DE10005057C2 - Feldemissionsspitzen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein Feldemissionsspitzen für
verschiedene Vorrichtungen einschließlich Anzeigevorrichtun
gen, die unter Verwendung von Kohlenstoff-Nanoröhren Elektro
nen emittieren.
Auf der Grundlage der Idee aus dem Jahr 1968 sind Feldemissi
onsanzeigen (FEDs), die als Ersatz von Katodenstrahlröhren
(CRTs) und Dünnfilmtransistor-Flüssigkristallanzeigen einge
hend untersucht und entwickelt wurden.
Der wichtigste Faktor in eine solchen FED ist eine Feldemis
sionsspitze, die einer Elektronenkanone in einer CRT ent
spricht, für die üblicherweise Metalle, Halbleiter oder Dia
mant verwendet worden sind. Seit dem Vorschlag der Verwendung
einer Kohlenstoff-Nanoröhre als Feldemissionsspitze im Jahr
1995 ist eine intensive Forschung auf diese Kohlenstoff-
Nanoröhren gerichtet worden.
Gegenüber herkömmlichen Spitzen besitzen Kohlenstoff-Nano
röhren als Feldemissionsspitzen den großen Vorteil, dass sie
noch kleiner sind und die dennoch die gleichzeitige Verwen
dung einer großen Anzahl von Spitzen zulassen, was zu einer
größeren Redundanz und einer höheren Stabilität führt.
Typischerweise umfassen verschiedene Techniken zum Herstellen
von Kohlenstoff-Nanoröhren die folgenden Schritte:
In einer bekannten Technik wird auf ein mit einem Katalysa tor, wie etwa Nickel, beschichtetes Glassubstrat mittels plasmaverstärkter chemischer Abscheidung aus der Dampfphase (PECVD) Kohlenwasserstoff, manchmal zusammen mit Ammoniakgas, aufgebracht, um Kohlenstoff-Nanoröhren auf dem Substrat ver tikal aufwachsen zu lassen.
In einer bekannten Technik wird auf ein mit einem Katalysa tor, wie etwa Nickel, beschichtetes Glassubstrat mittels plasmaverstärkter chemischer Abscheidung aus der Dampfphase (PECVD) Kohlenwasserstoff, manchmal zusammen mit Ammoniakgas, aufgebracht, um Kohlenstoff-Nanoröhren auf dem Substrat ver tikal aufwachsen zu lassen.
In einer weiteren bekannten Technik wird Kohlenwasserstoff
durch feine Löcher geschickt, die in einem Anoden-Alu
miniumoxid ausgebildet sind, um eine regelmäßige Matrix aus
zahlreichen Kohlenstoff-Röhren zu konstruieren.
In einer wieder anderen bekannten Technik wird eine große
Menge von Kohlenstoff-Nanoröhren durch herkömmlich verwendete
Bogenentladung oder Laserabschmelzung gebildet, gefolgt von
ihrer Anordnung mit Hilfe andrer Klebstoffe oder elektrischer
Kräfte.
Ferner sind noch weitere, ähnliche Techniken offenbart wor
den.
Trotz der intensiven Forschung auf dem Gebiet der Kohlen
stoff-Nanoröhren sind jedoch bis jetzt keine genauen atomaren
Strukturen der Kohlenstoff-Nanoröhren an ihrem äußersten En
de, von dem beim Anlegen elektrischer Felder tatsächlich
Elektronen emittiert werden, bekannt. Noch weniger ist be
kannt, welche Struktur des Endes einer Kohlenstoff-Nanoröhre
für die Elektronenemission optimal ist. Die bisher berichte
ten Forschungsergebnisse genügen nicht, um verschiedene Para
meter, wie etwa die Stromdichte, geeignete Werte für die zum
Betreiben einer FED erforderliche Schwellenspannung und der
gleichen zu ermitteln.
Da die Kohlenstoff-Nanoröhren, die als Feldemissionsspitze
verwendet werden, aus elektrisch leitenden Metallen
bestehen müssen, werden üblicherweise sogenannte (n,n)-
Nanoröhren verwendet (wobei n eine ganze Zahl ist, die eine
Abmessung darstellt). Da jedoch keine Kenntnis darüber vor
handen war, welche strukturelle Konfiguration des Endes einer
Kohlenstoff-Nanoröhrenspitze für die Kohlenstoff-Nanoröhre
vorteilhaft ist, um Elektronen zu emittieren, ist die Kohlen
stoff-Nanoröhre ohne besondere Beachtung ihrer Spitzenstruk
tur eingesetzt worden.
In den meisten Fällen wurde angenommen, daß das Ende der Koh
lenstoff-Nanoröhre eine Kuppelkonfiguration, wie sie in den
Fig. 1a und 1b gezeigt ist, oder eine senkrecht zu ihrer Ach
se abgeschnittene Konfiguration, wie sie in den Fig. 2a und 2b
gezeigt ist, haben sollte. Obwohl in den Figuren einwandige
Nanoröhren gezeigt sind, kommt die gleiche Konfiguration auch
bei mehrwandigen Nanoröhren zur Anwendung.
