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Diese
Anmeldung ist eine teilweise Fortführung meiner parallel anhängigen Anmeldung
mit der Seriennummer 08/484,382, eingereicht am 07.06.1995, deren
Inhalte hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Verwendung
von Wachstumsfaktoren in Verbindung mit einer bestimmten Form von
Collagenase, um die Beweglichkeit und das Wachstum von Keratinozyten
zu erhöhen.
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Keratinozyten
sind der vornehmliche Zelltyp in der Epidermis. Sie entstehen durch
mitotische Teilung von Stammzellen, die die unterste Lage der Epidermis
ausbilden. Die Keratinozyten wandern aufwärts, ändern ihre Struktur und Funktion,
bis sie verhornte Zellen an der Oberfläche der Haut werden und ggf.
abgestreift werden.
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Die
Heilungsrate von Wunden wird unter anderem durch die Rate der Keratinozytenmigration
und -proliferation beeinflusst. Collagenase ist verwendet worden,
um verschiedene pathologische Zustände des Körpers zu verbessern, und der
Effekt von endogener Collagenase auf bestimmte Körperfunktionen ist untersucht worden.
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Chiulli
und Wegman, US Patent 3,705,083 (1972), produzierten eine Kombination
von Collagenase und anderen Proteasen von Clostridium histolyticum
und verwendeten sie in einer Salbe, um nekrotisches Gewebe von Hautläsionen,
wie beispielsweise Verbrennungen, infizierten Wunden und Geschwüren zu entfernen.
Die Salbe ist seit 25 Jahren auf dem Markt. Sie schlugen auch vor,
die Kombination als injizierbare Lösung zu verwenden, um das innere
Abstreifen und Wiederabsorbieren von physiologisch antagonistischem
Gewebe zu erleichtern.
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Sussman,
US Patent 3,678,158 (1972), injizierte gereinigte Collagenase in
vorfallende Bandscheiben.
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Cope,
US Patent 4,174,389 (1979), verwendete Clostridiopeptidase A-Collagenase
für die
selektive Lyse von Collagenfibrillen im Glaskörper des Auges.
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Pinell,
US Patent 4,524,065 (1985) behandelte Säugeniernarben, wie beispielsweise
Aknenarben, Verbrennungsnarben und andere Hypertropische Narben
durch intraläsionale
Injektion von gereinigter Collagenase.
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Wehling,
US Patent 5,173,295 (1992) verwendete gereinigte Collagenase, um
die Regeneration von verletzten Nerven zu verbessern.
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Gelbard,
US Patent 4,338,300 (1982) injizierte Collagenase in die Plaques
bei Penisinduration.
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W.
E. Zimmerman, Collagenase, Innie Mandel, Herausgeber, London, 1972,
Gordon & Breach,
(Seiten 131–141) "The Importance of
Collagenase for the Local Treatment of Major Burns" stellt fest, dass
Collagenase, die bei Verbrennungen verwendet wird, einen nützlichen
Nebeneffekt auf die Bildung von Gewebeproliferationen hat, und deshalb
vorteilhaft bei der Behandlung von verschiedenen Typen von Wunden
verwendet werden kann.
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Herman,
Journal of Cardiovascular Pharmacology 22 (Beilage 4): S. 25 bis
S. 36 (1993), "Molecular Mechanisms
Regulating the Vascular Endothelial Cell Motile Response to Injury" berichtet, dass
eine kommerzielle nicht homogene Präparation von bakterieller Collagenase,
die routinemäßig für die Isolation
von vaskulären
Zellen von Blutgefäßsegmenten
verwendet wird, die Migrationsrate von vaskulären Endothelialzellen, die bei
einer epithelialen zellsynthetisierten Matrix in vitro verletzt
werden, verglichen mit identischen Populationen von vaskulären Endothelialzellen,
die von der Verletzung bei einer intakten Matrix geborgen werden,
auf das zwei- bis fünffache
erhöht.
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Herman,
Wounds 8(2): 33–41
(1996), "Stimulation
of Human Keratinocyte Migration and Proliferation In Vitro: Insight
into the Cellular Responses to Injury and Wound Healing" berichtet die Arbeit,
die in der US-Anmeldung
mit der Serienummer 08/484,382 beschrieben ist, der Ursprungsanmeldung
dieser Teilfortführungsanmeldung.
