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Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Formung einer Streugutmatte aus rieselfähigem Streugut auf einem Formband im Zuge der Herstellung von Werkstoffplatten nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zur Formung einer Streugutmatte aus Streugut auf einem Formband nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 11.
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Die Herstellung von Werkstoffplatten (MDF, LDF, HDF) aus zum Beispiel mitteldichten Fasern oder anderen rieselfähigen Materialien sind mittlerweile automatisierte Prozesse und werden bereits in vielen Ländern seit Jahren angewandt. Wie bekannt findet die Verpressung von aufbereiteten Spänen oder Fasern entweder taktgebunden oder kontinuierlich statt. Dabei spielt neben den vielen Anlagenteilen vor und nach der Presse die Herstellung einer Streugutmatte mittels Streumaschinen eine herausragende Rolle, ist doch die Qualität der erstellten Streugutmatte neben der Qualität der Rohstoffe ein wichtiger Faktor.
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Bei der großindustriellen Herstellung von Holzwerkstoffplatten kommen kontinuierlich arbeitende Pressen zum Einsatz. Bei diesen Pressen, wie in
DE 39 13 991 C2 beschrieben, wird die Presskraft durch hydraulische Stellglieder auf die Press- und Heizplatten und weiter über Stahlbänder, die abgestützt über einen Wälzkörperteppich (Rollstangen) umlaufend angeordnet sind, auf das Streugut übertragen. Derartige Pressen verarbeiten in der Regel beleimtes Streugut, das in Streumaschinen zu einer flächigen Streugutmatte auf einem kontinuierlich bewegten Formband geformt worden ist.
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Aus
DE 103 04 147 A1 ist eine Vorrichtung zum Streuen von Streugut auf ein kontinuierlich bewegtes Formband bekannt geworden. In dieser Offenbarung wird vorgeschlagen, das Streugut dosiert aus einem Dosierbunker mit Hilfe einer Anordnung von Auflösewalzen auszutragen und dabei eine angemessen gleichmäßige Verteilung und eine vollständige Auflösung von Koagulationen über die Breite sicherzustellen. Nach einer Aufgabeklappe oder direkt aus dem Dosierbunker fallen die aufgelösten Späne auf eine Streuwalzenanordnung und werden dort über mehrere Streuwalzen auf das kontinuierlich fortbewegte Formband zur Bildung einer Streugutmatte abgestreut. Die Vorrichtung nach dieser Offenbarung hat sich grundsätzlich bewährt und ermöglichte bisher ein über die Breite ausreichend gleichmäßiges Flächengewichtsprofil.
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Beispielsweise ist aus der
DE 10 2006 030 122 B4 eine Streugutanlage bekannt geworden, die zwischen dem Dosierbunker und einer Streuvorrichtung einen Fallschacht vorsieht, in dem zur Erzeugung von die Streugutverteilung über die Breite beeinflussenden Luftströmungen in einer ersten Wand des Fallschachtes mehrere über die Wandbreite verteilte einstellbare Luftzufuhreinrichtungen mit in einer gegenüberliegenden zweiten Wand eine oder mehrere einstellbare Luftabführeinrichtungen vorgesehen sind. Es ergibt sich somit die Möglichkeit einer Regelung der Streugutverteilung bzw. des Flächengewichts über die Breite mit Hilfe von Luftströmungen, die direkt in das fallende Streugut eingeleitet werden. Dieser Ansatz ist auf den ersten Blick Erfolg versprechend, weist aber während des Betriebes viele Nachteile auf. Bei einem schmalen Fallschacht in Produktionsrichtung wird beispielsweise durch die kurze Luftströmung nicht nur Streugut verschoben, sondern auch ein gewisser Anteil an Streugut mittels der Luftströmung bei den Luftabführeinrichtungen ausgetragen. Jegliche Schutzgitter verstopfen bei dem Massendurchsatz in kürzester Zeit und verhindern den ordnungsgemäßen Betrieb der Vorrichtung. Wird der Fallschacht entsprechend tiefer (in Produktionsrichtung des Formbandes) ausgeführt, entstehen unkalkulierbare Verwirbelungen und Mitnahmeeffekte, da das Streugut während des Fallens in alle Richtungen freier beweglich und anfälliger für pneumatische, insbesondere für aus der Fallbewegung selbstinduzierte, Luftströmungen ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin ein Verfahren und eine Anlage zu schaffen, in der die Streuqualität beeinflussende Luftströmungen respektive Luftverwirbelungen aufgrund eines Luftstaus vor oder in einer Streuvorrichtung weitestgehend verringert oder vermieden werden können. Weiter soll es möglich sein das Verfahren oder die Anlage an sich im Rahmen unterschiedlicher Werkstoffplattenproduktionen einfach und schnell an geänderte Rahmenbedingungen, insbesondere unterschiedliche Mengen an Streugut pro Zeiteinheit, anzupassen.
