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Die
vorliegende Erfindung betrifft Matrixmetalloproteinase (MMP) Inhibitoren,
insbesondere Kollagenase-Inhibitoren und deren Verwendung bei der
Herstellung von Medikamenten.
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Es
gibt viele verschiedene Typen von Kollagenen, die im Körper gefunden
werden, und die zusammen mit anderen extrazellulären Matrixkomponenten, beispielsweise
Elastin, Gelatin, Proteoglycan und Fibronektin einen großen Teil
des extrazellulären
Gewebes des Körpers
ausmachen Matrixmetalloproteinasen (MMPs) sind Enzyme, die in den
Abbau und die Denaturierung von Komponenten der extrazellulären Matrix
involviert sind. Beispielsweise sind Kollagenasen Matrixmetalloproteinasen,
die Kollagen abbauen oder denaturieren.
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Es
ist bekannt, dass eine große
Anzahl unterschiedlicher Kollagenasen existiert. Diese umfassen
interstitielle Kollagenasen, Typ IV-spezifische Kollagenasen und
kollagenolytische Proteinasen. Kollagenasen sind im Allgemeinen
spezifisch für
Kollagene die, in ihrer vollständigen
Tripelhelixstruktur, extrem resistent sind gegenüber anderen Enzymen.
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Andere
MMPs sind in den Abbau und die Denaturierung von anderen Komponenten
der extrazellulären
Matrix involviert, beispielsweise Elastin, Gelatin und Proteoglycan.
Manche MMPs sind fähig,
einige unterschiedliche Arten von Kollagenen abzubauen oder zu denaturieren
und ebenso andere Komponenten der extrazellulären Matrix. Beispielsweise
baut Stromelysin Typ IV-Kollagen, welches in der Basalmembran gefunden wird,
ab, und es wirkt ebenso auf andere Komponenten der extrazellulären Matrix
wie Elastin, Fibronectin und Knorpelproteoglycane.
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Es
gibt für
MMPs ein Klassifizierungssystem, siehe Nagase et al. 1992. Beispielsweise
ist MMP 1 eine Kollagenase, die manchmal "Kollagenase" genannt wird, MMP2 eine 72kD Gelatinase,
MMP3 ist Stromelysin und MMP9 ist eine 92kD Gelatinase. Vorliegend
werden die offiziellen Bezeichnungen verwendet.
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Bei
einer Reihe von Erkrankungen, beispielsweise der rheumatoiden Arthritis,
[Mullins, D. E. et al. 1993), der periodontalen Erkrankung und der
Epidermolysis bullosa, wird eine Rolle von Kollagenasen vermutet
und es wurde vorgeschlagen, bei der Behandlung dieser Erkrankungen
MMP-Inhibitoren zu verwenden.
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Die
U.S. Patentbeschreibungen Nr. 5,183,900, Nr. 5,189,178 und Nr. 5,114,953
beschreiben die Synthese von N-[2(R)-2-(Hydroxamidcarbonylmethyl)-4-Methylpentanoyl)-L-Tryptophanmethylamid,
ebenso als GM6001 bekannt, Galardin oder Galardin-MPI (Handelsnamen)
und anderen MMP-Inhibitoren und deren Verwendung bei der Vorbeugung
und Behandlung der Hornhaut Ulzeration. Die Behandlung von Hornhautgeschwüren mit
Peptid-Hydroxamsäure-Inhibitoren
stellte sich als unterstützend
hilfreich bei dem Heilen solcher Geschwüre heraus. Weitere Details
solcher Verwendungen werden in Schult et al. 1992 offenbart.
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In
den oben erwähnten
U.S. Patentbeschreibungen wird auch die Verwendung von Kollagenase-Inhibitoren
in Situationen beschrieben, wo bakterielle Enzyme für das Gewebe
schädlich
sein könnten,
beispielsweise bei der bakteriellen Ulzeration.
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Andere
auf Hydroxamsäure
basierende Kollagenase-Inhibitoren sind in WO 90/05716, WO 90/05719 und
WO 92/13831 offenbart. Es wird offenbart, dass diese Kollagenase-Inhibitoren
bei dem Management von Erkrankungen, bei denen ein Gewebeabbau eine
Rolle spielt, insbesondere Erkrankungen umfassend den Kollagenabbau
und/oder die Förderung
der Wundheilung, verwendet werden.
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Andere
synthetische MMP-Inhibitoren und insbesondere Kollagenase-Inhibitoren
die entwickelt wurden, umfassen die, welche in EP-A-126,974 und
EP-A-159,396 und in den U.S. Patentbeschreibungen mit den Nrn. 4,599,361
und 4,743,587 beschrieben sind.
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Ein
in klinischen Versuchen befindlicher Inhibitor ist BB-94, ebenso
bekannt als Batimastat (British Bio-technology Ltd.). Potentielle
Verwendungen von BB-94 für
die Kontrolle der Krebsmetastase sind in EP-A-276436 beschrieben.
Es wurde vorgeschlagen, eine orale Formulierung von BB-94 für die Behandlung von
Knochenkrebs zu verwenden.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit der Kontraktion von Geweben, beispielsweise Narben. Die
Kontraktion von Geweben, die Komponenten der extrazellulären Matrix
umfassen, insbesondere von Kollagen umfassenden Geweben, kann in
Verbindung mit vielen unterschiedlichen pathologischen Zuständen und mit
operativen oder kosmetischen Verfahren auftreten. Eine Kontraktur
beispielsweise von Narben kann physikalische Probleme verursachen,
die eine medizinische Behandlung nötig machen können, oder
sie kann Probleme rein kosmetischer Natur verursachen.
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Es
wurde vorgeschlagen, dass die Kontraktion zellvermittelt ist und
eine Reihe von Studien haben mögliche
Mechanismen für
eine zellvermittelte Kollagenkontraktion vorgeschlagen [Gabbiani
et al. 1972, Ehrlich & Rajaratnam
1990]. Es wurden Untersuchungen hinsichtlich der fraglichen Rolle
der MMPs beim Prozess der Kontraktur angestellt. Folgt man einer
Behauptung, werden MMPs während
der Kontraktion nicht produziert [Schor et al. 1980]. Einer anderen
Behauptung zufolge werden MMPs während
der Netzkontraktion produziert, sind jedoch nicht in den kontraktiven
Prozess verwickelt [Nakagawa et al. 1989, Mauch et al. 1989, Lambert
1992]. Im Gegensatz dazu wurde vorgeschlagen, dass die Kontraktion
abhängig
ist von der Anzahl der Zellen des extrazellulären Netzwerks, von der Tatsache,
ob ein intaktes Actincytoskelett vorhanden ist und von der Anhaftung
der Zellen an die extrazelluläre
Matrix.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der überraschenden Beobachtung,
dass während
Experimenten mit in vitro-Modellen der Narbenkontraktion Kollagen
(der Hauptbestandteil des Narbengewebes) scheinbar von Fibroblasten
besiedelt und permanent umgebildet wird, und dass diese Besiedlung
und Umbildung von Kollagenase-Inhibitoren inhibiert wird. Die Umbildung
erscheint im Allgemeinen als Kontraktion des Kollagens, wobei diese
Kontraktion durch Inhibition der Kollagenase inhibiert wird. Darüber hinaus
resultiert die Inhibition von anderen MMPs ebenfalls in der Inhibition
der Kontraktion. Die Beobachtung, dass in die Kontraktion des Gewebes
MMPs involviert sind, ist insbesondere überraschend, da frühere Untersuchungen
gezeigt haben, dass MMPs während
der Kontraktion nicht produziert werden, während andere Untersuchungen
darauf hingedeutet haben, dass MMPs zwar produziert werden, jedoch
in den kontraktiven Prozess nicht verwickelt sind (siehe oben).
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung eines MMP-Inhibitors
für die
Herstellung eines Medikaments zur Einschränkung, Verhinderung oder Vorbeugung
der Kontraktion eines Bestandteile der extrazellulären Matrix
umfassenden natürlichen
oder künstlichen
Gewebes bereit, insbesondere die Kontraktion, welche aus einem pathologischen
Zustand oder einer chirurgischen oder kosmetischen Behandlung resultiert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenso ein Verfahren zur Reduktion,
Verhinderung oder Vorbeugung der Kontraktion in vitro oder ein Bestandteile
der extrazellulären
Matrix umfassendes natürliches
oder künstliches
Gewebe bereit, welches die Verabreichung eines MMP-Inhibitors an
das Gewebe während
und/oder nach dessen Bildung umfasst. Es sollte eine therapeutisch
wirksame Menge des MMP-Inhibitors verabreicht werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung eines
Kollagenase-Inhibitors für
die Herstellung eines Medikaments zur Behandlung oder Prophylaxe
von Gewebe, welches Kollagen umfasst, um die Kontraktion des Gewebes,
welche aus der Kontraktion des Kollagens resultiert, zu inhibieren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin insbesondere die Inhibition
der Kontraktion des Gewebes umfassend Kollagen, welche aus der Kontraktion
des Kollagens resultiert, durch Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Kollagenase-Inhibitors an das Gewebe. Es sollt
eine therapeutisch wirksame Menge des MMP-Inhibitors verabreicht
werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann in Verbindung mit einem medizinischen
oder einer kosmetischen Behandlung verwendet werden.
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Die
Erfindung betrifft die Inhibition einer Entstellung, welche durch
die Kontraktion von Gewebe umfassend Komponenten der extrazellulären Matrix
bewirkt wird, für
kosmetische Zwecke, wobei das Verfahren die Verabreichung eines
Matrixmetalloproteinase-Inhibitors an das Gewebe umfasst.
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Kosmetische
Behandlungen wie die chemische oder physikalische dermale Abschleifung,
welche als Anti-Alterungsbehandlungen verwendet werden, bewirken
eine Verletzung der Haut. Die Verwendung von MMP-Inhibitoren während des
Heilungsprozesses, der nach der anfänglichen Abschürfung auftritt,
ist eine kosmetische Verwendung von MMP-Inhibitoren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenso die Verwendung eines MMP-Inhibitors
zur Inhibition, d. h. Restriktion, Verhinderung oder Vorbeugung,
der Invasion von Zellen, insbesondere Fibroblasten, in Gewebe, welches
eine extrazelluläre
Matrix umfasst, und/oder die Wanderung von Zellen, insbesondere
Fibroblasten, in oder durch Gewebe umfassend eine extrazelluläre Matrix.
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Wie
vorliegend verwendet, bedeutet der Betrifft "MMP-Inhibitor" jede Substanz, welche fähig ist,
die Wirkung einer MMP zu inhibieren, d. h. einzuschränken, zu
verhindern oder vorzubeugen. Der Ausdruck "Kollagenase-Inhibitor" wird vorliegend
verwendet, um jede Substanz zu beschreiben, die fähig ist,
die Wirkung einer Kollagenase zu inhibieren, d.h. einzuschränken, zu
verhindern oder vorzubeugen. Ein Kollagenase-Inhibitor kann spezifisch
für eine
bestimmte Kollagenase sein oder kann einige unterschiedliche Kollagenasen
inhibieren. Ein Kollagenase-Inhibitor kann auch andere MMPs inhibieren,
wobei er in diesem Fall auch als MMP-Inhibitor definiert werden
kann.
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Der
Ausdruck "Inhibitor" wie vorliegend verwendet
umfasst Mittel, die indirekt über
die Inhibition der Produktion des entsprechenden Enzyms wirken,
beispielsweise ein Antisensemolekül, wie auch Mittel, die direkt
durch Inhibition der Enzymaktivität des relevanten Enzyms wirken,
wie beispielsweise ein konventioneller Inhibitor.
