DE10144711A1 - Neue Gemische mikrobieller Enzyme - Google Patents
Neue Gemische mikrobieller EnzymeInfo
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Abstract
Es werden neue Gemische mikrobieller Enzyme beschrieben, welche eine konzentrierte Lipase von Rhizopus delemar und zusätzlich eine Protease von Aspergillus melleus sowie eine Amylase von Aspergillus oryzae enthalten. Weiterhin werden diese Gemische mikrobieller Enzyme enthaltende pharmazeutische Zubereitungen beschrieben. Die neuen pharmazeutischen Zubereitungen sind besonders gut geeignet zur Behandlung und/oder Prophylaxe der Maldigestion, insbesondere der auf Pankreasinsuffizienz beruhenden Maldigestion, in Säugetieren und Menschen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Enzymgemische,
welche eine bestimmte Kombination mikrobieller Lipase, Pro
tease und Amylase enthalten. Weiterhin betrifft die Erfindung
diese Gemische mikrobieller Enzyme enthaltende pharmazeuti
sche Zubereitungen. Diese neuen pharmazeutischen Zubereitun
gen sind besonders gut geeignet zur Behandlung und/oder Pro
phylaxe der Maldigestion bei Säugetieren und Menschen, insbe
sondere der auf chronischer exokriner Pankreasinsuffizienz
beruhenden Maldigestion.
Maldigestion bei Säugetieren und Menschen beruht meist
auf einem Mangel an Verdauungsenzymen, insbesondere auf einem
Mangel an endogener Lipase, aber auch an Protease und/oder
Amylase. Die Ursache für einen solchen Mangel an Verdauungs
enzymen liegt häufig in einer Unterfunktion des Pankreas
(= Pankreasinsuffizienz), dem Organ, welches die meisten und
wichtigsten endogenen Verdauungsenzyme produziert. Sofern
eine krankhafte Pankreasinsuffizienz vorliegt, kann diese an
geboren oder erworben sein. Erworbene chronische Pankreasin
suffizienz kann beispielsweise auf Alkoholismus zurückzufüh
ren sein. Angeborene Pankreasinsuffizienz kann beispielsweise
auf die angeborene Erkrankung an Mukoviszidose zurückzuführen
sein. Die Folgen des Mangels an Verdauungsenzymen können
schwere Symptome von Unter- und Mangelernährung sein, welche
einhergehen können mit einer erhöhten Anfälligkeit für Sekun
därerkrankungen.
Als Therapie des Mangels an endogenen Verdauungsenzymen
hat sich die Substitution mit gleichartig wirkenden exogenen
Verdauungsenzymen oder Verdauungsenzymgemischen bewährt. Am
häufigsten werden heute für diesen Zweck pharmazeutische Zu
bereitungen (= Präparate) eingesetzt, welche Schweinepankrea
tin (= Pankreatin) enthalten. Solche aus den Pankreasdrüsen
von Schweinen gewonnene Verdauungsenzymgemische können wegen
der großen Ähnlichkeit der darin enthaltenen Enzyme und Be
gleitstoffe mit den im menschlichen Pankreassekret enthalte
nen Inhaltsstoffen in nahezu idealer Weise für die Enzym-
Substitutionstherapie am Menschen eingesetzt werden. Da
einige der Bestandteile von Pankreatin - beispielsweise die
Pankreaslipase und die Pankreasamylase - empfindlich gegen
über sauren pH-Werten unter pH 5 sind, sollten für die orale
Verabreichung vorgesehene Pankreatinpräparate zum Schutz ge
gen säureinduzierte Denaturierung im Magen mit magensaftresi
stenten Schutzschichten überzogen sein. Solche Schutzschich
ten bewahren die säureempfindlichen Pankreatinbestandteile
vor irreversibler Zerstörung und geben Ihren Inhalt erst nach
der Magenpassage im oberen Dünndarmbereich frei, wo üblicher
weise höhere, unschädliche pH-Werte - etwa zwischen pH 5,5
und pH 8 - vorherrschen. Gleichzeitig ist der obere Dünndarm
bereich, beispielsweise das Duodenum der Ort, an dem in der
Regel die Hauptmenge der enzymatisch gespaltenen Nahrungsbe
standteile vom Körper resorbiert wird.
Da Pankreatin ein Naturprodukt ist, ist für seine Be
reitstellung in qualitativ einheitlicher, hochwertiger Form
ein recht erheblicher technischer Aufwand nötig. Zudem kann
das Angebot an für die Verarbeitung zu Pankreatin geeigneten
Rohstoffen Schwankungen unterliegen.
Es hat daher bereits verschiedentlich Versuche gegeben,
für die Substitution von körpereigenen Verdauungsenzymen ähn
lich gut wie Pankreatin geeignete Verdauungsenzymgemische mit
demgegenüber verbesserten Eigenschaften zur Verfügung zu
stellen.
Um für die Substitution von Verdauungsenzymen beim Men
schen geeignet zu sein, müssen alle Substitutionsenzyme eine
Reihe von Anforderungen erfüllen (vgl. z. B. G. Peschke,
"Active Components and Galenic Aspects of Enzyme Prepara
tions" in: Pancreatic Enzymes in Health and Disease, Heraus
geber: P. G. Lankisch, Springer Verlag Berlin, Heidelberg
1991, Seiten 55 bis 64; im folgenden zitiert als "Peschke").
So sollten diese Substitutionsenzyme u. a. gegenüber Pepsin
sowie anderen körpereigenen Proteasen wie Pankreasproteasen
stabil sein. Auch in Gegenwart körpereigener Gallensalze
sollten Substitutionsenzyme ihre Aktivität beibehalten.
