DE60007001T2 - Neurotoxine zur behandlung von pankreatischen krankheiten - Google Patents

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Description

  • HINTERGRUND
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Bereitstellung von Medikamenten zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenstörungen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zur Behandlung exokriner und endokriner Bauchspeichendrüsenstörungen durch in vivo Verabreichung eines Neurotoxins an die Bauchspeicheldrüse eines Patienten.
  • EXOKRINE BAUCHSPEICHELDRÜSE
  • Die menschliche Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist eine Drüse, die sowohl exokrine als auch endokrine Gewebe umfasst. Die Azinuszellen des exokrinen Pankreas sondern Verdauungsenzyme zur Verdauung aufgenommener Nahrung ab. Die duktalen Zellen des exokrinen Pankreas sondern eine Elektrolytlösung, die Bicarbonat umfasst, zur Neutralisation des sauren Speisebreis, der im Magen erzeugt wird, ab. Die Verdauungsenzyme und die Elektrolytflüssigkeit bilden gemeinsam den Pankreassaft, der nach dem Oddi-Schließmuskel über die Pankreasgänge in den Zwölffingerdarm fließt. Das exokrine Pankreas kann pro Tag bis zu drei Liter Pankreassaft erzeugen, der etwa zwanzig unterschiedliche Enzyme und Enzymvorstufen, wie Amylase, Lipase, Trypsin und Trypsinogen enthält. Die Sekretion von Pankreassaft wird durch die Gegenwart von Speisebrei in den oberen Abschnitten des Dünndarms stimuliert, und die präzise Zusammensetzung des Pankreassafts scheint durch die Typen von Verbindungen (Kohlenhydrat, Lipid, Protein und/oder Nukleinsäure) im Speisebrei beeinflusst zu werden. Vom Magen hergestellte Magensäure stimuliert die Freisetzung von Sekretin. Sekretin stimuliert wiederum die Sekretion eines Pankreassafts, der reich an Wasser und Elektrolyten ist. Magensäure, langkettige Fettsäuren und bestimmte Aminosäuren lösen die Freisetzung von Cholecystokinin (CCK) vom Zwölffingerdarm und Jejunum aus. CCK stimuliert die Sekretion einer enzymreichen Sekretion vom Pankreas.
  • Die Bestandteile des Pankreassafts schließen Proteasen (Trypsin, Chymotrypsin, Carboxypolypeptidase), Nukleasen (RNAse und DNAse), Pankreasamylase und Lipasen (Pankreaslipase, Cholesterinesterase und Phospholipase) ein. Viele dieser Enzyme, einschließlich der Proteasen werden anfänglich von den Azinuszellen in einer inaktiven Form als Enzymvorstufen synthetisiert. So wird Trypsin als Trypsinogen, Chymotrypsin als Chymotrypsinogen und Car boxypolypeptidase als Procarboxypolypeptidase synthetisiert. Diese Enzyme werden nach einer Kaskade aktiviert, wobei im ersten Schritt Trypsin durch proteolytische Spaltung durch das Enzym Enterokinase aktiviert wird. Trypsinogen kann ebenso durch Trypsin autoaktiviert werden. Hat die Aktivierung einmal begonnen, schreitet der Aktivierungsprozess schnell voran. Trypsin wiederum aktiviert sowohl Chymotrypsinogen als auch Procarboxypolypeptidase unter Bildung ihrer aktiven Proteasegegenstücke.
  • Die exokrinen Pankreasenzyme werden normalerweise nur aktiviert, wenn sie in die Darmschleimhaut gelangen, um die Autodigestion des Pankreas zu verhindern. Um die vorzeitige Aktivierung zu verhindern, co-sezernieren die Azinuszellen einen Trypsininhibitor, der normalerweise die Aktivierung der proteolytischen Enzyme in den sezernierenden Zellen und in den Gängen des Pankreas verhindert. Die Inhibierung der Trypsinaktivität verhindert ebenso die Aktivierung der anderen Proteasen.
  • Pankreatitis ist eine Entzündung des Pankreas und kann chronisch oder akut sein. Akute Pankreatitis kann ödematös oder die schlimmere nekrotisierende oder hämorrhagische Pankreatitis sein. Etwas fünftausend neue Fälle von Pankreatitis treten jedes Jahr in den Vereinigten Staaten auf und die Mortalitätsrate ist etwa 10%. Pankreatitis folgt häufig auf Alkoholmissbrauch oder Krankheiten des Gallentrakts. Pankreatitis kann ebenso durch Drogen, Verletzungen, Gallensteine oder Virusinfektion verursacht werden. Eine Theorie behauptet, dass Pankreatitis eine Folge der Autodigestion des Pankreas durch proteolytische Enzyme ist, die im Pankreas anstelle dem Darmlumen aktiviert werden. Daher wird angenommen, dass sich Pankreatitis manifestiert, wenn eine Überschussmenge Trypsin die Zufuhr von Trypsininhibitor sättigt. Überschüssiges Trypsin kann eine Folge der Unterproduktion von Trypsininhibitor oder dem übermäßigen Vorkommen von Trypsin in den Zellen oder Gängen des Pankreas sein. Im letzteren Fall kann die Verletzung oder Blockierung eines Pankreasgangs zu lokalisiertem, übermäßigem Vorkommen von Trypsin führen. Unter akuten Bedingungen können sich große Mengen Pankreas-Enzymvorstufen-Sekretion in den beschädigten Bereichen des Pankreas ansammeln. Selbst wenn nur eine kleine Menge an freiem Trypsin verfügbar ist, tritt die Aktivierung aller Enzymvorstufen-Proteasen schnell auf, was zur Autodigestion des Pankreas und den Symptomen akuter Pankreatitis führt. Pankreatitis kann tödlich sein.
  • Einige Formen akuter Pankreatitis, wie diejenigen, welche durch übermäßige Verwendung von Alkohol, Skorpionstich oder Vergiftung durch Insektizide, die Anti-Acetylcholinesterase enthalten (anti acetylcholine esterase containing insecticides), ausgelöst sind, können das Ergebnis übermäßiger cholinergischer Stimulierung der exokrinen Zellen des Pankreas sein. Diese übermäßige cholinergische Stimulierung kann aus einer symptomatischen Verringerung der Zahl muskarinartiger Pankreas-Acetylcholin-Rezeptoren bei Pankreatitis resultieren. Exp Toxicol Pathol 1994 Apr; 45(8): 503–5.
  • Leider wird chronische Pankreatitis als irreversibel angesehen. Berger et al., The Pancreas, Seite 720 oben. In westlichen Ländern scheint chronische Pankreatitis überwiegend Männer im Alter von 25 bis 50 Jahren zu betreffen, von denen die meisten Alkoholiker sind.
  • Es gibt viele Nachteile und Unzulänglichkeiten bei den gegenwärtigen Therapien für Pankreatitis. Die Behandlung akuter Pankreatitis kann Nasen-Magen-Absaugen (nasogastric suction) einschließen, um so die Gastrinfreisetzung aus dem Magen zu verringern und hierdurch zu verhindern, dass Mageninhalt in den Zwölffingerdarm gelangt und exokrine Pankreassekretionen stimuliert. Das Nasen-Magen-Absaugen ist unangenehm und kann unwirksam sein, um den Verlauf von Pankreatitis zum Stillstand zu bringen.
  • Die Behandlung chronischer Pankreatitis kann durch chirurgische Resektion von 50% bis 95% des Pankreas und anschließenden oralen Enzymersatz bei der Ernährung durchgeführt werden, was zweifellose eine suboptimale Therapieform ist.
  • Pankreatitis kann vom Zusammenziehen der Pankreasgänge, die zum Zwölffingerdarm führen, begleitet sein, was zu einem Mangel an Pankreasenzymen im Darmlumen führt, was als exokrine Pankreasinsuffizienz bezeichnet wird.
  • Die exokrine Sekretion des Pankreas kann sowohl durch hormonelle als auch nervale Mechanismen reguliert werden. So führen während der gastralen Phase der Magensekretion parasympathische Nervenimpulse zum Pankreas zur acetylcholinergen Stimulierung und Freisetzung von Enzymen durch die cholinergisch innervierten Azinuszellen.
  • Bezeichnenderweise dominiert die cholinergische Innervation die neuronale Kontrolle des exokrinen Pankreas (Berger et al., The Pancreas, Bd. 1, Kapitel 5, Seiten 65–66, Blackwell Science Ltd. (1998), welche Veröffentlichung (zwei Bände) hiermit als Ganzes in bezug genommen wird) und es ist bekannt, dass cholinergische Stimulierung die Sekretion von Pankreasenzymen. Bemerkenswerterweise besitzen Azinuszellen des Pankreas Acetylcholinrezeptoren. A. a. O., Seiten 83–84. Extrinsische Nervenkontrolle des exokrinen Pankreas ist parasympathisch durch Vagus-Input. A. a. O., Seite 66. Die intrinsische Nervenkontrolle des Pankreas betrifft den Teil des enterischen Nervensystems, der innerhalb des Pankreas liegt (das intrapankreatische Nervensystem). Das intrapankreatische Nervensystem umfasst einen miteinander verbindenden Plexus kleiner Ganglien, die von präganglionären Vagus-Fasern und postganglionären sympathischen Fasern versorgt werden Es ist wesentlich, dass intrinsische cholinergische Neuronen (d. h. diejenigen mit ihrem Zellkörpern in intrapankreatischen Ganglien) im intrapankreatischen Nervensystem dominieren. A. a. O., Seite 67.
  • Während intravenöse Anticholinergika unter Umständen die exokrine Sekretion von Pankreasverdauungsflüssigkeit nicht signifikant beeinflussen (siehe z. B. Dig Dis Sci 1997 Feb.; 42(2): 265–72 und Am J Surg 1996 Jan.; 171(1): 207–11), existiert umfangreiche Literatur, um die Hypothese von signifikantem cholinergischen Einfluss auf die Sekretionsaktivität exokriner Pankreaszellen zu stützen: Siehe z. B. Exp Toxicol Pathol 1994 Apr.; 45(8): 503–5, Dig Dis 1992; 10(1): 38–45, Dig Dis 1992; 10(6): 326–9, Arch Surg 1990 Dez.: 125(12): 1546–9 und Ann Surg 1982 Apr.; 195(4): 424–34.
