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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Methode, Anwendungen und ein
Gerät zur
Produktion eines Sprüh-Zelltransplantates,
daß sich
als Wundauflage am Patienten eignet. In der Anwendung werden Zellen,
geeignet zur Transplantation, in eine Lösung suspendiert und mittels
eines Sprühgerätes zur kontrollierten
Verteilung auf das Transplantationsgebiet verteilt.
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BESCHREIBUNG
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Beschrieben
wird ein Gerät,
Methoden und Anwendungen zur Transplantation von Zellen, insbesondere
Hautzellen, in eine Wunde. Die vorliegende Erfindung eignet sich
zur Erzeugung einer gleichförmig
gesprühten
Zellbesiedelungsoberfläche
bzw. Wundauflage. Gesprühte
Zellen sind von Interesse um eine Fläche abzudecken und auf dieser
Zellregeneration zu ermöglichen,
wie zum Beispiel bei Hautwunden. Zur Anwendung des Verfahrens und/oder des
Apparates werden Zellen für
die Zelltransplantation in einer Lösung suspendiert und mit dem
Apparat zur Verteilung auf eine Wunde aufgesprüht.
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STAND DER TECHNIK
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Das
Sprühen
von Zellen ist von Interesse zur Verteilung einer Zellsuspension
auf ein Gewebe oder eine Wunde, wie zum Beispiel in der allgemeinen Chirurgie
um die Regeneration von Gewebetrauma zu unterstützen. Fachkundigen sind diverse
Methoden zur Behandlung von Hautwunden bekannt. Zum Beispiel sind
Hauttransplantationsmethoden bekannt, die darauf abzielen verletzte
oder defekte Hautpartien des Körpers
wiederherzustellen. Generell sind diese Art von Transplantationsmethoden
gemäß ihrer
Empfänger-Spenderbeziehung
und Dicke klassifiziert. Die klinisch am häufigsten angewandte Transplantationsmethode
ist die autologe Transplantation, wobei patienteneigenes Gewebe
von einer Körperpartie
genommen wird und auf einer anderen Körperpartie aufgetragen wird.
Das übertragene
Gewebe wächst
im zugrunde liegenden Gewebe an. Derzeitig werden verschiedene Arten
der Transplantation angewendet, unter anderem Spalthaut- und Vollhauttransplantation.
Jede dieser Methoden muss unter bestimmten Bedingungen vorbereitet
und angewendet werden und hat inhärente Vor- und Nachteile. Spalthaut
Transplantationen erfordern oft beachtliches Geschick. Größere Spenderstellen
sind schmerzhaft, resultieren in Narbenbildung, und die verfügbare Fläche schränkt die
deckungsfähige
Fläche
ein. Obgleich Spalthaut Transplantation eine höhere Erfolgsrate als Vollhaut
Transplantationen hat, ist sie kosmetisch weniger attraktiv. Vollhaut
Transplantationen erfordern weniger Geschicklichkeit und die kosmetischen
Ergebnisse sind besser als die der Spalthaut. Vollhaut Transplantationen
wachsen jedoch nicht so gut an wie Spalthaut Transplantationen.
Eine Variante der oben beschriebenen Transplantati onstechniken ist
die so genannte Spalthaut-Mesh-Methode
welches eine Form der Spalthaut- oder Vollhaut Transplantation ist,
wobei Reihen paralleler Schlitze in das behandelte Gewebe geschnitten
werden. Einige Vorteile der Netzwerk-/Maschenmethode sind unter
anderem: größere Fläche zur
Abdeckung des betroffenen Hautbereichs, Abfließen von Blut und Sekret unter
dem Transplantationsgebiet und erhöhte Konformität des Transplantats
zu Unebenheiten im Transplantationsbereich. Diese Methode ist mit
guter Anhaftung des Transplantats nach Transplantation auf ein gesundes
Wundgebiet sehr Erfolgreich.
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Eine
Alternative zu Spalthaut Transplantation ist die Methode der Blasenbildung
durch Saugwirkung auf den Spenderbereich und nachfolgendes Entfernen
der Haut über
der entstandenen Blase und Transplantation auf den Empfängerbereich.