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Ein
MMP-, z. B. ein Kollagenase-Inhibitor kann natürlicherweise auftreten oder
synthetisch sein. Ein MMP-, z. B. ein Kollagenase-Inhibitor kann
ein Anti-MMP, z. B. Anti-Kollagenase-Antikörper sein, der entweder polyklonal
oder monoklonal ist. Die inhibitorische Aktivität eines möglichen MMP-Inhibitors kann über jede
geeignete Methode bestimmt werden, mit der die inhibitorische Aktivität einer
Verbindung hinsichtlich eines Enzyms bestimmt werden kann. Solche
Methoden sind in Standardtextbüchern
der Biochemie beschrieben. Eine genauere Beschreibung eines MMP-,
z. B. Kollagenase-Inhibitors, wird unten geliefert.
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Kollagen
ist der Hauptbestandteil einer Narbe und anderer kontrahierter Gewebe,
und ist als solches die wichtigste Strukturkomponente, die untersucht
werden muss. Nichtsdestotrotz umfassen Narben und andere kontrahierte
Gewebe andere strukturelle Bestandteile, insbesondere andere extrazelluläre Matrixkomponenten,
beispielsweise Elastin, welche ebenso zur Kontraktion des Gewebes
beitragen können.
MMPs sind in die Synthese und den Abbau von solchen Komponenten
verwickelt. Im Allgemeinen wird in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung als MMP-Inhibitor ein Kollagenase-Inhibitor verwendet,
es kann jedoch günstig sein,
stattdessen einen Inhibitor eines MMPs, welches nicht Kollagenase
ist, zu verwenden. Es kann insbesondere vorteilhaft sein, eine Kombination
aus einem Kollagenase-Inhibitor und einem oder mehrer Inhibitoren für andere
MMPs zu verwenden oder einen Inhibitor zu verwenden, der sowohl
Kollagenase als auch mindestens ein oder mehrere MMPs inhibiert.
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Der
Mechanismus und die Kontrolle der Kontraktion von Geweben, welche
Komponenten der extrazellulären
Matrix umfassen, beispielsweise Kollagen umfassenden Geweben, ist
bisher noch immer wenig verstanden. Ein bestimmtes Ausmaß der Kontraktion
scheint Teil des Heilungsprozesses zu sein, aber der Auslöser für die Kontraktion
ist nicht bekannt. Die Rolle der MMPs bei der Kontraktion von Geweben,
beispielsweise Narbengewebe, und die Verwendbarkeit von MMP-Inhibitoren
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung bei der Inhibition, d. h. der Vorbeugung,
Einschränkung
und Verhinderung der Kontraktion wurde durch die folgenden experimentellen
Daten bestätigt:
Werden
Fibroblasten in einem in vitro-Kollagengelmodell der Narbenkontraktion
einer Behandlung mit antiproliferativen Mitteln unterworfen, nachdem
die Kontraktion aufgetreten ist, findet keine signifikante Ausdehnung des
Kollagengels statt, d. h. keine Relaxation der Kontraktion, selbst
wenn die Fibroblastzellen getötet
wurden, und das stützende
Zyklusskelett der Zellen entfernt wurde. Das Umbilden des Kollagens,
welches zur Kontraktion führt,
scheint daher aus der Aktivität
von einem oder mehreren enzymatischen Systemen der Fibroblasten zu
resultieren.
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Fibroblasten,
welche in die Kontraktion von Kollagen involviert sind, stellen
größere Mengen
an Matrixmetalloproteinase-mRNA und -Proteinen her als Kontrollfibroblasten.
Dies geht einher mit einer zellulären Besiedlung des Kollagens.
Die Besiedlung des Kollagens und die Kontraktion werden durch die
Verwendung von Inhibitoren, welche für die MMPs spezifisch sind,
die von den mRNAs kodiert werden, die in den Zellen, die im Gegensatz
zu Kontrollzellen mit der Kontraktion zu tun haben, in höheren Spiegeln
vorhanden sind, inhibiert:
Die quantitative kompetitive Reserve
Transkriptase Polymerase Kettenreaktion (QCRT-PCR) Technik (Tarnuzzer & Schultz 1994]
wurde verwendet, um die Spiegel an MMP mRNA zu untersuchen, welche
von menschlichen okularen Fibroblasten in kontrahierenden Kollagen-Typ
I-Netzwerken hergestellt wurden, im Vergleich mit menschlichen okularen
Fibroblasten in Monolayerkulturen. Es wurde gefunden, dass die Fibroblasten
in den Kollagennetzen mehr mRNA für Kollagenase (MMP1), 72kD
Gelatinase (MMP2) und Stromelysin (MMP3), aber nicht für die 92kD
Gelatinase (MMP9) herstellten, als es die Kontrollzellen in den
Monolayerkulturen taten. Es wurde gefunden, dass die Spiegel an
mRNA für
die MMPs 1, 2 und 3 in den Netzwerken größer war als in den Monolayerkulturen;
während
des Kontraktionsprozesses teilweise mehr als 100fach höher (siehe
Beispiel 4 unten). Eine Gelatinzymographie [Heussen & Dowdle 1980]
wurde verwendet, um die Herstellung von gelatinolytischen Komponenten
der Zellen zu analysieren und zu vergleichen. Es wurde gefunden,
dass die gelatinolytische Aktivität verglichen mit Kontrollen
erhöht
war. Es scheint daher so zu sein, dass die erhöhte mRNA-Produktion mit einer
erhöhten
Proteinproduktion einher geht.
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Antikörper gegen
MMPs 1, 2, 3 und 9 wurden als Kontraktionsinhibitoren getestet.
Es wurde gefunden, dass Antikörper
gegen die MMPs 1, 2 und 3 eine signifikante Inhibition der Kontraktion
der Kollagengele durch menschliche okulare Fibroblasten hervorriefen,
dass jedoch der Antikörper
gegen MMP9 nicht in einer Inhibition der Kontraktion resultierte.
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In
der vorliegenden Beschreibung umfasst der Ausdruck "Kontraktion von Kollagen" nicht nur das Schrumpfen
von Kollagen, sondern auch jedes Umbauen von Kollagen, das zu einer
Kontraktion des das Kollagen enthaltenden Gewebes führt. Er
umfasst ebenso Beiträge
anderer Bestandteile des Gewebes, insbesondere anderer Bestandteile
der extrazellulären
Matrix, beispielsweise Elastin.
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Wie
oben angegeben, kann die Kontraktion von Geweben, die Komponenten
der extrazellulären
Matrix umfassen, insbesondere von Kollagen umfassenden Geweben,
in Verbindung mit vielen unterschiedlichen pathologischen Zuständen und
mit chirurgischen und kosmetischen Verfahren auftreten. Die Kontraktur
kann physikalische Probleme bewirken, die eine medizinische Behandlung
notwendig machen können
oder sie kann Probleme rein kosmetischer Natur verursachen. Es ist
daher sehr wertvoll, Medikamente zur Verfügung zu haben, die eine solche
Kontraktion inhibieren, d. h. einschränken, verhindern oder vorbeugen
können.
Wichtige Verwendungen für
solche Medikamente sind unten beschrieben. Es sollte jedoch klar
sein, dass die erfindungsgemäßen Verwendungen
nicht auf die Herstellung von für
die unten beschriebenen Zustände
geeigneten Medikamenten, seien sie medizinisch oder kosmetisch,
beschränkt
sind. Die vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung für die Herstellung
von Medikamenten, welche zur Verwendung in allen Fällen geeignet
sind, bei denen die Kontraktion von Gewebe, welches Komponenten
der extrazellulären
Matrix umfasst, im Wesentlichen aus der Kontraktion des Bestandteils
der extrazellulären
Matrix resultiert, auftritt oder auftreten kann.
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Obwohl
die Diskussion unten sich spezifisch auf die Kollagenkontraktion
und die Verwendung von Kollagenase-Inhibitoren bezieht, können Breitspektrum-MMP-Inhibitoren und/oder
Inhibitoren von MMPs, die nicht Kollagenase sind, für die Inhibition
der Kontraktion der Bestandteile des extrazellulären Matrix enthaltenden Gewebes
verwendet werden, und die vorliegende Erfindung soll so aufgefasst
werden, dass sie die Verwendung von solchen MMP-Inhibitoren als
Alternative zur Verwendung von Kollagenase spezifischen Inhibitoren
bei der Behandlung von Gewebe umfassend Komponenten der extrazellulären Matrix
einschließt.
Die vorliegende Erfindung schließt ebenfalls die Verwendung
von MMP-Inhibitoren eines breiten Spektrums und/oder Inhibitoren
von MMPs, die nicht Kollagenasen sind, zusätzlich zu der Verwendung von
Kollagenase-Inhibitoren,
beispielsweise bei der Behandlung von Gewebe umfassend extrazelluläre Komponenten
und insbesondere Kollagen umfassendes Gewebe, ein.
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Die
Kontraktion von Kollagen enthaltendem Gewebe, welches auch andere
Komponenten der extrazellulären
Matrix umfassen kann, tritt häufig
bei der Heilung von Verbrennungen auf. Die Verbrennungen können chemische,
thermische oder Bestrahlungsverbrennungen sein und können das
Auge betreffen, die Oberfläche
der Haut oder die Haut und die darunter liegenden Gewebe. Es kann
auch der Fall sein, dass innen liegende Gewebe beispielsweise durch
Strahlungsbehandlung verbrannt sind. Die Kontraktion von verbrannten
Geweben ist oft ein Problem und kann zu physikalischen und/oder
kosmetischen Problemen führen,
beispielsweise zu einem Verlust der Beweglichkeit und/oder zur Entstellung.
Die vorliegende Erfindung umfasst daher die Verwendung von MMP-Inhibitoren,
beispielsweise eines Kollagenase-Inhibitors, z. B. in Form eines Medikaments
zur Inhibition der Kontraktion von verbrannten Gewebe während der
Heilung.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Inhibition
der Kontraktion von Hauttransplantaten. Hauttransplantate werden
aus einer ganzen Reihe von Gründen
verpflanzt und kontrahieren nach der Verpflanzung oft. Wie bei der
Heilung von verbrannten Geweben kann die Kontraktion sowohl zu physikalischen
als auch kosmetischen Problemen führen. Dies ist ein besonders
ernstes Problem, wenn beispielsweise bei schweren Verbrennungswunden
viele Hauttransplantate benötigt
werden. Ein verwandtes Gebiet, in dem die Medikamente und Verfahren
der vorliegenden Erfindung von großer Nützlichkeit sind, ist die Herstellung
einer künstlichen
Haut. Um eine reine künstliche
Haut herzustellen ist es nötig,
eine Epidermis zu besitzen, welche von epithelialen Zellen (Keratinocyten)
hergestellt wird und eine Dermis, welche aus mit Fibroblasten besiedeltem
Kollagen hergestellt wird. Es ist wichtig, über beide Zelltypen zu verfügen, da
sie sich gegenseitig unter Verwendung von Wachstumsfaktoren Signale
senden und stimulieren. Bis heute war eines der Hauptprobleme, dass
der Kollagenanteil der künstlichen
Haut sich oft bis auf ein Zehntel seiner ursprünglichen Fläche kontrahierte, wenn er mit
Fibroblasten besiedelt wird. MMP-Inhibitoren, beispielsweise Kollagenase-Inhibitoren,
können
verwendet werden, um die Kontraktion in einem solchen Ausmaß zu inhibieren,
dass die künstliche
Haut in einer praktikablen Größe erhalten
werden kann.
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Ein
Gebiet von besonderem Interesse ist die Verwendung von MMP, z. B.
Kollagenase-Inhibitoren, um die Kontraktur von Narbengeweben, welches
aus einer Augenoperation resultiert, zu verhindern oder zu reduzieren.
