Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende Presse
zur Herstellung von Span-, Faser-, Sperrholzplatten oder dgl.,
mit den Preßdruck übertragenden sowie das zu pressende Gut durch
die Presse ziehenden, flexiblen, endlosen Stahlbändern, die
über Antriebstrommeln und Umlenktrommeln um den Tisch bzw.
Preßbär geführt sind und die sich mit einstellbarem Preßspalt
über mitlaufende, mit ihren Achsen quer zur Bandlaufrichtung
geführte Rollstangen gegen Widerlager von Tisch und Preßbär
abstützen, wobei die Rollstangen im Einlauf in den Preßbereich
durch Einführungszahnräder zwangsgeführt sind.
Ein solche kontinuierliche Presse ist aus der DE-OS 31 17 778
bekannt, bei der die zwischen den Widerlagern und den
Stahlbändern umlaufenden Wälzkörper aus die ganze Breite der
Preßfläche überspannenden einzelnen Rollstangen bestehen. Diese
Rollstangen, die entsprechend der Preßflächenbreite zwei bis
drei Meter lang sein können, weisen bei einer Toleranz von 15 µm
einen Durchmesser "D" von 14 bis 18 vorzugsweise von 14 bis
16 mm auf und sollen käfig- und kettenfrei um Tisch und Preßbär
geführt werden. Dieser Maßfestlegung der Rollstangen liegt
offensichtlich die Ansicht zugrunde, daß je kleiner der
Rollstangendurchmesser "D" und damit der Stützabstand K ist,
auch die Funktionssicherheit der rollenden Abstützung der
Rollstangen gegenüber dem Stahlband größer wird.
Gemäß dieser bei der bekannten Presse in den Vordergrund
gestellten Dimensionierung sollen die Stahlbänder eine Dicke
"d" aufweisen, die etwa dem Quotienten "D/10" entspricht,
wobei die Rollstangen zueinander mit einem Spaltabstand "s"
von etwa der Dicke "d" der zugeordneten Stahlbänder in den
Preßbereich eingegeben werden. Mit dieser Dimensionierung soll
die elastische Verformung der Stahlbänder im Preßbereich
reduziert werden. Durch die Wahl der Stahlbänderdicke "d"
unter 1,8 mm, sollen Umlenkwalzen mit untragbar großem
Durchmesser vermieden werden.
In der DE-OS 31 17 778 wird darauf hingewiesen, daß
gattungsgemäße Vorrichtungen mit beachtlicher elastischer
Verformung (DE-OS 22 15 618) als auch geringer elastischer
Verformung (CH-PS 327 433) bekannt waren, die jeweils mit
erheblichen Nachteilen verbunden waren, nämlich jeweils
mangelhaftem Geradeauslauf der Rollstangen. Hieraus wurde dann
in der DE-OS 31 17 778 der Schluß gezogen, die elastische
Verformung der Stahlbänder möglichst zu reduzieren, was
allerdings durch die in der DE-OS 31 17 778 herausgestellte
Notwendigkeit begleitet wird, für die Rollstangen eine
Fertigungstoleranz von 15 µm vorzusehen, wodurch natürlich die
Herstellung der Rollstangen erheblich verteuert wird.
In der DE-OS 31 17 778 wird ausdrücklich in Bezug auf die dort
herausgestellte kontinuierliche Presse von einer käfig- und
kettenfreien Führung der Rollstangen gesprochen. Derartige Ketten
sind an sich z. B. aus der CH-PS 327 433 bekannt. Wenn nun bei
derartigen Pressen die Rollstangen nicht exakt geradeauslaufen,
dann kommt es zu so großen Beanspruchungen der Ketten, so daß
diese zerstört werden können. Offensichtlich kann dieser exakte
Geradeaus lauf auch bei der kontinuierlich Presse gemäß der
DE-OS 31 17 778 nicht garantiert werden, weshalb ihre Rollstangen
käfig- bzw. kettenfrei laufen sollen.
Ein einwandfreier Betrieb der Presse nach DE-OS 31 17 778 mit
einer käfig- und kettenlosen Führung der Rollstangen ist aber
nicht möglich. Bei Anfahr- und Leerlaufbetrieb bzw. bei abge
hobenem Preßbär wird der Kraftschluß vom durchhängenden Stahlband
auf die Rollstangen aufgehoben und es stellt sich bei einem
führungsfreien Rollstangensystem ein indifferenter Rollstangen
abstand ein, d. h. es ergibt sich ein vom Zufall abhängiger
Zustand der einzelnen Rollstangen zueinander. Insbesondere ein
Wiederanfahren in den Lastbetrieb ist ohne Verschleiß - und
Störung bis hin zum Rollstangenbruch - nicht möglich.
