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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Tetracyclinen für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Förderung
der Wundheilung. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung
von chemisch modifizierten Tetracyclinen zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Förderung
der Wundheilung von akuten oder nicht-chronischen Wunden bei Subjekten,
deren Wundheilung beeinträchtigt
ist.
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Die
medizinische Bedeutung der Wundheilung kann nicht überbewertet
werden. Sie ermöglicht
es uns, traumatische Verletzungen, chirurgische Eingriffe und Wunden
aufgrund von mikrobiellen oder anderen physikalischen oder chemischen
Mitteln zu überwinden.
Die Fähigkeit
zur Wundheilung ist für
den Menschen von zentraler Bedeutung. Herkömmlicherweise ist man der Auffassung,
dass ein Haupthindernis bei der Wundheilung in Infektionen durch
Bakterien und andere Mikroorganismen besteht. Diesbezüglich wurden
chemische und physikalische Barrieren gegen Infektionen entwickelt
und eingesetzt. Chemische Barrieren umfassen allgemeine antiseptische
Mittel und Verfahren, wobei Lister und andere Personen Pionierarbeit
geleistet haben. Bei der chemischen Hemmung von Mikroorganismen
hat mit der Entwicklung von Antibiotika ein neues Zeitalter begonnen.
Diese können
topisch eingesetzt werden, eignen sich aber auch zur Verabreichung
an Menschen und Tiere auf verschiedenen systemischen Wegen. Physikalische
Barrieren greifen im Gegensatz dazu die mikrobiellen Elemente nicht
an, sondern behindern deren physikalischen Zutritt zu Wunden, wobei
sie die Wunden gegen Infektionen schützen, aber auch einen Schutz
gegen erneute Verletzungen bieten. Es fand auch eine kombinierte
Anwendung von chemischen und physikalischen Barrieren statt, z.
B. durch Einverleibung eines Antibiotikums in einen Wundverband.
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Eine
besonders erfolgreiche Klasse von Antibiotika sind die Tetracycline.
Diese Verbindungen, wie Tetracyclin, Sporocyclin und dergl., stellen
Antibiotika mit einem breiten Wirkungsspektrum dar, die sich zur
Verwendung gegen eine Vielzahl von Bakterien eignen. Die Ausgangsverbindung
Tetracyclin weist die folgende allgemeine Strukturformel auf
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Nachstehend
wird das Nummerierungssystem für
den Kern mit mehreren Ringen angegeben:
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Tetracyclin
sowie das 5-OH-Derivat (Terramycin) und das 7-Cl-Derivat (Aureomycin)
kommen in der Natur vor und stellen bekannte Antibiotika dar. Natürliche Tetracycline
können
ohne Verlust ihrer antibiotischen Eigenschaften modifiziert werden,
obgleich hierfür
bestimmte Elemente der Struktur erhalten bleiben müssen. Die
Modifikationen, die an der grundlegenden Tetracyclinstruktur vorgenommen
werden können
oder nicht, werden in einem Übersichtsartikel
von Mitscher (1978) beschrieben. Gemäß Mitscher können Modifikationen an
den Positionen 5–9
des Tetracyclin-Ringsystems
vorgenommen werden, ohne dass ein vollständiger Verlust der antibiotischen
Eigenschaften eintritt. Jedoch führen
Veränderungen
an der Grundstruktur des Ringsystems oder ein Ersatz von Substituenten
in den Positionen 1–4
oder 10–12
im allgemeinen zu synthetischen Tetracyclinen mit einer erheblich
geringeren oder im wesentlichen gar keinen antibakteriellen Aktivität. Beispielsweise
wird 4-Dedimethylaminotetracyclin
im allgemeinen als nicht-antibakterielles Tetracyclin angesehen.
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Die
Verwendung von Tetracyclin-Antibiotika ist zwar im allgemeinen bei
der Behandlung von Infektionen wirksam, kann aber zu unerwünschten
Nebenwirkungen führen.
Beispielsweise kann die Langzeitverabreichung von antibiotischen
Tetracyclinen gesunde Flora verringern oder beseitigen, z. B. die
Darmflora, und kann zur Bildung von antibiotisch resistenten Organismen
oder zum übermäßigen Wachstum
von Hefen und Pilzen führen.
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Antibakterielle
Tetracycline können
enteral oder parenteral verabreicht werden, sie können aber
auch topisch als Inhibitoren von bakteriellem Wachstum verwendet
werden. Derartige Verbindungen und andere Antibiotika werden in
Verbindung mit physikalischen Barrieren, wie Bandagen, verwendet.
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Die
US-Patentschrift 5 229 380 betrifft ein Verfahren, mit dem Zwölffingerdarm-
und Magengeschwüre und
chronische Gastritis zum Stillstand gebracht und behandelt werden
können,
wobei eine wirksame Menge an [4S-(4α,4aα,5aα,12aα)]-4,7-Bis-(dimethylamino)-1,4,4a,5,5a,6,11,12a-octahydro-3,10,12,2a-tetrahydroxy-1,11-dioxo-2-naphthacencarboxamid-monohydrochlorid
verabreicht wird.
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Berg
et al. beschreiben im US-Patent 4 841 962 die Verwendung von Antibiotika
und anderen Typen von chemischen Mitteln in Wundverbänden. Beispielsweise
schlagen Berg et al. vor, Tetracyclin einer Kollagenmatrix, die
an einem Verband haftet, einzuverleiben, um es an einer Wundstelle
freizusetzen. Die Literaturstelle Berg et al. enthält jedoch
keine Beschreibung oder einen Hinweis über die Verwendung von Tetracyclin
für andere
als antibiotische Zwecke. Ferner findet sich darin keine Offenbarung über eine
Verhinderung des Kollagenabbaus bei der Heilung von Wunden.
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Weitere
Beispiele für
antibakterielle Mittel, die Wundverbänden einverleibt werden, sind
beispielsweise aus dem US-Patent 5 081 106 (Bentley et al.) bekannt,
worin Kollagen-Gelatine-Verbände
mit einem Gehalt an Iod beschrieben sind, sowie aus US-Patent 5
227 168 (Chvapil et al.), worin ein Kollagen-Verband mit einem Gehalt
an stabilisierten Chlorverbindungen beschrieben ist.
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Das
US-Patent 4 950 483 (Ksander et al.) erläutert die Verwendung einer
implantierbaren Wundheilungsmatrix, die aus Kollagenfibrillen gebildet
ist, die ein Antibiotikum oder ein anderes biologisch aktives Mittel,
wie FGF oder TGF-β,
enthalten können.
Ksander et al. geben an, dass sich die Matrix selbst zur Förderung der
Gewebereparatur eignet. Verwiesen wird auch auf die US-Patente 5
024 841 und 5 110 604 (Chu et al.). Weitere US-Patente beschreiben
weitere Verfahren und Produkte zum Implantieren von Kollagen in
Wunden, um die Heilung zu erleichtern, z. B. US-Patent 4 837 024
(Michaeli).