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Die
Ursprungsanmeldung mit der Seriennummer 08/484,382 lehrt die Verbesserung
der Migration und Proliferation von Keratinozyten bei der Wundheilung
durch Kontaktieren derselben mit Clostridiopeptidase A-Collagenase
(EC 3.4.24.3), die durch die Fermentation von Clostridium histolytikum
erhalten wird und die aufgereinigt wurde, um im Wesentlichen frei
von anderen Proteinasen zu sein. Vorzugsweise wird eine offene Wunde
in der Haut durch Kontaktieren von freiliegender subzellulärer Matrix
mit der genannten gereinigten Collagenase in einer Menge behandelt,
die wirksam ist, um die Migrationsrate der Keratinozyten benachbart den
Wundkanten zu verbessern. Das Kontaktieren der Keratinozyten bedeutet,
diese direkt zu kontaktieren oder indirekt durch Kontaktieren ihres
Wachstumssubstrats, auf dem sie wachsen und sich teilen, d. h. die
subzelluläre
Matrix.
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Die
Erfindung, die in der vorliegenden Anmeldung gelehrt wird, ist eine
Weiterentwicklung, bei die Wirkung der gereinigten Collagenase durch
Wachstumsfaktoren verbessert wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Patentansprüche beschrieben.
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Mit
Wachstumsfaktor (Growth Factor = GF) schließe ich alle Säugetierwachstumsfaktoren
sowohl natürlich
auftretend als auch durch rekombinante DNA-Technologie ausgebildet
ein. Bevorzugt sind jene, die mit hoher Affinität und Spezifizität an Keratinozyten
anbinden, und jene, die so und mit niedriger Affinität an die subzelluläre Matrix
der Haut anbinden. In der Praxis der vorliegenden Erfindung wird
davon ausgegangen, dass der Wachstumsfaktor vorzugsweise an Hochaffinitätsrezeptoren
von Keratinozyten anbindet, indem er von den Niedrigaffinitätsbindungsplätzen der
Matrix wechselt. Eine besonders bevorzugte Gruppe ist die Familie
der Heparin bindenden Wachstumsfaktoren. Heparin bindender epidermalartiger
Wachstumsfaktor (HBEGF) ist insbesondere bevorzugt. Andere solche
Wachstumsfaktoren dieser Familie umfassen FGF-1 (saurer Fibroblastenwachtumsfaktor),
FGF-2 (basischer Fibroblastenwachstumsfaktor) und FGF-4 (KGFG, Kaposi-Fibroblastenwachstumsfaktor).
Andere Wachstumsfaktorfamilien der Wahl umfassen Keratinozytenwachstumsfaktoren
und Epidermalwachstumsfaktoren.
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Die
Wunde wird behandelt durch Kontaktieren der subzellulären Matrix
oder von Teilen der Wunde näher
der Oberfläche
der Haut (wobei diese letztere Arte der Kontaktierung hier als "exogen" bezeichnet wird) oder
von beiden mit Clostridiopeptidase A-Collagenase im Wesentlichen
frei von anderen Proteinasen behandelt. Der Wachstumsfaktor wird
ebenfalls in Kontakt gebracht. Überlegene
Resultate werden erhalten, wenn die Collagenase sowohl in subzellulärem Kontakt
als auch in exogenem Kontakt steht. Eine nützliche Prozedur ist es, zunächst die
subzelluläre
Matrix unterhalb der Wunde zu behandeln, von der ein Teil exponiert
sein kann oder nicht, indem eine Lösung der gereinigten Clostridiopeptidase
A-Collagenase injiziert
wird, einige Zeit abgewartet wird, z. B. ein paar Minuten bis zu
einer Stunde oder mehr, und dann die Wunde mit einer exogenen Lösung der
gereinigten Collagenase und des Wachstumsfaktors behandelt wird.
Ein Wachstumsfaktor oder zwei oder mehr können verwendet werden.
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Die
gereinigte Collagenase und ein oder mehrere Wachstumsfaktoren werden
vorzugsweise – getrennt
oder zusammen – in
einer wässrigen
Lösung
aufgetragen, z. B. aufgelöst
in einer mit Phosphat gepufferten Salzlösung. Sie können auch in einer Mischung
mit anderen pharmazeutisch akzeptablen flüssigen oder festen Trägern verwendet
werden, einschließlich
langsam freisetzender Träger.
Die Natur und Verwendung solcher Träger liegt innerhalb des Fachwissens.
