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Diese
Anmeldung ist eine Continuation in Part der Anmeldungsnummer 09/631,221,
eingereicht am 2. August 2000, die eine Continuation in part der
Anmeldungsnummer 09/454,842, eingereicht am 7. Dezember 1999, jetzt
US-Patent Nr. 6,139,845
ist.
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HINTERGRUND
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines Medikamentes
für die
Behandlung atypischer Gewebe, wie hyperplastischer Gewebe, Cysten
und Neoplasmen (einschließlich
Tumoren und Krebsen) und für
die Verhinderung der Entwicklung von atypischen Geweben, Cysten
und Neoplasmen oder für
das Hervorrufen der Regression oder Remission davon. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung eines Medikamentes
für die
Behandlung von Brustdrüsenstörungen,
so wie Brustdrüsencysten
und Neoplasmen, sowohl gutartig wie kanzerös, wie auch für die Behandlung
hyperplastischer und/oder hypertonischer Brustdrüsenzellen durch lokale Verabreichung
eines clostridiellen Toxins an oder in die Umgebung des betroffenen
Brustdrüsengewebes.
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Es
ist bekannt, dass viele hyperplastische Gewebe, wenn sie nicht behandelt
werden, sich zu kanzerösen
Geweben entwickeln können,
z.B. können
sich (1) verschiedene Hyperplasien, metaplastische oder atypische
Brustgewebe zu Krebsen entwickeln (siehe z.B. Ellis I.O., et al.,
Tumors of the Breast, Kapitel 16 (Seiten 865-930) von "Diagnostic Histopathology
of Tumors", Band
1, herausgegeben von Fletcher C. D. M., zweite Ausgabe, Churchill
Livingstone (2000), diskutiert weiter unten, wie auch Fabian C.
J. et al. Beyond tamoxifen new endpoints for breast cancer chemoprevention,
new drugs for breast cancer prevention,. Ann NY Acad Sci 20, Dezember
2001; 952:44-59); (2) können
hyperplastische intestinale Gewebe, so wie Polypen zu Karzinomen
transformieren (siehe z.B. Der, R. et al. Gastric Neoplasms, Kapitel
5 (Seiten 105-144) von Chandraspma, P., "Gastrointestinal Pathology", Appleton & Lange (1999),
insbesondere die Seiten 106-107; (3) weisen orale und oropharyngeale
epitheliale Hyperplasien auf eine präkanzeröse Läsion hin. Sunaga H., et al.
Expression of granulocyte colony-stimulating factor receptor and
platelet-derived endothelial cell growth factor in oral and oropharyngeal
precancerous lesions. Anticancer Res 2001 Juli-August; 21(4B):2901-6;
(4) ist endometriales hyperplastisches Gewebe ein präkanzeröses Gewebe.
Sivridis E. et al., Prognostic aspects on endometrial hyperplasia
and neoplasia, Virchows Arch 2001 August; 439(2):118-26 und (5)
wurde Nieren- und Prostatazell-Hyperplasie als ein Faktor dokumentiert,
der zu der Entwicklung kanzeröser
Zellen führt.
Van Poppel, H., et al., Precancerous lesions in the kidney Scand
J Urol Nephrol Suppl 2000; (205):136-65.
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Die
Brüste
(synonym Brustdrüsen)
der Frau sind hoch modifizierte apokrine Schweißdrüsen mit der spezialisierten
Funktion der Bereitstellung von Nährstoffen für den neugeborenen Säugling.
Die Brüste
bestehen aus epithelialem Drüsengewebe
des tubulo-alveolären
Typs, fibrösem
Bindegewebe (Stroma), das das Drüsengewebe
umgibt, und interlobärem
Fettgewebe. Die Nervenversorgung der Brust stammt von den anterioren
und lateralen Zweigen der vierten bis sechsten Interkostalnerven,
die sensorische und sympathische efferente Fasern führen. Die
sekretorischen Aktivitäten
des Drüsengewebes
werden hauptsächlich
durch ovarielle und hypophysäre
Hormone kontrolliert, anstatt durch efferente motorische Fasern.
Bei der Frau entwickeln sich die Brüste in der Pubertät und entwickeln
sich in der Menopause zurück.
Während
der Schwangerschaft nehmen die sekretorischen Bestandteile in der
Brust stark an Größe und Anzahl
in Vorbereitung für
die Lactation zu. Jede Brust besteht aus 15-25 unabhängigen glandulären Einheiten,
die Brustlobuli genannt werden, jede besteht aus einer tubuloacinären Drüse. Jeder
Lobus führt
zu einem Milchgang, der sich mit den anderen an der Brustwarze zusammenschließt. Die
Lobuli sind in eine Masse von Fettgewebe eingebettet, das durch collagenöse Septen
unterteilt wird. Ein besonderer Hautbereich, die Areola, umgibt
die Basis der Brustwarze. Die Brust liegt auf der tiefen Pectoralfascie,
die wiederum auf dem Pectoralmuskel und dem Serratus anterior-Muskel
liegt.
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Brustkrebs
ist der häufigste
Krebs bei Frauen (ausschließlich
Haut- und Lungenkrebs)
und in den Vereinigten Staaten wurde 1999 bei über 175.000 Frauen Brustkrebs
diagnostiziert und es wird geschätzt,
dass aus dieser Zahl ungefähr
43.300 an der Erkrankung sterben werden. Brustkrebs tötet ungefähr 40.000
Frauen jedes Jahr in den Vereinigten Staaten. In den Vereinigten
Staaten stellt Brustkrebs 29 % aller Krebse bei Frauen dar. Es wurde
geschätzt,
das eine Frau aus acht irgendwann während ihres Lebens Brustkrebs
entwickeln wird. Obwohl eine frühe
Erkennung zu höheren
Heilungsraten führt,
bleibt Brustkrebs die führende
Ursache von Krebstod bei erwachsenen Frauen unter 54 Jahren und
die zweithäufigste
Ursache nach dem Alter von 54. Unter Frauen aller Altersgruppen
ist Brustkrebs nach Lungenkrebs die zweite führende Ursache von Krebstod
bei Frauen. Weniger als 1 % aller Brustkrebsfälle treten bei Männern auf.
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Gutartige
Brusttumoren können
fibrozystische Veränderung,
Fibroadenom und Varianten, sklerosierende Läsionen, Papillom (eine Struktur,
die aus fibrovaskulären
Kernen, bedeckt von Epithel, besteht) und proliferative Brusterkrankung
beinhalten. Man glaubt, dass Cysten aus einem Prozess lobulärer Involution
entstehen. Eine Zyste ist ein pathologisch ausgeweiteter Sack, der
von Epithel ausgekleidet ist und Flüssigkeit enthält. Es sind
zwei Hauptformen von Brustcysten bekannt, Cysten, die von einer
Schicht Epithel ausgekleidet sind, und die häufigere Form von Cysten, die
mit einem Apokrin-Typ-Epithel ausgekleidet ist, welches normalem
apokrinem Schweißdrüsenepithel ähnelt. Man
glaubt, dass Cysten aus einem Prozess lobulärer Involution entstehen, und
sehr häufig
sind, wobei sie bei ungefähr
19 % der allgemeinen Bevölkerung
auftreten und in 7 % tastbar sind. Die Versorgung findet normalerweise
durch Aspiration statt. Cysten können
in ungefähr
77 % von Krebs tragenden Brüsten
gefunden werden (Ellis et al., Seite 866). Die apokrine epitheliale
Schicht einer Brustcyste kann Hyperplasie zeigen. Zusätzlich wird
eine apokrine Metaplasie häufig
in der Brust gefunden und ist im allgemeinen mit Cystenbildung assoziiert.
Darüber
hinaus kann apokrine Metaplasie mit anderen, nicht-zystischen, gutartigen
Brustdrüsenerkrankungen
assoziiert sein, einschließklich
sklerosierender Adenose (Adenose ist eine gesteigerte Anzahl oder
Vergrößerung von
glandulären
Bestandteilen), Papillomen und Fibroadenomen. Signifikanterweise
wird eine apokrine Änderung
(Atypie), die nicht eine entzündliche
Störung ist,
als hinweisend auf eine Art präkanzeröses Gewebe
betrachtet, das für
den Patienten ein signifikant gesteigertes Risiko einer darauffolgenden
Entwicklung von Brustkarzinom, wie apokrinem Karzinom oder medullärem Karzinom,
bedeutet. Schließlich
betrachtet man epitheliale Hyperplasie, duktale Hyperplasie und
lobuläre Hyperplasie
auch alle als präkanzeröse Brustgewebezustände, die
alle auf ein Risiko der Entwicklung von Brustkrebs hinweisen. Ellis
I.O., et al., Tumors of the Breast, supra, insbesondere die Seiten
866-867, 881 und 884.
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So
ist es klar, dass gutartige proliferative oder fibrozystische Veränderungen
(fibrozystische Erkrankung), wie auch Hyperplasie, als morphologische
Kennzeichen des Risikos für
die Entwicklung von Brustkarzinom identifiziert wurden. Rosen, P.R.,
Rosen's Breast Pathology,
zweite Ausgabe, Lippincott Williams & Wilkins (2001), Kapitel 10 ("Precancerous Breast
Disease"), Seiten
229-248, insbesondere die Seiten 231-232 und 236-239.
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Genmutationen
sind Ursache für
ungefähr
5 % familiärer
Brustkrebse. Das Li-Fraumeni-Syndrom ist seltenes hereditäres Syndrom,
das mit einer gesteigerten Inzidenz von Brust-, Gehirn- und adrenalen
Neoplasmen, wie auch Sarkomen, Lymphomen und Leukämien einhergeht.
Man glaubt, dass die Ursache dieses Syndroms mit der Mutation des
p53-Gens, das ein Tumorsuppressor-Gen ist, assoziiert ist.
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Brustkrebs
kann als eine maligne Proliferation epithelialer Zellen, die die
Gänge oder
Lobuli der Brust auskleiden, charakterisiert werden. Im allgemeinen
glaubt man, dass Brustkrebs hormonabhängig ist, da Frauen ohne funktionierende
Ovarien und die niemals Östrogenersatz
erhalten, anscheinend keinen Brustkrebs entwickeln. Bösartige
Tumoren können
aus jeder der Bruststrukturen entstehen. Duktale Karzinome sind
die häufigsten,
gefolgt von lobulären
Karzinomen und Krebsen, die aus anderen Bindegeweben entstehen.
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Invasives
(infiltrierendes) duktales Karzinom ist der häufigste Zelltyp, umfassend
70 % bis 80 % aller Fälle
von Brustkrebs. Die Tumoren treten durch den gesamten Altersbereich
von Brustkarzinomen auf, wobei sie am häufigsten bei Frauen in ihren
mittleren bis späten
50ern sind. Es wird durch seinen festen Kern charakterisiert, der
normalerweise hart und fest bei der Palpation ist. Häufig liegt
ein assoziiertes duktales Karzinom in situ vor und Comedonekrose
kann sowohl in invasiven Bereichen wie auch Bereichen intraduktaler
Karzinome auftreten. Invasive duktale Karzinome breiten sich gewöhnlich zu
den regionalen Lymphknoten aus und haben die schlechteste Prognose
unter den verschiedenen duktalen Typen. Es wurde gezeigt, dass nukleäre und histologische
Einteilungen effektive Prädiktoren
der Prognose sind.
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Duktales
Karzinom in situ (DCIS) besteht aus bösartigen epithelialen Zellen,
die auf die Brustdrüsengänge beschränkt sind,
ohne mikroskopischen Nachweis der Invasion durch die Basalmembran
in das umgebende Gewebe. Gemäß der Tumordifferenzierung
kann DCIS weiter in niedrige, mittlere und hohe Grade eingeteilt
werden. Solche Einordnung besitzt prognostische Bedeutung.
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Es
gibt fünf
histologische Subtypen von DCIS, namentlich Comedo-, papillär, mikropapillär, cribriform und
solide. Der Comedo-Subtyp trägt
die höchste
Wahrscheinlichkeit eines hohen nukleären Grades, Mikroinvasion und Überexpression
des her-2/neu-Onkogens. Die charakteristischste mammographische
Abnormalität,
die mit DCIS vergesellschaftet ist, sind "gruppierte Mikrokalzifikationen". Es wurden neue
Klassifikationssysteme, die eine Kombination aus Architektur, nukleärem Grad
und Nekrose verwenden, vorgeschlagen. Invalsives lobuläres Karzinom
ist relativ selten, umfassend nur 5 % bis 10 % von Brustkrebsen.
Invasive lobuläre Karzinome
werden durch einen größeren Anteil
von Multizentrizität
in der gleichen oder der gegenüberliegenden
Brust charakterisiert. Die Läsionen
tendieren dazu, schlecht abzugrenzende Ränder zu besitzen und gelegentlich
ist der einzige Beweis eine subtile Verdickung oder Verhärtung. Patienten
mit infiltrierenden lobulären
Karzinomen sind besonders anfällig
dafür,
bilaterale Karzinome zu haben. Stadium für Stadium weist invasives lobuläres Karzinom
eine ähnliche
Prognose wie infiltrierendes duktales Karzinom auf.
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Lobuläres Karzinom
in situ (LCIS) weist im allgemeinen einen Mangel an spezifischen,
klinischen oder mammographischen Zeichen auf und tritt häufiger bei
prämenopausalen
Frauen auf. Per Definition sind diese Krebszellen auf die Brustlobuli
ohne Invasion beschränkt.
LCIS wird mikroskopisch durch eine solide Proliferation kleiner
Zellen charakterisiert. Die Zellen weisen eine niedrige proliferative
Rate auf, sind typischerweise Östrogenrezeptor
positiv und überexprimieren
selten das her-2/neu-Onkogen. Da über das Risiko einer Bilateralität bei dieser
Erkrankung berichtet wurde, haben einige Untersucher eine Behandlung
mit bilateraler einfacher Mastektomie mit sofortigem Brust-Wiederaufbau
empfohlen. Wenn abwartendes Beobachten gewählt wird, ist eine lebenslange
Beobachtung obligatorisch, da das vergrößerte Risiko für Brustkrebs
unbegrenzt anhält.
Tubuläres
Karzinom ist auch als gut differenziertes Karzinom bekannt. Die
Frequenz axillärer
Lymphknoten-Metastasen liegt bei ungefähr 10 %, niedriger als die
von duktalem Karzinom. Die Prognose ist beträchtlich besser als die für invasives
duktales Karzinom. Medulläres
Karzinom wird durch ein prominentes Lymphozyteninfiltrat charakterisiert.
Patienten mit medullärem
Karzinom tendieren dazu, jünger
zu sein als diejenigen mit anderen Brustkrebsarten. Man glaubt,
dass die Prognose besser ist als für invasive duktale Krebse.
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Inflammatorischer
Brustkrebs wird durch diffuses Hautödem, Haut- und Bruströtung und
Verhärtung des
darunterliegenden Gewebes ohne eine tastbare Masse charakterisiert.
Die klinische Manifestation wird in erster Linie durch Tumorembolisierung
in dermalen Lymphbahnen (Haut-Lymphkanäle) mit assoziierter Stauung
in oberflächlichen
Kapillaren verursacht. Inflammatorischer Brustkrebs besitzt eine
schlechte Prognose und wird vorzugsweise durch Exzision behandelt.
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Morbus
Paget der Brustwarze ist eine seltene Form des Brustkrebses, der
klinisch durch ekzematöse Veränderungen
der Brustwarze charakterisiert wird. Man glaubt, dass Morbus Paget
die Migration bösartiger Zellen
aus benachbarten Brustdrüsengängen in
die Brustwarze darstellt. Die Prognose von Patienten mit Morbus
Paget scheint ähnlich
derjenigen von Frauen mit anderen Brustkrebsarten zu sein, Stadium
für Stadium.
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Gutartige
Brusttumoren beinhalten Fibroadenom, periduktale Fibrome (einen
Bindegewebstumor), intraduktale epitheliale Tumoren, Retentionscysten,
Lipome (Fetttumoren), chronische cystische Mastitis und Fettgewebsnekrose.
Am häufigsten
treten sie während
des reproduktiven Lebenszeitraums oder direkt danach auf. Diese
sind oft schwer von bösartigen
Tumoren zu unterscheiden und müssen
auf eine Größenänderung oder
lymphatische Beteiligung beobachtet werden, in welchem Fall das
Wachstum herausgeschnitten und untersucht werden sollte. Mammogramme,
Ultraschall, Thermographie und Aspiration cystischer Formen können bei
der Diagnose helfen.
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Eine
Diagnose für
Brustkrebs kann durch eine pathologische Untersuchung von Brustgewebe
gestellt werden. Ein Knoten in der Brust rechtfertigt gewöhnlich eine
Biopsie, sogar wenn das Mammogramm als normal beschrieben wird.
Brustgewebe kann man durch Nadelaspirationsbiopsie oder chirurgische
Biopsie erhalten. Nadelaspiration wird von einigen Ärzten verwendet,
um zwischen Cysten und festen Tumoren zu unterscheiden. Cysten verschwinden
häufig
nach Aspiration und der Entfernung von Flüssigkeit. Cytologische oder pathologische
Untersuchungen von bei der Aspiration entferntem Material können verwendet
werden, um den Krebs zu identifizieren. Ultraschall kann helfen,
zu bestimmen, ob der Knoten fest oder cystisch ist. Brust-MRT kann
auch verwendet werden. Exzisionsbiopsie, das am häufigsten
durchgeführte
Verfahren, wird verwendet, wenn die Knoten klein sind. In diesen
Fällen
wird der gesamte Tumor und ein Randsaum normales Gewebe ausgeschnitten.
