DE3836329A1 - Interleukin-1 release inhibitoren - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine neue Anwendung, insbe
sondere auf eine neue pharmazeutische Anwendung, für die
Verbindungsgruppe der α-[10-Oxy-4H-benz[4,5] cyclohepta
[1,2-b]thiophen-4-yliden]-carbonsäuren, ihrer physiologisch
hydrolysierbaren und physiologisch annehmbaren Ester und
ihrer pharmazeutisch annehmbaren Salze, und die Verbindungen
dieser Gruppe werden im folgenden zusammengefaßt als die er
findungsgemäßen Verbindungen bezeichnet.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind bekannt und werden
zusammen mit Verfahren zu ihrer Herstellung beispielsweise
in EP-A 0 138 765 beschrieben.
Der 4H-Benzo[4,5]thiophenkern der erfin
dungsgemäßen Verbindungen kann, wie aus EP-A 0 138 765 her
vorgeht, zusätzlich zu den für die Stellungen 4 und 10 an
gegebenen Substituenten noch weitere Substituenten aufweisen.
Solche weitere Substituenten können vor allem im Benzolring
und/oder im Thiophenring vorhanden sein. Demnach kann der
4H-Benzo[4,5]-cyclohepta[1,2-b]thiophenkern abgesehen von den
Substituenten in den Stellungen 4 und 10 beispielsweise im
Benzolring durch Halogen, wie Chlor, oder Hydroxy substituiert
sein, und bei einer solchen Substitution kann es sich bei
spielsweise um eine Monosubstitution handeln.
Zu einer besonderen Gruppe an erfindungsgemäßen Verbindungen,
die in EP-A 0 138 765 beschrieben und beansprucht wird, ge
hören die Verbindungen der Formel (Ia)
worin
R₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Phenyl-(C₁-C₄-
alkyl) ist,
R₂ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist und
der Ring A unsubstituiert oder durch Halogen oder Hydroxy substituiert ist,
R₂ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist und
der Ring A unsubstituiert oder durch Halogen oder Hydroxy substituiert ist,
und die physiologisch hydrolysierbaren und physiologisch an
nehmbaren Ester sowie die pharmazeutisch annehmbaren Salze
hiervon.
Eine bevorzugte Untergruppe bilden nach EP-A 0 138 765 die
Verbindungen der obigen Formel (Ia), worin R₁ für
C₁-C₄-Alkyl steht, R₂ Wasserstoff ist, und der Ring A
unsubstituiert oder durch Hydroxy oder Halogen, wie Chlor,
monosubstituiert ist, wobei der Ring A vorzugsweise unsub
stituiert ist, und die physiologisch hydrolysierbaren und
physiologisch annehmbaren Ester sowie die pharmazeutisch an
nehmbaren Salze hiervon.
Zu einer weiteren Gruppe erfindungsgemäßer Verbindungen ge
hören die [2-Halogen-10-oxy-4H-benzo[4,5] cyclohepa [1,2-b]
thiophen-4-yliden]-essigsäuren, ihre physiologisch hydroly
sierbaren und physiologisch annehmbaren Ester sowie ihre
pharmazeutisch annehmbaren Salze, und Beispiele hierfür sind
die Verbindungen der Formel (Ib)
worin
R₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist und
R₄ für Halogen steht,
R₄ für Halogen steht,
und die physiologisch hydrolysierbaren und physiologisch an
nehmbaren Ester sowie die pharmazeutisch annehmbaren Salze
hiervon.
Diese Verbindungen sind einschließlich Verfahren zu ihrer
Herstellung ebenfalls bekannt, und sie werden beispielsweise
in GB-A 21 83 648 und weltweiten Äquivalenten hierzu, wie
DE-A 36 41 907, beschrieben.
Zu einer bevorzugten Untergruppe gehören nach GB-A 21 83 648
die Verbindungen der obigen Formel (Ib), worin R₃ für
C₁-C₄-Alkyl steht, und die physiologisch hydrolysierbaren
und physiologisch annehmbaren Ester sowie die pharmazeutisch
annehmbaren Säureadditionssalze hiervon.
Die Verbindungen der obigen Formeln (Ia) und (Ib) sowie deren
Ester und Salze und auch die oben angegebenen Untergruppen
dieser Verbindungen stellen auch bevorzugte erfindungsgemäße
Verbindungen dar, die bei der vorliegenden Erfindung Anwen
dung finden.
Bei den Verbindungen der Formeln (Ia) und (Ib) können die
Alkylgruppen bei den Substituenten R₁, R₂ und R₃ und
die Alkylreste der Phenyl-(C₁-C₄-alkyl)-gruppen beim
Substituenten R₁ (in der Formel (Ia)) verzweigtkettig oder
geradkettig sein. Steht der Substituent R₁ oder R₃ für
C₁-C₄-Alkyl, dann handelt es sich hierbei vorzugsweise um
Methyl. Unter Halogen wird beim Substituenten R₄ (in der
Formel (Ib)) Fluor, Chlor, Brom oder Iod verstanden. Vorzugs
weise steht R₄ für Chlor.
Unter physiologisch hydrolysierbaren und physiologisch an
nehmbaren Estern, wie sie beispielsweise im Zusammenhang mit
den Verbindungen der Formeln (Ia) oder (Ib) erwähnt werden,
werden Ester verstanden, bei denen die Carboxylgruppe ver
estert ist und die unter physiologischen Bedingungen zu einem
Alkohol hydrolysierbar sind, der unter den gewünschten Do
sierungswerten selbst physiologisch annehmbar ist, nämlich
beispielsweise nicht toxisch ist. Zu solchen Estern gehören
beispielsweise Ester mit aliphatischen Alkoholen, welche 1
bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen.
Zu pharmazeutisch annehmbaren Salzen, beispielsweise der Ver
bindungen der Formeln (Ia) oder (Ib), gehören beispielsweise
die Alkalimetallsalze, wie die Natriumsalze und die Kalium
salze, und auch die Erdalkalimetallsalze, wie die Calcium
salze.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, bei denen die in Stellung
10 vorhandene Oxygruppe eine Hydroxygruppe ist, nämlich bei
spielsweise die Verbindungen der Formeln (Ia) oder (Ib),
worin R₁ oder R₃ für Wasserstoff steht, können selbstver
ständlich sowohl in Ketoform als auch in Enolform vorliegen,
wie dies beispielsweise bei den Verbindungen der Formeln (Ia)
und (Ib) gemäß EP-A 0 138 765 und GB-A 21 83 648 der Fall
ist. Im Falle tautomerer Formen umfaßt die Erfindung selbst
verständlich sowohl die Ketoformen als auch die Enolformen.
Wird daher beispielsweise lediglich auf die Enolformen hinge
wiesen, dann handelt es sich auch hier insgesamt um erfin
dungsgemäße Verbindungen der hierin angegebenen Definition.
Demnach ist die Erfindung in keiner Weise durch die jeweils
verwendete Nomenklatur oder graphische Darstellung be
schränkt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, nämlich beispielsweise
die Verbindungen der Formeln (Ia) oder (Ib), kommen sowohl
in Form von cis-Isomeren als auch in Form von trans-Isomeren
vor, nämlich als sogenannte Z-Isomere und E-Isomere. Die Er
findung umfaßt daher sowohl die Anwendung der einzelnen cis-
und trans-Isomeren als auch der Gemische hiervon. In der Be
schreibung und den Ansprüchen werden die cis-Isomeren (Z-
Isomeren) und trans-Isomeren (E-Isomeren) in Übereinstimmung
mit der herkömmlichen CIP-Nomenklatur bezeichnet (Angew.
Chem. 94, Seite 614 (1982) und darin angegebene Literatur
hinweise), und all dies wird beispielsweise in der bereits
erwähnten EP-A 0 138 765 und GB-A 21 83 648 näher beschrie
ben.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist im allgemeinen
die Anwendung der Z-Isomeren der erfindungsgemäßen Verbindun
gen bevorzugt. Bei der erfindungsgemäßen Anwendung werden die
erfindungsgemäßen Verbindungen daher vorzugsweise vorwiegend
in Form der Z-Isomeren eingesetzt. Insbesondere gelangen
hierbei reine oder praktisch reine Formen der Z-Isomeren zur
Anwendung.
Beispiele für einzelne Verbindungen, die erfindungsgemäß ver
wendet werden können, sind:
- A) [10-Methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-4- yliden]-essigsäureethylester [(Z, E)-Isomerengemisch].
- B) [7-Chlor-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thio phen-4-yliden]-essigsäureethylester: B1) als (Z, E)-Iso merengemisch, B2) als (Z)-Isomeres, B3) als (E)-Isomeres.
- C) (6-Hydroxy-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thio phen-4-yliden]-essigsäureethylester: C1) als (Z, E)-Iso merengemisch, C2) als (Z)-Isomeres, C3) als (E)-Isomeres.
- D) [10-Methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-4- yliden]-essigsäure: D1) als (Z, E)-Isomerengemisch, D2) als (Z)-Isomeres, D3) als (E)-Isomeres.
- E) [10-Methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-4- yliden]-essigsäuremethylester: E1) als (Z, E)-Isomerenge misch, E2) als (Z)-Isomeres, E3) als (E)-Isomeres.
- F) [7-Chlor-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thio phen-4-yliden]-essigsäure: F1) als (Z, E)-Isomerengemisch, F2) als (Z)-Isomeres, F3) als (E)-Isomeres.