Aus DE 44 05 768 A1, Wang, Q. H. u. a.: Field emission from Na
notube Field-Emission Electron Source, in: Science, 1995,
Vol. 270, S. 1179-1180, und Iijima, Sumio: Helical microtubules
of graphitic carbon, in: Nature, 1991, Vol. 354, S. 56-58,
sind gattungsgemäße Feldemissionsspitzen mit Kohlenstoff-
Nanoröhren zur Emission von Elektronen bekannt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Feldemis
sionsröhren zu schaffen, deren atomare Strukturen an ihrem
Ende optimiert sind, um Elektronen hoher Intensität selbst in einem
niedrigen elektrischen Feld zu emittieren, wodurch Feldemis
sionsvorrichtungen mit niedriger Spannung und hohem Strom
hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Feldemissionsspitze nach
Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhän
gigen Ansprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß werden Kohlenstoff-Nanoröhren als Feld
emissionsspitzen für verschiedene Vorrichtungen verwendet und
können mittels einer herkömmlichen Technik des vertikalen
Aufwachsens auf einem Glassubstrat oder mittels einer anderen
herkömmlichen Technik gebildet werden, jedoch sind die Feld
emissionsspitzen dadurch gekennzeichnet, daß ihre Endab
schnitte nicht senkrecht zu ihrer
Längsachse, sondern schräg zu dieser abgeschnitten sind.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deut
lich bei der Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen, die auf die Zeichnung Bezug nimmt; es
zeigen:
Fig. 1a, 1b die bereits erwähnte, herkömmliche Feldemissi
onsspitze einer Kohlenstoff-Nanoröhre in ei
ner Seitenansicht bzw. in einer Draufsicht;
Fig. 2a, 2b die ebenfalls bereits erwähnte weitere herkömmliche
Feldemissionsspitze einer Kohlenstoff-Nano
röhren in einer Seitenansicht bzw. in einer
Draufsicht;
Fig. 3a, 3b eine Feldemissionsspitze einer Kohlenstoff-
Nanoröhre gemäß einer Ausführungsform der Er
findung in einer Seitenansicht bzw. in einer
Draufsicht; und
Fig. 4 eine Feldemissionsspitze einer Kohlenstoff-
Nanoröhre gemäß einer weiteren Ausführungs
form der Erfindung.
In Fig. 3a ist eine Feldemissionsspitze gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht
gezeigt. Fig. 3b ist eine Draufsicht dieser Feldemissi
onsspitze. Um der Klarheit willen ist nur eine einzige
Spitze gezeichnet, in der Praxis sind jedoch viele Feld
emissionsspitzen zusammengefügt. Aus dem gleichen Grund
ist auch in den anderen Figuren nur eine einzige Spitze
gezeichnet.
Obwohl in Fig. 3 beispielhaft eine sogenannte (5,5)-
Nanoröhre dargestellt ist, können die gleichen Ergebnisse
auch in metallischen Nanoröhren anderer Größen erhalten
werden. Wie in Fig. 3 gezeigt ist, ist die Kohlenstoff-
Nanoröhre an ihrem Ende in einem schrägen Winkel zu ihrer
Längsachse abgeschnitten, so daß die am Ende freiliegen
den Kohlenstoffatome eine Zickzack-Kettenkonfiguration
bilden. Technisch gesprochen besitzt die abgeschnittene
Kohlenstoff-Nanoröhre die gleiche Konfiguration wie
Kohlenstoffatome um eine (n,0)-Nanoröhre (wobei n eine
ganze Zahl ist). Selbst in dem Fall, in dem die Grund
struktur (bekannt als Chiralität) des Körpers einer
Kohlenstoff-Nanoröhre nicht die in Fig. 3 gezeigte (n,n)-
Konfiguration besitzt, kann die gleiche Wirkung wie in
der in Fig. 3 gezeigten Konfiguration erhalten werden,
wenn die Konfiguration der Kohlenstoffatome am Ende der
Röhre diejenige einer Zickzack-Kette ist.
Die schräg abgeschnittene Form, wie in Fig. 3 gezeigt, ist
auch bei mehrwandigen Nanoröhren realisierbar. In diesem
Fall ergeben sich keine großen Unterschiede, selbst wenn
die Kohlenstoffatome, über die benachbarte Schichten
miteinander verbunden sind, am Ende anhaften.
Die Bearbeitung eines Endabschnitts einer Kohlenstoff-
Nanoröhre zu einer schrägen Konfiguration ist verhältnis
mäßig einfach. Wenn beispielsweise ein Schneidprozeß
ausgeführt wird, um eine Röhre an ihren Enden zu öffnen
und ihnen eine gleichmäßige Höhe zu verleihen, wird eine
anisotrope, jedoch keine isotrope Technik verwendet.