Wenn der Tumor groß ist,
kann inzisionale Biopsie durchgeführt werden, um eine kleine
Menge Gewebe für
die pathologische Untersuchung zu entfernen. Gewebe, das man aus
chirurgischer Biopsie erhält,
kann durch Gefrierschnitt beurteilt werden, was eine Diagnose innerhalb
von 30 Minuten erlaubt und von definitiver Operation gefolgt sein kann;
aber die meisten Chirurgen warten auf einen Permanentschnitt, der
ungefähr
24-48 Stunden dauert. Der letztere Ansatz erlaubt dem Patienten
Zeit, die Behandlungsoptionen mit dem Arzt zu diskutieren und ist
der häufigere
Ansatz.
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Der
häufigste
Weg der Verbreitung von Brustkrebs ist zu den axillären Lymphknoten.
Ungefähr
30-40 % der Brustkrebspatienten haben bereits positive (krankheitsbefallene)
Lymphknoten, wenn der Tumor tastbar ist. Je mehr axilläre Knoten
befallen sind, desto größer ist
das Risiko von Mikrometastasen (klinisch nicht nachweisbare Tumorzellen)
woanders und Rückfall
oder Wiederauftreten. Die häufigsten
Orte des Wiederauftretens von Brustkrebs sind lokales Auftreten
an der ursprünglichen
Stelle in der Brust oder entfernte Verbreitung zu Knochen, Leber,
Lunge und Gehirn. Einige Komplikationen metastatischer Erkrankung
beinhalten Rückenmarkskompression,
pathologische Knochenfrakturen, Pleuraerguss und bronchiale Obstruktion.
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Brustkrebse
werden gemäß ihrem
Zelltyp eingeteilt, wobei die Typen in ihrer Inzidenz, ihren Wachstumsmustern
und Metastasen und Überleben
variieren. Infiltrierendes duktales Karzinom ist der häufigste
Typ von Brustkrebs, verantwortlich für ungefähr 70 % der Tumore. Die seltenen
inflammatorischen Brustkrebse (1-4 % der Brustkrebsfälle) gehen
mit der schlechtesten Prognose einher. Carcinoma in situ (CIS) ist
ein nichtinvasiver Krebs, der eine ausgezeichnete Prognose aufweist,
und oft durch Mammographie nachgewiesen werden kann, wenn nichts
Signifikantes tastbar ist.
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Die
Behandlungsempfehlungen unterscheiden sich abhängig von dem Typ und dem Stadium
der Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose. Stadium I- oder II-Erkankung
wird im allgemeinen durch Brust erhaltende Operation und Bestrahlung
oder modifizierte radikale Mastektomie mit oder ohne Brustaufbau
behandelt. Mastektomie und Bestrahlung sind lokale Behandlungen
und beeinflussen offensichtlich nicht Krebszellen, die bereits metastasiert
haben. Adjuvante Chemotherapie kann auch Patienten mit Erkrankung
im Frühstadium
gegeben werden, die ein höheres
Risiko für
die Entwicklung metastatischer Erkrankung aufweisen. Für Patienten
mit positiven Östrogenrezeptoren
wird die adjuvante Chemotherapie oder Tamoxifen nun als Standardbehandlung
betrachtet. Die Rolle der ovariellen Ablation der Suppression für prämenopausale
ER-positive Patienten befindet sich in der klinischen Untersuchung.
Ein Sentinel-Lymphknoten ist der erste Lymphknoten entlang des Weges
des lymphatischen Abflusses von einem Primärtumor. Sentinel-Lymphknoten-Biopsie
nach Injektion von Radioisotop (Technetium- 99m-Schwefelkolloid) und/oder Vital-Blaufarbstoff
um den Primärtumor
oder das Tumorbett bringt geringere Morbidität und Kosten als eine vollständige axilläre Dissektion. Diese
Technik bleibt unter Untersuchung. Patienten mit lokal fortgeschrittenen
Brustkrebsen (Stadium III) haben eine schlechte Prognose. Eine gute
lokale Kontrolle kann mit einer Kombination aus Operation, Chemotherapie
und Bestrahlung erreicht werden. Chemotherapie wird in Betracht
gezogen bei Patienten mit Stadium III-Erkrankung, die das Risiko
für die
Entwicklung peripherer Metastasen haben. Die Behandlungsansätze für Patienten
mit lokal wieder auftretender oder metastatischer Erkrankung variieren
abhängig
von dem Ort und dem Ausmaß der
Erkrankung. In vielen Fällen
werden lokale und systemische Therapien verbunden. Bei Patienten
mit metastatischer Erkrankung, die selten ein anhaltendes Ansprechen
auf Standardbehandlungen zeigen, beurteilen Forscher die Verwendung
von Hochdosis-Chemotherapieregimes, gefolgt durch autologe Knochenmarktransplantation
(oder Stammzellersatz).
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Brust
erhaltende Operation besteht aus der Exzision des Tumors und einer
partiellen (unteren) axillären
Lymphknotendissektion. Die Begriffe "Lumpektomie", "segmentale
Resektion", "Tylektomie" und "partielle Mastektomie" werden häufig vewendet,
um die lokale Operation zu beschreiben. Die Operation wird typischerweise
von Bestrahlungstherapie für
all die Patienten mit invasiven Karzinomen und die Mehrzahl von
Patienten mit Karzinoma in situ gefolgt. Kürzlich durchgeführte Studien
an Patienten mit kleinen Tumoren bis 5 cm (ungefähr 2 inches) an Größe und ohne
Hinweis auf multifokale Erkrankung oder extensiven intraduktalen
Krebs zeigten keinen Unterschied im Überleben zwischen Brust erhaltender
Operation, gefolgt von Bestrahlungstherapie, und modifizierter radikaler
Mastektomie. Modifizierte radikale Mastektomie ist eine Entfernung
der gesamten Brust plus einer axillären Knotendissektion. Die Nachteile
einer modifizierten radikalen Mastektomie sind kosmetische Deformität und das
Potenzial für
psychosoziale Probleme, die Körperbild
und Selbstverständnis
beeinflussen.
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Es
gibt viele Mängel
und Rückschläge bei den
momentanen Therapien für
gutartige Brusterkrankungen und Brustkrebse. So resultiert die modifizierte
radikale Mastektomie in einem Verlust eines Körperteils, verändertem
Körperbild,
dem Bedarf für
eine Prothese, optional wieder aufbauende Operation, Brustwandenge
und Hautlappennekrose. Partielle Mastektomie resultiert in axillärer Lymphknotendissektion
und Bestrahlung, Brustfibrose, Hyperpigmentierung, Rippenfrakturen,
Brustödem, Änderungen
in der Hautsensibilität,
Myositis und verlängerter
Dauer der Primärtherapie.
Tatsächlich
kann sowohl radikale wie partielle Mastektomie in einem sensorischen
Verlust, einem Bedarf für
Hand- und Armbehandlung und postoperativen Komplikationen, wie Serom,
Hämatom,
Wundinfektion, Lymphödem,
Armschwäche,
Schmerzen, psychologischem Leiden, eingeschränkter Armbeweglichkeit, Nervenverletzung
und Müdigkeit
resultieren. Ein Serom ist die Ansammlung von seröser oder
serösblutiger
Flüsigkeit
in dem toten Raum der Achselhöhle
oder der Brustwand. Serome können
die Heilung verzögern
und Infektionen nähren.
Hämatome
treten auf, wenn sich Blut in dem interstitiellen Raum ansammelt,
und können,
wenn sie verflüssigt
sind, aspiriert oder über
die Zeit ohne Intervention reabsorbiert werden.
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Nervenverletzungen
können
trotz chirurgischer Anstrengungen, Trauma zu vermeiden, auftreten.
Patienten können über Gefühle von
Schmerz, Kribbeln, Taubheit, Schwere oder gesteigerter Hautsensibilität auf dem
Arm oder der Brust klagen. Diese Gefühle ändern sich über die Zeit und verschwinden
normalerweise während
oder nach einem Jahr. Weniger oft kann Muskelatrophie sekundär zu Nervenverletzung
auftreten und in verschlechterter Arm- oder Schulterfunktion resultieren.
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Da
klinisch nicht nachweisbare Brustkrebszellen nach lokaler Exzision
des Krebses übrig
bleiben können,
wird Bestrahlungstherapie für
lokale Tumorkontrolle verabreicht. Bestrahlungstherapie kann auch
präoperativ
verwendet werden, um große
Brusttumoren zu verkleinern und sie einfacher resektabel zu machen. Palliative
Bestrahlungstherapie wird häufig
verwendet, um den Schmerz von Knochenmetastasen zu erleichtern,
und für
die symptomatische Behandlung von Metastasen an anderen Orten, wie
dem Gehirn. Müdigkeit, Hautreaktionen, Änderungen
im Gefühl,
der Farbe und der Struktur der Haut und Brustschwellung sind während und
direkt nach einem Zyklus von Bestrahlungstherapie für die Brust
häufig.
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Chemotherapie,
Hormontherapie oder eine Kombination aus beiden kann verwendet werden,
um die Effekte metastatischer Erkrankung zu lindern. Die Empfehlungen
für adjuvante
Chemotherapie und/oder adjuvante Hormontherapie basieren normalerweise
auf der Anzahl positiver axillärer
Knoten, dem menopausalen Status, der Größe des Primärtumors und dem Östrogen-Rezeptor-Assay. Die chemotherapeutischen
Medikamente, die am häufigsten
verwendet werden, sind alkylierende Wirkstoffe, Antimetabolite,
Antitumor-Antibiotika (Herceptin) und Vinca-Alkaloide. Hormonmanipulation
wird primär
durch Hormonblocker und gelegentlich durch operative Entfernung
von Sexualhormon produzierenden Drüsen (Oophorektomie, Adrenalektomie
oder Hypophysektomie) erreicht. Tamoxifen, ein Anti-Östrogen,
ist der am breitesten verwendete hormonelle Wirkstoff. Die hormonellen
Wirkstoffe der zweiten Linie, wie Femara und Arimidex, sind nun
für ER/PR-negative Patienten
und/oder Patienten, bei denen Tamoxifen versagte, erhältlich.
Unglücklicherweise
kann die Chemotherapie für
Brustkrebs zahlreiche schädliche
Nebenwirkungen aufweisen, einschließlich Müdigkeit, Gewichtszunahmen, Übelkeit,
Erbrechen, Alopezie, Störungen
bei Appetit und Geschmack, Neuropathien, Durchfall, Knochenmarksuppression,
menopausalen Symptomen, Haarverlust und Gewichtszunahme. Zusätzlich kann das
Medikament der Wahl der ersten Linie, Tamoxifen, das Risiko für Gebärmutterkrebs
und Blutgerinnsel, steigern.
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Botulinumtoxin
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Das
anaerobe, gram-positive Bakterium Clostridium botulinum produziert
ein starkes Polypeptidneurotoxin, Botulinumtoxin, das eine neuroparalytische
Erkrankung bei Menschen und Tieren hervorruft, die als Botulismus
bezeichnet wird. Die Sporen von Clostridium botulinum werden in
der Erde gefunden und können in
schlecht sterilisierten und verschlossenen Nahrungsmittelbehältern von
zu Hause arbeitenden Konservenfabriken, die die Hauptursache von
vielen der Botulismusfälle
sind, wachsen. Die Wirkungen von Botulismus treten typischerweise
18 bis 36 Stunden nach dem Verzehr von Nahrungsmitteln, die mit
einer Clostridium botulinum-Kultur oder Sporen infiziert sind, auf.
Das Botulinumtoxin kann offensichtlich unverändert durch die Auskleidung
des Darmes passieren und periphere Motorneurone angreifen. Symptome
der Botulinumtoxinvergiftung können
von der Schwierigkeit zu gehen, zu schlucken und zu sprechen, zur
Lähmung
der respiratorischen Muskulatur und dem Tod fortschreiten.
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Botulinumtoxin
Typ A ist der tödlichste
natürliche
biologische Wirkstoff, der dem Menschen bekannt ist. Ungefähr 50 Pikogramm
Botulinumtoxin (gereinigter Neurotoxinkomplex) Typ A1,
ist eine LD50 bei Mäusen. Eine Einheit (U) Botulinumtoxin
ist definiert als die LD50 bei intraperitonealer
Injektion in weibliche Swiss Webster-Mäuse, die jeweils 18-20 Gramm
wiegen. Es wurden sieben immunologisch verschiedene Botulinumneurotoxine
charakterisiert, die die Botulinumneurotoxin-Serotypen A, B, C1, D, E, F bzw. G sind, von denen jeder durch
Neutralisierung mit typspezifischen Antikörpern unterschieden wird. Die
verschiedenen Serotypen von Botulinumtoxin variieren in den Tierarten,
die sie betreffen, und in der Schwere und Dauer der Lähmung, die sie
hervorrufen. Zum Beispiel wurde bestimmt, dass Botulinumtoxin Typ
A 500mal stärker
ist, wie durch die Geschwindigkeit der Lähmung, die bei der Ratte hervorgerufen
wird, gemessen wurde, als es Botulinumtoxin Typ B ist. Zusätzlich wurde
für Botulinumtoxin
Typ B bestimmt, dass es bei Primaten in einer Dosis von 480 U/kg
nicht toxisch ist, was ungefähr
12mal der Primaten-LD50 für Botulinumtoxin
Typ A entspricht. Botulinumtoxin bindet offensichtlich mit großer Affinität an cholinerge
Motorneurone, wird in das Neuron transloziert und blockiert die
Freisetzung von Acetylcholin.
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Botulinumtoxine
wurden in klinischen Rahmen für
die Behandlung neuromuskulärer
Störungen,
die durch hyperaktive Skelettmuskulatur charakterisiert wurden,
verwendet. Botulinumtoxin Typ A wurde durch die U.S. Food and Drug
Administration für
die Behandlung von Blepharospasmus, Strabismus, hemifascialem Spasmus
und zervikaler Dystonie genehmigt. Nicht-Typ A-Botulinumtoxin-Serotypen
besitzen offensichtlich eine geringere Stärke und/oder eine kürzere Wirkdauer
im Vergleich mit Botulinumtoxin Typ A. Klinische Wirkungen von peripherem
intramuskulärem
Botulinumtoxin Typ A werden normalerweise innerhalb einer Woche nach
Injektion gesehen. Die typische Dauer der symptomatischen Erleichterung
von einer einzelnen intramuskulären
Injektion von Botulinumtoxin Typ A dauert durchschnittlich ungefähr drei
Monate.
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Obwohl
alle Botulinumtoxin-Serotypen offensichtlich die Freisetzung des
Neurotransmitters Acetylcholin an der neuromuskulären Synapse
inhibieren, tun sie dies, indem sie verschiedene neurosekretorische
Proteine beeinflussen und/oder diese Proteine an verschiedenen Orten
spalten. Zum Beispiel spalten die Botulinumtypen A und E beide das
25 Kilodalton (kD) synaptosomal assoziierte Protein (SNAP-25), aber
sie zielen auf verschiedene Aminosäuresequenzen innerhalb dieses
Proteins. Die Botulinumtoxin-Typen
B, D, F und G wirken auf Vesikel-assoziiertes Protein (VAMP, auch
Synaptobrevin genannt), wobei jeder Serotyp das Protein an einem
verschiedenen Ort spaltet. Schließlich wurde von Botulinumtoxin
Typ C1 gezeigt, dass es sowohl Syntaxin
wie auch SNAP-25 spaltet. Diese Unterschiede in dem Wirkmechanismus
können
die relative Stärke und/oder
Wirkdauer der verschiedenen Botulinumtoxin-Serotypen beeinflussen.
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Für alle sieben
der bekannten Botulinumtoxin-Serotypen beträgt das Molekulargewicht des
Botulinumtoxin-Proteinmoleküls
ungefähr
150 kD. Interessanterweise werden die Botulinumtoxine von dem clostridialen Bakterium
als Komplexe, die das 150 kD Botulinumtoxinproteinmolekül umfassen,
zusammen mit assoziierten nicht-toxischen Proteinen freigesetzt.
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So
kann der Botulinumtoxin Typ A-Komplex durch clostridiale Bakterien
als 900 kD-, 500 kD- und 300 kD-Formen produziert werden. Die Botulinumtoxin-Typen B und C1 werden offensichtlich nur als 500 kD-Komplex
produziert. Botulinumtoxin Typ D wird sowohl als 300 kD- wie auch
500 kD-Komplex produziert. Schließlich werden Botulinumtoxin-Typen
E und F nur als ungefähr
300 kD-Komplexe produziert. Von den Komplexen (sprich Molekulargewicht
größer als
ungefähr
150 kD) wird angenommen, dass sie ein Nichttoxin Hämaglutininprotein
und ein Nichttoxin und ein nicht toxisches Nonhämaglutininprotein enthalten.
Diese zwei Nichttoxinproteine (welche zusammen mit dem Botulinumtoxinmolekül den relevanten
Neurotoxinkomplex bilden) können
wirken, um Stabilität
gegen Denaturierung des Botulinumtoxinmoleküls und Schutz gegen Verdauungssäuren, wenn
Toxin aufgenommen wird, bereitzustellen. Zusätzlich ist es möglich, dass
die größeren (größer als
ungefähr
150 kD Molekulargewicht) Botulinumtoxinkomplexe in einer geringeren
Diffusionsgeschwindigkeit des Botulinumtoxins weg von einem Ort
intramuskulärer
Injektion eines Botulinumtoxinkomplexes resultieren können.
