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Hintergrund
der Erfindung Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Bauelemente mit Elektronenfeldemittern, insbesondere
Feldemittern, die Kohlenstoff-Nanoröhrchen enthalten.
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Diskussion
des Standes der Technik
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Elektronenfeldemitter
können
bei einer Vielfalt von Anwendungen eingesetzt werden, darunter Mikrowellen-Verstärker sowie
Feldemissions-Flachbildanzeigen.
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Mikrowellen-Vakuumröhrenbauelemente
wie beispielsweise Leistungsverstärker, sind wesentliche Komponenten
zahlreicher moderner Mikrowellensysteme einschließlich Telekommunikation,
Radar, elektronische Kriegsführung
sowie Navigationssysteme. Während
Halbleiter-Mikrowellenverstärker
verfügbar sind,
leiden sie im Allgemeinen jedoch unter dem Mangel an Leistungsmöglichkeiten,
die für
die meisten Mikrowellensysteme erforderlich sind. Mikrowellenröhrenempfänger hingegen
liefern Mikrowellenenergie bei viel höheren Leistungspegeln. Die
höheren Leistungspegel
der Röhrenbauelemente
sind das Ergebnis der Tatsache, dass sich Elektronen im Vakuum mit
viel höherer
Geschwindigkeit bewegen als in einem Halbleiter. Die höhere Geschwindigkeit
ermöglicht
den Einsatz größerer Strukturen
bei gleicher Laufzeit. Größere Strukturen
wiederum ermöglichen höhere Leistungspegel.
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Mikrowellen-Röhrenbauelemente
arbeiten typischerweise so, dass sie einen Elektronenstrahl in eine
Zone einbringen, in der der Strahl mit einem Eingangssignal interagiert,
um anschließend
aus dem modulierten Elektronen strahl ein Ausgangssignal abzuleiten,
vergleiche z. B. A.W. Scott, Understanding Microwaves, Ch. 12, John
Wiley & Sons
(1993).
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Mikrowellenröhren-Bauelemente
beinhalten Wanderfeldröhren,
Gitterröhren,
Klystrone, Kreuzfeldverstärker
und Gyrotrone. Die übliche
Elektronenquelle für
Mikrowellenröhren-Bauelemente
ist eine Elektronenemissionskathode, typischerweise in Form von
Wolframkathoden, optional überzogen
mit Bariumoxid oder vermischt mit Thoriumoxid. Die Kathode wird
auf eine Temperatur von etwa 1000°C
aufgeheizt, um eine Elektronenemission in der Größenordnung von Ampere pro Quadratzentimeter
zu bewirken.
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Die
erforderliche Aufheizung der glühelektrischen
Kathoden ruft eine Anzahl von Problemen hervor. Die Lebensdauer
der Kathode ist beschränkt, weil
ihre Bestandteile, beispielsweise Bariumoxid, bei den hohen Betriebstemperaturen
verdampfen. Verarmt sich das Barium, so kann die Kathode (und mithin
die Röhre)
nicht länger
ihre Arbeit verrichten. Zahlreiche Wanderfeldröhren (TWTs) beispielsweise haben
Lebensdauer von weniger als einem Jahr. Außerdem verzögert das benötigte Hochfahren
der Kathoden-Betriebstemperatur die Emission um mehrere Minuten,
was für
die meisten kommerziellen Anwendungen nicht akzeptierbar ist. Darüber hinaus
erfordert die hohe Betriebstemperatur im Allgemeinen ein periphäres Kühlsystem,
beispielsweise ein Gebläse, was
die gesamte Baugröße des Geräts oder
des Systems erhöht.
Wünschenswert
wäre daher
die Entwicklung von Mikrowellenröhren-Bauelemente,
die nicht eine derart hohe Betriebstemperatur erfordern, beispielsweise
Kaltkathoden-Bauelemente.
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Eine
weitere vielversprechende Anwendung von Feldemittern sind dünne, als
Matrix adressierbare Flachbildschirme; vergleiche beispielsweise
Semiconductor International, Dezember 1991, Seite 46; C. A. Spindt
et al., IEEE Transactions on Electron Devices, Vol. 38, 2355 (1991);
I. Brodie und C. A. Spindt, Advances in Electronics and Electron
Physics, herausgegeben von P. W. Hawkes, Vol. 83, S. 1 (1992); und
J. A. Costellano, Handbook of Display Technology, Academic Press,
254 (1992); sowie die US-Patente Nr. 4 940 916; 5 129 850; 5 138
237 und 5 283 500.
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Bekanntlich
gibt es eine Vielfalt von Besonderheiten, die Vorteile der Kathodenwerkstoffe
von Feldemissions-Bauelementen bieten. Der Emissionsstrom ist in
vorteilhafter Weise über
die Spannung steuerbar, wobei Treiberspannungen im Bereich liegen,
die für
handelsübliche
integrierte Schaltungen üblich
sind. Für
typische Bauelementabmessungen (z. B. solche mit einem Gate-Kathoden-Abstand
von 1 μm)
ist für
eine typische CMOS-Schaltung eine Kathode wünschenswert, die Felder bei
25 V/μm
oder weniger emittiert. Die Emissionsstromdichte liegt vorzugsweise
im Bereich von 1–10
mA/cm2 für
Flachbildschirmanwendungen und > 100
mA/cm2 für
Mikrowellen-Leistungsverstärkeranwendungen.
Die Emissionskennwerte sind von einer Quelle zur anderen vorzugsweise
reproduzierbar und stabil innerhalb einer sehr langen Zeitspanne
(mehrere 10000 Stunden). Die Emissionsschwankungen (Rauschen) sind vorzugsweise
gering genug, um eine Beschränkung der
Bauelementleistungsfähigkeit
zu vermeiden. Die Kathode ist vorzugsweise beständig gegen unerwünschte Vorkommnisse
in der Vakuumumgebung, beispielsweise Ionen-Bombardement, chemische Reaktion mit
Restgasen, Extremtemperaturen sowie Lichtbogenbildung. Schließlich ist
die Kathodenfertigung in vorteilhafter Weise billig, d.h., es gibt
keine besonders kritischen Prozesse, die Fertigung ist anpassbar
an eine große
Vielfalt von Anwendungen.
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Herkömmliche
Feldemissionskathoden-Werkstoffe werden typischerweise aus Metall (beispielsweise
No) oder Halbleitermaterial (beispielsweise Si) mit scharfen Spitzen
in Submikrometergröße hergestellt.
Während
für diese
Werkstoffe geeignete Emissions-Kennwerte nachgewiesen wurden, ist
die für
die Emission erforderliche Steuerspannung jedoch relativ hoch (etwa
100 V), bedingt durch ihre hohe Austrittsarbeit und ihre stumpfen (d.h.
Unzureichend scharfen) Spitzen. Diese hohe Betriebsspannung steigert
die schädlichen
Instabilitäten
durch Ionen-Bombardement und Oberflächendiffusion an Emitterspitzen
und erfordert hohe Leistungsdichten, die von einer externen Quelle
bereitgestellt werden müssen,
um die erforderliche Emissionsstromdichte zu erreichen. Die Fertigung
von gleichmäßig scharfen
Spitzen ist schwierig, mühsam und
teuer, insbesondere bei großen
Flächen.
Darüber
hinaus spielt die Verletzlichkeit dieser Werkstoffe gegenüber Bedingungen
in einer typischen Be triebsumgebung eine Rolle, beispielsweise Ionen-Bombardement,
Reaktion mit chemisch aktiven Spezies, sowie Extremtemperaturen.
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Kohlenstoffe
(Diamant und Kohlenstoff-Nanoröhrchen)
sind in jüngerer
Zeit als möglicherweise geeignet
für Elektronenfeldemitter
in Erscheinung getreten. Diamant hat Vorteile aufgrund der negativen
oder nur geringen Elektronenaffinität bezüglich seiner mit Wasserstoff
abgeschlossenen Oberflächen,
allerdings sind hier die technologischen Fortschritte etwas langsam,
bedingt durch die Emissions-Ungleichförmigkeit und die Tendenz zur
Graphitbildung bei Diamant-Emittern, die mit erhöhten Emissionsströmen arbeiten,
beispielsweise oberhalb etwa 30mA/cm2.
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Kohlenstoff-Nanoröhrchen haben
ein großes Längenverhältnis (> 1000) und kleine Spitzen-Krümmungsradien
(≈5–50nm).