  • ENDOKRINE BAUCHSPEICHELDRÜSE
  • Die endokrine Bauchspeicheldrüse (Pankreas) umfasst die Langerhans'-Inseln, welche Ansammlungen von Polypeptidhormonen-produzierenden Zellen sind, die durch das azinäre Gewebe weit verstreut sind und die am zahlreichsten im Schwanzabschnitt des Pankreas sind. Typischerweise bildet das gesamte Inselgewebe nur etwa 1 bis 2% der Pankreasmasse.
  • Das Gewebe der Langehans'-Inseln enthält mindestens drei funktionell unterschiedliche Typen von Zellen: A-Zellen, welche Glukagon herstellen können, B-(oder β) Zellen, die Insulin herstellen können, und D-Zellen, welche ein drittes Inselhormon, Somatostatin, herstellen können. Die B-Zellen kommen von den drei Typen von Inselzellen am häufigsten vor. Insulin fördert die Aufnahme von Glukose durch Zellen, insbesondere Muskelzellen, und verhindert einen übermäßigen Abbau von Glykogen, das in Leber und Muskeln gespeichert ist. Als ein antidiabetisches Hormon, das für die Erniedrigung von Blutzucker essentiell ist, ist Insulin ein starkes hypoglykämisches Mittel. In den meisten Fällen sind die Wirkungen von Glukagon denen des Insulins entgegengesetzt. Somit ist Glukagon ein hyperglykämischer Faktor, welcher die Erhöhung des Blutzuckers verursacht.
  • Glukose ist der Hauptfaktor, welcher die Freisetzung von Insulin aus Insel-B-Zellen fördert. Glukose verringert ebenso die Glukagonsekretion aus Insel-A-Zellen. Wie Glukose fördert Glukagon (aus Insel-A-Zellen) ebenso die Insulinsekretion aus den Insel-B-Zellen.
  • Die endokrine Pankreasinnervation der Langerhans'-Inseln erfolgt sowohl durch sympathische als auch parasympathische Nervenfasern, welche an oder in der Nähe der Inselzellen enden. Besonders die Vagusstimulierung verursacht die Freisetzung von Insulin aus β-Zellen. Berger et al., The Pancreas, Seite 110 oben. So erhöht die Stimulierung des dorsalen Vagus oder des Pankreas nervs den Output von Insulin und Glukagon und diese Reaktion wird durch Atropin, einen muskarinartigen Acetylcholinrezeptor-Antagonisten, aufgehoben. Zusätzlich stimuliert der parasympathische Neurotransmitter Acetylcholin die Freisetzung von Insulin aus B-Zellen in vivo und in vitro.
  • Somit scheint die endokrine Pankreasaktivität cholinergisch beeinflusst zu sein, weil die parasympathische Innervation der Insel-Zellen offensichtlich die Insulinsekretion erhöhen kann und in geringerem Masse ebenso die Glucagonsekretion erhöhen kann. Siehe z. B. Amer J. Physiol Juli 1999; 277(1 Pt 1): E93-102, Regul Pept 30. Juni 1999; 82(1–3): 71–9, J Physiol (Lond) 01. März 1999; 515(Pt 2): 463–73, Pflugers Arch Aug. 1996; 432(4): 589–96 und J Surg Res April 1990; 48(4): 273–8.
  • Endokrine Pankreasstörungen schließen Hypoglykämie (übermäßige Nutzung von Glukose), die aus Hyperinsulinismus resultiert, ein. Hyperinsulinismus kann eine Folge eines Insulinoms sein. Insulinome können einzelne solide Tumoren, Mikroadenomatose und Inselzellen-Hyperplasie (diffuse Inselzellhyperplasie) einschließen. Zusätzlich ist die familiäre hyperinsulinämische Hypoglykämie der frühen Kindheit eine Folge einer Zunahme der Funktionsmutation im Sulfonylharnstoff-Rezeptor, welche konstitutive unregulierte Insulinsekretion verursacht. Die Intialbehandlung für schwere Hyperglykämie ist intravenöse Verabreichung von 25 bis 50 g Glukose als 50%ige Lösung. Die Operation ist die Behandlung der Wahl für Insolinome nach der Verwendung von beispielsweise endoskopischer Sonographie zur Lokalisierung des Tumors. Die gegenwärtige Therapie für ein Insulinom, wenn der Tumor nicht im Pankreas lokalisiert werden kann, ist die schrittweise Pankreatektomie (von Schwanz zu Kopf). Die Resektion wird bei 85% Pankreatektomie beendet, selbst wenn der Tumor nicht gefunden wird, um ein Malabsorptionsproblem zu verhindern. Unglücklicherweise haben mit 15% viele Patienten anhaltende Hypoglykämie, auch nach der chirurgischen Resektion des Pankreas. Zusätzlich schließen postoperative Komplikationen akute Pankreatitis, Peritonitis, Fisteln, Pseudozystenbildung und Diabetes mellitus ein.
  • Chemotherapie für Insulinome ist nur bei der Vorbereitung auf die Operation oder nachdem der Tumor bei der Operation nicht gefunden werden konnte, indiziert. Zwei Arzneimittel sind erhältlich, Diazoxid und Octreotid. Weil Diazoxid Salz zurückhaltende Eigenschaften besitzt, muss es unglücklicherweise von einem Diuretikum begleitet werden. Zusätzlich kann die chronische Verwendung von Octreotid Übelkeit und Durchfall sowie Prädisposition für Gallensteinleiden verursachen.
  • BOTULINUMTOXIN
  • Das anaerobe grampositive Bakterium Clostridium botulinum stellt ein wirksames Polypeptid-Neurotoxin, Botulinumtoxin, her, welches eine neuroparalytische Krankheit bei Menschen und Tieren hervorruft, die als Botulismus bezeichnet wird. Die Sporen von Clostridium botulinum werden im Boden gefunden und können in ungenügend sterilisierten und verschlossenen Nahrungsmittelbehältern bei der Konservenherstellung zuhause wachsen, welches die Ursache vieler Fälle von Botulismus ist. Die Wirkungen des Botulismus treten typischerweise 18 bis 36 Stunden nach Genuss der mit einer Clostridium botulinum Kultur oder Sporen infizierten Nahrungsmittel auf. Das Botulinumtoxin kann offensichtlich unabgeschwächt die Auskleidung des Darms passieren und periphere Motoneutronen angreifen. Symptome der Vergiftung mit Botulinumtoxin können fortschreiten von Schwierigkeiten beim Gehen, Schlucken und Sprechen bis zur Paralyse der Atemmuskulatur und dem Tod.
  • Botulinumtoxin Typ A ist der tödlichste der Menschheit bekannte natürliche biologische Stoff. Etwa 50 Pikogramm Butolinumtoxin (gereinigter Neurotoxinkomplex) Typ A ist der LD50 bei Mäusen. Eine Einheit (unit, U) Botulinumtoxin ist definiert als der LD50 bei intraperitonealer Injektion in weibliche Swiss Webster Mäuse, die jeweils 18 bis 20 g wiegen. Sieben immunologisch verschiedene Botulinum-Neurotoxine wurden charakterisiert, bei denen es sich um die Botulinum-Neurotoxin-Serotypen A, B, C1, D, E, F und G handelt, von denen sich jeder durch Neutralisation mit Typen-spezifischen Antikörpern unterscheiden lässt. Die unterschiedlichen Serotypen von Botulinumtoxin variieren in der Tierart, die sie betreffen, und in der Heftigkeit und Dauer der Paralyse, die sie hervorrufen. Es wurde beispielsweise festgestellt, dass Botulinumtoxin Typ A, gemessen anhand der bei der Ratte hervorgerufenen Rate der Paralyse, 500mal wirksamer ist als Botulinumtoxin Typ B. Zusätzlich wurde festgestellt, dass Botulinumtoxin Typ B bei Primaten in einer Dosis von 480 U/kg nicht toxisch wirkt, welches etwa das 12-fache des Primaten-LD50 für Botulinumtoxin Typ A ist. Botulinumtoxin bindet offenbar mit hoher Affinität an cholinergische Motoneuronen, wird in das Neutron transloziert und blockiert die Freisetzung von Acetylcholin.
  • Botulinumtoxine wurden im klinischen Rahmen für die Behandlung von neuromuskulären Erkrankungen, die durch hyperaktive Skelettmuskeln gekennzeichnet sind, verwendet. Botulinumtoxin Typ A wurde von der U.S. Food and Drug Administration zugelassen für die Behandlung von Lidkrampf, Schielen und halbseitigem Gesichtskrampf. Andere Serotypen als Botulinumtoxin Typ A haben offenbar eine niedrigere Wirksamkeit und/oder eine kürze Wirkdauer im Vergleich zu Botulinumtoxin Typ A. Klinische Effekte von peripherem intramusku- 1ärem Botulinumtoxin Typ A sind üblicherweise innerhalb einer Woche der Injektion sichtbar. Die typischer Dauer dieser symptomatischen Erleichterung durch eine einmalige intramuskuläre Injektion von Botulinumtoxin Typ A beträgt durchschnittlich etwa drei Monate.
  • Obwohl alle Botulinumtoxin-Serotypen offensichtlich die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin an der neuromuskulären Verbindungsstelle hemmen, tun sie das, indem sie auf unterschiedliche neurosekretorische Proteine einwirken und/oder diese Proteine an unterschiedlichen Stellen spalten. Beispielsweise spalten die Botulinumtypen A und E beide das Synaptosomen-assoziierte Protein mit 25 kiloDalton (kD)(synaptosomal associated protein, SNAP-25), sie zielen jedoch auf unterschiedliche Aminosäuresequenzen innerhalb dieses Proteins. Die Botulinumtoxin Typen B, D, F und G wirken auf Vesikel-assoziiertes Protein (vesicle associated protein, VAMP, ebenso als Synaptobrevin bezeichnet), wobei jeder Serotyp das Protein an unterschiedlichen Stellen spaltet. Schließlich wurde gezeigt, dass Botulinumtoxin Typ C1 sowohl Syntaxin als auch SNAP-25 spaltet. Diese Unterschiede im Wirkmechanismus können Auswirkungen auf die relative Wirksamkeit und/oder Wirkdauer der unterschiedlichen Botulinumtoxin-Serotypen haben. Bezeichnenderweise ist bekannt, das das Cytosol von Insel-B-Zellen des Pankreas zumindest SNAP-25 (Biochem J 1; 339 (pt 1): 159–65 (April 1999) und Synaptobrevin (Mov Disord Mai 1995; 10(3): 376) enthält.