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Die Lösung für die Anlage besteht darin, dass zur Aufnahme überschüssiger und/oder durch das Streugut beschleunigter Luft aus dem Fallschacht und/oder der Streuvorrichtung integriert oder separat zum Fallschacht ein Ausgleichsluftschacht angeordnet ist, dass die eingangsseitige Öffnung des Ausgleichsluftschachtes mit dem Fallschacht im Wesentlichen ausgangsseitig und/oder mit der Streuvorrichtung wirkverbunden angeordnet ist und dass zumindest Teile des Ausgleichsluftschachtes mit einem größeren Querschnitt als der Fallschacht und/oder dass zur vollständigen oder teilweisen Veränderung des Querschnittes des Ausgleichsluftschachtes und/oder des Fallschachtes zumindest eine Stellvorrichtung angeordnet ist.
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Die Lösung für das Verfahren besteht darin, dass überschüssige und/oder durch das Streugut beschleunigte Luft aus dem Fallschacht und/oder der Streuvorrichtung integriert oder separat zum Fallschacht mittels einer eingangsseitigen Öffnung eines Ausgleichsluftschachtes aufgenommen wird, wobei die Luft im Ausgleichsluftschachtes zumindest teilweise durch einen größeren Querschnitt als im Fallschacht geführt wird und/oder dass der Querschnitt des Ausgleichsluftschachtes und/oder des Fallschachtes zumindest teilweise durch eine Stellvorrichtung veränderlich ist.
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In vorteilhafter Weise kann nun beschleunigte und in der Streuvorrichtung aufgestaute Luft, vorzugsweise oberhalb einer Streuwalzenanordnung, abgeleitet werden, indem dem Staudruck eine günstige Ausweichlösung vorgegeben wird. Diese Ausgleichlösung kann beispielsweise damit realisiert werden, dass ein Ausgleichsluftschacht die überschüssige Luft ins Freie abgibt. Dies ist aber aufgrund der belasteten Luft (Feinstaub, Staub, Bindemittelpartikel, Gerüche) nicht die beste Lösung. So kann der Ausgleichsluftschacht zum Beispiel als Zuluftleitung für eine Feuerungsanlage dienen oder zu einer reaktiven thermischen Anlage führen, in der die Luft respektive die darin enthaltenen Schadstoffe verbrannt werden. Insbesondere ist aber vorgesehen, dass zur Ausbildung einer im Wesentlichen kreisförmigen Strömung der Luft die ausgangsseitige Öffnung des Ausgleichsluftschachtes mit der Dosiervorrichtung und/oder mit dem Fallschacht im Wesentlichen eingangsseitig wirkverbunden angeordnet ist. Insbesondere kann die ausgangsseitige Öffnung des Ausgleichsluftschachtes zwischen Dosiervorrichtung und Fallschacht angeordnet sein. Von Vorteil und für eine kompakte Bauweise kann der Ausgleichsluftschacht im Wesentlichen parallel zum Fallschacht oder für eine feine Einstellung der Luftströmungen kann im Ausgleichsluftschacht zumindest ein aktives und/oder ein passives Führungsmittel zur Steuerung der Luft angeordnet sein.
