DE19813748A1 - Besserung der Dupuytren-Krankheit - Google Patents
Besserung der Dupuytren-KrankheitInfo
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Description
Die Dupuytren-Krankheit (Dupuytren-Kontraktur) der Hand tritt hauptsächlich
wenn auch nicht ausschließlich bei Männern auf. Sie wird häufiger bei Personen mittleren
Alters und älteren Personen, bei denjenigen nordeuropäischer Abstammung und bei denjeni
gen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, z. B. Diabetes, Alkoholismus und Rauchen
gefunden. Die Ursache ist nicht bekannt.
Die Krankheit ist durch eine Verdickung und Kontraktur der Faszie (Bindegewebe)
der Handfläche gekennzeichnet, und verläuft in der Regel unter Beugungsmißbildungen und
Beteiligung von einem oder mehreren Fingern. Dies ergibt sich aus der Bildung von longitu
dinalen Strängen aus verhärtetem Fasergewebe in der Handfläche, die sich in die Finger aus
dehnt. Eine ähnliche Läsion tritt manchmal im Fuß auf. Es wurde keine wirksame lindernde
Behandlung gefunden; schwere Fälle werden chirurgisch behandelt (Faszienspaltung oder
Faszienausschneidung).
Gegenwärtig ist die am häufigsten durchgeführte Therapie für Involutions- und Re
sidualstadien der Dupuytren-Krankheit die chirurgische Faszienausschneidung (d. h. Entfer
nung). Mehrere Autoren schlugen alternative, nicht-chirurgische Therapieformen vor, die die
chemische oder enzymatische Faszienspaltung umfassen. Die Forscher verwendeten Vitamin
E, Dimethylsulfoxid (DMSO), Tocopherol, Röntgenstrahlen und physikalische Therapie ohne
resultierenden therapeutischen Nutzen. Ferner zeigten Fallberichte, die die Verwendung von
Allopurinol und Methylhydrazin und Steroiden beschrieben, eine gewisse Sofortwirkung aber
keine Langzeitwirkung. Hueston berichtete über die Verwendung eines Gemisches aus Tip
sin, Hyaluronidase und Lidocain, das in Dupuytren-Knötchen und -Stränge von 12 Patienten
injiziert wurde, mit anschließendem Zerreißen der erkrankten Faszie nach gewaltsamer Strec
kung der Finger, aber ohne Langzeitwirkungen.
E. Ippolito et al. (Experimental Study on the Use of Collagenase in Localized Con
nective Tissue Fibrosis, Ital. J. Orthop., Traumatol., Bd. 112, 279-290 [1975]) verwendeten
Kaninchensehnen als Modell für Dupuytren-Stränge. In in vivo Versuchen wurde die Achil
lessehne von Kaninchen mit 1 ml einer Lösung von Whartington-Kollagenase durchtränkt.
Die Lösungen enthielten jeweils 40, 80 und 160 Einheiten des Enzyms pro ml. (Eine Whar
tington-Einheit entspricht etwa zwei ABC-Einheiten.) Nach dem Töten nach 24 Stunden zeig
te die mit 40 Einheiten durchtränkte Sehne keine Anzeichen einer Spaltung, während die mit
160 Einheiten durchtränkte Sehne eine massive Spaltung zeigte.
Wegman, Thomas L., U.S.-Patent 5589171, 31.12.96, berichtet über die Behand
lung der Dupuytren-Krankheit durch Injektion von Kollagenase in den fibrösen Strang. Meß
werte werden vorgelegt, wobei exzidierte Stränge in vitro behandelt werden. In einem Ver
such wurden 3600 ABC-Einheiten Kollagenase in 0,5 ml Verdünnungsmittel in jeden von 10
Strängen injiziert, die anschließend 24 Stunden inkubiert wurden. Das mittlere Dehnungsmo
dul war verringert, und das Zerreißen des Kollagenbündels wurde beobachtet. In einem weite
ren in vitro Versuch wurden exzidierte Stränge in Stücke geschnitten und 48 Stunden mit ver
schiedenen Kollagenasekonzentrationen in einem Verdünnungsmittel innerhalb des Bereiches
von 225 bis 900 ABC-Einheiten pro ml inkubiert. Eine Untersuchung von Schnittpräparaten
der behandelten Stränge offenbarte ein zunehmendes Zerreißen des Kollagens. Es wurde ge
folgert, daß 450 ABC-Einheiten pro ml eine geeignete Konzentration darstellten.