Als Nachteil der bekannten Presse ist weiter aufgefallen, daß
die Verwendung von Stahlbandstärken von d = 1,1 bis 1,8 mm den
in die Praxis umzusetzenden Preßdruck auf ein zu niedriges Maß
begrenzt, der als nicht ausreichend für bestimmte Anforderungen
anzusehen ist, z. B. für Pressen von 40 bar Preßdruck und bei
Pressenlängen über 40 m zur Herstellung von hochverdichteten
Spanplatten höchster Qualität.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgleiche
Presse zu schaffen,
- a) mit der ein größerer Preßdruck, größere Pressenlängen und
somit größere Durchsatzgeschwindigkeit für das Preßgut und
damit eine höhere Leistung zu erzielen sind,
- b) bei der die Rollstangen in der Preßzone durch die Stahlbänder
sicher mitgenommen werden,
- c) mit der auch ein Leerlauf- und Wiederanfahrbetrieb möglich
ist und
- d) bei der ein einwandfreier Betrieb auch bei Rollstangendurch
messern "D" von 21 mm und größerer plus/minus Toleranz
als 15 µm sicher gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei
Verwendung von Stahlbändern von 2 mm Dicke die
Rollstangen einen Durchmesser von 21 mm
aufweisen und daß die Rollstangen
stirnseitig in von Einlaufzahnrädern angetriebenen Führungsketten
gelagert sind, wobei die auf der gleichen Achse befestigten
Einlauf- und Einführungszahnräder von Tisch und Preßbär
synchronisiert gesteuert sind und mit jeweils gleichem Radius
sowohl die Rollstangen als auch die Gelenkhülsen bzw. die
Schonrollen derart umfassen, daß die Mittelachsen der oberen
und unteren Rollstangen in Druckrichtung miteinander fluchten.
Als überraschendes Ergebnis der Erfindung hat sich
herausgestellt, daß bei exakt orthogonaler Einführung der
Rollstangen durch die Führungsketten und die Einführungszahnräder
in der Einlauftangente und einer orthogonalen Weiterleitung
in den Preßbereich, man diese ihrem Schicksal überlassen kann,
wenn die Mitnahmegeschwindigkeit V/2 der Rollstangen im
Mittelpunkt der Rollstangen durch das Stahlband gewährleistet
ist, d. h. nur dadurch ist stets ein gleicher Spaltabstand "s"
der Rollstangen untereinander garantiert. Dieses funktioniert
jedoch nur aufgrund der elastischen Verformung des Stahlbandes
über den Stützabstand K = 2 D + 2 s wobei "D" für den
Rollstangendurchmesser und "s" für den Abstand zwischen den
Rollstangen steht, wodurch auch Rollstangen mit kleinerem
Durchmesser ausreichend Kontakt mit dem Stahlband haben und
dadurch immer sicher mitgenommen werden.
Aufgrund der gegenüber der bekannten kontinuierlichen Presse
erfindungsgemäßen Vergrößerung des Durchmessers auf
21 mm ergibt sich zwischen zwei Rollstangen, die
zwischen sich eine weitere Rollstange einschließen, ein Abstand
der durch die beiden äußeren Rollstangen gegebenen Abstützung
des betreffenden Stahlbandes, bei dem dieses sich im Falle einer
Durchmesserverringerung der dazwischen liegenden Rollstange
innerhalb eines Toleranzbereiches bis zu 30 µm noch soweit
durchbiegen kann, daß es diese Rollstange mit verringertem
Durchmesser erreicht und dadurch auch über die ganze Länge des
Preßbereiches sicher mitnimmt. Es ist daher hierdurch
gewährleistet, daß im Preßbereich die Rollstangen ihren Abstand
sehr genau einhalten, wodurch wiederum ihre Führung durch Ketten
ermöglicht ist, ohne daß diese Ketten besonders hohen
Beanspruchungen ausgesetzt werden. Die Führung der Rollstangen
mit den Führungsketten und ihre Einführung in den Preßbereich
mit gleichem Radius gewährleistet erst, daß die Rollstangen
und die Führungskette mit gleichem Sekanten- und Bogenmaß von
der Einlauftangente exakt mit gleichem Abstand "s" in den
Preßbereich eingeführt werden. Damit ist auch eine genaue
Steuerung und Synchronisierung der Umdrehung der oberen und
unteren Einlauf- und Einführungszahnräder verbunden, so daß
die Rollstangen des oberen und unteren Rollstangenteppichs mit
ihren Mittelachsen in Druckrichtung miteinander fluchten. Eine
die Stahlbänder abnützende Walkarbeit wird damit vermieden.
