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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
hierin beschriebenen und beanspruchten Erfindungen betreffen Sonden
und Assays, die auf der Verwendung von genetischem Material, wie
RNA, basieren. Genauer gesagt, betreffen die Erfindungen den Entwurf
und die Konstruktion von Nukleinsäuresonden und die Hybridisierung
solcher Sonden an genetisches Material von nicht-viralen Zielorganismen
in Assays zum Nachweis und/oder zur Quantifizierung davon in Testproben
von z.B. Sputum, Urin, Blut und Gewebeschnitten, Nahrung, Boden
und Wasser.
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2. Einführung
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Zwei
einzelne Stränge
von Nukleinsäure,
bestehend aus Nukleotiden, können
assoziieren ("hybridisieren"), um eine doppelhelikale
Struktur zu bilden, in der die zwei in entgegengesetzten Richtungen
laufenden Polynukleotidketten durch Wasserstoffbrücken bzw.
-bindungen (eine schwache Form von chemischer Bindung) zwischen
Paaren zueinanderpassender, zentral gelegener als "Basen" bekannter Verbindungen
zusammengehalten werden. In der doppelhelikalen Struktur von Nukleinsäuren ist
zum Beispiel im allgemeinen die Base Adenin (A) über Wasserstoffbrücken mit
der Base Thymin (T) oder Uracil (U) verknüpft, während die Base Guanin (G) über Wasserstoffbrücken mit
der Base Cytosin (C) verknüpft
ist. An jedem Punkt entlang der Kette kann man deshalb die Basenpaare
AT oder AU, TA oder UA, GC oder CG finden. Man kann auch AG- und
GU-Basenpaare zusätzlich
zu den traditionellen ("kanonischen") Basenpaaren finden.
Unter der Annahme, daß ein
erster einzelner Nukleinsäurestrang
ausreichend komplementär
zu einem zweiten ist und daß die zwei
unter Bedingungen zusammengebracht werden, welche ihre Hybridisierung
fördern
werden, wird eine doppelsträngige
Nukleinsäure
resultieren. Unter geeigneten Bedingungen können DNA/DNA-, RNA/DNA- oder
RNA/RNA-Hybride gebildet werden.
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Im
weiten Sinne gibt es zwei grundlegende Nukleinsäure-Hybridisierungsverfahren.
In einem, bekannt als "in
Lösung"-Hybridisierung,
befinden sich sowohl eine "Sonden"-Nukleinsäuresequenz
als auch Nukleinsäuremoleküle aus einer
Testprobe frei in Lösung.
Bei dem anderen Verfahren ist die Proben-Nukleinsäure gewöhnlicherweise
auf einem festen Träger
immobilisiert und die Sondensequenz liegt frei in Lösung vor.
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Eine
Sonde kann eine einzelsträngige
Nukleinsäuresequenz
sein, die zu einem bestimmten Ausmaß komplementär zu den
Nukleinsäuresequenzen
ist, welche nachgewiesen werden sollen ("Zielsequenzen"). Sie kann auch markiert sein. Eine
Hintergrundbeschreibung der Anwendung von Nukleinsäure-Hybridisierung
als Verfahren zum Nachweis bestimmter Nukleinsäuresequenzen ist in der
EP-A-0 131 052 beschrieben.
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Die
WO 84/02721 betrifft ein
Verfahren zum Nachweis, zur Identifizierung und Quantifizierung
von Organismen und Viren. Die Druckschrift enthält eine Beschreibung der Anwendung
von Nukleinsäuresonden-Assays.
Sie enthält
breit gefaßte
Ansprüche,
welche sich auf eine Sonde richten, die "an die rRNA der Gruppe von nicht-viralen
Organismen hybridisiert und nicht nachweisbar an rRNA aus anderen
nicht-viralen Organismen hybridisiert ...". Die PCT-Anmeldung beschreibt Verfahren
zum Erhalt derartiger Sonden, einschließlich der Vorgehensweise A,
die sich auf den Erhalt von Klonen mit potentiellen Sonden richtet
und ein Screening durch Hybridisierung zum Auswählen der Sonde verwendet, der
Vorgehensweise B, welche das biologische Synthetisieren einer Sondengruppe
und das Auswählen
einer Sonde durch Hybridisierungsverfahren beschreibt, und der Vorgehensweise
C, die das Auswählen
von Sonden auf Grundlage eines Sequenzvergleichs beinhaltet.
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Die
EP-A-0 133 671 betrifft
ein Nukleinsäure-Hybridisierungsverfahren
zum Nachweis von Bakterien in einer Testprobe, welches eine Polynukleotidsonde
mit einer Basensequenz anwendet, die homolog mit mindestens einer
Basensequenz in der Nukleinsäure
von im wesentlichen allen Bakterien, von denen vermutet wird, vorhanden
zu sein, ist.
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Die
EP-A-0 232 085 beschreibt
eine DNA-Sonde, welche eine im wesentlichen zu einem Teil der rRNA einer
Campylobacter-Art komplementäre
DNA-Sequenz umfaßt,
die fähig
zur Hybridisierung an die rRNA einer Campylobacter-Art und nicht
fähig zur
Hybridisierung an die rRNA einer von Campylobacter verschiedenen
Art ist.
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Die
EP-A-0 245 129 beschreibt
eine Hybridisierungssonde zum Nachweis des Vorhandenseins von Bakterien
in einer Probe, die besondere Pentadecadesoxyribonukleotide und
Bereiche davon umfaßt.
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Die
EP-A-0 250 662 betrifft
ein Verfahren zur Bestimmung des Vorhandenseins eines prokaryotischen Organismus
durch Kontaktieren einer den Organismus enthaltenden Probe mit einem
Nukleinsäurefragment aus
dem Organismus und Nachweisen des Vorhandenseins von hybridisierten
Oligonukleotiden.
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Die
EP-A-0 277 237 betrifft
ein Verfahren zum Testen von Bakterien in einer Probe unter Anwendung einer
durch Markieren einer DNA oder RNA hergestellten Sonde, wobei die
DNA oder RNA eine zu einer Sequenz von mindestens zwölf Basen
ribosomaler RNA aus E.coli komplementäre Basensequenz enthält.
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In
diesen Anmeldungen werden ebenfalls Verfahren zur Bestimmung des
Vorliegen RNA-enthaltender Organismen in einer Probe, welche solche
Organismen enthalten könnte,
beschrieben, umfassend die Schritte des Zusammenbringens von Nukleinsäuren aus
einer Probe und einer Sonde, umfassend Nukleinsäuremoleküle, die kürzer sind als die der rRNA-Untereinheit-Sequenz,
aus der sie abgeleitet wurde, und die ausreichend komplementär sind,
um an die rRNA von einem oder mehreren nicht-viralen Organismus(en)
oder Gruppen nicht-viraler Organismen zu hybridisieren, des Inkubierens
der Mischung unter spezifizierten Hybridisierungsbedingungen, und
des Testens der resultierenden Mischung hinsichtlich der Hybridisierung
der Sonde und irgendeiner Testproben-rRNA. Die Erfindung ist unter
Einbeziehung des Anwendens einer Sonde beschrieben, welche nur rRNA-Untereinheiten-Subsequenzen
nachweist, welche in besonderen Organismen oder Organismengruppen
gleich oder ausreichend ähnlich
sind, und von welcher angegeben wird, das Vorhandensein oder die
Abwesenheit irgendeines oder mehrerer dieser besonderen Organismen
in einer Probe, selbst in Gegenwart vieler nicht-verwandter Organismen,
nachzuweisen.
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Wir
haben festgestellt und beschreiben hier ein Verfahren und Mittel
zum Entwerfen und Konstruieren von DNA-Sonden zur Verwendung beim
Nachweis einzigartiger rRNA-Sequenzen in einem Assay zum Nachweis
und/oder zur Quantifizierung einer Gruppe von nicht-viralen Organismen.
Einige der Sonden der hierin beschriebenen Erfindung können verwendet
werden, um eine einzelne Art oder einen einzelnen Stamm eines nicht-viralen
Organismus nachzuweisen und/oder zu quantifizieren, und andere können verwendet
werden, um Mitglieder einer gesamten Gattung oder gewünschten
phylogenetischen Gruppierung nachzuweisen und/oder zu quantifizieren.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren zur Herstellung einer Sonde nach Anspruch 1 bereitgestellt.
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Die
Erfindung stellt weiterhin eine Hybridisierungsassay-Sonde nach
Anspruch 38 oder Anspruch 39 bereit.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einem Verfahren der Herstellung und Anwendung einer Sonde wird ein
einzelsträngiges
Desoxyoligonukleotid mit einer bestimmten Sequenz und einer definierten
Länge in
einem Hybridisierungsassay verwendet, um die Gegenwart oder Menge
von rRNA aus bestimmten nicht-viralen Zielorganismen zu ermitteln, um
sie von ihren bekannten nächsten
phylogenetischen Nachbarn zu unterscheiden. Es werden Sondensequenzen,
welche jeweils für
die variablen 16S-rRNA-Untersequenzen von Mycobacterium avium, Mycobacterium
intra.-cellulare
bzw. Mycobacterium tuberculosis-Komplex-Bakterien spezifisch sind
und welche nicht mit Nukleinsäuren
untereinander oder mit irgendeiner anderen Bakterienart oder einem
anderen die Atemwege infizierenden Agens kreuzreagieren, beschrieben
und beansprucht. Eine für
eine variable 23S-rRNA-Region-Untersequenz aus den Mycobacterium
tuberculosis-Komplex-Bakterien
spezifische Sonde wird ebenfalls beschrieben und beansprucht, wie
auch variable rRNA-Region-Sonden, die in Hybridisierungsassays für die Gattung
Mycobacterium (für
23S-rRNA spezifisch), für
Mycoplasma pneumomiae (spezifisch für 5S- und 16S-rRNA), Chlamydia
trachomatis (spezifisch für
16S- und 23S-rRNA), Enterobacter cloacae (spezifisch für 23S-rRNA),
Escherichia coli (spezifisch für
16S-rRNA), Legionella (spezifisch für 16S- und 23S-rRNA), Salmonella (spezifisch
für 16S-
und 23S-rRNA), Enterococci (spezifisch für 16S-rRNA), Neisseria gonorrhoeae
(spezifisch für
16S-rRNA), Campylobacter (spezifisch für 16S-rRNA), Proteus mirabilis
(spezifisch für
23S-rRNA), Pseudomonas (spezifisch für 23S-rRNA), Pilze (spezifisch für 18S- und
28S-rRNA) und Bakterien (spezifisch für 16S- und 23S-rRNA) verwendbar
sind.