Die Glaukoma-Operation,
durch die neue Drainagekanäle
eröffnet
werden sollen, misslingt wegen des Vernarbens und der Kontraktion
von Geweben oft. Ein Verfahren zur Verhinderung der Kontraktion
von Narbengewebe, welches im Auge gebildet wird, wie beispielsweise
die Gabe eines geeigneten Mittels, wäre daher von unschätzbarem
Wert. Ein solches Mittel könnte
auch bei der Kontrolle der Kontraktion von Narbengewebe, welches
nach einer Verletzung der Cornea oder nach einer Cornea-Operation
gebildet wird, beispielsweise nach einer Laserbehandlung oder einer
operativen Behandlung der Kurzsichtigkeit oder Refraktionsfehlern, bei
denen die Kontraktion von Geweben zu nicht zufrieden stellenden
Resultaten führen
kann. Es ist ebenso in Fällen
nützlich,
bei denen ein Narbengewebe auf oder in dem Glaskörper oder der Retina gebildet
wird, beispielsweise solches, dass bei manchen Diabetikern unter
Umständen
Blindheit verursacht und solches, welches nach einer Operation einer
Ablösung,
einer so genannten proliferativen Vitreoretinopathie, gebildet wird. Andere
Verwendungen schließen
Fälle ein,
bei denen das Narbengewebe in der Augenhöhle oder an Augen- oder Augenlidmuskeln
nach der Operation des Schielens, der Augenhöhle oder der Augenlider oder
aufgrund der Schilddrüsen-Augenerkrankung
gebildet wird, und wo eine Narbenbildung in der Konjunktiva auftritt,
wie es nach einer Glaukoma-Operation oder bei der cicatriziellen
Erkrankung, bei entzündlichen
Erkrankungen wie beispielsweise dem Pemphigoid oder bei einer infektiven Erkrankung
wie beispielsweise dem Trachoma der Fall sein kann. Ein weiteres
Augenproblem, welches mit der Kontraktion von Kollagen umfassenden
Geweben assoziiert ist, für
welches die Verfahren und die Medikamente der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
ist die Opakifikation und Kontraktur der Linsenkapsel nach Katarakt
Extraktion.
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Die
cicatrizielle Kontraktion, eine Kontraktion aufgrund des Schrumpfens
vom fibrösem
Gewebe der Narbe, ist häufig.
In manchen Fällen
kann die Narbe eine bösartige
Cicatrix werden, eine Narbe, bei der die Kontraktion ernsthafte
Deformierung verursacht. Der Magen eines Patienten kann durch Kontraktion
von Narbengewebe, welches gebildet wird, wenn ein Magengeschwür heilt,
effektiv in einer eieruhrförmigen
Kontraktur in zwei getrennte Kammern aufgeteilt werden. Der Verschluss
von Passagen und Gängen,
die cicatrizielle Stenose, kann aufgrund der Kontraktion von Narbengewebe
auftreten. Die Kontraktion von Blutgefäßen kann aufgrund eine primären Obstruktion
oder aufgrund eines operativen Traumas beispielsweise nach chirurgischen Eingriff
oder einer Angioplastie auftreten. Die Stenose von anderen hohlen
Viscera, beispielsweise den Harnleitern, kann auch auftreten. Sobald
irgendeine Art von Narbenbildung stattfindet, können Probleme auftreten, entweder
resultierend aus Unfallwunden als auch aus chirurgischen Wunden.
Medikamente, die MMP-Inhibitoren umfassen, z. B. Kollagenase-Inhibitoren
, können
verwendet werden sobald es wahrscheinlich ist, dass Narbengewebe
gebildet wird oder gebildet wurde.
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Zustände der
Haut oder der Sehen, welche die Kontraktion von kollagenumfassenden
Geweben beinhalten, schließen
posttraumatische Zustände,
die aus Operationen oder Unfällen
resultieren, mit ein, beispielsweise Hand- oder Fußsehnenverletzungen,
Zustände
nach einer Transplantation und pathologische Zustände wie
Skleroderma, Dupuytren's
Kontraktur und die Epidermolysis bullosa. Eine Narbenbildung und
eine Gewebekontraktion im Auge kann bei verschiedenen Zuständen auftreten,
beispielsweise als Folge einer Retinaablösung oder der diabetischen
Augenerkrankung (wie oben erwähnt).
Kontraktionen der Höhlen,
welche im Schädel
für die
Augäpfel
gefunden werden und von assoziierten Strukturen einschließlich extraokularer Muskeln
und der Augenlider können
auftreten, falls eine Verletzung oder eine entzündliche Erkrankung vorliegt.
Die Gewebe innerhalb der Höhlen
kontrahieren, was eine Reihe von Problemen hervorruft einschließlich des
Doppelsehens und eines hässlichen
Erscheinungsbilds.
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Obwohl
die obige Diskussion insbesondere Menschen betrifft, können Tiere
doch auch die beschriebenen Zustände
oder ähnliche
oder analoge Zustände
aufweisen. Die vorliegende Erfindung betrifft daher in analoger
Weise auch Medikamente und Verfahren für die Verwendung in der Veterinärmedizin
zur Behandlung und zur Vorsorge bei Tieren und insbesondere zur
Verwendung in der Behandlung und Vorsorge von Säugetieren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Behandeln eines Menschen oder
eines anderen Säugetieres
zur Inhibition der Kontraktion von einen Bestandteil der extrazellulären Matrix
umfassenden Gewebes, insbesondere der Kontraktion, welche mit chemischen
Verbrennungen, einer thermischen Verbrennung oder einer Verstrahlungsverbrennung,
einer Hauttransplantation, einem posttraumatischen Zustands resultierend
aus einer Operation oder einem Unfall, der Glaukomoperation, der
Diabetes assoziierten Augenerkrankung, dem Skleroderma, der Dupytren's Kontraktur, der
Epidermolysis bullosa oder einer Verletzung der Hand- oder Fußsehne einhergeht,
durch Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge eines MMP-Inhibitors
an den Mensch oder ein anderes Säugetier.
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Es
scheint, dass MMP-Inhibitoren, z. B. Kollagenase-Inhibitoren, die
Kontraktion von Geweben, die extrazelluläre Komponenten, beispielsweise
Kollagen, enthalten, und die über
Zellen wie Fibroblasten bewirkt wird, inhibieren, sie scheinen jedoch
nicht fähig
zu sein, eine signifikante Umkehr der Kontraktion zu bewirken. Daher
sollte betroffenes Gewebe im Allgemeinen zu dem Zeitpunkt behandelt
werden, wenn die Kontraktion stattfindet. Vorzugsweise sollte die
Behandlung so früh
wie möglich
stattfinden, vorzugsweise sobald und insbesondere bevorzugt bevor
die ersten Anzeichen einer Kontraktion beobachtet werden. Bei Behandlungen, Zuständen oder
Heilungsprozessen, bei denen die Kontraktion eines extrazellulären Bestandteils,
z. B. von Kollagen umfassendem Gewebe verbreitet ist, können MMP-Inhibitoren,
z. B. Kollagenase-Inhibitoren, als ein routinemäßiges prophylaktisches Mittel
verwendet werden, bevor irgendwelche Anzeichen für eine Kontraktion tatsächlich beobachtet
werden.
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Da
eine aktive Kontraktion mit einer aktiven Produktion von MMPs einherzugehen
scheint, sollte die Behandlung, die verwendet wird, um die Kontraktion
zu verhindern, mindestens über
die Zeitdauer fortgeführt werden,
während
derer es wahrscheinlich ist, dass eine Kontraktion auftritt. Dies
kann sehr oft eine längere Zeitdauer
sein, beispielsweise mehrere Jahre oder sogar länger.
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Die
Kontraktion kann sogar noch auftreten nachdem eine anfänglich offene
Wunde geheilt zu sein scheint, beispielsweise bei Patienten mit
Verbrennungen. Auch Zustände
wie die Handsehnenkontraktion umfassen eine Kontraktion, selbst
wenn hier nicht einmal eine Wunde vorhanden ist.
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Wie
oben betont, umfasst die vorliegende Erfindung die Verwendung von
MMP-Inhibitoren,
insbesondere Kollagenase-Inhibitoren.
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Sowohl
natürliche
als auch synthetische MMP-Inhibitoren (Inhibitoren der Enzymaktivität) einschließlich Kollagenase-Inhibitoren
sind bekannt. Natürlich
auftretende MMP-Inhibitoren umfassen α2-Macroglobulin, welches
der Haupt-Kollagenase-Inhibitor
ist, der im menschlichen Blut gefunden wird [Eisen et al. 1970].
Natürlicherweise
auftretende MMP-Inhibitoren werden ebenfalls in Geweben gefunden.
Das Auftreten von Gewebe-Inhibitoren von MMPs wurde in einer Reihe
von Explantaten und in Monolayerkulturen von Gewebszellen aus Säugern beobachtet
[Vater et al. 1979 und Stricklin und Wegus 1983]. Es werden nicht
nur Kollagenase-Inhibitoren, sondern auch Inhibitoren anderer MMPs
wie beispielsweise Gelatinase und Proteoglycanase gefunden. Im Allgemeinen
sind MMP-Inhibitoren nicht fähig,
die inaktiven (Zymogen) Formen des entsprechenden Enzyms zu binden,
bilden jedoch schnell Komplexe mit den aktiven Formen [Murphy et
al. 1981]. Gewebe-MMP-Inhibitoren werden beispielweise in dermalen
Fibroblasten, menschlicher Lunge, Zahnfleisch, Sehnen und Cornea-Fibroblasten,
menschlichen Osteoblasten, glatten Muskelzellen aus dem Uterus,
in alveolaren Makrophagen, in der Amnionflüssigkeit, Plasma, Serum und
den α-Granula
von humanen Plättchen
gefunden [Stricklin und Wegus 1983; Welgus et al. 1985; Welgus und
Stricklin 1983; Bar-Sharvit et al. 1985; Wooley et al.; 1976; und
Cooper et al. 1985].
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Synthetische
Kollagenase-Inhibitoren und Inhibitoren für andere MMPs wurden und werden
entwickelt. Verbindungen wie EDTA, Cystein, Tetracyklin und Ascorbat
sind Inhibitoren von Kollagenase, sind jedoch relativ unspezifisch.
Wie oben angegeben, werden in der Literatur synthetische Inhibitoren,
die eine definierte Spezifität
für MMPs-,
einschließlich
Kollagenase-Inhibitoren, aufweisen beschrieben. Beispielsweise beschreiben
di U.S.-Patentbeschreibungen mit den Nrn. 5,183,900, 5,189,178 und
5,114,953 die Synthese von N-[2(R)-2-(Hydroxamidocarbonylmethyl)-4-Methylpentanoyl]-L-Tryptophanmethylamid,
ebenso als GM6001 oder Galardin (Handelsname) bekannt, und von anderen
MMP-Inhibitoren. Andere auf Hydroxamsäure basierende Kollagenase- Inhibitoren sind
in WO 90/05716, WO 90/05719 und WO 92/13831 offenbart. Weitere bereits
entwickelte synthetische MMP-Inhibitoren und insbesondere Kollagenase-Inhibitoren
umfassen solche, wie sie in EP-A-126,974 und EP-A-159,396 sowie in
den U.S.-Patentbeschreibungen mit den Nrn. 4,599,361 und 4,743,587
beschrieben sind. Ein weiterer Inhibitor ist BB-94, ebenso bekannt
als Batimastat (British Bio-technology Ltd.), siehe beispielsweise
EP-A-276436. Bezüglich
[4-(N-Hydroxyamino)-2R-Isobutyl-3S-(Thio-Phenyl-Thiomethyl)Succinyl]-L-Phenylalanine-N-Methylamide
(besonders gut) und [4-(N-Hydroxyamino)-2R-Isobutyl-3S-(Thiomethyl)Succinyl)-L-Phenylalanine-N-Methylamid wird in
WO 90105719 offenbart, dass diese besonders starke Kollagenase inhibierende
Eigenschaften aufweist, und dito in WO 90/05716 [4-(N-Hydroxyamino)-2R-Isobutylsuccinyl)-L-Phenylalanine-N-(3-Aminomethylpyridine)Amid
und [4-N-Hydroxyamino)-2R-Isobutyl-3S-Methylsuccinyl]-L-Phenylalanine-N-[4-(2-Aminoethyl)-Morpholino]Amid.