  • Was die Verwendung eines Botulinumtoxins zur Behandlung einer Störung im Zusammenhang mit dem Pankreas angeht, so ist es bekannt, eine Form von Pankreatitis zu behandeln, indem ein Botulinumtoxin in die kleine Duodenalpapille (wegen der Nähe der kleinen Papille zum Pankreasgang) injiziert wird, und so ein zusammengezogener Pankreasgang (pankreatisches Divisum) entspannt wird und der Fluss von Pankreassaft durch den Pankreasgang in den Zwölffingerdarm erhöht wird. Gastrointest Endosc Okt. 1999; 50(4): 545–548.
  • Das Molekulargewicht des Botulinumtoxin-Proteinmoleküls ist für alle sieben bekannten Botulinumtoxin-Serotypen etwa 150 kD. Interessanterweise werden die Botulinumtoxine durch Clostridialbakterien als Komplexe freigesetzt, die das 150 kD-Botulinumtoxin-Proteinmolekül zusammen mit assoziierten Nicht-Toxinproteinen enthalten. So kann der Botulinumtoxin Typ A-Komplex von Clostridialbakterien als 900 kD-, 500 kD- und 300 kD-Formen hergestellt werden. Offensichtlich werden Botulinumtoxin Typen B und C1 nur als 500 kD-Komplex hergestellt. Botulinumtoxin Typ D wird sowohl als 300 kD- als auch als 500 kD-Komplexe hergestellt. Schließlich werden die Botulinumtoxin Typen E und F nur als Komplexe mit etwa 300 kD hergestellt. Es wird vermutet, dass die Komplexe (d. h. Molekulargewicht größer als etwa 150 kD) ein Nicht-Toxin- Hämaglutinin-Protein und ein Nicht-Toxin- und nicht-toxisches Nicht-Hämaglutinin-Protein enthalten. Diese zwei Nicht-Toxin-Proteine (die zusammen mit dem Botulinumtoxinmolekül den relevanten Neurotoxinkomplex enthalten) können so wirken, dass sie Stabilität gegen Denaturierung des Botulinumtoxinmoleküls und Schutz gegen Verdauungssäuren, wenn man das Toxin zu Sicht nimmt, bieten. Zusätzlich ist es möglich, dass die größeren (mehr als etwa 150 kD Molekulargewicht) Botulinumtoxinkomplexe zu einer niedrigeren Diffusionsgeschwindigkeit des Botulinumtoxins, weg von einer Stelle der intramuskulären Injektion eines Botulinumtoxinkomplexes führen.
  • In vitro Studien haben Hinweise gegeben, dass Botulinumtoxin die durch Kaliumkationen induzierte Freisetzung sowohl von Acetylcholin als auch von Norepinephrin von Primärzellkulturen aus Hirnstammgewebe hemmt. Zusätzlich wurde berichtet, dass Botulinumtoxin die hervorgerufene Freisetzung, sowohl von Glycin als auch Glutamat in Primärkulturen aus Rückenmarkneuronen hemmt, und dass Botulinumtoxin in Zubereitungen von Gehirnsynaptosomen die Freisetzung jedes der Neurotransmitter Acetylcholin, Dopamin, Norepinephrin, CGRP und Glutamat hemmt.
  • Botulinumtoxin Typ A kann erhalten werden, indem Kulturen von Clostridium botulinum in einem Fermenter etabliert werden und man sie wachsen lässt und dann die fermentierte Mischung nach bekannten Verfahren geerntet und gereinigt wird. Alle Botulinumtoxin-Serotypen werden anfänglich als inaktive einkettige Proteine synthetisiert, die durch Proteasen gespalten oder genickt werden müssen, um neuroaktiv zu werden. Die Bakterienstämme, die Botulinumtoxin-Serotypen A und G herstellen, besitzen endogene Proteasen, und die Serotypen A und G können folglich aus Bakterienkulturen überwiegend in ihrer aktiven Form gewonnen werden. Im Gegensatz hierzu werden Botulinumtoxin-Serotypen C1, D und E von nicht-proteolytischen Stämmen synthetisiert und sind folglich typischerweise unaktiviert, wenn sie aus der Kultur gewonnen werden. Die Serotypen B und F werden sowohl von proteolytischen als auch nicht-proteolytischen Stämmen hergestellt und können folglich entweder in aktiver oder inaktiver Form gewonnen werden. Selbst die proteolytischen Stämme, die beispielsweise den Botulinumtoxin Typ B-Serotyp herstellen, spalten jedoch nur einen Teil des hergestellten Toxins. Der exakte Anteil der genickten zu den ungenickten Molekülen hängt von der Länge der Inkubation und der Temperatur der Kultur ab. Folglich ist es wahrscheinlich, dass ein bestimmter Prozentsatz jeder Zubereitung, beispielsweise des Botulinumtoxin Typ B-Toxins inaktiv ist, was möglicherweise die bekannte signifikant niedrigere Wirksamkeit von Botulinumtoxin Typ B im Vergleich zu Botulinumtoxin Typ A erklärt. Die Gegenwart von inaktiven Botulinumtoxinmolekülen in einer klinischen Zubereitung trägt zur Gesamtproteinlast der Zubereitung bei, welche mit erhöhter Antigenität in Zusammenhang gebracht wurde, ohne zu ihrer klinischen Wirksamkeit beizutragen. Zusätzlich ist es bekannt, dass Botulinumtoxin Typ B bei intramuskulärer Injektion eine kürzere Aktivitätsdauer besitzt und ebenso weniger wirksam ist als Botulinumtoxin Typ A bei gleichem Dosislevel.
  • Es wurde berichtet, dass Botulinumtoxin Typ A im klinischen Rahmen wie folgt verwendet wurde:
    • (1) etwa 75 bis 125 Einheiten BOTOX® pro intramuskulärer Injektion (verschiedene Muskeln) um Halsdystonie zu behandeln;
    • (2) 5 bis 10 Einheiten BOTOX® pro intramuskulärer Injektion um Glabella-Falten (Stirnfurchen) zu behandeln (5 Einheiten intramuskulär in den Muskulus procerus injiziert und 10 Einheiten intramuskulär in den Muskulus corrugator supercilii injiziert);
    • (3) etwa 30 bis 80 Einheiten BOTOX®, um Verstopfung zu behandeln durch Injektion in den Schließmuskel des Muskulus puborectalis;
    • (4) etwa 1 bis 5 Einheiten pro Muskel intramuskulär injiziertes BOTOX® um Lidkrampf zu behandeln, indem in den lateralen prätarsalen Augenringmuskel des Oberlides und den lateralen prätarsalen Augenringmuskel des Unterlides injiziert wurde;
    • (5) zur Behandlung des Schielens werden in Muskeln außerhalb des Auges intramuskulär zwischen etwa 1 bis 5 Einheiten BOTOX® injiziert, wobei die injizierte Menge abhängig von der Größe des zu injizierenden Muskels und dem Ausmaß der gewünschten Muskelparalyse (d. h. dem Grad der gewünschten Dioptrienkorrektur) ist.
    • (6) zur Behandlung der Spastizität der oberen Extremitäten nach Schlaganfall durch intramuskuläre Injektionen von BOTOX® in fünf unterschiedliche Beugemuskeln der oberen Extremitäten wie folgt:
    • (a) flexor digitorum profundus: 7,5 U bis 30 U
    • (b) flexor digitorum sublimus: 7,5 U bis 30 U
    • (c) flexor carpi ulnaris: 10 U bis 40 U
    • (d) flexor carpi radialis: 15 U bis 60 U
    • (e) biceps brachii: 50 U bis 200 U. In jeden der fünf
    angegebenen Muskeln wurde bei derselben Behandlungssitzung injiziert, so dass der Patient bei jeder Behandlungssitzung 90 bis 360 U BOTOX® durch intramuskuläre Injektion in die Beugemuskeln der oberen Extremitäten erhält.
  • Der Erfolg von Botulinumtoxin Typ A zur Behandlung einer Vielzahl klinischer Zustände führte zu Interesse an anderen Botulinumtoxin-Serotypen. Eine Studie von zwei kommerziell erhältlichen Botulinum Typ A-Zubereitungen (BOTOX® und Dysport®) und von Zubereitungen der Botulinumtoxin Typen B und F (beide von Wako Chemicals, Japan erhalten) wurde durchgeführt, um die Wirksamkeit der lokalen Muskelschwächung, die Sicherheit und das Antigenpotential zu bestimmen. Botulinumtoxin-Zubereitungen wurden in den Kopf des rechten Gastroknemius (0,5 bis 200,0 Einheiten/kg) injiziert und die Muskelschwäche unter Verwendung des "mouse digit abduction scoring assay" (DAS) bewertet. ED50-Werte wurden aus Dosis-Wirkungs-Kurven berechnet. Zusätzliche Mäuse erhielten intramuskuläre Injektionen, um die LD50-Dosen zu bestimmen. Der therapeutische Index wurde als LD50/ED50 berechnet. Separate Gruppen von Mäusen erhielten Injektionen von BOTOX® (5,0 bis 10,0 Einheiten/kg) oder Botulinumtoxin Typ B (50,0 bis 400,0 Einheiten/kg) in die Hinterbeine und wurden auf Muskelschwäche und gesteigerten Wasserverbrauch hin untersucht, wobei letzteres ein mutmaßliches Modell für Mundtrockenheit ist. Das Antigenpotential wurde durch monatliche intramuskuläre Injektionen in Kaninchen (1,5 oder 6,5 ng/kg für Botulinumtoxin Typ B oder 0,15 ng/kg für BOTOX®) bestimmt. Das Maximum der Muskelschwäche und die Dauer waren für alle Serotypen dosisbezogen. DAS ED50-Werte (Einheiten/kg) waren wie folgt: BOTOX®: 6,7, Dysport®: 24,7, Butolinumtoxin Typ B: 27,0 bis 244,0, Botulinumtoxin Typ F: 4,3. BOTOX® hatte eine längere Wirkungsdauer als Botulinumtoxin Typ B oder Botulinumtoxin Typ F. Die therapeutischen Indexwerte waren wie folgt: BOTOX®: 10,5, Dysport®: 6,3, Botulinumtoxin Typ B: 3,2. Der Wasserverbrauch bei Mäusen, die eine Injektion von Botulinumtoxin Typ B erhalten hatten, war größer als bei BOTOX®, obwohl Botulinumtoxin Typ B weniger wirksam war bei der Schwächung der Muskeln. Nach Injektionen für vier Monate entwickelten 2 von 4 (bei Behandlung mit 1,5 ng/kg) und 4 von 4 (bei Behandlung mit 6,5 ng/kg) Kaninchen Antikörper gegen Botulinumtoxin Typ B. In einer getrennten Studie zeigten 0 von 9 mit BOTOX® behandelten Kaninchen Antikörper gegen Botulinumtoxin Typ A. DAS-Resultate zeigen, dass die relative maximale Wirksamkeit von Botulinumtoxin Typ A gleich ist zu Botulinumtoxin Typ F und dass diejenige von Botulinumtoxin Typ F größer ist als von Botulinumtoxin Typ B. Was die Wirkungsdauer angeht, war diejenige von Botulinumtoxin Typ A größer als diejenige von Botulinumtoxin Typ B und die Wirkungsdauer von Botulinumtoxin Typ B war größer als diejenige von Botulinumtoxin Typ F. Wie die therapeutischen Indexwerte zeigen, sind die zwei kommerziellen Zubereitungen von Botulinumtoxin Typ A (BOTOX® und Dysport®) unterschiedlich. Das Verhalten eines erhöhten Wasserkonsums, das nach der Injektion von Botulinumtoxin Typ B in die Hinterbeine beobachtet wurde, zeigt, dass klinisch signifikante Mengen dieses Serotyps in den großen Kreislauf der Mäuse gelangten. Die Resultate zeigen ebenso, dass es notwendig ist, die Dosen der anderen untersuchten Serotypen zu erhöhen, um eine Wirksamkeit zu erzielen, die mit Botulinumtoxin Typ A vergleichbar ist. Eine erhöhte Dosierung kann die Sicherheit beeinträchtigen. Darüber hinaus war bei Kaninchen der Typ B stärker antigen als BOTOX®, möglicherweise wegen der höheren injizierten Proteinlast, um eine wirksame Dosis von Botulinumtoxin Typ B zu erzielen.