Eine erfolgreiche Erleichterung der Handkontraktur der Dupuytren-Krankheit wird
durch Injizieren einer wirksamen Menge und Konzentration an Kollagenase in den fibrösen
Dupuytren-Strang, Ruhigstellen der Hand sofort nach der Injektion und Aufrechterhalten der
Ruhigstellung für mehrere Stunden erhalten. Die besten Ergebnisse werden erhalten, wenn
sich der Patient im Residualstadium der Krankheit befindet.
Kollagenase ist ein Enzym, das die spezifische Fähigkeit zur Spaltung von Kolla
gen aufweist. Sie wird kommerziell aus der Fermentation von Clostridium histolyticum ge
wonnen und wird durch ein chromatographisches Verfahren gereinigt.
Die Untersuchung der Kollagenaseaktivität beruht auf der 20-24-stündigen Spal
tung von nicht denaturiertem Kollagen (aus Rindersehne) bei einem pH-Wert von 7,2 und bei
37°C. Die Zahl der gespaltenen Peptidbindungen wird durch die Ninhydrinreaktion gemessen.
Die durch Trypsinspaltung freigesetzten Aminogruppen einer Kontrolle werden subtrahiert.
Eine ABC-Nettoeinheit Kollagenase löst Ninhydrin-reaktives Material, das 1,09 nmol Leucin
pro Minute entspricht.
Sterilisiertes, lyophilisiertes Kollagenasepulver mit einem Mindestgehalt von 50
ABC-Einheiten pro mg ist erhältlich. Der Gehalt kann von Charge zu Charge beträchtlich hö
her sein, wird aber bei der Bestimmung des Pulvergewichts bei der Verwendung mit einem
pharmazeutisch verträglichen Träger, z. B. physiologischer Kochsalzlösung, bei der Herstel
lung einer erwünschten Konzentration zur Behandlung berücksichtigt.
Die Kollagenase wird in einem flüssigen Träger, der pharmazeutisch verträglich ist,
umfassend Inaktivität gegenüber der Kollagenase, angewendet. Beispiele sind physiologische
Kochsalzlösung, wäßriger NaCl/CaCl2-Puffer, wäßrige Dextranlösung wäßrige Hetastärkelö
sung.
Gemäß der Erfindung wird Kollagenase in einem flüssigen Träger in einen fibrösen
Dupuytren-Strang injiziert und sofort danach wird die Hand durch Einwickeln mit ausrei
chend Mullbinde und auf solche Art und Weise, daß ein voluminöser Verband gebildet wird,
ruhiggestellt. Die Hand, und im besonderen der betroffene Finger, wird somit an einer wesent
lichen Bewegung gehindert. Die Ruhigstellung wird mehrere Stunden, z. B. 4 bis 10 Stunden,
fortgesetzt. Es wird angenommen, daß dies ein Herauspressen der Kollagenaselösung aus dem
Strang möglichst gering hält und eine ausreichende, jedoch nicht übermäßige Wirkungsdauer
der Kollagenase auf den Strang erlaubt, wodurch sich gute klinische Ergebnisse ergeben. Üb
licherweise wird der Verband zur Schlafenszeit entfernt, wenn die Injektion während des frü
hen Nachmittags stattfindet.
Die verwendete Menge und Konzentration der Kollagenase erweichen und entspan
nen oder zerreißen den Strang wirksam. Die durch den Strang ausgeübte Spannung, die den
Finger gebogen hielt, wird so gelindert, und der Finger streckt sich bald, in der Regel vollstän
dig.
