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TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG UND STAND DER TECHNIK
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Unter
einem ersten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine
Vorrichtung zum Locken eines Tieres an einen vorbestimmten Bestimmungsort,
umfassend eine Tierlockeinrichtung.
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Unter
einem zweiten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
eine Vorrichtung zum Locken eines Tieres einer Herde zur Bewegung
in eine gewünschte
Richtung. Weiterhin bezieht sich die Erfindung unter dem zweiten
Aspekt auf ein Verfahren zum Locken eines Tieres zur Bewegung in
eine gewünschte
Richtung.
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Das
automatische Melken von Kühen
ist in der EP-A-91 892 offenbart. Das automatische Melken findet
in einem oder mehreren kombinierten Fütter- und Melkständen statt,
die in einem Stall vorgesehen sind, in dem sich die Kühe frei
bewegen und ihren Weg individuell zu den Ständen zum Füttern, Trinken und Melken finden
können.
Die Kühe
werden automatisch in jedem Stand identifiziert und gefüttert mit
Hilfe eines Computers, der an die verwendeten Identifikations- und
Fütte rungseinrichtungen
angeschlossen ist. Mittels des Computers, in dem Daten im Hinblick
auf jede Kuh, wann sie zuletzt gemolken wurde usw. gespeichert sind,
wird das Melken in Gang gesetzt. Der Stand umfasst weiterhin Rückhaltetore,
die automatisch geschlossen werden, um die Kuh während des Melkens zurückzuhalten,
und die geöffnet
werden, damit die Kuh den Stand verlassen kann.
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Gewöhnlich werden
Kühe zweimal
pro Tag gemolken. Aufgrund der hohen Arbeitskosten war es nicht
interessant, die Anzahl der Melkungen pro Tag zu erhöhen, solange
das Melken manuell durchgeführt
wurde. Es wurde jedoch erkannt, dass das Melken einer Kuh drei-
oder viermal pro Tag für
diese weniger abträglich
ist, da das Euter zwischen jedem Melkdurchgang nicht bis zu seinem
Maximum gefüllt ist.
Eine solche Melkprozedur entspricht eher dem Verhalten von Kälbern und
führt daher
zu gesünderen
Kühen.
Es ist außerdem
möglich,
dass sich als Nebeneffekt eine Steigerung der Gesamtmilchproduktion
einer Kuh um 15% bis 25% ergibt. Mit automatischen Melkmaschinen
ist es nicht nur möglich, sondern
wäre auch ökonomisch
interessant, die Kühe öfter als
zweimal am Tag zu melken, da die Arbeitskosten nicht länger von
Bedeutung sind. In diesem Falle sind es eher die hohen Investitionskosten, die
den begrenzenden Faktor darstellen. Um daher einen hohen Nutzungsgrad
der Kapazität
solcher automatischen Melkmaschinen zu erzielen und eine hohe Melkfrequenz
mit einer vertretbaren Anzahl von automatischen Melkstationen zu
erreichen, ist es notwendig, dass die Kuh schnell in den Melkstand kommt,
wo dann das automatische Melken stattfinden kann. Darüber hinaus
muss die Kuh so schnell wie möglich
wieder den Melkstand verlassen, nachdem sie gemolken worden ist,
um einer anderen Kuh den Zugang zu ermöglichen. Wei terhin ist es auch wesentlich,
dass die Kuh, wenn sie den Melkstand betritt, diesen so schnell
wie möglich
wieder verlässt, falls
sie zu diesem Zeitpunkt nicht gemolken werden sollte. Das ist der
Fall, wenn eine Kuh den Melkstand betritt, obwohl sie gerade gemolken
worden ist, oder wenn Euter und Zitzen derart schmutzig sind, dass sie
gereinigt und getrocknet werden müssen, bevor sie gemolken werden
kann, um die Milch nicht zu verunreinigen.
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In
Verbindung mit dem automatischen Melken ist es daher von Bedeutung,
dass die Kuh den Melkstand sofort nach dem beendeten Melken verlässt.
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In
der Vergangenheit sind verschiedene Vorschläge zu diesem Zweck gemacht
worden. Einer besteht darin, die Kühe in Gruppen zu unterteilen,
was Unterteilungen und Tore notwendig macht und somit den für jede individuelle
Kuh zugänglichen
Bereich verringert. Ein anderer Vorschlag besteht darin, die Kühe durch
unterschiedliche Signale und elektrische Zäune in einen Melkstand zu treiben,
siehe z.B. EP-A-582 350, EP-A-566 201, EP-A-567 191 oder EP-A- 189
954. Die DE-A-41 34 163 schlägt
vor, die Tiere mittels Druckluft zu treiben. Es ist auch vorgeschlagen
worden, die Tiere unter Zuhilfenahme von beweglichen Toren unterschiedlicher
Typen in einen gewünschten
Bereich zu drängen.
Tiere sind jedoch sensible Lebewesen und reagieren in den meisten Fällen negativ
auf Zwänge
irgendwelcher Art.
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Die
DE-C-37 02 465 offenbart ein System zum automatischen Melken und
Füttern
von Kühen, wobei
die Kühe,
wenn sie ihren Weg zu einem Fütterstall
finden, an einer Identifiziervorrichtung vorbeilaufen müssen.
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Danach
werden die Kühe
zu einem Melkstand zum automatischen Melken oder alternativ zu einer
Fütterstation
ohne Melkmaschine geleitet.
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Die
EP-A-617 887 offenbart eine Konstruktion zum Melken von Tieren,
umfassend einen Melkstand, einen oder mehrere Melkroboter und einen
Kontrollraum. Nach dem Verlassen des Melkstandes kann das Tier einen
Bereich betreten, in dem eine hinreichende Menge von Futter verfügbar ist.
Es ist allerdings keine Einrichtung vorgesehen, das Tier in aktiver
Weise darauf aufmerksam zu machen, dass es den Melkstand nach dem
Melken verlassen soll.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Das
Hauptziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Effizienz
in der Tierhaltung zu erhöhen.
Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht das Ziel darin,
das Tier dazu zu bringen, dass es einen Stand freiwillig und ohne
Verzögerung
betritt und wieder verlässt
und dadurch den Tierverkehr durch den Stall beschleunigt.
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In
anderen Worten besteht das Ziel der vorliegenden Erfindung darin,
eine effiziente Vorrichtung vorzusehen, die das Tier dahingehend
lockt, dass es sich freiwillig und ohne Verzögerung an einen vorbestimmten
Bestimmungsort bewegt.
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In
wiederum anderen Worten besteht das Ziel der vorliegenden Erfindung
darin, das Tier dazu zu bringen, dass es sich in eine gewünschte Richtung bewegt,
sodass das Tier an einem vorbestimmten Bestimmungsort anlangt, und
insbesondere das Tier so zu locken, dass es freiwillig und ohne
Verzögerung seinen
Weg zu einem Melkstand findet.
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Weiterhin
beruht die vorliegende Erfindung auf der Einsicht, dass die Tiere
nicht durch physische oder andere Einrichtungen gezwungen werden
sollten, sondern dass sie gelockt und ermutigt werden sollten, sich
in einer bestimmten Weise zu verhalten, und dass eine solche Art
des Führens
der Tiere auf lange Zeit effizienter ist. Es führt dazu, dass die Tiere mit
ihrer Situation zufriedener sind und dementsprechend mehr Milch
produzieren werden. Durch das Implementieren der vorliegenden Erfindung
in Verbindung mit einem Stall zur Behandlung des Tieres, z.B. Melken,
Massieren, Reinigen, Besamen, Ausführung medizinischer Maßnahmen
usw., wird ein Verfahren erreicht, das für das Tier zu einer positiven Erfahrung
führt.
Das ist von großer
Bedeutung, und da viele Tiere, insbesondere Kühe, ein sehr gutes Gedächtnis haben,
werden sie stets auf die nächste Behandlungsmöglichkeit
warten, anstelle ängstlich zu
sein.
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Diese
Ziele werden durch eine Vorrichtung nach dem ersten Aspekt, wie
sie eingangs definiert worden ist, erreicht, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Tierlockeinrichtung eine Mehrzahl von Lockeinheiten
umfasst, die an unterschiedlichen Orten angeordnet sind und unabhängig voneinander
aktiviert werden können,
sowie eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen der Anwesenheit des
Tieres mit einer Mehrzahl von Erfassungsvorrichtungen in einem Bereich,
in dem sich die Tiere aufhalten, wobei mindestens eine Erfassungsvorrichtung
der Mehrzahl von Erfassungsvorrichtungen zum Erfassen der Anwesenheit
des Tieres mindestens eine der Mehrzahl von Lockeinheiten aktiviert,
um das Tier zur Bewegung hin zur Lockeinrichtung zu locken, wobei
das Tier entlang eines Weges an den gewünschten Bestimmungsort gelockt
wird.
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Vorzugsweise
ist eine weitere Erfassungseinrichtung, die sich auf dem Weg näher am vorbestimmten
Bestimmungsort befindet als die eine Erfassungseinrichtung, vorgesehen,
um eine weitere Lockeinheit zu aktivieren, die sich auf dem Weg
näher am
vorbestimmten Bestimmungsort befindet als die eine Lockeinrichtung.
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Nach
einer ersten Ausführungsform
ist die Lockeinheit eine Geruchserzeugungsvorrichtung. Dadurch wird
das Tier angelockt, indem sein Geruchssinn stimuliert wird.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform
ist die Lockeinheit eine Wasserausgabevorrichtung wie etwa eine
Wasserschale. Auf diese Weise wird das Tier angelockt durch seinen
Flüssigkeitsbedarf.
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Nach
einer dritten Ausführungsform
ist die Lockeinheit eine Futterausgabevorrichtung wie etwa ein Futtertrog.
Auf diese Weise wird das Tier angelockt, indem sein Futterbedarf
genutzt oder sein Geschmackssinn stimuliert wird.
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Nach
einer vierten Ausführungsform
ist die Lockeinheit eine Lichtabgabevorrichtung wie etwa ein Spotlight.
Auf diese Weise wird das Tier angelockt, indem seine angeborene
Neugierde im Zusammenhang mit seinen anderen Bedürfnissen und Sinnen genutzt
wird, da das Tier, wenn das Futter mittels eines Spotlights angeleuchtet
wird, zunächst
neugierig ist zu erfahren, was angeleuchtet wurde, und zweitens
wird sein Bedarf an Wasser, Futter oder Ähnlichem befriedigt.
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Nach
einer fünften
Ausführungsform
ist die Lockeinheit eine Klangerzeugungseinrichtung wie etwa ein
Lautsprecher. Auf diese Weise wird das Tier angelockt, indem sein
Hörsinn
mit einem angenehmen Klang stimuliert wird, wie etwa demjenigen,
dass Futter in einen Futtertrog fällt, was vom Tier sofort wahrgenommen
wird.
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Vorzugsweise
ist die Lockeinheit so ausgestaltet, dass sie im Wesentlichen vor
dem Tier aktiviert wird, gesehen in der Bewegungsrichtung des Tieres.
Dadurch wird erreicht, dass das Tier angelockt wird, sich an diesen
Ort zu bewegen.
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Vorzugsweise
ist der vorbestimmte Bestimmungsort eine Melkstation. Alternativ
umfasst die Vorrichtung weiterhin eine Melkstation, wobei der vorbestimmte
Bestimmungsort außerhalb
der Melkstation liegt. Auf diese Weise wird das Tier dazu gebracht,
den Melkstand ohne Verzögerung
zu betreten und wieder zu verlassen, wodurch eine große Zahl von
gemolkenen Tieren pro Zeiteinheit erhalten wird. Dementsprechend
wird die Melkeffizienz, insbesondere das automatische Melken, verbessert.