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Obgleich
die Verhinderung von bakteriellen Infektionen bei Wunden wichtig
ist, ist die Reparatur des verletzten Gewebes von wesentlicher Bedeutung,
da selbst die reinste Wunde eine Wunde bleibt, wenn keine Rekonstruktion
unter Bildung von intaktem neuem Gewebe erfolgt. Die an der Reparatur
von Hautwunden beteiligten Verfahren sind bekanntermaßen komplex
(vergl. Clark, 1993). Es sind mehrere getrennte, jedoch überlappende
Vorgänge
beteiligt, einschließlich
Entzündung,
Bildung von neuem Gewebe und Remodellierung der darunter liegenden
extrazellulären Bindegewebematrix
(ECM). Der Vorgang der Bildung von neuem Gewebe umfasst Vorgänge der
Reepithelisierung, um rasch die schützende Barriere der Haut gegen
eine bakterielle Invasion wieder herzustellen, sowie die Bildung
von Granulationsgewebe, ein facettenreicher Vorgang, der tiefer
im Gewebe abläuft
und längere
Zeit benötigt,
bis er eingeleitet und beendet wird.
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Kollagen
stellt die Hauptkomponente von Bindegewebematrices dar, nicht nur
in der Haut, sondern auch in anderen Geweben, wie Knochen, Synovialhaut,
Auge, Sehnen, Knorpel und Zahnfleisch. Die Abscheidung und Anreicherung
von Kollagen während
der akuten Wundheilung beginnt mit dem Einsetzen der Bildung von
Granulationsgewebe und setzt sich über die gesamte ausgedehnte
Phase der Matrixremodellierung fort. Jedoch ist die Entfernung von
Kollagen zum frühen
Zeitpunkt beim Wundreparaturvorgang für das Debridement der Wunde
und für
die Vorbereitung einer einwandfreien Rekonstruktion der Epidermis
wesentlich. Der Abbau von Kollagen wird durch Säugetier-Kollagenase, eine gut
charakterisierte Matrix-Metalloproteinase vermittelt, die bald nach
Auftreten einer Wunde erzeugt wird (Inoue et al., 1995). Somit gilt
die kollagenolytische Aktivität
als ein normales Merkmal der akuten Wundreparatur. Tatsächlich hat
es auf den ersten Blick den Anschein, dass ungewöhnlich hohe Grade des Kollagen-Abbaus
beim Debridement und bei der Remodellierung von Geweben, die sich
von einer dermalen Beeinträchtigung
erholen, günstig
sind. Man weiß jedoch,
dass die Erzeugung von Kollagenase auch im Übermaß erfolgen kann.
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Kürzlich wurde
eine neue Klasse von Verbindungen definiert, die strukturell mit
antibiotischen Tetracyclinen verwandt sind, bei denen jedoch durch
chemische Modifikation die antibiotische Aktivität im wesentlichen oder vollständig beseitigt
worden ist. Es wurde festgestellt, dass diese als chemisch modifizierte
Tetracycline (CMTs) bekannten Verbindungen eine Anzahl von interessanten
Eigenschaften besitzen, z. B. bewirken sie in vivo eine Hemmung
von übermäßiger kollagenolytischer
Aktivität
(vergl. beispielsweise Golub et al., 1991; Ryan et al., 1996).
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Ein
Vorschlag zur Verwendung von CMTs bei der Unterstützung der
Heilung von chronischen Wunden wurde im US-Patent 4 704 383 (McNamara
et al.) gemacht. In dieser Druckschrift wird angegeben, dass Tetracycline
bei der Behandlung von ulzerativen Läsionen, wie Decubitus-Geschwüren, diabetischen
Geschwüren
und Epidermolysis bullosa, topisch auf die Haut aufgetragen werden
können.
Eine derartige Anwendung ist mit der Wirkung von Tetracyclinen als
Inhibitoren von übermäßiger Kollagenase-Aktivität bei Zuständen, bei denen
eine derartige übermäßige Aktivität festgestellt
wird, verwandt. Die in der Druckschrift von McNamara et al. erwähnten chronischen
Geschwüre
sind typisch für
Geschwüre,
die sich aufgrund einer übermäßigen kollagenolytischen
Aktivität
ergeben oder dieser zuzuschreiben sind. Derartige Geschwüre heilen
nicht spontan, wobei eine normale Heilungsgeschwindigkeit nicht
im entferntesten erreicht wird und häufig überhaupt keine Heilung erfolgt.
Mit Sicherheit ermöglicht
eine Langzeitanwendung von Antibiotika bei diesen Bedingungen eine
Heilung an sich, was unterstreicht, dass eine mikrobielle Hemmung
zwar einen wichtigen Gesichtspunkt darstellt, dass aber Antibiotika
die zugrundeliegenden Mechanismen (des Wirtsstoffwechsels), durch
die das ulzerierte Gewebe repariert wird, nicht fördern. Obgleich
CMTs offensichtlich bei der Behandlung von Wunden, die sich aufgrund
einer übermäßigen kollagenolytischen
Aktivität
ergeben, wertvoll sind, ist aus dem Patent von McNamara et al. nicht
ersichtlich, ob die Verwendung von CMTs überhaupt bei akuten Wunden,
die durch andere Ursachen herbeigeführt werden, geeignet ist. Auch
finden sich in dieser Druckschrift keine Hinweise darauf, dass eine
Hemmung der kollagenolytischen Aktivität von Nutzen bei anderen Typen
von Wunden sein könnte.
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Das
US-Patent 5 196 196 (Scott et al.) beschreibt die Verwendung von
Protease-Inhibitoren, die von Bindegewebszellen sezerniert werden,
in Wundverbänden
als Mittel zur Regulation der Aktivität von Enzymen (Serinproteasen),
die bei der Remodellierung oder Zerstörung von Geweben beteiligt
sind. Derartige Inhibitoren benötigen
aber rekombinante Techniken zu ihrer Identifizierung und komplizierte
biotechnologische Vorgänge
zu ihrer Erzeugung, weswegen ihre Herstellung mit erheblichen Kosten
verbunden ist.
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Im
Hinblick auf die vorstehenden Überlegungen
ist klar ersichtlich, dass die gemäß dem Stand der Technik eingesetzten
Verfahren zur Förderung
der Heilung von akuten traumatischen Wunden auf eine Anzahl von
Wegen begrenzt sind. Beispielsweise gibt es gemäß dem Stand der Technik keine
wirksamen Maßnahmen zur
Förderung
physiologischer Vorgänge,
die bei der Heilung von akuten traumatischen Wunden, wie Risswunden,
Abschürfungen
und Schnitten, beteiligt sind. Demzufolge besteht eine Aufgabe der
Erfindung darin, die vorstehenden Einschränkungen in der medizinischen
Praxis zu überwinden,
indem ein Weg zur Förderung
der Heilung von akuten oder nicht-chronischen Wunden bereitgestellt
wird.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Es
wurde nunmehr festgestellt, dass diese und weitere Ziele erfindungsgemäß erreicht
werden können.
Erfindungsgemäß wird die
Verwendung (Benutzung) einer Tetracyclinverbindung zur Herstellung
eines Medikaments zum Fördern
der Wundheilung der Haut und anderen epithelisierten oder mukosalen
Geweben bereitgestellt. Demzufolge wird erfindungsgemäß die Verwendung
einer Tetracyclinverbindung zur Herstellung eines Medikaments zur
Förderung
der Wundheilung bei einem Säuger
mit einer akuten traumatischen Wunde in einem epithelisierten Gewebe
bereitgestellt, wobei die Tetracyclinverbindung in einer Menge benutzt
wird, die im wesentlichen keine antibakterielle Aktivität aufweist,
jedoch die Wundheilung beim Subjekt wirkungsvoll verbessert.
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Bei
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es bevorzugt, dass die Tetracyclinverbindung im wesentlichen
nicht systemisch absorbiert wird. Zu bevorzugten Tetracyclinverbindungen
gehören
beispielsweise CMT-2 (Tetracylinonitril) und CMT-6 (4-Hydroxy-4-dedimethylaminotetracyclin).