Als Folge kann damit dann auch der Preßdruck auf das Preßgut
erhöht werden. Dazu ist noch hervorzuheben, daß nur ein mit
Führungsketten zwangsgeführtes Rollstangensystem im abrollenden
Pressenbereich beim Wechsel vom Leerlauf in den Lastbetrieb
synchronisierbar ist.
Als ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist
anzuführen, und Festigkeitsberechnungen für die Rollstangen
haben dies durchaus bewiesen, daß mit zunehmendem
Rollstangendurchmesser "D" die zulässige Toleranz ansteigt,
d. h., daß bei einem Rollstangendurchmesser von
21 mm, einem Preßdruck von 40 bar und einer Stahlbandstärke
von 2 mm die zulässige Toleranz mindestens 30 µm beträgt. Dabei
ist davon auszugehen, daß mit zunehmender Abrollstrecke
( Pressenlänge) die Torsionsspannung T sich erhöht; da sie
ein Ergebnis der je Pressenlänge erfolgten Umdrehungszahl ist.
Die vorgesehenen Dimensionierungen für die Rollstangen, der
Stahlbändstarke und des Spaltabstandes der Rollstangen finden
überraschenderweise Bestätigung durch Festigkeits- und
Torsionsspannungsberechnungen und die Praxis, wobei eine höhere
Funktionssicherheit des Rollstangendurchlaufs durch eine
Rollstangen-Rückfederung erreicht wird.
Dazu lehrt die Erfindung:
- a) daß mit Rücksicht auf die zulässige Torsionswechselfestigkeit
mit größer werdendem Rollstangendurchmesser das Rückstell
moment (Rückfederung) und somit die Funktionssicherheit
ansteigt und
- b) daß bei Einsatz eines höher legierten Werkstoffes
(anstatt von CK 55 z. B. 42 CrMo 4) sogar bei den heute
zum Einsatz kommenden hohen Preßdrücken von ca. 50 bar bei
21 mm Durchmesser eine sichere Rückstellung unabhängig vom
Toleranzwert gegeben ist. Die Preßtischlänge könnte in diesem
Falle sogar unendlich sein! Diese selbsttätige Rückfederung
der Rollstangen ergibt sich aufgrund eines ausreichend hohen
Rückstellmomentes im zulässigen
Torsions-Wechselspannungsbereich von ca. 3000 kN m.
Wie aus dem bereits Ausgeführten hervorgeht, hat die plus/minus
Toleranz des Rollstangendurchmessers für Rollstangen mit
21 mm Durchmesser nicht mehr die große Bedeutung als für
Durchmesser unter 18 mm, d. h. sie benötigen im Rahmen der
Erfindung nicht mehr diesen hohen Stellenwert und können
wesentlich billiger hergestellt werden.
Überraschenderweise wurde weiter erkannt, daß bei höher legierten
Rollstangen mit größerem Durchmesser der gleich
21 mm ist Inhomogenitäten in der Legierungsverteilung auftreten,
die sich durch erhöhte Eigenspannungen auswirken können und
durch eine höhere Eigenfestigkeit ausgeglichen werden, d. h.
Rollstangen mit höherer Torsionsfestigkeit, wobei ein Stahl
mit größerem Kohlenstoff- und Nickelgehalt von mindestens 0,1%
bei einem Chrom-Molybdän-Anteil Verwendung findet, sind somit
vorteilhaft herstellbar. Begründet ist der
Kohlenstoffzusatz wegen der erforderlichen Oberflächenverhärtung
und dem Nickelzusatz zur Intensivierung der Korrosionsarmut bei
Minimierung der Oberflächenrißbildung und somit Erhöhung der
Lebensdauer durch geringeren Verschleiß.