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In
einer Ausführungsform
des Assayverfahrens wird eine Testprobe zuerst Bedingungen unterzogen, welche
rRNA aus jeglichem, in dieser Probe vorhandenen, nicht-viralen Organismus
freisetzen. rRNA ist einzelsträngig
und deshalb, sobald in dieser Art freigesetzt, für eine Hybridisierung mit ausreichend
komplementärem
genetischen Material verfügbar.
Der Kontakt zwischen einer Sonde, welche markiert sein kann, und
dem rRNA-Ziel kann in Lösung
unter Bedingungen durchgeführt
werden, welche die Hybridisierung zwischen den zwei Strängen fördern. Die
Reaktionsmischung wird dann hinsichtlich des Vorhandenseins von
hybridisierter Sonde geassayt. Zahlreiche Vorteile des vorliegenden
Verfahrens für
den Nachweis nicht-viraler
Organismen gegenüber
Techniken nach dem Stand der Technik, einschließlich Genauigkeit, Einfachheit,
Wirtschaftlichkeit und Geschwindigkeit, werden aus der ausführlichen
Beschreibung, welche nachfolgt, vollständiger deutlich.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1 ist
eine Darstellung der Primärstruktur
der bakteriellen 16S-rRNA für
Escherichia coli, welche für
die Basenpaare Standardbezugszahlen angibt.
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Die 2 ist
eine Darstellung der Primärstruktur
der bakteriellen 23S-rRNA für
Escherichia coli, welche für
die Basenpaare Standardbezugszahlen zeigt.
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3 ist
eine Darstellung der Primärstruktur
der bakteriellen 5S-rRNA für
Escherichia coli, welche für die
Basenpaare Standardbezugszahlen angibt.
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4 ist
eine Darstellung der Primärstruktur
der 18S-rRNA für
Saccharomyces cerevisiae, welche für die Basenpaare Standardbezugszahlen
anzeigt.
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5 ist
eine Darstellung der Primärstruktur
der 28S-rRNA für
Saccharomyces cerevisiae, welche für die Basenpaare Standardbezugszahlen
angibt.
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Die 6 ist
ein Diagramm, welches die Stellen in der 16S-rRNA (unter Verwendung
von E. coli-Referenzzahlen) zeigt, die zwischen 12 unterschiedlichen
Sätzen
verwandter Organismen verschieden sind. Im Beispiel 1 bezieht sich
zum Beispiel 99,7 auf die Ähnlichkeit
der 16S-rRNA zwischen Clostridium botulinium und Clostridium subterminale.
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Die 7 ist
ein Diagramm, welches die Stellen in den ersten 1500 Basen von 23S-rRNA
(unter Verwendung von E. coli-Referenzzahlen) zeigt, die zwischen
12 unterschiedlichen Sätzen
verwandter Organismen verschieden sind.
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Die 8 ist
ein Diagramm, das die Stellen in den terminalen Basen von 23S-rRNA
(unter Verwendung von E. coli-Referenzzahlen) zeigt, die zwischen
12 unterschiedlichen Sätzen
verwandter Organismen verschieden sind.
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Die 9 ist
eine schematische Darstellung der Lage von Sonden, die fähig sind,
an die 16S-rRNA zu
hybridisieren.
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Die 10 ist eine schematische Darstellung der Lage
von Sonden, die fähig
sind, an die ersten 1500 Basen der 23S-rRNA zu hybridisieren.
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Die 11 ist eine schematische Darstellung der Lage
von Sonden, die fähig
sind, an die terminalen Basen von 23S-rRNA zu hybridisieren.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Definitionen
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Die
nachstehenden Begriffe, wie in dieser Beschreibung und den Ansprüchen verwendet,
werden wie folgt definiert:
Nukleotid: Untereinheit einer Nukleinsäure, bestehend
aus einer Phosphatgruppe, einem 5'-Kohlenstoff-Zucker
und einer stickstoffhaltigen Base. In RNA ist der 5'-Kohlenstoff-Zucker
Ribose. In DNA ist er eine 2-Desoxyribose. Der Begriff schließt ebenfalls
Analoge derartiger Untereinheiten ein.
Nukleotidpolymer: Mindestens
zwei Nukleotide, verknüpft
durch Phosphodiesterbindungen.
Oligonukleotid: Nukleotidpolymer
von im allgemeinen etwa 10 bis etwa 100 Nukleotiden Länge, welches
aber größer als
100 Nukleotide Länge
sein kann.
Nukleinsäuresonde:
Einzelsträngige
Nukleinsäuresequenz,
welche mit einer komplementären
einzelsträngigen
Ziel-Nukleinsäuresequenz
kombinieren wird, um ein doppelsträngiges Molekül (Hybrid)
zu bilden. Eine Nukleinsäuresonde
kann ein Oligonukleotid oder ein Nukleotidpolymer sein.
Hybrid:
Komplex, gebildet zwischen zwei einzelsträngigen Nukleinsäuresequenzen
durch Watson-Crick-Basenpaarungen oder nicht-kanonische Basenpaarungen
zwischen den komplementären
Basen.
Hybridisierung: Vorgang, durch den zwei komplementäre Stränge von
Nukleinsäuren
kombinieren, um doppelsträngige
Moleküle
(Hybride) zu bilden.
Komplementarität: Eigenschaft, vermittelt
durch die Basensequenz eines Einzelstrangs von DNA oder RNA, welcher
ein Hybrid oder doppelsträngige
DNA:DNA, RNA:RNA oder DNA:RNA über
Wasserstoffbindung zwischen Watson-Crick-Basenpaaren auf den jeweiligen
Strängen
bilden kann. Adenin (A) komplementiert gewöhnlich mit Thymin (T) oder
Uracil (U), während
Guanin (G) gewöhnlich
mit Cytosin (C) komplementiert.
Stringenz: Begriff, verwendet
um die Temperatur und Lösungsmittelzusammensetzung
zu beschreiben, die während
einer Hybridisierung und den anschließenden Verfahrensschritten
vorliegen. Unter hochstringenten Bedingungen werden sich nur hoch
homologe Nukleinsäurehybride
bilden; Hybride ohne einen ausreichenden Grad an Komplementarität werden
sich nicht bilden. Demgemäß bestimmt
die Stringenz der Assaybedingungen das Ausmaß der zwischen zwei Nukleinsäuresträngen, die
ein Hybrid bilden, benötigten
Komplementarität.
Die Stringenz wird gewählt,
um den Stabilitätsunterschied
zwischen dem Ziel und dem Nicht-Ziel zu maximieren.
Sondenspezifität: Merkmal
einer Sonde, das deren Fähigkeit
beschreibt, zwischen Ziel- und Nicht-Ziel-Sequenzen zu unterscheiden.
Sie ist abhängig
von der Sequenz und den Assaybedingungen. Die Sondenspezifität kann absolut
sein (d.h., die Sonde ist fähig,
zwischen Zielorganismen und jeglichen Nicht-Zielorganismen zu unterscheiden),
oder sie kann funktional sein (d.h. die Sonde ist fähig, zwischen
dem Zielorgansimus und irgendwelchen anderen normalerweise in einer
bestimmten Probe vorhandenen Organismen zu unterscheiden). Viele
Sondensequenzen können
entweder für
breite oder enge Spezifität
in Abhängigkeit
von den Anwendungsbedingungen eingesetzt werden.
variable Region:
Nukleotidpolymer, das sich zwischen dem Zielorganismus und in einer
Probe enthaltenen Nicht-Zielorganismen um mindestens eine Base unterscheidet.
konservierte
Region: Region, die nicht variabel ist.
Sequenzdivergenz: Vorgang,
durch den Nukleotidpolymere während
der Evolution weniger ähnlich
werden.
Sequenzkonvergenz: Vorgang, durch den Nukleotidpolymere
während
der Evolution ähnlicher
werden.
Bakterien: Mitglieder der phylogenetischen Gruppe Eubacteria,
welche als eines der drei Haupt-Reiche angesehen wird.
Tm:
Temperatur, bei der 50 % einer Sonde in Gegenwart eines Ziels von
der hybridisierten in die nicht-hybridisierte Form umgewandelt werden.
Wärmestabilität: Eine
Bedingung der Hybridisierungsinkubation oder Trennungsinkubation,
bei der sich stabile Sonde:Ziel-Hybride bilden werden, und bei der
sich aufgrund ihrer Instabilität
keine Sonde-Nichtziel-Hybride bilden können. Faktoren, die die Wärmestabilität beeinflußen, können die
Sondenspezifität
beeinflussen und müssen
deshalb reguliert werden. Ob eine Sondensequenz nützlich ist,
um nur einen spezifischen Organismustyp nachzuweisen, hängt in großem Maße von dem
Wärmestabilitätsunterschied
zwischen Sonde:Ziel-Hybriden ("P:T") und Sonde:Nicht-Ziel-Hybriden
("P:NT") ab. Beim Entwurf
der Sonden sollte die Tm von P:T minus der Tm von P:NT so groß wie möglich sein.
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Zusätzlich zu
einem neuen Verfahren zum Auswählen
von Sondensequenzen haben wir herausgefunden, daß es möglich ist, eine DNA-Sonde zu
erzeugen, die komplementär
zu einer bestimmten rRNA-Sequenz ist, welche aus einem einzelnen
Zielmikroorganismus erhalten wird, und diese Sonde erfolgreich in
einem nicht kreuzreagierenden Assay zum Nachweis dieses einzelnen
Mikroorganismus, selbst in Gegenwart seiner bekannten, am nächsten verwandten
taxonomischen oder phylogenetischen Nachbarn, zu verwenden. Mit
der Ausnahme von Viren enthalten alle prokaryotischen Organismen
rRNA-Moleküle,
wobei 5S-rRNA, 16S-rRNA und
ein größeres als
23S-rRNA bekanntes rRNA-Molekül
eingeschlossen sind. Eukaryoten besitzen bekannterweise 5,0S-, 5,8S-,
18S- und 28S-rRNA-Moleküle
oder analoge Strukturen. (Der Begriff "16S-artig" bzw. "-ähnlich" wird manchmal verwendet,
um die in der kleinen ribosomalen Untereinheit gefundene rRNA, einschließlich 18S-
und 17S-rRNA, zu
bezeichnen. Gleichermaßen
wird der Begriff "23S-ähnliche" rRNA manchmal verwendet,
um die in der großen
ribosomalen Untereinheit gefundene rRNA zu bezeichnen. "5S-ähnliche" rRNA wird manchmal
verwendet, um in der großen
ribosomalen Untereinheit zu findende rRNA zu bezeichnen. 5,8S-rRNA
ist äquivalent
zum 5'-Ende der
23S-ähnlichen
rRNA.) Diese rRNA-Moleküle
enthalten Nukleotidsequenzen, die unter allen bislang untersuchten
Organismen hoch konserviert sind. Es gibt bekannte Verfahren, die
ermöglichen,
einen bedeutenden Teil dieser rRNA-Sequenzen zu bestimmen. Zum Beispiel
können
komplementäre
Oligonukleotid-Primer von etwa 20-30 Basen Länge an universell konservierte
Regionen in gereinigter rRNA hybridisiert werden, welche spezifisch
für die
5S-, 16S- oder 23S-Untereinheiten sind, und mit dem Enzym "Reverse Transkriptase" verlängert werden.