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Wie
oben ausgeführt,
können
sich die Eigenschaften von natürlichen
und synthetischen Kollagen-Inhibitoren unterscheiden. Individuelle
Inhibitoren weisen oft unterschiedliche Spezifitäten und Wirkungsgrade auf.
Manche Inhibitoren sind reversibel, andere irreversibel. Im Allgemeinen
ist es besser je stärker
die inhibitorischen Wirkungen eines Inhibitors auf eine Kollagenase
sind. Bei manchen Anwendungen kann ein Inhibitor, welcher für eine bestimmte
Kollagenase spezifisch ist, erforderlich sein, aber im Allgemeinen
wird ein Breitspektrum MMP-Inhibitor, beispielsweise GM6001 (Galardin
(Handelsname)) bevorzugt.
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GM6001
(Garlardin (Handelsname)) ist ein sehr potenter MMP-Inhibitor, welcher
gegen Kollagenase wirkt. Es hat folgende Struktur
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Eine
detaillierte Darstellung seiner Fähigkeit, Kollagenase aus menschlichen
Hautfibroblasten, Thermolysin und die Pseudomonas aeruginosa-Elastase
zu inhibieren ist in Grobelny et al., 1992, dargestellt. Seine Inhibitionskonstanten
mit drei Arten von MMPs werden wie folgt berechnet:
Kollagenase | ki
= 0,4 nmol/l |
Gelatinase | ki
= 0,4 nmol/l |
Stromelysin | ki
= 20 nmol/l |
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Für die erfindungsgemäßen Verwendung
bevorzugte MMP-Inhibitoren umfassen GM6001 (Galardin) und die oben
beschriebenen und Bezug genommenen synthetischen Inhibitoren. Bevorzugte
Inhibitoren umfassen Peptidhydroxansäwen oder pharmazeutisch annehmbare
Derivate hiervon. Insbesondere bevorzugt sind Verbindungen wie sie
in den U.S.-Patentbeschreibungen
Nr. 5,189,178; Nr. 5,183,900 oder Nr. 5,114,953 beschrieben und
beansprucht sind und die Kollagenase-Inhibitoren sind. Diejenigen
mit niedrigen Ki-Werten, d. h. mit hohem pKi-Werten, werden im Allgemeinen
bevorzugt. GM6001 (Galardin (Handelsname)) ist ein MMP-Inhibitor, der besonders
bevorzugt ist, da er eine der stärksten
Kollagenase-Inhibitoren
ist, die zurzeit bekannt sind. Für
bestimmte Anwendungen kann es jedoch bevorzugt sein, einen etwas
weniger starken (schwächeren)
Inhibitor zu verwenden.
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Der
zur erfindungsgemäßen Verwendung
bevorzugte Breitspektrum-MMP-Inhibitor
ist GM6001 (Galardin (Handelsname)). Dieser kann nicht nur die Wirkung
von Kollagenase, sondern auch von anderen MMPs inhibieren.
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Ebenso
bevorzugt sind Inhibitoren die wirksam sind, MMPs 1, 2 und 3 (Kollagenase,
72 kD Gelatinase bzw. Stromelysin) zu inhibieren. Diese können individuell
oder in Kombination verwendet werden.
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Wie
oben ausgeführt,
kann ein polyklonaler oder monoklonaler Anti-MMP-Antikörper, insbesondere ein Anti-Kollagenase-Antikörper als
ein Inhibitor verwendet werden. Ein MMP-Antigen kann in Immunisierungsprotokollen
verwendet werden, um für
dieses Enzym immunospezifische polyklonale Antiseren zu erhalten.
Das Antigen kann ein Hapten sein, welches aus einer MMP erhalten
wird, insbesondere aus der Gegend des aktiven Zentrums oder es kann
ein MMP vollständiger
Länge oder
ein Fragment hiervon sein. Unter Verwendung von Standardprotokollen
und Säugetieren,
wie Kaninchen oder Mäusen,
können
polyklonale Antikörper
erhalten werden. Solche können
dann als Inhibitoren verwendet werden. Monoklonale Antikörper können entsprechend
Standardverfahren beispielsweise unter Verwendung eines geeigneten
MMP-Antigens, beispielsweise
einem Kollagenase-Antigen, hergestellt werden.
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Antikörper, die
für eine
ausgewählte
MMP spezifisch sind, können
hergestellt werden und die Verwendung solcher spezifischer Inhibitoren
kann unter bestimmten Umständen
bevorzugt sein. Beispielsweise kann ein Antikörper gegen MMP1, MMP2 oder
MMP3 (Kollagenase, 72 kD Gelatinase bzw. Stromelysin) oder ein Gemisch
aus zwei oder mehr dieser Antikörper
verwendet werden.
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Ein
alternatives Verfahren zur Inhibition der Wirkung einer MMP ist
es, die Menge der MMP zu reduzieren, indem deren Produktion verhindert
wird. Ein Verfahren, die Proteinproduktion zu verhindern, ist die
Verwendung von Antisense-Nukleinsäuremolekülen. Ein Antisensemolekül muss nicht
lang sein; oft sind 20 Basenpaare ausreichend. Falls das Molekül klein
ist, sollte es in die Zellen ohne weitere Hilfe eindringen können, es
können
jedoch falls nötig
Liposome verwendet werden, um den Zelleintritt zu erleichtern. Normalerweise wird
ein Antisensemolekül
so ausgestaltet sein, dass es sich an die MMP mRNA anheftet, es
kann jedoch auch so ausgestaltet sein, dass es sich an die entsprechende
DNA während
der Replikation und der Transkription anheftet.
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Obwohl
Antikörper
normalerweise an Proteine binden ist es möglich, Antikörper herzustellen,
die Nukleinsäuren
binden. Entsprechend kann als ein Inhibitor entsprechend der vorliegenden
Erfindung ein Antikörper
verwendet werden, der an die mRNA oder die DNA der ausgewählten MMPs
bindet und so die Produktion der MMP verhindert.
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Die
Inhibition über
die Reduzierung der Produktion einer MMP bietet den Vorteil, dass
es möglich
sein sollte, eine geringere Menge an Inhibitor zu verwenden, als
es für
die direkte Inhibition der MMP-Enzymaktivität benötigt würde, da jedes MMP mRNA Molekül und die
MMP DNA für
die Produktion von vielen MMP-Enzymmolekülen verantwortlich
ist.
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Inhibitoren
die erfindungsgemäß verwendet
werden sollen, müssen
in Konzentrationen und Dosierungen verwendbar sein, die hoch genug
sind, eine adäquate
Inhibition zu ergeben, ohne auf die Zellen mit denen sie in Berührung kommen,
toxisch zu wirken.
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Zur
Behandlung von bestimmten Zuständen
kann es bevorzugt sein, ein Medikament zu verwenden, welches einen
Kollagenase-Inhibitor und mindestens einen weiteren Enzyminhibitor
enthält.
Dieser zusätzliche Inhibitor
kann auch Kollagenase inhibitorische Eigenschaften aufweisen und/oder
er kann inhibitorische Eigenschaften für ein unterschiedliches Enzym,
beispielsweise für
eine unterschiedliche MMP aufweisen. Werden zwei oder mehr Inhibitoren
verwendet, weist der zweite und jeder zusätzliche Inhibitor vorzugsweise
inhibitorische Eigenschaften für
ein Enzym das nicht Kollagenase ist, auf. Zusätzlich Inhibitoren können beispielsweise
Inhibitoren anderer MMPs wie Gelatinase oder Stromelysin oder Inhibitoren
von anderen Enzymen, welche Gewebe abbauen wie Serinproteasen sein,
beispielsweise kann ein Serinproteinase-Inhibitor wie Aprotinin verwendet
werden.
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In
der Umgebung von Kollagen umfassendem Gewebe können Cytokine wie beispielsweise
Interleukin-1 die Kollagenaseproduktion stimulieren und es kann
daher auch bevorzugt sein, einen Cytokin-Inhibitor bei der Herstellung
der Medikamente oder in erfindungsgemäßen Behandlungsverfahren zu
verwenden.
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Erfindungsgemäße Medikamente
werden im Allgemeinen in einer pharmazeutischen Zubereitung dargeboten,
welche für
die topische Verabreichung beispielsweise als Emulsion, Suspension,
Creme, Lotion, Salbe, Tropfen, Schaum oder Gel geeignet ist. Solche
Zubereitungen sind im Allgemeinen konventionelle Formulierungen,
wie sie beispielsweise in Standardtextbüchern der Pharmazie wie der
britischen Pharmacopeia beschrieben sind. Andere geeignete pharmazeutische
Formen für
die topische Verabreichung schließen trockene Pulver, Aerosole
und Sprays ein, welche für
die Applikation an Wunden besonders geeignet sein können. Weitere
geeignete pharmazeutische Zubereitungen umfassen solche, die für die Verabreichung
per Injektion oder Infusion geeignet sind, beispielsweise sterile
parenterale Lösungen
oder Suspensionen, insbesondere für die direkte Verabreichung
in oder in das Gebiet der extrazellulären Matrixkomponente, z. B.
das Kollagen umfassende Gewebe, beispielsweise über subkonjunktivale, subkutane,
interpertioneale oder intraperitoneale Injektion und ebenso Systeme
für die
verzögerte
Freisetzung wie beispielsweise Liposom-Systeme.
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Die
Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zubereitung, die im Gegensatz
zu einer Zubereitung, die für
die Anwendung im Auge geeignet ist, für die Anwendung an einer Wunde
(einschließlich
eines Geschwürs, einer
Verbrennung oder eines Hauttransplantats geeignet ist, umfassend
einen Matrixmetalloproteinase-Inhibitor, vorteilhaft liegt die Zubereitung
in Form einer Lösung,
einer Suspension, einer Creme, einer Salbe oder eines Gels vor,
worin der MMP-Inhibitor in einer Konzentration von 0,4 μg/ml bis
400 μg/ml
vorliegt. Der MMP-Inhibitor ist vorzugsweise ein Kollagenase-Inhibitor.
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Orale
Formulierungen können
ebenso verwendet werden. Diese können
in Form von Tabletten, Kapseln, Pulvern, Granulat, Tabletten oder
flüssigen
oder gelförmigen
Zubereitungen vorliegen. Die Tabletten können über in der normalen pharmazeutischen Übung bekannte
Verfahren beschichtet werden. Flüssige
Formulierungen umfassen Sirupe. Orale Formulierungen können verwendet
werden, um direkt Zustände
wie Magengeschwüre
behandeln zu können
und können
auch verwendet werden, um Zustände
systemisch zu behandeln.
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Der
(die) Inhibitor(en) kann in einem Verdünnungsmittel oder Träger gelöst oder
dispergiert vorliegen. Die Wahl des Trägers hängt von der Natur des Inhibitors,
dessen Löslichkeit
und anderen physikalischen Eigenschaften ab und von dem Verfahren
und dem Ort der Anwendung. Beispielsweise sind nur bestimmte Trägermittel
geeignet für
Zubereitungen zur Verwendung im Auge.
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Trägermittel
umfassen Ethylenglykol, Silbersulphadiazincreme und Hypromellose.
Diese können
in Cremes und Tropfen verwendet werden. Ein Azetatpuffersystem kann
ebenfalls verwendet werden. Weitere pharmazeutisch geeignete Materialien,
die in pharmazeutische Zubereitungen eingebaut werden können, schließen Absorptionsverstärkungsmittel,
pH-Regulatoren und -Puffer, Osmolaritätsregulatoren, Emollientien, Dispergiermittel,
Befeuchtungsmittel, oberflächenaktive
Agenzien, Verdickungsmittel, Mittel für die Opakifikation, Konservierungsmittel,
Stabilisierungsmittel und Antioxidantien, Aufschäummittel und Flockungsmittel, Schmiermittel,
farbgebende Mittel und Düfte
(im Allgemeinen nur in kosmetischen Zubereitungen) ein.
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Gele
und Liposomen können
die bevorzugte Verabreichungsmethode sein, wenn der Inhibitor ein
Antisensemolekül
ist.