Aber auch unabhängig von der selbsttätigen Rückfederung der
höher legierten Rollstangen z. B. für 42 CrMo 4 mit höherer
zulässigen Torsionsspannung errechnet sich für eine Rollstange
folgendes Beispiel:
Bei Rollstangen von 21 mm Durchmesser, einem Spaltabstand von
s = 1,5 mm ergibt der Rollstangenstützabstand zwischen insgesamt
zwei Rollstangen 45 mm. Dafür ist die zulässige
Torsionsbeanspruchung bei 4 bar Preßdruck 35 µm im auslaufendem
Preßbereich der Presse und bei 40 bar im Einlauf sogar 70 µm.
Für die Verwendung von Rollstangen mit einem Durchmesser von
21 mm spricht weiter, daß erst für diese Größe Laschen
ausreichend stark dimensioniert werden können, damit die
Führungskette ihre Funktion erfüllen kann, da bei D/2 weniger
dem halben Durchmesser der Zentrierbolzen plus der Stärke der
Gelenkhülsen genügend Platz zwischen der Mittelachse X-X der
Rollstangen und dem Stahlband für die Laschenstärke vorhanden
sein muß, ohne das sie am Stahlband schleifen. Um ein Schleifen
an den Stahlbändern ganz zu verhindern, sind zweckmäßigerweise
an den Gelenkhülsen der Führungskette Fahrrollen mit gleichem
Durchmesser wie die Rollstangen angebracht.
Von Vorteil ist auch die Erhöhung der Stahlbandstärke "d"
auf 2,0 mm, da sie maßgebend ist für einen höheren
Preßdruck, in Abhängigkeit davon eine größere Pressenlänge
ermöglicht und davon wieder bei höherer Preßgeschwindigkeit
der Durchsatz des Preßgutes größer wird, d. h., bei
Stahlbandstärken von 2,0 mm ist entweder ein höherer
Preßdruck möglich oder eine längere Presse zu verwirklichen.
Als Ergebnis ist dabei entweder eine Qualitätserhöhung mit
ausreichendem Preßdruck oder ein größerer Preßgut-Durchsatz
bei einer längeren Presse, weil die Durchzugsgeschwindigkeit
"v" entsprechend der Stahlbänder größer sein kann, zu erzielen.
Ein weiterer Vorteil ist, daß durch den größeren Stützabstand
zwischen den Rollstangen eine größere Toleranzabweichung im
Bereich zwischen 30 und 35 µm zulässig ist, wodurch die
elastische Verformung des Stahlbandes über die gesamte
Preßtischlänge eine gleichmäßige Abrollung bei gleichmäßigem
Rollstangen-Abstand gewährleistet.
Aus Sicherheitsgründen ist jedoch ein Spaltabstand zwischen
den Rollstangen von 1,5 mm vorgesehen, bedingt durch
unterschiedliche Fertigungstoleranzen sowie unterschiedliche
Dehnungen der Führungsketten, aber auch einer unterschiedlichen
Dehnung einzelner Laschen und Gelenke während der Lebensdauer
der Führungskette.
Als Vorteil ist weiter anzuführen, daß mit der elastischen und
zentrischen Lagerung der Rollstangen in den Führungsketten sowie
ihre sichere orthogonale Einführung mittels der
Einführungszahnräder in dem Preßbereich ein einwandfreier Lauf
der Rollstangen sowohl im Lastbetrieb als auch im
Leerlauf- und Anfahrbetrieb ermöglicht ist. Die Presse gemäß der Erfindung
beinhaltet somit ein vorteilhaftes Konzept für ein
koaxialgeführtes System zwischen Führungskette und Rollstange,
wodurch im Einlauf der Einführungstangente als auch im
horizontalen Preßbereich stets der gleiche Rollstangen-Abstand
gewährleistet ist. Die Führungsketten und Rollstangen sind über
den Zentrierbolzen der Hohlketten-Ausführung miteinander
gekuppelt. Dieser Zentrierbolzen ist gleichzeitig als Biegestab
ausgebildet, so daß während des Lastbetriebes kleine
Synchronlauffehler zwischen Stahlband und Führungskette zur
Entlastung derselben selbsttätig ausgeglichen werden.
Anhand der Zeichnung wird die Presse gemäß der Erfindung an
einem Ausführungsbeispiel im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung des Preßbereichs mit den
Rollstangen und den Stahlbändern zwischen
Preßbär und Preßtisch,
Fig. 2 eine Teilansicht der Führungskette mit
Rollstangen mit dem oberen Stahlband,
Fig. 3 eine Teil-Seitenansicht der oberen und
unteren Führungsketten mit Rollstangen im
Einlaufbogen,
Fig. 4 eine Teil-Vorderansicht einer Führungskette
mit einer Rollstange im Einlaufbogen und
Fig. 5 in schematischer Darstellung die Presse
nach der Erfindung in Seitenansicht.