Diese geometrischen Besonderheiten, einhergehend mit hoher mechanischer Festigkeit
und chemischer Stabilität
der kleinen Röhrchen,
machen Kohlenstoff-Nanoröhrchen
interessant für
Elektronenfeldemitter, vgl. beispielsweise das deutsche Patent 4
405 768; Rinzler et al., Science, Vol. 269, 1550 (1995); De Heer
et al., Science, Vol. 37, L346 (1998); Saito et al., Jpn. J. Appl.
Phys., Vol. 37, L346 (1998); Wang et al., Appl. Phys. Lett., Vol.
70, 3308 (1997); Saita et al., Jpn. j. Appl. Phys., Vol. 36, L1340
(1997); und Wang et al., Appl. Phys. Lett., Vol. 72, 2912 (1998).
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Unglücklicherweise
sind Kohlenstoff-Nanoröhrchen
typischerweise in der Form von nadelähnlichen oder spaghettiähnlichen
Pulvern verfügbar,
die sich nicht leicht bequem in eine Feldemitter-Bauelementstruktur
einbauen lassen. Allerdings wurden in jüngerer Zeit Verfahren wie beispielsweise
das chemische Niederschlagen aus der Dampfphase dazu eingesetzt,
erfolgreich ausgerichtete Nanoröhrchenanordnungen
auf Substraten auszubilden, vgl. z.B. Ren et al., Science, Vol.
282, 1105 (1998); Li et al., Science, Vol. 274, 1701 (1996) und
de Heer et al., Science, Vol. 268, 845 (1995). Die Emissionseigenschaften
derartiger ausgerichteter Nanoröhrchen-Anordnungen
sind allerdings nicht optimiert worden, deshalb sind Verfahren erwünscht, um
die Emissionseigenschaften solcher ausgerichteter Nanoröhrchen-Anordnungen
zu verbessern.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
Erfindung sorgt für
verbesserte Emissionseigenschaften bei ausgerichteten Nanoröhrchen-Anordnungen
und insbesondere liefern die in jüngerer Zeit aufgedeckten Verfahren
zum Herstellen ausgerichteter Nanoröhrchen-Anordnungen Nanoröhrchen,
die einige unerwünschte
Eigenschaften zeigen. Insbesondere haben die Nanoröhrchen-Enden
die Neigung, von Metallpartikeln oder relativ großen Kohlenstoffzonen
bedeckt zu werden, oder die Nanoröhrchen besitzen selbst eine
ungleichmäßige Höhe (der
Begriff "bedeckt" soll hier nicht
solche Nanoröhrchen
umfassen, die mit einer Kohlenstoffhalbkugel abgeschlossen sind,
deren Durchmesser gleich oder kleiner ist als der Durchmesser des
Nanoröhrchens
selbst). Die bedeckten Enden haben die Neigung, die Feldkonzentration
zu verringern, verglichen mit offenen, beispielsweise abgebrochenen
Enden oder mit mittels Kohlenstoff abgeschlossenen kugelförmigen Enden
kleinen Durchmessers, wobei die ungleichmäßige Höhe dazu führt, dass höhere Nanoröhrchen kürzere Nanoröhrchen elektrisch unwirksam
machen, was die Anzahl von Nanoröhrchen verringert,
die an der Emission teilhaben. (Der Begriff ausgerichtet bedeutet,
dass die durchschnittliche Abweichung von der perfekten Ausrichtung
lotrecht zu der tragenden Oberfläche
an dem Punkt der Oberfläche,
von dem das Nanoröhrchen
ausgeht, weniger als 30° beträgt, beispielsweise
mit Hilfe hochauflösender
Rachterelektronenmikroskopie ermittelt.
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Gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen
einer Feldemitterstruktur geschaffen, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass das Verfahren folgende Schritte aufweist: Bereitstellen
eines Felds ausgerichteter Kohlenstoff-Nanoröhrchen; Abtrennen zumindest
eines Teils der Nanoröhrchen,
so dass die verkürzten Nanoröhrchen in
einer Höhe
innerhalb von 30% einer Referenzdistanz liegen, welche Referenzdistanz
der kleinere Wert von der durchschnittlichen Höhe der verkürzten Nanoröhrchen und der durchschnittlichen Distanz
zwischen benachbarten Nanoröhrchen
ist, so dass mindestens 10% der verkürzten Nanoröhrchen frei von Endkappen sind.
Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Feldemitter geschaffen, welcher
dadurch gekennzeichnet ist, dass er verkürzte Kohlenstoff-Nanoröhrchen auf weist,
wobei die verkürzten
Nanoröhrchen
eine Höhe
aufweisen, die innerhalb von 30% einer Referenzdistanz liegen, welche
der kleinere Wert von der durchschnittlichen Höhe der verkürzten Nanoröhrchen und der durchschnittlichen
Distanz zwischen benachbarten Nanoröhrchen ist, und wobei zumindest
10% der verkürzten
Nanoröhrchen
frei von Endkappen sind.
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Vorzugsweise
sind mindestens 50% der verkürzten
Nanoröhrchen
frei von Endkappen. Die erhaltenen verkürzten Enden bieten die gewünschte Feldkonzentration,
und die resultierende Gleichförmigkeit
der Höhe
steigert die Anzahl von teilnehmenden Nanoröhrchen. Das Verkürzen erfolgt
nach jeder geeigneten Methode. Bei einer Ausführungsform dient ein Hochenergiestrahl
zum Verkürzen
der Nanoröhrchen
einer ausgerichteten Nanoröhrchen-Anordnung
(1). Es ist auch möglich, einen oberen Teil der
Nanoröhrchen
durch selektives Erhitzen einer oxidierenden Atmosphäre abzubrennen
(2). Alternativ werden die Enden der Nanoröhrchen in
Berührung
mit einem geschmolzenen, Kohlenstoff auflösenden Wirkstoff gebracht (3a),
oder mit einem festen Metall, dass eine hohe Kohlenstoff-Lösefähigkeit
besitzt (3b). Bei einer weiteren Ausführungsform
sind die ausgerichteten Nanoröhrchen
in eine feste Matrix eingebettet, die geschnitten oder poliert wird,
um anschließend
geätzt
zu werden, damit die Nanoröhrchen
vorstehen (4a–4b).
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Die
erhaltene Struktur bewahrt die ausgerichtete Orientierung der Nanoröhrchen,
enthält
aber nach wie vor Nanoröhrchen
gleichmäßiger Höhe, die für die Feldemission
geeignete scharfe, kappenfreie Spitzen aufweisen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Ausführungsform
zum Verkürzen
ausgerichteter Nanoröhrchen
gemäß der Erfindung.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform zum
Verkürzen
ausgerichteter Nanoröhrchen
gemäß der Erfindung.
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3A und 3B zeigen
weitere Ausführungsformen
zum Verkürzen
ausgerichteter Nanoröhrchen
gemäß der Erfindung.
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4A–4D zeigen
eine zusätzliche Ausführungsform
zum Verkürzen
ausgerichteter Nanoröhrchen
gemäß der Erfindung.
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5 zeigt
eine Nanoröhrchen-Kathode,
die erfindungsgemäß gefertigt
wurde.
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6 zeigt
eine Wanderfeldröhrenstruktur.
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7 zeigt
eine vergrößerte Ansicht
des Aufbaus einer Elektronenkanone der in 6 gezeigten
Wanderfeldröhre.
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8 zeigt
eine Mehrfachgitterstruktur, die dazu ausgebildet ist, aus einer
erfindungsgemäßen Nanoröhrchen-Kathodenoberfläche einen
Elektronenstrahl zu extrahieren, zu beschleunigen und zu fokussieren.
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9 zeigt
die Herstellung einer mehrlagigen Gitterstruktur unter Verwendung
von Magnetmaskenpartikelstapeln.
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10 zeigt
die Herstellung einer mehrlagigen Gitterstruktur unter Verwendung
länglicher
Maskenpartikel.
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11 zeigt
eine Feldemissions-Flachbildanzeige gemäß der Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Nanoröhrchen-Emitterstruktur
und ihr Herstellungsverfahren
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Beim
Entwurf und bei der Fertigung von effizienten, leistungsstarken
und zuverlässigen
Feldemittern ist eine hohe Emissionsstromdichte wünschenswert,
die erreicht werden soll durch Steigern der Dichte von Nanoröhrchen der
Emitteroberfläche. Die
Schaffung von Kohlenstoff-Nanoröhrchen
mit hoher Dichte auf einer Emitteroberfläche war relativ schwierig,
teilweise deshalb, weil Nanoröhrchen
im allgemeinen eine Anhäufung
von locker verworrenen Nadeln oder spaghettiförmiger Drähte ungleichmäßiger Höhe ähnelt, und
zum Teil deshalb, weil es Probleme bei der Befestigung von Nanoröhrchen an
einem leitenden Substrat gibt. Die in jüngster Zeit aufgedeckten Methoden
zur Bildung ausgerichteter Nanoröhrchen-Felder
machen jedoch die leichtere Erzielung einer höheren Dichte möglich.