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Geeigneterweise
ist der vorbestimmte Bestimmungsort ein Behandlungsstand. Alternativ
umfasst die Vorrichtung weiterhin einen Behandlungsstand, wobei
der vorbestimmte Bestimmungsort außerhalb des Behandlungsstandes
liegt. Auf diese Weise wird das Tier dazu gebracht, freiwillig und ohne
Verzögerung
den Behandlungsstand zu betreten und wieder zu verlassen, wodurch
man wieder eine große
Anzahl von behandelten Tieren pro Zeiteinheit erhält. Dementsprechend
wird die Behandlungseffizienz der Tiere verbessert.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung weiterhin einen Weg, der durch seitliche
Bewegungen begrenzende Einrichtungen, wie etwa Wände oder Stangen, definiert
wird. Dadurch wird erreicht, dass das Tier veranlaßt wird,
sich effizienter an den vorbestimmten Bestimmungsort zu bewegen,
da das Tier, wenn es einmal den Weg betreten hat, nicht von anderen
Wahrnehmungen gestört
wird.
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Geeigneterweise
umfasst die Erfassungseinrichtung eine Identifiziereinrichtung,
die dem Tier zugeordnet ist, sowie eine Leseeinrichtung, die auf
ein Signal von der Identifiziereinrichtung reagiert. Dadurch wird
erreicht, dass jedes Tier identifiziert werden kann, sodass bestimmt
werden kann, ob ein identifiziertes Tier gelockt werden sollte,
sich an den Bestimmungsort zu bewegen oder nicht.
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Weiterhin
werden diese Ziele erreicht durch die Vorrichtung nach dem zweiten
Aspekt, wie sie eingangs definiert wurde, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass sie eine Mehrzahl von Ausgabeeinheiten zur Ausgabe von
verzehrbaren Produkten, wie Futter oder Wasser, an das Tier umfasst,
die an unterschiedlichen Orten entlang der Richtung angeordnet sind,
wobei jede Ausgabeeinheit mit einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen
der Anwesenheit des Tieres ausgestattet ist, sowie eine Steuereinrichtung zum
Steuern der Ausgabeeinheit in Reaktion auf die Erfassung der Anwesenheit
des Tieres durch die Erfassungseinrichtung, um die verzehrbaren
Produkte an das Tier in verschiedenen Ausgabeeinheiten mit variierender
Ausgabeintensität
auszugeben, sodass das Tier angelockt wird, nach verzehrbaren Produkten
in der gewünschten
Richtung zu suchen.
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Weiterhin
werden diese Ziele erreicht durch ein Verfahren nach dem zweiten
Aspekt der Erfindung, wie es eingangs beschrieben wurde und das dadurch
gekennzeichnet ist, dass verzehrbare Produkte, wie Futter oder Wasser,
von Ausgabeeinheiten an unterschiedlichen Orten entlang der Richtung an
das Tier ausgegeben werden; dass die Anwesenheit des Tieres an den
Ausgabeeinheiten erfasst wird; und dass die Ausgabeeinheiten in
Reaktion auf die erfasste Anwesenheit des Tieres gesteuert werden,
sodass die verzehrbaren Produkte von verschiedenen Ausgabeeinheiten
mit variierender Intensität
an das Tier ausgegeben werden, um das Tier zu locken, nach verzehrbaren
Produkten in der gewünschten
Richtung zu suchen.
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Vorzugsweise
führt die
Richtung zu einem vorbestimmten Bestimmungsort, wobei die Ausgabeeinheiten
in unterschiedlichen Abständen
vom Bestimmungsort angeordnet sind, wobei die Steuereinheit zum
Steuern der Ausgabeintensität
dient, sodass die verzehrbaren Produkte von denjenigen Ausgabeeinheiten
in einer relativ geringen Ausgabeintensität an das Tier ausgegeben werden,
die sich relativ weit weg vom Bestimmungsort befinden, um das Tier
zu locken, nach von solchen Ausgabeeinheiten auszugebenden verzehrbaren
Produkten zu suchen, die näher
am Bestimmungsort liegen. Dadurch wird das Tier angelockt, sich
an den Bestimmungsort zu bewegen.
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Vorteilhafterweise
steuert die Steuereinrichtung die Ausgabeintensität derart,
dass die verzehrbaren Produkte an das Tier von solchen Ausgabeeinheiten
mit einer relativ hohen Intensität
ausgegeben werden, die relativ nah am Bestimmungsort liegen. Auf
diese Weise wird das Tier angelockt, sich noch mehr zum Bestimmungsort
hin zu bewegen.
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Geeigneterweise
steuert die Steuereinheit die Ausgabeeinheit derart, dass die Ausgabeintensität mit abnehmendem
Abstand zwischen einer Ausgabeeinheit und dem Bestimmungsort ansteigt.
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Vorzugsweise
ist der Bestimmungsort ein Melkstand. Damit ist es möglich, das
Tier zu locken, sich zu einer automatischen Melkmaschine zu bewegen,
wenn es gemolken werden muss.
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Alternativ
führt die
Richtung aus einem begrenzten Bereich fort, wobei die Ausgabeeinheiten
in unterschiedlichen Abständen
vom begrenzten Bereich angeordnet sind, wobei die Steuereinheit
die Ausgabeintensität
derart steuert, dass an solchen Ausgabeeinheiten überhaupt
keine verzehrbaren Produkte oder nur verzehrbare Produkte mit einer
relativ geringen Intensität
ausgegeben werden, die relativ nah am beschränkten Bereich liegen, um das Tier
zu locken, nach verzehrbaren Produkten zu suchen, die von solchen
Ausgabeeinheiten ausgegeben werden, die weiter weg vom beschränkten Bereich
liegen.
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Vorzugsweise
steuert die Steuereinrichtung die Ausgabeintensität derart,
dass die verzehrbaren Produkte an das Tier von solchen Ausgabeeinheiten mit
einer relativ hohen Intensität
ausgegeben werden, die sich relativ weit weg vom begrenzten Bereich
befinden. Auf diese Weise wird das Tier angelockt, sich noch weiter
weg vom begrenzten Bereich zu bewegen.
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Weiterhin
steuert die Steuereinrichtung die Ausgabeeinheiten derart, dass
die Ausgabeintensität mit
zunehmendem Abstand zwischen einer Ausgabeeinrichtung und dem begrenzten
Bereich zunimmt.