-
In
vitro-Studien haben darauf hingewiesen, dass Botulinumtoxin Kaliumkationen
induzierte Freisetzung von sowohl Acetylcholin als auch Norepinephrin
aus primären
Zellkulturen von Gehirnstammgewebe inhibiert. Zusätzlich wurde
berichtet, dass Botulinumtoxin die evozierte Freisetzung sowohl
von Glycin wie auch Glutamat in primären Kulturen von Rückenmarksneuronen
inhibiert und dass in Gehirnsynaptosompräparaten Botulinumtoxin die
Freisetzung von jedem der Neurotransmitter Acetylcholin, Dopamin,
Norepinephrin, CGRP und Glutamat inhibiert.
-
Botulinumtoxin
Typ A kann durch Etablierung und Züchtung von Kulturen von Clostridium
botulinum in einem Fermentor und dann Ernten und Reinigung der fermentierten
Mischung in Übereinstimmung
mit bekannten Verfahren erhalten werden. Alle die Botulinumtoxin-Serotypen
werden anfänglich
als inaktive Einzelkettenproteine synthetisiert, die durch Proteasen
gespalten oder geschnitten werden müssen, um neuroaktiv zu werden.
Die Bakterienstämme,
die Botulinumtoxin-Serotypen A und G herstellen, besitzen endogene
Proteasen und die Serotypen A und G können daher aus Bakterienkulturen
vornehmlich in ihrer aktiven Form gewonnen werden. Im Gegensatz
dazu werden die Botulinumtoxin-Serotypen C1,
D und E durch nicht-proteolytische Stämme synthetisiert und sind
daher typischerweise inaktiviert, wenn sie aus der Kultur gewonnen
werden. Die Serotypen B und F werden sowohl durch proteolytische
wie auch nicht-proteolytische Stämme
produziert und können
daher entweder in ihrer aktiven oder inaktiven Form gewonnen werden.
Jedoch spalten sogar die proteolytischen Stämme, die z.B. den Botulinumtoxin
Typ B-Serotyp herstellen, nur einen Teil des produzierten Toxins.
Der genaue Anteil von geschnittenen zu angeschnittenen Molekülen hängt von
der Länge der
Inkubation und der Temperatur der Kultur ab. Daher ist es für einen
bestimmten Prozentsatz von jeder Zubereitung von z.B. dem Botulinumtoxin
Typ B-Toxin wahrscheinlich, dass er inaktiv ist, was möglicherweise
die bekannte, signifikant geringere Stärke von Botulinumtoxin Typ
B im Vergleich zu Botulinumtoxin Typ A erklärt. Die Gegenwart von inaktiven
Botulinumtoxinmolekülen
in einer klinischen Zubereitung wird zu der allgemeinen Proteinlast
der Zubereitung beitragen, was mit gesteigerter Antigenität in Verbindung
gebracht wurde, ohne dass sie zu ihrer klinischen Wirksamkeit beiträgt. Zusätzlich ist
es bekannt, dass Botulinumtoxin Typ B bei intramuskulärer Injektion
eine kürzere
Wirkdauer aufweist und auch weniger wirksam ist als Botulinumtoxin
Typ A bei dem gleichen Dosierungsspiegel.
-
Es
wurde berichtet, dass Botulinumtoxin Typ A im klinischen Rahmen
wie folgt verwendet wurde:
- (1) ungefähr 75-250
Einheiten BOTOX® per
intramuskulärer
Injektion (multiple Muskeln), um zervikale Dystonie zu behandeln;
- (2) 5-10 Einheiten BOTOX® per intramuskulärer Injektion,
um glabelläre
Linien (Brauenfalten) zu behandeln (5 Einheiten, injiziert intramuskulär in den
Procerusmuskel und 10 Einheiten injiziert intramuskulär in jeden Corrugator
supercilii-Muskel);
- (3) ungefähr
30-80 Einheiten BOTOX®, um Konstipation durch
intrasphinctäre
Injektion des Puborektalismuskels zu behandeln;
- (4) ungefähr
1-5 Einheiten pro Muskel mit intramuskulär injizierten BOTOX®,
um Blepharospasmus durch Injektion des lateralen, prätarsalen
Orbicularis oculi-Muskels des Oberlides und des lateralen, prätarsalen Orbicularis
oculi des Unterlides zu behandeln.
- (5) Um Strabismus zu behandeln, wurden extraokulare Muskeln
intramuskulär
mit zwischen ungefähr
1-5 Einheiten BOTOX® injiziert, die injizierte
Menge variiert basierend sowohl auf der Größe des Muskels, der injiziert
werden soll, und auf dem Ausmaß der
erwünschten
Muskellähmung
(sprich auf der Menge der Dioptrienkorrektion, die erwünscht ist).
- (6) Um Spastik der oberen Extremität nach Schlaganfall durch intramuskuläre Injektionen
von BOTOX® in fünf verschiedene
Flexorenmuskeln der oberen Extremität zu behandeln, wie folgt:
(a)
Flexodrigitorum profundus: 7,5 U bis 30 U
(b) Flexodrigitorum
sublimus: 7,5 U bis 30 U
(c) Flexor carpi ulnaris: 10 U bis
40 U
(d) Flexor carpi radialis: 15 U bis 60 U
(e) Biceps
brachii: 50 U bis 200 U. Jeder der fünf aufgeführten
Muskeln wurde
bei der gleichen Behandlungssitzung injiziert, so dass der Patient
von 90 U bis 360 U BOTOX® durch intramuskuläre Injektion
in die Beugemuskulatur der oberen Gliedmaßen bei jeder Behandlungssitzung erhält.
-
Der
Erfolg von Botulinumtoxin Typ A bei der Behandlung einer Vielzahl
von klinischen Zuständen
hat dazu geführt,
dass man sich für
andere Botulinumtoxin-Serotypen interessiert. Es wurde eine Studie über zwei kommerziell
erhältliche
Botulinum Typ A-Präparate
(BOTOX® und
Dysport®)
und Präparate
der Botulinumtoxin Typen B und F (beide erhältlich von Wako Chemicals,
Japan) durchgeführt,
um die lokale Muskelschwächungswirkung,
Sicherheit und das antigene Potenzial zu bestimmen. Botulinumtoxinpräparate wurden
in den Kopf des rechten Musculus gastrocnemius injiziert (0,5 bis
200,0 Einheiten/kg) und die Muskelschwächung wurde unter Verwendung
des Maus-Zehenabduktions-Scoring Assays (DAS) bestimmt. Die ED50-Werte wurden aus den Dosisantwortkurven
berechnet. Zusätzlichen
Mäusen
wurden intramuskuläre
Injektionen verabreicht, um die LD50-Dosen
zu bestimmen. Der therapeutische Index wurde als LD50/ED50 berechnet. Verschiedene Gruppen von Mäusen erhielten
Hinterbeininjektionen von BOTOX® (5,0
bis 10,0 Einheiten/kg) oder Botulinumtoxin Typ B (50,0 bis 400,0
Einheiten/kg) und wurden auf Muskelschwächung und verstärkte Wasseraufnahme
getestet, wobei das letztere ein vermeintliches Modell für trockenen
Mund ist. Das antigene Potenzial wurde durch monatliche intramuskuläre Injektionen
in Kaninchen beurteilt (1,5 oder 6,5 ng/kg für Botulinumtoxin Typ B oder
0,15 ng/kg für
BOTOX®).
Die Spitzen-Muskelschwächung
und Dauer waren für
alle Serotypen dosisabhängig.
Der Wasserverbrauch war bei Mäusen,
denen Botulinumtoxin Typ B injiziert worden war, größer als
bei BOTOX®,
obwohl Botulinumtoxin Typ B weniger effektiv bei der Schwächung von
Muskeln war. Nach vier Monaten von Injektionen entwickelten 2 von
4 (wo mit 1,5 ng/kg behandelt) und 4 von 4 (wo mit 6,5 ng/kg behandelt)
Kaninchen Antikörper
gegen Botulinumtoxin Typ B. In einer getrennten Studie zeigten 0 von
9 BOTOX®-behandelten
Kaninchen Antikörper
gegen Botulinumtoxin Typ A. DAS-Ergebnisse weisen darauf hin, dass
relative Peakstärken
von Botulinumtoxin Typ A gleich Botulinumtoxin Typ F sind und Botulinumtoxin
Typ F größer als
Botulinumtoxin Typ B ist. Im Hinblick auf die Wirkdauer war Botulinumtoxin
Typ A größer als
Botulinumtoxin Typ B und die Botulinumtoxin Typ B-Wirkdauer war
größer als
die von Botulinumtoxin Typ F. Wie durch die therapeutischen Indexwerte
gezeigt wird, sind die zwei kommerziellen Präparate von Botulinumtoxin Typ
A (BOTOX® und
Dysport®)
verschieden. Das gesteigerte Wasserverbrauchsverhalten, das nach Hinterbeininjektion
von Botulinumtoxin Typ B beobachtet wird, weist darauf hin, dass
klinisch signifikante Mengen dieses Serotyps in die systemische
Mauszirkulation übertreten.
Die Ergebnisse weisen auch drauf hin, dass es notwendig ist, um
eine Wirksamkeit, die mit Botulinumtoxin Typ A vergleichbar ist,
zu erreichen, die Dosen der anderen untersuchten Serotypen zu steigern.
Gesteigerte Dosierung kann die Sicherheit gefährden. Darüber hinaus war bei Kaninchen
Typ B antigener als BOTOX®, möglicherweise aufgrund der höheren Proteinlast,
die injiziert wurde, um eine effektive Dosis von Botulinumtoxin
Typ B zu erreichen.
-
Die
Verwendung eines Botulinumtoxins ist bekannt für die Behandlung von: intrathekalem
Schmerz (siehe z.B. US-Patent Nr. 6,113,915); Paragangliomen (siehe
z.B. US-Patent Nr. 6,139,845); Ohrstörungen (siehe z.B. US-Patent
Nr. 6,265,379); Pankreasstörungen
(siehe z.B. US-Patente Nrn. 6,143,306 und 6,261,572); Migräne (siehe
z.B. US-Patent Nr. 5,714,468); Störungen der glatten Muskulatur
(siehe z.B. US-Patent Nr. 5,437,291); Prostatastörungen, einschließlich Prostatahyperplasie
(siehe z.B. WO 99/03483 und Doggweiler R., et al. Botulinum toxin
type A causes diffuse and highly selective atrophy of rat prostate, Neurourol
Urodyn 1998; 17(4):363); autonomen Nervenstörungen, einschließlich hyperplastischer
Schweißdrüsen (siehe
z.B. US-Patent Nr. 5,766,606); Wundheilung (siehe z.B. WO 00/24419);
reduziertem Haarverlust (siehe z.B. WO 00/62746); Hautläsionen (siehe
z.B. US-Patent Nr. 5,670,484) und neurogenen entzündlichen Störungen (siehe
z.B. US-Patent Nr. 6,063,768). US-Patent 6,063,768 offenbart kursorisch
in Spalte 6, Zeilen 39-42 die Behandlung des entzündlichen
Gelenkzustandes, pigmentierte villonoduläre Synovitis, und eines bestimmten
Typs von Gelenkkrebs, Synovialzellsarkom. Spalte 6, Zeile 53 von
US-Patent Nr. 6,063,768 offenbart auch ohne weitere Erklärung, dass "Tumore" behandelt werden
können.
-
Zusätzlich wurde
offenbart, dass gezielte Botulinumtoxine (sprich mit einem nicht-nativen
Bindungsbestandteil) verwendet werden können, um verschiedene Zustände zu behandeln
(siehe z.B. US-Patent Nr. 5,989,545, wie auch WO 96/33273; WO 99/17806;
WO 98/07864; WO 00/57897; WO 01/21213; WO 00/10598.
-
Ein
Botulinumtoxin wurde in den Pectoralmuskel injiziert, um Pectoralspasmus
zu kontrollieren. Siehe z.B. Senior M., Botox and the management
of pectoral spasm after subpectoral implant insertion, Plastic and Recon
Surg, Juli 2000, 224-225.
-
Sowohl
flüssige
stabile Formulierungen wie auch reine Botulinumtoxin-Formulierungen wurden
offenbart (siehe z.B. WO 00/15245 und WO 74703), wie auch topische
Anwendungen eines Botulinumtoxins (siehe z.B.
DE 198 52 981 ).
-
Acetylcholin
-
Typischerweise
oder im allgemeinen wird nur ein einzelner Typ eines kleinen Molekülneurotransmitters
durch jeden Neuronentyp in dem Säugernervensystem
freigesetzt. Der Neurotransmitter Acetylcholin wird durch Neuronen
in vielen Bereichen des Gehirns sezerniert, aber spezifisch durch
die großen
Pyramidenzellen des motorischen Kortex, durch einige verschiedene
Neuronen in den Basalganglien, durch die motorischen Neurone, die
die Skelettmuskulatur innervieren, durch die präganglionären Neurone des autonomen Nervensystems
(sowohl sympathisch wie parasympathisch), durch die postganglionären Neurone
des parasympathischen Nervensystems und durch einige der postganglionären Neurone
des sympathischen Nervensystems. Im Grunde sind nur die postganglionären sympathischen
Nervenfasern zu den Schweißdrüsen, den
Pilo erector-Muskeln und einigen Blutgefäßen cholinerg und die meisten
der postganglionären
Neurone des sympathischen Nervensystems sezernieren den Neurotransmitter
Norepinephin. In den meisten Fällen
besitzt Acetylcholin einen exzitatorischen Effekt. Es ist jedoch
bekannt, dass Acetylcholin inhibitorische Wirkungen an einigen der
peripheren parasympatischen Nervenendigungen aufweist, so wie die
Inhibition des Herzens durch die Vagusnerven.
-
Die
efferenten Signale des autonomen Nervensystems werden an den Körper entweder
durch das sympathische Nervensystem oder das parasympathische Nervensystem übertragen.
Die präganglionären Neurone
des sympathischen Nervensystems erstrecken sich von den präganglionären sympathischen
Neuronenzellkörpern,
die in dem intermediolateralen Horn des Rückenmarkes lokalisiert sind.
Die präganglionären sympathischen
Nervenfasern, die sich von dem Zellkörper erstrecken, bilden mit
postganglionären
Neuronen, die in entweder einem paravertebralen sympathischen Ganglion
oder in einem prävertebralen
Ganglion lokalisiert sind, eine Synapse. Da die präganglionären Neurone
von sowohl dem sympathischen wie auch dem parasympathischen Nervensystem
cholinerg sind, wird die Anwendung von Acetylcholin an den Ganglien
sowohl die sympathischen wie auch die parasympathischen postganglionären Neurone
erregen.
-
Acetylcholin
aktiviert zwei Arten von Rezeptoren, muscarinerge und nicotinerge
Rezeptoren. Die muscarinergen Rezeptoren werden in allen Effektorzellen
gefunden, die durch die postganglionären Neurone des parasympathischen
Nervensystems stimuliert werden, wie auch in denjenigen, die durch
die postganglionären cholinergen
Neurone des sympathischen Nervensystems stimuliert werden. Die nicotinergen
Rezeptoren werden in den Synapsen zwischen den präganglionären und
postganglionären
Neuronen von sowohl dem Sympathikus wie dem Parasympathikus gefunden.
Die nicotinergen Rezeptoren liegen auch in vielen Membranen der
Skelettmuskelfasern an der neuromuskulären Endplatte vor.
-
Acetylcholin
wird aus cholinergen Neuronen freigesetzt, wenn kleine, klare, intrazelluläre Vesikel
mit der präsynaptischen
neuronalen Zellmembran fusionieren. Eine große Bandbreite nicht-neuronaler
sekretorischer Zellen, wie das Nebennierenmark (wie auch die PC12-Zelllinie)
und pankreatische Inselzellen, setzen Katecholamine bzw. Insulin
aus großen,
dichtkernigen Vesikeln frei. Die PC12-Zelllinie ist ein Klon von
Ratten-Phäochromocytomzellen,
der weithin als ein Gewebekulturmodell für Studien der sympathoadrenalen
Entwicklung verwendet wird. Botulinumtoxin inhibiert die Freisetzung
von beiden Verbindungsarten von beiden Zellarten in vitro, permeabilisiert
(wie durch Elektroporation) oder durch direkte Injektion des Toxins
in die denervierte Zelle. Es ist auch bekannt, dass Botulinumtoxin
die Freisetzung des Neurotransmitters Glutamat aus kortikalen Synaptosom-Zellkulturen
blockiert.
-
Weite Verbreitung des
Botulinumtoxin-Substrats
-
Es
ist bekannt, dass Botulinumtoxin die Muskelzellen denervieren kann,
was zu einer schlaffen Lähmung
aufgrund einer präsynaptischen
Inhibition der Acetylcholin-Freisetzung aus Neuronen an einer neuromuskulären Synapse
führt.
Die proteolytische Domäne
eines Botulinumtoxins wirkt auf ein bestimmtes Substrat in dem Cytosol
von Zielzellen, wobei die Spaltung des Substrats die Membrananbindung
und Exocytose von Acetylcholin enthaltenden sekretorischen Vesikeln
verhindert. Die Abwesenheit von Acetylcholin in dem synaptischen
Spalt zwischen innervierendem Neuron und der Muskelzelle verhindert
die Stimulation der Muskelzellen und dadurch resultiert Lähmung.
-
Die
Botulinumtoxine sind intrazelluläre
Proteanen, die spezifisch auf ein oder mehrere von drei verschiedenen
Proteinen wirken, die das Andocken von Acetylcholin enthaltenden
sekretorischen Vesikeln kontrollieren. Diese spezifischen Substrate
für die
Botulinumtoxine sind Synaptobrevin, Syntaxin und/oder SNAP-25. Siehe
z.B. Duggan M. J., et al., A survey of botulinum neurotoxin substrate
expression in cells, Mov Disorder 10(3); 376:1995 und Blasi J.,
et al., Botulinum neurotoxin A selectively cleaves the synaptic
protein SNAP-25. Nature 365; 160-163:1993. Für die Botulinumtoxin-Typen
B, D, F und G ist das besondere intrazelluläre Substrat Synaptobrevin.