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Darüber hinaus
wird die Elektronen-Feldemission dann verbessert, wenn die geometrische
Gestaltung des Emitters klein ist, bedingt durch die Konzentration
des elektrischen Felds in der Nähe
der scharfen Spitzen. Der kleine Durchmesser von Kohlenstoff-Nanoröhren beispielsweise
bis hinunter zu 1,3 nm, sorgt für
eine effektive Feldkonzentration. Allerdings bieten die Enden der
Nanoröhrchen
noch kleinere Krümmungsradien
für verbesserte
Feldkonzentration und Elektronenemission. Tatsächlich ist die Elektronenemission
von Nanoröhrchen-Spitzen einfacher
als die Emission von den Seiten, beispielsweise erfolgt die Spitzenemission
bei viel geringeren Feldstärken.
Folglich ist es von Vorteil, eine Nanoröhrchen-Feldemitterstruktur
zu schaffen, die eine erhöhte
Anzahl von freiliegenden Nanoröhrchen-Enden
aufweist. Darüber
hinaus ist es noch günstiger, scharfe,
kappenfreie Enden zu haben, die in Richtung der Anode eines Emitterbauelements
orientiert sind. Ein weiteres wichtiges Strukturmerkmal eines Nanoröhrchen-Feldemitters
ist die Höhe
der von der Oberfläche
des Substrats vorstehenden Spitzen. Die Gleichförmigkeit des Überstands
ist wichtig, um die Anzahl von an der Emission teilhabenden Spitzen
zu erhöhen.
Insbesondere aufgrund der Abschirmung des lokalen elektrischen Felds
durch die höchsten vorstehenden
Spitzen würde
der Beitrag zur Feldemission von diesem höchsten Spitzen beherrscht, wohingegen
die diesen nahe gelegenen, weniger weit vorstehenden Spitzen nur
einen verringerten Beitrag leisteten. Für Feldemissionsanwendungen haben
sich daher die verkürzten
Nanoröhrchen
mit einer Höhe
innerhalb von 30% der Referenzdistanz, noch mehr bevorzugt innerhalb
von 10% als vorteilhaft erwiesen. Die Referenzdistanz ist kleiner
als die durchschnittliche Höhe
der verkürzten
oder gestutzten Nanoröhrchen
(bezüglich
einer Substratoberfläche)
und die durchschnittliche Distanz zwischen benachbarten Nanoröhrchen.
Für andere
Anwendungen als die Emission, bei spielsweise bei der Energiespeicherung,
besitzen die gestutzten Nanoröhrchen vorzugsweise
eine Höhe
innerhalb von 30% der durchschnittlichen gestutzten Nanoröhrchen-Höhe, bevorzugter
innerhalb von 10%.
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Aus
diesem Grund bildet die Erfindung durch Stutzen ausgerichteter Nanoröhrchen-Felder
eine Struktur mit verbesserter Emitterdichte und Emissionstromdichte.
Die Herstellung der Emitterstrukturen wird im folgenden beschrieben.
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Es
wird eine ausgerichtete Kohlenstoff-Nanoröhrchenanordnung herstellt oder
bezogen. Der exakte Mechanismus des Wachstums ausgerichteter Nanoröhrchen wird
noch nicht richtig verstanden, allerdings sind Verfahren zum Erreichen
dieses Wachstums bekannt, wie oben diskutiert wurde. Diese Fertigungsverfahren
beinhalten das chemische Abscheiden aus der Dampfphase, elektrische
Bogenentladung und Laserablation. Man kann das ausgerichtet Wachstum
verbessern durch ein angelegtes oder natürlich vorhandenes elektrisches
Feld (z.B. im Wachstums-Plasma), während die Nanoröhrchen-Synthese
abläuft.
Weitere Methoden, z.B. der Einsatz von Temperaturgradienten, sind
geeignet, das ausgerichtete Wachstum von Nanoröhrchen zu fördern.
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Anschließend werden
die Nanoröhrchen
verkürzt
oder gestutzt, um Nanoröhrchen
gleicher Höhe mit
scharfen Spitzen zu erhalten. Man kann nach dem Stutzen an den Kohlenstoff-Halbkügelchen
geringen Durchmessers bilden, wie oben diskutiert wurde, sind solche
Halbkügelchen
nicht als Kappen zu betrachten, wenn der Durchmesser nicht größer ist als
der Durchmesser des Nanoröhrchen
selbst. Der durchschnittliche Nanoröhrchen-Durchmesser liegt im
Bereich von etwa 1,3 bis 200nm, abhängig davon, ob die Nanoröhrchen einzelwandig,
mehrwandig oder gebündelt
einzelwandig sind. (Einzelwandige Nanoröhrchen zeigen einen typischen
Durchmesser in der Größenordnung
von 1–5nm
und werden häufig als
Bündel
ausgebildet. Mehrwandige Nanoröhrchen enthalten
zahlreiche konzentrische Graphitzylinder und zeigen einen typischen
Durchmesser in der Größenordnung
von 10–50nm.
Das Längenverhältnis beider
Typen beträgt
typischerweise 100–10000). Die
durchschnittliche Höhe
der ausgerichteten, gestutzten Nanoröhrchen gegenüber dem
Trägersubstrat
ge mäß der Erfindung
liegt typischerweise im Bereich von 0,01 bis 1000 μm, vorzugsweise
im Bereich von 0,1 bis 100 μm.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung, dargestellt in 1, wird
ein Hochenergiestrahl 10 dazu benutzt, eine Anordnung ausgerichteter
Nanoröhrchen 12 zu
verkürzen.
Geeignete Strahlen beinhalten – ohne
Beschränkung – Laserstrahlen, Elektronenstrahlen
und Ionenstrahlen (z.B. Argon- oder Sauerstoffplasma).
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Ionenstrahlen
oder Plasmastrahlen haben Vorteile. Man kann beispielsweise einen
Punktquellenstrahl, eine Mehrzahl paralleler Strahlen oder einen
planaren Strahl einsetzen, entweder im stationären Betrieb oder im Rachterbetrieb
für die
Exposition. Typischerweise wird das Substrat gedreht, um die Gleichmäßigkeit
der Verkürzung
zu verbessern. Die Nanoröhrchen
werden an der Stelle, an der sie mit dem Strahl in Berührung treten,
verdampft, und hierdurch werden die Nanoröhrchen eines nach dem anderen
gestutzt, während
der Strahl durch die ausgerichteten Nanoröhrchen wandert. Optional wird
ein leichtes Saugvakuum oder ein schwacher Gasstrom angesetzt, insbesondere
im Fall eines Laserstrahls, um den Abfall 14 zu beseitigen.
Die höheren
Nanoröhrchen
neigen dazu den ankommenden Strahl zu absorbieren und verdampfen,
wodurch die kürzeren Nanoröhrchen abgeschirmt
werden. Die Strahlenneigung wird vorzugsweise so eingestellt, dass
dieser Abschaffungseffekt erreicht wird. Vorteilhafte Neigungen
liegen typischerweise in einem Faktor von drei von (1nm/dN), gemessen
im Bogenmaß,
wobei dN die durchschnittliche Entfernung zwischen benachbarten
Nanoröhrchen
ist. Für
Beispiele mit geringer Nanoröhrchen-Dichte machen die
Anforderungen an die Kollimierung des Strahls und Anforderungen
an die Flachheit des Substrats diese Ausführungsform relativ schwierig.
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Das
gewünschte
Maß an
Strahlenergie hängt
wesentlich ab von der Beschaffenheit des Strahls, der Größe und der
Dichte der Nanoröhrchen-Feld-Proben
und dem Strahlmodus. Beispielsweise beträgt im Fall eines Argonionen-Strahls, der unter
3° einfällt und
eine typische Partikelenergie von etwa 1keV hat, eine typische Gesamtdosis
von etwa 10–18 cm2.
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2 zeigt
schematisch eine weitere Ausführungsform
zum Stutzen eines ausgerichteten Kohlenstoff-Nanoröhrchen-Feldes
unter Verwendung einer oxidierenden Atmosphäre und eines Temperaturgradienten.