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Aktive Führungsmittel wären beispielsweise Ventilatoren oder Einblasdüsen für die Luft. Passive Führungsmittel könnten Strömungswiderstände wie Stangen, Siebe oder Lochbleche sein. Dabei sollte zumindest ein Führungsmittel mittels einer Stellvorrichtung, vorzugsweise zur Veränderung der Lage und/oder des Wirkungsbereiches, bewegbar angeordnet sein. Die Beweglichkeit schließt auch das Ein- und Ausfahren aus dem Ausgleichsluftschacht oder dem Fallschacht mit ein. In dem Ausgleichsluftschacht kann in vorteilhafter Weise zumindest eine Abscheidevorrichtung für Streugut angeordnet sein. Zumindest in Teilen des Ausgleichsluftschachtes kann zumindest eine Trennwand über die Breite des Formbandes und/oder in Produktionsrichtung des Formbandes zur Aufteilung des Querschnittes des Ausgleichsluftschachtes angeordnet sein. Um diese Trennwände auch als Führungsmittel verwenden zu können, sind diese mittels einer Stellvorrichtung bewegbar angeordnet. Vorzugsweise wird der Ausgleichsluftschacht mittels einer oder mehrerer Trennwände zumindest teilweise in seiner Länge in Teilluftschächte auftgeteilt, wobei im Wesentlichen die Teilluftschächte beeinflussende Führungsmittel, vorzugsweise separat für jeden Teilluftschacht, angeordnet sind. Unter anderem mit den bevorzugten Ausführungsformen ist es nun möglich, dass durch Endkunden bzw. Abnehmer der herzustellenden Werkstoffplatten geforderte neue spezifische Anforderungen, besonders bei der Herstellung von MDF-Platten aus Mitteldichten Fasern, erfüllbar geworden sind. Diese Anforderungen umfassen beispielsweise unterschiedliche Flächengewichtsprofile über die Breite um beispielsweise verschiedene Zonen unterschiedlicher Flächengewichte bei MDF-Platten zu schaffen. Dies kann bei einer Minimierung des Flächengewichts zur Gewichtsminimierung und Materialeinsparung dienen oder bei einer Maximierung des Flächengewichts in Teilbereichen oder beispielsweise für den Kantenschutz oder die Anbringung von Beschlägen sinnvoll sein. Bei einer gepulsten Beeinflussung kann ein Flächengewichtsprofil quer zur Produktionsrichtung eingestellt werden, beispielsweise gezielt derart, dass bei der späteren Aufteilung der Werkstoffplatten nach der Pressen vorzugsweise in den höheren Flächengewichtsbereichen ein Trennschnitt eingebracht wird, so dass auch die Querschnitte eine höhere Kantendichte an den aufgeteilten Platten ergeben. In einer Erweiterung der Aufgabe können auch unnötige Kosten durch Filtrierung staubbelasteter oder Streugut enthaltener Luft vermieden werden, wenn die überschüssige Luft aus dem Bereich der Streuvorrichtung respektive dem Fallschacht nicht direkt ausgeleitet, sondern im Kreis wieder in den Produktionsprozess eingeführt wird. Weiter soll mit einfachen Mitteln ein differenziertes Flächengewicht der zu streuenden Streugutmatte über die Breite und/oder in Produktionsrichtung des Formbandes während des Betriebes einsteuerbar sein.
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Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor.