SNAP25, Synaptobrevin und Syntaxin sind als SNAREs ("soluble N-ethylmaleimide
sensitive factor attachment protein receptors") bekannt.
-
Signifikanterweise
sind es nicht nur die Nerven, die die Muskeln innervieren, die das
Substrat für
Botulinumtoxine enthalten: "Die
Anwesenheit von SNAP-25 in präsynaptischen
Bereichen von zahlreichen neuronalen Untergruppen und in Neuralleisten-Zelllinien
legt nahe, dass dieses Protein eine wichtige Funktion in neuronalen
Geweben erfüllt." "Oyler G.A. et al., Distribution and
expression of SNAP-25 immunoreactivity in rat brain, rat PC-12 cells
and human SMS-KCNR neuroblastoma cells, Brain Res Dev Brain Res
1992 Feb. 21; 65(2):133-146, 1992.
-
Zusätzlich "Das breite Auftreten
der SNARE-Proteine in endokrinen Zellen legt nahe, dass sie auch als
allgemeine diagnostische Marker für endokrine Tumoren dienen
können
....", Graff, L.,
et al. Expression of vesicular monoamine transporters, synaptosomal-associated
protein 25 and syntaxin 1: a signature of human small cell lung
carcinoma, Cancer Research 61, 2138-2144, 01. März 2001, bei Seite 2138. Es
ist z.B. bekannt, dass SNAP-25 in neuroendokrinen Zellen (einschließlich chromaffinen
Zellen, PC12, GH3 und Insulinomen) weit verbreitet ist. Darüber hinaus
wurde das Botulinumtoxinsubstrat Synaptobrevin in Fibroblasten und
Knochenmarkszellen (z.B. Mastzellen) gefunden. Duggan M., et al.,
siehe oben.
-
Tatsächlich scheinen
SNAREs die Membranfusion von sekretorischen Vesikeln in den meisten,
wenn nicht allen sekretorischen Zellen zu beeinflussen oder zu kontrollieren.
Andersson J., et al., Differential sorting of SNAP-25a and SNAP-25b
proteins in neuroblastoma cells, Eur J. Cell Bio 79, 781-789:Nov.
2000.
-
So
ist das Substrat für
ein Botulinumtoxin nicht auf neuronale Zellen, die den Neurotransmitter
Acetylcholin freisetzen, beschränkt.
Die Botulinumtoxinsubstrate sind daher "ubiquitär in Membran-Membran-Fusionsereignisse
involviert" und
die Anzeichen weisen auf "einen
universellen Mechanismus für
Membranfusionsereignisse" (sprich
für das
Andocken von sekretorischen Vesikeln an die Zellwand) hin (Duggan
1995; siehe oben).
-
So
weist das intrazelluläre
Substrat für
Botulinumtoxin eine ubiquitäre
Verteilung in sowohl neuronalen wie nicht-neuronalen sekreto rischen
Zellen auf. Dies wird durch die Entdeckung der Gegenwart von SNAP-25 (ein
25 Kilodalton synaptosomal-assoziiertes Protein und Substrat für zumindest
Botulinumtoxin Typ A) bei zumindest den folgenden veranschaulicht:
- (1) dem Pankreas (Sadoul K., et al., SNAP-25
is expressed in islets of Langerhans and is involved in insulin release,
J. Cell Biology 128; 1019-1029:1995;
- (2) der Hypophyse (Dayanithi G., et al. Release of vasopressin
from isolated permeabilized neurosecretory nerve terminals is blocked
by the light chain of botulinum A toxin, Neuroscience 1990; 39(3):711-5);
- (3) dem Nebennierenmark (Lawrence G., et al. Distinct exocytotic
responses of intact and permeabilised chromaffin cells after cleavage
of the 25-kDa synaptosomal associated protein (SNAP-25) or synaptobrevin
by botulinum toxin A or B, Eur J. Biochem 236; 877-886:1996);
- (4) den Magenzellen (Hohne-Zell B., et al., Functional importance
of synaptobrevin and SNAP-25 during exocytosis of histamine by rat
gastric enterochromaffin-like cells, Endocrinology 138; 5518-5526:1997;
- (5) Lungentumoren (Graff, L., et al. Expression of vesicular
monoamine transporters, synaptosomal-associated protein 25 and syntaxinl:
a signature of human small cell lung carcinoma, Cancer Research
61, 2138-2144, 01. März 2001
(kleinzellige Lungenkarzinome (SCLCs) enthalten SNAP-25);
- (6) intestinalen Tumoren, Maksymowych A., et al., Binding And
transcytosis of botulinum neurotoxin by polarized human colon carcinoma
cells, J of Bio. Chem, 273(34); 21950-21957:1998 (Botulinumtoxin
wird durch menschliche Dickdarmkrebszellen internalisiert);
- (7) Pankreastumoren, Huang, X., et al., Truncated SNAP-25 (1-197),
like botulinum neurotoxin A, can inhibit insulin secretion from
HIT-T15 insulinoma cells, Mol. Endo. 12(7); 1060-1070:1998 ("... funktionelle SNAP-25-Proteine sind
für die
Insulinsekretion erforderlich...",
ebenda auf Seite 1060). Siehe auch Boyd R., et al., The effect of
botulinum neurotoxins on the release of insulin from the insulinoma
cell lines HIT-15 und RINm5F, J. Bio Chem. 270(31); 18216-18218:1995
und Cukan M., et al., Expression of SNAP-23 und SNAP-25 in the pancreatic
acinar tumor cell line AR42J, Molec Biol Cell 20(suppl); 398a, no.
2305: 1999 ("SNAP-25
ist ein SNARE -Protein, das exocytische Ereignisse bei neuronalen
und endokrinen Systemen vermittelt.");
- (8) Hypophysen-Tumoren wie auch bei normalen Hypophysen-Zellen,
Majo G., et al., Immunocytochemical analysis of the synaptic proteins
SNAP-25 and Rab3A in human pituitary adenomas. Overexpression of SNAP-25
in the mammosomatotroph lineages, J. Pathol Dez. 1997; 183(4):440-446;
- (9) Neuroblastomen Goodall, A., et al., Occurrence of two types
of secretory vesicles in the human neuroblastoma SH-SY5Y, J. of
Neurochem 68; 1542-1552:1997. Siehe auch Oyler, G. A, Distribution
and expression of SNAP-25 immunoreactivity in rat brain, rat PC-12
cells and human SMS-KCNR neuroblastoma cells, Dev. Brain Res. 65
(1992); 133-146. Es ist zu beachten, dass Goodall (1992) nur in
vitro-Identifizierung von bestimmten Vesikel-Andockungsproteinen
in einer einzelnen Neuroblastomzelllinie diskutiert;
- (10) Nierenzellen (Shukla A., et al., SNAP-25 associated Hrs-2
protein colocalizes with AQP2 in rat kidney collecting duct principal
cells, Am J Physiol Renal Physiol Sept. 2001; 281(3): F546-56 (SNAP-25
ist in Nierenzell-regulierter Exocytose" involviert) und
- (11) normalen Lungenzellen (Zimmerman U. J., et al., Proteolysis
of synaptobrevin, syntaxin, and SNAP-25 in alveolar epithelial type
cells, IUBMB Life Okt. 1999; 48(4):453-8) und
- (12) allen ovariellen Zellen (Grosse J., et al., Synaptosome
associated protein of 25 kilodaltons in oocytes and steroid producing
cells of rat and human ovary: molecular analysis and regulation
by gonadotropins, Biol Reprod Aug. 2000; 63(2):643-50 (SNAP-25,
gefunden "in allen
Oozyten und in steroidogenen Zellen, einschließlich Granulosazellen (GC)
von großen
antralen Follikeln und Gelbkörperzellen".
-
Cholinerge Brustdrüsengewebe
-
Verschiedene
hyperplastische und neoplastische Brustdrüsenzellen werden durch Cholinerge
Mechanismen beeinflusst. So wurde es entdeckt, dass es einen "cholinergen Mechanismus
bei der Alveolarzellaktivität" gibt. Balakina G.
B., et al., Localization of choline acetyltransferase in the alveolar
portion of the mammary gland of the white mouse, Arkh Anat Gistol
Embriol Apr. 1986; 90(4):73-7. Zusätzlich gibt es einen cholinergen Einfluss
sowohl auf Mammadysplasie (Fibrocysten) wie auch Mammakarzinomgewebe
(Dorosevich A. E., et al., Autonomic nerve endings and their cell
microenvironment as one of the integral parts of the stromal component
in breast dysplasia and cancer, Arkh Patol 1994 Nov.-Dez.; 56(6):49-53),
wie auch "eine direkte
Cholinerge Stimulation der glatten Muskelzellen" in Mammaarterien (Pesic S., et al.,
Acetylcholine-induced contractions in the porcine internal mammary
artery; possible role of muscarinic receptors, Zentralbl Veterinarmed
A, Okt. 1999; 46(8): 509-15).
-
Signifikanterweise
wurde eine Zunahme an Acetylcholin aufgrund der Inhibition von Cholinesterase bei
der Zunahme von Mammazellproliferation, gefolgt von der Entwicklung
von Mammakarzinomen, impliziert. Cabello G., et al, A rat mammary
tumor model induced by the organophosphorous pesticides parathion
und malathion possibly through acetylcholinesterase inhibition,
Environ Health Perspect Mai 2001; 109(5):471-9. So scheint eine
Abnahme von Brustkrebszellproliferation durch einen cholinergen
Mechanismus vermittelt zu sein. Panagiotou S., "Opioid agonists modify breast cancer
cell Proliferation by blocking cells to the G2/M Phase of the cycle:
involvement of cytoskeletal elements, J Cell Biochem, 01. Mai 1999;
73(2):204-11.
-
Nebennierenmark
-
Die
adrenalen oder suprarenalen Drüsen
sind kleine, dreieckig geformte Strukturen, die oben auf den Nieren
lokalisiert sind. Jede Nebenniere umfasst eine Nebennierenrinde
oder einen äußeren Anteil
und ein Nebennierenmark oder inneren Anteil. Die Rinde umgibt und
umschließt
das Mark.
-
Die
Nebennierenrinde sezerniert die Hormone Cortisol und Aldosteron.
Cortisol wird während
Stresszeiten produziert, reguliert die Zuckerverwertung und ist
essenziell für
die Erhaltung eines normalen Blutdruckes. Aldosteron ist einer der
Hauptregulatoren von Salz-, Kalium- und Wassergleichgewicht. Wenn
beide Nebennieren entfernt werden, ist eine Cortisol- und Aldosteron-Ersatztherapie
obligatorisch.
-
Das
Nebennierenmark sezerniert die Catecholamine Adrenalin (synonym
Epinephrin) und Noradrenalin (synonym Norepinephrin). Diese Hormone
sind für
die normale Regulation einer Vielzahl von Körperfunktionen wichtig, einschließlich Stressreaktion,
wobei sie eine Zunahme des Blutdrucks, der Pumpfähigkeit des Herzens und des
Blutzuckerspiegels hervorrufen. Die Entfernung des Nebennierenmarks
resultiert in wenig oder keinem hormonellen Mangel, da andere Drüsen im Körper kompensieren
können.
Im Gegensatz dazu kann exzessive Catecholaminproduktion lebensgefährlich sein.
-
Bei
dem normalen erwachsenen Mann beträgt Adrenalin ungefähr 85 %
des Gesamt-Catecholamins, das durch das Nebennierenmark hergestellt
wird, wobei die übrigen
15 % Noradrenalin sind. Es liegt ungefähr 1,6 mg Catecholamin pro
Gramm Markgewebe vor. Das meiste Noradrenalin, das im Blut und Urin
gefunden wird, stammt nicht von dem Nebennierenmark, sondern von
postganglionären
sympathischen Nervenendigungen. Wenn die frisch sezierte Nebenniere
in Fixierungsmittel, die Kaliumdichromat enthalten, platziert wird, wird
das Mark braun und dies wird als chromaffine Reaktion bezeichnet,
die so genannt wird, um die Affinität von Nebennierenmarkgewebe
für Chromsalze
nahe zu legen. So werden Zellen des Nebenierenmarks auch chromaffine
Zellen genannt. Chromaffine Zellen existieren auch außerhalb
des Nebennierenmarks, aber sezernieren normalerweise nur Noradrenalin,
nicht Adrenalin.
-
Das
Nebennierenmark kann als ein sympathisches Ganglion, das durch präganglionäre cholinerge Nevenfasern
innerviert wird, angesehen werden. Diese Nervenfasern setzen Acetylcholin
frei, welches die Sekretion von Catecholaminen (in erster Linie
Adrenalin) durch einen Prozess der Exocytose aus den chromaffinen
Zellen des Nebennierenmarks hervorruft. Das normale Nebennierenmark
wird durch den Nervus splanchnicus innerviert, einem präganglionären, cholinergen
Zweig des sympathischen Nervensystems. Die Aktivität des Nebennierenmarks
befindet sich fast vollständig
unter solch einer cholinergen nervalen Kontrolle.
-
Chromaffine Zelltumoren
-
Chromaffine
Zellen (einschließlich
der chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks) und sympathische Ganglionzellen
haben viel gemeinsam, da sie beide von einem gemeinsamen embryonischen
Vorfahren abstammen, der Sympathagonie der Neuralleiste, wie unten
per Diagramm gezeigt wird. Beispiele für die Typen von Neoplasmen,
die aus jedem dieser Zelltypen entstehen können, werden in Klammern gezeigt.
Jeder dieser gezeigten Zelltypen kann potenziell Catecholamine sezernieren.
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Während die
meisten chromaffinen Zellneoplasmen in dem Nebennierenmark auftreten,
sind ektopische und multipel auftretende Chromaffinzelltumoren bekannt,
am häufigsten
auftretend bei Kindern.
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1. Paragangliome
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Ein
Paraganglion (synonym chromaffines Körperchen) kann im Herzen, nahe
der Aoarta, in der Niere, der Leber, den Gonaden und anderen Orten
gefunden werden und besteht aus chromaffinen Zellen, die offensichtlich
von Neuralleistenzellen ihren Ursprung nehmen und die in eine enge
Verbindung mit autonomen Nervensystem-Ganglionzellen gewandert sind.
Ein Paragangliom ist ein Neoplasma, das aus chromaffinen Zellen, die
aus einem Paraganglion stammen, besteht. Ein Bulbus caroticus-Paragangliom
wird als ein Carotis-Paragangliom
bezeichnet, während
ein Nebennierenmark-Paragangliom ein Phäochromozytom oder Chromaffinom
genannt wird.
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Das
Glomus caroticum wird oft als eine runde, rotbraune bis gelb-braune Struktur beobachtet,
die in der Adventitia der Arteria carotis communis gefunden wird.
Es kann an der posteromedialen Wand des Gefäßes an seiner Bifurkation lokalisiert
sein und ist durch Ayers-Ligament befestigt, durch das die Ernährungsgefäße in erster
Linie von der Carotis externa laufen. Ein normaler Glomus caroticum
misst 3 bis 5 mm im Durchmesser. Die afferente Innervation scheint
durch den Nervus glossopharyngus (den neunten Hirnnerven) bereitgestellt
zu werden. Der Nervus glossopharyngeus liefert motorische Fasern
zu den Stylopharyngeus, parasympathische sekretomotorische Fasern
zu der Parotis und sensorische Fasern unter anderem zur Paukenhöhle, inneren
Oberfläche
des weichen Gaumens und den Tonsillen. Histologisch beinhaltet das
Glomus caroticum Typ I (Haupt)-Zellen mit reichlich Zytoplasma und
großen
runden oder ovalen Kernen. Das Zytoplasma enthält dichte Kerngranula, die
offensichtlich Katecholamine lagern und freisetzen. Das normale
Glomus caroticum ist verantwortlich für das Feststellen von Änderungen
in der Zusammensetzung des arteriellen Blutes.
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Carotis-Paragangliome
sind insgesamt seltene Tumoren, aber sie sind die häufigste
Form von Kopf- und Hals-Paragangliom. Die Behandlung der Wahl für die meisten
Glomus caroticum-Paragangliome ist die chirurgische Exzision. Wegen
ihrer Lokalisation in enger Nachbarschaft zu wichtigen Gefäßen und
Nerven besteht jedoch ein sehr reales Risiko der Morbidität (hauptsächlich Hirnnerven
X-XII-Defekte und vaskuläre
Verletzungen) und Mortalität,
die auf 3 bis 9 % geschätzt
wird. Die Tumorgröße ist wichtig,
da diejenigen, die größer als
5 cm im Durchmesser sind, eine merklich höhere Inzidenz an Komplikationen
aufweisen. Perioperativ werden α-
und β-adrenerge
Blocker (wenn das Carotid-Paragangliom Katecholamin sezerniert)
oder weniger bevorzugt präoperativ
angiographische Embolisierung angewendet. Radiotherapie, entweder
allein oder in Verbindung mit Operationen, ist eine zweite Überlegung
und ein Gebiet einiger Auseinandersetzungen. Unglücklicherweise
können
Paragangliome, einschließlich
Carotis-Paragangliomen, aufgrund von Lokalisierung und/oder Größe, inoperabel
sein.