Bevorzugt wird ausreichend Kollagenaselösung in den Dupuytren-Strang injiziert,
um eine Gesamtmenge von wenigstens 8000 ABC-Einheiten, und bevorzugt eine Menge in
nerhalb des Bereiches von 8000 bis etwa 15000 ABC-Einheiten, bereitzustellen. Die bevor
zugte Kollagenasekonzentration im Träger liegt innerhalb des Bereiches von etwa 15000 bis
etwa 75000 ABC-Einheiten pro ml Träger. Geeignete Kombinationen sind zum Beispiel we
nigstens 8000 ABC-Einheiten in einer Konzentration von wenigstens 30000 Einheiten/ml;
wenigstens 10000 Einheiten in einer Konzentration von wenigstens 40000 Einheiten/ml. Im
allgemeinen sollte die Konzentration um so größer sein, je niedriger die Menge an Kollagena
se ist. Somit ist eine Konzentration von 20000 bis 50000 Einheiten/ml wünschenswert, wenn
in einer besonderen Situation die Verwendung von 5000 ABC-Einheiten erwünscht ist.
Das Gesamtvolumen an injizierter Flüssigkeit übersteigt bevorzugt nicht etwa 0,5
ml. Ein kleineres Volumen bis auf etwa 0,25 ml bis etwa 0,1 ml ist in der Regel besonders be
vorzugt.
In wichtigen Ausführungsformen der Erfindung wird die Gesamtdosis pro Strang in
mehreren Portionen, bevorzugt wenigstens drei, an verschiedenen Punkten, jedoch in nächster
Nähe zueinander, in den Strang injiziert. Diese Punkte sind wünschenswerterweise durch ei
nen Abstand von etwa 2 mm getrennt und liegen in der Regel am oder in der Nähe des Meta
karpophalangealgelenks und/oder des proximalen Interphalangealgelenks. Die Nadel der In
jektionsspritze sollte nicht in einem rechten Winkel zum Strang, sondern in spitzen Winkeln
eingestochen werden. Das Ziel dieser Verfahren ist es, eine gute Verteilung der Kollagenase
innerhalb eines kleinen Volumens des Stranges sicherzustellen.
In Fällen, in denen die Ergebnisse einer Einzelbehandlung als ungenügend angese
hen werden, können dieselben Verfahren mit derselben Gesamtmenge und Konzentration an
Kollagenase in wöchentlichen Abständen einmal bis zu nicht mehr als fünfmal wiederholt
werden.
Die Dupuytren-Krankheit ist während des Verlaufes von vielen Jahren langsam
fortschreitend, wobei fixierte Beugefehlstellungen in den Metakarpophalangealgelenken (MP)
und proximalen Interphalangealgelenken (PIP) der Finger hervorgerufen werden. Die kleinen
Finger und Ringfinger sind am häufigsten betroffen. Die Krankheit durchläuft, wie von Luck,
J. V., J. Bone Joint Surg. 41 A: 635-664, 1959, dargestellt, drei Stadien. Das proliferative An
fangsstadium ist durch Knötchenbildung in der Handflächenfaszie gekennzeichnet, in der eine
als Myofibroblast bekannte Zelle (Gabbiani G., Majno G., Am. J. Pathol. 66: 131-138, 1972)
auftritt und zu proliferieren beginnt. Das Involutionsstadium oder mittlere Stadium der Krank
heit ist der Brennpunkt außergewöhnlicher Myofibroblastenproliferation und der Bildung von
aktivem Kollagen vom Typ III durch diese Zellen. In der letzten Phase oder Residualphase
verschwindet das Knötchen unter Verschwinden des Myofibroblasten, und nur ein dichter, fi
bröser Strang aus Kollagen vom Typ I, der histologisch einer Sehne ähnelt, bleibt zurück.