Genauer wird in einer Richtung ein chemisches Ätzmittel
oder ein hochreaktives Gas angewendet. Alternativ können
die Nanoröhren, die dünn genug sind, um gebogen zu wer
den, lediglich durch Ausüben einer Kraft in einer Rich
tung schräg abgeschnitten werden.
Wenn an eine solche Nanoröhren-Struktur elektrische
Felder angelegt werden, sammeln sich Elektronen bevorzugt am
Ende der Nanoröhren, was eine höhere Energie und eine
geringere Austrittsarbeit zur Folge hat. Daher wird die
Energieschwelle gesenkt, was eine Erhöhung der Elektro
nenemissionswahrscheinlichkeit mit sich bringt.
Dieses Ergebnis wird durch Berechnungen mittels quantenme
chanischer Verfahren bestätigt. Wenn für die Elektronen
konfigurationsberechnung das in der Festkörperphysik
wohlbekannte "ab initio-Pseudopotential"-Verfahren ver
wendet wird, können die Konfigurationsänderungen der
Elektronen in Abhängigkeit von den elektrischen Feldern
für jede Struktur (Fig. 1, 2 und 3) berechnet werden.
Hierbei kann der Potentialanstieg, der den angesammelten
Elektronen für eine Abschirmung der elektrischen Felder
zugeschrieben wird, ermittelt werden. Die Struktur von
Fig. 3 erhöht die potentielle Energie um 0,8 Volt bzw. um
1,1 Volt gegenüber jenen der Fig. 1 bzw. 2.
Für die Elektronen, die sich am Ende der Kohlenstoff-
Nanoröhre befinden, ist festgestellt worden, daß sie sich
selbst in einem verhältnismäßig niedrigen elektrischen
Feld um 0,5 eV zum Fermi-Niveau bewegen, so daß sie
direkt zur Elektronenemission bei Raumtemperatur oder
darunter im elektrischen Feld beitragen. Im Vergleich zu
der Wellenfunktion delokalisierter Elektronen zeigt die
Wellenfunktion dieser lokalisierten Elektronen ein größe
res Überlappungsintegral mit der Wellenfunktion der
Anode, was einen starken Anstieg der Stromdichte zur
Folge hat.
Da, wie aus Fig. 3a deutlich hervorgeht, der Krümmungsra
dius am Ende der Kohlenstoff-Nanoröhre gering ist, steigt
das lokale elektrische Feld am Ende an (wie bei einem
Blitzableiter), so daß die Tunnelwahrscheinlichkeit der
Elektronen ansteigt.
In Fig. 4 ist eine Feldemissionsspitze gemäß einer weite
ren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Das Ende der
Kohlenstoff-Nanoröhre ist in der Weise abgeschnitten, daß
sich am Ende zwei oder mehr schräge Flächen schneiden.
Mit dieser Struktur ist die gleiche Wirkung wie bei der
Kohlenstoff-Nanoröhre der Fig. 3a und 3b zu erwarten. Die
schräg abgeschnittene Konfiguration von Fig. 4 ist auch
für mehrwandige Nanoröhren realisierbar. In diesem Fall
ergeben sich keine Unterschiede. Selbst wenn Wasserstoff,
Sauerstoff oder ein anderes Gas am Ende der Spitze vor
handen ist, ist das Ergebnis grundsätzlich das gleiche.
Wie oben beschrieben worden ist, schafft die Erfindung
Kohlenstoff-Nanoröhren, die für Feldemissionsspitzen für
unterschiedliche Vorrichtungen nützlich sind und an ihrem
Ende unter einem schrägen Winkel zu ihrer Längsachse
abgeschnitten sind, so daß sie selbst in niedrigen elek
trischen Feldern viele Elektronen emittieren können,
wodurch Vorrichtungen mit niedriger Spannung und hohem
Strom hergestellt werden können.
Claims (3)
1. Feldemissionsspitzen für unterschiedliche Vorrichtungen,
die aus Kohlenstoff-Nanoröhren hergestellt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kohlenstoff-Nanoröhren an ihren Enden unter schrägen Win
keln in bezug auf ihre vertikale Längsachsen abgeschnitten
sind.
2. Feldemissionsspitzen nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Kohlenstoff-Nanoröhren an ihren Enden min
destens zwei verschiedene, schräg abgeschnittene Flächen auf
weisen.
3. Feldemissionsspitzen nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die schrägen Winkel dadurch gebildet werden,
dass die Kohlenstoffatome der Kohlenstoff-Nanoröhre am Ende
in einer Zickzack-Kettenstruktur freiliegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000105057 DE10005057C2 (de) | 2000-02-04 | 2000-02-04 | Feldemissionsspitzen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10005057A1 DE10005057A1 (de) | 2000-08-24 |
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Citations (1)
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DE4405768A1 (de) * | 1994-02-23 | 1995-08-24 | Till Keesmann | Feldemissionskathodeneinrichtung und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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2000
- 2000-02-04 DE DE2000105057 patent/DE10005057C2/de not_active Expired - Fee Related
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Pat. Abstr. of Jp., JP 11-11917 A * |
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