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2. Phäochromozytome
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Phäochromozytome
treten in dem Nebennierenmark auf und rufen klinische Symptome hervor,
die mit überschüssiger Katecholaminproduktion
in Zusammenhang stehen, einschließlich plötzlichem hohen Blutdruck (Hypertension),
Kopfschmerzen, Tachykardie, übermäßigem Schwitzen
in Ruhe, der Entwicklung von Symptomen nach plötzlichem Aufstehen aus einer
vornüber
gebeugten Position und Angstanfällen.
Abdominelle Bildgebung und 24 Stunden Urinsammlung auf Katecholamine
sind normalerweise für
die Diagnose ausreichend. Katecholaminblockade mit Phenoxybenzamin
und Metyrosin lindert im allgemeinen die Symptome und ist notwendig,
um hypertensive Krisen während
der Operation, der aktuellen Therapie der Wahl, zu verhindern. Die
Standardbehandlung ist laparoskopische Adrenalektomie, obwohl partielle
Adrenalektomie oft für familiäre Formen
des Phäochromozytoms
verwendet wird. Bösartige
(kanzeröse)
Phäochromozytome
sind seltene Tumoren.
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Es
wurde geschätzt,
dass Phäochromozytome
in ungefähr
0,3 % der Patienten, die sich einer Beurteilung für sekundäre Ursachen
von Hypertension unterziehen, vorliegen. Phäochromozytome können tödlich sein,
wenn sie nicht diagnostiziert oder ungeeignet behandelt werden.
Autopsiereihen legen nahe, dass viele Phäochromozytome klinisch nicht
vermutet werden und dass der nicht diagnostizierte Tumor klar mit
tödlichen Konsequenzen
assoziiert ist.
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Das
Fortschreiten von Veränderungen
in dem Nebennierenmark kann von normalem Nebennierenmark zu Nebennierenmarkhyperplasie
(einer generalisierten Zunahme der Zellanzahl und der Größe des Nebennierenmarks
ohne die spezifische Entwicklung eines Tumors) bis zu einem Tumor
des Nebennierenmarks (Phäochromozytom)
reichen.
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Die
Behandlung eines Phäochromozytoms
ist die chirurgische Entfernung von einer oder beiden Nebennieren.
Ob es notwendig ist, beide Nebennieren zu entfernen, hängt von
dem Ausmaß der
Erkrankung ab. Patienten, denen beide Nebennieren entfernt wurden,
müssen
täglich
Cortisol und Aldosteronersatz einnehmen. Cortisol wird durch entweder
Hydrocortison, Cortison oder Prednison ersetzt und muss täglich eingenommen
werden. Aldosteron wird durch orales tägliches Fludrocortison (FlorinefTM) ersetzt. Gesteigerte Mengen von Ersatz-Hydrocortison
oder Prednison sind bei solchen Patienten während Stresszeiten, einschließlich Fieber,
Erkältung,
Grippe, operativem Eingriff oder Anästhesie, erforderlich.
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3. Glomustumoren
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Glomustumoren
(eine Art von Paragangliom) sind im allgemeinen gutartige Neoplasmen,
die auch aus den neuroektodermalen Geweben entstehen, die in verschiedenen
Teilen des Körpers
gefunden werden. Glomustumoren sind die häufigsten gutartigen Tumoren,
die in dem Temporalknochen auftreten und weniger als fünf Prozent
von ihnen werden bösartig
und metastasieren.
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Glomustumoren
entstehen aus Glomuskörpern,
die entlang der parasympathischen Nerven an der Schädelbasis,
dem Thorax und dem Nacken verteilt sind. Es gibt typischerweise
drei Glomuskörper
in jedem Ohr. Die Glomuskörper
werden normalerweise in Begleitung von Jacobsen's (NC IX) oder Arnold's (NC X) -Nerv oder
in der Adventitia des Bulbus jugularis gefunden. Die physikalische
Lokalisation ist jedoch normalerweise die Mukosa des Promontoriums
(Glomus tympanicum) oder des Bulbus jugularis (Glomus jugularis).
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Die
Inzidenz von Glomus jugulare-Tumoren liegt bei ungefähr 1:1.300.000
der Population und der auffälligste
Teil der Epidemiologie ist die vorherrschende Inzidenz bei Frauen
mit einem Frau:Mann-Inzidenzverhältnis
von mindestens 4:1. Catecholamin sezernierende (spricht funktionelle)
Tumoren treten in ungefähr
1 % bis 3 % der Fälle
auf.
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Glomustumore
haben die Möglichkeit,
Catecholamine zu sezernieren, ähnlich
dem Nebennierenmark, das auch aus Neuralleistengewebe entsteht und
auch Catecholamine sezernieren kann. Das neoplastische Gegenstück eines
Glomustumors in der Nebenniere ist das Phäochromozytom und Glomustumoren
wurden als extra-adrenale Phäochromozytome
bezeichnet. Catecholamin sezernierende Glomustumoren können Arrhythmie, übermäßige Perspiration,
Kopfschmerzen, Übelkeit
und Blässe
hervorrufen.
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Glomustumoren
können
in verschiedenen Bereichen der Schädelbasis entstehen. Wenn sie
auf den Mittelohrraum beschränkt
sind, werden sie als Glomus tympanicum bezeichnet. Wenn sie im Bereich
des Foramen jugularis auftreten, werden sie unabhängig von
ihrem Ausmaß als
Glomus jugulare bezeichnet. Wenn sie hoch im Nacken entstehen und
sich zu dem Foramen jugularis hin erstrecken, werden sie als Glomus
vagale bezeichnet. Wenn sie in dem Bereich der Karotisbifurcation
(Karotisgabel) entstehen, werden sie als Glomus caroticum-Tumoren
bezeichnet. Andere bekannte Orte von Glomustumoren beinhalten den
Larynx, die Augenhöhle,
die Nase und den Aortenbogen:
Glomus jugulare-Tumoren sind
die häufigsten
Tumoren im Mittelohr. Diese Tumoren tendieren dazu, sehr vaskularisiert
zu sein und werden durch Zweige der Arteria carotis externa versorgt.
Die Symptome eines Glomus jugulare-Tumors beinhalten Hörverlust
mit pulsartigem Klingeln im Ohr, Schwindelgefühl und manchmal Ohrschmerzen.
Die Patienten können
aufgrund der möglichen
Blockade des Mittelohrs einen Hörverlust
aufweisen, aber es kann auch ein Hörverlust aufgrund der Nervenverletzung
von der Tumormasse bestehen. Hirnnervenlähmungen der Nerven, die Schlucken,
Würgen,
Schulterzucken und Zungenbewegungen kontrollieren, können alle
Teil der Präsentation
von Glomus jugulare-Tumoren sein. Wenn das Trommelfell untersucht
wird, kann oft eine rote/blaue pulsierende Masse gesehen werden.
Die Symptome sind zu Beginn heimtückisch. Aufgrund der Lokalisierung
und der vaskulären
Natur des Tumors ist die häufigste
Beschwerde ein pulsierender Tinnitus. Es wird geglaubt, dass der
Tinnitus in den meisten Fällen
sekundär
zu dem mechanischen Auftreffen auf den Umbo auftritt. Weitere häufige Symptome
sind Ohrfülle
und (konduktiver) Hörverlust.
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Die
aktuelle Therapie für
eine Katecholamin sezernierenden Glomus-Tumor ist die Bestrahlung und/oder chirurgische
Ablation, denen die Verabreichung von α- und β-Blockern vorausgeht.
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Die
Behandlung von Glomus jugulare-Tumoren beinhaltet die Verabreichung
von α- und β-Blockern. Röntgenstrahlentherapie
kann verwendet werden, um die Symptome zu verbessern, auch wenn
die Masse bestehen bleibt. Es ist auch möglich, den Tumor mit Materialien
zu embolisieren, die seine Blutversorgung blockieren, dieses Vorgehen
hat jedoch damit vergesellschaftete Probleme mit dem Hervorrufen
einer Schwellung des Tumors, der den Hirnstamm
und das Kleinhirn komprimieren kann, wie auch mit der Freisetzung
der Katecholamine aus den Zellen, die sterben, wenn sie ihre Blutversorgung
verlieren. Die Operation kann bei kleinen Tumoren durchgeführt werden,
die geeignet lokalisiert sind. Die Komplikationen der Operation
eines Glomus jugulare-Tumors sind andauernder Verlust cerebrospinaler
Flüssigkeit
aus dem Ohr und auch Lähmung
von einem der Hirnnerven, die die Gesichtsbeweglichkeit, Gefühl oder
Hören kontrollieren.
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Obwohl
die Operation erfolgreich sein kann, sind Glomus jugulare-Tumoren irgendwie
problematisch, da sie eine hohe Wiederauftretensrate aufweisen und
häufig
multiple Operationen erforderlich machen. Die chirurgische Ablation
birgt das Risiko von Morbität
hauptsächlich
aufgrund iatrogener Hirnnervendefizite und CSF-Leckagen. Der Mangel
an Hirnnervenerhalt ist wahrscheinlich aufgrund der assoziierten
Morbidität
mit Defiziten der unteren Hirnnerven der bedeutsamste Einwand gegen
chirurgische Intervention. Radiotherapie weist auch ernste Komplikationen
auf, einschließlich
Osteoradionekrose des Temporalknochens, Gehirnnekrose, hypophysär-hypothalamische
Insuffizienz und sekundärer
Malignität.
Andere postoperative Komplikationen beinhalten CSF-Lecks, Aspirationssyndrome,
Meningitis, Pneumonie und Wundinfektionen.
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Was
daher gebraucht wird, ist ein effektives, nicht-chirurgisches, Ablations-,
nicht-Radiotherapie-therapeutisches Verfahren für die Behandlung von Brustdrüsenneoplasmen
und präkanzerösen hyperplastischen Brustdrüsengeweben.
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Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung trägt
diesem Bedarf Rechnung und stellt ein effektives, nicht-chirurgisches Ablations-,
nicht-Radiotherapie-therapeutisches Verfahren für die Behandlung verschiedener
präkanzeröser wie
auch kanzeröser
Brustdrüsengewebe
bereit. So umfasst die vorliegende Erfindung die Herstellung eines Medikamentes
für die
Behandlung atypischer Gewebe, wie hyperplastischer Gewebe, Zysten
und Neoplasmen (einschließlich
Tumoren und Krebsen) und für
die Verhinderung der Entwicklung von oder für das Hervorrufen der Regression
oder Remission von atypischen Geweben, Zysten und Neoplasmen. Insbesondere
umfasst die vorliegende Erfindung die Herstellung eines Medikamentes
für die
Behandlung von Brustdrüsenstörungen, wie
Brustdrüsenzysten
und Neoplasmen, sowohl gutartige wie bösartige, wie auch für die Behandlung hyperplastischer
und/oder hypertonischer Brustdrüsenzellen
durch lokale Verabreichung von Botulinumneurotoxin in oder in die
Umgebung des befallenen Brustdrüsengewebes.
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Hier
wird ein Verfahren für
die Behandlung einer Brustdrüsenstörung durch
die lokale Verabreichung von zwischen ungefähr 10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
2.000 Einheiten/kg eines Clostridien-Neurotoxins an eine Brustdrüse offenbart.
Das Clostridium-Neurotoxin ist ein Botulinumtoxin. Vorzugsweise
wird das Botulinumtoxin in einer Menge zwischen ungefähr 10–2 Einheiten/kg
und ungefähr
200 Einheiten/kg verabreicht. Besser wird das Botulinumtoxin in
einer Menge zwischen ungefähr
10–1 Einheiten/kg
und ungefähr
35 Einheiten/kg verabreicht. Das Botulinumtoxin wird aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus den Botulinumtoxin-Typen A, B, C, D, E, F und G besteht,
und das bevorzugte Botulinumtoxin ist Botulinumtoxin Typ A.
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Die
lokale Verabreichung des Botulinumtoxins kann durch Implantation
eines Botulinumtoxinimplantats in oder auf die Brustdrüse durchgeführt werden.
Die Brustdrüsenstörung wird
aus der Gruppe ausgewählt, die
aus präkanzerösem Brustgewebe
und Brustkrebs besteht. So kann die Brustdrüsenstörung eine zystische Brusterkrankung
sein. Das Botulinumtoxin kann lokal durch direkte Injektion des
Botulinumtoxins in die Brustdrüse
verabreicht werden.
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Ausführlicher
wird hier ein Verfahren für
die Behandlung einer Brustdrüsenstörung durch
lokale Verabreichung von zwischen ungefähr 10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
2.000 Einheiten/kg eines Botulinumtoxins Typ A an eine Brustdrüse eines
menschlichen Patienten, dadurch eine Brustdrüsenstörung, offenbart.
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Es
wird auch ein Verfahren für
die Behandlung einer Brustdrüsenstörung durch
lokale Verabreichung eines Botulinumtoxins an eine Brustdrüse oder
in die Umgebung eines präkanzerösen Brustgewebes,
wodurch eine Reduktion in der Größe und/oder
Aktivität
eines hyperplastischen, hypertonen oder neoplastischen Brüstdrüsengewebes
hervorgerufen wird, offenbart. Dieses Verfahren kann den Durchmesser
des hyperplastischen, hypertonen oder neoplastischen Brustdrüsengewebes
um ungefähr
zwischen 20 % und ungefähr
100 % im Anschluss an die lokale Verabreichung des Botulinumtoxins
reduzieren.
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So
kann ein Verfahren für
die Behandlung einer Brustdrüsenstörung, wie
es hier offenbart wird, den Schritt der lokalen Verabreichung einer
therapeutischen Menge eines Botulinumtoxins an ein hyperplastisches, hypertones
oder neoplastisches Brustdrüsengewebe
umfassen, wodurch eine Reduktion in dem Durchmesser des hyperplastischen,
hypertonen oder neoplastischen Brustdrüsengewebes um zwischen ungefähr 20 %
und ungefähr
100 % hervorgerufen wird.
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Zusätzlich wird
ein Verfahren für
die Verhinderung der Entwicklung eines Brustdrüsenneoplasmas offenbart, wobei
das Verfahren den Schritt der lokalen Verabreichung eines Botulinumtoxins
an ein hyperplastisches oder hypertones Brustdrüsengewebe umfasst, wodurch
eine Sekretion aus dem hyperplastischen oder hypertonen Brustdrüsengewebe
reduziert und das hyperplastische oder hypertone Brustdrüsengewebe
daran gehindert wird, sich zu einem Neoplasma zu entwickeln. Bei
diesem Verfahren wird das Botulinumtoxin in einer Menge zwischen
ungefähr
10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
2.000 Einheiten/kg verabreicht und das Botulinumtoxin wird aus der
Gruppe ausgewählt,
die aus dem Botulinumtoxin-Typen A, B, C, D, E, F und G besteht.
Das Botulinumtoxin kann lokal durch direkte Injektion des Botulinumtoxins
in das hyperplastische oder hypertone Brustdrüsengewebe verabreicht werden.
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Zur
Wiederholung kann ein Verfahren für die Verhinderung der Entwicklung
eines Brustdrüsenneoplasmas
den Schritt der lokalen Verabreichung einer therapeutischen Menge
eines Botulinumtoxins Typ A an das präkanzeröse, hyperplastische oder hypertone
Brustdrüsengewebe
eines menschlichen Patienten umfassen, wodurch die Entwicklung eines
Brustdrüsenneoplasmas
verhindert wird.
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Alternativ
kann ein Verfahren für
die Verhinderung der Entwicklung eines Neoplasmas den Schritt der lokalen
Verabreichung von zwischen ungefähr
10–3 Einheit/kg
und ungefähr
2.000 Einheiten/kg eines Botulinumtoxins an ein hyperplastisches
Gewebe umfassen, wobei das Botulinumtoxin eine Sekretion aus dem
hyperplastischen Gewebe durch die Inhibition einer Vesikel-vermittelten
Exozytose aus dem präkanzerösen hyperplastischen
Gewebe reduziert, wodurch die Entwicklung des hyperplastischen Gewebes
zu einem Neoplasma verhindert wird. Das hyperplastische Gewebe kann
ein Substrat für
das Botulinumtoxin umfassen, ausgewählt aus der Gruppe von Vesikelmembran-Andockungsproteinen,
die aus einem 25 Kilodalton synaptosomal assoziierten Protein (SNAP-25),
Synaptobrevin und Syntaxin besteht. Darüber hinaus wird das Botulinumtoxin in
einer Menge von zwischen ungefähr
1 Einheit und ungefähr
40.000 Einheiten, so wie zwischen ungefähr 10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
35 Einheiten/kg, zwischen ungefähr
10–2 Einheiten/kg
und ungefähr
25 Einheiten/kg, zwischen ungefähr
10–2 Einheiten/kg
und ungefähr
15 Einheiten/kg oder zwischen ungefähr 1 Einheit/kg und ungefähr 10 Einheiten/kg
verabreicht und die lokale Verabreichung des Botulinumtoxins wird
durch Implantation eines Botulinumtoxinimplantates in oder auf den
Körper
des Brustgewebes durchgeführt.
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Es
wird auch ein Verfahren für
die Verhinderung der Entwicklung von Brustdrüsenkrebs (d.h. durch Verhinderung
der Entwicklung eines gutartigen (obwohl hyperplastischen, metaplastischen
oder atypischen] präkanzerösen Gewebes
zu einem bösartigen
Neoplasma oder Karzinom) offenbart, wobei das Verfahren den Schritt
der lokalen Verabreichung von zwischen ungefähr 10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
2.000 Einheiten/kg eines Botulinumtoxins Typ A an ein hyperplastisches,
metaplastisches oder atypisches Brustgewebe (so wie eine mit apokrinen
Zellen ausgekleidete Zyste) eines menschlichen Patienten umfasst,
wobei das Brustgewebe ein Substrat für das Botulinumtoxin umfasst,
ausgewählt
aus der Gruppe von Vesikelmembran-Andockungsproteinen, die aus einem
25 Kilodalton synaptosomal assoziiertem Protein (SNAP-25), Synaptobrevin und
Syntaxin besteht, und wobei das Botulinumtoxin auf das Substrat
einwirkt, um eine Sekretion aus dem betroffenen Brustgewebe zu reduzieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren für die Behandlung eines Neoplasmas
durch lokale Verabreichung von zwischen ungefähr 10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
2.000 Einheiten/kg eines Botulinumtoxins an das Neoplasma bereit,
wodurch das Neoplasma durch entweder die Reduktion der Größe des Neoplasmas und/oder
durch die Reduktion einer Sekretion aus dem Neoplasma behandelt
wird.