  • ACETYLCHOLIN
  • Typischerweise wird nur ein einzelner Typ eines Kleinmolekül-Neurotransmitters durch jeden Neuronentyp im Nervensystem von Säugern freigesetzt. Der Neurotransmitter Acetylcholin wird von Neuronen in vielen Bereichen des Gehirns abgesondert, genau genommen jedoch von den großen Pyramidenzellen des motorischen Kortex, von mehreren unterschiedlichen Neuronen in den Basalganglien, von den Motoneuronen, welche die Skelettmuskeln innervieren, von den präganglionären Neuronen des vegetativen Nervensystems (sowohl sympathisch als auch parasympathisch), von den postganglionären Neuronen des parasympathischen Nervensystems und von einigen postganglionären Neuronen des sympathischen Nervensystems. Im wesentlichen sind nur die postganglionären sympathischen Nervenfasern zu den Schweißdrüsen, den Piloerectormuskeln und ein paar Blutgefäßen cholinergisch und die meisten postganglionären Neuronen des sympathischen Nervensystems sondern den Neurotransmitter Norepinephrin ab. In den meisten Fällen hat Acetylcholin einen exzitatorischen Effekt. Acetylcholin ist jedoch dafür bekannt, dass es an einigen peripheren parasympathischen Nervenenden Hemmwirkungen hat, wie beispielsweise die Hemmung des Herzens durch den Vagusnerv.
  • Die efferenten Signale des vegetativen Nervensystems werden dem Körper entweder durch das sympathische Nervensystem oder das parasympathische Nervensystem übermittelt. Die präganglionären Neuronen des sympathischen Nervensystems erstrecken sich von den Zellkörpern der präganglionären sympathischen Neuronen, die im intermediolateralen Horn des Rückenmarks lokalisiert sind. Die präganglionären sympathischen Nervenfasern, die sich vom Zellkörper erstrecken, bilden Synapsen mit postganglionären Neuronen, die entweder in einem paravertebralen sympathischen Ganglion oder einem prävertebralen Ganglion lokalisiert sind. Da die präganglionären Neuronen des sympathischen und parasympathischen Nervensystems beide cholinergisch sind, erregt die Anwendung von Acetylcholin auf die Ganglien sowohl die sympathischen als auch die parasympathischen postganglionären Neuronen.
  • Acetylcholin aktiviert zwei Typen von Rezeptoren, muskarinartige und nikotinartige Rezeptoren. Die muskarinartigen Rezeptoren werden in allen Effektorzellen gefunden, die durch postganglionäre Neuronen des parasympathischen Nervensystems stimuliert werden, sowie auch in solchen, die durch die postganglionären cholinergischen Neuronen des sympathischen Nervensystems stimuliert werden. Die nikotinartigen Rezeptoren werden in den Synapsen zwischen den präganglionären und postganglionären Neuronen, sowohl des sympathischen als auch des parasympathischen Systems gefunden. Die nikotinartigen Rezeptoren liegen ebenso in vielen Membranen von Skelettmuskelfasern an der neuromuskulären Verbindungstelle vor.
  • Acetylcholin wird aus cholinergischen Neuronen freigesetzt, wenn kleine, klare, intrazelluläre Vesikel mit der präsynaptischen neuronalen Zellmembran verschmelzen. Eine große Vielzahl von nicht-neuronalen sezernierenden Zellen, wie beispielsweise Nebennierenmark- (sowie auch die PC12-Zelllinie) und Pankreas-Inselzellen setzen Catecholamine bzw. Insulin aus großen Vesikeln mit dichtem Kern frei. Die PC12-Zelllinie ist ein Klon von Phäochromozytomzellen der Ratte, die ausgiebig als Gewebekulturmodell für Studien der sympathoadrenalen Entwicklung verwendet wurden. Botulinumtoxin hemmt die Freisetzung beider Verbindungstypen aus beiden Zelltypen in vitro, permeabilisiert (wie durch die Elektroporation) oder durch direkte Injektion des Toxins in die denervierte Zelle. Botulinumtoxin ist ebenso dafür bekannt, die Freisetzung des Neurotransmitters Glutamat aus Zellkulturen von Rinden-Synaptosomen zu blockieren.
  • Folglich besteht Bedarf an einem wirksamen, lang anhaltenden Verfahren ohne operative Resektion und ohne Radiotherapie zur Behandlung exokriner Bauchspeicheldrüsenstörungen, wie Pankreatitis sowie endokrine Bauchspeicheldrüsenstörungen, wie Hyperinsulinismus.
  • ZUSAMMENFASSUNG
  • Die vorliegende Erfindung befriedigt diesen Bedarf und stellt ein Medikament für eine wirksame, relativ lange wirkende Behandlung ohne operative Resektion und Radiotherapie von Störungen der Bauchspeicheldrüse (des Pankreas), wie Pankreatitis und endokrinen Bauchspeicheldrüsenstörungen, wie Hyperinsulinismus, zur Verfügung.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines Medikaments für die Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung, wobei das Medikament zur lokalen Verabreichung eines Neurotoxin an ein endokrines Bauchspeicheldrüsengewebe und/oder exokrines Bauchspeicheldrüsengewebe ist, wodurch die Bauchspeicheldrüsenstörung behandelt wird. Vorzugsweise ist das Neurotoxin in einer Menge von zwischen etwa 10–3 U/kg und etwa 35 U/kg zu verabreichen.
  • Mehr bevorzugt wird das Neurotoxin in einer Menge von zwischen etwa 10–2 U/kg und etwa 25 U/kg verabreicht. Am meisten bevorzugt ist das Neurotoxin in einer Menge von zwischen etwa 10–2 U/kg und etwa 15 U/kg zu verabreichen. In einer ganz besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Neurotoxin in einer Menge von zwischen etwa 1 U/kg und etwa 10 U/kg zu verabreichen.
  • Das Neurotoxin kann durch ein Clostridialbakterium, wie beispielsweise ein Clostridium botulinum, Clostridium butyricum oder Clostridium beratti Bakterium gebildet werden. zusätzlich kann das Neurotoxin ein modifiziertes Neurotoxin, wie beispielsweise ein Neurotoxin sein, von dem im Vergleich zu einem nativen oder Wildtyp-Neurotoxin mindestens eine seiner Aminosäuren deletiert, modifiziert oder ersetzt ist. Darüber hinaus kann das Neurotoxin ein rekombinant hergestelltes Neurotoxin oder ein Derivat oder Fragment davon sein.
  • Die behandelte Bauchspeicheldrüsenstörung kann Pankreatitis oder Hyperinsulinismus sein.
  • Vorzugsweise ist das verwendete Neurotoxin ein Botulinumtoxin, wie beispielsweise ein Botulinumtoxin, ausgewählt aus der Gruppe aus den Botulinumtoxin Typen A, B, C1, D, E, F und G. Vorzugsweise ist das Neurotoxin Botulinumtoxin Typ A und das Neurotoxin wird durch direkte Injektion des Neurotoxin in die Bauchspeicheldrüse lokal verabreicht.
  • Eine detaillierte erfindungsgemäße Ausführungsform stellt ein Medikament zur Behandlung einer Pankreasstörung zur Injektion einer therapeutisch wirksamen Menge eines Botulinumtoxins in ein endokrines und/oder exokrines Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten zur Verfügung, wodurch eine Sekretion von einer Pankreaszelle reduziert und eine Bauchspeicheldrüsenstörung behandelt wird. Die behandelte Sekretion kann eine exokrine Bauchspeicheldrüsensekretion und die Bauchspeicheldrüsenstörung kann eine Pankreatitis sein. Alternativ kann die behandelte Sekretion eine endokrine Bauchspeicheldrüsensekretion sein und die Bauchspeicheldrüsenstörung Hyperinsulinismus, und das Botulinumtoxin wird in den Schwanz des Pankreas injiziert. Vorzugsweise ist die behandelte Sekretion eine cholinergisch beeinflusste Sekretion und das verwendete Botulinumtoxin ist Botulinumtoxin Typ A, obwohl das Botulinumtoxin ausgewählt werden kann aus der Gruppe aus den Botulinumtoxin Typen A, B, C, D, E, F und G.