Üblicherweise wird angenommen, daß eine Substitution der
z. B. krankheitsbedingt minderproduzierten körpereigenen
Lipase den wichtigsten Bestandteil einer Substitutionsthera
pie für Verdauungsenzyme beim Menschen darstellt. Es ist je
doch seit längerem bekannt, daß die gleichzeitige Substitu
tion minderproduzierter Protease und Amylase einen zusätzli
chen günstigen Einfluß auf die betroffenen Patienten hat
(vgl. z. B. Peschke, Seite 55; WO 96/38170, Seite 6). Pharma
zeutische Zubereitungen zur Behandlung und/oder Prophylaxe
der Maldigestion bei Säugetieren und Menschen sollten daher
neben der lipolytischen auch die proteolytischen und amyloly
tischen Aktivitäten des Körpers weitgehend substituieren.
Wichtig ist hierbei, daß die verschiedenen in der pharmazeu
tischen Zubereitung enthaltenen Substitutionsenzyme (Lipase,
Protease, Amylase) ihre Aktivitäten an dem dafür vorgesehenen
Wirkort (das ist in der Regel der obere Dünndarmbereich) je
weils in ausreichender Höhe entfalten können. Da unter phy
siologischen Bedingungen bei oder kurz nach der Nahrungsauf
nahme im menschlichen Magen unter anderem meist ein höherer
pH-Wert, beispielsweise pH 4-5, vorliegt, als im nüchternen
Magen (ca. pH 1-2) und da der physiologische pH-Wert im obe
ren Dünndarmbereich üblicherweise zwischen 5,5 und 8 liegt,
können Verdauungsenzyme, welche über eine gute pH-Stabilität
und eine gute pH-Aktivität in diesem pH-Bereich von etwa 4
bis 8 verfügen, als gut geeignet zur Substitution von Verdau
ungsenzymen beim Menschen angesehen werden.
Aus der europäischen Patentanmeldung EP A 0 387 945 sind
bereits Zubereitungen bekannt, welche neben einem Säugetier-
Pankreasextrakt zusätzlich auch eine mikrobielle Lipase ent
halten. Aufgrund des darin noch enthaltenen Anteils an tieri
schem Pankreatin können solche Zubereitungen aber nicht durch
einfach zu standardisierende Laborverfahren in stets gleich
bleibender Qualität und beliebiger Menge hergestellt werden.
In der internationalen Patentanmeldung WO 96/38170 wer
den Zubereitungen beschrieben, welche u. a. eine säurestabile
Amylase von Aspergillus niger und gegebenenfalls eine säure
stabile Lipase von Rhizopus javanicus enthalten und welche
als Verdauungshilfsmittel eingesetzt werden können. Für die
Substitution der körpereigenen proteolytischen Aktivität wer
den in dieser Schrift aber keine konkreten Vorschläge ge
macht. Statt dessen wird lediglich darauf verwiesen, daß die
Möglichkeit besteht, alle anderen Bestandteile des menschli
chen Pankreassekrets außer Lipase und Amylase durch Schweine
pankreatin zu ersetzen. Dies weist darauf: hin, daß die in der
WO 96/38170 beschriebenen Zubereitungen nicht für die Total
substitution von körpereigenen Verdauungsenzymen vorgesehen
oder geeignet sind.
Weiterhin werden in der Dissertation von S. Scheler,
Titel: "Multiple unit-Zubereitungen aus Aspergillus oryzae-
Enzymen hoher Aktivität mit optimierter digestiver Potenz",
Universität Erlangen-Nürnberg, 1995, unter weitgehend gale
nischen Gesichtspunkten eine Kombination der kommerziell er
hältlichen Enzyme Lipase von Rhizopus oryzae, Protease von
Aspergillus oryzae und Amylase von Asperqillus oryzae unter
sucht. Jedoch ist beispielsweise die dort eingesetzte Lipase
gegenüber körpereigener Pankreasprotease nicht von befriedi
gender Stabilität.
Aus den vorstehenden Angaben wird deutlich, daß pharma
zeutische Zubereitungen, welche zur Totalsubstitution körper
eigener Verdauungsenzyme von Säugetieren und Menschen vorge
sehen sind, sorgfältig auf die körpereigenen Bedingungen
abgestimmte Substitutionsenzyme bzw. Gemische von Substitu
tionsenzymen enthalten müssen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher
darin, verbesserte Gemische von Verdauungsenzymen sowie sol
che Gemische enthaltende pharmazeutische Zubereitungen zur
Behandlung und/oder Prophylaxe der Maldigestion bei Säugetie
ren und Menschen bereitzustellen, welche körpereigene lipoly
tische, proteolytische und amylolytische Enzymaktivitäten
substituieren können und welche bei hoher spezifischer Akti
vität der darin enthaltenen Substitutionsenzyme verhältnis
mäßig geringe Dosierungsmengen erlauben. Gleichzeitig sollten
die in den Verdauungsenzymgemischen enthaltenen Substitu
tionsenzyme (Lipase, Protease, Amylase) sowohl einzeln, als
auch im Gemisch miteinander alle Anforderungen, welche an zur
Therapie beim Menschen vorgesehene Verdauungsenzyme gestellt
werden, möglichst gut erfüllen. Beispielsweise sollten die
Substitutionsenzyme eine gute pH-Stabilität und eine gute pH-
Aktivität in dem an dem jeweiligen physiologischen Wirkort
üblicherweise vorherrschenden pH-Bereich aufweisen. Ferner
sollten die Substitutionsenzyme mit körpereigenen Wirkstoffen
wie Gallensalzen oder körpereigenen Proteasen, beispielsweise
Pepsin oder Pankreasproteasen, gut verträglich sein. Eine
weitere Aufgabe bestand darin, für den erfindungsgemäßen
Zweck solche Substitutionsenzyme auszuwählen, welche durch
in bezug auf Verfahrensablauf und Produktmenge einfach stan
dardisierbare Herstellungsverfahren in stets gleichbleibender
Qualität und beliebiger Menge erhalten werden können.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Bereitstellung eines
neuen Gemisches mikrobieller Enzyme, welches
- a) eine konzentrierte Lipase von Rhizopus delemar,
- b) eine neutrale Protease von Aspergillus melleus und
- c) eine Amylase von Aspergillus oryzae
enthält. Erfindungsgemäße Gemische mikrobieller Enzyme können
zusammen mit üblichen Hilfs- und/oder Trägerstoffen in übli
chen pharmazeutischen Zubereitungen enthalten sein. Diese
pharmazeutischen Zubereitungen enthalten als Wirkstoffe aus
schließlich erfindungsgemäße Gemische mikrobieller Enzyme von
bestimmten Schimmelpilzen und sind zur Totalsubstitution kör
pereigener Verdauungsenzyme von Säugetieren und Menschen ge
eignet. Den in dem erfindungsgemäßen Gemisch mikrobieller
Enzyme enthaltenen einzelnen Enzymen (Lipase, Protease, Amy
lase) ist gemeinsam, daß sie im physiologischen bis pathophy
siologischen pH-Bereich des Verdauungstraktes (etwa pH 4 bis
8) und insbesondere unter den bei oder kurz nach der Nah
rungsaufnahme vorherrschenden Bedingungen gute pH-Stabilität
und gute pH-Aktivität aufweisen. Die pharmazeutischen Zube
reitungen zeichnen sich darüber hinaus durch eine gute Wirk
samkeit und gute Verträglichkeit aus.