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Geeignete
Konzentrationen der gereinigten Clostridiopeptidase A können von
etwa 0,5 ABC-Einheiten Collagenase/ml oder weniger bis zu etwa 150
ABC-Einheiten/ml oder mehr, d. h. etwa 5 μg/ml oder weniger bis zu etwa
1500 μg/ml
oder mehr reichen. Die Menge der aufgetragenen gereinigten Collagenase
wird ausreichend sein, um die Migrationsrate der Keratinozyten zu
den und an die Wundränder
wesentlich zu erhöhen, vorzugsweise
auf mindestens das dreifache der Rate, die ohne die Behandlung auftreten
würde.
Natürlich
ist die Menge der zu verwendenden gereinigten Collagenase um so
größer, desto
größer die
Wunde ist. Eine bevorzugte effektive Menge beträgt üblicherweise etwa vier ABC-Einheiten
pro Quadratzentimeter Matrix und vier ABC-Einheiten pro Kubikzentimeter
Gewebevolumen. Außerdem
ist die Konzentration der Collagenaselösung, die verwendet werden
wird, umso höher,
desto mehr Körperflüssigkeit
in der Wunde vorliegt oder in der Wunde erwartet wird. Der Mediziner/die
Medizinerin wird in diesen Fällen
seine/ihre professionelle Beurteilung anwenden.
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Geeignete
Konzentrationen an Wachstumsfaktor können von etwa 0,01 ng/ml oder
weniger bis zu etwa 10 ng/ml oder mehr, vorzugsweise etwa 0,1 ng/ml
oder weniger bis zu etwa 0,5 ng/ml (z. B. HBEGF) oder mehr reichen.
Die Menge des angewandten Wachstumsfaktors wird ausreichend sein,
um die Effektivität
der Collagenase zu erhöhen.
Wenn die Konzentration an Wachstumsfaktor von einer geringen Menge
relativ zu einer gegebenen Konzentration an Collagenase erhöht wird,
steigt der günstige
Effekt auf Keratinozyten bis zu einem Maximum an und fällt dann
ab; daher wäre
es in einer gegebenen Situation kontraproduktiv, das Maximum zu überschreiten.
In derselben Weise, wie oben bezüglich
der Collagenase festgestellt wurde, wird die Menge und Konzentration
an verwendetem Wachstumsfaktor eine Funktion der Wundgröße und der
Körperflüssigkeit
in der Wunde sein, und medizinische Beurteilung wird angewendet
werden.
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Der
Wirksamkeitstest von Collagenase basiert auf dem Aufschluss von
nicht denaturiertem Collagen (von bovinen Sehnen) bei pH 7,2 und
37°C für 20 bis
24 Stunden. Die Anzahl von gespaltenen Peptidbindungen wird durch
Reaktion mit Ninhydrin gemessen. Aminogruppen, die durch eine Trypsinaufschlusskontrolle freigesetzt
werden, werden abgezogen. Eine netto ABC-Einheit Collagenase wird
ninhydrinreaktives Material äquivalent
zu 1,09 Nanomol Leuzin pro Minute auflösen.
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Der
Test von Collagenasen auf andere Proteinasen basiert auf der Fähigkeit,
Casein aufzuschließen. Diese
Caseinasetestprozedur kombiniert (1) die Idee von Reimerdes und
Klostermeyer [Methods Enzymol 45: 26–28 (1976)], die Menge an primären Aminogruppen
zu bestimmen, die in dem in Trichloressigsäure löslichen Aufschlussprodukten
vorliegen, mit (2) dem Verfahren von Undenfried et al. [Science
178: 871–2
(1972)], die primären
Aminogruppen fluorometrisch zu detektieren. Die Probe wird mit zugegebenem
Casein, das nicht löslich
ist, bei 37°C
für 20
bis 22 Stunden inkubiert. Die Probe wird mit Trichloressigsäure inaktiviert,
und das nicht aufgeschlossene Kasein wird abzentrifugiert. Gelöste Peptide
resultieren von der Wirkung der Caseinase in der Probe auf das zugesetzte
Casein. Jedes Peptidmolekül
weist eine endseitige primäre
Amingruppe auf. FluorescamineTM wird zu
dem Überstand
zugesetzt und reagiert mit den primären Amingruppen, um fluoreszente Moleküle zu erzeugen.
Die Fluoreszenz wird gemessen, und eine Berechnung ergibt eine Caseinaktivität als FFC-Einheiten.