Die Blase wird durch eine Ansaugvorrichtung erzeugt, wie z.B. Dermavac.TM,
durch einen Saugdruck von ungefähr
250-300 mmHg über
1-2 Stunden. Anschließend
wird die Blase entfernt und auf die Wunde aufgetragen. Die Heilungszeit
beträgt
10-14 Tage. Diese Methode hat mehrere Nachteile, z.B. die Vorbereitungszeit
für die
Transplantation ist lang und Repigmentierung des Transplantationsbereichs
ist nicht gewährleistet.
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Mikrotransplantation
ist eine weitere Methode für
die großflächige Wundabdeckung.
Sie erfordert das Abschneiden etlicher kleiner Gewebestücke vom
Spendergewebe die auf einen Verband gelegt werden der wiederum auf
die Wunde gelegt wird.
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Eine
weitere Methode zur Gewebeerzeugung in vitro ist die Epidermiskultur.
Kultivierte autologe Epithelzellen die in konfluent gewachsenen „Hautzellsheets" aus Kulturschalen
an vitro gewachsen sind, sind eine wichtige Hilfe in der Wundabdeckung
bei Verbrennungen oder anderen Verletzungen bei welchen großflächig Hautgebiete
zerstört sind.
Weltweit gibt es viele Zentren mit Zellkultureinrichtungen deren
Ziel es ist autologe Epidermis Sheet-Transplantate zur Verfügung zu
stellen. Methodologisches Ziel autologer Epidermiszelltransplantate
ist es, zur Transplantation geeignete, konfluente „Zellsheets" zu erlangen. Diese
Methode schließt
einige Nachteile bisheriger, angewendeter Methoden aus. Zum Beispiel
reduzieren in vitro gewachsene autologe Epidermis Transplantate
den Bedarf für
Spenderfläche.
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Leider
wachsen diese autologen Sheet-Transplantate langsam an und erfordern
2-3 Wochen Zeit zur Kultivierung, was oft die verfügbare Vorbereitungszeit
für den
Empfänger übersteigt.
Wesentlich ist, dass während
der in vitro Wachstumsphase die Hautstammzellen durch Differenzierung verloren
gehen. Außerdem
verschlechtert Blasenbildung unter dem „Sheet" die Transplantationsergebnisse.
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Navarro
et al. (2000) and Wood et al. (2003) beschreiben die Anwendung einzelner,
in Lösung suspendierter
Zellen die über
die Wunde verteilt werden und damit die Verwendung von „Sheets" ersetzen. Die Zellsuspension
kann in einer Pipette, einer gewöhnlichen
Augentropfen-Pipette, Injektionsspritze und/oder anderen ähnlichen
Geräten
zugestellt werden mit denen die Zellsuspension in kleinen Mengen
auf den Transplantationsbereich gebracht wird. Als Methode der Wahl
zur Zellverteilung ist eine mechanische handbetriebene Sprühmethode
aus einer Haushaltsreinigerüblichen
Sprühflasche
beschrieben.
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Die
Sprühmethode
löst generell
einige oben beschrieben Probleme. Die handbetriebene Sprühmethode
and Zellverteilung wird jedoch nicht in kontrollierter Weise durchgeführt und
resultiert daher in ungleichmäßiger Zellverteilung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Methode, ein Gerät, eine
durch die angewandte Methode erzeugte Zellsuspension und Anwendungen,
die unter Verbesserung der Sprühtransplantation
die Nachteile der bisherigen Epidermiskultur Sheet-Transplantationsmethoden,
zu verbessern sucht, gleichzeitig aber besser kontrollierbares Sprühen ermöglicht.
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LITERATUR
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- Navarro FA, Stoner ML, Park CS, et al. Sprayed keratinocyte
suspensions accelerate epidermal coverage in a porcine microwound
model. J. Burn Care & Rehabilitation
2000;21(6):513-518.
- Wood FM. Clinical potential of autologous epithelial suspension.
