szintillationscocktail
zu jeder Probe gegeben. Die solubilisierten Proben werden sofort
mit dem Szintillationscocktail durch wiederholtes Umdrehen des verschlossenen
Röhrchens
vermischt. Heftiges Schütteln
wird vermieden.
-
Für den hyalinen
Humor („vitreous
humor") werden 100 μl des durch
umgekehrte Osmose (RO) aufgereinigten Wassers zu jeder Probe gegeben
und die Probe gevortext. 750 μl
Hyaminhydroxid werden in jedes Röhrchen
gegeben und die Probe erneut gevortext. Die Proben werden dann bei
55°C in
einem Wasserbad inkubiert, bis sie solubilisiert sind. Nachdem die
Solubilisierung vollständig
ist, werden die Proben erneut gevortext und ungefähr 18 ml
CytoScintES®-Szintillationscocktail
zu jeder Probe gegeben. Die solubilisierten Proben werden sofort
mit dem Szintillationscocktail durch wiederholtes Umdrehen des verschlossenen
Röhrchens vermischt.
Heftiges Schütteln
wird vermieden.
-
Für den wässrigen
Humor werden 6 ml CytoScintES®-Szintillationscocktail direkt zu jeder
Probe des wässrigen
Humors gegeben und durch wiederholtes Umdrehen des verschlossenen
Röhrchens
gemischt. Es gibt keine Notwendigkeit, die Probe des wäßrigen Humors
zu solubilisieren. Die Blutproben werden in einem Kühler gehalten,
der Eispakete enthält,
um sie bis zur Auftrennung kühl
zu halten. Das Plasma wird durch Zentrifugation bei 4°C und 1200–1500 g
für 15
Minuten von den roten Blutzellen getrennt. Unmittelbar nach dem Zentrifugieren
werden 1 ml des Plasmas aus dem Röhrchen pipettiert und in ein
20 ml-Szintillationsröhrchen gegeben.
18 ml CytoScintES®-Szintillationscocktail werden direkt
zu jeder Plasmaprobe gegeben und durch wiederholtes Umdrehen des
verschlossenen Röhrchens
gemischt. Alle Proben werden über
Nacht dunkeladaptiert, bevor sie in einem Beckman LS 3801 ausgezählt werden.
-
Die
topische Batimastatzusammensetzung erreicht das retinale Gewebe
kurz nach der topischen Verabreichung in das Auge, und wird in dem
retinalen Gewebe mit therapeutisch wirksamen Niveaus für mindestens
8 Stunden gehalten, wie in
5 gezeigt
ist. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Wirkstoff das retinale Gewebe
wirksam erreicht und daher verwendet werden kann, um die Netzhaut über topische
Verabreichung zu behandeln. Sequenzprotokoll