- G) [6-Hydroxy-10-methoxy-4H-benzo [4,5]cyclohepta[1,2-b]thio phen-4-yliden]-essigsäure: G1) als (Z, E)-Isomerengemisch, G2) als (Z)-Isomeres, G3) als (E)-Isomeres.
- H) [10-Hydroxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-4- yliden]-essigsäure [(Z)-Isomeres].
- J) [2-Chlor-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thio phen-4-yliden]-essigsäureethylester: J1) als (Z, E)-Iso merengemisch, J2) als (Z)-Isomeres, J3) als (E)-Isomeres.
- K) [2-Chlor-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thio phen-4-yliden]-essigsäure: K1) als (Z)-Isomeres, K2) als (E)-Isomeres.
Bevorzugte Verbindungen, die erfindungsgemäß verwendet wer
den, sind die obigen Verbindungen D2 und K1, und zwar insbe
sondere die Verbindungen D2 und K1 in vorwiegend reiner, und
vor allem in reiner oder praktisch reiner Form der Z-Isome
ren.
Aufgrund der beobachteten Wirksamkeiten beispielsweise im
Adjuvans-Arthritis-Versuch an der Ratte, im durch Lipo
polysaccharid LPS hervorgerufenen Fieber-Versuch an der Ratte
und im Arthritisschmerz-Versuch an der Ratte sind, wie aus
EP-A 0 183 765 und GB-A 21 83 648 hervorgeht, die erfindungs
gemäßen Verbindungen wirksame entzündungshemmende, antipyre
tische und analgetische Mittel.
Demgegenüber beruht die Erfindung nun auf der überraschenden
Erkenntnis, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen eine
Monokin hemmende Wirksamkeit, insbesondere ein IL-1 (Inter
leukin-1) hemmende Wirksamkeit und vor allem eine die Frei
setzung oder Ausscheidung von IL-1 hemmende Wirksamkeit ver
fügen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich daher
zur Verwendung bei der Behandlung oder unterstützenden Be
handlung eines breiten Bereichs bisher nicht vermuteter
weiterer Zustände oder Erkrankungen. [Bezüglich einer all
gemeinen Diskussion der Rolle von IL-1 bei der Äthiologie von
krankhaften und anderen morbiden Zuständen wird beispiels
weise auf J. Clin. Immunol. 5 (5), Seiten 287-297 (1985)
verwiesen].
Auf Basis der erwähnten besonderen erfindungsgemäßen Er
kenntnisse ist die vorliegende Erfindung ganz allgemein
gerichtet auf ein
- 1. Verfahren zur Bewirkung einer Hemmung von Monokin, ins besondere einer Hemmung der Freisetzung oder Ausscheidung von IL-1, als therapeutisches Mittel, das etwas anderes als ein entzündungshemmendes oder antipyretisches Mittel ist, bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeichnet, daß einem solchen Patien ten eine wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung verabreicht wird.
Bei einer Reihe spezieller oder wahlweiser Ausführungsformen
gehört zur Erfindung auch ein
- 2. Verfahren zur Bewirkung der Hemmung von Monokin, ins besondere einer Hemmung der Freisetzung oder Ausscheidung von IL-1, als therapeutisches Mittel, das etwas anderes als ein antipyretisches oder entzündungshemmendes Mittel ist, bei der oder für die Behandlung eines exogenen oder endogenen Insults bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeichnet, daß einem solchen Patienten eine wirksame Menge einer erfindungsge mäßen Verbindung verabreicht wird.
Eine weitere oder wahlweise Ausführungsform der Erfindung
ist ein
- 2.1 Verfahren zur Behandlung der Akutphasenreaktion, die etwas anderes als eine pyretische oder entzündliche Reaktion ist, auf einen exogenen oder endogenen Insult oder zur Behandlung der Akutphasenveränderungen, die etwas anderes als pyretische oder entzündliche Ver änderungen sind, infolge einer okkulten Infektion oder einer chronischen Erkrankung bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeichnet, daß dem Patienten eine wirksame Menge einer erfindungs gemäßen Verbindung verabreicht wird.
Zu einer noch weiteren oder wahlweisen Ausführungsform
der Erfindung gehört ein
- 2.2 Verfahren zur Behandlung von Neutrophilie, mononuklearer zellulärer Infiltration, Hyperämie, Hypozinkämie, Hypo ferrämie, Muskelproteolyse, Anorexie oder morbider Somnolenz, wozu es beispielsweise bei der Akutphasen reaktion auf einen exogenen oder endogenen Insult oder in den Akutphasenveränderungen infolge einer okkulten Infektion oder einer chronischen Erkrankung kommt, bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeichnet, daß dem Patienten eine wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung verabreicht wird.
Zu Beispielen für exogene oder endogene Insulte gehören eine
Mikrobeninvasion, beispielsweise eine Infektion durch Bakte
rien oder Viren (wie Grippe), eine feindliche oder morbide
immunologische Reaktion, neoplastische Störungen, Verbrennun
gen oder Verletzungen.
Zu Beispielen für eine okkulte Infektion oder eine chronische
Erkrankung gehören insbesondere Arthritis, vor allem rheuma
toide Arthritis und entzündliche Erkrankungen des Darms.
Bei einer Reihe weiterer spezieller oder wahlweiser Aus
führungsformen gehört zur Erfindung auch ein
- 3. Verfahren zur Einleitung oder Bewirkung einer Immun suppression, insbesondere für die Behandlung von Auto immunkrankheiten, bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeichnet, daß dem Pa tienten eine wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Ver bindung verabreicht wird.
Zu Immunkrankheiten, bei denen das obige Verfahren anwendbar
ist, gehören beispielsweise Spondylitis ankylosans, auto
immunhämatologische Störungen (wie hämolytische Anämie,
aplastische Anämie, Anämie mit reinem Erythrozytenabfall
und idiopatische Thombocytopenie), systemischer Lupus
erythematodes, Polychondritis, Sklerodermie, Wegener-
Granulamotose, Dermatomyositis, chronisch akute Hepatitis,
Myasthenia gravis, Psoriasis, idiopathische Sprue, auto
immune entzündliche Erkrankungen des Darms (wie Colitis
ulcerosa und Crohn-Krankheit), endokrine Opthalmopathie,
Grave-Krankheit, Sarkoidose, multiple Sklerose, primäre
billiäre Zirrhose, juveniler Diabetes (Diabetes mellitus
Typ I), Reiter-Syndrom, nicht-infektiöse Uveitis (anterior
und posterior), Autoimmunkeratitis (wie Keratokonjunktivitis
sicca und vernale Keratokonjunktivitis, interstitielle
Lungenfibrose, psoriatische Arthritis und Glomerulonephrose
(mit und ohne Nephrose-Syndrom, wie idiopathisches Nephrose-
Syndrom oder Minimalschadennephropathie), wobei die
unterstrichenen Krankheiten von besonderem Interesse sind.
Für diese Zwecke können die erfindungsgemäßen Verbindungen,
wo dies erwünscht oder zweckmäßig ist, als Adjunkt oder
Adjuvans zu einer anderen immunsuppressiven Steroid- oder
Cyclosporin-Therapie angewandt werden, und zwar insbesondere
einer Therapie, bei welcher die immunsuppressive Wirksubstanz
Ciclosporin oder Cyclosporin A zur Anwendung gelangt, und
diese Substanz ist im Handel unter den Bezeichnungen
Sandimmune® oder Sandimmun® erhältlich.
- 4. Verfahren zur Behandlung von a) einem Calciumentzug im Gewebe oder b) Degenerationserscheinungen in Knochen oder Knorpeln bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeichnet, daß dem Patienten eine wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung verab reicht wird.
Zu einer weiteren oder wahlweisen Ausführungsform der Er
findung gehören ein
- 4.1 Verfahren zur Behandlung einer Knochendecalcifizierung oder Knochenresorption (Milkman-Syndrom) (unter Einschluß eines Calciumentzugs in der Knochenmatrix) oder
- 4.2 Verfahren zur Behandlung eines odontalen oder periodon talen Calciummangels oder
- 4.3 Verfahren zur Behandlung von Resorptionserscheinungen (wie einer Calciumresorption) oder einer Fibroblasten infiltration an oder in Knochengelenken,
bei einem Patienten der einer solchen Behandlung bedarf,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Patienten eine wirksame
Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung verabreicht wird.
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung ist ein Ver
fahren der oben unter 4. und 4.1 bis 4.3 definierten Art zur
Behandlung eines Gewebe-Calciumentzugs oder einer Degenera
tionserscheinung in Knochen oder Knorpeln als Komponente von
periodontaler Krankheit, Osteoarthritis und Spondylitis
ankylosans im besonderen und auch von sonstigen Krankheiten,
wie einem odontalen oder periodontalen Calciumentzug, Osteo
porose verschiedener Genese, wie klimakterischer oder post
menopausaler Osteoporose und auch einer Osteoporose infolge
hohen Alters, Immobilisation oder Trauma, Osteopathie unter
Einschluß akuter und chronischer Zustände in Verbindung mit
einer Skelettdemineralisation, Osteomalazie, wie als Adjuvans
auf eine spezielle Therapie, Knochenheilung und Knochenre
generation sowie Astetanie und latenter Tetanie.
Infolge ihrer Fähigkeit zur Beeinflussung der Prozesse einer
Calciumresorption oder eines Knochen-Calciumentzugs eignen
sich die erfindungsgemäßen Verbindungen insbesondere zur Be
handlung arthritischer Zustände, bei denen derartige Prozesse
ein wesentlicher Faktor sind, und vor allem zur Behandlung
von Osteoarthritis und Spondylitis ankylosans.