J. Wounds 2003;15(1):16-22.
- Wood FM, Allen P. The use of cultured epithelial autograft
in the treatment of major burn injuries. J.Burn Care Rehab 2003;13(1):154-7.
- Johnen C, Bräutigam
K, Steffen I, Toman N, von Hesler F-W, Hartmann B, Ottomann C, A.
Ekkernkamp A, Mehlitz T, Laurich O, Neuhaus P, Gerlach JC. Skin cell
isolation for cell expansion is limited in patients using tobacco,
alcohol, or are exhibiting diabetis mellitus. Burns 2006;32:194-200.
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AUFGABENSTELLUNG
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Erfindungsgemäß wird somit
ein Verfahren zur Produktion einer Wundauflage verbessert bei dem
Zellen suspendiert und mit Hilfe eines Gerätes, geeignet für die Anwendung
am Patienten, durch einen kontrollierten Sprühkopf zur Verteilung auf das Transplantationsgebiet
gesprüht
werden. Diese Methode umfasst:
(a) Aussetzen einer Gewebeprobe
einschließlich
Zellen, geeignet für
die Anwendung am Patienten, mindestens eines physikalischen und/oder
chemischen dissoziierenden Mittels mit der Fähigkeit Zellen aus Gewebe herauszulösen; (b)
Einbringen der Zellen, geeignet zur Transplantation am Patienten,
in physiologische Lösung;
(c) Filtern der zellulären
Suspension zum Abfangen großer
zellulärer
Zusammenballungen; (d) Sprühen
der Zellsuspension durch einen Sprühkopf unter kontrollierten
Bedingungen.
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Die
Erfindung betrifft einen Apparat der mit Hilfe verdichtetem Gas
und/oder verdichteter Lösung und/oder
pumpengetriebener Düseneinführung durch
einen sterilisierbaren Sprühkopf
eine sterile Lösung
mit Geweberegenerierenden Zellen auf eine Gewebefläche verteilt,
wobei ein konstanter Druck und Fluss in einer einzelnen Einspritzung
einen Sprühregen
aus der Zellsuspension erzeugt und verteilt.
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Erfindungsgemäß wird somit
auch eine Zellsuspension angeben die nach der oben genannten Methode
erzeugt wird. Bevorzugt für
die Suspension sind autologe Zellen (e.g. isoliert vom Transplantationspatienten),
oder Stammzellen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung, werden eine Methode und Verwendungen
angegeben.
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Weitere
Aspekte and Vorteile der vorliegenden Erfindung werden mittels der
folgenden Beschreibungen erläutert.
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ABBILDUNGEN (siehe Anhang am Ende der
Anmeldeschrift)
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1: Ergebnisvergleich der Anwendung von
Zellsheets mit der Sprühtransplantation.
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1a:
Im oberen Anteil sind gesprühte
Zellen dargestellt, im unteren Anteil sind Zellen als Sheet dargestellt,
es wird ersichtlich, dass vergleichbare Zellzahlen mit der Sprühmethode
eine grössere Fläche abdecken,
in der die Zellen sich dann vermehren können. Alternativ könnne für eine vergleichbare Fläche weniger
Zellen eingesetzt werden, womit die in vitro Vermehrung der Zellen
nicht mehr erforderlich ist.
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1b:
Im oberen Anteil sind Zellsheets dargestellt, deren geschlossene
Fläche
bei Wundsekretbildung zu Blasen führt, welche das Anwachsen der Zellen
in der Wunde verhindern. Im unteren nteil ist erläutert, dass
dies bei einem Sprühverfahren
mit Einzelzellen nicht passieren kann.
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Die
beigefügten
Abbildungen „1c" und „1d" dienen nur zur visualisierung,
aufgrund der Fotodarstellung kann keine Reproduzierbarkeit gewährleistet
werden, sie sind daher nicht bestandtteil der Patentanmeldeschrift. „1c" zeigt rechts ein Foto
eines Sprühkopfprototypen
und links ein Foto eines Zellsheets. „1d" zeigt rechts ein
weiteres Foto eines Sprühkopfes
und links einer Steuereinheit zum Betreiben des Sprühkopfes.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Das
Ergebnis der Anwendung wird durch 1 beschrieben. 1 vergleicht zwei Anwendungsmethoden zur
Wundabdeckung. Die Erfindungsgemäße Methode,
das Aufsprühen
von Hautzellen auf einen Wundbereich, ist auf der linken Seite dargestellt.