Chemischer Abbau oder Didesoxynukleotid-terminierte Sequenzierungsreaktionen
können
verwendet werden, um die Nukleotidsequenz des verlängerten
Produktes zu bestimmen; Lane, D.J. et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 82, 6955-6959 (1985).
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In
unserer Erfindung wird der Vergleich einer oder mehrerer sequenzierter
variabler rRNA-Regionen aus
einem Zielorganismus zu einer oder mehreren variablen rRNA-Regionsequenzen
aus einer nahe verwandten Bakterienart angewandt, um eine für die rRNA
des Zielorganismus einzigartige Sequenz auszuwählen. rRNA ist als ein Sonden-Ziel
gegenüber
DNA aufgrund ihrer verhältnismäßig großen Häufigkeit
und Stabilität
in der Zelle und wegen ihrer phylogenetischen Konservierungsmuster
zu bevorzugen.
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Ungeachtet
der hochkonservierten Natur von rRNA haben wir festgestellt, daß eine Anzahl
von Regionen des rRNA-Moleküls,
welche in der Sequenz variieren können, sogar zwischen nahe verwandten
Arten variieren können
und deshalb verwendet werden können,
um zwischen derartigen Organismen zu unterscheiden. Die Unterschiede
im rRNA-Molekül
sind nicht zufällig über das
gesamte Molekül
verteilt, sondern sind vielmehr in spezifischen Regionen gehäuft. Das
Ausmaß der
Konservierung variiert ebenfalls, wodurch ein einzigartiges Muster
der Konservierung über
die ribosomalen RNA-Untereinheiten hinweg erzeugt wird. Der Grad der
Variation und deren Verteilung können
analysiert werden, um Zielstellen für diagnostische Sonden zu lokalisieren.
Dieses Verfahren der Sondenwahl kann verwendet werden, um mehr als
eine Sequenz auszuwählen,
welche für
die rRNA eines Zielorganismus einzigartig ist.
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Wir
haben variable Regionen durch Vergleichsanalyse von sowohl in der
Literatur veröffentlichten
rRNA-Sequenzen als auch von Sequenzen, die wir selbst unter Anwendung
von im Fachgebiet bekannten Verfahren bestimmt haben, identifiziert.
Wir verwenden einen Computer von Sun MicrosystemsTM für die Vergleichsanalyse.
Der Compiler ist zur gleichzeitigen Behandlung vieler Sequenzdaten
fähig.
Computer dieses Typs und Computerprogramme, welche für die hier
beschriebenen Zwecke verwendet oder angepaßt werden können, sind im Handel erhältlich.
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Im
allgemeinen sind nur wenige Regionen zur Unterscheidung zwischen
nahe verwandten Arten einer phylogenetisch konservierten Gattung
verwendbar, zum Beispiel die Region 400-500 Basen vom 5'-Ende des 16S-rRNA-Moleküls. Eine
Analyse von nah verwandten Organismen (6, 7 und 8)
enthüllt
die spezifischen Positionen (variable Regionen), welche zwischen
nahe verwandten Organismen variieren. Diese variablen Regionen von
rRNA-Molekülen sind
die wahrscheinlichen Kandidaten für den Sondenentwurf.
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Die 6, 7 und 8 zeigen
die Variationen in 16S- und 23S-rRNAs zwischen zwei verschiedenen
Bakterien bei sinkenden Ähnlichkeitsgraden
zwischen ihnen. Eine nähere
Analyse dieser Figuren enthüllt
einige subtile Muster zwischen diesen nahe verwandten Organismen.
In allen untersuchten Fällen
haben wir eine ausreichende Variation zwischen dem Zielorganismus
und dem in derselben Probe gefundenen nächsten phylogenetischen Verwandten
beobachtet, um die Sonde von Interesse zu entwerfen. Darüber hinaus
betrug in allen bislang untersuchten Fällen die prozentuale Ähnlichkeit
zwischen dem Zielorganismus (oder -organismen) und den in der gleichen
Probe gefundenen phylogenetisch nahesten verwandten Organismen zwischen
90 % und 99 %. Interessanterweise bestand genug Variation sogar
zwischen den rRNAs von Neisseria gonorrhoeae und meningitidis (siehe
Beispiel 21), um Sonden zu entwerfen – ungeachtet der Tatsache,
daß DNA:DNA-Homologieuntersuchungen
nahelegten, daß diese
zwei Arten tatsächlich
ein und dieselbe sein könnten.
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Diese
Figuren zeigen auch, daß die
Unterschiede über
die gesamten 16S- und 23S-rRNAs verteilt sind. Viele der Unterschiede
häufen
sich nichtsdestoweniger in einigen wenigen Regionen. Diese Stellen
in der rRNA sind gute Kandidaten für den Sondenentwurf bei unseren
vorliegenden Assaybedingungen. Wir bemerken ebenfalls, daß die Stellen
dieser erhöhten
Variationsdichten gewöhnlicherweise
in den gleichen Regionen der 16S- und 23S-rRNA für vergleichbare prozentuale Ähnlichkeitswerte
gelegen sind. Auf diese Weise haben wir beobachtet, daß bestimmte
Regionen der 16S- und 23S-rRNA die wahrscheinlichsten Stellen sind,
an denen eine signifikante Variation zwischen dem Zielorganismus
und den in einer Probe gefundenen nähesten phylogenetischen Verwandten
vorliegt. Wir haben speziespezifische Sonden beschrieben und beansprucht, welche
in diesen Regionen signifikanter Variation zwischen dem Zielorganismus
und dem in einer Probe gefundenen nächsten phylogenetischen Verwandten
hybridisieren.
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Die 9, 10 und 11 sind
eine schematische Darstellung der Lage der hierin beschriebenen und
beanspruchten Sonden. Da 16S- und 23S-RNAs, als Regel, keine längeren Duplikationssequenzen
als etwa 6 Nukleotide Länge
enthalten, sind durch diese Verfahren entworfene Sonden spezifisch
für eine
oder wenige Positionen auf der Zielnukleinsäure.
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Die
Sequenzevolution an jeder der variablen Regionen (überspannend
zum Beispiel ein Minimum von 10 Nukleotiden) ist für den Großteil divergent,
nicht konvergent. Somit können
wir zuverlässig
Sonden auf Grundlage einiger weniger rRNA-Sequenzen, die sich zwischen
dem Zielorganismus und seinen phylogenetisch nächsten Verwandten unterscheiden,
entwerfen. Biologische und strukturelle Forderungen an das rRNA-Molekül, die eine
homologe Primär-,
Sekundär-
und Tertiärstruktur
während
der gesamten Evolution aufrechterhalten, und die Anwendung derartiger
Anforderungen auf die Sondendiagnostik sind der Gegenstand gegenwärtiger Untersuchung.
Je größer die
evolutionäre
Distanz zwischen Organismen, desto größer die Anzahl variabler Regionen,
welche verwendet werden können,
um die Organismen zu unterschieden.
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Sobald
die variablen Regionen identifiziert sind, werden die Sequenzen
parallel übereinandergestellt bzw.
aligniert, um Gebiete maximaler Homologie oder "Entsprechung" zu enthüllen. An diesem Punkt werden die
Sequenzen untersucht, um potentielle Sondenregionen zu identifizieren.
Zwei wichtige Ziele beim Entwurf einer Sonde bestehen darin, die
Homologie zu den Zielsequenz(en) zu maximieren (empfohlen werden
mehr als 90 % Homologie) und die Homologie zu Nicht-Zielsequenz(en)
zu minimieren (empfohlen werden weniger als 90 % Nicht-Homologie
zu Nicht-Zielen). Wir haben die nachfolgenden nützlichen Richtlinien zum Entwurf von
Sonden mit den gewünschten
Merkmalen identifiziert.
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Erstens
sollten Sonden so gelegen sein, daß die Stabilität des Sonde:Nicht-Ziel-Nukleinsäurehybrids minimiert
wird. Dies kann durch Minimieren der Länge der perfekten Komplementarität zu Nicht-Zielorganismen,
Vermeiden von G- und C-reichen Homologieregionen zu Nicht-Zielsequenzen,
und durch Positionieren der Sonde, um so viele destabilisierende Fehlpaarungen
wie möglich
zu überspannen
(zum Beispiel sind dG:rU-Basenpaare weniger destabilisierend als
manche anderen), erreicht werden.
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Zweitens
sollte die Stabilität
des Sonde:Ziel-Nukleinsäurehybrids
maximiert werden. Dies kann durch Vermeiden langer A- und T-reicher
Sequenzen, durch Terminieren der Hybride mit G:C-Basenpaaren und durch Entwerfen der
Sonde mit einer angemessenen Tm erreicht werden. Die Anfangs- und
Endpunkte der Sonde sollten so gewählt werden, daß die Länge und
der %G und %C zu einer Tm führen,
welche etwa 2-10°C höher ist
als die Temperatur, bei der der letztliche Assay durchgeführt werden
wird. Die Bedeutung und Auswirkung verschiedener Assaybedingungen
wird hierin weiter erklärt
werden. Drittens werden Regionen der rRNA, welche bekanntermaßen starke,
für die
Hybridisierung inhibitorische Strukturen bilden, weniger bevorzugt. Schließlich sollten
Sonden mit ausgedehnter Selbst-Komplementarität vermieden werden.
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In
manchen Fällen
kann es mehrere Sequenzen aus einer bestimmten Region geben, welche
Sonden mit den gewünschten
Hybridisierungsmerkmalen ergeben werden. In anderen Fällen kann
eine Sequenz signifikant besser als eine andere sein, welche sich
lediglich um eine einzelne Base unterscheidet.
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Die
folgende Tabelle zeigt wie, für
eine Ausführungsform
der Erfindung, die nützlich
beim Nachweis einer Nukleinsäure
in Gegenwart von nahe verwandten Nukleinsäuresequenzen ist, einzigartige
Sequenzen ausgewählt
werden können.
In diesem Beispiel sind rRNA-Sequenzen für die Organismen A-E bestimmt
worden und ihre Sequenzen, numerisch repräsentiert, werden wie gezeigt
parallel übereinandergestellt:
Es ist ersichtlich, daß die
Sequenz 1 allen Organismen A-E gemeinsam ist. Die Sequenzen 2-6
werden nur in den Organismen A, B und C gefunden, während die
Sequenzen 8, 9 und 10 für
den Organismus A einzigartig sind. Deshalb würde eine zu den Sequenzen 8,
9 oder 10 komplementäre
Sonde spezifisch an Organismus A hybridisieren.