  • Eine zusätzliche erfindungsgemäße Ausführungsform stellt ein Medikament zur Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung eines menschlichen Patienten zur Verfügung, wobei das Medikament zur lokalen Verabreichung einer therapeutisch effektiven Menge von Botulinumtoxin Typ A an ein cholinergisch be einflusstes Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten ist, um dadurch die cholinergisch beeinflusste Sekretion aus dem Bauchspeicheldrüsengewebe zu reduzieren und die Bauchspeicheldrüsenstörung zu behandeln.
  • Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform stellt ein Medikament zur Behandlung von hypolykämischem Hyperinsulinismus zur Verfügung, wobei das Medikament zur Injektion einer therapeutisch effektiven Menge von Botulinumtoxin Typ A in ein durch das cholinergische Nervensystem beeinflusstes Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten dient, um so die cholinergisch beeinflusste Insulinsekretion aus dem Bauchspeicheldrüsengewebe zu reduzieren und den hypoglykämischen Hyperinsulinismus zu behandeln.
  • Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform stellt ein Medikament zur Behandlung von hyperglykämischem Hyperglukagonismus zur Verfügung, wobei das Medikament zur Injektion einer therapeutisch effektiven Menge von Botulinumtoxin Typ A in ein durch das cholinergische Nervensystem beeinflusstes Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten dient, um so die cholinergisch beeinflusste Glukagonsekretion aus dem Bauchspeicheldrüsengewebe zu reduzieren und den hyperglykämischen Hyperglukagonismus zu behandeln.
  • Ein erfindungsgemäß zur Verfügung gestelltes Medikament zur Behandlung von mit Pankreatitis in Verbindung stehendem Schmerz dient zur lokalen Verabreichung eines Botulinumtoxins an die Bauchspeicheldrüse eines Patienten, wodurch der mit Pankreatitis in Verbindung stehende Schmerz verringert wird.
  • Schließlich stellt die vorliegende Erfindung ein Medikament zur Verbesserung des Patientenzustandes zur Verfügung, wobei das Medikament zur lokalen Verabreichung eines Botulinumtoxins an ein Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten dient, um so den Patientenzustand zu verbessern, wie er durch die Verbesserung in einem oder mehreren der Faktoren von verringertem Schmerz, verminderter, im Bett verbrachter Zeit, verbessertem Hören, verbessertem Gehen, gesünderer Körperhaltung und einem variableren Lebensstil bestimmt wird.
  • Zusammenfassend stellt die vorliegende Erfindung ein Medikament zur Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung durch lokale Verabreichung eines Neurotoxins an die Bauchspeicheldrüse zur Verfügung, wodurch eine Bauchspeicheldrüsenstörung behandelt wird. Die hier verwendete Bezeichnung "lokale Verabreichung" meint die direkte Injektion des Neurotoxins in ein endokrines und/oder exokrines Bauchspeicheldrüsengewebe. Systemische Verabreichungswege, wie orale und intravenöse Verabreichungswege sind vom Bereich der vorliegenden Erfindung ausgeschlossen.
  • BESCHREIBUNG
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf dem Befund, dass eine Zahl von Störungen der Bauchspeicheldrüse durch Verabreichung eines Neurotoxins an die Bauchspeicheldrüse behandelt werden können. So können exokrine Bauchspeicheldrüsenstörungen, wie Pankreatitis, erfindungsgemäß behandelt werden durch lokale Verabreichung eines Botulinumtoxins an die Bauchspeicheldrüse, wodurch eine Verringerung der Sekretion aus einer Bauchspeicheldrüsenzelle erzielt wird.
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein Medikament zur Behandlung von Pankreatitis durch Verringerung der Pankreasenzymsekretion und folglich Autodigestion zur Verfügung. Z. B. kann akute Pankreatitis, die durch übermäßige Verwendung von Alkohol, Skorpionstich oder Vergiftung durch Insektizide, die Anti-Acetylcholinesterase enthalten, eine Folge einer übermäßigen cholinergischen Stimulierung sein. Die übermäßige cholinergische Stimulierung kann das Ergebnis einer Abnahme der Zahl muskarinartiger Pankreas-Acetylcholin-Rezeptoren sein. Ich habe gefunden, dass Pankreatitis effektiv durch lokale Verabreichung eines Neurotoxins an die Bauchspeicheldrüse behandelt werden kann. Ohne an diese Theorie gebunden sein zu wollen, glaubt der Anmelder, dass dies eine Folge einer Verringerung der Sekretion von Verdauungsenzymen cholinergisch innervierter Azinuszellen mit gleichzeitiger Verringerung von Pankreasentzündung, anschließend an die Injektion eines Neurotoxins, wie beispielsweise 10 bis 500 Einheiten Butolinumtoxin Typ A in Pankreasgewebe ist. Beträchtliche Schmerzen können Pankreatitis begleiten. Ich habe gefunden, dass der Schmerz, welcher Pankreatitis begleitet, effektiv durch lokale Verabreichung eines Neurotoxins an die Bauchspeicheldrüse behandelt werden kann.
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein Medikament zur Behandlung von endokrinen Bauchspeicheldrüsenstörungen zur Verfügung. So kann Hypoglykämie in Folge eines Neoplasmas, wie beispielsweise eines Insulinoms (β-Zell-Tumor) oder in Folge von hyperplasischen, hypertonischen oder hypertrophen B-Zellen effektiv durch lokale Verabreichung eines Neurotoxins, wie beispielsweise 10 bis 500 Einheiten Botulinumtoxin Typ A an cholinergische, postganglionäre, parasympathische Neuronen, welche das Neoplasma oder die B-Zelle mit Funktionsstörungen innervieren, behandelt werden. Zusätzlich kann die Verwendung eines Botulinumtoxins als ein hyperglykämisches Mittel so wirken, dass die Insulinsekretion durch normale, cholinergisch innervierte β-Zellen reduziert wird und dadurch der hyperglykämische Zustand behandelt wird. Ohne durch die Theorie gebunden sein zu wollen, wird angenommen, dass das Botulinumtoxin dadurch wirkt, dass es die Freisetzung von Acetylcholin-Neurotransmitter aus cholinergischen, postganglionären parasympathischen Fasern, welche B-Zellen innervieren, hemmt. In hohen Dosen kann das Botulinumtoxin ebenso direkt auf die B-Zellen wirken durch Endozytoseabsorption und intrazelluläre B-Zell-Katalyee von einem von cytosolischen Membranvesikel-Fusionsproteinen durch die leichte Kette des Botulinumtoxins.
  • Die vorliegenden Erfindung schließt in ihrem Bereich ebenso den Befund ein, dass Hyperglykämie in Folge übermäßiger oder unausgewogener Glukagonproduktion durch A-Zellen der Pankreasinseln effektiv behandelt werden kann durch lokale Verabreichung eines Botulinumtoxins (d. h. 10 bis 500 Einheiten) an cholinergische, präganglionäre, sympathische Neuronen, deren postganglionäre Fasern die A-Zellen inneruieren. Es wird angenommen, dass Botulinumtoxin dadurch wirkt, dass es die Freisetzung von Acetylcholin-Neurotransmitter aus cholinergischen, präganglionären, sympathischen Fasern hemmt.
  • Das verwendete Botulinumtoxin ist in vivo zu verabreichen, um eine Sekretionsaktivität einer sezernierenden Pankreaszelle zu reduzieren. Das Zielgewebe ist cholinergisch innerviert oder empfänglich für hohe Toxindosierung, so dass die proteolytische leichte Kette des Toxins durch ein cholinergisches Neuron internalisiert wird, welches die Sekretionsaktivität der Pankreaszelle beeinflusst.
  • Somit können cholinergisch innervierte Pankreaszellen durch lokale Verabreichung eines Neurotoxins, wie beispielsweise eines Botulinumtoxins behandelt werden. Mit lokaler Verabreichung ist gemeint, dass das Neurotoxin dem zu behandelnden Pankreasgewebe direkt verabreicht wird.
  • Ich habe gefunden, dass ein bestimmtes Neurotoxin, Botulinumtoxin, mit dramatischer Besserungswirkung zur Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung verwendet werden kann, wodurch in erheblichen Maße die gegenwärtigen chirurgischen und radiotherapeutischen Therapieverfahren für solche Störungen ersetzt werden. Bezeichnenderweise kann eine einmalige Verabreichung des Botulinumtoxins die Symptome von Pankreatitis und/oder Hypoglykämie für mindestens mehrere Monate verringern.
  • Die verabreichte Menge von Botulinumtoxin kann je nach der betreffenden Bauchspeicheldrüsenstörung, die behandelt wird, sowie verschiedenen Patientenvariablen, einschließlich Größe, Gewicht, Alter, Schwere der Erkrankung und Ansprechen auf die Therapie variieren. Verfahren zur Bestimmung der geeigneten Dosierung werden im allgemeinen auf einer Fall-zu-Fall-Basis durch den behandelnden Arzt festgelegt. Solche Festlegungen sind für einen Durchschnittsfachmann Routine (siehe z. B. Harrison's Principles of Internal Medicine (1998), hergegeben von Anthony Fauci et al., 14. Auflage, herausgegeben von McGraw Hill). Um chronische Pankreatitis zu behandeln, kann eine Lösung von Botulinumtoxin Typ A-Komplex endoskopisch oder intraperitoneal direkt in die endokrinen oder exokrinen Gewebe der Bauchspeicheldrüse injiziert und so der Eintritt des Toxins in den großen Kreislauf im wesentlichen vermieden werden.