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Es zeigen:
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1 Eine schematische Seitenansicht einer Anlage zur Formung einer Streugutmatte aus Streugut auf einem Formband im Zuge der Herstellung von Werkstoffplatten mittels einer in Produktionsrichtung nicht dargestellten Presse, wobei die Dosiervorrichtung als Dosierbunker mit einer Austragsvorrichtung oberhalb einer Streuvorrichtung angeordnet ist und ein Fallschacht mit einem zugehörigen Ausgleichsluftschacht diese beiden Anlagenteile verbindet,
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2 eine mögliche Variante der Anordnung eines Ausgleichsluftschachtes zwischen Dosiervorrichtung und Streuvorrichtung,
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3 eine weitere mögliche Variante der Anordnung eines vorzugsweise am Fallschacht anliegenden oder integrierten Ausgleichsluftschachtes,
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4 eine geschnittene Draufsicht durch einen Fallschacht und den zugehörigen Ausgleichsluftschacht nach 1 mit Darstellung einer denkbaren Einstellung der Luftströmungen zur Einstellung eines Flächengewichtsprofils über die Breite des Formbandes,
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5 einen vertikalen Schnitt über die Breite einer hergestellten Streugutmatte auf einem Formband bezogen auf die geschnittene Draufsicht nach 4 mit einer beispielhaften Darstellung eines Flächengewichtsprofils mit außenseitigen Streuüberhöhungen und
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6 einen geschnittenen Teilausschnitt nach 1 mit Darstellung eines Führungsmittels zur Beeinflussung der Strömung der Luft im Ausgleichsluftschacht.
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1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Anlage zur Formung einer Streugutmatte 25 aus rieselfähigem Streugut 1 auf einem Formband 10 im Zuge der Herstellung von Werkstoffplatten mittels einer in Produktionsrichtung 23 angeordneten, aber nicht dargestellten Presse. Die Dosiervorrichtung 2 ist als Dosierbunker mit einer Austragsvorrichtung oberhalb der Streuvorrichtung 3 ausgeführt. Der Dosierbunker weist dabei eingangsseitig zumindest eine Seitenwand 22 und einen Rückstreifrechen 21 oberhalb eines Bodenbandes 19 auf, der das in den Dosierbunker eintretende Streugut 1 auf dem Bodenband 19 zu einem Schüttberg zurückstreicht. Während des Austrages wird mittels des Bodenbandes 19 der Schüttberg aus Streugut 1 kontrolliert gegen die Austragsvorrichtung, hier Austragswalzen 20, verfahren und es wird somit ein gleichmäßiger Austrag des Streugutes 1 in den Fallschacht 4 erreicht. Die Austragswalzen 20 sind in der Regel als Stachelwalzen ausgeführt und lockern das Streugut 1 zusätzlich auf. Aus diesem Grund ergibt sich in der Regel auch eine Art fallender Materialstrom an Streugut 1, in der eine nicht näher definierbare Menge an Luft 5 mitgerissen, transportiert und damit beschleunigt wird. Der Übergang vom Fallschacht 4 in die Streuvorrichtung 3 kann dabei fließend oder eindeutig bestimmt sein. Dies ist abhängig von den geometrischen Abmessungen der einzelnen und zusammenwirkenden Anlagenteile Fallschacht 4 und Streuvorrichtung 3. In vorliegendem Beispiel bildet beispielsweise die Seitenwand 28 nicht nur einen Teil des Fallschachtes 4 sondern auch eine Seitenwand 28 der Streuvorrichtung 3. Nach dem Übertritt vom Fallschacht 4 in die Streuvorrichtung 3 bildet das Streugut 1 auf den Streuwalzen 24, die einen Streuwalzenteppich darstellen, einen Streugutteppich 27 aus und es kommt im Wesentlichen hier zu einem Luftstau. Dieser führt normalerweise zu Verwirbelungen der Luft, welche auch durch die Streuwalzen 24 in Teilen hindurch treten und sorgen dann auch noch während des Fallens des Streugutes 1 in Fallrichtung 11 auf das Formband 10 zu Verschiebungen des Streugutes 1 in oder quer zur Produktionsrichtung 23 und damit innerhalb der Streugutmatte 25. Dieser Luftstau oder die Verwirbelungen treten meist unregelmäßig oder periodisch auf und vermindern deutlich die Qualität der Streuung der Streuvorrichtung 3. Durch die benachbarte oder angrenzenden Anordnung einer Öffnung 16 eines Ausgleichsluftschachtes 6 im Bereich des Luftstaus wird es der überschüssigen Luft 5 ermöglicht den Weg des geringsten Widerstandes zu nehmen und kann dabei in den Ausgleichsluftschacht 6 überwechseln. In besonders hochwertigen Anlagen, wie im Beispiel dargestellt, kann nun der Querschnitt des Fallschachtes 4 und/oder des Ausgleichsluftschachtes 6 zumindest teilweise mittels geeigneter Stellvorrichtungen an die Durchsatzmenge an Streugut pro Zeiteinheit angepasst werden.