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Die
Erfindung hat besonderen Wert bei Anwendung auf Wunden bei Menschen.
Sie ist nützlich
in der Behandlung von Wunden bei allen Säugetieren, insbesondere solchen
von ökonomischem
Wert, wie z. B. Pferden, Maultieren, Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen,
Hunden, Katzen und anderen landwirtschaftlichen oder gezähmten Tieren,
Pelztieren, Zootieren, einschließlich schwimmenden Arten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt in einem anderen Aspekt ein Verfahren
zum Verbessern der Migration und Proliferation von Keratinozyten
beim Wachstum von künstlicher
Säugetierhaut,
beispielsweise humaner Haut, in vitro bereit, indem die künstliche
Haut auf Biomatrizen gezogen wird, die zuvor mit gereinigter Clostridiopeptidase
A-Collagenase aufgeschlossen wurden, wie bei Herman beschrieben
ist, und in der Anwesenheit von zugesetzter Clostridiopeptidase
A-Collagenase, die gereinigt wurde, um im Wesentlichen frei von
anderen Proteinasen zu sein. Künstliche
Haut ist nützlich
als temporäres
Hauttransplantat bei Verbrennungen und Geschwüren, und sie wird zum Testen
von kosmetischen und Haushalts-Reinigern in vitro verwendet.
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Beim
Anwenden der vorliegenden Erfindung wird die künstliche Haut auf lebenden
Biomatritzen gezogen, die zuvor mit gereinigter Clostridiopeptidase
A-Collagenase, wie sie hier beschrieben ist, aufgeschlossen wurde
(um die Anhaftung, Migration und Proliferation zu optimieren), wie
bei Herman beschrieben ist; Wachstumsfaktor(en) kann/können ebenfalls
eingeschlossen werden. Die hier beschriebene gereinigte Clostridiopeptidase
A-Collagenase und ein oder mehrere hier beschriebene Wachstumsfaktoren
werden zu dem Wachstumsmedium zugegeben, wodurch die Migration und
Proliferation von Keratinozyten verbessert wird. Konzentrationen
in dem Wachstumsmedium können
von etwa 0,5 ABC-Einheiten Collagenase/ml oder weniger bis etwa
150 ABC-Einheiten/ml oder mehr reichen, und von etwa 0,01 ng/ml
oder weniger bis etwa 10 ng/ml oder mehr Wachstumsfaktor.
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Einige
Beispiele von künstlicher
Haut, deren Wachstum durch diese Erfindung in vorteilhafter Weise beeinflusst
werden kann, folgen.
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Advanced
Tissue Sciences in La Jolla, Kalifornien hat DermagraftTM als
Hautersatz vermarktet. Ein aus Milchsäure-Glykolsäurecopolymer hergestelltes
Gittergrundgerüst,
ungefähr
90 μm dick
und mit Öffnungen von
etwa 200 bis 220 μm,
wurde mit Hautfibroblasten von neonataler Vorhaut beimpft. Die Zellen
verbrücken ausreichend,
um Hautproteine und Proteoglykane zu sekretieren. Siehe Hubbell,
JA et al. Chemical and Engineering News S. 42–53 (März 13, 1995).
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GrafskinTM ist durch Organogenesis in Canton, Massachusetts
eingeführt
worden, siehe Nolte CJ et al. Journal of Anatomy 185 (Pt. 2): 325–33 (1944,
Oktober).
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Advanced
Tissue Sciences hat ebenfalls Skin2TM als
Hautsubstitut für
das in vitro Testen von Kosmetika, Haushaltschemikalien und anderen
Produkten vermarktet. Siehe Stoppie P et al. European Journal of Morphology
31 (1–2):
26–9 (1993).
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Siehe
auch Hansbrough JF et al., Journal of Burn Care & Rehabilitation 14(5): 485–94 (1993).
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EXPERIMENTELLES
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In
der folgenden Beschreibung illustriert ABSCHNITT A, der wörtlich aus
der Ursprungsanmeldung übernommen
ist, die Effekte von Collagenase verschiedener Reinheit. ABSCHNITT
B illustriert die vorliegende Erfindung, die Wachstumsfaktoren verwendet.
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ABSCHNITT
A
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Die
Auswirkungen von Collagenasen variierender Reinheit auf die Beweglichkeit
und Proliferation von Keratinozyten wurden unter Verwendung von
subzellulären
Matrizen, die von vaskulären
Endothelialzellen synthetisiert wurden, in vitro bestimmt.