- 5. Verfahren zur Behandlung von Fibrose oder fibröser Zustände, wie kongenitaler hepatischer Fibrose, Endomyo cardfibrose, zystischer Fibrose, Diatomitfibrose, Pulmo nalfibrose, retroperitonealer Fibrose, neoplastischer Fibrose, periuretischer Fibrose, postfibrinöser Fibrose, proliferativer Fibrose, Ersatzfibrose, Uterusfibrose, postoperative Adhäsion und Narben, bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeich net, daß dem Patienten eine wirksame Menge einer erfin dungsgemäßen Verbindung verabreicht wird.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich insbesondere
zur Behandlung von pulmonärer Fibrose.
- 6. Verfahren zur Behandlung oder unterstützenden oder be gleitenden Behandlung von Tumorinvasivität oder von mit Tumorwachstum verbundenen Symptomen (unter Einschluß einer Muskelproteolyse), Kreutzfeld-Jacob-Krankheit, Alzheimer- Krankheit, morbider Somnolenz, Gicht, Endotoxinschock oder Epidermolysis bullosa bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeichnet, daß dem Patienten eine wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Ver bindung verabreicht wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren der oben unter 6. definier
ten Art eignen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen insbe
sondere zur Behandlung von Symptomen, wie sie in Verbindung
mit Tumorwachstum (insbesondere eine Muskelproteolyse),
Gicht oder Endotoxinschock auftreten.
Als Alternativen zu den obigen Verfahren gehören zur Erfin
dung auch
- A. Eine erfindungsgemäße Verbindung zur Anwendung bei ir gendeinem der oben unter 1 bis 6 definierten Verfahren.
- B. Eine erfindungsgemäße Verbindung zur Verwendung bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Anwendung bei irgendeinem der oben unter 1 bis 6 be schriebenen Verfahren.
- C. Eine Zusammensetzung zur Anwendung bei irgendeinem der oben unter 1 bis 6 beschriebenen Verfahren, die eine er findungsgemäße Verbindung zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmitteln ode Trägern hierfür enthält.
Die Eignung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Monokin-
Hemmer, insbesondere als Inhibitoren für die Freisetzung oder
Ausscheidung von IL-1, und auch die Eignung der erfindungsge
mäßen Verbindungen für die Behandlung von Krankheiten und Zu
ständen der oben beschriebenen Art läßt sich in üblichen
pharmakologischen Testmethoden und auch in der Klinik zeigen,
wie sie beispielsweise die im folgenden beschriebenen Metho
den darstellen.
Konfluierende Kulturen von Chondrozytenzellen von Hasen
haben sich als relativ spezifische Zielzellen für IL-1
erwiesen. Gereinigtes IL-1 [Schnyder et al., J. Immunol.
138, Seite 496 (1987)], rekombinantes Human-IL-1-ß
(rhI1-1) oder konditionierte Medien, die von stimulier
ten Humanmonozyten, Peritonealmakrophagen der Maus und
des Hasen oder der Zellinie P388D₁ der Maus gesammelt
worden sind [Koren et al., J. Immunol. 114, Seite 894
(1975)], verursachen charakteristische Veränderungen im
Sekretionsmuster von Chondrozyten. Insbesondere wird
hierdurch eine latente Metallprotease (MP) induziert,
während die Sekretion von Plasminogenaktivator (PA) re
duziert wird. Die MP-Antwort ist verhältnismäßig spezi
fisch auf IL-1, während IL-2, TNF-α, rekombinantes
Human-α-Interferon (rh IFN-α), rh IFN-γ, Phorbol
myristatacetat, Concanavalin A, Prostaglandin Typ E und
Indomethacin keinen Einfluß haben. Die durch Monokin
eingeleitete Erniedrigung der Sekretion an PA stellt
einen hochsensitiven Parameter dar (der mit dem LAF-
Test vergleichbar ist - siehe unten), wobei jedoch nicht
die Spezifität von MP erreicht wird. [Evquoz et al.,
Biochem. J. 219, Seiten 667-677 (1984); Schnyder et al.,
Brit. J. Rheumatol. 24, (Sup. 1), Seiten 128 bis 132
(1985) und Schnyder et al., J. Immunol. 138, Seiten
496 bis 503 (1987)].
Seßhafte Peritonealmakrophagen der Maus [Schnyder et
al., J. Exp. Med. 148, Seiten 435 bis 450 (1978)] wer
den in vitro 1 Tag mit der zu untersuchenden Verbin
dung in unterschiedlichen Konzentrationen gezüchtet.
Die Kulturmedien werden mit frischem Medium auf 1 : 1
(Volumen : Volumen) verdünnt und zu konfluenten Hasen
chondrozyten gegeben. Nach weiteren 2 Tagen wird die
MP-Aktivität im Kulturmedium der Chondrozyten geprüft.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, und zwar insbe
sondere die Verbindung D2, erweisen sich bei dieser
Testmethode in Konzentrationen von etwa 3,0 bis
etwa 100 µMol als wirksam zur Unterdrückung der Frei
setzung von Monokin. Für die Verbindung D2 in Form
des praktisch reinen Z-Isomers ergibt sich in drei bis
fünf getrennten Versuchen, die jeweils dreifach ge
fahren werden, ein ED₅₀-Wert in der Größenordnung von
100 µMol.
Aus dem Blut gesunder Voluntäre werden durch Zentrifu
gation mononukleare Zellen gewonnen und auf Gewebe
kulturschalen mit der zu untersuchenden Verbindung in
unterschiedlichen Konzentrationen gezüchtet
[Schnyder et al., J. Immunol. 138, Seiten 496 bis 503
(1987)]. Die nicht-adhärenten Lymphzyten werden nach
4 Stunden durch mehrmaliges Waschen entfernt. Man gibt
frisches Medium, die zu untersuchende Verbindung und
Lipopolysaccharid (LPS) als Stimulans zu und bebrütet
die Monozyten weitere 19 Stunden. Die zusammengefaßten
Kulturmedien werden mit frischem Medium auf 1 : 10 (Vo
lumen : Volumen) verdünnt und zu konfluierenden Hasen
chondrozyten gegeben. Nach weiteren 2 Tagen wird die
MP-Aktivität im Kulturmedium der Chondrozyten ge
prüft.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, und zwar insbe
sondere die Verbindungen D2 und K1, erweisen sich bei
dieser Testmethode in Konzentrationen von etwa 30
bis etwa 100 µMol als wirksam zur Unterdrückung der
Freisetzung von Monokin. Für die Verbindungen D2 und
K1 in Form des praktisch reinen Z-Isomers ergeben sich
in drei bis fünf getrennten Versuchen, die jeweils
dreifach gefahren werden, ED₅₀-Werte in der Größen
ordnung von 60 bis 100 µMol.
Die Lymphozytenproliferation ist der Standardtest für
die Monokin-Aktivität. Er ist hoch sensitiv, obgleich
er verhältnismäßig unspezifisch ist, wobei IL-2,
Phorbolmyristatacetat, Concanavalin A, Prostaglandin
typ E und Indomethacin insgesamt zu Störungen führen.
Kulturmedien von Humanmonozyten werden wie oben unter
1.1.b beschrieben hergestellt, auf 1 : 10, 1 : 20 und
1 : 40 (Volumen : Volumen) verdünnt und zu 1,5 × 10-6
Thymozyten (erhalten aus C3H/HeJ der Maus) pro ml
eines nach Dulbecco abgewandelten Eagle-Mediums ge
geben, das 20 mMol Hydroxyethylpiperazinethansulfon
säure, 12 mMol NaHCO₃, 2 mMol Glutamin, 2% fetales
Rinderserum, 10 µMol 2-Mercaptoethanol, 0,1 µMol Indo
methacin und Antibiotika enthält. Die Zellen werden
2 Tage in Kulturplatten mit 96 Sonden bebrütet, und
die Proliferationsrate wird unter Anwendung eines
³H-Thymidinstoßes (1µC/Sonde) während der letzten
6 Stunden bestimmt. Die inkorporierte Radioaktivität
wird auf Filterpapier gesammelt und ausgezählt. Bei
dieser Testmethode hemmen die erfindungsgemäßen Ver
bindungen die Monokin-Produktion in Konzentrationen
in der Größenordnung von etwa 30 bis etwa 100 µMol.
Für die Verbindungen D2 und K1, die jeweils in Form
der praktisch reinen Z-Isomeren vorliegen, ergeben
sich bei einer Reihe an zwei getrennten Versuchen mit
jeweils drei parallelen Bestimmungen somit ED₅₀-Werte
in der Größenordnung von 30 µMol.
Zur Ermittlung eines antagonistischen Effekts oder
eines direkten Einflusses der erfindungsgemäßen Ver
bindungen auf die Proliferation von Mäusethymozyten,
wie sie auch beim obigen LAF-Test verwendet werden,
wird der Einfluß der erfindungsgemäßen Verbindungen
auf die Inkorporation von ³H-Thymidin nach einer
Thymozytenstimulation mit rekombinantem Human-IL-1
oder Human-IL-2 bestimmt. Bei diesem Testmodell er
gibt sich, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen,
und insbesondere die Verbindungen D2 und K1, keinen
signifikanten Einfluß auf eine durch 10 ng/ml rekombinantem
Human-IL-2 oder 75 ng/ml rekombinantem Human-IL-1
induzierte Proliferation haben, und es läßt sich auch
keine Konzentrationsabhängigkeit erkennen.