Dies wird mit der derzeit aktuellen Hautapplikationsmethode verglichen,
bei der konfluent angewachsene Keratinozytens heets verwendet werden
(rechts). Die Anwendung gesprühter
Zellen resultiert in einem verringerten Zellbedarf pro Fläche und
ermöglicht
damit bei begrenzten Spenderarealen einen größeren Behandlungsbereich. Die
Anwendung einzelner Zellen, die keine geschlossenen Sheets bilden,
verhindert die Bildung von Blasen unter den Zellsheets. Durch die
Verringerung der benötigten
Zellanzahl wird die Vermeidung einer in vitro Expansion und damit
die Applikationszeit für
den Patienten beschleunigt. Durch ein Vermeiden der in vitro Kultur
wird die Differenzierung der Hautstammzellen vermieden und die Basalkeratinozyten
bzw. Stammzellen sind in der Suspension erhalten.
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Zellpräparationen
verschienen Ursprungs/Herkunft können
mit dieser Methode und/oder diesem Gerät angewendet werden. Dies beinhaltet
Stammzellpräparate,
autologe patienteneigene Zellen, wobei das Spendergewebe abgetragen und
die Zellen aus dem Gewebe gelöst
werden müssen.
Die Zellen die zur Transplantation am Patient geeignet sind werden
in einer Lösung
ausgelegt die zur sofortigen Verteilung auf das Transplantationsgebiet
geeignet ist.
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Die
vorliegende Erfindung hat, gegenüber vorherigen
Methoden, Vorteile die wie folgt beschrieben werden.
- 1. Es ist eine zeitlich effiziente Methode der zellulären Gewebe-/Wundabdeckung
in einer einzigen Operationssitzung.
- 2. Zellen werden dünn
und gleichmäßig auf
einer Wunde verteilt, dabei wird die Verwendung von Zellsheets vermieden.
- 3. Eine Methode wird bereitgestellt welche die Blasenbildung,
verbunden mit herkömmlichen Sheet-Epidermiskulturen,
verhindert.
- 4. Rasche Wundabdeckung bei Gewebewunden/-trauma/- verletzungen und
auf Spendergebieten wird durch Vermeidung der in vitro Kultur unterstützt.
- 5. Das Spendergebiet für
Hautzellen, das Biopsieentnahmegebiet, ist kleiner als ein Spalthautspendergebiet
und die Nutzung von Spalthautspendergebieten wird reduziert oder
eliminiert; die Expansionsrate der Zellen in der wunde ist verbessert; kleinere
Verbrennungen heilen schneller; vorteilhaft für kleinere Gebiete der Hautrekonstruktion wie
zu Beispiel bei Narben; verbesserte Narbenqualität.
- 6. Bereitstellung einer Behandlungsmethode für viele Hautfunktionsstörungen und
Hautkrankheiten wie z.B. Epidermiserneuerung, Hautersatz nach Hautverlust,
Angleichung nach Repigmentierung, Heilung von Brandwunden, Leukodermie, Vitiligo,
Piebaldism, Narbenbehandlung z.B. nach schlechter Wundheilung, falsche
Narbenausrichtung/-verformung durch Wundschrumpfung, Aknenarben;
Erneuerung nach kosmetischer Dermabrasion, Erneuerung nach Laserbehandlung
in Verbindung mit Hauterneuerung, Entfernung von Tätowierungen.
Außerdem
kann die Methode allgemein für
Zellersatztherapie angewendet werden, einschließlich Nervenzellersatztherapie,
Epithelzellenersatztherapie (wie z.B. Urotheliazellen, Wangenschleimhautzellen
und Lungenepithelzellen), Endothelzellenersatztherapie und Knochenbildendevorlaeuferzellersatztherapie.