Beispielhaftes
Muster der Sequenzbeziehungen zwischen verwandten Bakterien |
Organismus | rRNA-Sequenz |
A | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
B | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 11 | 12 | 13 |
C | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 14 | 15 | 16 | 17 |
D | 1 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 |
E | 1 | 18 | 19 | 20 | 21 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |
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In
Fällen,
in denen die Variationsmuster eines Makromoleküls, zum Beispiel rRNA, bekannt
sind, kann man sich auf spezifische Regionen als wahrscheinliche
Kandidaten für
den Sondenentwurf konzentrieren. Es ist jedoch nicht immer notwendig,
die gesamte Nukleinsäuresequenz
zu bestimmen, um eine Sondensequenz zu erhalten. Eine Verlängerung
von einem beliebigen einzelnen Oligonukleotidprimer aus kann bis
zu 300-400 Basen der Sequenz ergeben. Wenn ein einzelner Primer
verwendet wird, um die Sequenz der rRNA des Zielorganismus und von
zum Ziel nah verwandter Organismen teilweise zu sequenzieren, kann
eine Übereinanderstellung,
wie obenstehend angegeben, vorgenommen werden. Wenn eine nützliche
Sondensequenz gefunden ist, ist es offensichtlich nicht notwendig,
die rRNA-Sequenzierung
unter Verwendung anderer Primer fortzusetzen. Wenn andererseits
aus der Sequenzierung mit einem ersten Primer keine nützliche
Sondensequenz erhalten wird, oder wenn eine höhere Empfindlichkeit erwünscht ist,
können
andere Primer verwendet werden, um mehr Sequenzen zu erhalten. In
jenen Fällen,
in denen Variationsmuster für
ein Molekül
nicht gut verstanden werden, können
mehr Sequenzdaten vor dem Sondenentwurf erforderlich sein.
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So
wurden in den nachstehenden Beispielen 1-3 zwei 16S-abgeleitete
Primer verwendet. Der erste Primer ergab keine Sondensequenzen,
welche die hierin aufgezählten
Kriterien erfüllten.
Der zweite Primer ergab Sondensequenzen, von welchen im Anschluß an Charakterisierung
und Testen hinsichtlich der Spezifität wie beschrieben festgestellt
wurde, nützlich
zu sein. Im Beispiel 4 wurden sechs 23S-Primer vor der Lokalisierung
der dargestellten Sondensequenz eingesetzt.
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Sobald
eine vermutliche einzigartige Sequenz identifiziert worden ist,
wird ein komplementäres DNA-Oligonukleotid
synthetisiert. Dieses einzelsträngige
Oligonukleotid wird als die Sonde in der DNA/rRNA-Assay-Hybridisierungsreaktion
dienen. Definierte Oligonukleotide können mittels jeglichem von
mehreren gutbekannten Verfahren synthetisiert werden, einschließlich automatisierter
chemischer Festphasen-Synthese unter Verwendung von Cyanoethylphosphoramidit-Vorläufern; Barone,
A.D. et al., Nucleic Acids Research 12, 4051-4060 (1984). Bei diesem
Verfahren werden Desoxyoligonukleotide auf festen Polymerträgern synthetisiert.
Die Freisetzung des Oligonukleotids von dem Träger wird durch 16 Stunden lange
Behandlung mit Ammoniumhydroxid bei 60°C bewerkstelligt. Die Lösung wird
getrocknet und das Rohprodukt wird in Wasser aufgelöst und auf
Polyacrylamidgelen aufgetrennt, welche im allgemeinen in Abhängigkeit
von der Länge
des Fragments von 10-20 % variieren können. Die Hauptbande, welche
durch Ultraviolett-Hintergrundsbeleuchtung sichtbar gemacht wird,
wird mit einer Rasierklinge aus dem Gel geschnitten und mit 0,1M
Ammoniumacetat, pH 7,0, 8-12 Stunden lang bei Raumtemperatur extrahiert.
Im Anschluß an
eine Zentrifugation wird der Überstand
durch einen 0,4 Mikron-Filter filtriert und auf einer P-10-Säule (Pharmacia) entsalzt.
Natürlich
können
andere gut bekannte Verfahren zur Konstruktion synthetischer Oligonukleotide
angewandt werden.
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Derzeitige
DNA-Synthesizer können
große
Mengen synthetischer DNA herstellen. Nach der Synthese wird die
Größe der neu
hergestellten DNA durch Gelfiltration untersucht, und im allgemeinen
werden Moleküle variierender
Größe nachgewiesen.
Einige dieser Moleküle
repräsentieren
Synthese-Abbruchereignisse, welche während des Synthesevorgangs
stattfinden. Als Teil der Aufreinigung nach der Synthese wird die
synthetische DNA gewöhnlicherweise
nach der Größe fraktioniert,
und nur diejenigen Moleküle,
die die richtige Länge aufweisen,
werden beibehalten. Somit ist es möglich, eine Population synthetischer
DNA-Moleküle
von einheitlicher Größe zu erhalten.
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Es
ist jedoch im allgemeinen angenommen worden, daß synthetische DNA inhärent aus
einer gleichförmigen
Molekülpopulation,
alle von derselben Größe und Basensequenz,
zusammengesetzt ist, und daß die Hybridisierungsmerkmale
jedes Moleküls
in der Präparation
gleich sein sollten. In Wirklichkeit sind die Präparationen synthetischer DNA-Moleküle heterogen
und bestehen aus bedeutenden Zahlen von Molekülen, welche, obwohl von dergleichen
Größe, auf
irgendeine Weise voneinander verschieden sind und verschiedene Hybridisierungsmerkmale
aufweisen. Selbst verschiedene Präparationen der gleichen Sequenz
können manchmal
unterschiedliche Hybridisierungsmerkmale besitzen.
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Demgemäß können Präparationen
der gleichen synthetischen Sondensequenz verschiedene Hybridisierungsmerkmale
aufweisen. Deswegen kann die Spezifität von Sondenmolekülen aus
verschiedenen Präparationen
unterschiedlich sein. Die Hybridisierungsmerkmale jeder Präparation
sollten untersucht werden, um die Hybridisierungsbedingungen zu
bestimmen, welche verwendet werden müssen, um die gewünschte Sondenspezifität zu erhalten.
Zum Beispiel besitzt die im nachstehenden Beispiel 4 beschriebene
synthetische Sonde das in der Tabelle 14 beschriebene Spezifitätsprofil.
Diese Daten wurden unter Verwendung der beschriebenen Hybridisierungs-
und Assaybedingungen erhalten. Eine separate Präparation dieser Sonde, welche
unterschiedliche Hybridisierungsmerkmale besitzt, kann nicht genau
dasselbe Spezifitätsprofil
besitzen, wenn unter den im Beispiel 4 angegebenen Bedingungen geassayt
wird. Solche Sondenpräparationen
wurden hergestellt. Um die gewünschte
Spezifität
zu erhalten, können
diese Sonden unter unterschiedlichen Bedingungen, einschließlich Salzkonzentration
und/oder Temperatur, hybridisiert und geassayt werden. Die tatsächlichen
Bedingungen, unter denen die Sonde eingesetzt werden soll, müssen für jede Sondencharge
bestimmt, oder an noch bestehende Anforderungen angepaßt werden,
da das Gebiet der DNA-Synthese
etwas unperfekt ist.
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Im
Anschluß an
die Synthese und Reinigung einer bestimmten Oligonukleotidsequenz
können
mehrere Verfahren angewandt werden, um die Annehmbarkeit des Endprodukts
zu bestimmen. Das erste ist die Polyacrylamidgelelektrophorese,
die zur Bestimmung der Größe verwendet
wird. Das Oligonukleotid wird, zum Beispiel, unter Verwendung von 32P-ATP und T4-Polynucleotidkinase
markiert. Die markierte Sonde wird in Ethanol gefällt, zentrifugiert,
und das getrocknete Pellet wird in Auftragspuffer (80 % Formamid,
20 mM NaOH, 1 mM EDTA, 0,1 % Bromphenolblau und 0,1 % Xylencyanol)
resuspendiert. Die Proben werden 5 Minuten lang bei 90°C erwärmt und
auf ein denaturierendes Polyacrylamidgel aufgetragen. Die Elektrophorese
wird 1-2 Stunden lang bei 1000 Volt in TBE-Puffer (0,1 M Tris-HCl,
pH 8,3, 0,08 M Borsäure,
0,002 M EDTA) durchgeführt.
Im Anschluß an
die Elektrophorese des Oligonukleotids wird das Gel auf Röntgenfilm
exponiert. Die Größe des Oligonukleotids
wird dann aus der Migration von gleichzeitig pherographierten bzw.
laufen gelassenen Oligonukleotidstandards berechnet.
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Die
Sequenz des synthetischen Oligonukleotids kann auch durch Markieren
desselben am 5'-Ende mit 32P-ATP und T4-Polynucleotidkinase, Unterziehen
desselben unter chemische Standard-Abbautechniken, Maxam, A.M. und
Gilbert, W., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74, 560-564 (1980), und
Analysieren der Produkte auf Polyacrylamidgelen überprüft werden. Vorzugsweise ist
die Nukleotidsequenz der Sonde vollständig komplementär zu der
zuvor identifizierten einzigartigen rRNA-Sequenz, obwohl dies nicht
der Fall sein muß.
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Das
Schmelzprofil, einschließlich
der Schmelztemperatur (Tm) der Oligonukleotid/rRNA-Hybride, sollte ebenfalls
ermittelt werden. Ein Weg zur Bestimmung der Tm besteht darin, ein 32P-markiertes Oligonukleotid bei 50°C in 0,1
M Phosphatpuffer, pH 6,8, an seine komplementäre Ziel-Nukleinsäure zu hybridisieren.
Die Hybridisierungsmischung wird verdünnt und über eine 2 cm große Hydroxyapatit-Säule bei
50°C gegeben.
Die Säule
wird mit 0,1 M Phosphatpuffer, 0,02 % SDS, gewaschen, um alle nicht-hybridisierten,
einzelsträngigen Sonden
zu eluieren. Die Säulentemperatur
wird dann 15°C
gesenkt und in 5°C-Erhöhungsschritten
angehoben, bis die gesamte Sonde (einzelsträngig) eluiert ist. Bei jeder
Temperatur wird nicht-hybridisierte Sonde eluiert und die Impulse
bzw. Zähleinheiten
pro Minute (cpm) in jeder Fraktion werden bestimmt. Die cpm- Zahl, von
der gezeigt wurde, daß sie
an dem Hydroxyapatit gebunden war, geteilt durch die auf die Säule gegebenen Gesamt-cpm,
ist gleich dem Prozentsatz der Hybridisierung der Sonde an die Zielnukleinsäure.