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Vaskuläre Endothelialzellkultur
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Endothelialzellen
wurden von lebenden bovinen Gefäßsegmenten
isoliert. Aortaringe wurden auf Eis von einem Schlachthof erhalten,
an den Enden verschlossen und mit gepufferter Kochsalzlösung gefüllt. Endothelialzellen
werden von der Gefäßinnenhaut
unter Verwendung von 0,1% Collagenase aufgelöst in gepufferter Kochsalzlösung durch
Inkubation bei 37°C
für 30
min. bis 1 h freigesetzt. Die Zellen werden bei 200 g für 5 min.
bei Raumtemperatur pelletiert, und das resultierende Pellet wird
in Wachstumsmedium, das 5% Kalbsserum enthält, erneut suspendiert. Zellen
werden auf Gewebekulturen mit 50 k Zellen/25 cm2 plattiert. Nach
dem Wachsen bis zum Zusammenfluss, werden die Zellen trypsinisiert
und mit einer 1:5 Aufteilung durchgeleitet. Zellen werden zwischen
den Durchgängen
5 bis 15 verwendet.
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Endothelial
erhaltende Matrix
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Endothelialzellen
eine Woche nach dem Zusammenfluss werden vor der Lyse in steriler
Lösung,
die 0,5% Natriumdeoxicholat in 0,015 M NaCl, 0,001 M EGTA gepuffert
mit 0,02 M Tris-Cl, pH 7,8 mit 0,001 M Phenylmethylsulfonylfluorid
(PMSF) als Proteaseinhibitor enthielt, mit gepufferter Kochsalzlösung gewaschen. Zwei
Detergentsbehandlungen bei Raumtemperatur, von denen jede 15 min.
dauert, folgen fünf
Waschungen mit gepufferter Kochsalzlösung, wobei jede Waschung fünf Minuten
dauert. Keratinozyten werden dann direkt und steril auf gewaschene
Matrizen oder Matrizen, die mit Collagenaselösungen aufgeschlossen waren,
plattiert.
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Behandlung von Matrizen
mit Collagenasen:
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Endotheliale
Matrizen, die wie oben beschrieben zubereitet wurden, werden für 60 min.
bei 37°C
mit verschiedenen Präparationen
von Collagenase behandelt, die in gepufferter Kochsalzlösung (0,9%
Natriumchlorid), aufgelöst
waren, welche zwei mM CaCl2 enthielt; die
Collagenasedosis reichte von 0 bis 128 U/ml; 1 U/ml = 10 μg/ml Collagenase.
(U bedeutet ABC-Einheiten.) Matrizen behandelt mit dem Enzym werden
dann mit gepufferter Kochsalzlösung
ohne Kalzium und Keratinozyten gewaschen und dann plattiert.
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Humane Keratinozyten:
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Am
Kreisschnitt werden Vorhäute
in GIBCO Keratinozyten-SFM gegeben, das Gentamycin (Katalognummern
17005-018 und 157-015) zu 5 μg/ml
enthält.
Das Gewebe wird dann in gepufferter Kochsalzlösung mit Gentamyzin gewässert, bevor
es in Stücke
von 3 bis 4 mm2 zerschnitten wird. Die Gewebestücke werden dann
für achtzehn
Stunden bei 4°C
in 25 U/ml Dispase (Collaborative Research Katalognummer 40235)
inkubiert. Nach der Dispaseinkubation wird die epidermale Schicht
von humanem Keratinozyten von der Dermis abgehoben und in 15 ml
Zentrifugenröhrchen
gegeben, die Trypsin-EDTA (2 ml) enthalten. Nach einer 15-minütigen Inkubation
bei 37°C
werden die Zellen sedimentiert und in Keratinozyten-SFM mit einer
anfänglichen Impfdichte
von 3 × 106 Zellen/T/75 cm2/Kolben
plattiert. Die Zellen werden inkubiert und unter Verwendung von Trypsin-EDTA
durchgeleitet, wenn der Kolben zu 60 bis 70% zusammengeflossen ist.