Eine bevorzugte Verwendung beinhaltet die Verabreichung der Tetracyclinverbindung
auf topischem Wege auf epithelisiertes oder mukosales Gewebe. Außerdem wird
die Tetracyclinverbindung zur Herstellung des Medikaments zusammen
mit einer entzündungshemmenden
Menge eines nicht-steroidalen, entzündungshemmenden Arzneistoffes
verwendet.
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In
einem bevorzugten Fall weist der Säuger ein beeinträchtigtes
Wundheilungsvermögen
im epithelisierten Gewebe auf und das Medikament verbessert das
Wundheilungsvermögen
beim Säuger,
und zwar bis zu Niveaus, die in der Population als normal angesehen
werden, oder auch darüber
hinaus. In diesem Fall ist die beeinträchtigte Wundheilung typischerweise
durch eine erhöhte
proteolytische Aktivität
in der Haut oder einem anderen epithelisierten Gewebe des Subjekts
charakterisiert. Die erhöhte
proteolytische Aktivität
kann die Folge einer erhöhten
kollagenolytischen Aktivität
und/oder einer erhöhten
gelatinolytischen Aktivität
sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird erfindungsgemäß die Verwendung
einer Tetracyclinverbindung zur Herstellung eines Medikaments zur
Vermehrung des Kollagens im epithelisierten Gewebe mit einer akuten
Wunde bereitgestellt, wobei die Tetracyclinverbindung in einer Menge
in das epithelisierte Gewebe eingebracht wird, die im wesentlichen
keine antibakterielle Aktivität
aufweist, die jedoch ausreichend ist, um den Kollagengehalt im epithelisierten
Gewebe zu erhöhen.
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Bei
dieser Ausführungsform
beinhaltet die erfindungsgemäße Verwendung
einer Tetracyclinverbindung das Einbringen einer Tetracyclinverbindung
in die Haut oder ein anderes epithelisiertes Gewebe in einer Menge,
die im wesentlichen keine antibakterielle Aktivität aufweist,
die jedoch ausreichend ist, den Kollagengehalt des epithelisierten
Gewebes zu erhöhen,
um das Kollagen oder Bindegewebe, das aufgrund der Verletzung verloren
gegangen ist, zu ersetzen. Das Medikament kann zur Erhöhung des
Kollagenspiegels in der Haut oder anderen epithelisierten Geweben
eines Subjekts mit abnormal niedrigem Kollagenspiegel in seinem Gewebe
verwendet werden.
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Erfindungsgemäß wird ferner
ein Wundverband zur Heilung einer akuten traumatischen Wunde der Haut
oder eines anderen epithelisierten Gewebes bereitgestellt. Der Wundverband
umfasst folgendes: eine Trägergrundlage
und eine Tetracyclinverbindung in einer Menge, die im wesentlichen
keine antibakterielle Aktivität
aufweist, die jedoch ausreicht, die Heilung des epithelisierten
Gewebes zu fördern.
Der Wundverband kann ferner einen nicht-steroidalen entzündungshemmenden
Arzneistoff in einer Menge, die ausreicht, die Entzündung im
epithelisierten Gewebe zu hemmen, enthalten.
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Diese
und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der ausführlichen
Beschreibung und den Beispielen, die nachstehend vorgelegt werden.
Die ausführliche
Beschreibung und die Beispiele fördern
das Verständnis
der Erfindung, sind jedoch nicht als Einschränkung des Schutzumfangs der
Erfindung zu verstehen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
Akte dieses Patents enthält
mindestens eine Farbzeichnung. Kopien dieses Patents mit einer oder mehreren
Farbzeichnungen werden vom Patentamt auf Anforderung und nach Entrichtung
der erforderlichen Gebühr
bereitgestellt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung wurden im Hinblick auf die Erläuterung und die Beschreibung
der Erfindung ausgewählt,
sollen aber in keiner Weise den Schutzumfang der Erfindung beschränken. Die
bevorzugten Ausführungsformen
bestimmter Aspekte der Erfindung werden in der beigefügten Zeichnung
dargestellt.
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1 ist
ein Computer-Abtastdiagramm eines PAGE-Gels zur Darstellung des
Einflusses einer Tetracyclin (CMT-6)-Behandlung auf die Kollagenase-Aktivität bei der
Wundheilung, bestimmt unter Verwendung von [3H-Methyl]-Kollagen
als Substrat.
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2 ist
ein Fluorogramm eines PAGE-Gels zur Darstellung des Einflusses einer
Tetracyclin (CMT-2)-Behandlung auf die Kollagenase-Aktivität bei der
Wundheilung, bestimmt unter Verwendung von [3H-Methyl]-Kollagen als Substrat.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Förderung der Heilung von akuten
traumatischen Wunden in epithelisierten Geweben abgestellt. Die
Erfindung betrifft die Verwendung einer Tetracyclinverbindung zur
Herstellung eines Medikaments zur Wiederherstellung oder Verbesserung
der Heilung von akuten traumatischen Wunden der Haut und anderer
epithelisierter Gewebe. Bei den verwendeten Tetracyclinverbindungen
handelt es sich vorzugsweise um chemisch modifizierte Tetracycline,
die im allgemeines ein geringes oder gar kein antimikrobielles Vermögen aufweisen.
Jedoch können
erfindungsgemäß auch subantibakterielle
Dosen von typischerweise antibakteriellen Tetracyclinen verwendet
werden.
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Das
erfindungsgemäß unter
Verwendung einer Tetracyclinverbindung hergestellte Medikament eignet sich
zur Verwendung für
die Förderung
der Heilung von akuten traumatischen Wunden bei Säugern. Akute traumatische
Wunden treten typischerweise plötzlich
auf, z. B. in Form von Läsionen
bei einer traumatischen Schädigung.
Die Klasse von Wunden, die einer Behandlung durch das erfindungsgemäß unter
Verwendung einer Tetracyclinverbindung hergestellten Medikaments
zugänglich
ist, umfasst akute traumatische Wunden, die einer Primärheilung
unterliegen, und akute traumatische Wunden, die einer Sekundärheilung
unterliegen. Somit eignet sich das unter erfindungsgemäßer Verwendung
einer Tetracyclinverbindung hergestellte Medikament zur Besserung
der Heilung von Wunden, die einer Primärheilung unterliegen, die durch
Wundheilung ohne Granulationsbildung charakterisiert sind. Typisch
für derartige
Wunden sind chirurgische Schnitte. Das Medikament eignet sich auch
zur Unterstützung
der Heilung von Wunden, die einer Sekundärheilung unterliegen, d. h.
Wunden, bei denen die Heilung durch Granulationsbildung charakterisiert
ist. Wunden mit Sekundärheilung
sind beispielsweise Risse, Stiche, Abschürfungen und dergl. Die akuten
traumatischen Wunden, die erfindungsgemäß behandelbar sind, können auch
als "nicht-chronische" Wunden bezeichnet
werden.
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Wunden,
die im allgemeinen als "chronisch" oder von langer
Dauer und/oder spontanen oder nicht-traumatischen Ursprungs sind,
fallen nicht unter den Umfang der Erfindung. Beispielsweise ist
das erfindungsgemäß unter
Verwendung einer Tetracyclinverbindung hergestellte Medikament nicht
für ulzerative
Läsionen
oder Erosionen, wie Decubitus-Geschwüre (Durchliegen), diabetische
Geschwüre,
Epidermolysis bullosa und sterile korneale Geschwüre oder
dergl., bestimmt.