Im wesentlichen sämtliche
Formen festen Kohlenstoffs brennen im Beisein einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre
hoher Temperatur unter Bildung eines Gases, beispielsweise CO oder
CO2. Die brennenden und sich öffnenden
Kohlenstoff-Nanoröhrchen-Enden sind beispielsweise
dargestellt von P.M. Ajayan et al. "Opening carbon nanotubes with oxygen
and applications for filling",
Nature, Vol. 362, 522 (1993). Allerdings wurden die Reaktionen bei
relativ willkürlich
orientierten Nanoröhrchen
durchgeführt,
ohne dass es eine Steuerung des Öffnungsmaßes oder
der Länge
der resultierenden Nanoröhrchen
gab.
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Im
Gegensatz dazu wird ein Teil der ausgerichteten Kohlenstoff-Nanoröhrchen 20 bei
Umgebungs- oder niedriger Temperatur in gesteuerter und vorbestimmter
Weise durch Kontakt mit einem aufgeheizten Körper, beispielsweise einer
heißen
Klinge 22 erhitzt, wozu beispielsweise eine gleitende,
streichende oder rotierende Bewegung ausgeführt wird. Der erhitzte Körper bildet
einen Temperaturgradienten mit hoher Temperatur im oberen Bereich
der Nanoröhrchen 20 und
einer geringeren Temperatur im unteren Bereich. Solche Bereiche
der Nanoröhrchen 20,
die eine kritische Temperatur von beispielsweise 40°C oder darüber erreichen,
reagieren mit Sauerstoff und brennen weg. Die kritische Temperatur
für das
Brennen der Nanoröhrchen
hängt vom
Sauerstoff-Partialdruck
innerhalb der Atmosphäre,
der Zeit der Berührung
zwischen der heißen
Klinge und den Kohlenstoff-Nanoröhrchen
sowie dem Durchmesser jedes Nanoröhrchens (jedes Nanoröhrchen-Bündels).
Die Verwendung einer heißen
Klinge 22 spezieller Form, oder eines anderen scharfen,
konzentrierten Körpers,
verringert das Ausmaß des
Brennens bereits gestutzter Nanoröhrchen. In vorteilhafter Weise
dient ein Distanzstück
dazu, eine gewisse Überstreichungshöhe oberhalb
des Trägersubstrats 24 aufrecht
zu erhalten (beispielsweise ein Paar Schienen konstanter Höhe, die
in der Nähe
des Rands der Nanoröhrchen-Feld-Probe
platziert sind). Man kann mit einem einzigen Hub oder mit mehreren
Hüben der
Klinge 22 arbeiten.
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Der
erhitzte Körper
ist im allgemeinen aus metallischem oder keramischem Werkstoff gebildet und
hat beliebige geeignete Form oder Gestalt. Er wird mit einer geeigneten
Methode auf eine Solltemperatur erwärmt. Beispielsweise besteht
die Möglichkeit,
den Körper
in einen Ofen einzubringen, bis er die gewünschte Temperatur hat, man
kann den Körper
lokal erhitzen, beispielsweise kann man eine Rasierklinge verwenden,
die teilweise in eine Brennerflamme gehalten wird, oder man kann
von elektrisch erhitztem Material Gebrauch machen, beispielsweise
kann man eine einen hohen Widerstand aufweisende Heizelementlegierung
verwenden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, von einer Flamme selbst
Gebrauch zu machen, indem die Flammenrichtung und die Intensität der Flamme
exakt gesteuert werden. (Im Rahmen der Erfindung bildet dann eine
solche Flamme den "aufgeheizten
Körper"). Die Temperatur
der Klingenspitze, welche mit Nanoröhrchen in Berührung tritt,
beträgt
mindestens 400°C, vorzugsweise
mindestens 600°C.
Abhängig
von den gewünschten
Maß der
Steuerung und der gewünschten
Geschwindigkeit bei der Verkürzung
kann man beispielsweise eine 100%-Sauerstoffatmosphäre oder
eine verdünnte
Sauerstoffatmosphäre
einsetzen, (beispielsweise Luft oder 5% O2 in
Ar). Weiterhin ist es möglich,
von einer vollständigen
oder Teil-Kohlendioxidatmosphäre
Gebrauch zu machen. Mit Kontrollproben kann man in einfacher Weise
die angemessenen Bedingungen für
die Verkürzung
der Nanoröhrchen
gemäß dieser
Ausführungsform
ermitteln.
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Bei
einer anderen Ausführungform
erfolgt die Verkürzung
der Nanoröhrchen
dadurch, dass Kohlenstoff von den Nanoröhrchen-Enden in ein schmelzflüssiges Metall
hinein aufgelöst
wird (3A), oder mit Feststoffmetall
aufgelöst
wird (3B). Die relativ hohe Löslichkeit
von Kohlenstoff in gewissen flüssigen
oder festen Metallen ist bekannt. Wie in 3A dargestellt
ist, werden die gewachsenen Enden der ausgerichteten Nanoröhrchen 30 eingetaucht
in ein geschmolzenes, kohlenstofflösendes (d.h. Kohlenstoff-lösliches)
Metall 32, und zwar bis zu dem Pegel der gewünschten
Verkürzungshöhe, um anschließend aus
der Schmelze entfernt und abgekühlt
zu werden. Um ein Oxidieren der Schmelze zu vermeiden, erfolgt die
Reaktion vorzugsweise in einer inerten Atmosphäre wie beispielsweise Ar, oder
in einer reduzierenden Atmosphäre, beispielsweise
H2. Falls erwünscht, werden verbliebene Metallüberzüge oder Abfall
in der Nähe
der Enden der verkürzten
Nanoröhrchen
durch Säure
aufgelöst,
um reine gestutzte Spitzen freizulegen. Beim Einsatz von Flüssig-Löslichkeit
für die
Verkürzung von
Nanoröhrchen
gemäß der Erfindung
werden vorzugsweise geschmolzene Metalle verwendet, die sowohl einen
relativ niedrigen Schmelzpunkt als auch eine hohe Löslichkeit
für Kohlenstoff
aufweisen, obschon Metalle mit höherem
Schmelzpunkt, beispielsweise Eisen, möglich sind. Um ein Beispiel
zu geben: geeignet sind Seltenerdmetalle, wie z.B. Ce (Schmelzpunkt
998°C; Flüssig-Löslichkeit
von Kohlenstoff bei 900°C
bei =25 Atom-% Kohlenstoff und La-Schmelzpunkt 918°C). Es besteht
auch die Möglichkeit,
Legierungen mit noch niedrigerem Schmelzpunkt derartiger Stoffe
zu verwenden, z.B. Ce in Verbindung mit 28 Atom-% Cu (Schmelzpunkt
424°C), oder
La mit 30 Atom-% Ni (Schmelzpunkt 532°C). Es können auch verschiedene andere
Legierungen verwendet werden, insbesondere solche, die mindestens
ein Seltenerdmetall und mindestens ein Nicht-Seltenerdmetall enthalten,
beispielsweise ein Übergangsmetall.
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3B zeigt
die Verwendung eines Feststoff-Diffusionsauflösevorgangs von Kohlenstoff
im Gegensatz zum Einsatz von geschmolzenem Metall. Insbesondere
wird ein Festmetall oder eine Festlegierung 40 mit hoher
Feststoff-Löslichkeit
für Kohlenstoff,
beispielsweise Ce, La, La-Ni, Fe oder Mn, auf eine hohe Temperatur
von z.B. 400–1000°C in einer inerten
oder reduzierenden Atmosphäre
erhitzt. Die ausgerichteten Nanoröhrchen 42 werden dann
etwas gegen das heiße
Festmetall 40 gerieben, vorzugsweise in einer Bewegung
mit wiederholten Hüben,
bis eine gewünschte
Länge der
Enden der Kohlenstoff-Nanoröhrchen 42 durch
die Feststoffdiffusion aufgelöst
ist. Es besteht die Möglichkeit,
die Reibbewegung linear, drehend oder auf Zufallsbasis auszuführen. Mindestens
ein Distanzstück 44 dient
vorzugsweise zum Steuern der Verkürzungshöhe und befindet sich den Nanoröhrchen 42 und
dem heißen, kohlenstoffauflösenden Metall 40.
Bei diesem Feststoff-Verfahren wird die Temperatur des kohlenstoffauflösenden Festmetalls
oder der Festlegierung vorzugsweise auf mindestens 20°C unterhalb
des Schmelzpunkts erhalten.