Die konzentrierte Lipase von Rhizopus delemar hat eine
spezifische Aktivität von mindestens 1.800.000 FIP-E/g
(= international standardisierte Enzym-Aktivitätseinheiten
nach den Vorschriften der "Féderation International Pharma
ceutique", Belgien, bestimmt). Lipasen von Schimmelpilzen des
Stammes Rhizopus delemar sind an sich bekannt und können
z. B. nach an sich bekannten Verfahren aus Kulturbrühen des
entsprechenden Pilzes erhalten werden. Anschließend können
die isolierten Lipasen z. B. auf an sich bekannte Weise von
Begleitstoffen befreit und angereichert bzw. konzentriert
werden. Vorzugsweise kann die Lipase (EC-Nr. 3.1.1.3) "Lipase
D Amano 2000®" von Rhizopus delemar der Firma Amano Pharma
ceuticals, Japan, eingesetzt werden. Diese Lipase weist - wie
die natürliche Pankreaslipase - eine 1,3-Positionsspezifität
gegenüber Fettsäureglyceriden auf. Die spezifische Aktivität
liegt in Abhängigkeit von der Charge zwischen etwa
1.800.000 FIP-E/g und etwa 2.250.000 FIP-E/g. "Lipase D Amano
2000®" zeichnet sich durch eine hohe Stabilität gegenüber
Pankreasprotease aus Pankreatin aus. So liegt die lipoly
tische Aktivität von "Lipase D Amano 2000®" in einem Labor
versuch nach zweistündiger Einwirkung von Pankreasprotease
aus Pankreatin in einem pH-Bereich von pH 6 bis 8 noch bei
55% der Ausgangsaktivität. Die pH-Stabilität der "Lipase D
Amano 2000®" lag in einem Laborversuch in einem pH-Bereich
von pH 4 bis 8 bei 37°C über einen Zeitraum von 120 min. bei
mindestens 70% der Ausgangsaktivität.
Als charakteristische Bestimmungsgröße für eine konzen
trierte Lipase von Rhizopus delemar ist beispielsweise deren
pH-Profil geeignet. Es wurde daher das pH-Profil der "Lipase
D Amano 2000®" als spezifische Aktivität in Abhängigkeit vom
pH-Wert bestimmt. Die spezifischen Aktivitäten bei den ein
zelnen pH-Werten wurden dabei nach einer Abwandlung der FIP-
Methoden zur Bestimmung der Aktivität mikrobieller Lipasen
gemessen. Zusätzlich wurden auch die pH-Profile in Gegenwart
variabler Konzentrationen von Gallensalzen bestimmt.
44 g Gummi arabisch,
115 g Olivenöl und
400 ml Wasser
werden 15 min. lang im Elektromixer homogenisiert.
115 g Olivenöl und
400 ml Wasser
werden 15 min. lang im Elektromixer homogenisiert.
ohne Galle: 120 ml Wasser
0,5 mmol/l Galle: 120 ml Wasser + 200 mg Galle-Dispert (FIP-Standard)
5 mmol/l Galle: 120 ml Wasser + 2 g Galle-Dispert
10 mmol/l Galle: 120 ml Wasser + 4 g Galle-Dispert
0,5 mmol/l Galle: 120 ml Wasser + 200 mg Galle-Dispert (FIP-Standard)
5 mmol/l Galle: 120 ml Wasser + 2 g Galle-Dispert
10 mmol/l Galle: 120 ml Wasser + 4 g Galle-Dispert
480 ml Olivenölemulsion (vide supra)
160 ml Calciumchloridlösung (28,3 g CaCl2
160 ml Calciumchloridlösung (28,3 g CaCl2
× 2 H2
O/l Wasser)
und
120 ml Galle-Dispert-Lösung (vide supra) der gewünschten Konzentration
werden gemischt.
120 ml Galle-Dispert-Lösung (vide supra) der gewünschten Konzentration
werden gemischt.
50 mg "Lipase D Amano 2000®" (spezifische Aktivität be
stimmt zu 2.230.000 FIP-E/g) werden in. 100 ml 1%iger
Natriumchloridiösung gelöst. Von dieser Stammlösung wird
1 ml entnommen und mit Reinstwasser auf 200 ml verdünnt.