Ferner wird auch der Einfluß auf die von IL-1 indu
zierte Sekretion von MP unter Verwendung von Chondro
zyten als Zielsystem für IL-1 bestimmt. Hierzu wird
IL-1 (Genzyme Corporation, V.St.A.) mit oder ohne
eine erfindungsgemäße Verbindung oder Dexamethasone
(Kontrolle) zu Chondrozyten gegeben und die Aktivität
von Metallproteinase in den nach zweitägiger Bebrü
tung erhaltenen überstehenden Medien bestimmt. Bei
dieser Testmethode zeigen die erfindungsgemäßen
Verbindungen, und insbesondere die Verbindungen D2
und K1 keinen Einfluß auf die durch IL-1 induzierte
Sekretion von MP.
Die Maßnahmen des obigen Beispiels 1.1.b werden wie
derholt, und es werden die Konzentrationen an IL-1
in gewonnenem und unverdünntem Kulturmedium unter
Verwendung eines CISTRON-Kits für einen IL-1-Radio
immunversuch bestimmt (der CISTRON-Kit ist von der
Firma Cistron, 10 Bloomfield Avenue, P.O. Box 2004,
Pine Brook, N.J. 07 058, V.St.A.,) erhältlich.
Er ist spezifisch für IL-1β und erkennt sowohl intra
zelluläres als auch extrazelluläres Material.)
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, und insbesondere
die Verbindungen D2 und K1, erweisen sich bei der obi
gen Testmethode als wirksam zur Unterdrückung be
stimmter extrazellulärer IL-1-Spiegel. Im Gegensatz
dazu bleiben bestimmte intrazelluläre IL-1-Spiegel
hierbei praktisch unbeeinträchtigt. Für die Unter
drückung der extrazellulären IL-1-Spiegel durch die
Verbindungen D2 und K1 in Form der jeweils praktisch
reinen Z-Isomeren ergeben sich bei zwei bis acht Ver
suchen, die jeweils mit drei parallelen Bestimmungen
vorgenommen werden, ED₅₀-Werte in der Größenordnung
von 40µMol bzw. von 25µMol. Bei jeder dieser Be
stimmungen wird der extrazelluläre Gehalt an IL-1
signifikant erniedrigt.
Man gibt 0,3 ml einer mit Phosphat gepufferten Koch
salzlösung, die 1% hitzeinaktiviertes AB-Humanserum
enthält, zu gewaschenen adhärenten Humanmonozyten
und befestigt die Zellen mit einem Gummipolizisten.
Die die Zellen enthaltende Lösung wird dann auf zwei
andere Sonden übertragen, die zur gleichen Gruppe ge
hören. Dieses Verfahren wird dreimal wiederholt. Die
fertige und zusammengefaßte Suspension (0,9 ml) wird
mit einem Homogenisator von Dounce (Kontes Co., Vine
land, N.J., V.St.A.) durch 5 × 7 Schläge mit dem
Pistill B homogenisiert.
Zur Herstellung des Lysats werden die gewaschenen
Einschichten von Humanmonozyten mit 0,3 ml einer
0,01-prozentigen Lösung von Digitonin in Wasser ver
setzt.
Man verdünnt 50µl Homogenat mit Medium auf 500µl
und gibt das Ganze zu konfluierenden Chondrozyten,
um hierdurch die Metallproteinase bildende Aktivität
als Maßzahl des Gehalts an IL-1 zu ermitteln.
Der Gehalt an IL-1 wird auch in den Kulturmedien und
den Zellhomogenaten sowie Zelllysaten unter Anwendung
des RIA-Tests (siehe 1.3) bestimmt.
Bei diesem Test ergeben die erfindungsgemäßen Verbin
dungen, und insbesondere die Verbindung D2, eine sig
nifikante Erniedrigung der IL-1-Spiegel in den über
stehenden Medien, während der mittlere zelluläre Ge
halt an IL-1 sowohl in den Homogenaten als auch den
Lysaten nur geringfügig erniedrigt wird oder über
haupt unverändert bleibt.
Monozyten aus frisch geernteten humanen mononuklearen
Zellen werden in Anwesenheit der zu prüfenden Verbin
dung oder eines Trägers hergestellt. Nach 4 Stunden
wird das Medium aspiriert und die Zelleneinschicht
in üblicher Weise gewaschen. Die adhärenten Monozyten
werden dann unter Verwendung von Digitonin in Wasser
lysiert, worauf die Menge an DNA und die Aktivität
des Zytosolenzyms LDH gemessen wird. Bei diesem Ver
such ergeben weder die erfindungsgemäßen Verbindungen,
und zwar insbesondere die Verbindung D2, noch der
Träger eine Reduktion der Adhärenz der Monozyten.
Neben IL-1 stellen TNF-α und IL-6 zwei wohlbekannte
Monokine dar, die von stimulierten Monozyten freige
setzt werden.
Es werden Kulturmedien von Humanmonozyten in der oben
beschriebenen Weise hergestellt. Der Gehalt an IL-1
und TNF-α wird durch den RIA-Test bestimmt, und der
Gehalt an IL-6 wird durch den im folgenden beschrie
benen Bioversuch ermittelt. Die erfindungsgemäßen
Verbindungen, und insbesondere die Verbindung D2,
hemmen die Freisetzung von IL-1 in einem signifikan
teren Ausmaß als dies durch IL-6 und TNF-α möglich
ist.
Zur Bestimmung des Gehalts an IL-6 in konditionierten
Medien von Humanmonozyten werden 2,4 × 10⁴ Zellen pro
ml B13.29 auf Kulturplatten mit 96 Sonden (Costar)
während 48 Stunden in Kulturmedien von jeweils 0,2 ml
gezüchtet, die in serumfreiem und nach Iscove abge
wandeltem Dulbecco-Medium verdünnt sind, das mit
200 E pro ml an rekombinanter IL-6, 50 µMol 2-Mercapto
ethanol und Antibiotika ergänzt ist. Die Prolifera
tionsraten werden unter Anwendung eines ³H-Thymidin
stoßes (1 µC/Sonde) während der letzten 6 Stunden be
stimmt. Die inkorporierte Radioaktivität wird auf
Filterpapier gesammelt und ausgezählt und zu einer
Standardpräparation von IL-6 in Beziehung gesetzt.
Kulturmedien von Humanmonozyten werden in der oben be
schriebenen Weise hergestellt. Die Menge an Lysozym
und Lactatdehydrogenase (LDH) wird kinetisch unter
Verwendung eines Zwillingsablesegeräts (Twinreader
von Flow Laboratories AG) überwacht, das an einen
Heimrechner angeschlossen ist. Proben (50 µl) von LDH
werden mit 200 µl Substratmischung vermischt, welches
auf Endkonzentrationen bezogen, 50 mMol Phosphatpuf
fer vom pH 7,5, 0,8 mMol Natriumpyruvat, 0,24 mMol
NaDH₂ und 0,04% Rinderalbumin enthält, und die Ver
änderungen der Absorption bei 340 nm werden elfmal in
Intervallen von jeweils 1 Minute gemessen. Der
Rechner ermittelt die Anfangsgeschwindigkeiten, welche
zur Bestimmung der Einheiten herangezogen werden. Pro
ben (50 µl) an Lysozym werden mit 100 µl einer Suspen
sion von 1,2 mg/ml M. Lysodeikticus in 67 mMol Phos
phatpuffer vom pH 6,2 vermischt, und die Veränderun
gen der Turbidität bei 492 nm werden elfmal in Inter
vallen von jeweils 4 Minuten gemessen. Für jede Ver
suchsreihe wird eine Eichkurve von kristallinem Ei
weißlysozym von Hennen angefertigt [J. Schnyder et
al., J. Exp. Med. 148, Seite 435 (1978)]. Hierbei
läßt sich kein signifikanter Verlust an LDH bei der
Kontrolle und bei den behandelten Zellkulturen beob
achten. Die erfindungsgemäßen Verbindungen, und ins
besondere die Verbindung D2, erniedrigen die Frei
setzung von Lysozym daher lediglich am Rande und nicht
in einem Ausmaß wie die nichtstimulierten Kontrollen.
Calvarienhälften (frontale und parietale Teile) von
4 bis 5 Tage alten Schweizer Weißen Mäusen werden auf
Gittern aus rostfreiem Stahl in einem BGJ-Kulturme
dium von Knochengewebe gezüchtet, das an der Zwischen
phase zwischen Medium und Gas mit 1 mg pro ml BSA er
gänzt ist, wobei die Züchtung in einer feuchten At
mosphäre (95% Luft/5% Kohlendioxid) bei 37°C vorge
nommen wird. Dieses Verfahren wird im einzelnen von
Reynolds et al. in Organ Culture in Biomed. Res., Heraus
geber Balls und Mamichendam, Cambridge University
Press, Seiten 355 bis 366 (1976) beschrieben.
Der Einfluß der Testsubstanz unter verschiedenen Kon
zentrationen auf die Stimulatoren für eine Calcium
freisetzung [PGE₂, LPS oder 1,25-Dihydrovitamin D₃
(1,25 D₃)] wird bestimmt. Hierzu werden die Calcium
konzentrationen in den überstehenden Flüssigkeiten
der Knochenkultur bei den nach 72 Stunden und nach
144 Stunden erhaltenen Kulturen sowie in den TCA-Ex
trakten der Calvarien am Ende der Züchtung durch
spektrometrische Methoden gemessen [Gindler et al.,
Am. J. Clin. Pathol. 58, Seiten 376 bis 382 (1972)].