Nach Fig. 5 besteht die kontinuierliche Presse aus dem
Preßtisch 30, dem beweglichen Preßbär und diese verbindenden
Zugsäulen (nicht dargestellt). Zur Einstellung des
Preßspaltes wird der Preßbär 29 von hydraulischen
Kolben-Zylinderanordnungen (nicht dargestellt) auf- und
abbewegt und in der gewählten Stellung arretiert. Die
Stahlbänder 24 und 25 sind über je eine Antriebstrommel 26 und
Umlenktrommel 27 um Preßtisch 30 und Preßbär 29 geführt. Zur
Reibungsminderung zwischen den am Preßtisch 30 und Preßbär 29
angebrachten Heizplatten 20 und den umlaufenden Stahlbändern 24
und 25 sind ebenfalls umlaufend je ein aus Rollstangen 1
gebildeter Rollstangenteppich vorgesehen. Die Rollstangen 1,
deren Achsen sich quer zur Banddurchlaufrichtung erstrecken,
werden an beiden Längsseiten der Presse in den Gelenkösen der
Führungskette 12 mit vorgegebenem Teilungsmaß zusammengeschlossen
und an den Heizplatten 20 von Preßbär 29 und Preßtisch 30
einerseits sowie an den Stahlbändern 24 und 25 abrollend von
den Stahlbändern durch die Presse geführt.
Die Fig. 1 zeigt in natürlicher Größe die oberen Rollstangen 1
am Preßbär 29 und die unteren Rollstangen 1′ am Preßtisch 30
abrollend, wobei die Stahlbänder 24 und 25 die Rollstangen 1
und 1′ mit Geschwindigkeit V/2 mitnehmen und dabei das Preßgut 4
durch den Preßspalt ziehen. Nach der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besitzen die Rollstangen einen Durchmesser "D"
von 21 mm, während die Stahlbänder 24 und 25 eine Dicke "d"
von 2 mm aufweisen. Die Rollstangen 1 und 1′ der oberen und
unteren Ebene werden von den Einführungszahnrädern 6 (Fig. 3
und Fig. 4) mit einem bevorzugten Abstand "s" von 1,5 mm in
den Preßbereich eingeführt und dabei so synchron gesteuert,
daß die jeweils einander gegenüberliegenden Rollstangen 1 und 1′
mit ihren Mittelachsen in Druckrichtung Y-Y zueinander fluchten.
Durch die gewollte elastische Verformung der Stahlbänder 24
und 25 werden auch solche Rollstangen 1 und 1′ mit V/2
mitgenommen, die einen um den Unterschied "t" kleineren
Durchmesser "D" aufweisen. Mit K ist der
Stützabstand 2 D + 2 s aufgezeigt, mit der jede Rollstange 1
und 1′ von zwei benachbarten Rollstangen über die Stahlbänder 24
und 25 abgestützt ist.
Die Anbindung der Rollstangen 1 in der Führungskette 12
unterliegt bei der zu übertragenden hohen Preßkraft auf das
durchlaufende Preßgut einer starken Beanspruchung. Voraussetzung
für einen reibungslosen Pressenbetrieb ist somit unter anderem,
daß lineare Verschiebungen in Transportrichtung der Rollstangen 1
im Preßbereich keine Zerstörung der Führungsketten 12 bewirken
können. Maßgebend ist dafür im Preßbereich eine ausreichende
Ausgleichsflexibilität zwischen den Rollstangen 1 und der
Führungskette 12 mit zwei Freiheitsgraden (X-Y-Achsen). Damit
eine nicht zu große lineare Verschiebung im Preßbereich auftreten
kann, ist eine genaue orthogonale Einführung der Rollstangen 1
im Einlaufbogen und im tangentialen Übergang in die horizontale
Preßebene nötig.
Wie in den Fig. 2 bis 4 dargestellt, ist vorgesehen, die von
den Rollstangen 1 ausgehenden Kräfte über federnde
Zentrierbolzen 2 in die Gelenke 13 der Führungskette einzuleiten,
d. h., die Federkräfte der Zentrierbolzen 2 werden über eine
kugelförmige Lagerhülse 14 zentrisch in der Gelenkhülse 9 der
Führungskette 12 aufgenommen. Abweichungen vom Teilungsmaß bei
der Abrollbewegung der Rollstangen 1 im Preßbereich werden von
den federnden, aus Federstahl bestehenden, Zentrierbolzen 2
ausgleichend aufgenommen und können keine Zerstörung der
Führungskette 12 bewirken.