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Vorteilhafterweise
ist der begrenzte Bereich eine Melkstation. Auf diese Weise ist
es möglich,
das Tier zu locken, sich von einer automatischen Melkmaschine weg
zu bewegen, wenn es nicht gemolken werden muss.
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Vorteilhafterweise
gibt jede Ausgabeeinheit Rationen der verzehrbaren Produkte unterschiedlicher
Größe aus,
sodass eine kleine Ration einer niedrigen Ausgabeintensität entspricht,
wohingegen eine große
Ration einer hohen Ausgabeintensität entspricht.
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Alternativ
gibt jede Ausgabeeinheit verzehrbare Produkte mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit aus, sodass eine geringe Ausgabegeschwindigkeit einer
niedrigen Ausgabeintensität
entspricht und eine mit hohe Ausgabegeschwindigkeit einer Ausgabe
mit hoher Intensität.
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Vorzugsweise
umfasst jede Ausgabeeinheit mindestens eine Futterausgabevorrichtung,
wobei das verzehrbare Produkt Futter umfasst. Dadurch kann Futter
in der Form von Konzentrat, Rohfutter, Silage oder Ähnlichem
an das Tier ausgegeben werden.
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Geeigneterweise
umfasst jede Ausgabeeinheit mindestens eine Futterausgabevorrichtung,
wobei das verzehrbare Produkt Wasser umfasst. Auf diese Weise kann
dem Tier frisches Trinkwasser zugeführt werden.
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Vorzugsweise
umfasst die Erfassungseinrichtung eine Leseeinrichtung, die auf
eine Identifiziereinrichtung reagiert, die jedem Tier zu dessen Identifikation
zugeordnet ist. Auf diese Weise ist es möglich, individuelle Tiere einer
Gruppe oder Herde zu identifizieren.
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Die
Erfindung ist jedoch nicht auf zu melkende Tiere begrenzt. Ganz
im Gegenteil beruht die Erfindung auf der Einsicht, dass Lebewesen
durch Sinneseindrücke
gelockt werden sollten, um einen vom Halter gewünschten Weg einzuschlagen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
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1 zeigt
eine Schrägansicht
einer Melkstation und
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2 zeigt
eine schematische Ansicht der Melkstation aus 1 von
oben.
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3 zeigt
ein Blockdiagramm, das die unterschiedlichen Komponenten der Melkstation
aus 1 zeigt.
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4A und 4B zeigen
schematisch eine Melkstation, die mit einer Lockeinrichtung ausgestattet
ist.
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5A und 5B zeigen
schematisch einen Behandlungsstand, der mit einer Lockeinrichtung
ausgestattet ist.
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6A und 6B zeigen
schematisch zwei Möglichkeiten,
wie Ausgabeeinheiten in Bezug auf die Melkstation angeordnet werden
können.
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7 zeigt
eine weitere Möglichkeit,
wie Ausgabeeinheiten in Bezug auf die Melkstation angeordnet werden
können.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ER FINDUNG
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Unter
Bezugnahme auf 1 und 2 umfasst
eine Melkstation M einen Melkstand 1 mit einem Eingangstor 1 und
einem Ausgangstor 3. Im Melkstand 1 ist eine Fütterungsvorrichtung 4 zum Füttern des
Tieres während
des Melkens, z.B. mit Konzentrat oder Silage, vorgesehen. Am Eingang des
Melkstands 1 ist eine Identifikationsvorrichtung 5 vorgesehen,
die ein Tier mit Hilfe eines Transponders 6 identifiziert,
der vom Tier, das den Stall 1 betritt, getragen wird. Der
Melkstand 1 ist mit einer automatischen Melkmaschine 7 versehen,
die einen Sensor (nicht gezeigt) zum Bestimmen der Position der
Zitzen umfassen kann sowie einen Roboterarm zum Tragen des Sammelstücks einschließlich der
Zitzenbecher, die an die Zitzen des Tieres angesetzt werden. In
Verbindung mit der automatischen Melkmaschine 7 sind weiterhin
eine Steuervorrichtung 9 und eine Prüfvorrichtung 10 vorgesehen.
Die Funktion der Steuervorrichtung 9 und der Prüfvorrichtung 10 wird
weiter unten beschrieben.
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Außerhalb
des Ausgangstores 3 befindet sich ein Behandlungsstand 11,
den die Kuh durchlaufen muss, nachdem sie den Melkstand 1 verlassen hat.
Das Ausgangstor 3 des Melkstandes 1 bildet das Einlasstor
des Behandlungsstandes 11. Weiterhin umfasst der Behandlungsstand 11 ein
Ausgangstor 12 der Art, die geeigneterweise, aber nicht
notwendigerweise, vom Tier selbst geöffnet werden kann, oder der
Art, die von der Steuereinrichtung 9 in Reaktion auf die
tierbezogenen Daten des Tieres gesteuert wird, das als das im Behandlungsstand
befindliche identifiziert worden ist.
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Im
Behandlungsstand 11 ist eine Lockeinrichtung vorgesehen,
die verschiedene Lockvorrichtungen zum Locken des Tieres zur Bewegung
vom Melkstand 1 in den Behandlungsstand 11 umfasst, wenn
das Melken beendet ist oder wenn das Tier den Melkstand 1 aus
einem anderen Grund verlassen sollte. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten,
die Lockvorrichtungen auszugestalten. Die folgende Liste umfasst
viele solcher Möglichkeiten,
ist jedoch nicht vollständig.
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Zunächst ist
im Behandlungsstand 11 eine Ausgabeeinrichtung 13 vorgesehen,
die dem Tier Futter in der Form von Konzentrat oder Silage aus einer
Futterausgabevorrichtung 13a wie auch frisches Trinkwasser
aus einer Wasserausgabevorrichtung 14 anbieten kann. Die
Ausgabeeinrichtung 13 kann vorher vorbereitet werden, sodass
das Tier beim Betreten des Behandlungsstandes 11 weiß, dass
es dort immer etwas zum Fressen oder zum Trinken findet. Es wird
davon ausgegangen, dass das einen Lockeffekt auf das Tier ausübt, insbesondere,
wenn nicht länger
Futter in der Füttervorrichtung 4 im Melkstand 1 angeboten
wird. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, das Tier zur Bewegung aus dem Melkstand 1 durch
einen Klang zu locken, der durch die Ausgabe von Konzentrat oder
Silage aus einem Futterausgeber oder der Futterausgabevorrichtung 13a oder
von frischem Wasser aus der Wasserausgabevorrichtung 14 erzeugt
wird.