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Das
erfindungsgemäß unter
Verwendung einer Tetracyclinverbindung hergestellte Medikament fördert die
Heilung von geschnittener, gerissener, perforierter oder abgeschürfter Haut
(Cutis) bei dem der Behandlung unterliegenden Subjekt. Epidermale,
dermale und darunter liegende subkutane Gewebe können bei derartigen akuten
kutanen oder mukosalen Wunden beteiligt sein und die Heilung lässt sich
bei beliebigen oder sämtlichen
dieser Gewebetypen erfindungsgemäß verbessern.
Ferner kann das Medikament zur Besserung der Heilung anderer epithelisierter
Gewebe verwendet werden, z. B. von beliebigen Geweben, bei denen
eine Epithelschicht verletzt ist, entweder mit oder ohne Verletzung
der darunter liegenden Stütz-
oder Bindegewebe. Der Ausdruck "epithelisiertes
Gewebe" wird allgemein
auf Haut oder beliebige andere Gewebe angewandt, die ein Epithel
(dieser Ausdruck wird in der herkömmlichen Bedeutung verwendet)
aufweisen oder damit verbunden sind. Weitere Gewebe innerhalb der
Bedeutung des Ausdrucks "epithelisierte
Gewebe" (und somit
für die
erfindungsgemäße Behandlung
geeignet) umfassen (ohne Beschränkung
hierauf) mukosale Gewebe in der Mundhöhle und anderen Körperhöhlen. Funktionell
eignet sich das Medikament zur Behandlung beliebiger, akut traumatisierter
Körpergewebe,
bei denen die Hemmung der kollagenolytischen Aktivität bei der
Besserung der Heilung des Gewebes von Vorteil ist.
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Die
erfindungsgemäß behandelbaren
Zustände
treten bei Säugetiersubjekten
auf. Säuger
umfassen beispielsweise Menschen, sowie Haustiere, wie Hunde und
Katzen, Labortiere, wie Ratten und Mäuse, und landwirtschaftlich
genutzte Tiere, wie Pferde und Rinder.
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Zu
den Vorteilen des erfindungsgemäß unter
Verwendung einer Tetracyclinverbindung hergestellten Medikaments
gehört
die Verwendungsmöglichkeit
zur Verbesserung der Integrität
der heilenden Haut durch Verringerung der Granulationsmenge während des
Heilungsvorgangs. Eine Granulation ist durch die Bildung von kleinen,
abgerundeten Gewebemassen in den Wunden charakterisiert, die weitgehend
aus Kapillaren und Fibroblasten bestehen, wobei häufig gleichzeitig
entzündliche
Zellen vorhanden sind. Somit lässt
sich überschüssiges Narbengewebe
vermindern, wobei sich gleichzeitig eine verringerte Entstellung
oder Verzerrung der Haut, die mit der Narbenbindung verbunden ist,
ergibt.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
einer Tetracyclinverbindung zur Herstellung eines Medikaments beinhaltet
die Verwendung der Tetracyclinverbindung in einer Menge, die im
wesentlichen keine antibakterielle Aktivität aufweist, jedoch die Heilung
einer akuten traumatischen Wunde in einem epithelisierten Gewebe
verbessert. Vorzugsweise ist die Tetracyclinverbindung chemisch
so modifiziert, dass ihre antimikrobiellen Eigenschaften verringert
oder beseitigt sind. Verfahren zur Verringerung der antimikrobiellen
Eigenschaften von Tetracyclinen werden von Mitscher (1978) beschrieben.
Wie Mitscher betont, führt
eine Modifikation von Tetracyclin in den Positionen 1, 2, 3, 4,
10 oder 12a zu einem Verlust von antibiotischer Aktivität. Die Verwendung
von derartigen, chemisch modifizierten Tetracyclinen wird erfindungsgemäß bevorzugt,
da sie in höheren
Konzentrationen als antimikrobielle Tetracycline verwendet werden
können,
während
bestimmte Nachteile, wie ein unterschiedsloses Abtöten von
wertvollen Mikroorganismen und das Auftreten von resistenten Mikroorganismen, Nachteile,
die häufig
mit der Verwendung von antimikrobiellen oder antibakteriellen Mengen
derartiger Verbindungen verbunden sind, vermieden werden.
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Bei
den bevorzugten, chemisch modifizierten Tetracyclinen handelt es
sich um solche Produkte, denen die Dimethylaminogruppe in der Position
4 der Ringstruktur fehlt. Zu derartigen chemisch modifizierten Tetracyclinen
gehören
beispielsweise 4-Dedimethylaminotetracyclin (CMT-1), 4-Dedimethylamino-5-oxytetracyclin, 4-Dedimethylamino-7-chlortetracyclin
(CMT-4), 4-Hydroxy-4-dedimethylaminotetracyclin (CMT-6), 5a,6-Anhydro-4-hydroxy-4-dedimethylaminotetracyclin,
6-Demethyl-6-desoxy-4-dedimethylaminotetracyclin
(CMT-3), 4-Dedimethylamino-12a-desoxytetracyclin
(CMT-7) und 6-α-Desoxy-5-hydroxy-4-dedimethylaminotetracyclin (CMT-8).
Ferner eignen sich Tetracycline, die in der 2-Kohlenstoffposition
modifiziert sind, zur Herstellung eines Nitrils, wie Tetracyclinonitril,
als antibakterielle, Antimetalloproteinase-Mittel.
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Zu
weiteren Beispielen für
Tetracycline, die im Hinblick auf eine verringerte antimikrobielle
Aktivität
modifiziert sind, gehören
6-α-Benzylthiomethylentetracyclin,
das mono-N-alkylierte Amid von Tetracyclin, 6-Fluor-6-demethyltetracyclin
oder 11α-Chlortetracyclin.
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Ein
besonders bevorzugtes CMT ist 4-Hydroxy-4-dedimethylaminotetracyclin (hier als
CMT-6 bezeichnet), von dem festgestellt wurde, dass es in signifikanter
Weise den Kollagengehalt in heilenden Wunden verbessert. Ein weiteres,
hochgradig bevorzugtes CMT ist Tetracyclinonitril (CMT-2), das offensichtlich
noch wirksamer bei der Wundheilung ist. Tatsächlich werden CMT-2 und CMT-6
bei der Einnahme nicht in erheblichem Maße im Blutkreislauf resorbiert
und unterliegen im allgemeinen einer begrenzten biologischen Verteilung. CMT-2,
CMT-6 und weitere CMTs, die eine derartige, im wesentlichen lokale
Verteilung aufweisen, werden wegen ihrer lokalisierten Wirksamkeit
bei der Hemmung der kollagenolytischen Aktivität an einer Verletzungsstelle,
ohne dass sie eine breitere systemische Hemmung der proteolytischen
Aktivität
bewirken, bevorzugt. Beispielsweise wäre eine topische Anwendung
dieser nicht-resorbierbaren CMTs bei oralen Läsionen erstrebenswert, da die
CMTs auch nach dem Schlucken nicht in einem signifikanten Umfang
resorbiert würden.
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Erfindungsgemäß können auch
Tetracyclinverbindungen verwendet werden, die eine antibakterielle Aktivität besitzen.