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Eine
weitere Ausführungsform
zum Stutzen ausgerichteter Kohlenstoff-Nanoröhrchen ist in den 4A bis 4D dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform werden
die ausgerichteten Kohlenstoff-Nanoröhrchen 50 im wesentlichen
in eine Feststoffmatrix 52 eingekapselt, wie in den 4A und 4B gezeigt
ist. Das Einkapseln erfolgt unter Einsatz jedes geeigneten Matrixmaterials,
einschließlich Metalle,
Polymere (darunter Epoxywerkstoffe), Keramikmaterial oder Verbundwerkstoffe.
Beispielsweise wird in das Nanoröhrchen-Feld
ein schmelzflüssiges Metall
oder eine schmelzflüssige
Legierung eines Lots mit niedrigem Schmelzpunkt infiltriert, welche sich
anschließend
verfestigen kann. Vorzugsweise enthält ein solches Metall oder
eine solche Legierung eine geringe Beimischung eines Karbidbildenden Elements
zum besseren Benetzen der Nanoröhrchen (z.B.
Ti, V, Cr, Mn, Fe, Zr, Nb, Mo, Hf, Ta, W). Typischerweise beträgt die Anzahl
der Atome des Karbidbildenden Elements nicht mehr als 50% der Anzahl von
Kohlenstoffatomen in den Nanoröhrchen.
Außerdem
besteht die Möglichkeit,
die Nanoröhrchen
in einer Metallsalzlösung
einzukapseln, z.B. CuCl2, CuSo4 oder
InC3, aufgelöst in Wasser oder einem Lösungsmittel,
und optional ein wasser- oder lösungsmittellösliches
Bindemittel enthalten, infiltriert in das Nanoröhrchen-Feld, woraufhin der
Verbundstoff getrocknet und gebacken wird, um das Metallsalz zu
einer metallischen Matrix zu reduzieren. Außerdem sind Polymer-Verkapselungsstoffe
möglich
(elektrisch leitend oder nicht-leitend).
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Die
Verbundstruktur 54, die ausgerichtete Nanoröhrchen 50 enthält, welche
in eine Feststoffmatrix 52 eingebettet sind, wird dann
parallel zum Substrat des Nanoröhrchen-Felds
geschnitten oder poliert, um verkürzte Nanoröhrchen 56 zu erhalten, wie
dies in 4C gezeigt ist. Die geschnittene
oder polierte Oberfläche
dieser Struktur wird dann etwas geätzt, z.B. mit einer Säure oder
einer Basis im Fall einer Metallmatrix, oder mit Wasser oder einem
Lösungsmittel
im Fall einer wasserlöslichen
oder durch Lösungsmittel
löslichen
Matrix. Dieser letzte Verarbeitungsschritt bildet eine gewünschte Struktur 60, die
abstehende Nanoröhrchen 58 mit
verkürzten
Enden und relativ gleichmäßiger Höhe enthält.
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Das
ausgerichtete und verkürzte
Nanoröhrchen-Feld,
welches erfindungsgemäß hergestellt wurde,
ist für
eine Vielfalt von Bauelementen nützlich, darunter Mikrowellen-Vakuumröhren, Feldemissions-Flachbildschirme
und Wasserstoff-Speicherbauelemente, wie im folgenden beschrieben
wird.
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Bauelemente, die Nanoröhrchen-Emitterstrukturen beinhalten
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Die
gemäß obiger
Erläuterung
hergestellten Emitterstrukturen eignen sich für eine Vielfalt von Bauelementen
und Bauteilen, darunter Mikrowellen-Vakuumröhren sowie Feldemissions-Flachbildschirme.
Aufgrund der effizienten Elektronenemission bei niedrigen angelegten
Spannungen im Beisein einer Beschleunigungs-Gate-Elektrode in enger Nachbarschaft
zu der Emissionsquelle (typischerweise bei einem Abstand von 1–10μm) ist es
von Vorteil, zahlreiche Gate-Öffnungen
in der Emitterstruktur zur Verfügung
zu haben, um die Leistungsfähigkeit
der Struktur zu verbessern. Insbesondere ist eine Mikrometer-Gate-Struktur kleinen
Maßstabs
mit zahlreichen Gate-Öffnungen
von Vorteil bei der Erzielung eines hohen Emissionswirkungsgrads.
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Dementsprechend
ist bei den Emissionsbauelementen gemäß der Erfindung in vorteilhafter
Weise vor der hier beschriebenen Nanoröhrchen-Emitterstruktur eine
Gitterstruktur ausgebildet. Das Gitter ist ein leitendes Element,
welches sich zwischen der elektronenemittierenden Kathode und der
Anode befindet. Es ist von der Kathode getrennt, liegt allerdings
hinreichend nahe bei dem Nanoröhrchen-Emitter,
um Emissionen anzuregen (typischerweise innerhalb eines Bereichs
von 10μm
der emittierenden Nanoröhrchen-Spitzen).
Dennoch ist dieser geringe Abstand nur dann möglich, wenn die Emitterspitzen
eine relativ gleichmäßige Höhe aufweisen.
Wie bereits oben diskutiert, schafft das Fertigungsverfahren gemäß der Erfindung
Nanoröhrchen-Spitzen
mit einer solchen Gleichmäßigkeit.
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Das
Gitter ist von der Kathode typischerweise durch eine elektrisch
isolierende Schicht getrennt, beispielsweise aus Aluminiumoxid oder
Siliziumdioxid. Vorzugsweise enthält die erfindungsgemäße Gitterstruktur
eine elektrisch leitende Schicht, beispielsweise einen dünnen Film
oder eine dünne
Folie, mit einer Vielzahl von Öffnungen.
Innerhalb jeder Öffnung
emittieren zahlreiche Nano röhrchen
Elektroden, wenn zwischen die Kathode und das Gitter ein Feld gelegt
wird.
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Die
Abmessungen der Gitteröffnungen
liegen typischerweise im Bereich von 0,05 bis 100μm bei durchschnittlicher
maximaler Abmessung (beispielsweise dem Durchmesser), vorzugsweise
beträgt
die Abmessung mindestens 0,1μm
und noch mehr bevorzugte mindestens 0,2μm, um eine einfache Fertigung
zu ermöglichen.
Die durchschnittliche maximale Bemessung beträgt vorzugsweise nicht mehr
als 20μm
und noch mehr bevorzugt nicht mehr als 5μm, um die Dichte der Gitteröffnungen
zu steigern und gleichzeitig die zum Erzielen einer Elektronenemission
erforderliche Spannung zu senken. Kreisförmige Öffnungen sind deshalb von Vorteil,
weil sie einen angestrebten kollimierten Elektronenstrahl mit einer
relativ geringen Bewegungsenergie-Streuung liefern. Die Dicke des
Gitterleiters liegt typischerweise im Bereich von 0,05–10μm, vorzugsweise 0,05–10μm. Das Gitterleitermaterial
wird typischerweise ausgewählt
aus Metallen wie Cu, Cr, Ni, Nb, Mo, W oder deren Legierungen, allerdings
ist auch die Verwendung leitender Keramikwerkstoffe möglich, beispielsweise
Oxiden, Nitriden und Carbiden. Die mit Öffnungen versehene (oder perforierte)
Gitterstruktur wird typischerweise mit Hilfe herkömmlicher
Dünnschicht-Niederschlagung
und photolithographisches Ätzen
hergestellt.
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Vorzugsweise
ist das Gitter eine mit Öffnungen
in hoher Dichte ausgestattete Gate-Struktur, wie sie in den US-Patenten
5 681 196 und 5 698 934 beschrieben ist. Die Kombination aus sehr
feinen Nanoröhrchen-Emittern
hoher Dichte mit einer hochdichten Gateöffnungsstruktur ist von besonderem
Vorteil. Eine solche hochdichte Gateöffnungsstruktur wird in geeigneter
Weise gebildet durch Verwendung von Partikelmasken im Mikrometer-
oder Submikrometerbereich. Speziell werden nach der Bildung der
Nanoröhrchen-Emitterstruktur
Maskenpartikel (Metall-, Keramik- oder Kunststoffpartikel mit typischen
maximalen Öffnungen
von weniger als 5μm
und vorzugsweise weniger als 1μm)
auf die Emitteroberfläche beispielsweise
durch Sprühen
oder Sprengen aufgebracht. Auf die Maskenpartikel wird beispielsweise durch
Aufdampfen oder Zerstäuben
eine dielektrische Filmschicht, beispielsweise aus SiO2 oder
Glas niedergeschlagen. Auf das Dielektrikum wird eine leitende Schicht
aufgebracht, beispielsweise aus Cu oder Cr. Aufgrund des Abschaffungseffekts
besitzen die Emitterbereich unterhalb jedes Maskenpartikels keinen
dielektrischen Film. Dann werden die Maskenpartikel leicht weggebürstet oder
weggeblasen, so dass eine Gateelektrode übrig bleibt, die eine hohe
Dichte der Öffnungen
besitzt. 5 zeigt eine derartige Partikelmaskenmethode.