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Die
Lockeinrichtung umfasst weiterhin eine Reinigungsvorrichtung 15, 16 im
Behandlungsstand 11. Eine solche Vorrichtung 15 kann
eine Einrichtung zum Sprühen
von warmem Wasser auf Euter und Zitzen des Tieres umfassen. Das
könnte
aus Reinigungsgründen
erforderlich sein, ist aber auch eine Maßnahme, die das Tier als angenehm
empfindet. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, eine Vorrichtung 16 zur mechanischen Reinigung
von Zitzen und Euter vorzusehen. Das letztere ist von Vorteil, da
Zitzen und Euter hinterher nicht getrocknet werden müssen, das
Tier aber sofort zur Melkstation M zurückkehren kann. Weiterhin kann
die Lockeinrichtung eine Vorrichtung 17 zum Sprühen von
warmem Wasser auf das Tier umfassen, insbesondere auf Euter und
Zitzen. Dadurch wird das Tier abgetrocknet, insbesondere nach der
Reinigung, was ebenfalls als angenehm empfunden wird. Es sind auch
andere Reinigungsvorrichtungen möglich,
z.B. eine Kombinationsvorrichtung 18, die rotierende Bürsten 19 zur
mechanischen Reinigung und Massage der Zitzen umfasst sowie Sprühdüsenvorrichtungen 20 zur
Ausgabe eines Reinigungsmittels und eine oder mehrere Düsenvorrichtungen 21 zur
Ausgabe von Trockenluft an die Zitzen. Ist das Tier im Melkstand 1 gemolken worden,
können
die Zitzen mit einer Jodlösung,
wie Alfa-Blue®,
besprüht
werden, um zu verhindern, dass Bakterien in die Öffnung der Zitzen des Tieres
eindringen.
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Weiterhin
ist eine Trimmvorrichtung 22 im Behandlungsstand 11 vorgesehen.
Sie umfasst eine oder mehrere motorbetriebene rotierende Bürsten 23 zum
Trimmen und Massieren des Körpers
des Tieres.
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Schon
das reine Vorhandensein einer Reinigungs- oder Trimmvorrichtung
hat offenbar einen Lockeffekt auf das Tier. Ist ein stärkerer Lockeffekt
nötig,
lockt die Aktivierungsvorrichtung, z.B. durch Starten des Motors
der rotierenden Bürsten,
das Tier zur Bewegung zum Behandlungsstand 11.
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Die
Lockeinrichtung umfasst auch eine Geruchserzeugungsvorrichtung 24,
die im Behandlungsstand 11 vorgesehen ist und Geruchssubstanzen
verbreitet, die das Tier anlocken – für den Fall, dass das Tier eine
Kuh ist, kann es z.B. der Geruch eines Bullen sein.
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Da
viele Tiere von Musik angezogen werden, ist es auch möglich, eine
Klangerzeugungsvorrichtung, z.B. einen Lautsprecher 25,
im Behandlungsstand 11 vorzusehen, um das Tier zur Bewegung vom
Melkstand 1 in den Behandlungsstand 11 zu locken.
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Es
ist klar, dass diese Lockeinrichtungen unabhängig voneinander oder in irgendeiner
Kombination verwendet werden können.
Mittels der Steuervorrichtung 9, bei der es sich um einen
Computer handeln kann, kann die gewünschte Lockvorrichtung leicht
aktiviert werden. Das kann in Übereinstimmung mit
einem vorbestimmten Schema oder einer Regel erfolgen. Da die Identifiziervorrichtung 5 ein
Signal an den Computer 9 abgegeben hat, welches Tier sich
im Melkstand 1 befindet, ist es auch möglich, die Lockvorrichtungen
entsprechend den Vorlieben dieses besonderen Tieres zu aktivieren.
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Ein
selbstjustierendes Steuersystem wäre auch möglich, das heißt der Computer 9 könnte jedes Mal,
wenn ein Tier den Stand 1 betritt, registrieren, wie es
auf unterschiedliche Lockvorrichtungen reagiert, z.B. indem die
Zeit gemessen wird, die ein Tier zum Verlassen des Melkstandes 1 benötigt. Das
Resultat solcher Messungen könnte
dann verwendet werden, um automatisch die Vorlieben jeder individuellen
Kuh zu bestimmen. Solche Messungen können auch dahingehend ausgedehnt
werden, dass sie die Reaktion der Kuh bei unterschiedlichen Verwendungen
einer einzigen Lockvorrichtung berücksichtigen, z.B. unterschiedliche
Musikstücke
vom Lautsprecher 25.
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Es
wird angenommen, dass die vorgeschlagenen Lockvorrichtungen die
Tiere locken, den Melkstand 1 zu verlassen, falls dies
gewünscht
ist. Weiterhin sind sich die Tiere aufgrund ihres Gedächtnisses
jederzeit des Vorhandenseins der Lockvorrichtungen bewusst. Es ist
jedoch von Vorteil, wenn die Lockvorrichtung in einer solchen Weise
vorgesehen ist, dass ihre Aktivierung, z.B. mit Hilfe des Computers 9,
ein physikalisches Signal abgibt, wie z.B. in der Form eines Klanges,
eines Geruches usw., sodass das Tier auf die Existenz der Lockvorrichtung aufmerksam
gemacht wird. Auf diese Weise werden die Tiere ermutigt, den Melkstand 1 freiwillig
zu betreten.
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3 offenbart
schematisch ein Diagramm, das zeigt, wie unterschiedliche Komponenten
der Melkstation miteinander verbunden sind. Betritt ein Tier den
Melkstand 1, wird ein Signal vom Transponder 6 von
einem Empfänger 26 empfangen,
der es an die Identifiziervorrichtung 5 sendet. Die Identifikation eines
bestimmten Tieres wird an den Computer 9 übertragen.