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Ein
erfindungsgemäßes Medikament
wird vorzugsweise direkt auf eine offene Wunde appliziert oder wird
direkt an die Stelle der Gewebekontraktion injiziert. Geeignete
Medikamente können
jedoch auch auf der Hautoberfläche
angewendet werden, falls das zu behandelnde Gewebe unter diese Oberfläche liegt,
wobei das aktive Mittel von der Haut absorbiert wird und diese durchdringt.
Penetrationsverstärkungsmittel
sind bei solchen Medikamenten vorzugsweise mit aufgenommen.
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Erfindungsgemäße Medikamente,
welche MMP-Inhibitoren wie beispielsweise Kollagenase-Inhibitoren
für die
Verwendung bei der Inhibition der Kontraktion von Geweben, welche
Komponenten der extrazellulären
Matrix umfassen, beispielsweise Kollagen umfassende Gewebe, umfassen,
können
weitere pharmazeutische Bestandteile enthalten, beispielsweise Antibiotika,
Antipilzmittel, Steroide und weitere Enzyminhibitoren, wie beispielsweise
Serinprotease-Inhibitoren (wie oben beschrieben). Weitere Bestandteile
für bestimmte
Indikationen umfassen Wachstums- oder Heilungsförderungsmittel wie den epidermalen
Wachstumsfaktor (EGF), Fibronektin und Aprotinin. Wie oben erwähnt, können auch
Cytokin-Inhibitoren eingeschlossen sein.
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Die
Inhibitoren können
in flüssigen
und anderen nicht festen Formulierungen in Konzentrationen von um
0,4 bis 400 μg/ml
verwendet werden. In manchen Fällen
können
jedoch höhere
Konzentrationen erforderlich sein. Die verwendete Gesamtmenge und
die verabreichte Dosis werden von der Schwere und der Fläche der
Kontraktion abhängen,
der sie verursachenden Krankheit und den physischen Eigenschaften
des Patients und dem Ort und dem Verfahren der Verabreichung.
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Die
folgenden nicht begrenzenden Beispiele illustrieren die Erfindung.
Die Beispiele betreffen Experimente die in vitro aufgeführt wurden;
die Lehren daraus sind jedoch direkt in vivio anwendbar, beispielsweise auf
die Behandlung von Menschen und Säugetieren z. B. wie in der
Beschreibung beschrieben.
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Die
Beispiele illustrieren die Verwendung von MMP-Inhibitoren in in-vitro-Modellen der Narbenkontraktion
und von künstlicher
Haut. Sie umfassen ebenso Experimente, welche das Fehlen der Toxizität der MMP-Inhibitoren
auf Zellen und deren Wirkung auf die Zellmorphologie illustrieren.
Weitere Experimente untersuchen den Spiegel an ausgewählter MMP
mRNA und von ausgewählten
MMPs, die in den Zellen während der
Kontraktion vorhanden sind.
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1 ist
eine diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 1
beschriebenen Experimente. Es ist ein Graph, der die Fläche an mit
Fibroblasten bewachsenem Kollagengel über die Zeit für eine Reihe von
verschiedenen Kulturbedingungen zeigt.
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2 ist
ein diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 2
beschriebenen Experimente. Es ist ein Histogramm, welches die Zählimpulse Strahlung
pro Minute zeigt, welche von Zellen emittiert werden, die unter
einer Reihe von unterschiedlichen Bedingungen kultiviert wurden.
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3A ist
eine diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 3(a)
beschriebenen Experimente. Es ist ein Graph, welcher die durchschnittliche
Netzfläche
an mit Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit für verschiedene
Kulturbedingungen zeigt.
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3B ist
eine diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 3(a)
beschriebenen Experimente. Es ist ein Graph, der die mittlere Netzfläche an mit
Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit für verschiedene
Kulturbedingungen zeigt.
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3C ist
eine diagrammatische Darstellung der in Beispiel 3(b) beschriebenen
Experimente. Es ist ein Graph, welcher die mittlere Netzfläche an mit
Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit für verschiedene
Kulturbedingungen zeigt.
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3D ist
eine diagrammatische Darstellung der in Beispiel 3(c) beschriebenen
Experimente. Es ist ein Graph, welcher die mittlere Netzfläche an mit
Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit für verschiedene
Kulturbedingungen zeigt.
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3E ist
eine diagrammatische Darstellung der in Beispiel 3(c) beschriebenen
Experimente. Es ist ein Graph, welcher die mittlere Anzahl von Zellen
pro Vertiefung über
die Zeit unter einer Reihe von verschiedenen Kulturbedingungen zeigt.
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3F ist
eine diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 3(c)
beschriebenen Experimente. Es ist ein Graph, welcher den Prozentsatz
an lebenden Zellen über
die Zeit unter einer Reihe von verschiedenen Kulturbedingungen zeigt.
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3G ist
eine diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 3(d)
beschriebenen Experimente. Es ist ein Graph, welcher die mittlere
Netzfläche
an mit Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit für verschiedene
Kulturbedingungen zeigt.
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3H ist
eine diagrammatische Darstellung der in Beispiel 3(c) beschriebenen
Experimente. Es ist ein Graph, welcher die mittlere Netzfläche an mit
Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit für verschiedene
Kulturbedingungen zeigt.
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4A ist
eine diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 5(i)
beschriebenen Experimente. Es ist ein Graph, welcher die mittlere
Netzfläche
an Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit unter zwei verschiedenen
Kulturbedingungen zeigt.
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4B ist
eine diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 5(ii)
beschriebenen Experimente. Es ist ein Graph, welcher die mittlere
Netzfläche
an mit Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit unter zwei verschiedenen
Kulturbedingungen zeigt.
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4C ist
eine diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 5(iii)
beschriebenen Experimente. Es ist ein Graph, welcher die mittlere
Netzfläche
mit Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit unter zwei verschiedenen
Kulturbedingungen zeigt.
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5 ist
eine diagrammatische Darstellung der Resultate der in Beispiel 6
beschriebenen Experimente. Es ist ein Graph, welcher die mittlere
Netzfläche
mit Fibroblasten bewachsenen Kollagengelen über die Zeit unter zwei verschiedenen
Kulturbedingungen zeigt.
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6 ist
die Reproduktion eines Fotos, welches die Resultate der in Beispiel
4 beschriebenen Gelatinzymographie Analyse zeigt.
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Die 8A und 8B sind
jeweils die Reproduktion einer Fotographie eines Kollagengels, welches mit
Fibroblasten bewachsen ist und welches den Grad an Kontraktion wie
in Beispiel 8 beschrieben zeigt. 8A zeigt
ein Kontrollgel und 8B zeigt ein Gel, welches mit
Inhibitor behandelt wurde.
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9A und 9B sind
jeweils eine Reproduktion einer Fotografie eines Kollagengels, welches
mit Fibroblasten bewachsen ist und die Entwicklung von Actinstressfasern
auf der Oberfläche
der Zellen wie in Beispiel 8 beschrieben zeigt. 9A zeigt
ein Kontrollgel und 9B zeigt ein Gel, welches mit
Inhibitor behandelt wurde.
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10A und 10B sind
jeweils eine Reproduktion einer Fotografie von Fibroblasten, die
in Monolayer-Kulturen wachsen und die Gegenwart von Stressfasern
wie in Beispiel 8 beschrieben zeigen. 10A zeigt
ein Kontrollgel und 10B zeigt eine Monolayer-Kultur,
die mit Inhibitor behandelt wurde.
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11A und 11B sind
jeweils eine Reproduktion einer Fotografie eines Kollagengels, welches
mit Fibroblasten bewachsen ist, und welches zelluläre Anhaftungen
wie in Beispiel 8 beschrieben zeigt. 11A zeigt
ein Kontrollgel und 11B zeigt ein Gel, welches mit
Inhibitor behandelt wurde.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Herstellung
von Materialien
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(a) Kollagenlösungen
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Lösungen an
Typ1-Kollagen wurden durch Lösen
von 100 mg Kollagen in 20 ml 0,1 % (v/v) Eisessig in destilliertem
Wasser hergestellt. Das Kollagen war Sigma Typ1-Kollagen und wurde über das
Verfahren von Bornstein MB Lab Invest 7134 1958 hergestellt.
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(b) Konzentriertes Kulturmedium
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Ein
konzentriertes Gewebe-Kulturmedium wurde durch Mischen der folgenden
Bestandteile hergestellt:
- 35 ml destilliertes Wasser
- 15 ml 10x MEM (Eagle's
minimal essentielles Medium)
- 1,5 ml Glutamin
- 1,5 ml Fungizon (Amphotericin B 250μg/ml Wasser)
- 1,5 ml 10.000 Einheiten Penicillin/10mg Streptomycin pro ml
Lösung
(Lösungsmittel
ist Wasser)
- 4 ml 7,5 % (Gew./v) Natriumbikarbonatlösung
-
Lösungen von
4,9 ml des konzentrierten Kulturmediums in 180 μl einer 0,1 M Natriumhydroxidlösung wurden
für die
Herstellung von Kollagengelen verwendet.
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(c) Kollagenase-Inhibitorlösungen und
Kontrolllösungen
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Lösungen mit
drei unterschiedlichen Kollagenase-Inhibitorkonzentrationen (400,
40 und 4 μg/ml),
eine Pufferlösung
(Kontrolle 1) und eine normale Wachstumsmediumlösung (Kontrolle 2) wurden wie
unten beschrieben hergestellt. Der verwendete Kollagenase-Inhibitor
war GM6001 (Galardin (Handelsname)).
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50 μl Eisessig
wurde zu 11 mg Kollagenase-Inhibitor zugefügt und der Inhibitor zur Lösung gebracht. Der
pH von 24,875 ml serumfreien, mit HEPES (N-[2-Hydroxyethylpiperazin-N'-[2-Ethansulfonsäure]) gepuffertem
DMEM (Dulbecco's
modifiziertes Eagles's
Medium) wurde auf pH 8 unter Verwendung von steriler 1M Natriumhydroxidlösung eingestellt,
und das Aliquot wurde dann zu der Inhibitorlösung hinzugefügt. Die
resultierende Lösung
wies eine Inhibitorkonzentration von 400 μg/ml auf.
-
Die
400 μg/ml
Lösung
wurde seriell mit serumfreiem HEPES-DMEM verdünnt, woraus Lösungen erhalten
wurden, die den Kollagenase-Inhibitor in Konzentrationen von 40
und 4 μg/ml
enthielten.
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Die
Lösung
all dieser drei Konzentrationen wurden dann mit 10 % (v/v) neugeborenem
Kälberserum supplementiert.
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Die
Pufferlösung
(Kontrolle1) wurde durch Hinzufügen
von 50 μl
Eisessig zu einem 24,875 ml Aliquot von serum-freiem, mit HEPES
gepuffertem DMEM pH 8 (pH eingestellt mit steriler 1M Natriumhydroxidlösung wie
oben) hergestellt, und dann wurde der pH mit 1M steriler Natriumhydroxidlösung auf
7,4 neu eingestellt und schlussendlich mit 10 % (v/v) neugeborenem
Kälberserum
(NCS) supplementiert.
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Die
normale Wachstumsmediumlösung
(Kontrolle 2) wurde durch Supplementieren eines Aliquots von serum-freien,
mit HEPES gepuffertem DMEM mit 10 % (v/v) neugeborenem Kälberserum
hergestellt.
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Der
pH-Wert und die Osmolarität
der Test- und der Kontrolllösungen
wurden gemessen, siehe Tabelle 1, Behandlung von Gelen mit Testlösungen.
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(d) Zellkulturen
-
Kulturen
von humanen okularen Fibroblasten wurden auf normale Art kultiviert
(siehe Khaw P.T. et al 1992 für
die Kultivierungsmethode), bis die Monolayer (einzelne Schichten
von Zellen auf einer Plastikkulturschale, nicht in eine Matrix eingebettet)
gerade subkonfluent waren. Sie wurden dann über Trypsinierung von ihrem
Substrat abgelöst
und mittels Zentrifugation bei 3000 × g 8 Minuten pelletiert. Der Überstand
wurde verworfen und das Zellpellet in 1,1 ml neugeborenem Kälberserum
resuspendiert. 100 μl
der Suspension wurden entfernt und in einer Coulter Zählvorrichtung
(Modell ZF) gezählt.