Weiter ist je umlaufenden Rollstangenteppich von Preßbär 29
und Preßtisch 30 vorgesehen, daß die Rollstangen 1 von mehreren
Einführungszahnrädern 16 und die Führungsketten 12 von zwei
seitlich der Einlaufheizplatte 23 angeordneten
Einlaufzahnrädern 6 bei gleichem Radius R mit gleichem
Bogen- und Sekantenmaß im Einlaufbogen und im tangentialen Übergang
in die horizontale Preßebene zwangsgeführt sind, wobei die
Einführungszahnräder 16 und die Einlaufzahnräder 6 auf einer
Achse angeordnet sind und die Rollstangen 1 und die Gelenke 13
der Führungskette 12 mit ihren Mittelachsen auf einer gemeinsamen
Achse X-X fluchten. Der zentrische Abstand der Rollstangen 1
und der Führungskette 12 ist somit stets gleich auf dem
Abwicklungsradius R der Einführungszahnräder 16 und der
Einlaufzahnräder 6 und er verändert sich auch nicht in der
Übergangstangente auf die horizontale Preßebene. Damit ist eine
absolut exakte Steuerung der Rollstangen 1 im Einlaufbogen
möglich und somit auch eine genaue orthogonale Ausrichtung der
Rollstangen 1 bis in die Kompressionszone.
Durch eine kompakte Anordnung der Laschenpakete 3 und 11 in
der als Hülsenkette ausgeführten Führungskette 12, hat die
Führungskette in Transportrichtung eine außerordentliche hohe
Stützwirkung. Die Zentrierbolzen 2 sind mit einer kugelförmigen
Lagerhülse 14 so versehen, daß sie genau zentrisch in die
Gelenkhülse 9 die Federkraft einleiten, während sie am anderen
Ende mittels einer Drehhülse 8 in einer Bohrung 10 der
Rollstangen 1 drehbar und die Rollstangen 1 auf Zentrierbolzen 2
axial verschiebbar gelagert sind. Dadurch werden die radialen
und axialen Bewegungen der Rollstangen 1 ausgleichend geführt
aufgenommen.
Um die Zentrierbolzen 2 verdrehungssicher und austauschbar in
der Führungskette 12 anzuordnen, sind sie an ihrem äußeren Ende
mit Vierkant-Aufpreßhülsen 15 versehen. Als Fixierung für die
Vierkant-Aufpreßhülsen 15 sind an den vergrößerten
Außenlaschen 3 bzw. 36 Anschlagbleche 17 so befestigt, daß ihre
Unterkante an den Vierkant-Aufpreßhülsen 15 anliegt und sie
damit verdrehungssicher (und somit auch die Zentrierbolzen 2)
festhält. Zur Sicherung gegen Verschiebung und zum Ausrichten
der Zentrierbolzen 2 sind in den Außenlaschen 3 bzw. 36 und
den Anschlagblechen 17 je zwei Klemmbolzen 19 befestigt, an
denen die Sicherungsbleche 18 mit Klemmschlitz 32 klemmend aber
lösbar zu arretieren sind. Die Scheibe 40 (Fig. 3 und 4)
verhindert ein Lösen des Sicherungsbleches 18 vom Klemmbolzen 19.
An den äußeren Längsrändern der Stahlbänder 24 und 25 treten
Wellungen auf, die durch Wärmerspannungen verursacht werden.
An diesen Wellungen können die Laschen 3 und 11 der
Führungsketten 12 schleifen und sich vorzeitig abnützen. Auf
den Gelenkhülsen 9 der Führungsketten 12 vorgesehene
Fahrrollen 21 mit gleichem Durchmesser wie die Rollstangen 1
sollen dies verhindern.
Die Ausbildung der Führungskette 12 und der tangentiale Übergang
vom Einlaufbogen in die horizontale Preßebene ist in Fig. 3
veranschaulicht.
Aus den Fig. 2 bis 4 ist weiter zu entnehmen wie die
Schonrollen 5 mit den Ausnehmungen 7 der Einlaufzahnräder 6
und die Rollstangen 1 mit den Ausnehmungen 22 der
Einführungszahnrädern 16 geführt sind. Der Rollstangenumlauf
über die Umlenkräder 28 und 31 ist in der Fig. 5 aufgezeigt.