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Hier kann zum Beispiel die Seitenwand 28 durch die nicht näher dargestellte und mittels eines Doppelpfeiles stilisierte Stellvorrichtung 30 bewegt werden um den Querschnitt des Fallschachtes 4 zu verändern. Auch eine Winkelverstellung der Seitenwand 28 ist denkbar, insbesondere bei Seitenwänden, die winkelig zur Fallrichtung 11 angeordnet sind und somit eine Art Fallrutsche ausbilden. Eine weitere Variante zur Querschnittverstellung wäre beispielsweise bei einer kombinierten Anordnung des Fallschachtes 4 mit dem Ausgleichsluftschacht 6 durch Verstellung einer oder mehrere gemeinsamer Zwischenwände 18 mittels einer geeigneten Stellvorrichtung 29. Zusätzlich oder alternativ kann auch die äußere Seitenwand 14 des Ausgleichsluftschachtes 6 mittels zumindest einer Stellvorrichtung 17 zumindest teilweise beweglich angeordnet sein. Die ausgangsseitige Öffnung 15 des Ausgleichsluftschachtes 6 ist hier oberhalb der Austragsvorrichtung, respektive der Austragswalzen 20, an der Dosiervorrichtung 2 angeordnet und übergibt die überschüssige Luft 5 wieder in Richtung Fallschacht 4 an die Dosiervorrichtung 2. Dadurch wird eine kreisförmige Zirkulationsströmung ermöglicht, die durch ihre gegenseitigen fluidmechanischen Abhängigkeiten unterstützt wird. Beispielsweise wird die Luft 5 aus der Öffnung 15 des Ausgleichsluftschachtes 6 durch das fallende Streugut 1 angezogen, was wiederum für einen messtechnisch schwer erfassbaren Unterdruck im Ausgleichsluftschacht 6, insbesondere im Bereich der Öffnung 16 sorgt, was wiederum die Aufnahme der gestauten Luft 5 aus dem Fallschacht 4 respektive der Streuvorrichtung 3 verbessert.
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In 2 ist eine mögliche Variante der Anordnung eines Ausgleichsluftschachtes 6 zwischen Dosiervorrichtung 2 und Streuvorrichtung 3 angeordnet, wobei die wesentlichen Anlagenteile wie nach 1 ausgeführt sind. Der Ausgleichsluftschacht 6 hingegen ist ausgangsseitig zum Fallschacht 4 angeordnet, wobei die Öffnung 31 des Ausgleichsluftschachtes 6 sich teilweise mit dem Fallschacht 4 und teilweise mit der Streuvorrichtung 3 überschneidet. Auch hier ist eine kreisförmige Zirkulation der Luft 5 möglich, wenn diese bei der Öffnung 26 an der Seitenwand 22 in die Dosiervorrichtung 2 direkt eingeleitet wird. Insbesondere bei zur Fallrichtung 11 winkeligen Ausgleichsluftschächten 6 bietet es sich an eine Abscheidevorrichtung 39 für Staub oder Streugut 1 anzuordnen. Auch hier sind wieder zur Querschnittsveränderung des Ausgleichsluftschachtes 6 Stellvorrichtungen 17 an der Seitenwand 14 und zur Bewegung der Seitenwand 28 des Fallschachtes 4 Stellvorrichtungen 30 angeordnet. In vorteilhafter Weise kann in vorliegendem Ausführungsbeispiel die Flächengewichtsverteilung des Streugutes bereits in der Dosiervorrichtung 2 selbst beeinflusst werden. Zur Beeinflussung der Flächengewichtsverteilung mittels der Führungsmittel wird zu 4 ff genauer ausgeführt.