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Beweglichkeit- und Wachstumsstudien:
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Für Zellbeweglichkeits-(Wundheilung-)Studien
werden Keratinozyten in nahezu zusammenfließenden Dichten auf intakte
oder mit Collagenase behandelte Matrizen plattiert (100 k Zellen/cm2). Auf gläserne Mikroskopprobenträger plattierte
Zellen mit anhaftenden Matrizen werden dann in eine speziell ausgelegte
Kulturkammer gegeben, die auf den Probenträger eines umgekehrten Interferenz-
oder Phasenkontrastlichtmikroskops aufsetzbar ist. Die Zellen werden
auf 37°C
erwärmt,
während
sie unter Verwendung von videounterstützten Optiken betrachtet werden,
die mit einer computerunterstützten
Bildverarbeitungsstation und Software gekoppelt sind, die im Labor
entwickelt wurde, um die Migration von lebenden Zellen automatisch
zu verfolgen (Cell Tracker, Askey und Herman, 1988; Computers and
Biomedical Res. 21: 551–61).
Keratinozyten, die an künstlich
erzeugte Wunden angrenzen, die mit feuerpolierten Pasteurpipetten
zugefügt
wurden, oder Keratinozyten an den Kanten von intakten Bögen wurden
dann bezüglich
ihrer Beweglichkeit als Funktion des Matrixzustands aufgezeichnet.
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Für Zellproliferationsstudien
wurden Keratinozyten dreifach auf Kunststoff oder Matrizen (intakt
oder mit Collagenase behandelt; Dosierungen von 0 bis 64 U/ml, wobei
4 U/ml ausreichend waren, um die maximale proliferative Antwort
zu ergeben, die binnen 7 Tagen nach dem Plattieren beobachtet wurde)
zu 2 bis 5 k Zellen/cm2 plattiert. Die Zellen
wurden an alternierenden Tagen mit Keratinozyten-SFM gefüttert und
dreifache Löcher
von Zellen wurden direkt unter Verwendung eines Coulter Counter,
ZF gezählt.
Die Zellzählungen
zusammen mit den Fehlern des Mittelwerts sind als Funktion der Zeit
und des Zustands unter Verwendung von Kaleidograph aufgetragen,
einer Softwareunterstützung,
die mit einem PC-MacIntosh-Computerarbeitsplatz im Labor kompatibel
ist.
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Rohcollagenase:
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Diese
wurde im Wesentlichen so erhalten, wie von Chiulli und Wegman in
dem US-Patent 3,705,083 (s. S. 1, oben) beschrieben wurde, mit geringen
Modifikationen. Es ist das Pulver, das als der aktive Inhaltsstoff in
Santyl®-Salbe
verwendet wird. Der Collagenasegehalt reicht von 100 bis 300 ABC-Einheiten/mg und
der Proteinasegehalt reicht von 30 bis 240 FFC-Einheiten/mg.
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Gesäuberte Collagenase:
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Rohcollagenase
wurde in destilliertem Wasser suspendiert und nach eingehendem Rühren zentrifugiert.
Das Zentrifugenröhrchen
wurde dekantiert und der Überstand
wurde erneut zentrifugiert. Die resultierende geklärte Lösung war
das "gesäuberte" Produkt.
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ABC-gereinigte Collagenase:
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Diese
wurde aus Rohcollagenase durch Chromatographie zubereitet, die andere
Proteinasen im Wesentlichen eliminierte. Die verwendete gereinigte
Collagenase enthielt nur ungefähr
0,1 FFC-Einheiten Proteinasen/mg.
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Pool 3A
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Dies
war eine Kombination von Fraktionen, die bei der Chromatographie
verworfen wurden, welche die gereinigte Collagenase ergab.
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Clostripain
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Eine
Proteinase, die als Rohmaterial vorliegt. Diese Probe war kommerziell
erhältliches
Clostripain.
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Die
Collagenasen wurden von Advance Biofactures Corporation in Lymbrook,
New York 11563 bereitgestellt.
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In
den folgenden Tests war die Konzentration der verwendeten Collagenase
bei allen Proben variierender Reinheiten 4 ABC-Einheiten/ml.
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1 gibt
graphisch die Beweglichkeits-(Migrations-)Daten wieder.
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2 gibt
graphisch die Proliferationsdaten wieder.
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3–10 sind
Graphen, die Aspekte der Erfindung illustrieren.
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Tabelle
I gibt die Migrationsergebnisse in Form eines Migrationsindexes
wieder.