Jedoch werden derartige Verbindungen in Mengen verwendet, die im
wesentlichen keine antibakterielle Wirkung besitzen, die aber eine
Besserung der Heilung von akuten traumatischen Wunden im epithelisierten
Gewebe bewirken. Zu bevorzugten Verbindungen dieses Typs gehören Tetracyclin,
Doxycyclin, Demeclocyclin und Minocyclin.
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Die
erfindungsgemäß zur Herstellung
eines Medikaments verwendeten Tetracyclinverbindungen weisen offensichtlich
ihre günstige
Wirkung in dosisabhängiger
Art und Weise auf. Es wurde nämlich
beobachtet, dass innerhalb breiter Grenzen eine Verabreichung größerer Mengen
einer Tetracyclinverbindung die Wundheilung in höherem Maße bessert, als dies bei Verabreichung
einer geringeren Menge der Fall ist. Außerdem wurde eine Wirksamkeit
in Dosierungen, die unter der Konzentration liegt, bei der eine
toxische Wirkung festgestellt wird, beobachtet.
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Bei
der erfindungsgemäß verwendeten
Menge der Tetracyclinverbindung handelt es sich um eine Menge, die
antikollagenolytisch wirksam ist, ohne antimikrobiell wirksam zu
sein. Eine Menge einer Tetracyclinverbindung ist dann antikollagenolytisch
wirksam, wenn sie in signifikanter Weise die kollagenolytische Aktivität verringert.
Eine Tetracyclinverbindung ist nicht antimikrobiell wirksam, wenn
sie in signifikanter Weise das Wachstum von Mikroorganismen verhindert.
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Die
maximale Dosierung für
ein Subjekt ist die höchste
Dosierung, die keine unerwünschten
oder unverträglichen
Nebenwirkungen hervorruft. Beispielsweise kann die Tetracyclinverbindung
in einer Menge von etwa 0,1 mg/kg/Tag bis etwa 30 mg/kg/Tag und
vorzugsweise von etwa 1 mg/kg/Tag bis etwa 18 mg/kg/Tag verabreicht
werden. Für
die erfindungsgemäßen Zwecke
umfassen Nebenwirkungen eine klinisch signifikante, antimikrobielle
oder antibakterielle Aktivität
sowie toxische Wirkungen. Beispielsweise würde eine Dosis von mehr als
etwa 50 mg/kg/Tag wahrscheinlich Nebenwirkungen bei den meisten
Säugern,
einschließlich
Menschen, hervorrufen. Auf jeden Fall stützt sich der Arzt auf das einschlägige Fachwissen.
Die Erfindung umfasst ohne Einschränkungen Dosierungen, die zur
Erzielung der beschriebenen Erscheinungen wirksam sind.
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Eine
topische Anwendung von Tetracyclinverbindungen in Mengen bis zu
etwa 25% (Gew./Gew.) in einem Träger
eignet sich daher je nach der Indikation. Insbesondere wird angenommen,
dass eine Anwendung von Tetracyclinverbindungen in Mengen von etwa
0,1 bis etwa 10% in wirksamer Weise die erfindungsgemäße Heilung
fördert.
Es wird angenommen, dass diese Mengen keine signifikante Toxizität bei dem
behandelten Subjekt herbeiführen.
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Erfindungsgemäß kommt
eine kombinierte oder koordinierte topische und systemische Verabreichung der
Tetracyclinverbindungen in Betracht. Beispielsweise kann eine nicht-resorbierbare
Tetracyclinverbindung, wie CMT-2 oder CMT-6, topisch verabreicht
werden, während
eine Tetracyclinverbindung, die zu einer erheblichen Resorption
und wirksamen systemischen Verteilung im Subjekt befähigt ist,
wie CMT-1, CMT-3, CMT-7 oder CMT-8, systemisch verabreicht wird.
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Die
Tetracyclinverbindung kann auch zusammen mit einem Mittel verabreicht
werden, das zur Hemmung einer Entzündung im Gewebe, bei dem eine
akute traumatische Wunde vorliegt, befähigt ist. Zu bevorzugten entzündungshemmenden
Mitteln, die zur gemeinsamen Verabreichung geeignet sind, gehören nicht-steroidale,
entzündungshemmende
Arzneistoffe (NSAIDs). Das NSAID kann aus den verschiedenen Klassen
derartiger Verbindungen ausgewählt
werden. Zu derartigen Klassen gehören beispielsweise Salicylate,
wie Acetylsalicylsäure
und Diflunisal; Essigsäuren,
wie Indomethacin, Sulindac, Tolmetin, Diclofenac und Etodolac; Propionsäuren, wie
Flurbiprofen, Naproxen und Ketoprofen; und Fenamate, wie Meclofenamat;
und Oxicame, wie Piroxicam. Im allgemeinen handelt es sich bei der
Menge des NSAID um eine Menge, die zur Hemmung der Entzündung im
betroffenen Gewebe ausreichend ist. Die entzündungshemmende Menge hängt von
dem verwendeten NSAID und von anderen ersichtlichen Faktoren ab
und lässt
sich vom erfahrenen Arzt leicht bestimmen.
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Die
bevorzugte pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung im Medikament,
das erfindungsgemäß unter
Verwendung einer Tetracyclinverbindung hergestellt worden ist, umfasst
eine Kombination der Tetracyclinverbindung in einem geeigneten pharmazeutischen
Träger
(Vehikel) oder Exzipiens, wie es dem Fachmann geläufig ist.
Die hochgradig bevorzugte Abgabeart umfasst eine topische Anwendung.
Demgemäß eignet
sich der Träger
vorzugsweise für
die topische Verwendung. Zu Zusammensetzungen, die für eine derartige
topische Anwendung als geeignet angesehen werden, gehören Gele,
Salben, Lotionen und dergl. Die antimikrobielle Menge der Tetracyclinverbindung
kann zusammen mit einer Trägergrundlage
oder Matrix oder dergl. einverleibt werden, um einen hochgepackten
chirurgischen oder Brandverband oder -bandage, die direkt auf eine
Wunde aufgebracht werden können,
bereitzustellen. Derartige Verbände
können
mit oder ohne Anwendung von erleichternden, pharmazeutisch verträglichen
Substanzen, wie antibiotischen Cremes, verwendet werden. Man kann
sich einer Verabreichung mit zeitlicher Verzögerung oder gesteuerter Abgabe
bedienen, indem man beispielsweise die Tetracyclinverbindung zusammen
mit einem biologisch verträglichen Polymeren
unter gleichzeitiger Ausformung zu einem faserartigen Material aufbringt.
Tatsächlich
eignen sich resorbierbare Kollagen-Matrices für eine zeitlich verzögerte Abgabe
von Medikamenten (vergl. z. B. die US-Patente 4 440 680 (Cioca); 4 407 787
(Stemberger); und 4 294 241 (Miyata). Diese können zur erfindungsgemäßen Abgabe
von Tetracyclinverbindungen verwendet werden. Gegebenenfalls kann
eine antibiotische Nichttetracyclin-Verbindung der nicht-mikrobiellen
Menge der Tetracyclinverbindung und dem Träger zugesetzt werden, um ein
mikrobielles Wachstum an der Wundstelle zu hemmen. Alternativ können die
Mittel zur Abgabe der Tetracyclinverbindung zusammen mit dem pharmazeutischen
Träger
in Form einer Kapsel, einer verpressten Tablette, Pille, Lösung oder
Suspension, die sich für
die orale Verabreichung an das Subjekt eignen, vorliegen. Zu Zusammensetzungen,
die in Betracht kommen, gehören
solche, die zusammen mit Trägern, die
sich zur Verabreichung auf oralem Wege, topischem Wege, durch Injektion
oder durch andere Maßnahmen eignen,
zubereitet werden.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
einer Tetracyclinverbindung zur Herstellung eines Medikaments erhöht die Geschwindigkeit
der Kollagenanreicherung in heilendem, epithelisiertem Gewebe. Demgemäß wird erfindungsgemäß die Geschwindigkeit
der Heilung von akuten traumatischen Wunden durch Hemmung von Säugetier-Matrix-Metalloproteinasen
(MMPs) insbesondere von Kollagenase und Gelatinase, erhöht, wodurch die
Geschwindigkeit des Kollagen-Abbaus im heilenden Gewebe vermindert
wird. (Es ist möglich,
dass die beobachtete Geschwindigkeit der Zunahme des Kollagengehalts
teilweise eine erhöhte
Kollagen-Synthese und/oder -Sekretion widerspiegelt.) Offensichtlich
hemmen Tetracyclinverbindungen Neutrophilen-Kollagenase sowie Fibroblasten-Kollagenase.