Hat das Tier den Melkstand 1 betreten und befindet sich
nun in demselben, werden das Eingangstor 2 und das Ausgangstor 3 automatisch
geschlossen. Danach prüft
die Prüfvorrichtung 10 den Zustand
von Euter und Zitzen im Hinblick darauf, wie sauber sie sind und
ob Melkbedarf besteht. Diese Fakten werden zusammen mit den Fakten über das bestimmte
Tier, die schon im Computer gespeichert sind, im Computer 9 verarbeitet,
um zu bestimmen, ob das Tier gemolken werden oder ob es den Melkstand 1 verlassen
soll. Soll es gemolken werden, wird die automatische Melkmaschine 7 vom
Compu ter 9 aktiviert. Nach dem Melken oder wenn ermittelt wurde,
dass das Tier nicht gemolken werden soll, sollte es den Melkstand 1 so
schnell wie möglich
verlassen. Zu diesem Zweck sendet der Computer 9 Signale
aus, über
die das Füttern
durch die Füttervorrichtung 4 gestoppt,
das Ausgangstor 3 automatisch geöffnet und eine oder eine Kombination
von Lockvorrichtungen 13 bis 25 aktiviert wird.
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4A und 4B zeigen
schematisch eine Melkstation M, die mit Lockeinrichtungen 30a bis 30g in
der Form von Lautsprechern nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstet
sind. Die in 4B gezeigte Melkstation M umfasst
weiterhin einen Korridor oder Durchgangsweg 31, den das
Tier betreten muss, um den Melkstand 1 zu erreichen.
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Wenn
von einem Tier, das sich in der Nähe der Melkstation M befindet
und von einer Erfassungsvorrichtung, z.B. 32a, identifiziert
wurde, angenommen wird, dass es gemolken werden soll, sollte es sich
so schnell wie möglich
in einen vorbestimmten Bestimmungsort begeben, das heißt die Melkstation M,
ohne dass dem Tier Schmerz oder Unbehagen zugefügt wird. Zu diesem Zweck wird
von einem Lautsprecher 30a ein Lockklang erzeugt. Nähert sich
das Tier dem Lautsprecher 30a, wird, nachdem das Tier von
einer Erfassungsvorrichtung 32a in der Nähe des Lautsprechers 30a identifiziert
wurde, statt dessen ein Lockklang vom Lautsprecher 30b erzeugt.
Diese Prozedur wird im Hinblick auf die Erfassungseinrichtung 32b bis 32d und
die Lautsprecher 30c, 30d und 30e wiederholt,
bis das Tier seinen Platz im Melkstand 1 der Melkstation
M gefunden hat. Als Belohnung wird dem Tier Futter aus der Füttervorrichtung 4 verabreicht.
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Der
Lockklang kann irgendein Klang sein, der das Tier zur Bewegung zur
Melkstation M lockt, z.B. der Klang von Futter, das in einen Futtertrog
fällt, oder
der Klang von Wasser, das in eine Schale strömt.
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Ist
das Tier gemolken worden, ist es wichtig, dass das Tier sofort den
Melkstand 1 verlässt,
sodass ein anderes Tier gemolken werden kann. Wie oben beschrieben,
kann ein Lautsprecher 25 in Verbindung mit dem Behandlungsstand 11 dahingehend angeordnet
sein, dass er das Tier zum Verlassen der Melkstation M lockt. Es
ist weiterhin wichtig, dass das Tier den Behandlungsstand 11 innerhalb
einer angemessenen Zeitdauer verlässt. Zu diesem Zweck sind Lautsprecher 30f und 30g in
einem geeigneten Abstand vom Behandlungsstand angeordnet, um das Tier
zum Verlassen des Behandlungsstandes zu locken. Dabei erzeugt der
Lautsprecher 30f einen Lockklang in Reaktion auf ein Signal
von der Erfassungseinrichtung 32f oder ein Signal von einem
Sensor, der erfasst, wenn das Ausgangstor 12 geöffnet ist.
Nähert
sich das Tier dem Lautsprecher 30f und erfasst der Sensor 32g den
Transponder der Kuh, wird im Lautsprecher 30g ein Lockklang
erzeugt.
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Vorzugsweise
erhält
das Tier eine Belohnung in der Form von Futter oder Wasser, wenn
es nicht länger
das Ausgangstor 12 des Behandlungsstandes 11 blockiert.
Dementsprechend liegt der vorbestimmte Bestimmungsort in diesem
Fall irgendwo außerhalb
der Melkstation M.
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Obwohl
in den 4A und 4B fünf Lautsprecher
zum Locken des Tieres zur Bewegung zur Melkstation M gezeigt sind,
ist klar, dass eine geringere Anzahl von Lautsprechern, wie etwa
2, 3 oder 4, auch ausreichen kann, um die Erfindung auszuführen. Die
Anzahl kann genauso gut auch mehr als 5 betragen, je nach dem, in
welche Entfernung das Tier gelockt werden soll.
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Auf
die selbe Weise können
weniger als 2, das heißt
1, oder mehr als 2 Lautsprecher verwendet werden, um das Tier zum
Verlassen des Behandlungsstands zu locken.
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Natürlich können die
Lautsprecher 30f und 30g direkt außerhalb
der Melkstation M angeordnet sein, um das Tier zur Bewegung von
der Melkstation M wegzulocken, ohne dass es den Behandlungsstand
betritt, wenn keine Behandlung nach dem beendeten Melken für nötig erachtet
wird. Das ist auch der Fall bei Melkstationen, die nicht mit einem
Behandlungsstand versehen sind. Weiterhin kann das Locken des Tieres
irgendwo entlang des Weges zum Bestimmungsort erfolgen, das heißt es ist
nicht nötig, den
Weg an der Lockeinheit 30a beginnen zu lassen.
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Die
Verwendung von Lautsprechern, um ein Tier ermutigen, einen Melkstand
zu verlassen, indem unangenehme Klänge, z.B. schrille Töne, erzeugt werden,
oder zum Erzeugen eines angenehmen Klanges zur Förderung der Milchproduktion
des Tieres, ist aus der EP-B-O 189 954 bekannt.