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3 zeigt noch eine weitere mögliche Variante der Anordnung eines vorzugsweise am Fallschacht 4 anliegenden oder integrierten Ausgleichsluftschachtes 6 mit einer aufnehmenden Öffnung 31, wobei die kreisförmige Zirkulation der Luft nicht den Austragsbereich der Austragswalzen 20 umfasst, sondern sich direkt zwischen Fallschacht 4 und Ausgleichsluftschacht 6 abspielt. Die Rückführung der Luft 5 in den Fallschacht 4 wird hierbei über die Öffnung 32 durchgeführt, die direkt eingangsseitig am Fallschacht 4 angeordnet ist. Je nach Ausführung oder geometrischer Anordnung der Öffnung 32 respektive dem Übergang zum Fallschacht 4 kann auch über das Venturi-Prinzip ein Unterdruck im Ausgleichsluftschacht 6 eingestellt werden, wenn das Streugut 1 in Fallrichtung 11 an dieser Öffnung 32 vorbei fällt und dabei Luft 5 aus der Öffnung 32 heraus zieht.
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4 zeigt nun eine geschnittene Draufsicht durch einen Fallschacht 4 und den zugehörigen Ausgleichsluftschacht 6 nach 1 mit Darstellung mehrerer denkbarer Einstellungsmöglichkeiten der Luftströmungen durch Führungsmittel zur Einstellung eines Flächengewichtsprofils über die Breite 36 des Formbandes 10. Der vorgeschlagene Ausgleichsluftschacht 6 weist hierzu zumindest teilweise Trennwände 40 als Führungsmittel auf, die optional mittels geeigneter Stellvorrichtungen 41 bewegbar sein können. Dies kann beispielsweise dazu dienen die Trennwände 40 zueinander einzustellen, (parallel) zu verschieben, ein- oder aus dem Ausgleichsluftschacht 6 zu verfahren oder eine Art Fächer in beliebiger Ausgestaltung in Durchgangsrichtung der Luft 5 einzustellen. In diesen einzelnen Teilschächten sind Führungsmittel 8 angeordnet, die den Querschnitt gezielt über die Breite 36 verändern können. Hier ist beispielhaft eingestellt, dass die Strömung der Luft in den äußeren Teilschächten durch weit eingefahrene Führungsmittel 8 mehr behindert wird als in den inneren Teilschächten. Dies ist besonders kenntlich durch die eingezeichneten Wirkungsbereiche 38 der Führungsmittel 8 über den Querschnitt 7 des Ausgleichsluftschachtes 6. Durch diese Behinderung der Luft wird erreicht, dass über die Breite 36 gesehen in der Mitte ein Überangebot an Luft 5 während des Übertritts der Luft von der Öffnung 15 in den Fallschacht 4 auftritt. Durch das physikalische Bestreben gleiche Luft- und Druckverhältnisse zu erhalten, tritt eine Querströmung 34 der Luft ein, die von der Mitte in Richtung der Außenseiten führt.