Beispielsweise haben Chang et al. (1996) gezeigt, dass Diabetes
in Zusammenhang steht mit erhöhten
Mengen an Kollagenase vom Leukozytentyp und Gelatinase in der Haut,
die vermutlich durch (Cytokin-stimulierte) Fibroblasten gebildet
werden. Demgemäß wird angenommen,
dass das erfindungsgemäß unter
Verwendung einer Tetracyclinverbindung hergestellte Medikament in
wirksamer Weise die Heilung von akuten traumatischen Wunden verstärkt, indem
es Fibroblasten-Kollagenase, die normalerweise bei der Geweberemodellierung
aktiv ist, oder Neutrophilen-Leukozyten-Kollagenase, ein Enzym,
das typischerweise in den frühen
Stadien der Wundheilung aktiv ist, wodurch geschädigtes Gewebe zum Zeitpunkt des
Auftretens der Entzündung
zerstört
wird, hemmt. Das Medikament eignet sich insbesondere zur Hemmung der
Kollagenase vom Neutrophilen-Typ.
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Da
ferner die Neutrophilen-Kollagenase und die Fibroblasten-Kollagenase an der
Verletzungsstelle zu verschiedenen Zeitpunkten erzeugt werden, fällt es unter
den Umfang der Erfindung, für
ein zeitgestütztes
Vorgehen zu sorgen, das eine Folge von zwei oder mehr spezifisch
wirkenden Tetracyclinverbindungen umfasst, z. B. die frühere Hemmung
der Neutrophilen-Kollagenase beim Heilungsvorgang und die spätere Hemmung von
Fibroblasten-Kollagenase. Alternativ könnte eine Störung eines
einzelnen Typs von kollagenolytischer Aktivität bei bestimmten Individuen
die Anwendung einer Vorgehensweise, die auf die Hemmung dieser einzelnen
Aktivitätsquelle
abgestellt ist, indizieren.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
einer Tetracyclinverbindung zur Herstellung eines Medikaments eignet
sich insbesondere für
Subjekte, bei denen der Heilungsprozess beeinträchtigt ist. Beispielsweise
kann in Fällen,
bei denen die Kollagenasespiegel in Reaktion auf eine akute traumatische
Schädigung
steigen, die aber nicht wieder fallen, wie es normalerweise der
Fall wäre,
die Schädigung
chronisch werden, so dass die Heilung übermäßig lange dauert. Das erfindungsgemäß unter
Verwendung einer Tetracyclinverbindung hergestellte Medikament kann
zur Überwindung
der fehlenden Fähigkeit
der Haut, den Grad der kollagenolytischen Aktivität zu verringern,
verwendet werden, was eine Erhöhung
der Kollagenabscheidung und eine gleichzeitige normalisierte Heilung
ermöglicht
und die Induktion einer chronischen Läsion verhindert.
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Somit
ist die Verwendung von chemisch modifizierten Tetracyclinen zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen Medikaments
bei Personen mit akuter oder nicht-chronischer Beeinträchtigung
der Wundheilung und insbesondere bei Personen, die an Diabetes leiden,
wertvoll. Es ist bekannt, dass eine beeinträchtigte Wundheilung eine der
zahlreichen Komplikationen von schlecht kontrolliertem Diabetes
mellitus ist. Es wurden mehrere durch Diabetes induzierte Abnormalitäten im Kollagen-Stoffwechsel identifiziert,
einschließlich
pathologisch überschüssige Kollagenase
und Gelatinase im Zahnfleisch und der Haut der Streptozotocin-diabetischen
Ratte (Ramamurthy et al., 1983; Chang et al., 1996). Wir haben nunmehr
gezeigt, dass derartige Abnormalitäten in wirksamer Weise gehemmt
werden können,
wobei sich bei Personen, die an derartigen Zuständen leiden, die Heilung von
akuten Wunden wiedererlangen lässt.
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Die
folgenden Beispiele dienen dazu, ein tieferes Verständnis der
Erfindung zu erreichen. Die speziellen Materialien und. Bedingungen,
die angewandt werden, dienen lediglich zur weiteren Erläuterung
der Erfindung und stellen keine Einschränkung des vernünftigen
Schutzumfangs der Erfindung dar.
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Beispiel 1
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Ausgewachsene
männliche
Sprague-Dawley-Ratten (Körpergewicht
etwa 350 g) wurden auf folgende experimentelle Gruppen aufgeteilt:
Gruppe
I (n = 4 Ratten): nicht-diabetische Kontrolltiere, die mit Vehikel
allein behandelt wurden (NDC-Gruppe);
Gruppe II (n = 3 Ratten):
unkontrollierte diabetische Tiere, die mit Vehikel allein behandelt
wurden (D-Gruppe); und
Gruppe III (n = 3 Ratten): diabetische
Tiere, die topisch mit CMT-6 (1% Suspension in einem Petrolatum-Träger auf
Mineralölbasis)
behandelt wurden.
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Zu
Beginn des Experiments (T = 0) erhält die entsprechende Anzahl
an Ratten eine Verabreichung von Streptozotocin (STZ) (70 mg/kg)
durch intravenöse
Injektion in die Schwanzvene, um Diabetes und Hyperglykämie gemäß dem Verfahren
von Yu et al. (1993) herbeizuführen.
21 Tage nach der STZ-Injektion wurden sämtliche Ratten betäubt, und
6 kreisförmige
Wunden wurden in der gesamten Dicke mit einer Biopsie-Stanze mit
6 mm Durchmesser in der dorsalen Haut der einzelnen Ratten erzeugt
(man ließ die
Wunden durch sekundäre
Wundheilung heilen). Nach der Erzeugung der Wunden wurde mit dem
Auftragung des Petrolatum-Trägers
entweder allein oder mit einem Gehalt an CMT-6 begonnen, wobei die
Auftragung 1-mal täglich
7 Tage lang erfolgte.
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Nach
der 7-tägigen
Periode wurden die Wunden chirurgisch präpariert und geprüft, und
zwar sowohl histologisch als auch biochemisch. Für die erstgenannte Analyse
wurden Hautbiopsien in 10% neutral gepuffertem Formalin aufbewahrt,
sodann geschnitten und mit Mason-Trichrome gefärbt, das Kollagenfasern (der Hauptstrukturbestandteil
des dermalen Bindegewebes) blau färbt. Für die letztgenannte Untersuchung
wurden Hautbiopsien bei 37°C
getrocknet, gewogen und anschließend in 6 M HCl (106°C, 24 Stunden,
in einem geschlossenen Teströhrchen)
hydrolysiert, um das Kollagenprotein zu Aminosäuren aufzubrechen. Anschließend wurde
Hydroxyprolin kolorimetrisch analysiert, d. h. ein Aminosäure-"Marker" von Kollagen, und
zwar gemäß dem Verfahren
von Stegmann (1958).