Die beste Verwendung dieser Erfindung liegt in der Behandlung der Residualphase
(Endphase) der Dupuytren-Krankheit. Die logische Erklärung für eine Injektion in die Stränge
anstelle in die Dupuytren-Knötchen oder im Involutionsstadium (mittleren Stadium) ist, daß
die Stränge eine spärliche Population an Fibroblasten enthalten, relativ avaskulär sind und
hauptsächlich aus Kollagen vom Typ I bestehen, jedoch keine Myofibroblasten, wie die
Knötchen und das mittlere Stadium, enthalten. Es gibt keine Hinweise darauf, anzunehmen,
daß Kollagenase gegenüber Myofibroblasten zytotoxisch ist. Daher hat eine Injektion von
Kollagenase in die Myofibroblasten enthaltenden Knötchen oder im mittleren Stadium sehr
wahrscheinlich ein frühes Wiederauftreten oder eine Verschlechterung der Handkontraktur zur
Folge. Das kann der Grund sein, daß frühere, nicht-operative Behandlungen versagten. Diese
Unzulänglichkeit kann durch Injektion in die Stränge des Residualstadiums gemäß der vorlie
genden Erfindung überwunden werden.
In der gesamten experimentellen Arbeit wurde Nucleolysin® von Advance Bio
factures Corporation of Lynbrook, New York, verwendet. Dies ist Kollagenase, die durch Fer
mentation von Clostridium histolyticum erhalten, durch Chromatographie gereinigt und lyo
philisiert wird. Sie wurde mit einem wäßrigen Puffer aus 0,2 mM Calciumchlorid und 0,9%
Natriumchlorid auf die erwünschte Konzentration verdünnt.
In einem kontrollierten Pilotversuch wurden 3600 ABC-Einheiten Kollagenase in
0,5 ml Puffer in zehn Dupuytren-Stränge injiziert, die aus Patienten erhalten wurden, die sich
einer Faszienausschneidung unterzogen. Als Kontrolle wurden zehn weiteren Strängen, die
gleichzeitig auf dieselbe Art und Weise behandelt wurden, nur 0,5 ml Puffer injiziert. Alle
wurden anschließend 24 Stunden bei 37°C inkubiert. Durch Dehnen der behandelten Stränge
in einer Chatillon-Maschine und Messen der Belastung und Dehnung wurde bestimmt, daß
die Stränge, denen Kollagenase injiziert wurde, verglichen mit den Kontrollen, eine 93%ige
Abnahme des Dehnungsmoduls erfuhren.
Die Forscher folgerten, daß "eine Dosis von 3600 Einheiten bei weitem über der
lag, die zum Zerreißen des Stranges bei der Dupuytren-Krankheit benötigt wurde".
Eine kontrollierte in vitro Untersuchung mit Mehrfachdosis wurde anschließend
durchgeführt. Zwanzig Stränge wurden durch einen chirurgischen Eingriff aus Patienten er
halten, und die Proben wurden statistisch einer von vier Gruppen zugeordnet: 150 ABC-Ein
heiten, 300 ABC-Einheiten und 600 ABC-Einheiten Kollagenase und Puffer als Kontroll
gruppe. Jede Gruppe enthielt fünf Stränge. Alle Patienten waren Männer. Das mittlere Alter
der Patienten für die Gruppe mit 600 Einheiten betrug 62 Jahre, für die Gruppe mit 300 Ein
heiten 58, für die Gruppe mit 150 Einheiten 67 und für die Kontrollgruppe 58.
In den mittleren Bereich der Stränge wurde entweder Puffer oder 150, 300 oder 600
ABC-Einheiten Kollagenase injiziert, wobei jede Injektion ein Volumen von 0,2 ml aufwies.
Anschließend wurden sie 24 Stunden bei 37°C inkubiert. Danach wurde jeder Strang in einer
Chatillon-Maschine gedehnt, bis der Strang zerriß.