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5 stellt in Bezug auf 4 die Auswirkung dieser Querströmung 34, durch die mehr oder weniger Streugut 1 verstärkt in Richtung der Außenseiten verschoben wird. Dieser Umstand führt dazu, dass die Höhe der Streugutmatte 25 im Wesentlichen außenseitig höher sein wird, als in der Mitte der Streugutmatte 25. Dies kann insbesondere wünschenswert sein, wenn nach der Verpressung mittels einer Presse außenseitig Beschläge für Möbel ein- oder angebracht werden oder Kantenumleimer aufgebracht werden sollen. Auch ergibt sich in der weiteren Handhabung einer robustere Platte, was insbesondere bei großformatigen Platten bis zur Aufteilung von Vorteil ist. Es ist dem Fachmann bekannt, dass trotz der unterschiedlichen Höhe der einlaufenden Streugutmatte in die Presse eine gleichmäßig dicke Werkstoffplatte hergestellt wird, die außenseitig eine höhere Dichte aufweisen kann. Analog können diese Flächengewichtsverschiebungen auch anders herum durchgeführt werden oder es können diese Flächengewichtsverschiebungen dazu genutzt werden um Streufehler, bedingt durch die Dosiervorrichtung und/oder die Streuvorrichtung selbst, zu beheben und auszugleichen. Zusammenfassend ergibt sich also im dargestellten vertikalen Schnitt über die Breite einer hergestellten Streugutmatte 25 auf einem Formband 10 die beispielhaften Darstellung des Flächengewichtsprofils über die Breite 36 mit außenseitiger Streuüberhöhungen einer Höhe 35.
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6 zeigt einen geschnittenen und vergrößerten Teilausschnitt nach 1 mit Darstellung eines Führungsmittels 8 zur Beeinflussung der Strömung der Luft 5 im Ausgleichsluftschacht 6. Dabei kann mittels der Stellvorrichtung das Führungsmittel 8 im Ausgleichsluftschacht 6 bewegt werden. Der eintretende Wirkungsbereich 38 zeigt die Behinderung der Luft 5 respektive die Strömungsgeschwindigkeit bzw. das Strömungsvolumen, dargestellt mit den beiden unterschiedlich großen Pfeilen für die Luft 5.
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Vorzugsweise weisen die Teilluftschächte respektive die Trennwände einen Abstand von 200 bis 500 mm zueinander auf. Der Fallschacht sollte, abhängig von der Partikelgröße, vorzugsweise bei MDF, 100 bis 300 mm in Produktionsrichtung lang sein. Der Ausgleichsluftschacht ist vorzugsweise 200 bis 700 mm in Produktionsrichtung lang. Die (Gesamt-)Breite der Luftschächte ist vorzugsweise immer so breit wie die Streu- bzw. die Fallbreite.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Streugut
- 2
- Dosiervorrichtung
- 3
- Streuvorrichtung
- 4
- Fallschacht
- 5
- Luft
- 6
- Ausgleichsluftschacht
- 7
- Querschnitt
- 8
- Führungsmittel
- 9
-
- 10
- Formband
- 11
- Fallrichtung
- 12
-
- 13
-
- 14
- Seitenwand von 6
- 15
- ausgangsseitige Öffnung von 6
- 16
- eingangsseitige Öffnung von 6
- 17
- Stellvorrichtung für 14
- 18
- Zwischenwand
- 19
- Bodenband
- 20
- Austragswalzen
- 21
- Rückstreifrechen
- 22
- Seitenwand von 2
- 23
- Produktionsrichtung
- 24
- Streuwalzen
- 25
- Streugutmatte
- 26
- ausgangsseitige Öffnung von 6
- 27
- Streugutteppich auf 24
- 28
- Seitenwand von 4
- 29
- Stellvorrichtung für 18
- 30
- Stellvorrichtung für 28
- 31
- eingangsseitige Öffnung von 6
- 32
- ausgangsseitige Öffnung von 6
- 33
-
- 34
- Querströmung von 1
- 35
- Höhe von 25
- 36
- Breite von 25
- 37
- Stellvorrichtungen für 8
- 38
- Wirkungsbereich 8 in 6
- 39
- Abscheidevorrichtung
- 40
- Trennwände
- 41
- Stellvorrichtungen für 40
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3913991 C2 [0003]
- DE 10304147 A1 [0004]
- DE 102006030122 B4 [0005]