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Ein
alternatives Verfahren zur Bestimmung der Wärmestabilität eines Hybrids wird nachstehend
dargestellt. Ein Aliquot von Hybrid-Nukleinsäure wird entweder in 1 ml 0,12
M Phosphatpuffer, 0,2 % SDS, 1 mM EDTA, 1 mM EGTA, oder einem geeigneten
Hybridisierungspuffer verdünnt.
Die 1 ml große
Lösung
wird 5 Minuten lang auf 45°C
erwärmt
und 5 Minuten lang in ein Wasserbad bei Raumtemperatur gebracht,
um abzukühlen.
Diese 1 ml große
Hybrid-enthaltende Lösung
wird über
eine Hydroxyapatitsäule
geassayt, wodurch das Hybrid zurückgehalten
und ungebundene Sonde ausgewaschen wird. Wenn eine andere Hybridisierungslösung als
der 0,12 M Phosphatpuffer verwendet wird, dann wird eine Verdünnung der
Hybridisierungslösung in
den 0,12 M Phosphatpuffer-Cocktail hinein für die Bindung notwendig sein.
Es wird damit fortgefahren, Aliquots des vorher gebildeten Hybrides
zu entnehmen und in 1 ml Hybridisierungslösung oder in der obenstehend
beschriebenen 0,12 M Phosphatpuffer-Standardlösung zu verdünnen, während die
Erwärmungstemperatur
um jeweils 5°C
erhöht
wird. Damit wird fortgefahren, bis das gesamte Hybrid dissoziiert
ist. Der Punkt an dem die Hälfte
des Hybrids in die dissoziierte Form umgewandelt wird, wird als
die Tm betrachtet. Die Tm für ein
gegebenes Hybrid wird in Abhängigkeit
von der verwendeten Hybridisierungslösung variieren, weil die Wärmestabilität von der
Konzentration verschiedener Salze, Detergenzien und anderer gelöster Stoffe,
welche die relative Hybridstabilität unter Wärmedenaturierungsbedingungen
beeinflussen, abhängt.
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Da
das Ausmaß und
die Spezifität
von Hybridisierungsreaktionen, wie den hierin beschriebenen, von einer
Anzahl von Faktoren beeinflußt
wird, wird die Manipulation von einem oder mehreren dieser Faktoren
die genaue Empfindlichkeit und Spezifität einer bestimmten Sonde festlegen,
egal ob diese vollständig
komplementär
zu ihrem Ziel ist oder nicht. Zum Beispiel kann die Basenzusammensetzung
der Sonde bedeutend sein, weil G-C-Basenpaare aufgrund einer zusätzlichen
Wasserstoffbrückenbindung
eine größere Wärmestabilität im Vergleich
zu A-T-Basenpaaren aufweisen. Somit wird eine Hybridisierung, welche
komplementäre
Nukleinsäuren
eines höheren
G-C-Gehalts beinhaltet, bei höheren
Temperaturen stabil sein.
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Wir
haben herausgefunden, daß die
Länge der
Zielnukleinsäuresequenz
und folglich die Länge
der Sondensequenz ebenfalls wichtig sein können. Während es für Nukleinsäuren, welche nicht vollständig komplementär sind,
möglich
ist, zu hybridisieren, wird die längste Strecke von perfekt homologer
Basensequenz normalerweise hauptsächlich die Hybridstabilität bestimmen.
Während
Oligonukleotidsonden von unterschiedlichen Längen und unterschiedlicher
Basenzusammensetzung verwendet werden können, sind die in dieser Erfindung
bevorzugten Oligonukleotidsonden zwischen etwa 15 und etwa 50 Basen
lang und sind zu mindestens etwa 75-100 % homolog zu der Zielnukleinsäure. Für die meisten
Anwendungen werden 95-100 % Homologie zu der Zielnukleinsäure bevorzugt.
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Bei
der Konstruktion einer Sonde sollten auch die Innenstärke und
die Inkubationstemperatur berücksichtigt
werden. Es ist bekannt, daß die
Hybridisierungsrate bei einer Erhöhung der Innenstärke des
Reaktionsgemischs steigen wird, und daß die Wärmestabilität von Hybriden mit zunehmender
Innenstärke
erhöht wird.
Im allgemeinen findet eine optimale Hybridisierung für synthetische
Oligonukleotidsonden von etwa 15-50 Basen Länge bei etwa 5°C unter der
Schmelztemperatur für
einen gegebenen Doppelstrang statt. Eine Inkubation bei Temperaturen
unterhalb des Optimums kann ermöglichen,
daß fehlgepaarte
Basensequenzen hybridisieren, und kann deswegen zu einer verminderten
Spezifität
führen.
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Was
die Nukleinsäurekonzentration
betrifft, ist es bekannt, daß die
Hybridisierungsrate proportional zur Konzentration der zwei wechselwirkenden
Nukleinsäurespezies
ist. So nimmt man an, daß das
Vorhandensein von Verbindungen, wie Dextran und Dextransulfat, die
lokale Konzentration von Nukleinsäurespezies erhöht und dadurch
zu einer erhöhten
Hybridisierungsrate führt.
Andere Mittel, welche zu erhöhten
Hybridisierungsraten führen,
sind in der
EP-A-0 229 442 angegeben.
Andererseits werden chemische Reagenzien, welche die Wasserstoffbrückenbindungen
unterbrechen, wie Formamid, Harnstoff und Alkohole, die Stringenz
der Hybridisierung erhöhen.
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Ausgewählte Oligonukleotidsonden
können
durch irgendeines von mehreren gut bekannten Verfahren markiert
werden. Nützliche
Markierungen schließen
Radioisotope als auch nichtradioaktive Reportergruppen ein. Isotopen-Markierungen
schließen 3H, 35S, 32P, 125I, Cobalt
und 14C ein. Die meisten Isotopenmarkierungsverfahren
beinhalten die Anwendung von Enzymen und schließen bekannte Verfahren der
Nick-Translation, Endmarkierung, Zweitstrang-Synthese und der reversen
Transkription ein. Bei Verwendung radioaktiv markierter Sonden kann
eine Hybridisierung mittels Autoradiographie, Szintillationszählung oder
Gamma-Zählung nachgewiesen
werden. Das gewählte
Nachweisverfahren wird von den Hybridisierungsbedingungen und dem besonderen
für die
Markierung eingesetzten Radioisotop abhängen.
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Auch
Nicht-Isotopen-Materialien können
für die
Markierung verwendet werden und können durch den Einbau modifizierter
Nukleotide über
die Verwendung von Enzymen oder durch chemische Modifikation der Sonde,
zum Beispiel durch Anwendung von Nicht-Nukleotid-Linkergruppen, eingeführt werden.
Nicht-Isotopen-Markierungen schließen fluoreszente Moleküle, chemolumineszente
Moleküle,
Enzyme, Cofaktoren, Enzymsubstrate, Haptene oder andere Liganden
ein. Wir bevorzugen derzeit die Verwendung von Acridiniumestern.
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In
einer Ausführungsform
der DNA/rRNA-Hybridisierungsassay-Erfindung werden eine markierte
Probe und bakterielle Zielnukleinsäuren in Lösung kontaktiert. rRNA kann
aus Bakterienzellen mittels eines Ultraschall-Aufbruchverfahrens
freigesetzt werden. Andere bekannte Verfahren zum Aufbrechen von
Zellen schließen
die Verwendung von Enzymen, einem osmotischen Schock, chemische
Behandlung und Vortexen mit Glasperlen ein. Im Anschluß oder gleichzeitig
mit der Freisetzung von rRNA kann markierte Sonde in Gegenwart von
beschleunigenden Mitteln zugesetzt und bei der optimalen Hybridisierungstemperatur
während
einer Zeitdauer, die notwendig zur Erreichung einer signifikanten
Hybridisierung ist, inkubiert werden. Im Anschluß an diese Inkubationsdauer
kann dem Reaktionsgemisch Hydroxyapatit zugesetzt werden, um die
Sonde/rRNA-Hybride von den nicht-hybridisierten Sondenmolekülen zu trennen.
Das Hydroxyapatit-Pellet wird gewaschen, erneut zentrifugiert, und
die Hybride werden durch der verwendeten Markierung gemäße Methoden nachgewiesen.
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Nachstehend
werden 21 Ausführungsformen,
welche die beanspruchten Erfindungen veranschaulichen, dargestellt,
in denen eine synthetische, zu einer einzigartigen rRNA-Sequenz
aus einem Zielorganismus oder -organismengruppe komplementäre Sonde
oder Sonden bestimmt, konstruiert und in einem Hybridisierungsassay
verwendet werden.
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Beschreibung der besonderen
Ausführungsformen
-
Mycobakterien
sind säurebeständige, alkoholbeständige, aerobe
nicht-bewegliche Bacilli bzw. Stäbchen.
Ihr Lipidgehalt ist hoch und ihr Wachstum ist langsam. Mycobacterium
avium und Mycobacterium intracellulare werden zusammen als M.avium-intracellulare
bezeichnet, weil sie so schwierig zu unterscheiden sind. Kürzlich wurde
gezeigt, daß der
M. avium-Komplex, welcher M. intracellulare einschließt, das
zweithäufigst
isolierte, klinisch bedeutsame Mycobacterium ist; Good, R.C. et
al., J. Infect. Dis. 146, 829-833 (1982). Neuere Beweise zeigen,
daß diese
Organismen eine häufige
Ursache opportunistischer Infektionen bei Patienten mit AIDS ("acquired immune deficiency
syndrome", erworbenes
Immunschwächesyndrom)
sind; Gill, V.J. et al., J. Clin. Microbio. 22, 543-546 (1985).
Die Behandlung derartiger Infektionen in AIDS-Patienten ist schwierig,
weil diese Organismen gegenüber
den meisten Antituberculose-Arzneimitteln resistent sind. Oftmals
wird eine Kombination von fünf
Arzneimitteln in der Therapie angewandt. Die Schwere dieser Infektionen macht
ebenfalls eine rasche Diagnose erforderlich, welche, vor der hierin
beschriebenen Erfindung, nicht verfügbar war.
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Mitglieder
des Mycobacterium tuberculosis-Komplex (Mtb) schließen Mycobacterium
tuberculosis, Mycobacterium bovis, Mycobacterium africanum und Mycobacterium
microti ein. Die ersten drei sind für Menschen pathogen, während das
letzte ein Tierpathogen ist. Diese Organismen erzeugen sich langsam
entwickelnde Granulome auf der Haut oder sie können in innere Organe eindringen.