Die Maskenpartikel 70 befinden sich oberhalb der vorstehenden
Nanoröhrchen-Emitter 71.
Nach dem Niederschlagen der Isolierschicht 73 und der Gitterleiterschicht 74 auf den
Leiter 75, der sich auf dem Substrat 76 befindet, versperren
die Maskenpartikel 70 Bereiche der Nanoröhrchen-Emitter 71.
Werden die Maskenpartikel 70 entfernt, liegen Nanoröhrchen 71 durch
die erhaltenen Öffnungen
hindurch frei. Die resultierende Struktur kann dann in ein Bauelement
eingebracht werden.
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6 ist
ein schematischer Querschnitt eines typischen Mikrowellen-Vakuumröhrenbauelements,
hier in Form einer Wanderfeldröhre
(TWT). Das Röhrenbauelement
enthält
eine Vakuumröhre 80,
eine Elektronenquelle in Form einer Elektronenkanone 81,
ein Eintrittsfenster 82 zum Einleiten eines Mikrowellen-Eingangssignals,
eine Wechselwirkungsstruktur 83, wo die Elektronen mit
dem Eingangssignal interagieren, und ein Mikrowellen-Austrittsfenster 84,
wo aus den Elektronen abgeleitete Mikrowellenleistung aus der Röhre entnommen
wird. Im Fall einer TWT gibt es noch weitere Komponenten, beispielsweise
einen (nicht dargestellten Fokussiermagneten zum Fokussieren des
Elektronenstrahls im Verlauf der Wechselwirkungsstruktur 83, einen
Kollektor 85 zum Sammeln des Elektronenstrahls, nachdem
die Mikrowellenausgangsleistung erzeugt wurde, und einen (nicht
dargestellten) internen Dämpfer
zum Absorbieren von Mikrowellenleistung, die aufgrund von Fehlanpassungen
am Ausgang in die Röhre
zurück
reflektiert wurde. Bei einer TWT besteht die Wechselwirkungszone 83 typischerweise
aus einer leitenden Wendel bei Breitbandanwendungen und aus einer
gekoppelten Hohlraumzone bei Hochleistungsanwendungen.
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Die
Elektronenkanone 81 ist eine Elektronenquelle, welche einen
Elektronenstrahl erzeugt, beschleunigt und fokussiert, so dass er
einer gewünschten
Bahn folgt und die Kanone verlässt. 7 zeigt
eine herkömmliche
Elektronenka none mit einer Emissionskathode 90, einem oder
mehreren Gittern 91 zum Induzieren der Emission von Elektronen,
Fokussierelektroden 92 zum Fokussieren der Elektronen zu
einem Strahl, und einer mit einer Öffnung versehenen Anode 93 zur
weiteren Richtung des Strahls 94 in die Wechselwirkungsstruktur 83.
Bei TWT-Anwendungen ist ein langer, dünner Elektronenstrahl mit relativ
geringer Spannung und hoher Stromdichte von Vorteil. Elektronenkanonen
gibt es in einer Form von einer ebenen Kathode, der eine ebene Anode gegenübersteht,
bis hin zu komplizierteren Ausgestaltungen wie Pierce-Kanonen, kegelförmigen Diodenelektroden,
konzentrischen Zylindern oder Kathoden in Form einer kugelförmigen Kappe
(vgl. z.B. A.W. Scott, oben).
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Beim
Betrieb des in den 6 und 7 dargestellten
Geräts
wird ein Elektronenstrahl 94 von der Kathode 90 durch
ein Gitter 91 und die Anode 93 angelegte Hochspannungen
beschleunigt. Dann wird der Elektronenstrahl in die Wechselwirkungsstruktur 83 eingeschossen,
wo er mit dem Mikrowelleneingangssignal zur Wechselwirkung gelangt,
demzufolge der Strahl 94 verstärkt wird, wenn die Elektronen und
das Signal gemeinsam durch die Wechselwirkungsstruktur 83 wandern.
Die Elektronen laufen vorzugsweise mit gleicher Geschwindigkeit
wie das Mikrowellensignal durch die Wechselwirkungsstruktur 83.
Die Leistung des Eingangssignals moduliert den Elektronenstrahl 94,
und der modulierte Elektronenstrahl 94 erzeugt eine verstärkte Form
des Eingangssignals am Ausgang 84.
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Die
Kathode 90 und das Gitter 91 bilden die Elektronenquelle
für den
Elektronenstrahl in der in 6 dargestellten
TWT. Die Kathode weist vorzugsweise folgende Eigenschaften und Fähigkeiten auf:
(1) sie bildet eine Oberfläche,
die frei Elektronen emittierten kann, ohne dass die Notwendigkeit
einer äußeren Anregung
besteht, beispielsweise durch Erwärmen oder Bombardement (2)
sie liefert eine hohe Stromdichte, (3) sie besitzt eine lange Betriebslebensdauer
ohne Beeinträchtigung
ihrer anhaltenden Elektronenemissionsfähigkeit, (4) sie ermöglicht die Erzeugung
eines schmalen Strahls geringer Streuung der Elektronen-Bewegungsenergie,
und (5) sie gestattet die Erzeugung eines modulierten Elektronenstrahls
an oder in der Nähe
der Kathode. Im Gegensatz zu herkömmlichen Elektronenemissionskathoden
zeigen Kaltkathoden mit ausge richteten vorstehenden Nanoröhrchen-Emittern
diese Eigenschaften. Insbesondere sind Kaltkathoden auf Nanoröhrchen-Basis
in der Lage, eine rasche Emission bei Raumtemperatur zu erzeugen,
wenn ein elektrisches Feld angelegt wird. Sie ermöglichen
die Bildung eines modulierten Elektronenstrahls über eine Distanz von wenigen
Mikrometern (so im Fall der Strahlenmodulation, die direkt durch
die Gitter erfolgt), sie ermöglichen
die Verwendung einer verkürzten
Wechselwirkungszone und führen
zu einem leichteren kompakteren Bauteil.
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Werden
Kaltkathoden auf Nanoröhrchen-Basis
in Mikrowellen-Vakuumbauelementen eingesetzt, so ist es empfehlenswert,
den Elektronenstrahl im einem gewissen Bereich gestreut zu halten.
Elektronen treten aus der Kathodenoberfläche mit einer von 0 verschiedenen
Geschwindigkeit aus und auch unter verschiedenen Winkeln bezüglich der
Oberflächen-Normalen.
Die feldemittierten Elektronen haben damit eine Verteilung der Bewegungsenergiewerte
in Richtung der Elektronenstrahlbahn. Diese Effekte – die zufällige Emission
der Elektronen, die unerwünschte
Bewegungsenergie rechtwinklig zu dem Weg von der Kathode hin zu
der Anode, und das daraus resultierende Kreuzen der Elektronenbahnen im
mikroskopischen Maßstab – verringern
sämtlich die
Leistungsfähigkeit
des Mikrowellenverstärkers durch
Bildung von Schrotrauschen und durch abträglichen Einfluss auf den kleinstmöglichen
Durchmesser, den ein konvergierender Strahl erreichen kann. Deshalb
ist es wünschenswert,
zu verhindern, dass Elektronenstrahlen aus unterschiedlichen Öffnungen in
dem Gitter austreten, es sei denn, die Elektronenstrahlen sind nahezu
parallel. Speziell dann, wenn die Elektronen austreten und dabei
einzeln divergieren, nimmt die räumliche
Phasendichte des resultierenden Strahls ab, da sich an jedem gegebenen Punkt
Elektronen finden, die eine Vielfalt unterschiedlicher Bewegungsenergien
besitzt.