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Die
Verwendung eines einzigen festen Lautsprechers oder eines Lautsprechers,
der sich an einem Kragen um den Hals der Kuh zum Locken oder Verschrecken
befindet, ist aus der EP-B-O 332 231 bekannt.
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Die
Erfassungsvorrichtungen 32a bis 32c sind vorzugsweise
Lesevorrichtungen, die ein Tier auf der Grundlage eines vom Transponder generierten
Signals identifizieren können,
wohingegen die Sensoren 32d bis 32g vorzugsweise
kostengünstige Sensorvorrichtungen,
wie etwa Infrarotsensoren, Gewichtssensoren, Lichtrelais oder Ähnliches,
sind und nicht teure Lesevorrichtungen, auch wenn es sicherlich
möglich
wäre, letztere
zu verwenden. Die Verwendung von kostengünstigen Sensorvorrichtungen ist
insbesondere geeignet im Durchgangsweg 31, wo das Tier
schon identifiziert worden ist, bevor es den Durchgangsweg betritt.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Lockeinrichtung 30a bis 30g und 25,
wie sie in 4A und 4B gezeigt
ist, Lichtquellen, vorzugsweise Beleuchtungslampen oder Spotlights.
Dabei beleuchten die Spotlights entweder einen Teil des Durchgangswegs 31 oder
den Melkstand 1 oder in den Futtertrögen befindliches Futter. Es
kann nützlich
sein, die Teile, die den durch die Spotlights oder Lampen zu beleuchtenden
Teil umgeben, abzudunkeln.
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Nach
einer dritten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Lockeinrichtung 30a bis 30g Futterausgabevorrichtungen
wie etwa Futtertröge.
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Nach
einer vierten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Lockeinrichtung 30a bis 30g Wasserzufuhrvorrichtungen
wie etwa Wasserschalen für
die Ausgabe von frischem Trinkwasser.
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Nach
einer fünften
Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Lockeinrichtung 30a bis 30g Geruchserzeugungsvorrichtungen
zum Abgeben von Geruchssubstanzen, die das Tier anlocken.
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Wie
in 5A und 5B gezeigt,
kann die Lockeinrichtung 30a bis 30g verwendet
werden, um das Tier zu locken, sodass es einen vorbestimmten Weg
einschlägt,
der zu einer Melkstation M ohne einen Behandlungsstand führt. Der
Bestimmungsort kann ebenso ein Behandlungsstand sein, der nicht mit
einem Melkstand verbunden ist, sondern nur dazu dient, die Tiere
zu behandeln. Andere Bestimmungsorte können ein Kalbungsstall, ein
Paarungsstall oder Ähnliches
sein.
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Es
ist klar, dass jede der Lockeinheiten nach den unterschiedlichen
Ausführungsformen
mit irgendeiner der anderen kombiniert werden kann.
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Alternativ
kann der Stand 1 eine Vorbehandlungsausrüstung umfassen,
wie etwa eine Massageeinrichtung, eine Zitzenreinigungseinrichtung
usw., und der zusätzliche
Stand 11 kann eine Melkmaschine, z.B. einen Roboter, anstelle
der offenbarten Behandlungsausrüstung
umfassen. Dabei kann die Lockeinrichtung dazu vorgesehen sein, das
Tier in den Stand 1 zu locken, zum zusätzlichen Stand 11 weiterzugehen
und den zusätzlichen
Stand 11 zu verlassen.
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6A und 6B zeigen
schematisch Möglichkeiten,
wie die Ausgabeeinheiten 40a bis 40g in Bezug
auf eine Melkstation M angeordnet werden können. Die Ausgabeeinheiten 40a bis 40g sind
nach einer ersten Ausführungsform
von der selben Art wie die Ausgabeeinrichtungen 13 (siehe 1),
die mit einer Futterausgabevorrichtung 13a und einer Wasserausgabevorrichtung 14 und
einer Erfassungseinrichtung versehen sind, die vorzugsweise einen Empfänger 26 wie
oben beschrieben umfasst.
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Vorzugsweise
sind die Ausgabeeinheiten 40a bis 40g in einem
bestimmten Abstand voneinander angeordnet. Er sollte nicht zu kurz
sein, da die Tiere sonst verwirrt würden und der Lockeffekt verloren
gehen könnte.
Er sollte aber auch nicht zu lang sein, da die Tiere sonst unwillig
sein könnten,
sich weiter zu bewegen, egal wie stark der Lockeffekt auch sein
mag, da Tiere instinktiv bei ihrer Gruppe bleiben.
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Weiterhin
muss der Abstand zwischen unterschiedlichen Ausgabeeinheiten 40a bis 40g nicht konstant
sein. Weiterhin sind die in den 6A und 6B gezeigten
Anordnungen nur Beispiele geeigneter Konfigurationen der Ausgabeeinheiten 40a bis 40g in
Bezug auf die Melkstation M. Es sollte daher angemerkt werden, dass
die Anzahl der Ausgabeeinheiten 40a bis 40g von
nur einer zu sehr vielen variieren kann, je nach dem, wie viele
Tiere mit der Melkstation M bedient werden sollen. Ein anderer Faktor
ist die Größe des Bereichs,
wo die Melkstation M angeordnet ist; je größer der Bereich und je größer der
Abstand von einer entfernten Ausgabeeinheit, umso größer ist
der Bedarf an mehreren Ausgabeeinheiten. Die Ausgabeeinheiten können auch
irgendeine geeignete Form haben. Darüber hinaus kann die Anzahl
von Melkstationen M größer als
1 sein.
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Nach
der Erfindung werden verzehrbare Produkte wie Futter oder Wasser
verwendet, um das Tier zunächst
dahin zu locken, dass es seinen Weg zur Melkstation M findet, um
sich zur Melkstation zu bewegen, und zweitens sich nach beendetem
Melken von der Melkstation wegzubewegen. Im ersten Fall wird die
Melkstation M als ein Bestimmungsort für die Tiere angesehen, zu dem
sie sich bewegen, wohingegen dieser im zweiten Fall als ein begrenzter
Aufenthaltsbereich für
die Tiere angesehen wird.