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In
sämtlichen
drei Gruppen von Ratten war das Epithel 7 Tage nach Erzeugung der
Wunde über
der heilenden Dermis offensichtlich vollständig wiederhergestellt. Die
Ergebnisse dieser Tests sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Die
Trichrome-Färbung
wird qualitativ angegeben. Der Gehalt an Hydroxyprolin in den Hautproben
wird als μg/mg
trockenes Gewebe (± Standardfehler
des Mittelwerts) angegeben.
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Proben
der heilenden Haut, die zur Darstellung des Kollagengehalts gemäß den vorstehenden
Angaben gefärbt
worden waren, wurden einer mikroskopischen Analyse unterzogen (durch
Photomikrographie bestätigt).
Eine Mikrophotographie der heilenden Haut einer normalen Ratte (Gruppe
I) zeigte eine dichte Kollagenfärbung.
Im Gegensatz dazu zeigte eine Mikrophotographie der heilenden Haut
einer unbehandelten diabetischen Ratte (Gruppe II) nur eine sehr
leichte Kollagenfärbung,
was die Beeinträchtigung
der Heilung bei diesen Tieren erläutert. Schließlich zeigte
eine Mikrophotographie der heilenden Haut einer diabetischen Ratte,
die gemäß den vorstehenden
Angaben mit 1% CMT-6 behandelt worden war, (Gruppe III) einen Kollagengehalt
in der Haut, der gegenüber
den unbehandelten diabetischen Ratten erheblich erhöht war.
Diese Daten sind qualitativ in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Wie
in Tabelle 1 dargelegt, wurde durch Herbeiführung eines diabetischen Zustands
bei den Ratten der Kollagengehalt der heilenden Wunde im Vergleich
zu normalen Kontrolltieren verringert. Dieser Schluss beruhte auf
einer 31%igen Verringerung des Hydroxyprolingehalts und auf einer
Verminderung der Trichrome-Blaufärbung
der Kollagenfasern, verglichen mit der NDC-Gruppe. Dagegen zeigten
die Ratten der Gruppe III (diabetische Ratten plus CMT-6) einen
Kollagengehalt der heilenden Haut, der gegenüber den unbehandelten diabetischen
Tieren um 25% erhöht
war, und zwar auf der Basis der Hydroxyprolin-Messungen. Dieses
Ergebnis stimmt mit der erhöhten
Trichrome-Färbung
von Kollagen auf der Grundlage der histologischen Beobachtung überein.
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Beispiel 2
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Es
wurde ein ähnliches
Experiment wie in Beispiel 1 durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
zwei Konzentrationen an CMT-6 in dem Petrolatum-Träger
auf Mineralöl
suspendiert wurden, d. h. es wurden Suspensionen mit 1% und 3% CMT-6
getestet. In diesem Fall wurden 21 ausgewachsene männliche
Ratten auf 4 experimentelle Gruppen verteilt:
Gruppe I (n =
4 Ratten): nicht-diabetische Kontrolltiere (NDC), die täglich durch
topische Anwendung des Trägers
allein behandelt wurden;
Gruppe II (n = 5 Ratten): unkontrollierte
diabetische Tiere (D), die auf die vorstehende Weise mit dem Träger allein
behandelt wurden;
Gruppe III (n = 6 Ratten): unkontrollierte
diabetische Ratten, die täglich
mit 1% CMT-6 in Petrolatum behandelt wurden; und
Gruppe IV
(n = 6 Ratten): unkontrollierte diabetische Ratten, die täglich mit
3% CMT-6 in Petrolatum behandelt wurden.
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Wie
in Beispiel 1 wurden nach Ablauf von 7 Tagen die Ratten betäubt. Hautbiopsien
wurden ausgeschnitten, hydrolysiert und kolorimetrisch auf den Gehalt
an Hydroxyprolin analysiert. Die Analysenergebnisse sind in Tabelle
2 zusammengestellt, wobei der Gehalt an Hydroxyprolin als μg Hydroxyprolin/mg
trockenes Gewebe (± Standardfehler
des Mittelwerts) angegeben wird.
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Bei
diesem Experiment wird durch Induktion von Diabetes der Kollagengehalt
der heilenden Haut bei den Tieren der Gruppe II um 24% unter die
Kontrolle (Gruppe I) verringert (Tabelle 2). Jedoch wurde durch Behandlung
der diabetischen Ratten mittels topischer Verabreichung von 1% CMT-6
(Gruppe III) und 3% CMT-6 (Gruppe IV) der Wund-Kollagengehalt um
42% bzw. 74% im Vergleich zu den unbehandelten diabetischen Tieren
(Gruppe II) erhöht.
Dies zeigt klar eine dosisabhängige
Wirkung auf die Wundheilung.
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Beispiel 3
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In
diesem Experiment wurden ausgewachsene männliche Ratten auf vier verschiedene
experimentelle Gruppen verteilt, wobei n = 4–6 Ratten pro Gruppe:
Gruppe
I: Diabetische Ratten mit Träger
allein;
Gruppe II: Diabetische Ratten mit 1% CMT-6;
Gruppe
III: Diabetische Ratten mit 3% CMT-6; und
Gruppe IV: Diabetische
Ratten mit 1% CMT-2.
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Man
bediente sich des vorstehend beschriebenen Wundtests. Am Tag 7 nach
der Wundenbildung und nach täglicher
topischer Anwendung entweder von Träger allein oder CMT-6 oder
CMT-2 wurden die Wunden chirurgisch ausgeschnitten. Die Kollagenase-Aktivität wurde
gemäß dem Verfahren
von Golub et al. (1985) gemessen.
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Nachstehend
wird die Messung der Kollagenase-Aktivität kurz beschrieben: die einzelnen
Hautbiopsien wurden gewogen und extrahiert. Die Extrakte wurden
partiell durch Fällung
mit Ammoniumsulfat gereinigt. Aliquotanteile der Hautextrakte wurden
sodann mit [3H-Methyl]-Kollagen bei 22°C inkubiert.
Die Reaktionsprodukte wurden durch SDS-PAGE/Fluorographie getrennt. Die Fluorogramme
wurden mit einem Laser-Densitometer
zur Bestimmung der Kollagenase-Aktivität gescannt. (Dieser Test wurde
in Abwesenheit von Aminophenylquecksilberacetat (APMA) durchgeführt, um
aktive, nicht-latente Kollagenase gemäß den Angaben von Golub et
al. (1994) zu bestimmen.)
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1 zeigt
das elektrophoretische Muster von [3H-Methyl]-Kollagen
nach Inkubation mit Hautextrakten diabetischer Ratten der Gruppen
I–III.
Bahnen 2–4:
t = 0; Bahnen 5–7:
Placebo (Träger
allein); Bahnen 8–10:
1% CMT-6; und Bahnen 11–13:
3% CMT-6. Die Bahn 1 ist eine Kontrollprobe von Kollagen ohne Hautextrakt,
wobei das Muster von nicht-abgebautem Kollagen, einschließlich der α-, β- und γ-Kollagenkomponenten,
ersichtlich ist. Bemerkenswert ist die hohe Kollagenase-Aktivität in der
diabetischen Rattenhaut bei t = 0 (αA-Fragmente)
(Bahnen 2–4),
die bei der mit Placebo behandelten (Behandlung mit Vehikel) Haut
der diabetischen Tiere noch höher
ist (Bahnen 5–7).