  • Die für die Verabreichung geeignete spezifische Dosierung wird von einem Durchschnittsfachmann nach dem zuvor diskutierten Faktor ohne weiteres festgelegt. Die Dosierung kann ebenso von der Größe der Pankreasgewebemasse, die behandelt oder denerviert werden soll, und der kommerziellen Zubereitung des Toxins abhängen. Zusätzlich können die Schätzungen für geeignete Dosierungen bei Menschen aus Bestimmungen der Mengen von Botulinum extrapoliert werden, die für die effektive Denervierung anderer Gewebe erforderlich sind. So ist die zu injizierende Menge Botulinum A proportional zur Masse und zum Aktivitätsniveau des zu behandelnden Gewebes. Im allgemeinen können zwischen etwa 0,01 und 35 Einheiten pro kg Körpergewicht des Patienten eines Botulinumtoxins, wie Botulinumtoxin Typ A verabreicht werden, um wirksam eine Regulierung der Toxin-induzierten Sekretion durch Pankreasgewebe nach unten bei Verabreichung des Neurotoxins in die Bauchspeicheldrüse zu erzielen. Weniger als etwa 0,01 U/kg eines Botulinumtoxins hat keinen signifikanten therapeutischen Effekt auf die Sekretionsaktivität einer Pankreaszelle, während mehr als etwa 35 U/kg eines Botulinumtoxins sich einer toxischen Dosis des Neurotoxins nähert. Eine vorsichtige Platzierung der Injektionsnadel und ein kleines Volumen von verwendetem Neurotoxin verhindert, dass signifikante Mengen des Botulinumtoxins systemisch auftauchen. Ein mehr bevorzugter Dosisbereich ist von etwa 0,01 U/kg bis etwa 25 U/kg eines Botulinumtoxins, wie beispielsweise des als BOTOX® formulierten. Die Gesamtmenge in U/kg eines zu verabreichenden Botulinumtoxins hängt von Faktoren, wie der Ausdehnung (Masse) und dem Aktivitätsniveau des zu behandelnden Pankreasgewebes und dem gewählten Verabreichungsweg ab. Botulinumtoxin Typ A ist ein bevorzugter Botulinumtoxin-Serotyp für die Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren.
  • Die Hauptstelle der Wirkung von Botulinumtoxin ist die neuromuskuläre Verbindungsstelle, wo das Toxin schnell bindet und die Freisetzung von Acetylcholin verhindert. Während es bekannt ist, dass Botulinumtoxine eine bekannte Bindungsaffinität für cholinergische, präsynaptische, periphere Motoneuronen haben, ist es somit durchaus möglich, dass die Botulinumtoxine ebenso an eine große Vielzahl von nicht-neuronalen sezernierenden Zellen binden und in sie transloziert werden, wo dann das Toxin in der bekannten Weise als eine Endoprotease auf sein jeweiliges sekretorisches Gefäßmembran- Andockprotein wirkt. Infolge der relativ niedrigen Affinität der Botulinumtoxine für sezernierende Zellen, wie Pankreaszellen, im Vergleich zur Affinität des Botulinumtoxins für die cholinergischen Neuronen, welche Pankreaszellen innervieren, kann das Botulinumtoxin in Sekretions- oder Drüsengewebe injiziert werden, um eine hohe lokale Konzentration des Toxins bereitzustellen, wodurch der Effekt des Toxins sowohl auf cholinergische Neuronen als auch direkt auf die Sekretionszellen der Bauchspeicheldrüse erleichtert wird. Somit ist die vorliegende Erfindung für die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenstörungen geeignet, in denen die Pankreaszellen eine geringe oder keine cholinergische Innervation besitzen.
  • Vorzugsweise ist ein Neurotoxin, das zur Herstellung eines Medikaments im Bereich der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ein Botulinumtoxin, wie beispielsweise eines der Botulinumtoxine des Serotyps A, B, C, D, E, F oder G. Vorzugsweise ist das verwendete Botulinumtoxin Botulinumtoxin Typ A, infolge seiner hohen Wirksamkeit bei Menschen, leichten Verfügbarkeit und bekannten Verwendung für die Behandlung von Störungen der Skelett- und glatten Muskeln, wenn es durch intramuskuläre Injektion lokal verabreicht wird.
  • Die Menge des verabreichten Neurotoxins kann je nach der behandelten Störung, ihrer Heftigkeit und anderen verschiedenen Patientenvariablen, einschließlich Größe, Gewicht, Alter und Ansprechen auf die Therapie, weit variiert werden. Es wird beispielsweise angenommen, dass das Ausmaß des beeinflussten Pankreasgewebes, proportional zum Volumen des injizierten Neurotoxins ist, während die Stärke der Denervierung für die meisten Dosisbereiche als proportional zur Konzentration des injizierten Neurotoxins angenommen wird. Verfahren zur Festlegung der geeigneten Dosierung werden vom behandelnden Arzt im allgemeinen auf einer Fall-zu-Fall-Basis festgelegt. Solche Festlegungen sind für einen Durchschnittsfachmann Routine (siehe z. B. Harrison's Principles of Internal Medicine (1998), herausgegeben von Anthony Fauci et al., 14. Auflage, veröffentlicht von McGraw Hill).
  • Die vorliegende Erfindung schließt in ihren Bereich die Verwendung jedes Neurotoxins ein, welches einen therapeutischen Effekt langer Dauer besitzt, wenn es zur Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung eines Patienten lokal verabreicht wird. Z.B. können Neurotoxine, die von einer beliebigen der Arten von Toxin-erzeugenden Clostridiumbakterien, wie beispielsweise Clostridium botulinum, Clostridium butyricum und Clostridium beratti gebildet werden, verwendet werden oder für die Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren angepasst werden. Zusätzlich können sämtliche Botulinum-Serotypen A, B, C, D, E, F und G vorteilhaft in der erfindungsgemäßen Praxis verwendet werden, obwohl Typ A der am meisten bevorzugte Serotyp ist, wie zuvor erläutert. Die erfindungsgemäße Praxis kann effektive Linderung von einem Symptom einer Bauchspeicheldrüsenstörung für 27 Monate oder länger beim Menschen verschaffen.
  • Es ist bekannt, dass die Freisetzung von Insulin aus permeabilisierten (beispielsweise durch Elektroporation) Insulin-absondernden Zellen durch ein Botulinumtoxin gehemmt werden kann. In vitro können die Zellmembranen dieser Nicht-Nervenzellen permeabilisiert werden, um die Einführung eines Botulinumtoxins in das Zellcytosol in Folge des Fehlens von Zelloberflächenrezeptoren für ein Botulinumtoxin zu fördern. Somit hemmt Botulinumtoxin Typ B offensichtlich die Insulinsekretion durch Spaltung von Synaptobrevin, das in der Insulin-absondernden Zelllinie HIT-15 vorliegt. Royd R. S., et al. The Effect of Botulinum Neurotoxin-B On Insulin Release From a Beta Cell, Mov Disord 10(3): 376 (1995). Es ist die Behauptung des Erfinders, dass ein Botulinumtoxin die Freisetzung einer beliebigen Vesikel-vermittelten Exocytose von einem beliebigen sezernierenden (d. h. neuronalen, Drüsen-, Sekretions-, chromaffinen) Zelltyp blockieren kann, solange die leichte Kette des Botulinumtoxins in das intrazelluläre Medium transloziert wird. Beispielsweise ist das intrazelluläre Protein SNAP-25 weithin in sowohl neuronalen als auch nicht-neuronalen sezernierenden Zellen verteilt und Botulinumtoxin Typ A ist eine Endopeptidase, für welche das spezifische Substrat SNAP-25 ist. Während cholinergische Neuronen einen Hochaffinitätsrezeptor für Botulinum- und Tetanustoxine haben (und folglich empfindlicher als andere Neuronen und andere Zellen für die Hemmung Vesikel-vermittelter Exocytose durch sekretorische Verbindungen sind), können somit, wenn die Toxinkonzentration erhöht wird, nicht-cholinergische sympathische Neuronen, chromaffine Zellen und andere Zelltypen ein Botulinumtoxin aufnehmen und verringerte Exocytose zeigen.
  • Folglich können nach der erfindungsgemäßen Praxis nicht-cholinergische Nervenfasern sowie auch nicht oder schwach innervierte Pankreaszellen behandelt werden durch Verwendung einer geeignet hohen Konzentration eines Botulinumtoxins, um so eine therapeutische Erleichterung von einer Bauchspeicheldrüsenstörung herbeizuführen.
  • Darüber hinaus kann eine Verwendung im Bereich der vorliegenden Erfindung für einen verbesserten Patientenzustand sorgen. "Verbesserter Patientenzustand" kann als eine Verbesserung definiert werden, die anhand von Faktoren, wie beispielsweise verringerter Schmerz, verringerte im Bett verbrachte Zeit, verbesserter Gang, gesündere Körperhaltung, variablerer Lebensstil und/oder durch normalen Muskeltonus erlaubte Heilung, gemessen wird. Verbesserter Patientenzustand ist synonym mit einer verbesserten Lebensqualität (quality of life, QOL). QOL kann z. B. bewertet werden unter Verwendung der bekannten SF-12- oder SF-36-Auswertungsverfahren für Gesundheits-Reihenuntersuchungen. SF-36 bewertet die physische und mentale Gesundheit eines Patienten in den acht Bereichen der physischen Funktion, Rollenbeschränkungen infolge physischer Probleme, soziales Funktionieren, Schmerzen am Körper, allgemeine mentale Gesundheit, Rollenbeschränkungen infolge emotionaler Probleme, Vitalität und generelle Wahrnehmung der Gesundheit. Die erhaltene Auswertung kann mit veröffentlichen Werten verglichen werden, die für unterschiedliche allgemeine und Patientenpopulationen veröffentlicht sind.
  • Wie zuvor dargelegt, haben wir gefunden, dass ein überraschend effektiver und lange anhaltender therapeutischer Effekt erzielt werden kann durch lokale Verabreichung eines Neurotoxins an die Bauchspeicheldrüse eines menschlichen Patienten. In ihrer am meisten bevorzugten Ausführungsform wird die vorliegende Erfindung durch direkte Injektion von Botulinumtoxin Typ A in die Bauchspeichendrüse in die Praxis umgesetzt: Es wurde berichtet, dass an der neuroglandulären Verbindungsstelle der chemische Denervierungseffekt eines Botulinumtoxins, wie beispielsweise von Botulinumtoxin Typ A, eine beträchtlich längere Wirkdauer, d. h. 27 Monate gegenüber 3 Monaten hat.
  • Die vorliegende Erfindung schließt in ihren Bereich ein: Die Verwendung (a) eines Neurotoxin-Komplexes als auch eines reinen Neurotoxins, erhalten oder verarbeitet durch Bakterienkultur, Toxinextraktion, Konzentration, Konservierung, Gefriertrocknung und/oder Rekonstitution und; (b) eines modifizierten oder rekombinanten Neurotoxins, d. h. eines Neurotoxins, in dem bewusst eine oder mehrere Aminosäuren oder Aminosäuresequenzen deletiert, modifiziert oder ersetzt wurden durch bekannte chemische/biochemische Aminosäure-Modifikationsverfahren oder durch Verwendung bekannter rekombinanter Technologien mit Wirtszelle/rekombinantem Vektor, sowie auch von so hergestellten Derivaten oder Fragmenten von Neurotoxinen und schließt Neurotoxine mit einem oder mehreren angefügten Targeting-Resten für einen auf einer exokrinen oder endokrinen Pankreaszelle vorliegenden Zelloberflächenrezeptor ein.