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Nach
der Erfindung wird den Tieren, die zur Melkstation M laufen sollen,
an den Ausgabeeinheiten 40a bis 40d, die relativ
weit weg von der Melkstation M angeordnet sind, Futter oder Wasser
in einer relativ niedrigen Ausgabeintensität verabreicht, das heißt in relativ
geringen Mengen oder sogar gar nicht. Das lockt das Tier, nach Futter
oder Wasser in den Ausgabeeinheiten 40e bis 40g zu
suchen, die sich näher
an der Melkstation M befinden. In diesen Ausgabeeinheiten wird Futter
mit einer relativ hohen Ausgabeintensität verabreicht. Nach einer Weile
wird die Prozedur wiederholt; es wird nur wenig oder gar kein Futter
oder Wasser in den Ausgabeeinheiten 40e und 40f ausgegeben,
wohingegen Futter oder Wasser in den Ausgabeeinheiten 40g und
natürlich
in der Füttervorrichtung 4 vorhanden
ist, die sich in der Melkstation M befindet.
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Befindet
sich ein Tier zu nah an der Melkstation M, obwohl es dies nicht
sollte, z.B. nach dem Melken, wird Futter oder Wasser mit einer
relativ niedrigen Ausgabeintensität, das heißt in relativ kleinen Mengen
oder gar nicht, in den Ausgabeeinheiten 40d bis 40g relativ
nah an der Melkstation M ausgegeben. Das lockt das Tier, nach Futter
oder Wasser in den Ausgabeeinheiten 40a bis 40c zu
suchen, die sich weiter weg von der Melkstation M befinden, wo Futter
mit einer relativ hohen Ausgabeintensität verabreicht wird.
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Es
ist anzumerken, dass Futter oder Wasser nicht von den Ausgabeeinheiten
ausgegeben wird, bis das Tier identifiziert worden ist und die Steuereinrichtung 9 ein
Signal abgegeben hat, das die Erlaubnis zur Fütterung des Tieres gibt.
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Sind
mehrere Ausgabeeinheiten 40a bis 40g vorgesehen,
kann die dort ausgegebene Futtermenge nach oben oder nach unten
als Funktion des Abstandes einer individuellen Ausgabeeinheit zur Melkstation
M variieren. Die Variation kann linear oder exponentiell sein.
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Es
ist anzumerken, dass die oben erwähnten niedrigen und hohen Ausgabeintensitäten erreicht werden
können,
indem die Ausgabeeinheiten so gesteuert werden, dass sie die verzehrbaren
Produkte mit hoher oder niedriger Geschwindigkeit anstelle oder
in Kombination mit kleinen oder großen Rationen ausgeben.
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7 zeigt
eine alternative Ausführungsform
der Erfindung, wobei die Ausgabeeinheiten 40a bis 40g eine
Anzahl von Futtertrögen
umfassen, die nebeneinander angeordnet sind. Die Futtertröge können mit
Wasser, konzentriertem Futter oder Rohfutter, z.B. Heu oder Silage,
befüllt
sein.
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Jeder
Futtertrog ist mit einem Eingangstor entweder für das ganze Tier oder nur für den Kopf des
Tieres versehen. Das Tor wird mittels einer Steuereinrichtung in
Reaktion auf das Signal eines Transponders geöffnet, der das Tier identifiziert.
Vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, sind die Futtertröge an einer
gemeinsamen Wand 41 angeordnet. Dementsprechend darf ein
Tier, das in einem Melkstand 1 gemolken werden soll, nicht
die Futtertröge
betreten, die von der Melkstation M weit weg liegen, sondern nur
die Futtertröge,
die nah an der Melkstation M liegen, in ähnlicher Weise, wie es oben in
Verbindung mit 4A und 4B beschrieben worden
ist.
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Die
Futtertröge
können
von der Art sein, wie sie in der SE-A-9400741- 6 offenbart ist,
die weiterhin Wiegeeinrichtungen zum Wiegen entweder der dem Tier
gegebenen Futtermenge oder der vom Tier gefressenen Futtermenge
umfassen.
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Es
ist anzumerken, dass der Bestimmungsort und der beschränkte Bereich
nicht notwendigerweise eine Melkstation sein müssen. Statt dessen kann es
sich auch um einen Kalbungsstall handeln oder einen Behandlungsstall,
einen Rohfuttertisch, einen Paarungsstall oder irgendeinen anderen
Platz, zu dem sich das Tier hin- oder von ihm wegbewegen soll.
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Weiterhin
kann die Erfindung auch verwendet werden, um Tiere zur Bewegung
zum Futter hin oder von dort weg zu locken.
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Zusätzlich kann
die Erfindung verwendet werden zum Gruppieren von Tieren unterschiedlicher Kategorien,
z.B. Kühe,
die sich in unterschiedlichen Laktationsstadien befinden.
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Wann
immer der Ausdruck „Tier" oben im Zusammenhang
mit der offenbarten Melkstation verwendet worden ist, ist klar,
dass sich das auf irgendein Tier beziehen kann, das gemolken werden kann,
wie etwa Kühe,
Schafe, Ziegen, Büffel
und Pferde.
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In
anderen Fällen
ist irgendein Tier gemeint.
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Wie
oben erwähnt,
kann die Erfindung auch bei anderen Anwendungen als Melkstationen
verwendet werden. Dementsprechend kann die Erfindung auch verwendet
werden für
Tiere im allgemeinen, die überwacht
werden sollen.
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Es
ist auch anzumerken, dass die Erfassungseinrichtung in der Form
eines Transponders 6, die von einem Empfänger 26 empfangen
wird, in solchen Fällen
nicht notwendig ist, wo nur eines von wenigen Tieren überwacht
werden soll. Das kann dann der Fall sein, wenn die Tiere aufgrund
von Krankheit oder Schwangerschaft von der Herde abgetrennt worden
sind. In diesem Fall kann statt dessen eine Erfassungseinrichtung
in Form von Erfassungsvorrichtungen verwendet werden, die die Anwesenheit eines
Tieres erfassen, wie etwa Infrarotsensoren oder Lichtrelais.