Eine Lungentuberkulose kann auf andere Teile des Körpers durch
das Kreislaufsystem, das Lymphsystem oder den Intestinaltrakt übertragen werden.
Trotz Fortschritten des öffentlichen
Gesundheitswesens und dem Aufkommen effektiver Chemotherapie, repräsentiert
die Erkrankung an Mycobakterien, insbesondere die Tuberkulose, fortwährend ein
weltweites Hauptgesundheitsproblem.
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Das
klassische Verfahren zum Nachweis von Bakterien in einer Testprobe
beinhaltet das Kultivieren der Probe, um die Anzahl von vorhandenen
Bakterienzellen zu einem beobachtbaren Koloniewachstum zu vergrößern, welches
identifiziert und ausgezählt
werden kann. Falls gewünscht,
können
die Kulturen auch weiteren Tests unterzogen werden, um die Empfänglichkeit
gegenüber
antimikrobiellen Mitteln zu bestimmen. Derzeitig sind die weitest
verbreitet angewandten Verfahren zum Nachweis, zur Isolierung und
Identifizierung von Mycobacterium-Arten der Ausstrich von säurebeständigen Bacilli
bzw. Acid-Fast-Bacilli(AFB)-Smear
(entweder unter Verwendung der Ziehl-Neelsen- oder Fluorochrom-Techniken), Kultivierungsverfahren
unter Verwendung von Lowenstein-Jensen-Medien und Middlebrook-Medien,
und biochemische Tests. Der AFB beruht auf dem hohen Lipidgehalt
von Mycobacterium, um einen Farbstoff nach Exposition an Säure-Alkohol
zurückzuhalten.
Während
der AFB-Ausstrich-Test verhältnismäßig schnell
und einfach durchzuführen
ist, weist er nicht immer Mycobacteria nach und wird nicht zwischen
Mycobacterium avium und Nicht-Tuberkulose-Arten, zwischen
Mycobacterium intracellulare und Nicht-Tuberkulose-Arten, oder zwischen
Bacilli des Mycobacterium tuberculosis-Komplex und Nicht-Tuberkulose-Arten
unterscheiden. Für
eine genaue Identifizierung der infizierenden Mycobacterium-Art
muß sich
der Arzt auf Kultivierungsergebnisse verlassen, welche etwa 3 bis
8 Wochen Wachstum, gefolgt von umfassenden biochemischen Tests,
erfordern können.
Es sind andere Tests auf Grundlage des Nachweises von Stoffwechselprodukten
aus Mycobacterium unter Verwendung von mit Kohlenstoff-14 markierten
Substraten entwickelt worden. Insbesondere kann das Bactec(TM)-Instrument
das Vorhandensein von Mycobacterium innerhalb von 6 bis 10 Tagen
nach der Zeit des Animpfens nachweisen; Gill, V.J., siehe oben.
Der Test unterscheidet allerdings nicht zwischen Mycobacterium-Arten.
Es ist oftmals wichtig, diese Feststellung vorzunehmen, so daß besondere
Arzneimittel, gegen die der Organismus anfällig ist, verschrieben werden
können.
Für herkömmliche
Kulturverfahren erfordert dies zusätzlich 2 bis 3 Wochen und für das Bactec-Verfahren
zusätzlich
6 bis 10 Tage.
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Im
weiteren werden spezifische Ausführungsformen
für Mycoplasma
pneumoniae, Mycobacterium, Legionella, Salmonella, Chlamydia trachomatis,
Campylobacter, Proteus mirabilis, Enterococcus, Enterobacter cloacae,
E. coli, Pseudomonas-Gruppe I, Bakterien, Pilze und Neisseria gonorrhoeae
in den nachstehenden Beispielen dargestellt.
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Wie
durch die nachstehenden Beispiele gezeigt, besitzt die vorliegende
Erfindung bedeutende Vorteile gegenüber jedem dieser Verfahren
nach dem Stand der Technik nicht nur hinsichtlich der gesteigerten
Genauigkeit, Spezifität
und Einfachheit des Testes, sondern auch hinsichtlich der großen Zeitersparnis,
um eine Diagnose zu erreichen. Die Erfindung macht eine definitive
Diagnose und die Einleitung einer wirksamen Behandlung am gleichen
Tag, an dem der Test erfolgt, möglich.
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Beispiel 1
-
Nachstehend
beschrieben wird die Herstellung eines einzelsträngigen Desoxyoligonukleotids
von einzigartiger Sequenz und definierter Länge, welches markiert und als
eine Sonde in einem Lösungs-Hybridisierungsassay
verwendet wird, um die Gegenwart von rRNA aus Mycobacterium avium
nachzuweisen. Diese einzigartige Sequenz ist für die rRNA von Mycobacterium
avium spezifisch und geht unter den Hybridisierungsbedingungen dieses
Beispiels keine signifikante Kreuzreaktion mit Nukleinsäuren aus
irgendeiner anderen Bakterienart oder aus einem respiratorisch infektiösen Agent,
einschließlich
dem nahe verwandten Mycobacterium intracellulare, ein. Diese Sonde
ist fähig,
die zwei Arten zu unterscheiden, ungeachtet einer etwa 98%igen rRNA-Näherungshomologie
zwischen den beiden Arten. In diesem Beispiel, als auch in den Beispielen
2 und 3, wurden Sequenzen für
M. avium, den M. tuberculosis-Komplex, M. intracellulare und verwandte Organismen
erhalten, indem ein spezifischer Primer gegen eine hochkonservierte
Region in der 16S-rRNA verwendet wurde. Die Sequenz dieses Primers,
abgeleitet aus E. coli-rRNA, war 5'-GGC CGT TAC CCC ACC TAC TAG CTA AT-3'. 5 Nanogramm Primer
wurden mit 1 Mikrogramm jeder zu sequenzierenden rRNA in Gegenwart
von 0,1 M KCl und 20 mM Tris-HCl, pH 8,3, in einem Endvolumen von
10 Mikrolitern vermischt. Die Reaktionen wurden 10 Minuten lang
bei 45°C
erwärmt
und dann auf Eis gebracht. 2,5 Mikroliter 3 5S-dATP und 0,5 Mikroliter reverse Transkriptase
wurden zugegeben. Die Probe wurde in 4 Röhrchen aliquotiert, wobei jedes
Röhrchen
entweder Didesoxy-A, -G, -T, oder -C enthielt. Die Konzentrationen
dieser Nukleotide sind in Lane et al., siehe oben, dargestellt.
Die Proben wurden 30 Minuten lang bei 40°C inkubiert und wurden dann in
Ethanol gefallt, zentrifugiert, und die Pellets wurden bis zur Trockenheit
lyophilisiert. Die Pellets wurden in 10 Mikrolitern Formamid-Farbstoffen
(100 % Formamid, 0,1 % Bromphenolblau und 0,1 % Xylencyanol) resuspendiert,
und auf 80 cm große
8%ige Polyacrylamidgele aufgetragen. Die Gele wurden 2-4 Stunden
lang bei 2000 Volt laufen gelassen.
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So
wurden die Nukleotidsequenzen für
die 16S-rRNA von Mycobacterium avium und für jene, welche als dessen nächste phylogenetische
Nachbarn angesehen wurden, Mycobacterium intracellulare und Mycobacterium
tuberculosis, durch das Verfahren von Lane, D.J. et al., Proc. Nat.
Acad. Sci. USA 82:6955 (1985), bestimmt. Zusätzlich zur Bestimmung der rRNA-Sequenzen für die obenstehend
angegebenen Organismen wurde auch ein klinisch bedeutsames Mycobacterium-Spektrum
sequenziert. Dieses schloß M.
fortuitum, M. scrofulaceum und M. chelonae ein. Ausgewählte Vertreter
mehrerer nahe zu Mycobacterium verwandter Gattungen wurden ebenfalls
sequenziert, einschließlich
Rhodococcus bronchialis, Corynebacterium xerosis und Norcardia asteroides.
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Partielle
rRNA-Sequenzen aus den obenstehenden Organismen wurden hinsichtlich
der maximalen Nukleotidhomologie übereinandergestellt, wobei
im Handel erhältliche
Software von Intelligenetics, Inc., 1975 El Camino Real West, Mountain
View, California 94040-2216 (IFIND-Programm) eingesetzt wurde. Aus
diesem Alignment bzw. dieser Übereinanderstellung
wurden für
Mycobacterium avium einzigartige Sequenzregionen bestimmt. Die Sonde
wurde so ausgewählt,
daß sie
perfekt komplementär
zu einer Zielnukleinsäuresequenz
war, und daß sie
eine 10%ige oder größere Fehlpaarung
mit der alignierten rRNA aus ihrem bekannten nächsten phylogenetischen Nachbarn
aufwies. Es wurde eine Sequenz von 38 Basen Länge gewählt. Die Anzahl fehlgepaarter
Basen im Verhältnis
zur Mycobacterium avium-Sequenz waren die folgenden: Mycobacterium
tuberculosis (8); Mycobacterium intracellulare (5); Mycobacterium
scrofulaceum (6); Mycobacterium chelonae (12); und Mycobacterium
fortuitum (10).
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Die
folgende cDNA-Sequenz wurde mittels der Kriterien Länge, Tm
und Sequenzanalyse wie obenstehend, vor der Tabelle mit der Überschrift 'Beispielhafte Muster
der Sequenzbeziehungen zwischen verwandten Bakterien" beschrieben, charakterisiert
und es wurde festgestellt, daß sie
für die
rRNA von Mycobacterium avium spezifisch ist:
ACCGCAAAAGCTTTCCACCAGAAGACATGCGTCTTGAG.
-
Diese
Sequenz ist komplementär
zu einem, in der 16S-rRNA von Mycobacterium avium gefundenen, einzigartigen
Segment. Die Größe der Sonde
beläuft
sich auf 38 Basen. Die Sonde besitzt eine Tm von 74°C und die
Sequenzanalyse mittels des Verfahrens von Maxam & Gilbert (1980), siehe oben, bestätigte, daß die Sonde
korrekt synthetisiert wurde. Die Sonde ist fähig, an rRNA von M. avium in
der den Basen 185-225 von E. coli-16S-rRNA entsprechenden Region
zu hybridisieren.
-
Um
die Reaktivität
dieser Sequenz für
Mycobacterium avium zu verdeutlichen, wurde sie als Sonde in Hybridisierungsreaktionen
unter den folgenden Bedingungen getestet.