Die Methode kann auch zur Stimulation der Gewebsregeneration nach
chirurgisch erzeugten Wunden angewendet werden.
- 7. Ermöglichen
eines Weges zur Nutzung von Zellpopulationen in einem Verhältnis vergleichbar mit
dem in situ. Dies hat u.A. den Vorteil dass sich die Haut nach einer
Hautransplantation wieder richtig repigmentieren kann. Aufgrund
der direkten Nutzung der Zellsuspension haben Zellen wie Basalkeratinozyten,
Langerhans Zellen, Fibroblasten und Melanocyten haben eine verbesserte Überlebensrate
im Vergleich zu gewöhnlichen Kulturmethoden,
die selektive Zellkultur zum Verlust bestimmter Zellenpopulationen
wie z.B. Basalzellen führen
kann.
- 8. Es gestattet frühere
Operation und konsequenter Weise Heilung für den Patienten während der Behandlung.
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ANWENDUNGSBEISPIEL
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf mindestens zwei Zellquellen,
beide entsprechend geeignet zur Erneuerung und Regeneration von
geschädigtem
Gewebe:
(i) nicht-autologe Zellen, einschließlich Stammzellen und
(ii) autologe Zellen, einschließlich
patienteneigenen Vorläuferzellen
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Die
vorliegende Erfindung sieht eine Methode vor zur Herstellung einer
autologen Zellsuspension. Aufgrund dieser Methode wird dem Patient
Gewebe entnommen, bevorzugt durch eine Gewebsbiopsie. Es ist wichtig
die Tiefe und den Umfang der Biopsie zu beachten, welche die Schwierigkeit
des Eingriffes und die Länge
der Erholungsphase für
den Patienten beeinflusst. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt dass der
Spenderbereich mit dem Empfängerbereich
entsprechend übereinstimmt,
wie z.B. post-auricular für
Kopf und Hals, Schenkel für
untere Extremitäten,
innerer Oberarm für
obere Extremitäten
und Handfläche
für Fußsohle und
umgekehrt.
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Sobald
eine Biopsie vom Patienten genommen wurde, wird die Gewebeprobe
physikalischen und/oder chemischen Mitteln ausgesetzt welche die Zellen
im Gewebe freisetzen. Methoden zur Auflösung von Zellschichten im Gewebe
sind in Fachkreisen bekannt. Zum Beispiel kann die Auflösungsmethode
via mechanischer oder chemischer Zersetzung sein. Als mechanische
Mittle können
z.B. kratzen des Gewebes mit einem Skalpell, zerkleinern des Gewebes,
zerschneiden der Gewebslagen oder Gewebeperfusion angewendet werden.
Als chemische Mittle können
z.B. Enzymverdauung mit Trypsin, Dispase, Kollagenase, Trypsin-edta,
Thermolysin, Pronase, Hyaluronidase, Elastase, Papain und Pancreatin
angewendet werden. Es ist bevorzugt, das Gewebe in eine vorgewärmte Enzymlösung (37°C) zu legen
die genügend
Enzyme enthält
um das Zellbindegewebe aufzulösen.
Nachdem die Gewebeprobe lang genug in der Enzymlösung getränkt ist, wird sie herausgenommen
und mit einer Lösung
zum Vereinzeln der Zellen gespült.
Die angewandte Salz-/Nährlösung sollte
durch Verdünnung
oder Neutralisierung die Enzymauswirkung erheblich reduzieren, bevorzugt
aber völlig
aufheben. Die Lösung
sollte bevorzugt die folgenden Charakteristiken haben: (i) mindestens
frei vom xenogenetischem Serum sein, (ii) in der Lage sein die Zellen
am Leben zu erhalten bis sie dem Patienten übertragen werden und (iii)
geeignet zur direkten Anwendung am Transplantationspatienten sein.
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Nach
Anwendung der Salz-/Nährlösung, werden
die Zellschichten der Probe getrennt, die Zellen werden vom Gewebe
gelöst
und in einer Nährlösung suspendiert.