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Ein
Verfahren, wie es hier offenbart wird, kann durch direkte Injektion
eines Botulinumtoxins in den Körper
eines Neoplasmas oder durch Implantation eines Botulinumtoxinimplantats
in oder auf den Körper
des Neoplasmas durchgeführt
werden. Ein Verfahren, wie es hier offenbart wird, kann ausgeführt werden,
um lokal zwischen ungefähr
10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
2.000 Einheiten/kg eines Botulinumtoxins an ein Neoplasma zu verabreichen.
Einheiten/kg bedeutet Einheiten eines Botulinumtoxins pro Kilogramm
des Gesamtgewichts des Patienten. Das Botulinumtoxin kann eines
der Botulinumtoxin-Typen A, B, C1, D, E,
F und G sein und ist vorzugsweise wegen der bekannten klinischen
Wirksamkeit von Botulinumtoxin Typ A für eine Anzahl von Indikationen
und wegen seiner einfachen Verfügbarkeit
ein Botulinumtoxin Typ A.
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Vorzugsweise
wird das Botulinumtoxin in einer Menge von zwischen ungefähr 1 Einheit
und ungefähr 40.000
Einheiten (gesamte Einheiten, nicht pro kg Patientengewicht) verabreicht.
In den höheren
Dosierungsbereichen kann die Menge des Botulinumtoxins, die verabreicht
wird, (sprich 40.000 Einheiten) in der Form eines Abgabesystems
mit kontrollierter Freisetzung (sprich eines Implantats) verabreicht
werden, wodurch geringfügige
Mengen des Botulinumtoxindepots (sprich ungefähr 10 Einheiten eines Botulinumtoxins
Typ A oder ungefähr
500 Einheiten eines Botulinumtoxins Typ B) aus dem Abgabesystem
mit kontrollierter Freisetzung über
einen drei- bis viermonatigen Zeitraum (Abgabesystem mit kontinuierlicher
Freisetzung) abgegeben werden oder aus dem Abgabesystem mit kontrollierter
Freisetzung auf eine multiphasische Weise in ungefähr drei- bis
viermonatigen Wiederholungszyklen (Abgabesystem mit pulsatiler Freisetzung)
freigesetzt werden. Die für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeigneten Abgabesysteme
mit kontrollierter Freisetzung für entweder
die kontinuierliche oder pulsatile intra- oder peri-neoplasmale
Freisetzung von therapeutischen Mengen eines Botulinumtoxins werden
in den ebenfalls anhängigen
Anmeldungen, Seriennummer 09/587250, betitelt "Neurotoxin Implant" und Seriennummer 09/624,003, betitelt "Botulinum Toxin Implant" offenbart.
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Vorzugsweise
kann die Menge eines Botulinumtoxins Typ A, das lokal an den Körper oder
an eine Stelle innerhalb des Körpers
des Neoplasmas gemäß der vorliegenden
Erfindung verabreicht wird, eine Menge zwischen ungefähr 10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
40 Einheiten/kg sein. Von weniger als ungefähr 10–3 Einheiten/kg
eines Botulinumtoxins Typ A erwartet man nicht, dass es zu einer
signifikanten therapeutischen Wirksamkeit führt, während man von mehr als ungefähr 40 Einheiten/kg
eines Botulinumtoxins Typ A erwartet, dass es zu einer toxischen
oder fast toxischen Dosis des Toxins führt. Im Hinblick auf ein Botulinumtoxin
Typ B kann die Menge eines Botulinumtoxins Typ B, das lokal an das
Neoplasma gemäß der vorliegenden
Erfindung verabreicht wird, eine Menge zwischen ungefähr 10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
2.000 Einheiten/kg sein. Von weniger als ungefähr 10–3 Einheiten/kg
eines Botulinumtoxins Typ B erwartet man nicht, dass es zu einer
signifikanten therapeutischen Wirksamkeit führt, während man von mehr als ungefähr 2.000
Einheiten/kg eines Botulinumtoxins Typ B erwarten kann, dass es
zu einer toxischen oder fast toxischen Dosis des Typ-B-Toxins führt. Es
wurde berichtet, dass ungefähr
2.000 Einheiten/kg, intramuskulär,
eines kommerziell erhältlichen
Botulinumtoxin Typ B-Präparates
einer für
Primaten tödlichen
Dosis von Typ-B-Botulinumtoxin nahe kommen. Meyer K.E. et al., A
Comparative Systemic Toxicity Study of Neurobloc in Adult and Juvenile Cynomolgus
Monkeys, Mov. Disord 15 (Suppl 2); 54; 2000. Im Hinblick auf die
Botulinumtoxin-Typen C, D, E, F und G können die Mengen für die Injektion
in ein Neoplasma auf einer Patient-für-Patient-Basis bestimmt werden
und man erwartet nicht, dass sie den Typ B-Toxin-Dosisbereich übertreffen.
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Vorzugsweise
liegt die Menge eines Typ A Botulinumtoxins, das gemäß den offenbarten
Verfahren verabreicht wird, zwischen ungefähr 10–2 Einheiten/kg
und ungefähr
25 Einheiten/kg. Vorzugsweise liegt die Menge eines Typ B Botulinumtoxins,
das durch ein kontinuierliches Freisetzungssystem während eines
gegebenen Zeitraumes verabreicht wird, zwischen ungefähr 10–2 Einheiten/kg
und ungefähr
1.000 Einheiten/kg, da es berichtet wurde, dass weniger als ungefähr 1.000
Einheiten/kg Typ B Botulinumtoxin intramuskulär an einen Primaten ohne systemische
Effekte verabreicht werden können.
Ebenda. Mehr bevorzugt wird ein Typ A Botulinumtoxin in einer Menge
zwischen ungefähr
10–1 Einheiten/kg
und ungefähr
15 Einheiten/kg verabreicht. Am besten wird das Typ A Botulinumtoxin
in einer Menge zwischen ungefähr
1 Einheit/kg und ungefähr
10 Einheiten/kg verabreicht. In vielen Fällen kann eine intraneoplastische
Verabreichung von ungefähr
1 Einheit bis weniger als ungefähr
100 Einheiten eines Botulinumtoxins Typ A eine effektive und lang
anhaltende therapeutische Erleichterung bereitstellen, wie hier
dargelegt wird. Mehr vorzuziehen können von ungefähr 5 Einheiten bis
ungefähr
75 Einheiten eines Botulinumtoxins, so wie eines Botulinumtoxins
Typ A, verwendet und am besten können
von ungefähr
5 Einheiten bis ungefähr
50 Einheiten eines Butolinumtoxins Typ A lokal in ein Neoplasma-Zielgewebe mit wirksamen
Ergebnissen verabreicht werden. Vorzugsweise kann von ungefähr 1 Einheit
bis ungefähr
50 Einheiten eines Botulinumtoxins, wie Botulinumtoxin Typ A, lokal
an ein Neoplasma-Zielgewebe mit therapeutisch effektiven Ergebnissen
verabreicht werden, wie hier beschrieben wird.
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Ein
ausführliches
Verfahren kann durch lokale Verabreichung von zwischen ungefähr 10–3 Einheiten/kg
und ungefähr
2.000 Einheiten/kg eines Botulinumtoxins Typ A an ein Neoplasma
eines menschlichen Patienten durchgeführt werden, wodurch eine Sekretion
aus dem Neoplasma reduziert wird.
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"Lokale Verabreichung" bedeutet direkte
Injektion des Neurotoxins in oder in das lokale Gebiet des Zielgewebes.
Systemische Wege der Verabreichung, wie orale oder intravenöse Verabreichungswege,
werden von dem Umfang der vorliegenden Erfindung ausgeschlossen.
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Das
Botulinumtoxin kann ein modifiziertes Botulinumtoxin sein, das bedeutet,
das Botulinumtoxin kann zumindest eine seiner Aminosäuren im Vergleich
zu einem nativen Botulinumtoxin deletiert, modifiziert oder ersetzt
haben. So kann das Botulinumtoxin ein rekombinant hergestelltes
Botulinumtoxin oder ein Derivat oder Fragment davon sein.
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Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, das hyperplastische,
hypertone, zystische und/oder neoplastische Gewebe mit einem Clostridientoxin
behandelt werden können,
wodurch die Hyperplasie, Hypertonie, der zystische und/oder neoplastische
Zustand reduziert oder eliminiert werden kann. Das behandelte Gewebe
kann gutartig oder bösartig
sein und Hyperplasie schließt
einen hypertonen Zustand mit ein. Die vorliegende Erfindung ist
daher anwendbar auf die Behandlung von Zuständen, die Brustkrebs, zystische Brusterkrankung,
Lungenkrebs, Adenokarzinome, ovariellen Krebs, orale und oropharyngeale
Krebse, pankreatische Zysten und Pankreaskrebs, Prostatakrebs, Nierenkrebs,
Gastrointestinaltraktkrebs, Hodenkrebs und Zysten, Lymphknotenkrebs,
endometriale Krebse, wie auch hyperplastische, metaplastische, atypische
und dysplastische präkanzeröse Gewebe
von solchen Organen und Drüsen
beinhalten.
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Zusätzlich können übermäßig sezernierende
Zellen (hyperplastisch oder hyperton), bei denen die sezernierende
Aktivität
durch ein oder mehrere der Botulinumtoxinsubstrate kontrolliert
oder beeinflusst wird, behandelt werden, um so die Entwicklung des
hyperplastischen oder hypertonen sezernierenden Gewebes in ein Neoplasma
zu verhindern. In das Zielgewebe wird die proteolytische Leichtkette
des Botulinumtoxins internalisiert.
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Bevorzugt
wird Brusterkrankung, wie präkanzeröses Brustgewebe,
behandelt. Obwohl die vorliegende Erfindung nicht auf irgendeinen
besonderen Mechanismus begrenzt ist, kann die Hypothese aufgestellt
werden, dass die lokale Verabreichung eines Botulinumtoxins an ein
betroffenes Gewebe, wie eine Brustzyste, zu der Behandlung der Zyste
(sprich Reduktion der Größe [oder
totale Elimination] der Zyste und/oder der aprokrinen Zellhyperplasie)
führt,
entweder aufgrund eines inhibitorischen Effektes des Toxins auf
stimulierende cholinerge Fasern, die die apokrinen Zellen innervieren,
oder einen direkten Effekt des Toxins auf die Zyste bei der Internalisierung
des Toxins (oder mindestens der Toxin-Leichtkette) durch Zystenzellen.
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So
beinhaltet ein bevorzugtes Verfahren die Behandlung einer präkanzerösen Brustdrüsenstörung, wie
Brustzysten, sklerosierende Adenose, Papillome, Fibroadenome (Hyperplasie
der Lobulie) und blunt duct adenosis. Mit präkanzerös ist gemeint, dass das betroffene
Brustgewebe nicht bösartig
ist (sprich nicht kanzerös
ist), obwohl es hyperplastisch, hypertrophisch oder metaplastisch
sein kann, und dass die Gegenwart des präkanzerösen Gewebes das Risiko für den Patienten
der Entwicklung eines Brustkrebses erhöht.
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So
können
cholinerg innervierte Zielgewebe durch lokale Verabreichung eines
Botulinumtoxins behandelt werden. Mit lokaler Verabreichung ist
gemeint, dass das Neurotoxin direkt in oder in die Umgebung des Zielgewebes
(sprich eines präkanzerösen Brustgewebes)
oder das lokale Gewebegebiet, das behandelt werden soll, verabreicht
wird. Die lokale Verabreichung beinhaltet Injektion des Neurotoxins
direkt in das betroffene Gewebe. Nichtkanzeröse (gutartige), präkanzeröse, kanzeröse (maligne),
hyperplastische und/oder hypertone sezernierende Gewebe können behandelt
werden. Noduläre
oder diffuse Hyperplasie, die der Tumorentwicklung vorangeht, kann
durch das vorliegende Verfahren behandelt werden.
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Es
wurde entdeckt, dass ein bestimmtes Neurotoxin, Botulinumtoxin,
mit dramatisch verbessernderer Wirkung verwendet werden kann, um
eine Vielzahl von präkanzerösen Brustgeweben
zu behandeln, wodurch aktuelle operative, chemotherapeutische und
radiotherapeutische Verfahren signifikant überholt werden. Signifikanterweise
kann eine einzige lokale Verabreichung des Botulinumtoxins verwendet
werden, um eine Brusterkrankung erfolgreich zu behandeln.
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Der
Verabreichungsweg und die Menge des Botulinumtoxins, die verabreicht
wird, kann in Abhängigkeit
von der besonderen Brustdrüsenstörung, die
behandelt wird, und von verschiedenen Patientenvariablen, einschließlich Größe, Gewicht,
Alter, Schwere der Erkrankung und Ansprechen auf die Therapie, breit
variieren. Das Verfahren für
die Bestimmung des geeigneten Verabreichungsweges und der Dosis
wird im allgemeinen auf einer Fall-für-Fall-Basis durch den behandelnden Arzt
festgelegt. Solche Festlegungen sind Routine für einen Fachmann auf dem Gebiet
(siehe z.B. Harrison's
Principles of Internal Medicine (1997), herausgegeben von Anthony
Fauci et al., 14. Ausgabe, veröffentlicht
von McGraw Hill). Die Behandlung wird so ausgeführt, dass im wesentlichen der
Eintritt des Toxins in den systemischen Kreislauf vermieden wird
(sprich durch Verwendung einer subkutanen oder intramuskulären Injektion
im Gegensatz zu einer intravenösen
Verabreichung).
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Die
spezifische Dosierung, die für
die Verabreichung geeignet ist, wird durch jemanden mit durchschnittlicher
Erfahrung auf dem Gebiet entsprechend den Faktoren, die oben diskutiert
werden, einfach bestimmt. Die Dosierung kann auch von der Größe des Tumors,
der behandelt oder denerviert werden soll, und dem kommerziellen
Präparat
des Toxins abhängen.
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Zusätzlich können die
Schätzungen
für geeignete
Dosierungen bei Menschen von Bestimmungen der Mengen von Botulinum,
die für
eine effektive Denervation von anderen nicht-neoplastischen Geweben
erforderlich sind, extrapoliert werden. So ist die Menge des Botulinum
A, das injiziert werden soll, proportional zu der Masse und dem
Grad der Aktivität
des Brustgewebes, das behandelt werden soll. Im allgemeinen können zwischen
ungefähr
0,01 und 2.000 Einheiten/kg Patientengewicht eines Botulinumtoxins,
wie Botulinumtoxin Typ A, verabreicht werden, um effektiv eine Toxin-induzierte
Zielgewebeatrophie bei der Verabreichung des Neurotoxins an oder
in die Umgebung des Brustzielgewebes zu erreichen. Weniger als ungefähr 0,01
Einheiten/kg eines Botulinumtoxins weisen keinen signifikanten therapeutischen
Effekt auf, während
mehr als ungefähr
2.000 Einheiten/kg oder 35 Einheiten/kg eines Botulinumtoxins B
bzw. A, einer toxischen Dosis des spezifizierten Botulinumtoxins,
nahe kommen. Die sorgfältige
Platzierung der Injektionsnadel und ein geringes Volumen des verwendeten
Neurotoxins verhindert, dass signifikante Mengen von Botulinumtoxin
systemisch auftreten. Ein mehr bevorzugter Dosierungsbereich liegt
im Bereich von ungefähr
0,01 Einheiten/kg bis ungefähr 25
Einheiten/kg eines Botulinumtoxins, wie das, das als BOTOX® formuliert
ist. Die tatsächliche
Menge von Einheiten/kg eines Botulinumtoxins, das verabreicht werden
soll, hängt
von Faktoren wie dem Ausmaß (der Masse)
und dem Grad der Aktivität
des hyperplastischen Brustgewebes, das behandelt werden soll, und
dem ausgewählten
Verabreichungsweg ab. Botulinumtoxin Typ A ist ein bevorzugter Botulinumtoxin-Serotyp
für die Verwendung
bei den Verfahren.
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Der
Hauptwirkort von Botulinumtoxin ist die neuromuskuläre Synapse,
wo das Toxin rasch bindet und die Freisetzung von Acetylcholin verhindert.
So haben wir herausgefunden, dass, während es bekannt ist, dass die
Botulinumtoxine eine bekannte Bindungsaffinität für cholinerge präsynaptische
periphere motorische Neurone aufweisen, die Botulinumtoxine auch
an eine Vielzahl präkanzeröser Brustgewebe
binden und in diese transloziert werden können, wo das Toxin dann auf
die bekannte Weise als eine Endoprotease auf sein jeweiliges sezernierendes
Gefäßmembran-Andockungsprotein
einwirkt. Wegen der geringeren Affinität der Botulinumtoxine für bestimmte
Brustgewebe, kann das Toxin vorzugsweise in sezernierende oder Drüsengewebe injiziert
werden, um eine hohe lokale Konzentration des Toxins bereitzustellen.