  • Botulinumtoxine für die erfindungsgemäße Verwendung können in gefriergetrockneter oder vakuumgetrockneter Form in Behältern unter Vakuum aufbewahrt werden. Vor der Gefriertrocknung kann das Botulinumtoxin mit pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoffen, Stabilisatoren und/oder Trägern, wie Al- bumin, kombiniert werden. Das gefriergetrocknete oder vakuumgetrocknete Material kann mit Salzlösung oder Wasser rekonstituiert werden.
  • Die Behandlung von akuter Pankreatitis durch Nasen-Magen-Absaugen ist nicht länger notwendig, weil die vom Magen freigesetzte Magensäure immer noch den Zwölffingerdarm erreichen kann, ohne die mit Botulinumtoxin behandelte Bauchspeicheldrüse zur Freisetzung ihrer normalen Ergänzung von Verdauungsflüssigkeiten stimulieren zu können.
  • BEISPIELE
  • Die folgenden Beispiele liefern den Durchschnittsfachleuten spezielle bevorzugte Verfahren innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung, um die vorliegende Erfindung auszuführen und sollen nicht den Bereich dessen beschränken, was die Erfinder als ihre Erfindung ansehen.
  • BEISPIEL 1
  • LOKALE VERABREICHUNG EINES NEUROTOXINS IN DIE BAUCHSPEICHELDRÜSE
  • Die lokale Verabreichung eines Neurotoxins direkt in Pankreasgewebe kann durch mehrere unterschiedliche Verfahren erreicht werden. Z.B. ist Pankreasendoskopie für diagnostische und therapeutische Zwecke gut bekannt. Therapeutische endoskopische Techniken für die Bauchspeicheldrüse schließen Pankreas-Sphinkterotomie, Strikturdilatation, Stent-Implantation (stenting), Pseudozystendrainage und endoskopische retrograde Cholangiopankreatographie (retrograde cholangiopancreatographiy, ERCP), welche die Visualisierung und Behandlung des Pankreas-Gallen-Gangsystems erlaubt, ein. Ein für die Pankreastherapie verwendetes Endoskop kann modifiziert werden, um seine Verwendung für die direkte Injektion eines Neurotoxins, wie beispielsweise eines Botulinumtoxins, direkt in Pankreasgewebe zu ermöglichen. Siehe z. B. US-Patent Nr. 5,674,205. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird das Endoskop vom Oropharynx durch den Magen, Zwölffinderdarm und schließlich in den Pankreasgang bewegt, wobei, falls erforderlich, vorher die Dekompression des Ganges durchgeführt wurde (z. B. durch Dilatation oder Stent-Implantation), um die Platzierung des Endoskops im Gang zu ermöglichen. Sobald es so lokalisiert ist, kann eine Hohlnadelspitze vom Endoskop in das Bauchspeicheldrüsengewebe vorgeschoben werden und durch diese Nadel kann das Neurotoxin in das Bauchspeicheldrüsengewebe injiziert werden.
  • Wenn der Pankreasgang nicht zugänglich ist oder nicht dekomprimiert, kann ebenso eine perkutane Nadel, durch Bildgebung geführt (d. h. durch Ultraschall oder Computertomographie), für die transabdominale Injektion eines Neurotoxins direkt in Pankreasgewebe verwendet werden. So ist die perkutane Nadelaspiration für die Pankreasbiopsie eine bekannte Technik und die Aspiration kann umgekehrt werden, um die gewünschte Toxininjektion zu erzielen.
  • In jedem der nachfolgenden Beispiele hängt die spezifische Menge des verabreichten Botulinumtoxins von einer Vielzahl von Faktoren ab, die gewichtet und innerhalb des Ermessens des behandelnden Arztes berücksichtigt werden müssen, und in jedem der Beispiele tauchen unbeachtliche Mengen von Botulinumtoxin systemisch auf und keine signifikanten Nebeneffekte treten auf. Die pro Kilogramm injizierten Einheiten Botulinumtoxin (U/kg) von unten sind pro kg des Gesamtpatientengewichts. Beispielsweise verlangt 3 U/kg für einen 70 kg schweren Patienten eine Injektion von 210 Einheiten Botulinumtoxin.
  • BEISPIEL 2
  • BEHANDLUNG CHRONISCHER PANKREATITIS
  • Bei einem männlichen, 52 Jahre alten Patienten wird chronische Pankreatitis diagnostiziert, die beispielsweise durch Alkoholgenuss, Skorpionstich oder Vergiftung durch Insektizide, die Anti-Acetylcholinesterase enthalten, hervorgerufen wurde. Als Alternative zu chirurgischer Resektion werden zwischen etwa 10–3 U/kg und etwa 35 U/kg einer Botulinumtoxin Typ A-Zubereitung in die Bauchspeicheldrüse injiziert (z. B. zwischen etwa 10 Einheiten und etwa 500 Einheiten BOTOX®) unter Verwendung einer der in Beispiel 1 dargestellten Techniken. Innerhalb von 1 bis 7 Tagen werden die Symptome der Pankreatitis gelindert. Die Erleichterung dauert mindestens 2 bis 6 Monate, während denen der Patient orale Enzym-Ergänzungsmittel mit den Mahlzeiten einnimmt.
  • BEISPIEL 2b
  • BEHANDLUNG CHRONISCHER PANKREATITIS
  • Bei einem männlichen, 52 Jahre alten Patienten wird chronische Pankreatitis diagnostiziert, die z. B. durch Alkoholgenuss, Skorpionstich oder Vergiftung durch Insektizide, die Anti-Acetylcholinesterase enthalten, hervorgerufen wurde. Als eine Alternative zur chirurgischen Resektion werden zwischen etwa 1.000 Einheiten und etwa 40.000 Einheiten einer Botulinumtoxin Typ B-Zubereitung in die Bauchspeicheldrüse injiziert, wobei eine der in Beispiel 1 dargestellten Techniken verwendet wird. Innerhalb von ein paar Tagen werden die Symptome der Pankreatitis gelindert. Die Erleichterung dauert mindestens 2 Monate und während dieser Zeit nimmt der Patient orale Enzym-Ergänzungsmittel mit den Mahlzeiten ein.
  • BEISPIEL 2c
  • BEHANDLUNG CHRONISCHER PANKREATITIS
  • Bei einem männlichen, 52 Jahre alten Patienten wird chronische Pankreatitis diagnostiziert, die z. B. durch Alkoholgenuss, Skorpionstich oder Vergiftung durch Insektizide, die Anti-Acetylcholinesterase enthalten, hervorgerufen wurde. Als eine Alternative zur chirurgischen Resektion werden zwischen etwa 10 Einheiten und etwa 20.000 Einheiten eines Botulinumtoxin Typs C, D, E, F oder G in die Bauchspeicheldrüse injiziert, wobei eine der in Beispiel 1 dargestellten Techniken verwendet wird. Innerhalb von ein paar Tagen werden die Symptome der Pankreatitis gelindert. Die Erleichterung dauert mindestens 2 Monate und während dieser Zeit nimmt der Patient orale Enzym-Ergänzungsmittel mit den Mahlzeiten ein.
  • BEISPIEL 3
  • BEHANDLUNG VON HYPOGLYKÄMISCHEM HYPERINSULINISMUS
  • Eine 62 Jahre alte Frau wird mit Symptomen von Hypoglykämie aufgenommen. Die Biopsie zeigte präkanzeröse, hyperplasische β-Inselzellen. Zwischen etwa 10–3 U/kg und etwa 35 U/kg einer Botulinumtoxin Typ A-Zubereitung (z. B. zwischen etwa 10 Einheiten und etwa 500 Einheiten BOTOX® wird in die Bauchspeicheldrüse injiziert, wobei eine der in Beispiel 1 dargestellten Techniken verwendet wird. Innerhalb von 1 bis 7 Tagen werden die Symptome von Hypoglykämie gelindert. Die Erleichterung dauert für mindestens 2 bis 6 Monate. Die intravenöse Verabreichung von Glukose kann vor der Verabreichung von BOTOX® begonnen werden.
  • BEISPIEL 3b
  • BEHANDLUNG VON HYPOGLYKÄMISCHEM HYPERINSULINISMUS
  • Eine 62 Jahre alte Frau wird mit Symptomen von Hypoglykämie aufgenommen. Die Biopsie zeigte präkanzeröse, hyperplasische β-Inselzellen. Zwischen etwa 1.000 Einheiten und etwa 40.000 Einheiten einer Botulinumtoxin Typ B-Zubereitung wird in die Bauchspeicheldrüse injiziert, wobei eine der in Beispiel 1 dargestellten Techniken verwendet wird. Innerhalb von ein paar Tagen werden die Symptome von Hypoglykämie gelindert. Die Erleichterung dauert für mindestens 2 Monate. Die intravenöse Verabreichung von Glukose kann vor der Verabreichung von BOTOX® begonnen werden.
  • BEISPIEL 3c
  • BEHANDLUNG VON HYPOGLYKÄMISCHEM HYPERINSULINISMUS
  • Eine 62 Jahre alte Frau wird mit Symptomen von Hypoglykämie aufgenommen. Die Biopsie zeigte präkanzeröse, hyperplasische β-Inselzellen. Zwischen etwa 10 Einheiten und etwa 20.000 Einheiten einer Botulinumtoxin Typ C-, D-, E-, F- oder G-Zubereitung wird in die Bauchspeicheldrüse injiziert, wobei eine der in Beispiel 1 dargestellten Techniken verwendet wird. Innerhalb von ein paar Tagen werden die Symptome von Hypoglykämie gelindert. Die Erleichterung dauert für mindestens 2 Monate. Die intravenöse Verabreichung von Glukose kann vor der Verabreichung von BOTOX® begonnen werden.