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Man
kann den Streuwinkel der Elektronen aus jeder Temperatur dadurch
verringern, dass man in der Öffnung
eine elektrostatische Linse bildet. Allerdings beschränkt das
Liouville'sche Theorem
das Ausmaß,
bis zu dem eine Linse dazu dienen kann, die senkrechte Bewegungsenergiestreuung
zu verringern. Wenn die emittierende Fläche so groß ist wie die Linsenöffnung,
erreicht man praktisch keine Verbesserung. Wenn die emittierende
Fläche
kleiner als die Linsenöffnung
ist, kann man die lotrechte Bewegungsenergieverteilung verringern
(mit entsprechender Ausgestaltung der Linse) um das Verhältnis des Radius' der emittierenden
Fläche
zu dem Radius der Linse.
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Daher
ist es wünschenswert,
eine Emission lediglich von kleinen Flecken in der Nähe des Zentrums
jeder Öffnung
zu gestatten, d.h., auf höchstens 70%
der Fläche
und vorzugsweise höchstens
50% der Fläche
der Öffnung.
Man kann die Emission steuern, indem man das Substrat in der Weise
mit einem Muster versieht, das für
eine Mehrzahl von emittierenden Öffnungen
nur eine kleine Fläche
(kleiner als die Öffnungsfläche) elektrisch
leitend ist. Außerdem ist
es möglich,
den Nanoröhrchen-Einbauprozess
so zu steuern, dass lediglich der mittlere Bereich innerhalb der
emittierenden Öffnung
aktiviert wird und Elektronen emittiert, beispielsweise durch Niederschlagen
einer nicht-emittierenden Überschicht
auf die Nanoröhrchen-Emitter
an sämtlichen
Stellen außer
in der Mitte der Öffnung.
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Ein
mehrschichtiges, mit Öffnungen
versehenes Gitter eignet sich zum Reduzieren des Divergenzwinkels.
Bei einem solchen mehrschichtigen Gitter wird das erste Gitter auf
negativem Potential gehalten. Das erste Gitter weist typischerweise
0,05 bis 10 seiner durchschnittlichen maximalen Öffnungsgröße auf (z.B. der Durchmesser
im Fall von runden Öffnungen)
oberhalb der Kathode, vorzugsweise 0,3–2. Typischerweise sind die Öffnungen
rund und besitzen einen Durchmesser von 0,05 bis 100μm (vorzugsweise
mindestens 0,1μm
und noch mehr bevorzugt mindestens 0,2μm. Dieses erste Gitter verringert
das elektrische Feld an der Kathodenoberfläche in der Nähe der Lochkante
und unterdrückt
dadurch die Emission vorzugsweise von der Kante her. Sukzessive
angeordnete Gitter haben typischerweise positive Spannung bezüglich der
Kathode. Die mehrlagige Gitterstruktur besitzt mindestens zwei Schichten,
vorzugsweise mindestens vier Schichten von Gitterleitern, wie in 8 gezeigt
ist. Gitterleiter 100A, 100B, 100C und 100D sind
durch Isolatoren 101A, 101B, 101C und 101D voneinander
getrennt und definieren ausgerichtete Öffnungen 102. Innerhalb
jeder Öffnung 102 angeordnete
Nanoröhrchen-Emitter 103 werden
von einem Kathodeleiter 104 gehalten, der sich auf einem
Substrat 105 befindet. Die Gitterleiter 100A–100D ermöglichen
es den Elektronenstrahlen, während
ihres Laufs fokussiert zu werden. Die erste Gitterschicht, die den
Emittern am nächsten
ist (die Schicht 100A) wird grundsätzlich negativ vorgespannt,
um die senkrechte Bewegungsenergie zu unterdrücken durch Unterdrückung der
Feldemission in der Nähe
des Randes der Gitteröffnungen 102.
Eine negative Vorspannung am ersten Gitter fokussiert außerdem einen
divergierenden Elektronenstrahl zu einem Strahl, dessen Bewegungsenergie
eher parallel zu der Oberflächen-Normalen
verläuft.
(Ein Einzelgitter zeigt ähnliche
günstige
Eigenschaften dann, wenn das von der Anode angelegte Feld ausreichend
groß ist,
um eine Emission auch dann zu erzwingen, wenn ein negativ geladenes
Gitter vorhanden ist. Allerdings haben Mehrfachgitter den Vorteil,
dass die an der Anode erforderliche Spannung geringer ist und dass
ein besser kollimierter Elektronenstrahl gebildet wird.)
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Die
mehrlagige Gitterstruktur wird hergestellt durch übliches
Dünnschicht-Niederschlagen und
mit Hilfe von photolithographischen Methoden. Außerdem ist es möglich, die
Gitterstruktur nach 8 durch eine Partikelmaskenmethode
herzustellen, wie sie oben diskutiert wurde, und wie in den 9 und 10 gezeigt
ist. Die Dicke der Gitterleiterschichten 100A–100D liegt
typischerweise im Bereich von 0,05 bis 100μm, vorzugsweise 0,1 bis 10μm. Die Gitterleiterschichten
werden allgemein ausgewählt
aus einem Metall wie Cu, Cr, Ni, Nb, Mo, W oder Legierungen aus
diesen Elementen, allerdings ist auch die Verwendung leitender Keramikstoffe
möglich,
beispielsweise von Oxiden, Nitriden und Carbiden. Die Isolatorschichten 101A–101D werden
typischerweise aus Werkstoffen wie Kieselerde oder Glas gebildet.
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In 9 sind
die Maskenpartikel 106 typischerweise ferromagnetisch (z.B.
Fe, Ne, Co oder deren Legierungen). Die gewünschte Partikelgröße liegt
typischerweise im Bereich von 0,1 bis 20μm durchschnittlichen Durchmessers.
Während
der Platzierung der Partikel, beispielsweise durch Aufsprengen auf
die Nanoröhrchen-Emitterstruktur,
wird ein vertikales Magnetfeld angelegt, welches die ferromagnetischen
Partikel 106 dazu bringt, eine vertikal längliche
Kugelkette zu bilden, die mindestens zwei Partikel enthält. Einige
der Kugelketten können
mehr Partikel enthalten als andere, dies ist jedoch für den Zweck
des Niederschlagens der mehrschichtigen Gitterstruktur unerheblich.
Nach dem abwech selnden Niederschlagen eines isolierenden Distanzfilms (101A–101D)
und eines Gitterleiterfilms (100A–100D) zu einem mehrlagigen
Stapel werden die ferromagnetischen Partikel 106 entfernt,
beispielsweise durch magnetisches Abziehen mit Hilfe eines Dauermagneten
oder durch chemisches Ätzen.
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Eine
alternative Partikelmaskemethode ist schematisch in 10 dargestellt.
Bei diesem alternativen Verfahren werden längliche oder gestreckte ferromagnetische
Partikel 107 im Beisein eines vertikalen Magnetfeld derart
aufgesprengt, dass sie vertikal aufrecht nach oben stehen, um als
Maskenpartikel während
des Niederschlagens der mehrlagigen Gitterstruktur (100A–100D und 101A–101D)
auf dem Substrat 105, der leitenden Schicht 104 und
den Nanoröhrchen-Emittern 103 zu
fungieren. Die Partikelmaske wird anschließend in der bereits erläuterten Weise
entfernt. Die länglichen
Maskenpartikel 107 haben typischerweise eine durchschnittliche
axiale Maximalabmessung, beispielsweise einen Durchmesser, im Bereich
von 0,1–20μm. Es ist
ebenfalls möglich,
die Partikel 107 z.B. durch eine Dünnschichtniederschlagung zu
bilden (beispielsweise durch Aufstäuben, Aufdampfen oder stromloses
Niederschlagen) des Maskenmaterials durch eine (nicht gezeigte)
perforierte Schablone, die in passender Höhe oberhalb der Nanoröhrchen-Emitter
platziert wird. Geeignete Werkstoffe für die länglichen Maskenpartikel 107 umfassen
Metalle wie z.B. Cu, Al, Ni, leicht in Wasser oder einem Lösungsmittel
lösliche Polymere
(beispielsweise Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyacrylamid,
Acryl und Nitril-Butadien-Styrol (ABS)), flüchtige Polymere (z.B. PMMA)
oder leicht lösliche
Salze (z.B. Na, Cl). Nach dem Niederschlagen der Partikel wird die
Schablone entfernt, und es wird die mehrlagige Gitterstruktur ausgebildet.