32P-endmarkierte
Oligonukleotidsonden wurden mit 1 Mikrogramm (7 × 10
–13 Mol)
gereinigter rRNA aus Mycobacterium avium vermischt und in 0,12 M PB-Hybridisierungspuffer
(äquimolare
Mengen von Na
2HPO
4 und
NaH
2PO
4), 1 mM EDTA
und 0,02 % SDS (Natriumdodecylsulfat) 60 Minuten lang bei 65°C in einem
Endvolumen von 50 Mikrolitern umgesetzt. In getrennten Röhrchen wurde
die Sonde mit dem Hybridisierungspuffer sowohl mit als auch ohne
vorhandenes Ziel vermischt. Im Anschluß an eine Abtrennung auf Hydroxyapatit,
wie in den auf Seite 2, siehe oben, angegebenen Patenten dargestellt,
wurden die Hybride durch Szintillationszählung quantifiziert. Diese
Ergebnisse sind in der Tabelle 1 dargestellt, wobei gezeigt wird,
daß die
Sonde ein hohes Ausmaß der
Reaktion an das homologe Ziel und eine sehr geringe nicht-spezifische
Bindung an das Hydroxyapatit aufweist.
Tabelle
1
Hybridisierung der M. avium-Sonde an homologe Ziel-rRNA* |
M.
avium-Sonde | plus rRNA / 85-95 % | minus rRNA / 0,5 % |
*% Hybrdisierung
= an Hydroxyapatit gebundene cpm / der Reaktion zugesetzte Gesamt-cpm |
-
Die
Spezifität
der Sonde für
M. avium wurde durch Vermischen der
32P-markierten
Sonde mit rRNA getestet, welche aus Zellen von 29 anderen Arten
von Mycobakterien durch Ultraschall-Aufbruchtechniken freigesetzt wurde.
1 × 10
8 Zellen wurden in 0,1 ml 5% SDS suspendiert
und 10 Minuten lang bei 50-60°C
ultraschallbehandelt. Es wurden 1,0 ml Hybridisierungspuffer (45%
Natriumdiisobutylsulfosuccinat, 40 mM Phosphatpuffer, pH 6,8, und
1 mM EDTA) zugegeben und die Mischung wurde 60 Minuten lang bei
72°C inkubiert. Im
Anschluß an
die Inkubation wurden 4,0 ml Hydroxyapatitlösung (0,14 M Natriumphosphatpuffer,
pH 6,8, 0,02 % SDS und 1,0 Gramm Hydroxyapatit pro 50 ml Lösung) zugegeben
und 5 Minuten lang bei 72°C
inkubiert. Die Probe wurde zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. 4,0 ml Waschlösung
(0,14 M Natriumphosphatpuffer, pH 6,8) wurden zugegeben und die
Probe wurde gevortext, zentrifugiert und der Überstand entfernt. Die an das
Hydroxyapatit gebundene Radioaktivität wurde durch Szintillationszählung ermittelt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt und machen deutlich,
daß die
Sonde spezifisch für
Mycobacterium avium ist und nicht mit irgendeiner anderen Mycobakterienart,
einschließlich
Mycobacterium intracellulare, reagiert.
Tabelle
2
Hybridisierung der M. avium-Sonde an Mycobakterienarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Mycobacterium
africanum | 25420 | 1,0 |
M.
asiaticum | 25276 | 1,2 |
M.
avium | 25291 | 87,6 |
M.
bovis | 19210 | 1,2 |
M.
bovis (BCG) | 19015 | 1,0 |
M.
chelonae | 14472 | 0,9 |
M.
flavescens | 14474 | 0,9 |
M.
fortuitum | 6841 | 1,0 |
M.
gastri | 15754 | 1,2 |
M.
gordonae | 14470 | 1,2 |
M.
haemophilum | 29548 | 1,3 |
M.
intracellulare | 13950 | 1,5 |
M.
kansasii | 12478 | 1,2 |
M.
malmoense | 29571 | 1,2 |
M.
marinum | 827 | 1,2 |
M.
nonchromogenicum | 1930 | 1,1 |
M.
phlei | 11758 | 1,3 |
M.
scrofulaceum | 19981 | 1,2 |
M.
shimoidei | 27962 | 2,3 |
M.
simiae | 25275 | 1,2 |
M.
smegmatis | e14468 | 1,0 |
M.
szulgai | 23069 | 1,0 |
M.
terrae | 15755 | 1,2 |
M.
thermoresistibile | 19527 | 1,3 |
M.
triviale | 23292 | 1,2 |
M.
tuberculosis (avirulent) | 25177 | 1,4 |
M.
tuberculosis (virulent) | 27294 | 1,1 |
M.
ulcerans | 19423 | 1,4 |
M.
vaccae | 15483 | 1,2 |
M.
xenopi | 19971 | 1,5 |
-
Wie
in der Tabelle 3 gezeigt, reagierte die Sonde auch nicht mit der
rRNA aus irgendeinem der Atemwegspathogene, die ebenfalls mittels
des eben beschriebenen Verfahrens getestet wurden. Genauso wenig reagierte
die Sonde mit irgendeiner anderen nahe verwandten oder phylogenetisch
weiter entfernten Bakterienart, die auch durch dieses Verfahren
getestet wurde (Tabelle 4).
-
Tabelle
3
Hybridisierung der M. avium-Sonde an Atemwegspathogene |
Organismus |
ATCC-Nr. |
%
gebundene Sonde |
Corynebacterium
xerosis |
373 |
0,7 |
Fusobacterium
nucleatum |
25586 |
1,3 |
Haemophilum
influenzae |
19418 |
1,3 |
Klebsiella
pneumoniae |
23357 |
1,8 |
Legionella
pneumophila |
33152 |
0,0 |
Mycoplasma
pneumoniae |
15531 |
3,0 |
Neisseria
meningitidis |
13090 |
0,0 |
Pseudomonas
aeruginosa |
25330 |
0,0 |
Propionibacterium
acnes |
6919 |
1,1 |
Streptococcus
pneumoniae |
6306 |
0,0 |
Staphylococcus
aureus |
25923 |
1,5 |
Tabelle
4
Hybridisierung der M. avium-Sonde an einen phylogenetischen
Querschnitt von Bakterienarten |
Organismus |
ATCC-Nr. |
%
gebundene Sonde |
Acinetobacter
calcoaceticus |
33604 |
0,0 |
Branhamella
catarrhalis |
25238 |
0,6 |
Bacillus
subtilis |
6051 |
0,9 |
Bacteroides
fragilis |
23745 |
1,0 |
Campylobacter
jejuni |
33560 |
0,4 |
Chromobacterium
violaceum |
29094 |
1,7 |
Clostridium
perfringens |
13124 |
2,1 |
Deinococcus
radiodurans |
35073 |
0,8 |
Derxia
gumiosa |
15994 |
0,3 |
Enterobacter
aerogenes |
13048 |
0,6 |
Escherichia
coli |
11775 |
0,3 |
Mycobacterium
gordonae |
14470 |
1,9 |
Mycoplasma
hominis |
14027 |
3,3 |
Proteus
mirabilis |
29906 |
0,0 |
Pseudomonas
cepacia |
11762 |
1,0 |
Rahnella
aquatilis |
33071 |
2,1 |
Rhodospirillum
rubrum |
11170 |
0,6 |
Streptococcus
mitis |
9811 |
0,9 |
Vibrio
parahaemolyticus |
17802 |
1,2 |
Yersinia
enterocolitica |
9610 |
0,4 |
-
Beispiel 2
-
Nach
dem in Beispiel 1 beschriebenen Alignment wurde die folgende Sequenz
durch die vorstehend erwähnten
Kriterien der Länge,
Tm und Sequenzanalyse charakterisiert, und es wurde festgestellt,
daß sie
für Mycobacterium
intracellulare spezifisch ist:
ACCGCAAAAGCTTTCCACCTAAAGACATGCGCCTAAAG
-
Die
Sequenz ist komplementär
zu einem in der 16S-rRNA von Mycobacterium intracellulare gefundenen
einzigartigen Segment. Die Größe der Sonde
belief sich auf 38 Basen. Die Sonde besitzt eine Tm von 75°C, und die
Sequenzanalyse bestätigte,
daß die
Sonde korrekt synthetisiert worden war. Die Sonde hybridisiert an
RNA aus M. intracellulare in der den Basen 185-225 von E. coli-16S-rRNA
entsprechenden Region.
-
Um
die Reaktivität
dieser Sequenz für
die rRNA von Mycobacterium intracellulare aufzuzeigen, wurde die
Sonde in Hybridisierungsreaktionen unter den folgenden Bedingungen
getestet. Die
32P-endmarkierte Oligonukleotidsonde
wurde mit 1 Mikrogramm (7 × 10
–13 Mol)
gereinigter rRNA aus Mycobacterium intracellulare vermischt und
in 0,12 M PB-Hybridisierungspuffer (äquimolare Mengen von Na
2HPO
4 und NaH
2PO
4), 1 mM EDTA
und 0,2 % SDS (Natriumdodecylsulfat) 60 Minuten lang bei 65°C in einem
Endvolumen von 50 Mikrolitern umgesetzt. In getrennten Röhrchen wurde
die Sonde mit dem Hybridisierungspuffer sowohl mit als auch ohne
vorhandene Mycobacterium intracellulare-Ziel-rRNA vermischt. Im
Anschluß an
eine, wie vorstehend dargestellte, Abtrennung auf Hydroxyapatit
wurden die Hybride durch Szintillationszählung quantifiziert. Diese Ergebnisse
sind in der Tabelle 5 gezeigt.
Tabelle
5
Hybridisierung der M. intracellulare-Sonde an homologe Ziel-rRNA* |
M.
intracellulare-Sonde | plus rRNA / 85-95 % | minus rRNA / 0,5 % |
*%Hybridisierung
= an Hydroxyapatit gebundene cpm / der Reaktion zugesetzte Gesamt-cpm |
-
Diese
Daten zeigen, daß die
Sonde ein hohes Ausmaß der
Reaktion an ihr homologes Ziel und eine sehr geringe nicht-spezifische
Bindung an das Hydroxyapatit aufweist.
-
Die
Spezifität
der Mycobacterium intracellulare-Sonde wurde durch Vermischen der
32P-markierten Sonde
mit rRNA getestet, welche aus Zellen von 29 anderen Arten von Mycobakterien
durch Ultraschall-Aufbruchtechniken freigesetzt wurde. Alle Hybridisierungsassays
wurden wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Die Tabelle 6 zeigt, daß die Sonde
spezifisch für
Mycobacterium intracellulare ist und nicht mit irgendeiner anderen
Mycobakterienart, einschließlich
Mycobacterium avium, reagiert. Diese Ergebnisse sind angesichts
der 98%igen rRNA-Homologie zu M. avium, der 98%igen Homologie zu
M. kansasii, 98%igen Homologie zu M. asiaticum und 97%igen Homologie
zu M. tuberculosis beeindruckend.