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(e) Kollagengele
-
Jedes
Kollagengel besaß ein
Endvolumen von 1,1 ml bestehend aus 0,6 ml einer Lösung von
Typ 1 Kollagen erhalten nach (a) oben, 0,35 ml des konzentrierten
Kulturmediums hergestellt nach (b), und 0,15 ml der Zellsuspension
enthaltend 100.000 Zellen hergestellt wie in (d) oben beschrieben.
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Gele
in dreifacher Ausführung
wurden hergestellt durch Hinzufügen
von 1,05 ml des konzentrierten Mediums zu 1,8 ml der Typ 1 Kollagenlösung, schnellem
Mischen und nachfolgendem Hinzufügen
von 0,45 ml der Zellsuspension enthaltend 300.000 Zellen und schnellem
Mischen.
-
1
ml Aliquots dieses Gels wurde dann zu Petrischalen (Fläche = 8
cm2) hinzugefügt
und die Schalen wurden dann rotiert, so dass die Gele sich gleichförmig über die
Fläche
der Schalen verteilten. Die Gele wurden dann bei 37 °C in 5 %
CO2 in Luft inkubiert, bis sie sich verfestigt hatten (normalerweise
3 bis 5 Minuten). Ein Teil des Gels wurde dann von der Ecke einer
jeden Petrischale abgelöst
und 3 ml normale Wachstumsmediumslösung (Kontrolle 2), Inhibitortestlösung oder
Pufferlösung
(Kontrolle 1) wurden hinzugefügt.
Jedes Gel wurde dann vollständig
von den Ecken und der Fläche
der Petrischale abgelöst,
so dass freischwimmende Gele erhalten wurden.
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Behandlung
der Gele mit Testlösungen
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Die
Gele wurden nach der Verfestigung 24 Stunden mit 3 ml einer der
folgenden Testlösungen
behandelt:
-
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Die
Test- und die Kontrolllösungen
wurden durch 3 ml der entsprechenden frischen Lösung nach 24 Stunden ersetzt.
Fotografien der Gele wurden an den Tagen 1 und 2 aufgenommen und
dann digitalisiert. Die resultierenden Daten wurden mit Hilfe eines
Computers verarbeitet und die Gelflächen wurden errechnet. Von der
Oberseite und der Mitte eines jeden Gels wurden nach 1 bzw. 2 Tagen
Phasenkontrastfotografien aufgenommen.
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Resultate
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Die
bei den Kollagengelen über
die zwei Tage Testperiode beobachteten Oberflächenänderungen sind 1 gezeigt.
(In 1 mcg steht für
Mikrogramm.) Aus den Resultaten wird klar, dass alle Kollagenase-Inhibitorlösungen die
Kontraktion der Kollagengele inhibierten verglichen mit der Pufferlösung (Kontrolle
1) und der normalen Wachstumsmediumlösung (Kontrolle 2). Das beobachtete
Ausmaß der
Inhibition war dosisabhängig;
die Lösung
mit der höchsten
Inhibitorkonzentration zeigte die stärkste Inhibition der Gelkontraktion.
Die Pufferlösung
(Kontrolle 1) zeigte auch ein gewisses Ausmaß an Inhibition im Vergleich
mit der normalen Mediumslösung
(Kontrolle 2), dieser Effekt war jedoch verglichen mit der Wirkung,
die von der gepufferten Kollagenase-Inhibitorlösung sogar der geringsten Konzentration
gezeigt wurde, nicht signifikant. Am Ende der Tests lebten die Zellen
in den Kollagengelen noch und die Phasenkontrastmikroskopie zeigte,
dass sie teilungsfähig zu
sein schienen.
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Diskussion
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Es
erscheint so zu sein, dass MMPs in die Fibroblasten vermittelte
Kontraktion von Kollagen involviert sind, und dass die Verwendung
eines Inhibitors die Kontraktion beschränken kann, ohne die Zellen
abzutöten. Außerdem ist
das Ausmaß der
Inhibition dosisabhängig.
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Beispiel 2
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Die
Toxizität
von GM6001 (Galardin(Handelsname)) und eines zweiten Kollagenase-Inhibitors GM1489
(ein Derivat von GM6001) auf Fibroblasten wurde in verschiedenen
Konzentrationen untersucht.
-
Die
Toxizität
von den Inhibitoren wurde durch Messen der DANN-Synthese über den
Einbau von mit Tritium markiertem Thymidin untersucht. Der Test
wurde angepasst ausgehend von einem vorher beschriebenen Verfahren
Woost, P.G. et al 1992.
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Humane
okulare Fibroblasten (Sehnenkapsel-Fibroblasten) wurden in Trimix
Zellkulturmedium (DMEM/F-10/M-199) (erhältlich von GIBCO/BRL) und supplementiert
mit 10 % Rinderkälberserum
kultiviert und bis zur Konfluenz in T-75 Gewebekulturflaschen kultiviert.
(Das sind Flaschen mit einer Oberfläche von 75 cm2.) Die Zellen
wurden aufgeteilt und in 24 Wellplatten in einer Dichte von 1×104/Well
in 1,0 ml Medium mit 10 % Rinderkälberserum ausgesät. Die Zellen
wurden für
24–36
Stunden inkubiert bis sie eine 60–70 %ige Konfluenz erreicht
hatten. Das Medium wurde dann mit serum-freiem Trimix ersetzt, und
die Zellen wurden weitere 24 Stunden inkubiert. Die Zellen wurden
dann in Quadruplikat-wells 24 Stunden mit 1,0 μCi/Well 3H-Thymidin unter den
folgenden Bedingungen inkubiert: serum-freies Medium (Trimix), Medium
mit 10 % Serum, Medium mit 10 % Serum und Vehikel, alleine oder
mit den Inhibitoren. Das Vehikel war gepufferte Acetatlösung. Die
Lösungen
umfassend Medium mit 10 % Serum und Vehikel, entweder alleine oder
mit Inhibitoren, wurden nach dem Verfahren wie es in Beispiel 1,
Abschnitt (c), oben, beschrieben ist, hergestellt unter Verwendung
von Trimix anstelle von mit HEPES gepuffertem DMEM. Die Inhibitoren
GM6001 und GM 1489 wurden jeweils in Konzentrationen von 80,0, 8,0
und 0,8 μg/ml
getestet. Am Ende der Inkubationsperiode wurden die Wells dreimal
mit PBS gewaschen und mit 12,5 % TCA 10 Minuten fixiert gefolgt
von Methanol 10 Minuten. Die Platten wurden an der Luft getrocknet
und die Zellen in 1,0 ml 0,2 N NAOH bei 37°C eine Stunde solubilisiert.
Die Radioaktivität
wurde durch Flüssig-Szintillationszählung 900
ml der solubilisierten Zellen bestimmt. Die Experimente zeigen,
dass bei keiner der getesteten Konzentrationen eine signifikante
Toxizität
vorkommt. Die Resultat sind in 2 gezeigt.
In 2 steht SF1 und SF2 für serum-freies Medium, 10 %
für Medium
plus 10 % Serum, V1 und V2 für
Medium plus 10% Serum und Vehikel und die anderen Resultate sind für die Inhibitorlösungen (umfassend
ebenso Medium plus 10 % Serum und Vehikel).
-
2 zeigt
den Thymidineinbau der okularen Fibroblasten bei unterschiedlichen
Konzentrationen jeden Kollagenaseinhibitors.
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Diskussion
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Es
wird klar, dass selbst mit den höchsten
Konzentrationen der Inhibitoren keine signifikante Reduktion im
Thymidineinbau stattfand. Dies zeigt, dass die Reduktion der Kollagenkontraktion,
die unter Verwendung von Kollagenaseinhibitoren gefunden wurde nicht
aufgrund der Inhibition einer Zellproliferation auftrat.
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In
den folgenden Beispielen werden Verfahren und Materialien verwendet,
die im Wesentlichen gleich sind zu denen, die in Beispiel 1 beschrieben
sind, außer
wenn dies anders angegeben ist.
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Beispiel 3
-
Dieses
Experiment wurde ausgestaltet, um die Wirkung der folgenden MMP-Inhibitoren zu untersuchen:
Galardin, BB-94 und Antikörper
gegen die MMPs 1, 2 3 und 9, auf okulare Fibroblasten vermittels
der Kollagenkontraktion.
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Die
Herstellung der Materialien war wie für Beispiel 1 oben beschrieben
außer
wo dies anders angezeigt ist. Die Testlösungen wurden in etwa 3 ml
Dosen verwendet. Bei allen Kontraktionsexperimenten wurde die Zellmorphologie über Phasenkontrastmikroskopie überwacht
und das Wachstumsmedium wurde alle 3 bis 4 Tage gewechselt.
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a) Zellzahlabhängigkeit
-
Kollagengele
wurden mit entweder 100.000 oder 500.000 Zellen ausgesät. Sie wurden
mit Inhibitor und Kontrolllösungen
umfassend 40 μg/ml
und 4 μg/ml
Galardin oder äquimolare
Menge an Hydroxansäure (Kontrolle)
in einem Äquivalent
zu 40 μg/ml
Galardin (100 μM)
(hergestellt wie beschrieben in Beispiel 1 (c) oben) behandelt.
Die Gele wurden 7 Tage überwacht.
-
Die
Resultate siehe 3a und 3b.
-
3a zeigt
die Resultate für
die Kollagennetze (Gele), welche mit 500.000 Zellen pro Netz ausgesät wurden.
Die mittlere Netzfläche
ist gegen die Zeit (in Tagen) aufgetragen, für die Gele, welche wie Gele
der drei Lösungen
behandelt wurden. Wie man erkennen kann, ist die Kontraktion der
Gele, die mit Inhibitorlösungen
behandelt wurden, wesentlich geringer als die von Gelen, die mit
Kontrolllösung
behandelt wurden. 3b zeigt die Resultate für die Kollagennetze,
die mit 100.000 Zellen pro Netz ausgesät wurden. Wieder ist die mittlere
Netzfläche
gegen die Zeit für
jedes der drei Strategien aufgetragen. Wie erkannt werden kann,
ist die Kontraktion der Gele, die mit Inhibitorlösungen behandelt wurden, viel
geringer als die von Gelen, die mit Kontrolllösungen behandelt wurden. Ein
Vergleich der 3a und 3b zeigt,
dass die Kontraktion von Netzen, die mit 500.000 Zellen pro Netz
ausgesät
wurden, größer ist
als die von Netzen, die mit 100.000 Zellen unter den gleichen Bedingungen
ausgesät
wurden.
-
Diskussion
-
Die
Experimente zeigten, dass die Kontraktion stärker ist, wenn eine höhere Zellkonzentration
vorhanden ist und das die gleiche Dosis an Inhibitor nicht eine
gleich gute Inhibition bereitstellen kann, wenn eine geringere Zellkonzentration
vorhanden ist.
-
(b) Reversibilität
-
Kollagengele
wurden hergestellt und Fibroblasten (1 × 105 Zell/Gitter
(Gel)) ausgesät
wie in Beispiel 1 oben beschrieben. Sie wurden mit Inhibitor- und
Kontrolllösungen
auf folgende Arten behandelt:
- (i) kontinuierliche
Behandlung mit Kontrolllösung
(Medium enthaltend Hydroxansäure);
- (ii) kontinuierliche Behandlung mit Inhibitorlösung (Medium
enthaltend 4 μg/ml
Galardin);
- (iii) kontinuierliche Behandlung mit Inhibitorlösung (wie
(b)) ist Tag 14 nach dem Aussäen
und dann Ersetzen durch Kontrolllösung (wie (a));
- (iv) Gitter wurden 5 Tage kontrahieren gelassen und dann kontinuierlich
mit Kontrolllösung
behandelt (wie (a)) für
25 Tage;
- (v) Gitter wurden 5 Tage kontrahieren gelassen und dann kontinuierlich
mit Inhibitorlösung
behandelt (wie (b)) für
25 Tage;
- (vi) Gitter wurden 5 Tage kontrahieren gelassen und wurden dann
kontinuierlich mit Inhibitorlösung
(Medium enthaltend 40 μg/ml
Garladin) für
25 Tage behandelt.
-
Die
Testlösungen
wurden in Übereinstimmung
mit dem Beispiel 1(c) hergestellt und das Wachstumsmedium in den
Kulturen wurden alle 3 bis 4 Tage gewechselt.