Die Aktivität des Lysenenzyms N-Acetylglucoseaminidase
in den überstehenden Flüssigkeiten der Knochenkultur
und in den Extrakten mit Triton 100 der Calvarien
nach der Züchtung wird ebenfalls bestimmt, und zwar
unter Anwendung der von Banerjee und Basu in Biochem.
J. 45, Seiten 113 bis 118 (1975) beschriebenen Metho
de.
Die Veränderungen der Enzymaktivität werden in Form
der µ-Einheiten pro Calvariumhälfte und der prozen
tualen Freisetzung ausgedrückt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, und zwar beispiels
weise die Verbindungen D2 oder K1 in Form der prak
tisch reinen Z-Isomeren, hemmen die Calciumfreisetzung
und beeinflussen zugleich die N-Acetylglucoseaminida
se bei den obigen Testmethoden in Konzentrationen, die
in der Größenordnung von 1 × 10-5 bis 5 × 10-6 Mol liegen.
Für die Verbindung D2 in Form des praktisch reinen
Z-Isomeren sind hierbei die folgenden IC₅₀-Werte er
mittelt worden:
Für die Berechnung der IC₅₀-Werte wird der Differenz
zwischen der Resorptionsrate bei den Kontrollkulturen
und der Resorption bei den maximal stimulierten Kon
trollen der Wert 100% zugeordnet. Der IC₅₀-Wert
stellt die Konzentration der Testsubstanz dar, welche
die maximale Resorption um 50% hemmt.
Nach Einleitung einer Adjuvans-Arthritis bei 48 ausge
wachsenen weiblichen Ratten wird die zu untersuchende
Verbindung 40 Tage lang oral verabreicht. Nach 10, 20,
30 und 40 Tagen wird die Anschwellung der Gelenkver
bindungen (Artikularschwellung) und die Knochendensi
tometrie gemessen und mit den Daten von Kontrolltieren
verglichen, die lediglich Placebo erhalten haben.
Ferner wird die Knorpel-Glycosaminglycans (GAG) von
Femoraliskondylen gemessen, die nach Beendigung der
Behandlungsdauer entfernt worden sind. Das α₂-Makro
globulin wird im Serum an den Tagen 0, 3, 6, 9, 16
und 22 bestimmt.
Durch perorale Verabreichung der erfindungsgemäßen
Verbindungen in einer Dosis von 2,5 bis 20 mg pro kg
und Tag läßt sich nach einer durch den Entzündungs
prozeß hervorgerufenen anfänglichen Abnahme der
Knochendichte eine graduelle Wiederherstellung des normalen
Mineralgehalts beobachten. Wie die densitometrischen
Messungen nach dem im folgenden beschriebenen Verfah
ren zeigen, nimmt die Knochendichte nicht nur zu,
sondern es ergibt sich auch eine dosisabhängige Er
niedrigung der Serumkonzentrationen an α₂-Makroglo
bulin. Eine Analyse des Gehalts an GAG der beein
trächtigten Knorpelsubstanz zeigt ferner eine dosis
bezogene Erhöhung des Gehalts an Proteoglykan.
Bei diesem Testmodell für rheumatoide Arthritis zei
gen die erfindungsgemäßen Verbindungen, wie die Ver
bindung D2 in Form des praktisch reinen Z-Isomers,
eine die Krankheit beeinflussende Wirksamkeit insbe
sondere nach einer Behandlungszeit von 30 Tagen, wo
bei sich insbesondere eine Schutzwirkung für Knorpel
und Knochen bei Ratten mit Adjuvans-Arthritis ergibt.
Das bei obiger Testmethode angewandte Verfahren zur
in vivo Bestimmung der Knochendichte von ausgewachse
nen Ratten beruht auf der radiographischen densito
metrischen Methode, die von Albanese et al. in
J. Amer. Ger. Soc. 17, Seiten 142 bis 153 (1969) be
schrieben wird. Während der Behandlung mit der zu prü
fenden Substanz wird bei den Arthritis aufweisenden
Ratten eine longitudinale Knochenvermessung oder
Knochenaufnahme vorgenommen, und die dabei erhaltenen
Daten werden mit den Daten von nicht gegen Arthritis
behandelten Ratten und von Kontrolltieren verglichen.
Für die quantitative radiographische Aufzeichnung in
vivo wird die Trabekelmasse als Parameter genommen.
Das radiographische Bild wird dann abgetastet, und
die Grauwerte werden mittels eines hochauflösenden
Densitometers in Einheiten der relativen optischen
Dichte (ROD) umgewandelt. Infolge der systembezogenen
Eigenheiten (Verdunkelung des Abbilds mit damit verbun
dener erhöhter relativer optischer Dichte) werden die
aufgezeichneten Werte durch die Formel (1-x) ausge
drückt, worin x der experimentell gemessene ROD-Wert
ist, und hierdurch erfolgt eine Anpassung an den bio
logischen Einfluß von Röntgenstrahlen auf Knochengewe
be (ein Dunkelwerden des Films bedeutet eine Abnahme
der Knochendichte). Die erhaltenen densitometrischen
Werte werden in Abhängigkeit vom Gewicht des Tieres
aufgetragen, wobei die Tiergruppen innerhalb des
gleichen Gewichtsbereichs ausgewählt werden.
Bei jeder der folgenden Testmethoden wird die zu prü
fende Verbindung, nämlich eine erfindungsgemäße Ver
bindung, wie die Verbindung D2 oder K1 jeweils in Form
eines praktisch reinen Z-Isomeren, in einer peroralen
Dosis von etwa 5 bis 60 mg pro kg und Tag entweder
allein oder in Verbindung mit Cyclosporin A in einer
peroralen Dosis von etwa 1 bis 10 mg pro kg und Tag
in Olivenöl verabreicht, und somit in wesentlich nied
rigeren Dosen, wie sie bei den beschriebenen Testmo
dellen für eine immunsuppressive Wirkung erforderlich
sind.
Diese Prüfung wird unter Anwendung des allgemeinen Ver
fahrens durchgeführt, wie es von Nussenblatt et al. in
Arch. Ophthal. 100, Seiten 1146 bis 1149 (1982) be
schrieben ist. Gruppen von 6 bis 10 weiblichen Lewis-
Ratten mit einem Gewicht von etwa 150 bis 200 g wer
den mit 30 µg Rinder-S-Antigen, das in vollständigem
Freund-Adjuvans emulgiert ist (1 : 1 Gewichtsteile) und
das mit 2,5 mg Mycobacterium tuberculosis H 37 RA pro
ml angereichert ist, durch Einspritzen in den Ballen
der Hinterpfote immunisiert.
Die zu prüfende Substanz wird in den oben angegebenen
Dosen verabreicht, wobei diese Verabfolgung entweder (i)
ohne eine therapeutische Behandlung mit Cyclosporin A
oder (ii) zusammen mit einer therapeutischen Behandlung
mit Cyclosporin A erfolgt und beginnend am siebten Tag
nach der Immunisierung an sieben aufeinanderfolgenden
Tagen vorgenommen wird. Die Kontrollgruppen erhalten
Placebo anstelle der zu prüfenden Substanz. Die Rat
ten werden am vierzehnten Tag nach erfolgter Immuni
sierung getötet, worauf man sofort die Augen entfernt,
in Formaldehyd fixiert, in Paraffinwachs einbettet
und mit Haematoxylin-Eosin sowie PAS anfärbt. Es wird
eine histopathologische Beurteilung in maskierter Wei
se durchgeführt, wobei das Maß der Entzündung nach
einer von 0 (keine Entzündung) bis 4 (Panophthalmitis)
reichenden Skala beurteilt wird. Ausgewählte Fälle
werden durch Transmissionselektronenmikroskopie und
Abtastelektronenmikroskopie geprüft. Augen von Tie
ren mit einer EAV zeigen eine generalisierte Entzün
dung der Retina und der Choriodea mit entzündlichen
Zellen, die in einem fibrinösen Exudat vermischt sind,
die in der Augenhöhle, dem Subretinalraum und der hin
teren Kammer auftreten.
Durch Verabreichung von (i) der zu prüfenden Verbin
dung oder (ii) der zu prüfenden Verbindung plus Cyclo
sporin A in den angegebenen Dosen ergibt sich eine
starke Erniedrigung der Anzahl an Tieren, welche An
zeichen von EAV zeigen, im Vergleich zu den Ergebnis
sen bei den Kontrollgruppen, die (i) Placebo oder (ii)
Placebo plus Cyclosporin A in denselben Dosen erhal
ten.
Diese Prüfungen werden unter Anwendung der allgemeinen
Methoden durchgeführt, wie sie von Borel et al. in
Agents and Actions 6, Seite 468 (1976) beschrieben
werden. Zur Einleitung einer EAE verabreicht man
Gruppen von 8 bis 12 weiblichen Wistar-Ratten oder
männlichen Lewis-Ratten mit einem Gewicht von jeweils
150 bis 200 g durch intradermale Injektion in jeden
Ballen der Hinterpfote 0,1 ml einer Emulsion, die
2,5 g Rinderrückenmark (lyophilisiert und mit 12 ml
H₂O rekonstituiert), 1,5 ml Arlacel A, 8,0 ml Nujol
und 0,2 ml Kochsalzlösung enthält, welche 20 mg abge
tötetes und getrocknetes Mycobacterium phlei aufweist.