  • BEISPIEL 4
  • BEHANDLUNG VON HYPERGLYKÄMISCHEM HYPERGLUKAGONISMUS
  • Ein 44 Jahre alter Mann stellt sich mit Symptomen von Hyperglykämie vor, die diagnostiziert wird als eine Folge der Hypersekretion durch Insel-A-Zellen. Zwischen etwa 10–3 U/kg und etwa 35 U/kg einer Botulinumtoxin Typ A-Zubereitung wird in die Bauchspeicheldrüse injiziert (z. B. zwischen etwa 10 Einheiten und etwa 500 Einheiten BOTOX®) unter Verwendung einer der in Beispiel 1 dargestellten Techniken. Innerhalb von 1 bis 7 Tagen werden die Symptome der übermäßigen Glukagonsekretion gelindert. Die Erleichterung dauert für mindestens 2 bis 6 Monate.
  • BEISPIEL 4b
  • BEHANDLUNG VON HYPOGLYKÄMISCHEM HYPERGLUKAGONISMUS
  • Ein 44 Jahre alter Mann stellt sich mit Symptomen von Hyperglykämie vor, die als eine Folge der Hypersekretion durch Insel-A-Zellen diagnostiziert wird. Zwischen etwa 1.000 Einheiten und etwa 40.000 Einheiten einer Botulinumtoxin Typ B-Zubereitung wird in die Bauchspeicheldrüse injiziert, wobei eine der in Beispiel 1 dargestellten Techniken verwendet wird. Innerhalb einiger Tage werden die Symptome der übermäßigen Glukagonsekretion gelindert. Die Erleichterung dauert für mindestens 2 Monate.
  • BEISPIEL 4c
  • BEHANDLUNG VON HYPOGLYKÄMISCHEM HYPERGLUKAGONISMUS
  • Ein 44 Jahre alter Mann stellt sich mit Symptomen von Hyperglykämie vor, die als eine Folge der Hypersekretion durch Insel-A-Zellen diagnostiziert wird. Zwischen etwa 10 Einheiten und etwa 20.000 Einheiten einer Botulinumtoxin Typ C-, D-, E-, F- oder G-Zubereitung wird in die Bauchspeicheldrüse injiziert, wobei eine der in Beispiel 1 dargestellten Techniken verwendet wird. Innerhalb einiger Tage werden die Symptome der übermäßigen Glukagonsekretion gelindert. Die Erleichterung dauert für mindestens 2 Monate.
  • Die hier offenbarte erfindungsgemäße Verwendung hat viele Vorteile, einschließlich der folgenden:
    • (1) Die Erfindung macht viele chirurgische Verfahren zur effektiven Behandlung von Pankreasstörungen, einschließlich hyperplasischer und hypertonischer Pankreaszellstörungen unnötig.
    • (2) Systemische Arzneimitteleffekte können durch direkte lokale Verabreichung eines Neurotoxins gemäß vorliegender Erfindung vermieden werden.
    • (3) Die Besserungswirkungen der vorliegenden Erfindung können für zwei Jahre oder länger ab einer einmaligen lokalen Verabreichung eines Neurotoxins, wie hier erläutert, bestehen bleiben.
  • Obwohl die vorliegende Erfindung in Bezug auf bestimmte bevorzugte Verfahren ausführlich beschrieben wurde, sind andere Ausführungsformen, Varianten und Modifizierungen innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung möglich. Beispielsweise kann eine große Vielzahl von Neurotoxinen in den erfindungsgemäßen Verfahren effektiv verwendet werden. Zusätzlich schließt die vorliegende Erfindung lokale Verabreichungsverfahren an die Bauchspeicheldrüse ein, wobei zwei oder mehr Neurotoxine, wie beispielsweise zwei oder mehr Botulinumtoxine, gemeinsam oder nacheinander verabreicht werden. Beispielsweise kann Botulinumtoxin Typ A verabreicht werden, bis sich ein Verlust von klinischem Ansprechen oder neutralisierende Antikörper entwickeln und anschließend Botulinumtoxin Typ E verabreicht werden. Alternativ kann eine Kombination von zwei oder mehreren der Botulinum-Serotypen A bis G lokal verabreicht werden, um den Beginn und die Dauer des gewünschten therapeutischen Ergebnisses zu kontrollieren. Darüber hinaus können Nicht-Neurotoxin-Verbindungen vor, gemeinsam mit oder im Anschluss an die Verabreichung des Neurotoxins verabreicht werden zur nachgewiesenen Zusatzwirkung, wie gesteigertem oder schnellerem Beginn der Denervierung, bevor das Neurotoxin, wie beispielsweise ein Botulinumtoxin beginnt, seine therapeutische Wirkung zu entfalten.
  • Meine Erfindung schließt in ihrem Bereich ebenso die Verwendung eines Neurotoxins, wie beispielsweise eines Botulinumtoxins, zur Herstellung eines Medikaments zu Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung ein, wobei das Medikament für die lokale Verabreichung des Neurotoxins dient.

Claims (30)

  1. Verwendung eines Neurotoxins bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung, worin das Medikament zur lokalen Verabreichung des Neurotoxins an ein endokrines Bauchspeicheldrüsengewebe und/oder exokrines Bauchspeicheldrüsengewebe ist, wodurch die Bauchspeicheldrüsenstörung behandelt wird.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin in einer Menge von zwischen etwa 10–3 U/kg und etwa 35 U/kg zu verabreichen ist.
  3. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin in einer Menge von zwischen etwa 10–2 U/kg und etwa 25 U/kg zu verabreichen ist.
  4. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin in einer Menge von zwischen etwa 10–2 U/kg und etwa 15 U/kg zu verabreichen ist.
  5. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin in einer Menge von zwischen etwa 1 U/kg und etwa 10 U/kg zu verabreichen ist.
  6. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin durch ein Clostridialbakterium gebildet wird.
  7. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin gebildet wird durch ein Bakterium, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Clostridium botulinum, Clostridium butyricum und Clostridium beratti.
  8. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin ein modifiziertes Neurotoxin ist.
  9. Verwendung nach Anspruch 1, worin bei dem Neurotoxin im Vergleich zu dem nativen Neurotoxin zumindest eine von dessen Aminosäuren deletiert, modifiziert oder ersetzt ist.
  10. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin ein rekombinant hergestelltes Neurotoxin oder ein Derivat oder Fragment davon ist.
  11. Verwendung nach Anspruch 1, worin die Bauchspeicheldrüsenstörung Pankreatitis ist.
  12. Verwendung nach Anspruch 1, worin die Bauchspeicheldrüsenstörung Hyperinsulinismus ist.
  13. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin ein Botulinumtoxin ist.
  14. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Botulinumtoxin ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Botulinumtoxin Typ A, B, C1, D, E, F und G.
  15. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin Botulinumtoxin Typ A ist.
  16. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Neurotoxin zur lokalen Verabreichung mittels direkter Injektion des Neurotoxins in die Bauchspeicheldrüse ist.
  17. Verwendung eines Botulinumtoxins bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung, worin das Medikament zur Injektion einer therapeutisch effektiven Menge eines Botulinumtoxins in ein endokrines Bauchspeicheldrüsengewebe und/oder ein exokrines Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten ist, um dadurch die Sekretion von Bauchspeicheldrüsenzellen zu reduzieren und eine Bauchspeicheldrüsenstörung zu behandeln.
  18. Verwendung nach Anspruch 17, worin die Sekretion eine exokrine Bauchspeicheldrüsensekretion ist.
  19. Verwendung nach Anspruch 18, worin die Bauchspeicheldrüsenstörung Pankreatitis ist.
  20. Verwendung nach Anspruch 17, worin die Sekretion eine endokrine Bauchspeicheldrüsensekretion ist.
  21. Verwendung nach Anspruch 20, worin die Bauchspeicheldrüsenstörung Hyperinsulinismus ist.
  22. Verwendung nach Anspruch 20, worin das Botulinumtoxin zur Injektion in den Schwanz der Bauchspeicheldrüse ist.
  23. Verwendung nach Anspruch 17, worin die Sekretion eine cholinergisch beeinflusste Sekretion ist.
  24. Verwendung nach Anspruch 17, worin das Botulinumtoxin ein Botulinumtoxin Typ A ist.
  25. Verwendung nach Anspruch 17, worin das Botulinumtoxin ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Botulinumtoxin Typ A, B, C, D, E, F und G.
  26. Verwendung von Botulinumtoxin Typ A bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung eines menschlichen Patienten, worin das Medikament zur lokalen Verabreichung des Botulinumtoxins an ein cholinergisch beeinflusstes Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten ist, um dadurch die cholinergisch beeinflusste Sekretion des Bauchspeicheldrüsengewebes zu reduzieren und die Bauchspeicheldrüsenstörung zu behandeln.
  27. Verwendung von Botulinumtoxin Typ A bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von hypoglykämischem Hyperinsulinismus, worin das Medikament zur Injektion in ein durch das cholinergische Nervensystem beeinflusstes Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten mit einer therapeutisch wirksamen Menge von Botulinumtoxin Typ A ist, um so die cholinergisch beeinflusste Insulinsekretion aus dem Bauchspeicheldrüsengewebe zu reduzieren und den hypoglykämischen Hyperinsulinismus zu behandeln.
  28. Verwendung von Botulinumtoxin Typ A bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von hyperglykämischem Hyperglukagonismus, worin das Medikament zur Injektion von Botulinumtoxin in ein durch das cholinergische Nervensystem beeinflusstes Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten ist, um so die cholinergisch beeinflusste Glukagonsekretion von dem Bauchspeicheldrüsengewebe zu reduzieren und den hyperglykämischen Hyperglukagonismus zu behandeln.
  29. Verwendung eines Botulinumtoxins bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von mit Pankreatitis in Verbindung stehendem Schmerz, worin das Medikament zur lokalen Verabreichung des Botulinumtoxins an ein endokrines Bauchspeicheldrüsengewebe und/oder ein exokrines Bauchspeicheldrüsengewebe eines Patienten ist, um so den mit Pankreatitis in Verbindung stehenden Schmerz zu reduzieren.
  30. Verwendung eines Botulinumtoxins bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenstörung und zur Verbesserung des Patientenzustands, worin das Medikament zur lokalen Verabreichung eines Botulinumtoxins an das endokrine und/oder exokrine Bauchspeicheldrüsengewebe eines menschlichen Patienten ist, um so eine Verbesserung des Patientenzustands zu erzielen, die durch eine Verbesserung eines oder mehrerer der Faktoren verminderter Schmerz, verminderte im Bett verbrachte Zeit, verbesserte Heilung und verbesserter Gang bestimmt ist.
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