Es zeigte sich, daß eine Dosis von 300 ABC-Einheiten Kollagenase ausreichte, um
ein Zerreißen des Stranges innerhalb der Grenzen der mittleren Maximalkraft des Fingerex
tensors des kleinen Fingers, Ringfingers, langen Fingers und Zeigefingers hervorzurufen. His
tologisch befanden sich alle erhaltenen Proben im Residualstadium der Krankheit und ent
hielten nur Kollagen vom Typ I nach Anfarbungen mit Sirriusrot.
Diese Untersuchung A wurde in The Journal of Hand Surgery, Bd. 21A, Nr. 3, Mai
1996, 490-495, berichtet.
Anschließend an Untersuchung A wurde eine Reihe von in vivo Versuchen an Pati
enten im Residualstadium der Dupuytren-Krankheit durch dieselben Forscher durchgeführt.
Wenn 300 ABC-Einheiten Kollagenase in 0,1 ml Puffer als Verdünnungsmittel keine Wir
kung zeigten, wurden Versuche mit doppelten Dosen, nämlich 600, 1200, 2400, 4800 und
9600 ABC-Einheiten, jeder Dosis in 0,1 ml Verdünnungsmittel und einem Patienten für jede
Dosis durchgeführt. Eine Einzelinjektion mit einem Winkel von 90 Grad zum Dupuytren-
Strang wurde in der Nähe des Metakarpophalangealgelenks (MP) der Hand durchgeführt.
Nach zweistündigem Warten wurden die Patienten angewiesen, ihre Finger in einem Versuch,
den Strang zu zerreißen, aktiv zu strecken.
Bei keinem dieser Patienten wurde eine Wirkung beobachtet.
Ein unterschiedliches Verfahren wurde anschließend gewählt. Die Injektion wurde
in der Nähe des MP-Gelenks an drei verschiedenen, etwa 2 mm getrennten Stellen durchge
führt, wobei sich die Nadel in einem schiefen Winkel zu der Achse des Stranges befand und in
verschiedenen Winkeln eingestochen wurde, und die erwünschte Gesamtdosis somit in mehre
ren Inkrementen geliefert wurde.
Vor der Injektion wurde die Tiefe des Dupuytren-Stranges in der Hand durch Sicht
barmachen mit Ultraschall unter Verwendung eines von Corometrics hergestellten Alkoa-Ge
rätes, Modell 210, gemessen. Dies ermöglicht es dem Arzt, eine Injektion in die darunterlie
gende Beugersehne zu vermeiden.
Das Ausmaß der Beugung des Fingers an dem MP-Gelenk wurde durch ein Digi
talgoniometer in Grad gemessen.
Die Gesamtdosis betrug 10000 ABC-Einheiten in 0,5 oder 0,25 ml Verdünnungs
mittel.
Sofort nach der Injektion wurde die Hand in einen voluminösen Gazeverband ein
gewickelt und mehrere Stunden ruhiggestellt. Üblicherweise erfolgte die Injektion am Mittag
oder kurz danach, und der Verband wurde zur Schlafenszeit entfernt. Die Patienten wurden er
mutigt, nicht zu versuchen, die Finger zu strecken oder beugen.
Unter Verwendung dieser Verfahren wurden ausgezeichnete klinische Ergebnisse
erhalten.
- 1. Eine 75 Jahre alte Frau wies einen Beugungswinkel ihres linken Ringfingers
von 40 Grad auf. In den Dupuytren-Strang wurden, wie vorstehend beschrieben, 10000 ABC-
Einheiten Kollagenase in 0,5 ml Pufferlösung injiziert. Es ergab sich eine deutliche Schwel
lung, die jedoch am folgenden Tag nachließ. Nach einer Woche hatte der Beugungswinkel auf
25 Grad abgenommen. Nach zwei Wochen war er null, d. h. normal, und blieb so. Nach sieben
Monaten konnte man den Strang noch unter der Haut erkennen, aber er war flacher und wei
cher als vor der Injektion, und der früher deformierte Finger war noch gerade.