An fünf Tagen pro Woche verabreicht man (i) die zu
prüfende Verbindung oder (ii) die zu prüfende Verbin
dung plus Cyclosporin A, und mit dieser Verabfolgung
wird am Tage der Sensitisierung begonnen, und sie
wird 3 Wochen fortgeführt. Bei den Kontrollgruppen
tritt eine EAE im allgemeinen zwischen 9 und 16 Tagen
nach der Sensitisierung auf, und dies äußert sich
durch Symptome einer Paralyse bei den Hinterpfoten und
am Schwanz. Die zu prüfenden Tiere werden täglich be
züglich der Krankheitssymptome geprüft, und das Auf
treten der Krankheit wird als positiv bewertet, so
bald eine vollständige Unbeweglichkeit sowohl der Hin
terpfoten als auch des Schwanzes zu beobachten ist.
Die zu prüfenden Tiere wurden während einer Zeitdauer
von insgesamt 25 Tagen beobachtet.
Durch Verabreichung von (i) der zu prüfenden Verbin
dung oder (ii) der zu prüfenden Verbindung plus
Cyclosporin A in den oben angegebenen Dosen kommt es
zu einer starken Erniedrigung des Auftretens von EAE
während der Versuchsdauer im Vergleich zu den Kontroll
gruppen, die (i) entweder nur Placebo oder (ii) Place
bo plus Cyclosporin A in der gleichen Dosis erhalten.
Diese Prüfung wird analog wie oben unter 4.2.a be
schrieben durchgeführt, wobei abweichend davon mit
der Verabreichung von (i) der zu prüfenden Substanz
oder (ii) der zu prüfenden Substanz plus Cyclosporin A
jedoch am achten bis neunten Tag nach der Sensiti
sierung (nämlich unmittelbar vor dem Auftreten der
Krankheitssymptome) begonnen wird, die Verabreichung
täglich oder jeden zweiten Tag vorgenommen wird und
die Verabreichungsdauer etwa 14 Tage beträgt. Während
der Behandlungsdauer werden die Tiere täglich auf
Krankheitssymptome hin untersucht und beurteilt, wie
dies oben unter 4.2.a angegeben ist.
Durch Verabreichung von (i) der zu prüfenden Substanz
oder (ii) der zu prüfenden Substanz plus Cyclosporin A
in den oben angegebenen Dosen kommt es zu einer star
ken Erniedrigung des Auftretens von EAE während der
Versuchsdauer im Vergleich zu den Kontrollgruppen, die
(i) entweder nur Placebo oder (ii) Placebo plus Cyclo
sporin A in der gleichen Dosis erhalten.
Diese Versuche beruhen auf dem (NZB/NZW)F1-Mausmodell,
das von Steinberg et al. in Bulletin on the Rheumatic
Diseases 28, Nummern 4 bis 5, Seiten 940 bis 946 (1977
bis 1978), veröffentlicht von The Arthritis Foundation,
Atlanta, Georgia, V.St.A., beschrieben und diskutiert
ist. Weibliche Mäuse dieses Stammes entwickeln spon
tan charakteristische Merkmale des SLE-Syndroms unter
Einschluß einer Bildung von anti-DNA und anti-Erythro
zyten-Autoantikörpern und ergeben auch eine Proteinurie
bei einem Alter von etwa 5 bis 7,5 Monaten. Ein sol
cher Zustand führt schließlich zum Tod der Tiere.
Für diese Versuche werden Gruppen aus 6 bis 8 weib
lichen Mäusen verwendet. Die Behandlung mit (i) der
zu prüfenden Substanz oder (ii) der zu prüfenden
Substanz plus Cyclosporin A unter fünfmaliger Verab
reichung pro Woche und Fortführung der Behandlung wäh
rend 8 bis 10 Wochen beginnt (a) vor einer spontanen
Entwicklung von Antikörpern, beispielsweise im Alter
von etwa 5 Monaten, oder (b) nach einer spontanen
Entwicklung von Antikörpern, beispielsweise in einem
Alter von etwa 8 bis 9 Monaten. Die anti-DNA und anti-
Erythrozytenantikörpertiter werden in regelmäßigen Zeit
abständen während der Versuchsdauer unter Anwendung
der Elisa-Technik gemessen, wobei diese Messung etwa
1 Woche vor Beginn der Therapie angefangen wird.
Weitere zu untersuchende Parameter sind die Entwick
lung einer Proteinurie (die einmal pro Woche gemessen
wird) und die Lebensdauer. Die Ergebnisse bei Tier
gruppen, die wie oben unter (a) und (b) beschrieben
behandelt worden sind, sprechen für eine prophylakti
sche bzw. eine therapeutische Wirksamkeit.
Durch Verabreichung von (i) der zu prüfenden Substanz
oder (ii) der zu prüfenden Substanz plus Cyclosporin A
in den oben angegebenen Dosen ergibt sich eine wesent
liche Erniedrigung der Autoantikörpertiter, und es
läßt sich auch ein Auftreten einer Proteinurie und
auch eine Zunahme der mittleren Lebenserwartung sowohl
bei einer prophylaktischen als auch einer therapeuti
schen Behandlung beobachten, wenn man dies mit den
Ergebnissen von Kontrollgruppen vergleicht, die entwe
der (i) nur Placebo oder (ii) Placebo plus Cyclospo
rin A in der gleichen Dosis erhalten.
Diese Prüfung wird nach der allgemeinen Methode durch
geführt, wie sie von G. J. Laurent et al. in Eur. J.
Clin. Invest. 11, Seiten 441 bis 448 (1981) beschrie
ben wird. Bei Gruppen von 4 neuseeländischen weißen
Wechselhasen (mit einem Alter von 127 Tagen am Beginn
des Versuchs), die jeweils 2,0 bis 2,5 kg wiegen,
wird durch intratracheale Instillation von 10 mg
Bleomycin pro kg eine Pulmonalfibrose hervorgerufen.
Die Lungen der Versuchstiere werden nach 2, 4 und 8
Wochen untersucht. Durch Verabreichung der erfindungs
gemäßen Verbindungen, beispielsweise der Verbindungen
D2 oder K1 jeweils in Form der praktisch reinen Z-Iso
meren, in einer peroralen Dosis von etwa 2,5 bis 60
mg pro kg und Tag ergibt sich eine wesentliche Ernied
rigung der Pulmonalfibrose im Vergleich zu den Kon
trollgruppen, die lediglich Placebo erhalten.
Dieser Versuch wird mit erwachsenen männlichen und
weiblichen Patienten durchgeführt, die an starker
chronischer Psoriasis leiden, die sich nach der soge
nannten Neunerregel auf 20% oder mehr der Körperober
fläche erstreckt, wobei der Krankheitszustand dieser
Patienten anhand der derzeitigen Therapie entweder
stabil oder progressiv ist. Vor Beginn des Versuchs
wird die speziell auf die Hautkrankheit gerichtete
gesamte systemische, topische oder phototherapeuti
sche Behandlung während wenigstens 2 Wochen unterbro
chen. Lediglich die Behandlung mit milden Weichmachern,
2-prozentiger Salicylsäure in Olivenöl, Kohleteer
shampoos und/oder einer Creme oder Salbe auf Basis von
1-prozentigem Hydrocortison und eine medikamentöse
Behandlung von Arthritis und sonstigen begleitenden
Erkrankungen von Psoriasis werden während dieser
Zeitdauer fortgeführt.
Nach einer sogenannten Auswaschzeit von 2 Wochen wer
den die Patienten nach 8-bis 10-stündigem Hungern über
Nacht für die Versuche zugelassen. Zum Zeitpunkt der
Zulassung werden die folgenden Labortests durchgeführt:
vollständige Blutauszählung, Serumelektrolyte, Glucose,
Calcium, Phosphor, Harnsäure, ALT/AST/LDH (Alaninamino
transferase/Aspartataminotransferase/Lactatdehydrogena
se), Wachstumsfaktor der epidermalen Plasmazellen,
Wachstumshormon und Harn-EGF. Das klinische Ausmaß
der Psoriasis wird nach der sogenannten Neunerregel
bestimmt, und die Schädigungen werden unter Berück
sichtigung des Ausmaßes der Rötung, der Dicke und der
Schuppigkeit unter Anwendung einer von 0 bis 4 reichen
den Beurteilungsskala bewertet, wie dies von Kragballe
et al. in Arch. Dermatol. 119, Seiten 548 bis 552
(1983) beschrieben wird. Von ausgewählten Schädigungen
werden auch klinische Photographien angefertigt. Unter
Anwendung einer Infiltrationsanaesthesie mit 1-prozen
tigem Lidocain wird ein 6 mm großes Hautstück entnom
men.
Während der Versuchsdauer erhalten die Patienten eine
erfindungsgemäße Verbindung, beispielsweise die Ver
bindung D2 oder K1, jeweils in Form des praktisch
reinen Z-Isomeren, in peroralen Dosen von etwa 400
bis 1200 mg pro Tag, die einmal täglich oder in unter
teilten Dosen bis zu viermal täglich verabreicht wer
den.
Während der Versuchsdauer wird außer der bereits er
wähnten Behandlung während der sogenannten Auswasch
zeit keine sonstige Therapie zugelassen. Alle Prü
fungen, die zu Beginn des Versuchs durchgeführt wer
den (Hungern, Blut, Harn, Ermittlung des klinischen
Ausmaßes der Psoriasis, klinische Photographie und
Hautentnahme) werden im Verlaufe des Vesuchs an den
Tagen 7, 14, 21 und 28 wiederholt.