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Tabelle
II gibt die Proliferationsresultate in Form eines Proliferationsindexes
wieder. TABELLE
I DIE
MATRIX MODULIERT DIE KERATINOZYTENBLATTMIGRATION
- $ MI = Mittelwert der Beweglichkeit (Experiment)/Mittelwert
der Beweglichkeit (Kontrolle)
TABELLE
II MATRIXMODULATION
DER KERATINOZYTENPROLIFERATION - $ PI = Mittlere Zellzählungen (Experimente)/Mittlere
Zellzählungen
(Kontrolle)
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In
diesen Tests potenzierte die Behandlung der extrazellulären Matrix
mit der gereinigten Collagenase die Keratinozytenmigration dreifach
gegenüber
der unbehandelten Matrixkontrolle, und sie potenzierte die Keratinozytenproliferation
zweifach gegenüber
der unbehandelten Matrixkontrolle. Andere ähnliche Tests ergaben Migrationsraten
bis zum Zehnfachen gegenüber
der unbehandelten Matrix. Weiterhin waren in jedem Fall die Resultate
mit der gereinigte Collagenase denjenigen überlegen, die mit den weniger
reinen (gesäuberten Roh-
und Roh-)Collagenasen erhalten wurden.
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Eine
andere Reihe von Tests verwendete drei Arten von synthetischen subzellulären Matrizen,
die jeweils von normalen Hautfibroblasten, Endothelialzellen und
Zellen von Verbrennungsnarben präpariert
wurden. Jede wurde mit Konzentrationen von gereinigter Collagenase,
die von einer ABC-Einheit/ml bis 64 ABC-Einheiten/ml reichten, behandelt, und
die Rate des Zellwachstums (Proliferation) wird gemessen. Bei jeder
Matrix wurde die Wachstumsrate bei 64 Einheiten/ml als die Rate
angenommen, über
die hinausgehend eine höhere
Dosierung nur noch begrenzten Effekt hätte. Die Dosierung, die 50%
dieser Wachstumsrate (bezeichnet als ED 50) ergab, lag für jede der
Matrizen bei etwa einer ABC-Einheit/ml.
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ABSCHNITT
B
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Die
Effekte von verschiedenen Kombinationen von gereinigter Collagenase
und Wachstumsfaktoren auf die Beweglichkeit und Proliferation von
Keratinozyten wurden unter Verwendung von subzellulären Matrizen,
die von vaskulären
Endothelialzellen synthetisiert worden waren, in vitro bestimmt.
Die Protokolle variierten nicht stark von denjenigen, die im ABSCHNITT
A beschrieben sind, soweit nichts anderes angegeben ist. Die gesamte
Collagenase, die in diesem ABSCHNITT B verwendet wurde, war gereinigte
Clostridiopeptidase A, die im Wesentlichen frei von anderen Proteinasen
war. Die Figuren III bis X geben graphisch die experimentellen Ergebnisse
wieder.
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3
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Basischer
Fibroblastenwachstumsfaktor als humaner Rekombinant (bFGF) wurde
exogen zu dem Kulturmedium hinzugegeben, bei dem eine Kunststoffbasis
mit humanen Keratinozyten plattiert war. In diesem Experiment wurde
keine Collagenase verwendet. Die Medien, die verschiedene Konzentrationen
an bFGF enthielten, wurden jeden nächsten Tag ersetzt ("Zellfütterung"). Die Proliferation
der Keratinozyten erreichte ein Maximum bei 10 ng bFGF/ml.
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4
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Ein
Experiment identisch mit demjenigen von Figur III, aber auf einer
Matrix und ohne Verwendung von Collagenase auf der Matrix oder exogen. "Vor der bFGF Zugabe" bedeutet, dass dies
die anfängliche
Plattierung der Zellen war, bevor die Medien gewechselt wurden,
um die Medien zu testen, die entweder bFGF enthielten oder nicht.
Wie in Figur III erreichte der Effekt von bFGF ein Maximum bei 10
ng/ml.
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5
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Der
Effekt von Heparin bindenden epidermalartigem Wachstumsfaktor (HBEGF)
auf Keratinozytenwachstum wurde in Medien bestimmt, die ansteigende
Konzentrationen an HBEGF enthielten, ohne Matrix und ohne Collagenase.
Am Tag 2 betrug das Maximum 0,1 ng/ml. Am Tag 4 lag es bei 0,01
ng/ml.