Jeweils 1 ml der verdünnten Stammlösung (entsprechend
5,575 FIP-E) wird bei den folgenden Bestimmungen einge
setzt.
Von den vorstehend angegebenen Substratemulsionen, in
welchen bestimmte Gallensalzkonzentrationen vorliegen, werden
jeweils Proben von 19 ml auf 37°C thermostatisiert. In ver
schiedenen Proben von Substratemulsionen werden dann durch
Zugabe von 0,1 M NaOH bzw. 1 M HCl pH-Werte von 3, 4, 5, 6, 7
und 8 eingestellt. Zu den so vorbereiteten Proben von Sub
stratemulsionen werden anschließend jeweils 1 ml der vorste
hend angegebenen Enzymlösung zugegeben (Anmerkung: um die
optimale Titrationsrate zu bestimmen, kann die geeignete
Menge von in der Enzymlösung idealerweise enthaltenen Lipase
grundsätzlich auf an sich bekannte Weise durch eine Verdün
nungsreihe ermittelt werden). Nach erfolgter Zugabe wird
10 min. lang eine pH-Stat-Titration mit 0,1 M NaOH durchge
führt. Danach wird innerhalb von 30 sec. eine Endpunktstitra
tion bis auf pH 9 durchgeführt, um freigesetzte Fettsäuren
vollständig zu dissoziieren. Der insgesamt benötigte Ver
brauch an 0,1 M NaOH wird in Lipase-Aktivitätseinheiten E
umgerechnet: eine Lipase-Aktivitätseinheit E entspricht dabei
einem Verbrauch von 1 µMol je Minute. Die ermittelten Lipase-
Aktivitätseinheiten können durch Bezug auf die jeweils einge
setzte Menge an Trockenenzymen in g umgerechnet werden in
Einheiten von E/mg. Zur Erstellung des pH-Profiles werden die
Einheiten von E/mg für jeden untersuchten pH-Wert und jede
untersuchte Gallensalzkonzentration in Tabelle 1 tabelliert
und die tabellierten Werte werden in Fig. 1 graphisch aufge
tragen.
Aus dem vorstehend angegebenen pH-Profil läßt sich das
pH-Optimum für "Lipase D Amano 2000®" als Maximalwert der
Lipaseaktivität bei der FIP-Standardgallensalzkonzentration
von 0,5 mmol/l zu ca. pH 7 bestimmen.
Die neutrale Protease von Aspergillus melleus weist eine
spezifische Aktivität von mindestens 7.500 FIP-E/g auf. Ihr
pH-Optimum liegt zwischen pH 6 und pH 8. Neutrale Proteasen
von Schimmelpilzen des Stammes Aspergillus melleus sind an
sich bekannt und können z. B. nach an sich bekannten Verfah
ren aus Kulturbrühen des entsprechenden Pilzes erhalten wer
den. Anschließend können die isolierten Proteasen gewünsch
tenfalls auf an sich bekannte Weise von Begleitstoffen be
freit und angereichert bzw. konzentriert werden.
Vorzugsweise kann die neutrale Protease "Prozyme 6®" von
Aspergillus melleus der Firma Amano Pharmaceuticals, Japan,
eingesetzt werden. Diese mikrobielle Protease weist eine spe
zifische Aktivität von etwa 7.800 FIP-E/g auf. Die pH-Stabi
lität der Protease "Prozyme 6®" in einem pH-Bereich von pH 5
bis 8 bei 37°C lag über einem Zeitraum von 120 min. in einem
Laborversuch bei mindestens 60% der Ausgangsaktivität.
Als charakteristische Bestimmungsgröße für eine neutrale
Protease von Aspergillus melleus ist beispielsweise deren pH-
Profil geeignet. Es wurde daher das pH-Profil der Protease
"Prozyme 6®" als spezifische Aktivität in Abhängigkeit vom
pH-Wert bestimmt.
Hierzu werden verschiedene Substratlösungen hergestellt,
entsprechend den Vorschriften der FIP-Methode zur Aktivitäts
bestimmung mikrobieller Proteasen. In Abwandlung der FIP-Vor
schriften wird als Substratlösung eine 4%ige Hämoglobinlö
sung anstelle von Casein verwendet. Zusätzlich werden in Ab
wandlung der FIP-Vorschriften in verschiedenen Substratlösun
gen durch Zugabe von entsprechenden Mengen 1M NaOH bzw. 1M
HCl verschiedene pH-Werte von jeweils 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8
eingestellt. Zu den Substratlösungen werden Proben von "Pro
zyme 6®" zugegeben.
Anschließend werden in den Substratlösungen unterschied
licher pH-Werte die Proteaseaktivitäten der "Prozyme 6®"-
Proben entsprechend den vorstehend genannten Vorschriften der
FIP bestimmt. Die in den einzelnen Proben gefundenen Enzymak
tivitäten werden auf den in dieser Meßreihe gefundenen Maxi
malwert (= 100%) normiert. Die für "Prozyme 6®" gefundenen
Meßwerte für das pH-Profil sind in Tabelle 2 tabelliert und
in Fig. 2 graphisch aufgetragen. "Prozyme 6®" ist somit im
physiologischen pH-Bereich optimal wirksam.