Die Behandlung mit CMT-6 verringerte die übermäßige Kollagenase-Aktivität, wie sich
durch (i) einen verminderten Verlust der α-, β- und γ-Kollagenkomponenten und (ii)
eine verminderte Bildung von durch αA-Kollagenase
vermittelten Abbauprodukten zeigt. Eine dosisabhängige Wirkung von CMT-6 ist
ersichtlich (Bahnen 8–13).
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2 zeigt
das elektrophoretische Muster von [3H-Methyl]-Kollagen
nach Inkubation mit Hautextrakten von mit Placebo (Träger) behandelten
diabetischen Ratten (Bahnen 1–2)
und von mit 1% CMT-2 behandelten diabetischen Ratten (Bahnen 3–5). Wie
in der vorstehenden 1 ist ein hohes Maß der Kollagenase-Aktivität bei der
mit Placebo behandelten Haut ersichtlich, während ferner eine besonders
erhebliche Hemmung der Kollagenase-Aktivität durch CMT-2 ersichtlich ist.
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Der
Abbau des radioaktiv markierten [3H-Methyl]-Kollagens
durch die Hautextrakte ergab hochmolekulare Fragmente (α1 A und α2 A) von Kollagen,
die in charakteristischer Weise durch Säugetier-Kollagenase erzeugt
werden. Die Ergebnisse dieser Analyse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
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Ein
densitometrisches Scannen der Fluorogramme (1 und 2,
Tabelle 3) zeigte, dass 47% des [3H]-Kollagensubstrats
durch die Hautproben der mit Vehikel behandelten diabetischen Ratten
abgebaut wurde. Die Behandlung der diabetischen Ratten mit 1% oder
3% CMT-6 oder mit 1% CMT-2 verminderte in erheblichem Maße diese
hohe Kollagenase-Aktivität. Speziell
verringerte 1% CMT-6 die kollagenolytische Aktivität bei den
diabetischen Ratten um 83%; 3% CMT-6 verringerte die Aktivität um 87%
und 1% CMT-2 verringerte die Aktivität um 100%. (In einem getrennten
Experiment (Daten nicht aufgeführt)
zeigte die Haut von nicht-diabetischen
Kontrollratten am 7. Tag einen etwa 19%igen Abbau von Kollagen,
verglichen mit dem 47%igen Abbau, der sich bei diesem Experiment
in der diabetischen Gruppe ergab. Die topische Anwendung von 3% CMT-6
verringerte nicht in signifikanter Weise (p > 0,05) die kollagenolytische Aktivität in der
NDC-Rattenhaut.)
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Beispiel 4
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Zusätzlich zu
den vorstehend beschriebenen Experimenten wurde eine Studie über die
Wirkung von CMT-6 auf die Kollagenase- und Gelatinase-Aktivität bei normalen
und SZT-diabetischen Ratten durchgeführt. 24 Ratten wurden in sechs
experimentelle Gruppen eingeteilt:
- I: Normale
Ratten (n = 4 Ratten) wurden nur mit Petrolatum-Träger behandelt;
- II: Normale Ratten (n = 3 Ratten) wurden mit 3% CMT-6 behandelt;
- III: Diabetische Ratten (n = 6 Ratten) blieben unbehandelt,
Testzeitpunkt = 0;
- IV: Diabetische Ratten (n = 4 Ratten) wurden nur mit Träger allein
behandelt, Testzeitpunkt = 7 Tage;
- V: Diabetische Ratten (n = 4 Ratten) wurden mit 1% CMT-6 behandelt;
und
- VI: Diabetische Ratten (n = 3 Ratten) wurden mit 3% CMT-6 behandelt.
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Die
Ratten wurden gemäß dem vorstehend
angegebenen Verfahren behandelt, ausgenommen die Ratten der Gruppe
III, die an dem Tag, an dem die Wunden erzeugt wurden, getestet
wurden. Gewebebiopsien wurden halbiert, wobei die eine Hälfte zur
Extraktion von Kollagenase und Gelatinase und die andere Hälfte zum
Testen des Gehalts an Kollagen verwendet wurde. Der Kollagengehalt
und die Kollagenase-Aktivität
wurden gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren getestet. Die Gelatinase-Aktivität wurde unter Verwendung von
denaturiertem Kollagen (Gelatine) als Substrat getestet. Radioaktiv
markiertes [3H-Methyl]-Gelatinesubstrat
wurde 4 Stunden mit dem extrahierten Enzym bei 37°C inkubiert.
Die unverdaute Gelatine wurde durch Zugabe von nicht-markierter
Gelatine und 45% TCA gefällt.
Nach Zentrifugation wurden die Überstände mit
einem Gehalt an den Gelatine-Abbauprodukten in einem Flüssigszintillations-Spektrometer ausgezählt.
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Die
beiden MMPs (Kollagenase und Gelatinase) wurden sowohl bei fehlender
Aktivierung mit APMA als auch unter Inkubation der Enzymextrakte
mit APMA getestet. Die Ergebnisse ohne Aktivierung sind in der nachstehenden
Tabelle 4 aufgeführt.
Die Kollagenase-Aktivität
wird als Geschwindigkeit des Kollagen-Abbaus angegeben, d. h. ng
Kollagen abgebaut/Stunde/mg Protein (± Standardfehler des Mittelwerts).
Die Gelatinase-Aktivität
wird als Geschwindigkeit des Gelatine-Abbaus angegeben, d. h. μg Gelatine
abgebaut/Stunde/mg Protein (± Standardfehler
des Mittelwerts).
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Wie
aus Tabelle 4 ersichtlich ist, waren sowohl die Kollagenase als
auch die Gelatinase-Konzentrationen bei den mit Vehikel behandelten
diabetischen Wundgeweben erhöht.
Es waren im wesentlichen sämtliche
(90–95%)
der MMPs in den Extrakten aktiv und es lag nur sehr wenig APMA-aktivierbares oder
latentes MMP vor. Durch Scannen des Fluorogramms ergab sich, dass
48% des Kollagens durch die diabetischen Rattengewebe abgebaut wurden.
Zum Zeitpunkt 0 enthielten die Hautgewebe der diabetischen Ratten
ebenfalls aktive Kollagenase und aktive Gelatinase. Bei den mit
1% oder 3% CMT-6 behandelten Wunden waren die Konzentrationen an
Kollagenase und Gelatinase in dosisabhängiger Weise verringert. Normale
Rattenhaut zeigte zum Zeitpunkt 0 keine Kollagenase-Aktivität. Jedoch
induzierte eine Verwundung der nicht-diabetischen Rattenhaut eine
erhöhte
Kollagenase-Aktivität
(17% Kollagen abgebaut), wobei eine Behandlung der Wunden mit 3%
CMT-6 in signifikanter Weise die aktive Gelatinase (p < 0,05) verminderte,
wobei die Kollagenase in einem Ausmaß, das nicht signifikant war,
vermindert wurde.
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Vorstehend
wurden die derzeit bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Für
den Fachmann ist es ersichtlich, dass andere und weitere Ausführungsformen
realisiert werden können,
ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Sämtliche
derartigen weiteren Modifikationen und Abänderungen fallen unter den
Schutzumfang der hier vorgelegten Ansprüche.
-
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