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6
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Hier
wurde die Matrix von bovinen retinalen Endothelialzellen (BREC)
gemäß dem Protokoll
in ABSCHNITT A, oben, präpariert.
In diesem Experiment wurde keine Collagenase verwendet. HBEGF wurde
exogen zu dem Wachstums-(Kultur)-Medium zugegeben, wie unter Figur
IV, oben, beschrieben wurde. Am siebten Tag war das maximale Wachstum
der Keratinozyten bei der maximal getesteten Konzentration von 1,0
ng HBEGF/ml erreicht.
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7
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Dieses
Experiment wurde auf einer mit gereinigter Collagenase behandelten
BREC-Matrix durchgeführt,
wobei von Test zu Test eine konstante Konzentration von 0,5 ng/ml
exogenem HBEGF und eine ansteigende Konzentration an exogener Collagenase
eingestellt wurde. Das maximale Keratinozytenwachstum lag bei 1,
2 und 4 Einheiten/ml Collagenase. Bei 7 Einheiten/ml und darüber war
das Wachstum behindert.
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8
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Dieses
Experiment war identisch mit demjenigen gemäß Figur VII, außer dass
es eine konstante Konzentration von 1,0 ng/ml HBEGF mit einem entsprechend
höheren
Wachstumsniveau verwendete. Maximales Wachstum wurde bei 4 Einheiten
Collagenase/ml erreicht, und 7 Einheiten/ml und mehr waren behindernd.
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9
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Matrizen,
die von bovinen retinalen Endothelialzellen erhalten wurden, wurden
mit gereinigter Collagenase behandelt. In Kulturmedium, das entweder
0 oder 4 Einheiten/ml gereinigte Collagenase enthielt, wurden Konzentrationen
an HBEGF getestet, die von 0,01 ng/ml bis zu 1,0 ng/ml reichten.
Die Rate an Wachstum von humanen Keratinozyten (HK) wurde bei Konzentration
von 0,01, 0,05 und 0,1 ng/ml HBEGF potenziert. Maximales Wachstum
lag bei 0,1 ng/ml vor, während
0,2 ng/ml und darüber
behindernd waren. Die Daten zeigen, dass die Zugabe von HBEGF zu
Keratinozyten, die auf einer mit gereinigter Collagenase behandelten Matrix
wachsen, in der Anwesenheit von gereinigter Collagenase ein wachstumsförderndes
Potenzial von ungefähr
dem 3,5-fachen gegenüber
unbehandelten Matrixkontrollen ergibt.
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10
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Diese
Figur zeigt die Resultate einer Begutachtung von Wachstumsfaktoren
bezüglich
ihrer Beeinflussung von Keratinozytenproliferation.
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Die
erste Spalte zeigt den Proliferationsindex, bei dem die Matrix nicht
mit Collagenase behandelt wurde oder es irgendeine exogene Collagenase
gab.
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In
der zweiten Spalte war die Matrix mit gereinigter Collagenase behandelt.
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Die
dritte Spalte zeigt das Resultat der Verwendung von exogener gereinigter
Collagenase bei der behandelten Matrix.
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Die
verbleibenden Spalten zeigen die Proliferationsindizes, wenn ein
weiter Bereich von verwandten und nicht verwandten Wachstumsfaktoren
als exogene Lösungen
mit der behandelten Matrix getestet wurde. Die Wachstumsfaktoren
waren transformierender Wachstumsfaktor alpha (TGF alpha), Hepatozytenwachstumsfaktor
(HGF), Epidermalwachstumsfaktor (EGF), saurer Fibroblastenwachstumsfaktor
(FGF-1) (aFGF), basischer Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF-2) (bFGF),
Heparin bindender epidermalartiger Wachstumsfaktor (HBEGF). Andere
in Betracht zu ziehende Wachstumsfaktoren umfassen von Blutplättchen erhaltenen Wachstumsfaktor
(PDGF = Platelet Derived Growth Factor), transformierender Wachstumsfaktor
beta (TGF-beta), insulinartiger Wachstumsfaktor (IGF) und Keratinozytenwachstumsfaktor
(KGF).
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Es
wird gesehen werden, dass keiner der Wachtumsfaktoren einen Proliferationsindex
ergab, der so groß war
wie derjenige, der aus der Verwendung von Collagenase resultiert.
Wie in den vorangehenden Figuren gezeigt wurde, sind Kombinationen
von Wachstumsfaktoren mit Collagenase jedem von beiden allein überlegen.