Die am Versuch teilnehmenden Patienten, welche die
erfindungsgemäße Therapie erhalten, zeigen eine aus
geprägte Verbesserung des psoriatischen Zustands, was
sich durch einen progressiven Rückgang des klinischen
Ausmaßes der Psoriasis äußert, und insbesondere des
Ausmaßes der psoriatischen Läsion, und was sich auch
durch eine ausgeprägte Erniedrigung der Entwicklung
eines Läsionszustandes zeigt. Weiter zeigen die Ergeb
nisse aus sequentiellen Hautbiopsien eine ausgeprägte
histologische Veränderung in Relation zum Läsionszu
stand, wie eine Erniedrigung des Mitoseindex, eine
Abnahme des inflammatorischen Infiltrats und eine
beachtliche Verbesserung in der Vaskulatur.
Eine Wirksamkeit läßt sich auch durch Wiederholung des
Versuchs im sogenannten Doppelblindkreuzversuch bele
gen, wozu zwei Patientengruppen eingesetzt werden, wo
von eine Gruppe unter Anwendung der obigen Vorschriften
eine erfindungsgemäße Verbindung erhält und der ande
ren Gruppe lediglich Placebo gegeben wird, und wobei
beide Gruppen hinsichtlich des Ausmaßes von Läsionen
miteinander verglichen werden.
Dieser Versuch wird anhand einer Versuchsgruppe aus
6 bis 10 Patienten (weiblich und männlich) durchge
führt, die an einer schwachen bis mittelmäßigen De
menz vom Typ AD/SDAT nach den in DSM-III (Diagnostic
and Statistical Manual of Mental Disorders, 3. Aufla
ge) definierten Parametern leiden, und dieser Versuch
schließt Patienten ein, die an schweren kardiovasku
lären Krankheiten, Hypotension (systolischer Blutdruck
über 120), starker Endokrinkrankheit, starker Leberer
krankung, Niereninsuffizienz und/oder Malabsorption
leiden.
Der Versuch beginnt mit einem EEG und einem psycho
metrischen Test zum Zeitpunkt 0. Den Patienten wird
dann Placebo oder der zu prüfende Wirkstoff in der
unten beschriebenen Form verabreicht, und 60, 120 so
wie 180 Minuten nach dieser Verabreichung wird erneut
ein EEG-Test und ein psychometrischer Test durchge
führt.
Hierbei handelt es sich um folgende psychometrische
Tests:
- i) Selektiver Erinnerungstest nach Buschke, Selec tive Reminding for Analysis of Memory and Learning, J. Verbal Learning and Verbal Behaviour 12, Seiten 543 bis 550 (1973),
- ii) Messung des Konstruktionsvermögens nach Muratomo et al., Effect of Physiostigmin on Constructional an Memory Tasks in Alzheimer′s disease, Arch. Neurol. 36, Seiten 501 bis 503 (1973), und
- iii) Erinnerungsvermögen an geometrische Figuren (von Benton überarbeiteter Test zur Visualretention).
Während des Verlaufs des Versuchs erhalten die Patien
ten entweder Placebo oder eine erfindungsgemäße Verbin
dung, wie beispielsweise die Verbindung D2 oder K1,
jeweils in Form des praktisch reinen Z-Isomeren, in
peroralen Dosen von etwa 450 bis etwa 1200 mg, die
einmal oder zwei- bis dreimal in unterteilten Dosen
verabreicht werden.
Es werden auch die folgenden weiteren Parameter über
wacht:
Haematologie: R. B. C., HB, HCT, W. B. C., Differenzaus zählungen, Sedimentationsgeschwindig keit, Blutglucose
Urin: Albumin, Glucose
Serum: Alkaliphosphatase, ALT, AST, S-GT, S-Bilirubin, S-T4, S-T3, S-TSH, Kreati nin
Haematologie: R. B. C., HB, HCT, W. B. C., Differenzaus zählungen, Sedimentationsgeschwindig keit, Blutglucose
Urin: Albumin, Glucose
Serum: Alkaliphosphatase, ALT, AST, S-GT, S-Bilirubin, S-T4, S-T3, S-TSH, Kreati nin
Patienten, die erfindungsgemäße Verbindungen in den
oben angegebenen Dosen erhalten, zeigen im Vergleich
zu Patienten, denen lediglich Placebo gegeben wird,
eine ausgeprägte Zustandsverbesserung, wie sich an
hand der EEG-Ergebnisse und der Ergebnisse psychome
trischer Tests ergibt.
Dieser Versuch wird an Freiwilligen (männlich und
weiblich) durchgeführt, die an periodontaler Krankheit
leiden. Eine erfindungsgemäße Verbindung, beispiels
weise die Verbindung D2 oder K1, in Form des praktisch
reinen Z-Isomeren, wird peroral in Dosen von etwa 400
bis 1200 mg pro Tag verabreicht, und zwar entweder ein
mal täglich oder in unterteilten Dosen bis zu viermal
täglich, oder die Verabfolgung erfolgt in das Zahn
fleisch an der Stelle der Erkrankung in Dosen in der
Größenordnung von etwa 0,5 oder 1,0 bis etwa 5,0 mg
in jeden Zahnfleischbeutel. Die Patienten werden in
regelmäßigen oder zweimal wöchentlichen Zeitabstän
den bezüglich der Krankheitsprogression untersucht.
Hierbei zeigt sich bei den Patienten eine ausgeprägte
Zustandsverbesserung nach einer kontinuierlichen
Therapie während etwa 2 bis 3 Wochen.
Dieser Versuch wird anhand von freiwilligen Patienten
(männlich und weiblich) durchgeführt, die entweder an
psoriatischer Arthritis oder an seronegativer Spondyl
arthrose oder Osteoarthrose leiden. Die erfindungsge
mäßen Verbindungen, beispielsweise die Verbindungen D2
oder K1 in Form der praktisch reinen Z-Isomeren, wer
den peroral in Dosen von etwa 200 bis 1200 mg pro Tag
entweder einmal täglich oder in unterteilten Dosen von
bis zu viermal täglich während 8 Wochen verabreicht.
Die Patienten werden in regelmäßigen Zeitabständen von
2 Wochen bezüglich der Krankheitsprogression hinsicht
lich Parametern untersucht, wie einer Schmerzwahrneh
mung an den Gelenken, einer Beurteilung der funktionel
len Kapazität nach Steinbrocker, der Griffstärke der
Hand oder dem Ritchie-Index. Hierbei ergibt sich für
die Patienten eine Zustandsverbesserung nach einer Be
handlungsdauer von 8 Wochen.
Vergleichbare Ergebnisse lassen sich auch bei Ver
suchen erzielen, die hinsichtlich anderer Krankheiten
und Zustände der oben erwähnten Art durchgeführt wer
den (wie bezüglich einer Muskelproteolyse, einer mor
biden Somnolenz und dergleichen) und hierbei werden
erfindungsgemäße Verbindungen, insbesondere die Verbin
dungen D2 oder K1, jeweils in Form der praktisch reinen
Z-Isomeren, in den gleichen oder in vergleichbaren
Dosen verwendet, wie sie oben beschrieben worden sind.
Die zur praktischen Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erforderlichen Tagesdosen sind natürlich
abhängig von einer Reihe an Faktoren, wie der jeweils
gewählten erfindungsgemäßen Verbindung, dem jeweils
zu behandelnden Zustand und dem gewünschten Effekt.
Im allgemeinen lassen sich jedoch zufriedenstellende
Ergebnisse erreichen, wenn die erfindungsgemäßen Ver
bindungen in Tagesdosen in der Größenordnung von etwa
100 mg bis zu etwa 2,0 g, vorzugsweise von etwa 350 mg
bis etwa 2,0 g, beispielsweise bis zu etwa 1,5 g, per
oral einmal täglich oder in unterteilten Dosen zwei-
bis viermal täglich oder in Retardform verabreicht
werden. Für eine orale Verabreichung geeignete Einheits
dosierungsformen enthalten daher etwa 25 mg bis etwa
1,0 g Wirkstoff zusammen mit ein oder mehr pharmazeu
tisch annehmbaren Verdünnungsmitteln oder Trägern
hierfür.
Werden die erfindungsgemäßen Verbindungen zusammen,
beispielsweise als Adjuvans, mit einer anderen immun
suppressiven therapeutischen Behandlung verabreicht,
wie einer Behandlung spezifischer Krankheiten oder Zu
stände der oben beschriebenen Art, dann schwanken die
Dosen für das mitverabreichte immunsuppressive Mittel
natürlich in Abhängigkeit von der Art des eingesetzten
Immunsuppressivums, das beispielsweise ein Steroid
oder ein Cyclosporin sein kann, vom angewandten spe
ziellen Wirkstoff, vom zu behandelnden Zustand, von
der gewünschten Therapie usw. Im allgemeinen lassen
sich jedoch zufriedenstellende Ergebnisse erzielen,
wenn der mitverabreichte immunsuppressive Wirkstoff
in Dosen in der Größenordnung von 80%, beispielsweise
von 50%, der Dosen verabfolgt wird, die gewöhnlich
erforderlich sind, wenn der jeweils mitverabreichte
immunsuppressive Wirkstoff als Monotherapie angewandt
wird. Wird daher beispielsweise ein Cyclosporin als
mitverabreichtes Immunsuppressivum angewandt, dann er
hält man zufriedenstellende Ergebnisse durch Verab
reichung einer Wirkstoffdosis von etwa 1 bis etwa 25
mg pro kg und Tag (beispielsweise im Falle von Cyclo
sporin A von etwa 5 bis etwa 15 mg pro kg und Tag),
welche dem Patienten oral entweder einmal täglich oder
in unterteilten Dosen zwei- bis dreimal täglich verab
folgt werden. Im Falle einer erforderlichen intravenö
sen Verabreichung eines Cyclosporins, beispielsweise
bei Verabreichung durch Infusion (wie in der Anfangs
phase einer Behandlung), sind im allgemeinen niedrigere
Dosen angezeigt, die beispielsweise in der Größenord
nung von etwa 0,5 bis etwa 5,0 mg pro kg und Tag lie
gen (so daß im Falle von Cyclosporin A beispielsweise
eine Anfangsdosis von etwa 1 bis etwa 3 mg pro kg und
Tag und eine Aufrechterhaltungsdosis von etwa 2 mg
pro kg und Tag verabfolgt wird).