Aus dem vorstehend angegebenen pH-Profil läßt sich das
pH-Optimum für "Prozyme 6®" als Maximalwert der Proteaseak
tivität zu ca. pH 8 bestimmen.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Amylase (EC-Nr. 3.2.1.1)
von Aspergillus oryzae ist eine α-Amylase und weist eine spe
zifische Aktivität von mindestens 40.000 FIP-E/g (gemessen
bei pH 5,8) auf. Das pH-Optimum liegt im pH-Bereich von pH 4
bis 6,5. Amylasen von Schimmelpilzen des Stammes Aspergillus
oryzae sind an sich bekannt und können z. B. nach an sich be
kannten Verfahren aus Kulturbrühen des entsprechenden Pilzes
erhalten werden. Anschließend können die isolierten Amylasen
gewünschtenfalls auf an sich bekannte Weise von Begleitstof
fen befreit und angereichert bzw. konzentriert werden. Vor
zugsweise können die Amylasen "Amylase A1®" von Aspergillus
melleus der Firma Amano Pharmaceuticals, Japan und "Amylase
EC®" von Aspergillus melleus der Firma Extrakt-Chemie,
Deutschland, eingesetzt werden. "Amylase A1®" ist bevorzugt.
Die mikrobielle Amylase "Amylase A1®" weist eine spezi
fische Aktivität von etwa 52.000 FIP-E/g (gemessen bei
pH 5,8) auf. Die pH-Stabilität der "Amylase A1®" in einem
pH-Bereich von pH 5 bis 8 bei 37°C lag über einen Zeitraum
von 120 min. in einem Laborversuch bei mindestens 85% der
Ausgangsaktivität. In weiteren Laborversuchen wurden gute
Stabilitäten der "Amylase A1®" gegenüber Pankreasprotease aus
Pankreatin (gemessen im pH-Bereich pH 6 bis 8), gegenüber
"Prozyme 6®" (gemessen im pH-Bereich pH 4 bis 8) sowie gegen
über Pepsin festgestellt.
Als charakteristische Bestimmungsgröße für eine Amylase
von Aspergillus oryzae ist beispielsweise deren pH-Profil ge
eignet. Es wurde daher das pH-Profil der "Amylase A1®" als
spezifische Aktivität in Abhängigkeit vom pH-Wert bestimmt.
Es werden verschiedene Substratlösungen hergestellt,
entsprechend den Vorschriften der FIP-Methode zur Aktivitäts
bestimmung mikrobieller Amylasen. In Abwandlung der FIP-Vor
schriften werden in verschiedenen Substratlösungen durch vor
herige Zugabe entsprechender Mengen von 5 M NaOH bzw. 5 M HCl
zu dem gemäß FIP-Methode verwendeten Acetatpuffer verschie
dene pH-Werte von jeweils 3,25; 4; 5; 6; 6,8 und 7,4 einge
stellt. Zu den Substratlösungen werden Proben von "Amylase
A1®" zugegeben.
Anschließend werden in Substratlösungen unterschied
licher pH-Werte-die Amylaseaktivitäten der "Amylase A1®"-
Proben entsprechend den vorstehend genannten Vorschriften der
FIP bestimmt. Die in den einzelnen Proben gefundenen Enzymak
tivitäten werden auf den in dieser Meßreihe gefundenen Maxi
malwert (= 100%) normiert. Die für "Amylase A1®" gefundenen
Meßwerte für das pH-Profil sind in Tabelle 3 tabelliert und
in Fig. 3 graphisch aufgetragen.
Aus dem vorstehend angegebenen pH-Profil läßt sich das
pH-Optimum für "Amylase A1®" als Maximalwert der Amylaseak
tivität zu ca. pH 5 bestimmen.
Die mikrobielle Amylase "Amylase EC®" weist eine spezi
fische Aktivität von etwa 42.500 FIP-E/g (gemessen bei
pH 5,8) auf. Daneben sind noch geringe Anteile von β-Amylase
nachweisbar. Das pH-Optimum (gemessen nach der vorstehend für
Amylase A1®" angegebenen Methode) liegt bei etwa pH 5. Die
pH-Stabilität der "Amylase EC®" in einem pH-Bereich von pH 6
bis 8 bei 37°C lag über einem Zeitraum von 120 min. in einem
Laborversuch bei mindestens 80% der Ausgangsaktivität. In
weiteren Laborversuchen wurden gute Stabilitäten der "Amylase
EC®" gegenüber Pankreasprotease aus Pankreatin (gemessen im
pH-Bereich pH 6 bis 8), gegenüber "Prozyme 6®" (gemessen im
pH-Bereich pH 4 bis 8) sowie gegenüber Pepsin festgestellt.
Für die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitungen
können vorzugsweise oral applizierbare Dosierungsformen ge
wählt werden, beispielsweise Pulver, Pellets oder Micro
spheres, welche gewünschtenfalls in Kapseln oder Sachets
abgefüllt oder zu Tabletten verpreßt werden können oder auch
flüssige pharmazeutische Zubereitungen wie Suspensionen oder
Lösungen. Die einzelnen Enzyme Lipase, Protease und Amylase,
können dabei gemeinsam oder räumlich voneinander getrennt
vorliegen. Sofern die einzelnen Enzyme nicht räumlich vonein
ander getrennt vorliegen, ist eine trockene Verarbeitung
und/oder Lagerung bevorzugt. Die pharmazeutischen Zubereitun
gen können weiterhin übliche Hilfs- und/oder Trägerstoffe
enthalten. Als Hilfs- und/oder Trägerstoffe kommen beispiels
weise mikrokristalline Cellulosen, Polyethylenglykole, bei
spielsweise PEG 4000, oder auch niedere Alkohole, insbeson
dere geradkettige oder verzweigte C1-C4-Alkohole wie 2-Pro
panol, sowie Wasser in Frage.