-
Die
Resultate aus (i), (ii) und (iii) sind in den 3C gezeigt
und die Resultate aus (iv), (v) und (vi) sind in 3D gezeigt.
-
3C ist
ein Plot der durchschnittlichen Gitterfläche gegen die Zeit und zeigt
die Resultate der Experimente (i), (ii) und (iii). Wie man erkennen
kann, nimmt die mittlere Fläche
der Gitter, die mit Kontrolllösung behandelt
werden, vom Tag 0 an ab; die Kontraktion findet über die gesamte Zeitdauer statt.
Bei den anfänglich mit
Inhibitorlösungen
behandelten Gittern tritt nur eine sehr geringe Kontraktion auf
und in den Falle der Gitter, die weiterhin mit Inhibitor behandelt
werden (ii) ist die Reduktion der Durchschnittsfläche sogar
nach 40 bis 50 Tagen gering. Bei den Gittern, die mit Inhibitorlösung bis
Tag 14 behandelt wurden (als * in 3C gezeigt) und
die danach mit Kontrolllösung
behandelt wurden (Experiment (iii)) tritt ein signifikanter Anstieg
der Kontraktion von Tag 14 aufwärts
auf.
-
3D ist
der Plot der mittleren Gitterfläche
gegen die Zeit für
jedes Experiment (iv), (v) und (vi). Wie erkannt gesehen wird, fand
in den ersten 5 Tagen der Experimente, wo die Gitter nicht Testlösungen ausgesetzt
waren, eine wesentliche Kontraktion der Gitter statt. Nach Tag 5
(markiert als * in 3D) wurden die Gitter mit Testlösungen behandelt.
Die Kontraktion lief weiter (es gab keine Umkehr), allerdings mit
reduzierter Geschwindigkeit. Sowohl die 4 μg/ml als auch die 40 μg/ml Lösungen Galardin
inhibierten die Kontraktion im Vergleich mit der Kontrolllösung. Die
40 μg/ml
Galardin-Lösung
ergab jedoch einen stärkeren
inhibitorischen Effekt als die 4 μg/ml
Lösung.
-
Diskussion
-
Die
Experimente (i), (ii) und (iii) zeigten, dass die Behandlung mit
Inhibitorlösung
die Kontraktion im Vergleich zur Behandlung mit Kontrolllösung inhibierte,
und dass die Ersetzung der Inhibitorlösung mit Kontrolllösung die
Geschwindigkeit der Kontraktion erhöhte, d. h. die Inhibition stoppte.
Die Inhibition ist also reversibel.
-
Die
Experimente (iv), (v) und (vi) zeigten, dass selbst wenn die Kontraktion
der Gele fünf
Tage ohne irgendeiner Art von Inhibitation gestoppt wurde, der Zusatz
von Inhibitorlösungen
immer noch eine Inhibition der Kontraktion ergab. Je konzentrierter
die Inhibitorlösung
war, desto größer war
die Inhibition.
-
c) Zytotoxizität
-
Dieses
Experiment wurde im Wesentlichen entsprechend dem Verfahren von
Beispiel 2 ausgeführt, außer dass
die Zellen mit 2×104-Zellen pro Well ausgesät wurden, ohne radioaktives
Material kultiviert wurden und mit Kontrollmedium (DMEM/10% NCS)
oder Galardin mit 40 μg/ml
bzw. 4 μg/ml
Konservation behandelt wurden. Es wurde jeweils etwa 1 ml Testlösung hinzugefügt. Die
Wells wurden abgeerntet und die Zellen mit einem Hämozytometer
gezählt,
siehe 3E für die Resultate, und der Prozentsatz
von teilungsfähigen
Zellen in jedem Well wurde unter Verwendung von des Trypanblautests
gemessen, siehe 3F bezüglich der Resultate. Es wird
deutlich, dass Galardin die Zellteilungsfähigkeit und -anzahl verglichen
mit den Kontrollen nicht negativ beeinflusste.
-
Diskussion
-
Es
scheint so zu sein, dass die MMP-Inhibitoren in Mengen und Konzentrationen
verwendet werden können,
die hoch genug sind, um die Kontraktion ohne signifikante Toxizität zu begrenzen.
-
d) BB-94
-
Das
Experiment wurde wie (a) oben mit 1×105-Zellen
pro Gitter durchgeführt
und die verwendeten Testlösungen
waren BB-94 4 μg/ml,
BB-94 0,4 μg/ml
und Kontrolle mit weniger (0,1 % vol/vol DMSO). Die Entwicklung
der Gitter wurde für
einen Zeitraum von sieben Tagen nach dem Aussehen beobachtet. Bezüglich der Resultate
siehe 3G, woraus klar wird, dass BB-94
eine signifikante Inhibition der Kontraktion ergab.
-
e) Antikörper
-
Das
Experiment wurde wie (d) oben durchgeführt, außer dass die Testlösungen,
die verwendet wurden, 1:50 (vol/vol) Antikörper im Wachstumsmedium waren.
Die verwendeten Antikörper
waren Antikörper
gegen MMPs 1, 2, 3 und 9, erhalten von Biogenesis Ltd., (Poole,
U. K.). Eine Kontrolllösung
mit 0,1 % Natriumazid und 0,14 % Kaninchenserum in PBS verdünnt 1:50
im Wachstumsmedium wurde ebenso verwendet. Bezüglich der Resultate siehe 3H.
-
3H ist
ein Plot der mittleren Gitterfläche
gegen die Zeit für
Gitter, die mit jeder der Testlösungen behandelt
wurden. Wie ersichtlich wird, zeigten die Gitter, die mit Kontrolllösung und
mit der Lösung
des Antikörpers
gegen MMP9 behandelt wurden, eine signifikante Kontraktion. Die
Gitter, die mit einem der Antikörper gegen
MMP1, MMP2 oder MMP3 behandelt wurden, zeigten keine signifikante
Kontraktion.
-
Diskussion
-
Wie
aus 3H ersichtlich wird, konnte eine signifikante
Inhibition mit den Antikörpern
gegen MMP 1, 2 und 3, aber nicht mit dem Antikörper gegen MMP9 sichergestellt
werden. Dies zeigt daher, dass Antikörper als zufrieden stellende
MMP-Inhibitoren zur Verwendung bei der Inhibition der Kontraktion
wirken können.
Es scheint so zu sein, dass während
die MMPs 1, 2 und 3 alle in den Kontraktionsprozess verwickelt sein
können, dies
bei MMP9 nicht der Fall ist.
-
Beispiel 4
-
Es
wurden eine Serie von Experimenten ausgeführt, in denen die MMP mRNA
und Proteinproduktion von humanen Sehnenkapselnfibroblasten unter
einer Reihe von Bedingungen untersucht wurde.
-
Die
Fibroblastenzellen wurden sowohl in Monolayerkulturen gezogen als
auch in Kollagengittern ausgesät.
Gesamt-RNA wurde von Proben enthaltend 3×106-Zellen unter Verwendung
der Methode wie sie in Chomczynski & Sacchi 1987 beschrieben ist, isoliert.
Die Proben wurden von Zellen in Monolayerkulturen am Tag 0 des Experiments
genommen und Proben wurden auch von Zellen genommen, welche Kollagengitter nach
9 Stunden, 1 Tag und 7 Tagen kontrahierten.
-
1 μg/mg Proben
der RNA wurden mit bekannten Kopienzahlen eines synthetischen RNA-Template (0,1
bis 100.000 Kopien), welche Sequenzen enthielten, die zu den Primern
für die
Sequenzen der MMPs 1, 2, 3 und 9 komplementär waren, enthielten. Mit den
Gemischen wurde eine reverse Transkriptase-Reaktion vor der Amplifikation über PCR
unter Verwendung von spezifischen Primern für MMPs 1, 2, 3 und 9 durchgeführt. Während der
PCR-Reaktion kompetetieren
sowohl die Proben-RNA als auch die synthetische Templat-RNA um das
Binden der Primer.
-
Die
Intensität
von Bandeln wurden bildlich analysiert und das Verhältnis von
amplifizierten synthetischen Templat zu der Intensität der amplifizierten
Proben wurde kalkuliert. Diese Werte wurden gegen die anfängliche
Templatkopienzahl aufgetragen. Ist das Verhältnis von amplifiziertem synthetischem
Templat zur Probe 1, ist die anfängliche
Kopienanzahl des synthetischen Templats und der Probe gleich. Dies
erlaubte eine Berechnung der Kopienanzahl der mRNA pro Zelle in
allen Proben.
-
Proben
des konditionierten Mediums und von Kollagengittern (1×105-Zellen/Gitter)
wurden am Tag 1, 3 und 7 nach Aussaat gesammelt. Die Gitter wurden
in phosphatgepufferter Salzlösung
(PBS; 3×3
ml) vor der Homogenisation in 0,5 & (vol/vol) Triton-X100 in PBS ergibt
[Hunt et al. 1993] gewaschen. Es wurde dann eine Gelatinzymographie
[Heussen & Dowdle
1980] mit diesen Proben durchgeführt.
Im Prinzip wurden Proben und vorgefärbte Molekulargewichtsstandards
auf 10 % Tris-Glycin-Gelen enthaltend 0,1 % Gelatin (Novex, R&D Systems, Oxford,
U.K.) aufgetrennt. Die Gele wurden dann 30 Minuten in Renaturierungspuffer,
30 Minuten in Entwicklungspuffer gefolgt von weiteren 18 Stunden
im Entwicklungspuffer bei 37° C
(alle Novex) inkubiert. Die Gele wurden dann in 0,5 % (wt/vol) Commassieblue
in 45 % (vol/vol) Wasser, 45 % (vol/vol) Methanol und 10 % (vol/vol)
Eisessig gefärbt,
gefolgt von einem Entfärben
in 45 % (vol/vol) Wasser, 45 % (vol/vol) Wasser, 45 % (vol/vol)
Methanol und 10 % (vol/vol) Eisessig. Die MMP-Aktivität erschien
als klare Banden auf einen blauen Hintergrund.
-
Resultate
-
Die
Experimente zeigten, dass die RNA, die aus Zellen die Kollagen kontrahierten
extrahiert wurde erhöhte
Spiegel an mRNA für
MMPs 1, 3 und 3 aber nicht 9 enthielten, verglichen mit der, welche
aus Zellen aus Monolayerkulturen entnommen wurde. Sie zeigten ebenso,
dass die Spiegel an MMP mRNA über
die 7tägige Kulturdauer
abnahmen.
-
-
Siehe
auch 6 bezüglich
der Resultate. 6 ist die Darstellung einer
Fotografie der Resultate der PCR-Reaktion. Sie zeigt die Proben-
und Templatebanden am Tag 0, 9 Stunden, 1 Tag und 7 Tage für mRNA, welche
jeweils MMPs 1, 2, 3 und 9 kodiert.
-
Die
Gelatinzymographie zeigte, dass aktiv kontrahierende Zellen verglichen
mit Zellen aus Monolayerkulturen vier proteolytisch aktive Spezies
herstellten (Mr etwa 100.000; 90.200; 72.000 und 57.000), von denen
zwei (die mit Mrs 72.000 und 57.000) über die Siebentageperiode zuzunehmen
scheinen. Siehe 7 bezüglich der Resultate. Eine davon
wurde durch Inkubation mit Aminophenylquecksilberazetat (Mr 100.000 reduziert
auf 57.000) aktiviert.