Den folgenden drei Patienten wurden 10000 ABC-Einheiten Kollagenase in 0,25 ml Puffer als Verdünnungsmittel injiziert. - 2. Der rechte kleine Finger eines 64 Jahre alten Mannes war um 60 Grad gebogen, d. h. sein Beugungswinkel betrug 60 Grad. Am folgenden ersten Tag nach der Injektion betrug er 45 Grad und nach einer Woche war er null.
- 3. Ein 64 Jahre alter Mann wies einen sehr dicken Dupuytren-Strang auf, der sich von der Handfläche in den linken Ringfinger erstreckte, der einen Beugungswinkel von 45 Grad aufwies. Einen Tag nach der Injektion betrug er 30 Grad und hatte am fünften Tag auf null (normal) abgenommen.
- 4. Ein 64 Jahre alter Mann wies eine Dupuytren-Kontraktur auf, die seinen rech ten, kleinen Finger auf eine Beugung von 60 Grad zog. Nach der Injektion betrug sie nach ei nem Tag 45 Grad, nach zwei Tagen 25 Grad und war nach fünf Tagen normal, d. h. null Grad.
Claims (14)
1. Verwendung von Kollagenase zur Behandlung der Dupuytren-Krankheit, wobei
einem Individuum, das an der Dupuytren-Krankheit leidet, Kollagenase in einen fibrösen
Strang in der Hand, der durch die Krankheit entsteht injiziert wird, und die Menge und
Konzentration der Kollagenase ein Entspannen oder Zerreißen des Stranges bewirken,
und wobei die Hand sofort nach der Injektion ruhiggestellt wird und diese Ruhigstellung
der Hand für mehrere Stunden aufrechterhalten wird, wodurch die durch den Strang
verursachte Beugung des Fingers verbessert wird.
2. Verwendung nach Anspruch 1 wobei eine Gesamtmenge an Kollagenase von
wenigstens 8000 ABC-Einheiten in einem pharmazeutisch verträglichen Träger in einer
Konzentration von wenigstens etwa 30000 ABC-Einheiten pro ml injiziert wird.
3. Verwendung nach Anspruch 2, wobei die Gesamtmenge an Kollagenase
wenigstens 10000 ABC-Einheiten beträgt und die Konzentration wenigstens etwa 40000
ABC-Einheiten pro ml beträgt.
4. Verwendung nach Anspruch 1, wobei das Gesamtvolumen an injizierter
Flüssigkeit etwa 0,5 ml nicht übersteigt.
5. Verwendung nach Anspruch 4, wobei das Gesamtvolumen im Bereich von 0,25
bis 0, 1 ml liegt.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Injektion an mehreren
Punkten in nächster Nähe durchgeführt wird.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei sich das Individuum im
Residualstadium der Dupuytren-Krankheit befindet.
8. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Menge an Kollagenase innerhalb
des Bereiches von 8000 bis etwa 15000 ABC-Einheiten liegt.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Koflagenase in einem
pharmazeutisch verträglichen Träger in einer Konzentration von etwa 15000 bis etwa
75000 ABC-Einheiten Kollagenase pro ml Träger angewendet wird.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Injektionen in spitzen
Winkeln zum Strang durchgeführt werden.
11. Verwendung nach Anspruch 6, wobei die Injektionen an wenigstens drei Punkten
in nächster Nähe durchgeführt werden.
12. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Injektionen am oder
in der Nähe des Metakarpophalangealgelenks und/oder des proximalen
Interphalangealgelenks durchgeführt werden.
13. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Tiefe des Dupuytren-
Stranges in der Hand vor den Injektionen durch Scannen mit Ultraschall quantitativ
bestimmt wird.
14. Arzneimittelzubereitung zur Behandlung der Dupuytren-Krankheit, umfassend
einen flüssigen Träger sowie etwa 8000 bis 15000 ABC-Einheiten Kollagenase in einer
Konzentration von etwa 15000 bis 75000 ABC-Einheiten pro ml Träger.
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