Die erfindungsgemäß eingesetzten mikrobiellen Substitu
tionsenzyme zeichnen sich durch eine gute Stabilität über
weite pH-Bereiche aus und können daher ohne weitere Behand
lung (wie Befilmung) direkt für die Herstellung oral zu
applizierender pharmazeutischer Zubereitungen eingesetzt wer
den. Zu diesem Zweck können die einzelnen Substitutionsenzyme
(Lipase, Protease und Amylase) gemeinsam oder räumlich von
einander getrennt pelletiert werden. Zur weiteren Erhöhung
der pH-Stabilität kann es vorteilhaft sein, die einzelnen
Substitutionsenzyme mit einer geeigneten, an sich bekannten
magensaftresistenten Schicht zu befilmen. Sofern nicht alle
Substitutionsenzyme magensaftresistent befilmt werden sollen,
ist es zweckmäßig, die einzelnen Sorten von Substitutionsen
zymen voneinander getrennt zu pelletieren und die Pellets
einer Enzymsorte jeweils getrennt zu befilmen. Insbesondere
kann es zweckmäßig sein, die Protease und/oder die Lipase je
weils einzeln zu pelletieren und magensaftresistent zu befil
men. Gewünschtenfalls können auch alle drei im Enzymgemisch
vorliegenden Enzyme gemeinsam magensaftresistent befilmt wer
den oder es können zwei Enzyme magensaftresistent befilmt
werden, während ein Enzym nicht befilmt wird.
Die hohen spezifischen Aktivitäten der erfindungsgemäß
eingesetzten Substitutionsenzyme erlauben es, verhältnismäßig
kleine Dosierungsformen mit dennoch hoher Wirksamkeit zur
Verfügung zu stellen. Beispielsweise kann in einer Ausfüh
rungsform die pharmazeutische Zubereitung als oral applizier
bare Kapsel der Größe 0 vorliegen. Auch in einer solchen
Dosierungsform können etwa 10.000-50.000 FIP-E Lipase,
8.000 FIP-E Amylase und 200 FIP-E Protease vorliegen. Zweck
mäßigerweise liegen die Substitutionsenzyme Lipase, Amylase
und Protease in einem Verhältnis von ca. 50-500 FIP-E: 40-120
FIP-E: 1 FIP-E vor.
Die Eignung erfindungsgemäßer pharmazeutischer Zuberei
tungen zur Behandlung und/oder Prophylaxe der Maldigestion in
Säugetieren und Menschen kann mit dem nachfolgend angegebenen
in-vitro-Testmodell zur Bestimmung der Fettverdauung belegt
werden:
Es wird der Einfluß eines Gemisches erfindungsgemäß einsetz
barer mikrobieller Enzyme auf den Fettabbau in einer auch an
dere Nahrungsbestandteile enthaltenden Schweinefutter-Test-
nahrung untersucht. Der Zusatz einer Calciumchlorid-Lösung
dient dabei der Ausfällung freigewordener Fettsäuren als Cal
ciumseifen.
Die nachfolgend angegebenen Bestandteile:
64,8 g "Altromin 9021®"-Fertignahrung (Fa. Altromin GmbH, Deutschland, Fettgehalt ca. 2-3%, im wesentlichen bestehend aus geschrotetem Weizen)
3,85 g "Sojamin®"-Proteingemisch (Fa. Lukas Meyer, Deutschland)
24,5 g Gummi Arabisch (Fa. Merck KGaA, Deutschland)
26,7 g Sojaöl (Fa. Roth, Deutschlanc(; Haupt-Fettbe standteil; mittleres Molekulargewicht = 932 g/mol)
wurden mit 265 ml Reinstwasser vermischt und anschließend 15 min. lang im Haushaltsmixer homogenisiert. Das erhal tene Homogenisat wurde mit Reinstwasser bis auf ein Volu men von 450 ml aufgefüllt.
64,8 g "Altromin 9021®"-Fertignahrung (Fa. Altromin GmbH, Deutschland, Fettgehalt ca. 2-3%, im wesentlichen bestehend aus geschrotetem Weizen)
3,85 g "Sojamin®"-Proteingemisch (Fa. Lukas Meyer, Deutschland)
24,5 g Gummi Arabisch (Fa. Merck KGaA, Deutschland)
26,7 g Sojaöl (Fa. Roth, Deutschlanc(; Haupt-Fettbe standteil; mittleres Molekulargewicht = 932 g/mol)
wurden mit 265 ml Reinstwasser vermischt und anschließend 15 min. lang im Haushaltsmixer homogenisiert. Das erhal tene Homogenisat wurde mit Reinstwasser bis auf ein Volu men von 450 ml aufgefüllt.
1,35 g Galle-Dispert (FIP-Standard; Lipase activation
mixture) wurden in 50 ml Reinstwasser gelöst.
63,1 mg "Lipase D Amano 2000®" der Fa. Amano Pharmaceuti
cals, Japan (spezifische Aktivität bei pH 7 bestimmt zu
1.888.137 FIP-E/g) wurden in 10 ml Reinstwasser gelöst.
Von dieser Stammlösung wurden 250 µl für die nachfolgende
Messung eingesetzt.
319 mg "Prozyme 6®" der Fa. Amano Pharmaceuticals,
Japan (spezifische Aktivität bei pH 7,5 bestimmt zu
7.812 FIP-E/g) wurden in 10 ml Reinstwasser gelöst. Von
dieser Stammlösung wurden 250 µl für die nachfolgende
Messung eingesetzt.
595 mg "Amylase EC®" der Fa. Extrakt-Chemie, Deutsch
land (spezifische Aktivität bei pH 5,8 bestimmt zu
13.466 FIP-E/g) wurden in 10 ml Reinstwasser gelöst. Von
dieser Stammlösung wurden 1.000 µl für die nachfolgende
Messung eingesetzt.
15,5 ml der vorgenannten Schweinefutter-Testnahrung wur
den mit 2 ml der vorgenannten Galle-Dispert-Lösung sowie
nacheinander mit den drei vorgenannten Enzymlösungen C)1.
bis C)3. versetzt und mit Reinstwasser auf 29 ml aufge
füllt.