Besteht die Probe aus Haut, wird die Dermis von der Epidermis getrennt
um Zugang zu allen Hautzellen zu ermöglichen.
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Die
Zellen können
von den Gewebeschichten verschiedentlich entfernt werden, zum Beispiel mit
einem Skalpell vom Gewebe gekratzt werden. Zellen innerhalb der
Haut beinhalten u.A. Basalkeratinozyten, Keratinozyten, Langerhans
Zellen, Fibroblasten und Melano zyten. Nach der Ablösung vom Gewebe
werden die Zellen in einer physiologischen Lösung, zum Beispiel Puffer und/oder
Elektrolyte und Nährsubstanzen
suspendiert.
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Auch
liefert die vorliegende Erfindung eine Methode zur Anwendung nicht-autologer
Zellen. Um Zellen jeglicher Herkunft zu verwenden, werden die Zellen
in physiologische Lösung
suspendiert.
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Die
Lösung
kann von einer einfachen Kochsalzlösung bis hin zu einer komplexeren
Nährlösung reichen.
Bevorzugt ist eine serumfreie Nährlösung, welche
verschiedene Salze enthält,
die denen, enthalten in den Körperflüssigkeiten, ähnlich sind;
eine solche Lösung
wird als physiologische Salzlösung bezeichnet.
Phosphate oder andere ungiftige Substanzen können ebenfalls als Puffer dienen
um den pH-Wert auf physiologischen Werten zu halten. Geeignete,
bevorzugte Nährlösungen basieren
auf Ringer-Laktat Lösungen,
einschließlich
Hartman's Lösung, Dialyse
Lösungen
und intravenöse
Nährlösungen.
Die Lösungen
können
Zucker, Aminosäuren
und Energielieferanten enthalten
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Vorzugsweise
wird nach der Gewebsentnahme, oder bei der Auslegung nicht-autologer
Zellen, nur eine kleine Menge Lösung
auf die Gewebeprobe gegeben, um zu verhindern dass die Suspension
zu flüssig
wird und damit die Applikation auf das Transplantationsgebiet erschwert.
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Die
Zellsuspension wird dann, wie in der vorliegenden Erfindung beschrieben
mittels des Sprühgerätes aufgesprüht.
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Um
besonders große
Zellansammlungen in der Suspension zu verhindern, kann die Zellsuspension
vor der Anwendung gefiltert, oder mit einer geeigneten Filtervorrichtung
die am Gerät
angebracht ist, gefiltert werden.
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Vor
der Anwendung mit dem Sprühgerät, oder
sofort nach dem Filtern, kann die Zellsuspension auch zu der für die Anwendung
geeigneten Zelldichte verdünnt
werden.
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Erfindungsgemäß wird eine
sprühbare
Zellsuspension bereitgestellt, für
Geweberegeneration und Transplantationsmedizin geeignet ist. Ein
wichtiger Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Möglichkeit
der gleichmäßigen Zellverteilung
unter kontrollierten Bedingungen.
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Die
Anzahl und Konzentration der Zellen in der Suspension die auf dem
Transplantationsgebiet ausgestreut werden kann geändert werden
indem die Zellkonzentration, oder die Menge der auf das Transplantationsgebiet
aufzutragenden Suspension, modifiziert wird.
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Ein
weiterer Vorteil der Zellsuspension aus der haut, hergestellt bzw.
gesprüht
gemäß Methoden der
vorliegenden Erfindung, ist das die Zusammenstellung der Zellen
im Zellpräparat,
die im Vergleich zur aktuellen Technik vergleichbar ist mit der
Gegebenheit in situ. Sie enthält
Basalkeratinozyten und Hautvorläuferzellen
(Stammzellen) für
Hautregeneration, welche üblicherweise
in Epidermiskulturmethoden verloren gehen. Bei Anwendung letzterer
Methode werden, für
das Zellpräparat,
gezielt Keratinozyten kultiviert, Zellbestandteile wie Hautvorläuferzellen,
Fibroblasten und Melanozyten gehen verloren. Die Zellsuspension
hergestellt nach hier beschriebener erfindungsgemäßen Methode
hat eine Zellbeschaffenheit vergleichbar mit der vorhanden/präsent in
situ.