So ist die vorliegende Erfindung anwendbar auf die Behandlung präkanzeröser Brustgewebe,
die wenig oder keine cholinerge Innervation aufweisen können.
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Das
Neurotoxin ist ein Botulinumtoxin, wie eines der Serotyp A, B, C,
D, E, F oder G Botulinumtoxine. Vorzugsweise ist das verwendete
Botulinumtoxin Botulinumtoxin Typ A, wegen seiner hohen Wirksamkeit
bei Menschen, einfachen Verfügbarkeit
und der bekannten Verwendung für
die Behandlung von Störungen
der Skelett- und glatten Muskulatur, wenn es lokal durch intramuskuläre Injektion
verabreicht wird.
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Ein
Verabreichungsweg eines Neurotoxins gemäß der vorliegenden offenbarten
Erfindung für
die Behandlung eines präkanzerösen Brustgewebes
kann, basierend auf Kriterien, wie den Löslichkeitscharakteristiken
des gewählten
Neurotoxins, wie auch der Menge des Neurotoxins, die verabreicht
werden soll, ausgewählt
werden. Die Menge des verabreichten Neurotoxins kann entsprechend
der besonderen Störung,
die behandelt wird, ihrer Schwere und anderen verschiedenen Patientenvariablen,
einschließlich
Größe, Gewicht,
Alter und Ansprechen auf die Therapie, breit variieren. Zum Beispiel
glaubt man, dass das Ausmaß des
beeinflussten präkanzerösen Brustgewebes
proportional zu dem Volumen des injizierten Neurotoxins ist, während die
Quantität
der Denervation für
die meisten Dosierungsbereiche für
proportional zu der Konzentration des injizierten Neurotoxins gehalten
wird. Die Verfahren für
die Bestimmung des geeigneten Verabreichungsweges und der Dosierung
werden im allgemeinen auf einer Fall-für-Fall-Basis durch den behandelnden
Arzt festgelegt. Solche Festlegungen sind Routine für jemanden
mit normaler Bewanderung auf dem Fachgebiet (siehe z.B. Harrison's Principles of Internal
Medicine (1997), herausgegeben von Anthony Fauci et al., 14. Ausgabe, veröffentlicht
von McGraw Hill).
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet innerhalb ihres Umfanges die Verwendung
von jedem Botulinum-Neurotoxin, das einen lang andauernden therapeutischen
Effekt aufweist, wenn es lokal an ein präkanzeröses Brustgewebe eines Patienten
verabreicht wird. Alle der Botulinum-Serotypen A, B, C, D, E, F
und G können
vorteilhaft bei der Ausübung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, obwohl Typ A der am meisten
bevorzugte Serotyp ist, wie oben erklärt wurde. Die Ausübung der
vorliegenden Erfindung kann Zielgewebeatrophie und Remission für 27 Monate
oder länger
bei Menschen bereitstellen.
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Es
ist bekannt, dass die Catecholamin-Freisetzung aus permeabilisierten
Nebennierenmarkzellen durch ein Botulinumtoxin inhibiert werden
kann. Zusätzlich
ist es bekannt, dass die Freisetzung von Insulin aus permeabilisierten
(wie durch Elektroporation) Insulin sezernierenden Zellen durch
ein Botulinumtoxin inhibiert werden kann. Wen sie in vitro sind,
können
die Zellmembranen dieser Nicht-Nervenzellen permeabilisiert werden,
um die Einführung
eines Botulinumtoxins in das Cytosol der Zelle aufgrund des Mangels
von Zelloberflächenrezeptoren
für ein
Botulinumtoxin zu erleichtern. So inhibiert Botulinumtoxin Typ B
offensichtlich die Insulinsekretion durch Spaltung von Synaptobrevin,
das in der Insulin-sezernierenden Zelllinie HIT-15 vorliegt. Boyd
R.S., et al., The Effect of Botulinum Neurotoxin-B On Insulin Release
From a Beta Cell, Mov Disord 10(3):376 (1995). Es ist die Überzeugung
des Erfinders, dass ein Botulinumtoxin die Freisetzung von jeder
Vesikel-vermittelten Exozytose aus jedem sezernierenden (sprich
neuronalen, glandulären,
sezernierenden, chromaffinen) Zelltyp blockieren kann, solang wie
die Leichtkette des Botulinumtoxins in das intrazelluläre Medium
transloziert wird. Zum Beispiel ist das intrazelluläre Protein
SNAP-25 in sowohl neuronalen wie nicht-neuronalen sezernierenden
Zellen weit verbreitet und Botulinumtoxin Typ A ist eine Endopeptidase,
für die
das spezifische Substrat SNAP-25 ist. So können, während cholinerge Neurone einen
Hoch-Affinitätsakzeptor
für die
Botulinum- und Tetanustoxine aufweisen (und daher sensibler als
andere Neurone und andere Zellen für die Inhibition von Vesikel-vermittelter
Exozytose von sezernierten Verbindungen sind), nicht cholinerge
sympathische Neurone, chromaffine Zellen und andere Zelltypen, wenn
die Toxinkonzentration gesteigert wird, ein Botulinumtoxin aufnehmen
und reduzierte Exozytose zeigen.
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Daher
können
durch die Ausübung
der vorliegenden offenbarten Erfindung nicht-cholinere Nervenfasern,
wie auch nicht oder schlecht innervierte sezernierende Neoplasmen,
durch die Verwendung einer geeigneten höheren Konzentration eines Botulinumtoxins
behandelt werden, um die therapeutische Atrophie von sezernierenden
Neoplasmen (sprich Behandlung funktioneller (Katecholamin sezernierender)
Paragangliome) und hyperplastischer chromaffiner Zellen herbeizuführen.
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In
dem normalen Nebennierenmark wird die Katecholamin-Sekretionsgeschwindigkeit
durch die Aktivität
der Nerven, die die chromaffinen Zellen stimulieren, kontrolliert.
Im Gegensatz zu dem allgemeinen Glauben, dass Phäochromozytome nicht innerviert
sind und dass die Freisetzung von Catecholaminen aus solchen Tumoren
nicht einer nervösen
Kontrolle unterliegt, gibt es Hinweise auf eine cholinerge Innervation
solcher Tumore. Zum Beispiel hat Elektronenmikroskopie einen Nerv
mit kleinen synaptischen Vesikeln in Kontakt mit Zellen, die Catecholaminvesikel
enthalten, gezeigt. Zusätzlich
weist die plötzliche
Sekretion von Catecholaminen aus einem Phäochromozytom in den Kreislauf,
hervorgerufen durch eine emotionale Aufregung, Hypotension oder
Hyperventilation, auf einen Nervensystemeinfluss auf die Sekretion
hin. Darüber
hinaus hat das Kippen eines Patienten mit einem Phäochromozytom
aus einer horizontalen zu einer aufrechten Position gezeigt, dass
es einen übermäßigen Anstieg
von Norepinephrin im Harn hervorruft, was bei Untersuchten ohne
einen solchen Tumor nicht gesehen wird, und dieser Effekt kann aus
(a) einem mechanischen Effekt (sprich Kompression des catecholaminreichen
Tumors) (b) Reflexaktivierung des sympathischen Systems, in welchem adrenergen
System gesteigerte Mengen an Catecholaminen in den Nervenendigungen
eines Patienten mit einem Phäochromozytom
akkumuliert haben können
und/oder (c) Aktivierung einer existierenden Phäochromozytominnervation resultieren.
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Darüber hinaus
kann ein Verfahren, wie hier offenbart, eine verbesserte Patientenfunktion
bereitstellen. "Verbesserte
Patientenfunktion" kann
als eine Verbesserung definiert werden, die durch solche Faktoren gemessen
wird, wie einen reduzierten Schmerz, reduzierte Zeit, die im Bett
verbracht wird, gesteigerte Mobilität, gesündere Einstellung, variationsreicherer
Lebensstil und/oder Heilung, die durch einen normalen Muskeltonus
erlaubt wird. Verbesserte Patientenfunktion ist synonym mit einer
verbesserten Lebensqualität
(QOL). QOL kann z.B. unter Verwendung der bekannten Beurteilungsvorgehensweisen
des SF-12 oder SF-36 Health Survey beurteilt werden. SF-36 beurteilt
die physische und mentale Gesundheit eines Patienten in den acht Domänen des
physischen Funktionierens, der Rollenbeschränkungen aufgrund physischer
Probleme, des sozialen Funktionierens, des körperlichen Schmerzes, der allgemeinen
geistigen Gesundheit, der Rollenbeschränkungen aufgrund emotionaler
Probleme, der Vitalität
und allgemeiner Gesundheitswahrnehmungen. Erhaltene Punkte können mit
veröffentlichten
Werten, die für
verschiedene allgemeine und Patientenpopulationen erhältlich sind,
verglichen werden.
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Wie
oben dargelegt wurde, haben wir entdeckt, dass man einen erstaunlich
effektiven und lang wirksamen therapeutischen Effekt durch lokale
Verabreichung eines Neurotoxins an ein präkanzeröses Brustgewebe eines menschlichen
Patienten erreichen kann. In ihrer am meisten bevorzugten Ausführungsart
wird die vorliegende Erfindung durch direkte Injektion in das Zielgewebe
oder in das lokale Gebiet des Zielgewebes von Botulinumtoxin Typ
A ausgeübt.
Es wurde berichtet, dass an der neuroglandulären Synapse der chemische Denervierungseffekt
eines Botulinumtoxins, wie Botulinumtoxin Typ A, eine beträchtlich
längere
Wirkdauer, sprich 27 Monate gegenüber 3 Monaten, aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet innerhalb ihres Umfanges: (a) Neurotoxinkomplex,
wie auch reines Neurotoxin, erhalten oder verarbeitet durch bakterielle
Kultivierung, Toxinextraktion, Konzentration, Konservierung, Gefriertrocknung
und/oder Wiederaufbereitung und (b) modifiziertes oder rekombinantes
Neurotoxin, das bedeutet Neurotoxin, bei dem ein oder mehrere Aminosäuren oder
Aminosäuresequenzen
willentlich durch bekannte chemische/biochemische Aminosäuremodifikationsverfahren
oder durch die Verwendung von bekannten Wirtszell/rekombinanter
Vektor rekombinanten Technologien deletiert, modifiziert oder ersetzt
wurden, wie auch Derivate oder Fragmente von Neurotoxinen, die so
hergestellt wurden, und beinhaltet Neurotoxine, mit einem oder mehreren
angehängten
Zielbestandteilen für
chromaffine und Neoplasma-Zelltypen.
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Botulinumtoxine
für die
Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in lyophilisierter oder vakuumgetrockneter Form in Containern unter
Vakuumdruck gelagert werden. Vor der Lyophilisierung kann das Botulinumtoxin
mit pharmazeutisch akzeptablen Arzneiträgerstabilisatoren und/oder
Trägern,
wie Albumin, kombiniert werden. Das lyophilisierte oder vakuumgetrocknete
Material kann mit Kochsalz oder Wasser wiederhergestellt werden.
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In
jedem der folgenden Beispiele hängt
die spezifische Menge eines verabreichten Botulinumtoxins von einer
Vielzahl von Faktoren ab, die innerhalb des Ermessens des behandelnden
Arztes abgewogen und in Betracht gezogen werden müssen, und
bei jedem der Beispiele treten nicht signifikante Mengen an Botulinumtoxin
systemisch ohne signifikante Nebenwirkungen auf. Einheiten von Botulinumtoxin,
injiziert pro Kilogramm (Einheit/kg) unten gelten pro Kilogramm
Patientengesamtgewicht. Zum Beispiel erfordern 3 Einheiten/kg für einen
Patienten mit 70 kg eine Injektion von 210 Einheiten des Botulinumtoxins.
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Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele stellen für
diejenigen mit normaler Bewanderung auf dem Fachgebiet spezifische
bevorzugte Verfahren innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung
für die
Ausführung
der vorliegenden Erfindung bereit und sollen nicht den Umfang von
dem, was die Erfinder als ihre Erfindung betrachten, begrenzen.
-
Bei
jedem der folgenden Beispiele hängt
die spezifische Menge eines Botulinumtoxins (wie BOTOX®), die
verabreicht wird, von einer Vielzahl von Faktoren ab, die innerhalb
des Ermessens des behandelnden Arztes abgewogen und in Betracht
gezogen werden müssen
und in jedem der Beispiele treten nicht-sifnifikante Mengen von
Botulinumtoxin systemisch mit keinen signifikanten Nebenwirkungen
auf.
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Beispiel 1
-
Verwendung eines Botuliaumtoxins,
um präkanzeröse Brustdrusenstörungen zu
behandeln
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1. Behandlung von Zysten
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Eine
46 Jahre alte Frau stellt sich mit chronischer zystischer Erkrankung
in ansonsten normalen Brüsten
vor. Eine fibrozystische Veränderung
tritt als eine Mischung einer Anzahl von gutartigen Einheiten mit
einer Gesamtmasse von 1,2 cm im Durchmesser auf und enthält Gebiete
mit festem, fibrös-fettigem
Gewebe und multiplen Zysten verschiedener Größe. Ultraschall und bildgebende
Untersuchung enthüllt
Zystenbildung und Mikrocalcifikation. Die histologische Untersuchung
enthüllt
die Gegenwart apokriner Atypie (sowohl Hyperplasie wie auch Metaplasie)
und die Patientin ist daher dafür
bestimmt, einem Risiko für
die Entwicklung eines apokrinen Karzinoms oder medullärem Karzinoms
ausgesetzt zu sein.
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Feinnadelaspiration
(FNA) der tastbaren Brust wurde seit 1930 verwendet, um die Zytopathologie
von Brustzellen bei der Diagnose von Krebs zu untersuchen. Stereotaktische
Feinnadelaspiration wie auch Ultraschall und mammografisch geleitete
Feinnadelaspiration wurden für
nichtpalpable Läsionen
verwendet. Stereoradiographie kann unter Verwendung von Standard-Mammographieausrüstung und
Kompressionsplatten durchgeführt
werden, um die präzise
Positionierung der Feinnadel entlang der x- und y-Koordinaten innerhalb 1
mm der Läsion
zu ermöglichen.
Ultraschallführung
ist sehr nützlich
für die
Bestimmung, ob die Läsion
rein zystisch, gemischt oder fest ist. Typischerweise wird eine
22 Gauge-Nadel verwendet. Die gleiche Methodik, die für FNA verwendet
wird, wird verwendet, um ein Botulinumtoxin in ein Zielgewebe zu
injizieren. So kann die Nadel für
die Injektion an eine Spritze mit oder ohne einen speziellen Griff,
der einen einhändigen
Griff erlaubt, angebracht werden. Die Haut wird mit einem Antiseptikum
abgewischt. Die Brustmasse wird ergriffen und die darüber liegende
Haut wird in eine Position straff gezogen, die für den Ausführenden vorteilhaft für das Einbringen
der Nadel mit seiner oder ihrer anderen Hand ist. Die Nadel wird
in die Masse eingeführt
und der Kolben der Spritze, die eine Lösung eines Botulinumtoxins
enthält,
wird vorwärts
geschoben, während
die Nadel in einer geraden Linie durch die Läsion voranschreitet. Alternativ
kann für
einen verlängerten
therapeutischen Effekt ein Implantat mit kontrollierter Freisetzung
subkutan eingesetzt werden und/oder eine Suspension von Botulinum
enthaltenden Mikrosphären
kann injiziert werden, wie in den US-Patenten Nrn. 6,306,423 und 6,312,708
dargestellt wird.
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Es
wird lokale Verabreichung (Injektion) von 10 Einheiten bis 100 Einheiten
eines Botulinumtoxins Typ A, wie BOTOX®, in
die Zystenmasse durchgeführt.
Innerhalb von 28 Tagen danach hat die Zyste substanziell abgenommen
(Zystendurchmesser reduziert um mindestens 80 %) und sie bleibt
so für
die nachfolgenden 2 bis 24 Monate. Alternativ kann ein Botulinumtoxin
Typ B, C, D, E, F oder G verabreicht werden, wobei die Dosismenge
so eingestellt wird, dass sie die verschiedenen Wirkstärken im
Vergleich zu dem Typ A-Toxin reflektiert. So werden z.B., da von
Botulinumtoxin Typ B bekannt ist, dass es ungefähr 50mal weniger wirksam ist als
Botulinumtoxin Typ A, von 500 bis 5.000 Einheiten Typ B-Toxin lokal
verabreicht.
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2. Behandlung von sklerosierender
Adenose
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Eine
59 Jahre alte post-menopausale Frau mit Brustschmerzbeschwerden
wird untersucht. Die Mammographie enthüllt eine proliferative Läsion, die
aus der lobulären
Einheit des terminalen Duktus entsteht und eine klinisch palpable
Masse von 1,3 cm im Durchmesser ohne spezifische Färbung umfasst.
Die Masse ist schlecht definiert und es gibt einigen Schmerz und
Empfindlichkeit. Histologisch wird die normale Konfiguration einer
Gruppe von Lobuli durch eine ungeordnete Proliferation von Acini
und intralobulären
Stromazellen verzerrt. Es wird die lokale Verabreichung (Injektion)
von 10 Einheiten bis 100 Einheiten eines Botulinumtoxins Typ A,
wie BOTOX®,
in die Masse durchgeführt.
Innerhalb von 28 Tagen danach hat die Masse wesentlich abgenommen
(Durchmesser reduziert um mindestens 80 %) und sie bleibt so für die folgenden
2 bis 24 Monate. Alternativ kann ein Botulinumtoxin Typ B, C, D,
E, F oder G verabreicht werden, wobei die Dosismenge so eingestellt
wird, dass sie die verschiedenen Wirkstärken im Vergleich zu dem Typ
A-Toxin reflektiert.