Die vorbereitete Meßlösung wurde auf 37°C temperiert
und durch Endpunkttitration mit 1 M NaCH auf pH 7 einge
stellt. Unmittelbar nach Zugabe der drei Enzymlösungen
wurde eine pH-Stat-Titration für 20 min. gestartet und
der Verbrauch an 1 M NaOH wurde alle 10 sec. registriert.
Während der Titration wurde 1 ml einer 4 M Calciumchlo
ridlösung in Schritten von 50 µl manuell so zudosiert,
daß eine maximale Reaktionsgeschwindigkeit erreicht
wurde.
Die in der Schweinefutter-Testnahrung enthaltenen Fette
(= Fettsäuretriglyceride) waren nach 20 min. Reaktions
zeit zu ca. 67% hydrolisiert worden. Dies entspricht
einem über 100%igen Abbau zu den physiologischen Hydroly
seprodukten, den 2-Fettsäuremonoglyceriden (Werte über
100% sind auf spontane Umlagerung der 2-Fettsäuremono
glyceride zu 1- bzw. 3-Fettsäuremonoglyceriden und nach
folgende lipolytische Spaltung zurückzuführen).
Die gute Fettverdauungsleistung eines die erfindungsge
mäß einsetzbaren Enzyme enthaltenden Verdauungsenzymgemisches
kann auch in vitro an einer Olivenöl-Testnahrung belegt wer
den.
Die besonders gute Eignung der erfindungsgemäßen pharma
zeutischen Zubereitungen zur Behandlung und/oder Prophylaxe
der Maldigestion in Säugetieren und Menschen, insbesondere
der auf Pankreasinsuffizienz beruhenden Maldigestion, kann
auch anhand von in-vivo-Tiermodellen, beispielsweise an pan
kreasinsuffizienten Schweinen, belegt werden:
Die Versuche wurden an neun adulten weiblichen Göttingen
Miniaturschweinen der Linie Ellegaard (33-40 kg Körperge
wicht) durchgeführt, welchen jeweils eine ileocaecale Umlei
tungskanüle eingesetzt worden war. Die Umleitungskanüle
diente zur Sammlung des Chymus der Versuchstiere. Sechs die
ser Tiere wurde darüber hinaus der Pankreasgang ligiert
(= Testtiere). Die übrigen drei Tiere behielten einen intak
ten Pankreasgang und dienten der Kontrolle der Versuchsergeb
nisse (= Kontrolltiere). Der Test wurde mit insgesamt drei
verschiedenen Dosierungen eines erfindungsgemäßen Enzymgemi
sches durchgeführt. Es wurden die folgenden Enzymdosierungen
verabreicht:
Dosis 1:
111.833 FIP-E/Mahlzeit "Lipase D Amano 2000®"
1.775 FIP-E/Mahlzeit "Prozyme 6®"
89.760 FIP-E/Mahlzeit "Amylase A1®"
111.833 FIP-E/Mahlzeit "Lipase D Amano 2000®"
1.775 FIP-E/Mahlzeit "Prozyme 6®"
89.760 FIP-E/Mahlzeit "Amylase A1®"
Dosis 2:
223.665 FIP-E/Mahlzeit "Lipase D Amano 2000®"
3.551 FIP-E/Mahlzeit "Prozyme 6®"
179.520 FIP-E/Mahlzeit "Amylase A1®"
223.665 FIP-E/Mahlzeit "Lipase D Amano 2000®"
3.551 FIP-E/Mahlzeit "Prozyme 6®"
179.520 FIP-E/Mahlzeit "Amylase A1®"
Dosis 3:
335.498 FIP-E/Mahlzeit "Lipase D Amano 2000®"
5.326 FIP-E/Mahlzeit "Prozyme 6®"
269.280 FIP-E/Mahlzeit "Amylase A1®"
335.498 FIP-E/Mahlzeit "Lipase D Amano 2000®"
5.326 FIP-E/Mahlzeit "Prozyme 6®"
269.280 FIP-E/Mahlzeit "Amylase A1®"
Je Dosis wurden alle Tiere über einen Zeitraum von 22 Tagen
täglich zweimal mit je 250 g eines fettreichen Versuchsfut
ters gefüttert, weiches 170 g Haltungsfutter für Miniatur
schweine (Altromin®, Fa. Lukas Meyer; im wesentlichen doppelt
geschroteter Weizen), 10 g Eiweißkonzentrat (Sojamin 90®,
Fa. Lukas Meyer), 70 g Sojaöl (Fa. Roth) und 0,625 g Cr2O3
(als nicht-resorbierbarer Marker, Fa. Roth), vermischt mit
1 l Wasser, enthielt. Dem Futter nur der Testtiere wurden zu
sätzlich die einzelnen Enzyme des erfindungsgemäßen Enzymge
misches in der entsprechenden Menge kurz vor der Fütterung
zugemischt. Zusätzlich wurde mit fünf der Testtiere eine
Testreihe durchgeführt, worin deren Versuchsfutter kein
Enzymgemisch beigefügt wurde. Die bei dieser Testreihe ermit
telten Ergebnisse werden nachfolgend als "Nullwerte" angege
ben. Jeweils am 20. bis 22. Tag des Untersuchungszeitraumes
wurden den Versuchstieren über 12 Stunden. Chymusproben aus
der Umleitungskanüle entnommen und diese wurden auf Ihren
Gehalt an Rohfett, Rohprotein und Stärke untersucht. Die
Fütterungsversuche und deren Auswertung wurden auf an sich
bekannte Weise durchgeführt (vgl. P. C. Gregory, R. Tabeling,
J. Kamphues, "Biology of the Pancreas in Growing Animals";
Developments in Animal and Veterinary Sciences 28 (1999)