Demnach gehört zur Erfindung auch ein
- 7. Verfahren zur Erniedrigung der Dosis eines immun suppressiven Arzneimittels, wie eines immunsuppressiven Steroids oder eines immunsuppressiven Cyclosporins, beispielsweise von Cyclosporin A, die für eine wirk same Behandlung eines unter einer immunsuppressiven Therapie stehenden Patienten erforderlich ist, wie zur Behandlung irgendeiner Krankheit oder irgendeines Zustandes durch eine immunsuppressive Therapie der oben beschriebenen Art, dadurch gekennzeichnet, daß eine wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung, beispielsweise in den oben angegebenen Dosen, mitver abreicht wird, sowie ein
- 8. Verfahren zur Bewirkung einer Immunsuppression, bei spielsweise zur Behandlung irgendeiner speziellen Autoimmunkrankheit der oben beschriebenen Art, bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeichnet, daß dem Patienten eine wirk same Dosis von a) einer erfindungsgemäßen Verbindung und b) einem zweiten arzneilichen Wirkstoff verab reicht wird, bei dem es sich um ein Immunsuppressivum, beispielsweise ein immunsuppressives Steroid oder ein immunsuppressives Cyclosporin, wie Cyclosporin A, han delt.
Die erfindungsgemäß anzuwendenden Zusammensetzungen können
hergestellt werden, indem eine erfindungsgemäße Verbindung
innig mit geeigneten pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungs
mitteln oder Trägern vermischt und das erhaltene Gemisch dann
so formuliert oder präsentiert wird, daß sich eine bequeme
Verabreichungsform ergibt.
Durch das folgende Beispiel wird die Herstellung fester er
findungsgemäßer Zusammensetzungen erläutert.
Tabletten oder Kapseln können den Wirkstoff im Gemisch mit
herkömmlichen pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffen, bei
spielsweise inerten Verdünnungsmitteln, wie Calciumcarbonat,
Natriumcarbonat, Lactose oder Talkum, Granulierhilfsmitteln
und Zerfallhilfsmitteln, wie Stärke oder Alginsäure, Aroma
stoffen, Farbstoffen und süßmachenden Mitteln, Bindemitteln,
wie Stärke, Gelatine oder Akazie sowie Gleitmitteln, wie
Magnesiumstearat, Stearinsäure oder Talkum enthalten.
Das folgende Beispiel zeigt die Herstellung von Kapseln:
Bestandteile | |
Menge pro Dosis | |
Wirkstoff, wie Verbindung D2 oder K1 in Form der praktisch reinen Z-Isomeren|200,00 mg | |
Lactose (Korngröße 0,075 mm) | 109,75 mg |
Maisstärke | 35,00 mg |
Siliciumdioxid (Aerosil 200) | 1,75 mg |
Magnesiumstearat | 3,50 mg |
Gesamtmenge | 350,00 mg |
Die Wirkstoffe werden unter Anwendung herkömmlicher galeni
scher Verfahren innig miteinander vermischt und in Hartgela
tinekapseln abgefüllt, die dann verschlossen werden. Das Ge
wicht der Kapsel beträgt 97,0 mg, und das Gesamtgewicht der
gefüllten Kapsel macht 447,0 mg aus.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden in den Dosen, die
erfindungsgemäß benötigt werden, gut vertragen.
Die Verbindung D2 weist in Form des praktisch reinen Z-Isomers
bei Mäusen und Ratten nach 14 Tage langer peroraler oder nach
7 Tage langer intravenöser Verabreichung folgende LD₅₀-Werte
auf: perorale Verabreichung an Mäuse = 1623 mg/kg, intravenöse
Verabreichung = 163 mg/kg, perorale Verabreichung an Ratten
= 1721 mg/kg, intravenöse Verabreichung = 50 mg/kg.
Von Hunden der Rasse Beagle wird die gleiche Verbindung im
allgemeinen gut vertragen, wenn sie in hohen Dosen von bis
zu 200 mg pro kg und Tag während 26 Wochen verabreicht wird.
Für die Verbindung K1 in Form des praktisch reinen Z-Isomers
haben sich bei toxikologischen Pilot-Studien am Beagle nach
peroraler Verabreichung in Dosen von 150 und 200 mg pro kg
in Gelatinekapseln während 5 Wochen und in Olivenöl während
6 bis 8 Wochen keine pathologischen Effekte beobachten lassen.
Die Formen der pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze
verfügen über gleiche oder ähnliche Verträglichkeit/Aktivität-
Spiegel wie die freien Säuren.
Claims (9)
1. Verwendung einer α-[10-Oxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]-
thiophen-4-yliden]-carbonsäure oder eines physiologisch hy
drolysierbaren und physiologisch annehmbaren Esters oder eines
pharmazeutisch annehmbaren Salzes hiervon zur Bewirkung
einer Monokin-Hemmung als therapeutisches Mittel, das anders
als ein entzündungshemmendes oder antipyretisches Mittel ist.
2. Zusammensetzung zur Anwendung bei der Bewirkung einer
Monokin-Hemmung als therapeutisches Mittel, das anders als
ein entzündungshemmendes oder antipyretisches Mittel ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine α-[10-Oxy-4H-benzo-
[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-4-yliden]-carbonsäure oder
einen physiologisch hydrolysierbaren und physiologisch an
nehmbaren Ester oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz
hiervon als Wirkstoff enthält.
3. Zusammensetzung oder Verwendung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Monokin Interleukin-1 ist.
4. Zusammensetzung oder Verwendung nach irgendeinem der An
sprüche 1 bis 3 zur Einleitung oder Bewirkung einer Immun
suppression, zur Behandlung von exogenem oder endogenem In
sult, zur Behandlung eines Calciumentzugs im Gewebe oder von
degenerativen Prozessen in Knochen oder Knorpeln oder zur
Behandlung oder unterstützenden oder adjunktiven Behandlung
von Tumorinvasivität oder von mit Tumorwachstum verbundenen
Symptomen oder zur Behandlung der Kreutzfeld-Jakob-Krank
heit, der Alzheimer-Krankheit, der morbiden Somnolenz,
der Gicht, dem Endotoxinschock oder Epidermolysis bullosa.
5. Zusammensetzung oder Verwendung nach irgendeinem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
α-[10-Oxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-4-yliden]-
carbonsäure eine Verbindung der Formel (Ia)
worinR₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Phenyl-(C₁-C₄-alkyl) ist,
R₂ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und
der Ring A unsubstituiert oder durch Halogen oder Hydroxy substituiert ist,oder eine Verbindung der Formel (Ib) worinR₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und
R₄ für Halogen steht,oder ein physiologisch hydrolysierbarer und physiologisch annehmbarer Ester oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hiervon ist.
R₂ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und
der Ring A unsubstituiert oder durch Halogen oder Hydroxy substituiert ist,oder eine Verbindung der Formel (Ib) worinR₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und
R₄ für Halogen steht,oder ein physiologisch hydrolysierbarer und physiologisch annehmbarer Ester oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hiervon ist.
6. Zusammensetzung oder Verwendung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die α-[10-Oxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta-
[1,2-b]thiophen-4-yliden]-carbonsäure oder der physiologisch
hydrolysierbare und physiologisch annehmbare Ester hiervon
irgendeine der folgenden Verbindungen
- A) [10-Methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-4- yliden]-essigsäureethylester
- B) [7-Chlor-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclophepta[1,2-b]- thiophen-4-yliden]-essigsäureethylester
- C) [6-Hydroxy-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]- thiophen-4-yliden]-essigsäureethylester
- D) [10-Methody-4H-benzo[4,5]cyclophepta[1,2-b]thiophen-4- yliden]-essigsäure
- E) [10-Methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-4- yliden]-essigsäuremethylester
- F) [7-Chlor-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]- thiophen-4-yliden]-essigsäure
- G) [6-Hydroxy-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]- thiophen-4-yliden]-essigsäure
- H) [10-Hydroxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-4- yliden]-essigsäure
- J) [2-Chlor-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclophepta[1,2-b]- thiophen-4-yliden]-essigsäureethylester
- K) [2-Chlor-10-methoxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]- thiophen-4-yliden]-essigsäure
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hiervon ist.
7. Anwendung einer a-[10-Oxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]-
thiophen-4-yliden]-carbonsäure oder eines physiologisch hy
drolysierbaren und physiologisch annehmbaren Esters oder
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes hiervon bei der Her
stellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Ver
wendung bei der Bewirkung einer Monokin-Hemmung als therapeu
tisches Mittel, das etwas anderes als ein entzündungshemmen
des oder antipyretisches Mittel ist.
8. Verwendung einer α-[10-Oxy-4H-benzo[4,5]cyclohepta-
[1,2-b]thiopen-4-yliden]-carbonsäure oder eines physiologisch
hydrolysierbaren und physiologisch annehmbaren Esters oder
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes hiervon in Verbindung
mit einem zweiten arzneilichen Wirkstoff, der ein Immun
suppressivum ist, zur Bewirkung einer Immunsuppression.
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