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Die
Kathoden- und Gatestruktur nach 8, die in
einem Mikrowellenverstärker
verwendet wird, muss nicht notwendigerweise eine flache Oberflächengeometrie
besitzen. Es besteht die Möglichkeit, einen
ungeformten massiven Nanoröhrchen-Verbundemitter
oder ein gekrümmtes
Substrat zu verwenden, auf welchem Dünnschichtarray-Emitter angebracht
sind. Das gekrümmte
Substrat wird z.B. hergestellt durch Ätzen oder mechanisches Polieren (z.B.
im Fall von Werkstoffen wie Si) oder durch plastisches Verformen
(z.B. im Fall von duktilen Metallen wie Cu, Mo, Nb, W, Fe, Ni oder
deren Legierungen).
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Vorzugsweise
wird die Nanoröhrchen
enthaltende Kathoden- und Mehrlagengitterstruktur nach 8 in
einer TWT verwendet anstelle einer thermischen Emissionskathode.
Außerdem
wird vorzugsweise die in 8 gezeigte Kathoden-/Gitterstruktur etwas
konkav ausgebildet, um die emittierten Elektronen zu einem Strahlenbündel zu
fokussieren.
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Die
in 8 gezeigte Nanoröhrchen-Emitterstruktur verringert
die senkrechte Bewegungsenergiestreuung von aus der Kathode austretenden Elektronen
aufgrund von vier Merkmalen: (1) es ist eine Niederspannungsemission
wünschenswert,
um eine geringe Strahlstreuung zu erreichen. Wenn die Emittergeometrie
unverändert
beibehalten wird, entwickelt sich die senkrechte Bewegungsenergiestreuung
mit der Quadratwurzel der Emissionsspannung. Die Verwendung von
vorstehenden Nanoröhrchen-Emittern
ermöglicht
eine Niederspannungsemission und folglich eine verringerte senkrechte
Bewegungsenergie bei dem Mikrowellenverstärkerbetrieb. (2) Die Elektronenemission
wird beschränkt
auf den mittleren Flächenbereich,
der viel kleiner ist als die gesamte Gitteröffnungsfläche. (3) Der Elektronenstrahl
wird durch den Stapel der mehrlagigen Gitterstruktur fokussiert.
(4) Ein konkaves Substrat fokussiert den Elektronenstrahl zusätzlich.
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Es
besteht auch die Möglichkeit,
die Nanoröhrchen-Emitter
gemäß der Erfindung
zu einer Feldemissions-Flachbildschirmanordnung auszubilden. Eine
solche Flachbildanzeige wird z.B. durch Diodenbildung (Kathoden-Anoden-Konfiguration) oder durch
Trioden-Ausgestaltung (d.h. Kathoden-Gitter-Anoden-Struktur) gebildet.
Vorzugsweise wird eine Gitterelektrode verwendet, noch mehr bevorzugt eine
mit in hoher Dichte angeordneten Öffnungen versehen Gatestruktur,
die in der Nähe
der Nanoröhrchen-Emitter-Kathode
platziert wird, wie oben erläutert
wurde.
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Für Anzeigeanwendungen
besteht das Emittermaterial (die Kaltkathode) in jedem Pixel der
Anzeige möglichst
aus mehreren Emittern, was unter anderem dem Zweck dient, die Emissionskennwerte zu
mitteln und eine Gleichmäßigkeit
der Anzeigequalität
zu garantieren. Aufgrund der nanoskopischen Natur der Kohlenstoff-Nanoröhrchen bildet
der Emitter zahlreiche Emittierenden, typischerweise mehr als 104 emittierende Spitzen pro Pixel mit einer
Größe von 100 × 100μm2, wenn man von einer 50%-igen Nanoröhrchen-Dichte
mit einem Röhrchendurchmesser
von 10–100μm ausgeht.
Vorzugsweise beträgt die
Emitterdichte gemäß der Erfindung
mindestens 1/μm2, bevorzugter mindestens 10/μm2. Wegen der effizienten Elektronenemission
bei niedriger angelegter Spannung, die typischerweise im Beisein
der Beschleunigungs-Gateelektrode in enger Nachbarschaft (typischerweise
bei einem Abstand von 1μm) erreicht
wird, ist es zweckdienlich, mehrere Gateöffnungen in einem gegebenen
Emitterflächenbereich zu
verwenden, um die Fähigkeit
der Mehrfachemitter zu nutzen. Es ist ebenfalls zweckmäßig, eine
feine Mikrometerstruktur mit möglichst
vielen Gateöffnungen
zu verwenden, um einen erhöhten
Emissionswirkungsgrad zu erreichen.
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11 zeigt
eine Feldemission-Flachbildschirmanzeige unter Einsatz der erfindungsgemäßen Nanoröhrchen-Emitterstruktur.
Die Anzeige enthält eine
Kathode 110 mit mehreren Nanoröhrchen-Emittern 112 und
einer Anode 114, die beabstandet von den Emittern 112 innerhalb
einer Vakuumabdichtung angeordnet ist. Der Anodenleiter 116,
der aus einem transparenten Isoliersubstrat 118 gebildet
ist, ist mit einer Leuchtstoffschicht 120 versehen und
an (nicht gezeigten) Halterungspfosten gelagert. Zwischen der Kathode
und der Anode und eng beabstandet gegenüber den Emittern befindet sich
eine perforierte leitende Gateschicht 122. Zweckmäßigerweise
ist das Gate 122 von der Kathode 110 durch eine
Isolierschicht 124 beabstandet.
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Der
Raum zwischen der Anode und dem Emitter ist abgedichtet und evakuiert.
Von einer Stromversorgung 126 wird eine Spannung angelegt. Die
feldemittierten Elektronen aus den Nanoröhrchen-Emittern 112 werden
von der Gatelektrode 122 beschleunigt und bewegen sich
in Richtung der Anoden-Leiterschicht 116 (die typischerweise
ein transparenter Leiter ist, beispielsweise aus Indiumzinnoxid).
Wenn die beschleunigten Elektronen auf die Leuchtstoffschicht 120 aufprallen,
wird ein Anzeigebild erzeugt.
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Es
besteht außerdem
die Möglichkeit,
die gestutzten Nanoröhrchen-Strukturen
gemäß der Erfindung
für Energiespeicherbauelemente
zu verwenden, beispielsweise für
leicht gewichtige Batterien mit hoher Energiedichte. Es ist bekannt,
dass Nanoporen molekularer Abmessungen in der Lage sind, große Mengen
Gas aufzunehmen, beispielsweise zu adsorbieren. Beispielsweise nehmen
Kohlenstoff-Nanoröhrchen
mit offenen Enden dreimal mehr Sauerstoff auf als jungfräuliche Nanoröhren (so,
wie sie gewachsen sind) mit abgedeckten Enden; vgl. z.B. A.C. Dillon
et al., "Storage
of hydrogen and singlewalled carbon nanotubes", Nature, Vol. 386, 377 (1997). Eine
verbesserte Wasserstoffaufnahme ist bei Energiespeicheranwendungen
erwünscht,
beispielsweise bei effizienten Brennstoffzellen für elektrische
Fahrzeuge. Die gestutzte, eine hohe Dichte aufweisende und gleichförmige Höhe besitzende
Nanoröhrchen-Struktur
gemäß der Erfindung
führen
zu einer starken Konzentration offener Nanoröhrchen-Enden, die gleichzeitig
offen für
die Wasserstoffadsorption sind, so dass günstige Eigenschaften für die Wasserstoffspeicherung
gegeben sind.
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In ähnlicher
Weise ist die gestutzte Nanoröhrchen-Struktur
geeignet für
die relativ einfache Aufnahme geschmolzener Alkalimetalle wie z.B.
Lithium, Natrium, Kalium und Cäsium,
die die Neigung haben, Graphit-Interkalationsverbindungen zu bilden.
Die elektrolythische Speicherung von Lithiumionen in graphitähnlichen
Materialien ist reversibel, wie ist von Lithiumionen-Batterien bekannt
ist; vgl. z.B. J.R. Dahn et al "Mechanisms
for Lithium Insertion in Carbonaceous Materials", Science, vol. 270, 590 (1995). Daher
ist es möglich,
die verkürzte
Nanoröhrchen-Struktur
gemäß der Erfindung
einzusetzen als effiziente Negativelektrode in Sekundär-(wiederaufladbaren)
Batterien wie z.B. Lithiumion-Batterien. Insbesondere ermöglicht die
geringe Dichte der Kohlenstoff-Nanoröhrchen eine hohe Energiedichte
pro Batterie-Gewichtseinheit.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung sind für
den Fachmann unter Berücksichtigung
der Spezifikation und Ausführung
der hier offenbarten Erfindung möglich.