381-394, Elsevier, Amsterdam; Hrsg.: S. G. Pierzynowski und
R. Zabielski).
Die bei dem vorgenannten in-vivo-Versuch ermittelte schein
bare präcaecale Verdaulichkeit von Rohfett, Rohprotein und
Stärke in den Versuchstieren wird in der nachfolgenden
Tabelle A jeweils in Prozentwerten, bezogen auf die ursprüng
lich gefütterte absolute Menge an Fett, Protein bzw. Stärke
angegeben. Die als "praecaecale Verdaulichkeit" angegebenen
Werte entsprechen der "scheinbaren praecaecalen Verdaulich
keit", welche sich von der tatsächlichen praecaecalen Verdau
lichkeit dadurch unterscheiden, daß sie auch noch geringe
Mengen an endogenen Anteilen der untersuchten Stoffe, bei
spielsweise endogene Proteine, beinhalten können. Die prä
caecalen Verdaulichkeiten wurden mit Hilfe der nachfolgend
angegebenen Formel aus dem Chymus der Versuchstiere nach der
Marker-Methode bestimmt:
praecaecale Verdaulichkeit sV
praecaecale Verdaulichkeit sV
Alle Werte sind als Mittelwerte mit Standardabweichungen an
gegeben.
Aus den angegebenen Versuchsergebnissen wird deutlich, das
durch Verabreichung eines erfindungsgemäßen Enzymgemisches
eine signifikante Verbesserung der Verdaulichkeit von Fetten,
Eiweißen und Kohlenhydraten beim pankreasinsuffizienten
Schwein erzielt wird und daß diese Verbesserung dosisabhängig
ist.
Aus 400 g "Lipase D Amano 2000®", 400 g PEG 4000 und 1.200 g
Vivapur®" (= mikrokriställine Cellulose) wurden unter Zusatz
von wenig 2-Propanol und Wasser auf an sich bekannte Weise
Pellets von 0,7-1,4 mm Durchmesser hergestellt.
Aus 7.000 g "Amylase A1®", 2.000 g PEG 4000 und 1.000 g
"Vivapur®" wurden unter Zusatz von wenig 2-Propanol und Was
ser auf an sich bekannte Weise Pellets von 0,7-1,7 mm
Durchmesser hergestellt.
Aus 1.750 g "Prozyme 6®", 500 g PEG 4000 und 250 g "Vivapur®"
wurden unter Zusatz von wenig 2-Propanol und Wasser auf an
sich bekannte Weise Pellets von 0,7-1,7 mm Durchmesser her
gestellt.
Von den vorstehend hergestellten Pellets wurden jeweils 32 mg
Lipase-Pellets, 325 mg Amylase-Pellets und 40 mg Protease-
Pellets in eine Gelatine-Kapsel der Größe 0 abgefüllt. Man
erhielt eine Dosierungsform mit folgenden Aktivitäten pro
Kapsel:
Lipase ca. 10.000 FIP-E
Protease ca. 200 FIP-E
Amylase ca. 8.000 FIP-E
Lipase ca. 10.000 FIP-E
Protease ca. 200 FIP-E
Amylase ca. 8.000 FIP-E
Claims (14)
1. Enzymgemisch, dadurch gekennzeichnet, daß es
- a) eine konzentrierte Lipase von Rhizopus delemar,
- b) eine neutrale Protease von Aspergillus melleus und
- c) eine Amylase von Aspergillus oryzae
2. Enzymgemisch nach Anspruch 1, worin die Lipase eine
spezifische Aktivität von mindestens 1.800.000 FIP-E/g auf
weist.
3. Enzymgemisch nach Anspruch 1, worin die Protease eine
spezifische Aktivität von mindestens 7.500 FIP-E/g aufweist.
4. Enzymgemisch nach Anspruch 1, worin die Protease ein
pH-Optimum zwischen pH 6 und pH 8 aufweist.
5. Pharmazeutische Zubereitung, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Enzymgemisch nach Anspruch 1 sowie übliche Hilfs-
und/oder Trägerstoffe enthält.
6. Zubereitung nach Anspruch 5, welche in Form von Pul
ver, Pellets, Microspheres, Kapseln, Sachets, Tabletten, als
Suspension oder Lösung vorliegt.
7. Zubereitung nach Anspruch 5, worin mindestens eines
der Enzyme, ausgewählt aus Lipase, Protease und Amylase, ein
zeln pelletiert vorliegt.
8. Zubereitung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, worin
mindestens eines der Enzyme, ausgewählt aus Lipase, Protease
und Amylase, mit einer magensaftresistenten Schicht befilmt
ist.
9. Zubereitung nach Anspruch 8, worin Protease und/oder
Lipase einzeln pelletiert vorliegen und mit einer magensaft
resistenten Schicht befilmt sind.
10. Zubereitung nach Anspruch 5, worin das Verhältnis der
Enzyme Lipase : Amylase : Protease jeweils 50-500 FIP-E: 40-120
FIP-E: 1 FIP-E beträgt.
11. Zubereitung nach Anspruch 5, welche pro Dosierungs
einheit mindestens 10.000 FIP-E Lipase, 8.000 FIP-E Amylase
und 200 FIP-E Protease enthält.
12. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 5 zur Be
handlung und/oder Prophylaxe der Maldigestion in Säugetieren
und Menschen.
13. Verwendung nach Anspruch 12, wobei die Maldigestion
durch Pankreasinsuffizienz verursacht wird.
14. Verwendung einer konzentrierten Lipase von Rhizopus
delemar, welche eine spezifische Aktivität von mindestens
1.800.000 FIP-E/g aufweist, zur Herstellung eines Arzneimit
tels für die Behandlung und/oder Prophylaxe der Maldigestion
in Säugetieren und Menschen.
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