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Gemäß der Erfindung,
wird ein Gerät
mit einem Sprühkopf
zur Zellverteilung vorgestellt. Die Suspension kann durch jegliche
Art von Düse
gespritzt werden, die Flüssigkeit
in kleine, luftübertragene
Tröpfchen
umsetzt.
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Erfindungsgemäß wird ein
elektrisch kontrolliertes Gerät
als medizinisches Instrument bereitgestellt welches den Sprühvorgang über einen
sterilisierbaren Sprühkopf
ermöglicht.
Es ist bevorzugt dass das Gerät, über den
Sprühkopf,
eine Zellsuspension von 0.5-60 ± 20 ml
steriler Zellsuspension freigibt. Bevorzugterweise transferiert
das Gerät
die Zellsuspension aus einer sterilisierbaren Einwegspritze, einschließlich 0.5-60
ml steriler Luer-lock Spritzen.
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Bevorzugterweise
kann das Gerät
mit komprimiertem Gas, z.B. Druckluft, und/oder mit komprimierter
Lösung
für den
Sprühkopf
bedient werden; oder mit einem Motor der über die Zellsuspensionspumpe,
die sterile Luer-lock Spritze mit der Zellsuspension nach Vorne
drückt,
bedient werden, ohne Gas beizumischen. Das Gerät ist vorzugsweise mit konstantem
Druck über
0.5-10 ± 1.0
Minuten für
eine einzelne Einspritzung, oder mehrer Einspritzungen in vergleichbarer
Zeit, ausgestattet und erzeugt Suspensionströpfchen im Bereich von 50-500 ± 200 Mikrometer.
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Das
Gerät kann
mit Instrumenten zur Druckmessung, Kontrolle der Parameter wie Fluss,
Druck und/oder Temperatur ausgestattet sein.
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Die
vorliegende Erfindung kann vorzugsweise Zellsuspension von einem
sterilisierbaren Behälter
medizinischer Qualität, über einen
Einwegfilter, geeignet zur Absonderung großer zellulärer Ansammlungen in den sterilisierbaren
Sprühkopf überführen. Beliebige Filter
die übergroße zelluläre Ansammlungen
von der Zellsuspension trennen, können verwendet werden. In einer
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung trennt der
Filter 5-100 Zellen, bevorzugt 10-60 Zellen und am Bevorzugtesten
20-40 Zellen.
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Das
Gerät kann
aus zwei Elementen bestehen wobei: (i) das erste Element das Netzteil,
die Gas- und Luftversorgung und die elektronischen Steuerungen beinhaltet,
und (ii) das zweite Element den sterilisierbaren Sprühkopf und
den Behälter
mit der Zellsuspension umfasst. In diesem Fall sind beide Elemente
durch Kabel/Draht/Schlauchsensor und Effektoranschluß verbunden
welche sterilisierbar sind, oder sie sind mit einem sterilen Operationsfolienschlauch
abgedeckt und haben entsprechende Anschlüsse zu den Elementen (i) und
(ii).
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Das
Gerät kann
aus zwei Elementen bestehen wobei beide Elemente drahtlos, zum Zweck
des Datenaustausches, miteinander verbunden sind, einschließlich Blue
Tooth Technologie um Sensoren/Effektorsteuerungen in beiden Elementen
miteinander zu verbinden.
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Weiterhin
kann das Gerät
erfindungsgemäß über Batterie
betrieben werden was den Einsatz im Operationsraum einfach gestaltet.
In diesem bevorzugten Fall, beinhaltet das Gerät eine einteilig Einheit die
als Handgerät
eingesetzt werden kann.
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Nachdem
die Zellsuspension auf dem Transplantationsgebiet verteilt wurde,
kann die Wunde mit einem Verband abgedeckt werden. Bevorzugterweise
werden der Heilungsprozess und die Wundpflege mit dem aktuellen
standardmäßigen Protokoll
für Transplantationstherapie/-patienten
weiterverfolgt.