-
Diskussion
-
Die
Experimente zeigten, dass sowohl die MMP mRNA als auch Proteinherstellung
durch okulare Fibroblasten bei Kultur innerhalb und während der
Kontraktion des dreidimensionalen Kollagenmatrix dramatisch erhöht wurde.
Es scheint daher so zu sein, dass während des kontraktilen Prozesses
eine aktive Herstellung von MMPs auftritt.
-
Weitere
Experimente zeigten, dass die Behandlung von besiedelten Gittern
mit Galardin in einer Beseitigung der vier proteolytisch aktiven
Spezies resultierte.
-
Beispiel 5
-
Diese
Untersuchungsserie untersuchte die Wirkung von MMP-Inhibitoren auf
das Ausmaß der
Kontraktion von Kollagengittern durch Fibroblasten aus verschiedenen
Gewebestellen und Arten.
-
Die
Kollagengitter (Gele) wurden wie vorher für Beispiel 1 beschrieben hergestellt
und mit einmal 1×105-Zellen pro Gitter der folgenden Zellen
besiedelt:
- i) humanen Hautfibroblasten;
- ii) Ratten-Parietalplatten-Fibroblasten; oder
- iii) Ratten-Endotendon-Fibroblasten.
-
Die
Gitter wurden dann mit Wachstumsmedium enthaltend Glardin in einer
Konzentration von 40 μg/ml oder
Hydroxansäure
in einer Konzentration von 100 μM
(Kontrolle) behandelt. Die Teste wurden wie in Beispiel 3 oben hergestellt
und eine etwa 3 ml Dose der entsprechenden Testlösungen wurde verwendet. Die
Fläche jedes
Gitters wurde über
7 Tage gemessen und die Resultate sind in den 4A, 4B und 4C gezeigt.
-
Die 4A, 4B und 4C sind
Plots der mittleren Gitterfläche über die
Zeit für
Gitter, die mit Fibroblasten und Behandlung mit einer der entweder
der Kontrolllösung
oder der Inhibitorlösung
bewachsen sind. 4A für humane dermale Fibroblasten, 4B für Rattenparietalplatten-Fibroblasten
und 4C für Rattenendotendonfibroblasten.
Wie ersichtlich wird, war die Kontraktion der Gitter, die mit einem
der drei Arten von Fibroblasten besiedelt waren, deutlich reduziert,
wenn sie mit Inhibitorlösungen
behandelt wurden, verglichen mit Gittern, die mit derselben Art
von Fibroblasten besiedelt war und mit Kontrolllösung behandelt wurden.
-
Diskussion
-
Die
Behandlung mit dem Inhibitor resultierte in einer signifikanten
Ausmaß an
Inhibition der Kontraktion verglichen mit den Kontrollen bei allen
Zelltypen. In jedem Fall war die Inhibition der Kontraktion begleitet von
einer verminderten zellulären
Invasion in und Migration durch die umgebende Matrix verglichen
durch den Kontrollen. Es scheint daher so zu sein, dass die Inhibition
der zellulären
Invasion ein wichtiger Mechanismus der MMP-Inhibitorwirkung ist.
-
Beispiel 6
-
Die
Wirkung eines MMP-Inhibitors auf die Kontraktion einer künstlichen
Hautäquivalenz
wurde getestet. Ein Kollagengitter (Gel) wurde hergestellt wie in
Beispiel 1 und sowohl mit humanen Keratinocyten und humanen Hautfibroblasten
besät,
um eine Haut nachzuahmen. Dieses Gitter wurde dann mit Wachstumsmedium enthaltend
Galardin in einer Konzentration von 40 μg/ml oder Hydroxansäure in einer
Konzentration von 100 μM
(Kontrolle) behandelt. Die Lösungen
wurden hergestellt wie in Beispiel 3(a) oben beschrieben und es
wurden jeweils etwa 3 ml Portionen der entsprechenden Lösungen verwendet.
Die Gitterfläche
wurde 7 Tage gemessen und die Resultate sind in 5 gezeigt.
-
5 ist
ein Plot der mittleren Gitterfläche über die
Zeit (in Tagen) für
Gitter, die mit Kontrolllösung
und Gitter die mit Inhibitorlösung
behandelt wurden. Wie ersichtlich wird, trat bei den Gittern, die
mit Inhibitorlösung behandelt
wurden eine geringere Kontraktion auf als bei denen, die mit Kontrolllösung behandelt
wurde.
-
Diskussion
-
Es
ist daher möglich,
die Kontraktion eines Kollagengels mit Fibroblasten und epithelialen
Zellen, d. h. in etwa einem Modell der Haut, zu inhibieren.
-
Beispiel 7
-
In
dieser Reihe von Experimenten wurden die Wirkungen von MMP-Inhibitoren
auf okulare Fibroblastenmorphologie innerhalb von Kollagengittern
untersucht.
-
Kollagengitter
wurden mit okularen Fibroblasten hergestellt und mit MMP-Inhibitoren behandelt,
sowohl mit synthetisch-chemikalischen und mit Antikörpern, wie
in Beispiel 3 oben beschrieben. Die zelluläre Morphologie wurde über eine
Phasenkontrastmikroskopie untersucht.
-
7
Tage nach Aussäen
zeigten Zellen, die Kontrollkollagengitter bewuchsen, eine sternförmige (S)
und eine bipolare (B) Morphologie. Zellen, die mit 4 μg/ml Galardin,
4 μg/ml
BB-94, einem Antikörper
gegen MMp 1 oder MMP2 behandelt wurden, zeigten 7 Tage nach Aussäen kleine
zytoplasmatische Vorsprünge.
Zellen, die mit Antikörper
gegen MMP3 behandelt wurden, zeigten gar keine zytoplasmatischen
Vorsprünge
in die umgebende Matrix. Die Behandlung mit einem Antikörper gegen
MMP9 beeinflusste die Morphologie verglichen mit den Kontrollen
nicht.
-
Diskussion
-
Diese
Resultate zeigten, dass Zellen, die Gitter besiedeln, welche mit
Galardin, BB-94 und Antikörper gegen
MMPs 1, 2 und 3 behandelt wurden, eine verringernde Invasion in
die umgebende Kollagenmatrix verglichen mit Kontrollen zeigten und
verglichen mit Zellen, die einem Antikörper gegen MMP9 behandelt wurden. Diese
Abnahme an Invasion in die Matrix war jeweils begleitet von der
Inhibition sowohl der Gitterkontraktion als auch der Migration durch
die Matrix. Dies zeigte wiederum, dass die Inhibition der Invasion
wichtig ist.
-
Beispiel 8
-
Diese
Serie an Experimenten wurde geplant, um die Wirkungen eines MMP-Inhibitors (Galardin)
auf zelluläre
Vorgänge
in Sehnenkapselnfibroblasten zu untersuchen, die für die Kollagenkontraktion
erforderlich sind.
-
Monolayerkulturen
von Fibroblasten und Kollagengittern (Gelen), die mit 1×105-Zellen
pro Gitter ausgesät
wurden, wurden hergestellt (wie beschrieben in Beispiel 1).
-
Das
Ausmaß an
Kontraktion von Kollagengelen, die mit Kontrolllösung und mit Inhibitorlösung enthaltend
40 μg/ml
Galardin behandelt wurden, die Lösungen
wurden hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben und es wurden in
etwa 3 ml Portionen der Lösungen
verwendet (wurde wie oben beschrieben gemessen). 8A zeigt
des Ausmaß der
Gitterkontraktion eines Kontrollgels 7 Tage nach Aussaat und 8B zeigt
das Ausmaß der
Kontraktion des Gels, welches mit Inhibitorlösung behandelt wurde.
-
Das
Actincytoskelett von Zellen in Gittern und in Monolayerkulturen
wurde mit FITC-Phalloidin [Martin & Lewis 1992] immunofluorescenz gefärbt. Siehe 9A (Kontrolle)
und 9B (Behandlung mit Inhibitor). Die Zeilen zeigen
Actinstressfasern auf der Oberfläche
der Zelle, die Kollagengele bewuchsen. Diese Fasern sind in der
Kontrolle eindeutig vorhanden, sind jedoch nicht in dem Gitter,
welches mit Inhibitorlösung
behandelt wurde, vorhanden.
-
Es
wurden Unterschiede zwischen den Kontrollen und den denen, die mit
Inhibitor (40 μg/ml
Galardin) behandelt wurden, ersichtlich. Um zu untersuchen, ob diese
Differenz aufgrund einer direkten Wirkung des Inhibitors oder aufgrund
von Unterschieden im Ausmaß der
Invasion in die Matrix abhängt,
wurden Zellen in Monolayerkulturen mit dem Inhibitor behandelt und
das Zytoskelett wurde angefärbt.
Siehe 10A (Kontrolle) und 10B (behandelt mit Inhibitor). Die Pfeile zeigen
Stressfasern auf den Zellen in der Monolayerkultur. Wie ersichtlich
wird, sind diese sowohl in der Kontrollmonolayerkultur als auch
in der Monolayerkultur, die mit Inhibitorlösung behandelt wurde, vorhanden.
-
In
Monolayerkulturen scheint der Inhibitor das Actinzytoskelett verglichen
mit Kontrollen nicht zu beeinflussen.
-
Gitter
für die
Transmissionselektronenmikroskopie wurde drei Tage nach Aussaat
geerntet, mit PBS (3×3
ml) gewaschen und über
Nacht bei 4° C
in 2,5 % (vol/vol) Glutaraldehyd mit 0,5 % (wt/vol) Tanninsäure in 0,07
M Natriumcacodylatpuffer (pH 7,0) fixiert. Nach einer Spülung in
0,01 M Cycodylat-HCl-Puffer (pH 7,3) wurde eine Nachfixierung zwei
Stunden in 1 % (wt/vol) wässrigem
Osmiumtetroxid bei 4° C
durchgeführt,
die Gitter wurden in aufsteigenden Alkoholreihen dehydriert und
in Propylendioxid gebleicht. Die Proben wurden dann mit Propylendioxid/Araldit
(1:1 vol/vol) eine Stunde infiltriert, gefolgt von einer 12stündigen Invasion
in Araldit (Handelsname) alleine. Die Proben wurden in frisches
Araldit eingebettet, ultradünne
Schnitte durchgeführt
und mit gesättigtem
Uranacetat gefolgt von Reynolds Bleizitrat sequenziell angefärbt. Siehe 11A (Kontrolle) und 11B (behandelt
mit Inhibitor). Die Pfeilköpfe
zeigen die zellulären
Befestigungen an die Kollagenmatrix. Es ist eindeutig, dass die
Befestigung der Fibroblasten an die umgebende Kollagenmatrix durch
den Inhibitor nicht beeinflusst wurde.
-
Diskussion
-
Diese
Experimente zeigten, dass Galardin die Befestigung des Cytoskeletts
oder der Zellmatrix der Fibroblasten nicht beeinflusste. Effekte
auf das Zytoskelett oder auf die Zellmatrixbefestigung waren mögliche Erklärungen für die Wirkung
des Galardins auf die Kontraktion und daher für die Wirkung von MMP-Inhibitoren auf die
Kontraktion.
-
Allgemeine Diskussion
-
Eine
Reihe von Untersuchungen haben mögliche
Mechanismen für
die zellvermittelte Kollagenkontraktion vorgeschlagen. Eine Reihe
von Arbeitern schlugen vor, dass MMPs nicht hergestellt werden oder
zwar während
der Gitterkontraktion hergestellt werden, jedoch in den kontraktilen
Prozess nicht impliziert sind. Die oben beschriebenen Experimente
zeigen, dass eine zellulär
erhaltende MMP-Aktivität
entscheidend ist für
den Prozess der Kollagenkontraktion. Erfordernis der MMP-Aktivität für die Kontraktion
scheint bei allen untersuchten Fibroblasten gleich zu sein.
-
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