So werden z.B., da von Botulinumtoxin Typ B bekannt ist, dass es
ungefähr
50mal weniger wirksam ist als Botulinumtoxin Typ A, von 500 bis
5.000 Einheiten von Typ B-Toxin lokal verabreicht.
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3. Behandlung von duktalen
Papillomen
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Eine
50 Jahre alte Frau mit einer Anamnese blutgefärbten Ausflusses aus einer
Brustwarze wird untersucht. Obwohl es keine palpable Masse gibt,
wird ein gutartiges Neoplasma des duktalen Epithels der Brust enthüllt. Es
wird die lokale Verabreichung von 10 Einheiten bis 100 Einheiten
eines Botulinumtoxins Typ A, wie BOTOX®, durchgeführt. Innerhalb
von 28 Tagen danach war der Ausfluss beseitigt und die Patienten
bleibt symptomfrei und bleibt so für die folgenden 2 bis 24 Monate.
Alternativ kann ein Botulinumtoxin Typ B, C, D, E, F oder G verabreicht
werden, wobei die Dosismenge so eingestellt wird, dass sie die verschiedenen
Wirkstärken
im Vergleich zu dem Typ A-Toxin reflektiert. So können z.B.,
da von Botulinumtoxin Typ B bekannt ist, dass es ungefähr 50mal
weniger wirksam ist als Botulinumtoxin Typ A, von 500 bis 5.000
Einheiten von Typ B-Toxin lokal verabreicht werden.
-
4. Behandlung von Fibroadenomen
-
Eine
36 Jahre alte Frau stellt sich mit einem Knoten in der Brust vor.
Die klinische Untersuchung, Bildgebung (Mammographie) und Feinnadelaspirationszytologie
enthüllen
eine feste, mobile, gut definierte, schmerzlose, gummiartige Masse,
1,5 cm im Durchmesser. Da die Läsion
gutartig ist, wird der Patientin die lokale Injektion von Botulinumtoxin
als eine Alternative zur Exzision angeboten und es wird dafür eine aufgeklärte Einwilligung
eingeholt. Es wird die lokale Verabreichung von 10 Einheiten bis
100 Einheiten eines Botulinumtoxins Typ A, wie BOTOX®, in
den Knoten durchgeführt.
Innerhalb von 28 Tagen danach hat die Masse wesentlich abgenommen
(Durchmesser um mindestens 80 % reduziert) und bleibt so für die folgenden
2 bis 24 Monate. Alternativ kann ein Botulinumtoxin Typ B, C, D,
E, F oder G verabreicht werden, wobei die Dosismenge so eingestellt
wird, dass sie die verschiedenen Wirkstärken im Vergleich zu dem Typ
A-Toxin reflektiert. So können
z.B., da von Botulinumtoxin Typ B bekannt ist, dass es ungefähr 50mal
weniger wirksam ist als Botulinumtoxin Typ A, von 500 bis 5.000
Einheiten von Typ B-Toxin lokal verabreicht werden.
-
5. Behandlung von blunt
duct adeaosis
-
Eine
54 Jahre alte Frau mit einer Anamnese der Coffeinaufnahme (4 bis
6 Tassen Kaffee pro Tag für die
letzten 10 Jahre) hat eine säulenförmige Veränderung
der Lobuli, bestimmt als schlecht definierte Gebiete von Mikrozystenbildung
mit individuellen lobulären
Einheiten des terminalen Ductus, die Änderung oder Ersatz der normalen
luminalen, epithelialen Schicht durch eine einzelne Schicht von
höheren,
säulenartigen
Epithelzellen mit basal platzierten Nuclei und cytoplasmatischen
apikalen Ausziehungen zeigen. Es wird die lokale Verabreichung von
10 Einheiten bis 100 Einheiten eines Botulinumtoxins Typ A, wie
BOTOX®,
in den Knoten durchgeführt.
Innerhalb von 28 Tagen danach hat sich die Adenose aufgelöst und bleibt
so für
die folgenden 2 bis 24 Monate. Alternativ kann ein Botulinumtoxin
Typ B, C, D, E, F oder G verabreicht werden, wobei die Dosismenge
so eingestellt wird, dass sie die verschiedenen Wirkstärken im
Vergleich zu dem Typ A-Toxin reflektiert. So können z.B., da von Botulinumtoxin
Typ B bekannt ist, dass es ungefähr
50mal weniger wirksam ist als Botulinumtoxin Typ A, von 500 bis
5.000 Einheiten von Typ B-Toxin lokal verabreicht werden.
-
6. Behandlung proliferativer
Brusterkrankung
-
Die
Histologie von einer Biopsieprobe von einer 64 Jahre alten Frau
enthüllt
epitheliale Hyperplasie (proliferativ mit Atypie), wie durch eine
Steigerung der Zellanzahl über
die normale Zweischicht der normalen luminalen Epithelzelle und
myoepithelialen Zellen hinaus gezeigt wird. Es wird die lokale Verabreichung
von 10 Einheiten bis 100 Einheiten eines Botulinumtoxin Typ A, wie
BOTOX®,
in den Knoten durchgeführt.
Innerhalb von 28 Tagen danach bestimmt die Biopsie, gefolgt durch
histologische Untersuchung, dass die Patienten frei von Atypie ist
und sie bleibt so für
mindestens die folgenden 2 bis 24 Monate. Alternativ kann ein Botulinumtoxin
Typ B, C, D, E, F oder G verabreicht werden, wobei die Dosismenge
so eingestellt wird, dass sie die verschiedenen Wirkstärken im
Vergleich zu dem Typ A-Toxin reflektiert. So können z.B., da von Botulinumtoxin Typ
B bekannt ist, dass es ungefähr
50mal weniger wirksam ist als Botulinumtoxin Typ A, von 500 bis
5.000 Einheiten von Typ B-Toxin lokal verabreicht werden.
-
Beispiel 2
-
Behandlung von hypertonen
und hyperplastischen Geweben mit Botulinumtoxin
-
Die
lokale Verabreichung eines Botulinumtoxins direkt an oder in die
Umgebung eines hypertonischen oder hyperplastischen Zielgewebes
kann durch verschiedene Verfahren erreicht werden. Wie oben dargelegt wurde,
kann ein dermales oder subdermales Zielgewebe, wie Brustgewebe,
durch direkte Injektion oder durch Einsetzen eines Toxinimplantates
behandelt werden. Viscerale Orte, wie ein viscerales Neuroblastom,
können auch
einfach erreicht werden. Zum Beispiel ist die Endoskopie für diagnostische
und therapeutische Zwecke gut bekannt.
- (1)
Therapeutische pankreatische endoskopische Techniken beinhalten
pankreatische Sphincterotomie, Strikturdilation, Stenteinbringung,
Pseudozystendrainage und endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie
(ERCP), die das Sichtbarmachen von und die Behandlung des pankreatischbiliären Gangsystems
erlaubt. Ein Endoskop, das für
die Pankreastherapie verwendet wird, kann modifiziert werden, um
seine Verwendung für
die direkte Injektion eines Neurotoxins, wie eines Botulinumtoxins
direkt ins Pankreasgewebe zu erlauben. Siehe z.B. US-Patent Nr.
5,674,205. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird das Endoskop von dem
Oropharynx durch den Magen, das Duodenum und schließlich in
den Pankreasgang bewegt, wobei, wenn notwendig, die Gangentlastung
zuvor ausgeführt
wurde (z.B. durch Dilation oder Stenteinbringung), um das Einführen des
Endoskops in den Gang zu erlauben. Nachdem es so platziert wurde,
kann eine Hohlnadelspitze aus dem Endoskop in das Pankreasgewebe
ausgefahren werden und durch diese Nadel kann das Neurotoxin in
das Pankreasgewebe gespritzt werden.
Wenn der Pankreasgang
nicht zugänglich
ist oder nicht entlastet werden kann, kann auch eine perkutane Nadel,
bildgebungsgeführt
(sprich durch Ultraschall oder Computertomographie), für die transabdominelle Injektion
eines Neurotoxins direkt in das Pankreasgewebe verwendet werden.
So ist die perkutane Nadelaspiration für die Pankreasbiopsie eine
bekannte Technik und die Aspiration kann umgekehrt werden, um die
erwünschte
Toxininjektion zu erreichen. So kann ein Insulinom oder ein hypertones
oder hyperplastisches Pankreasgewebe durch lokale Verabreichung
von 1 bis 500 Einheiten eines Botulinumtoxins an das Pankreaszielgewebe
behandelt werden. Neoplastisches oder hyperplastisches Lungen-,
intestinales und ovarielles Zielgewebe kann ebenso behandelt werden.
- (2) Hypophyse
Es können
stereotaktische Verfahren für
die präzise
intrakranielle Verabreichung von Neurotoxin in wässriger Form oder als ein Implantat
verwendet werden, um ein hyperplastisches oder hypothalamisches
oder hypophysäres
Zielgewebe zu behandeln. Ein kranielles Neuroblastom kann ebenfalls
auf diese Weise behandelt werden. So kann die intrakranielle Verabreichung
eines Botulinumtoxins wie folgt durchgeführt werden.
-
Es
kann eine vorbereitende MRI-Untersuchung des Patienten durchgeführt werden,
um die Länge
der anterioren Kommissur-posterioren Kommissurlinien und ihre Ausrichtung
zu externen, knöchernen
Orientierungspunkten zu erhalten. Die Basis des Rahmens kann dann
zu der Ebene der anterioren Kommissur-posterioren Kommissurlinie
ausgerichtet werden. Es wird CT-Führung verwendet und sie kann
mit Ventriculographie ergänzt
werden. Die posteriore Kommissur kann auf 2 mm CT-Schnitten bildlich
dargestellt werden und wird als ein Referenzpunkt verwendet.
-
Die
physiologische Bestätigung
der Lokalisierung des Zielgewebes kann durch die Verwendung von Hoch-
und Niedrigfrequenzstimulation durch eine Elektrode, die die Langnadelspritze,
die verwendet wird, begleitet oder darin enthalten ist, erfolgen.
Es kann eine Thermistorelektrode, 1,6 mm im Durchmesser mit einer 2
mm freiliegenden Spitze, verwendet werden (Radionics, Burlington,
Massachusetts). Mit Elektroden-Hochfrequenzsti mulation (75 Hz) können paraesthetische
Reaktionen in dem Unterarm und der Hand bei 0,5 bis 1,0 V unter
Verwendung eines Radionics Läsionsgenerators
(Radionics Radiofrequency Lesion Generator Model RFG3AV) hervorgerufen
werden. Bei niedriger Frequenz (5 Hz) trat die Aktivierung oder
Unterbrechung eines Tremors in der betroffenen Extremität bei 2
bis 3 V auf. Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird die Elektrode
nicht verwendet, um eine Läsion
hervorzurufen. Nach der Bestätigung
der Zielgewebelokalisierung kann ein Neurotoxin injiziert werden,
wodurch eine reversible chemische Hypothalamectomie hervorgerufen wird.
Eine typische Injektion ist die erwünschte Anzahl von Einheiten
(sprich ungefähr
0,1 bis ungefähr
5 Einheiten eines Botulinumtoxin Typ A-Komplexes in ungefähr 0,01
ml bis ungefähr
0,1 ml Wasser oder Kochsalzlösung).
Es kann ein geringes Injektionsvolumen verwendet werden, um die
Toxindiffusion weg vom Ziel zu minimieren. Typischerweise kann erwartet
werden, dass der Inhibitionseffekt auf den Hypothalamus-Releasing-Faktor
oder die Hypophysen-Hormonfreisetzung innerhalb von ungefähr 2 bis
4 Monaten nachlässt.
So kann ein alternatives Neurotoxinformat, Neurotoxin, eingeschlossen
innerhalb eines polymeren Implantates, verwendet werden, um eine
kontrollierte, kontinuierliche Freisetzung einer therapeutischen
Menge des Toxins an dem gewünschten
Ort über
einen verlängerten
Zeitraum (sprich von ungefähr
1 Jahr bis ungefähr
6 Jahre) bereitzustellen, wodurch wiederholte Toxininjektionen unnötig gemacht
werden.
-
Es
können
verschiedene Verfahren für
die stereotaktisch geleitete Injektion eines Neurotoxins in verschiedene
intrakranielle Ziele, wie den Nucleus arcuatus (AN) für die Behandlung
von Acromegalie, verwendet werden. So kann ein stereotaktisches
Magnetresonanz- (MRI) Verfahren, das auf dreidimensionalen (3D) T1-gewichteten
Bildern für
die chirurgische Planung und multiplanaren T2-gewichteten Bildern
für die
direkte Bildgebung des AN beruht, in Verbindung mit elektrophysiologischer
Aufzeichnung und Injektionsführung
für die
AN-Injektion verwendet werden. Siehe z.B. Bejjani, B.P., et al.,
Bilateral Subthalamic Stimulation for Parkinson's Disease by Using Three-Dimensional
Stereotactic Magnetic Resonance Imaging and Electrophysiological
Guidance, J Neurosurg 92(4); 615-25:2000. Die Koordinaten des Zentrums
des AN können
in Bezug auf die anteriore Kommissurposteriore Kommissurlinie des
Patienten und einem Gehirnatlas bestimmt werden.
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Es
kann die elektrophysiologische Überwachung
durch verschiedene parallele Spuren simultan durchgeführt werden,
um das funktionelle Ziel genau zu definieren. Die Spur, die unter
Verwendung von MRI-Bildgebung auf das vorbestimmte Ziel gerichtet
ist, kann für
die Neurotoxininjektion ausgewählt
werden. Es werden keine operativen Komplikationen erwartet.
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Die
Computer-unterstützte,
atlasbasierende, funktionelle Neurochirurgiemethodik kann verwendet werden,
um genau und präzise
das erwünschte
Neurotoxin zu injizieren oder ein Neurotoxinimplantat mit kontrollierter
Freisetzung zu implantieren. Solche Methoden erlauben die dreimensionale
Darstellung und Echtzeitmanipulation von hypothalamischen Strukturen.
Es ist daher die neurochirurgische Planung mit wechselseitig ("mutually") voraufgezeichneten,
multiplen Gehirnatlanten in allen drei orthogonalen Ausrichtungen
möglich
und erlaubt eine gesteigerte Genauigkeit der Zieldefinition für die Neurotoxininjektion
oder Implantation, eine reduzierte Zeit für den operativen Eingriff durch
Erniedrigung der Anzahl von Spuren und erleichtert die Planung von
differenzierteren Bahnen. Siehe z.B. Nowinski W.L. et al., Computer-Aided
Stereotactic Functional Neurosurgery Enhanced by the Use of the
Multiple Brain Atlas Database, IEEE Trans Med Imaging 19(1); 62-69:2000.
So kann ein Hypophysentumor oder ein hypertones oder hyperplastisches
Hypophysengewebe durch lokale Verabreichung von 1 bis 500 Einheiten
eines Botulinumtoxins an das Hyophysenzielgewebe behandelt werden.
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Verfahren
gemäß der Erfindung,
die hier offenbart wird, besitzen viele Vorteile, einschließlich der
folgenden:
- (1) Die Erfindung macht die Operation
für die
effektive Behandlung verschiedener Brusterkrankungen, einschließlich hyperplastischen,
hypertonischen und metaplastischen Brustgeweben, unnötig.
- (2) Systemische Medikamentenwirkungen können durch direkte lokale Verabreichung
eines Neurotoxins gemäß der vorliegenden
Erfindung vermieden werden.
- (3) Die lindernden Effekte der vorliegenden Erfindung können für zwei Jahre
oder länger
von einer einzigen lokalen Verabreichung eines Neurotoxins andauern,
wie hier dargelegt wird.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung ausführlich
im Hinblick auf bestimmte bevorzugte Verfahren beschrieben wurde,
sind andere Ausführungsarten,
Versionen und Modifikationen innerhalb des Umfanges der vorliegenden
Erfindung möglich.
Zum Beispiel kann eine breite Anzahl von Neurotoxinen effektiv bei
den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Zusätzlich beinhaltet
die vorliegende Erfindung lokale Verabreichungsverfahren an das
Ohr, wobei zwei oder mehr Neurotoxine, so wie zwei oder mehr Botulinumtoxine,
zusammen oder aufeinanderfolgend verabreicht werden. Zum Beispiel
kann ein Botulinumtoxin Typ A bis zu einem Verlust eines klinischen
Ansprechens oder bis sich neutralisierende Antikörper entwickeln, verabreicht
werden, gefolgt von der Verabreichung von Botulinumtoxin Typ E.
Alternativ kann eine Kombination von zwei oder mehr der Botulinum-Serotypen
A-G lokal verabreicht werden, um den Beginn und die Dauer des erwünschten
therapeutischen Egebnisses zu kontrollieren. Darüber hinaus können Nicht-Neurotoxin-Verbindungen
vor, zusammen mit oder im Anschluss an die Verabreichung des Neurotoxins
verabreicht werden, um eine zusätzliche
Wirkung, wie verstärkte
oder schneller beginnende Denervation bereitzustellen, bevor das Neurotoxin,
so wie ein Botulinumtoxin, anfängt,
seinen therapeutischen Effekt auszuüben.
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Unsere
Erfindung beinhaltet auch innerhalb ihres Umfanges die Verwendung
eines Botulinumneurotoxins bei der Zubereitung eines Medikamentes
für die
Behandlung eines präkanzerösen Brustgewebes
durch lokale Verabreichung des Neurotoxins.
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Demgemäß sollte
der Umfang der folgenden Ansprüche
nicht auf die Beschreibungen der bevorzugten Ausführungsarten,
die oben dargelegt werden, beschränkt sein.