Tabelle
6
Hybridisierung der M. intracellulare-Sonde an Mycobakterienarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Mycobacterium
africanum | 25420 | 0,9 |
M.
asiaticum | 25276 | 1,1 |
M.
avium | 25291 | 1,3 |
M.
bovis | 19210 | 1,1 |
M.
bovis (BCG) | 19015 | 1,2 |
M.
chelonae | 14472 | 1,0 |
M.
flavescens | 14474 | 1,2 |
M.
fortuitum | 6841 | 1,3 |
M.
gastri | 15754 | 1,3 |
M.
gordonae | 14470 | 1,3 |
M.
haemophilum | 29548 | 0,9 |
M.
intracellulare | 13950 | 78,8 |
M.
kansasii | 12479 | 1,1 |
M.
malmoense | 29571 | 1,0 |
M.
marinum | 827 | 0,9 |
M.
nonchromogenicum | 1930 | 1,0 |
M.
phlei | 11758 | 1,1 |
M.
scrofulaceum | 19981 | 1,0 |
M.
shimoidei | 27962 | 1,3 |
M.
simiae | 25275 | 1,1 |
M.
smegmatis | e14468 | 1,3 |
M.
szulgai | 23068 | 1,0 |
M.
terrae | 15755 | 1,4 |
M.
thermoresistibile | 19527 | 1,6 |
M.
triviale | 23292 | 1,3 |
M.
tuberculosis (avirulent) | 25177 | 1,2 |
M.
tuberculosis (virulent) | 27294 | 1,2 |
M.
ulcerans | 19423 | 1,1 |
M.
vaccae | 15483 | 1,0 |
M.
xenopi | 19971 | 1,2 |
-
Wie
in der Tabelle 7 gezeigt, reagierte die Sonde nicht mit der rRNA
aus irgendeinem der Atemwegspathogene, die in dem Hybridisierungsassay
getestet wurden. Genauso wenig reagierte die Sonde mit irgendeiner
anderen nahe verwandten oder phylogenetisch weiter entfernten Bakterienart,
die getestet wurde (Tabelle 8).
Tabelle
7
Hybridisierung der M.intracellulare-Sonde an Atemwegspathogene |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 2,2 |
Fusobacterium
nucleatum | 25586 | 1,5 |
Haemophilum
influenzae | 19418 | 1,3 |
Klebsiella
pneumoniae | 23357 | 1,2 |
Legionella
pneumophila | 33152 | 1,2 |
Mycoplasma
pneumoniae | 15531 | 3,2 |
Neisseria
meningitidis | 13090 | 1,1 |
Pseudomonas
aeruginosa | 25330 | 1,0 |
Propionibacterium
acnes | 6919 | 2,9 |
Streptococcus
pneumoniae | 6306 | 1,6 |
Staphylococcus
aureus | 25923 | 1,3 |
Tabelle
8
Hybridisierung der M. intracellulare-Sonde an einen phylogenetischen
Querschnitt von Bakterienarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Acinetobacter
calcoaceticus | 33604 | 1,5 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 1,8 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 1,7 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 1,9 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 1,9 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 1,4 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 2,1 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 2,1 |
Derxia
gummosa | 15994 | 1,6 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 1,3 |
Escherichia
coli | 11775 | 1,2 |
Mycobacterium
gordonae | 14470 | 2,3 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 2,6 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 1,2 |
Pseudomonas
cepacia | 11762 | 1,7 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 1,5 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 1,4 |
Streptococcus
mitis | 9811 | 1,4 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 2,5 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 1,1 |
-
Beispiel 3
-
Nach
dem in Beispiel 1 beschriebenen Alignment wurde die folgende Sequenz
durch die vorstehend erwähnten
Kriterien der Größe, Sequenz
und Tm charakterisiert, und es wurde festgestellt, daß sie spezifisch für den Mtb-(Mycobacterium
tuberculosis)-Organismenkomplex, Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium africanum,
Mycobacterium bovis, und Mycobacterium microti, ist:
- 1. TAAAGCGCTTTCCACCACAAGACATGCATCCCGTG.
-
Die
Sequenz ist komplementär
zu einem einzigartigen Segment, das in der 16S-rRNA der Mtb-Komplex-Bakterien
gefunden wird. Die Größe der Sonde
beläuft
sich auf 35 Basen. Die Sonde besitzt eine Tm von 72°C, und die
Sequenzanalyse bestätigte,
daß die
Sonde korrekt synthetisiert worden war. Sie ist in der Lage, in
der den Basen 185-225 von E. coli-16S-rRNA entsprechenden Region
zu hybridisieren.
-
Um
die Reaktivität
dieser Sequenz für
den Mtb-Komplex aufzuzeigen, wurde die Sonde in Hybridisierungsreaktionen
unter den folgenden Bedingungen getestet.
32P-endmarkierte
Oligonukleotidsonde wurden mit 1 Mikrogramm (7 × 10
–13 Mol)
gereinigter rRNA aus Mycobacterium tuberculosis vermischt und 60
Minuten lang in 0,12 M PB-Hybridisierungspuffer (äquimolare
Mengen von Na
2HPO
4 und
NaH
2PO
4), 1 mM EDTA
und 0,2 % SDS (Natriumdodecylsulfat) bei 65°C in einem Endvolumen von 50
Mikrolitern umgesetzt. In getrennten Röhrchen wurde die Sonde mit
dem Hybridisierungspuffer sowohl mit als auch ohne vorhandener Ziel-rRNA aus
Mycobacterium tuberculosis vermischt. Im Anschluß an die Abtrennung auf Hydroxyapatit,
wie vorstehend angegeben, wurden die Hybride durch Szintillationszählung quantifiziert.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 9 gezeigt.
Tabelle
9
Hybridisierung der Mtb-Komplex-16S-rRNA-DNA-Sonde an homologe
Ziel-rRNA* |
Mtb-Komplex-Sonde | plus rRNA / 85-95 % | minus rRNA / 0,5 % |
*%Hybridisierung
= an Hydroxyapatit gebundene cpm / der Reaktion zugesetzte Gesamt-cpm |
-
Diese
Daten zeigen, daß die
Sonde ein hohes Ausmaß der
Reaktion zum homologen Ziel und eine sehr geringe nicht-spezifische
Bindung an das Hydroxyapatit aufweist.
-
Die
Spezifität
der Sonde für
den Mtb-Komplex wurde durch Vermischen der
32P-markierten
Sonde mit rRNA getestet, welche aus Zellen der 4 MTB-Komplex-Bacilli
und 25 anderen Mycobakterienarten durch Ultraschall-Aufbruchtechniken
freigesetzt wurde. Alle Hybridisierungsassays wurden wie in Beispiel
1 beschrieben durchgeführt.
Die Tabelle 10 zeigt, daß die
Sonde spezifisch für
Organismus innerhalb des Mtb-Komplex ist und nicht mit irgendeiner
anderen Mycobakterienart reagiert.
Tabelle
10
Hybridisierung der Mtb-Komplex-16S-rRNA-DNA-Sonde an Mycobakterienarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Mycobacterium
africanum | 25420 | 68,1 |
M.
asiaticum | 25276 | 3,4 |
M.
avium | 25291 | 0,9 |
M.
bovis | 19210 | 63,1 |
M.
chelonae | 14472 | 1,1 |
M.
flavescens | 14474 | 0,9 |
M.
fortuitum | 6841 | 1,1 |
M.
gastri | 15754 | 0,8 |
M.
gordonae | 14470 | 1,1 |
M.
haemophilum | 29548 | 0,8 |
M.
intracellulare | 13950 | 1,1 |
M.
kansasii | 12479 | 1,3 |
M.
malmoense | 29571 | 0,9 |
M.
marinum | 827 | 1,1 |
M.
nonchromogenicum | 1930 | 1,1 |
M.
phlei | 11758 | 1,3 |
M.
scrofulaceum | 19981 | 1,1 |
M.
shimoidei | 27962 | 1,0 |
M.
simiae | 25275 | 1,2 |
M.
smegmatis | e14468 | 0,9 |
M.
szulgai | 23069 | 1,1 |
M.
terrae | 15755 | 1,0 |
M.
thermoresistibile | 19527 | 1,0 |
M.
triviale | 23292 | 1,2 |
M.
tuberculosis (avirulent) | 25177 | 66,2 |
M.
tuberculosis (virulent) | 27294 | 62,4 |
M.
ulcerans | 19423 | 0,9 |
M.
vaccae | 15483 | 0,8 |
M.
xenopi | 19971 | 2,6 |
-
Wie
in der Tabelle 11 gezeigt, reagierte die Sonde nicht mit der rRNA
aus irgendeinem der Atemwegspathogene, die in dem Hybridisierungsassay
getestet wurden. Ebenso wenig reagierte die Sonde mit irgendeiner
anderen nahe verwandten oder phylogenetisch weiter entfernten Bakterienart,
welche getestet wurde (Tabelle 12).
Tabelle
11
Hybridisierung der Mtb-Komplex-16S-rRNA-DNA-Sonde an Atemwegspathogene |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 1,3 |
Fusobacterium
nucleatum | 25586 | 1,0 |
Haemophilum
influenzae | 19418 | 1,6 |
Klebsiella
pneumoniae | 23357 | 1,2 |
Legionella
pneumophila | 33152 | 1,4 |
Mycoplasma
pneumoniae | 15531 | 1,1 |
Neisseria
meningitidis | 13090 | 1,0 |
Pseudomonas
aeruginosa | 25330 | 1,7 |
Propionibacterium
acnes | 6919 | 1,2 |
Streptococcus
pneumoniae | 25923 | 0,9 |
Tabelle
12
Hybridisierung der Mtb-Komplex-16S-rRNA-DNA-Sonde an einen
phylogenetischen Querschnitt von Bakterienarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Acinetobacter
calcoaceticus | 33604 | 1,3 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 1,5 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 1,3 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 1,3 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 1,1 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 1,0 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 1,2 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 1,0 |
Derxia
gummosa | 15994 | 1,0 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 1,0 |
Escherichia
coli | 11775 | 1,0 |
Mycobacterium
gordonae | 14470 | 1,3 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 0,5 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 1,0 |
Pseudomonas
cepacia | 11762 | 2,6 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 1,9 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 1,0 |
Streptococcus
mitis | 9811 | 1,1 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 0,9 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 1,1 |
-
Es
wurden zwei Derivate der Sonde von Beispiel 3 (nachstehend mit der
Numerierung 2-3) hergestellt und getestet:
- 2.
CCGCTAAAGCGCTTTCCACCACAAGACATGCATCCCG
- 3. ACACCGCTAAAGCGCTTTCCACCACAAGACATGCATC.
-
Alle
drei Sonden besitzen ähnliche
Tm's (72°C; 73,5°C; bzw. 72,3°C) und ähnliche
Hybridisierungsmerkmale.
-
Die
Hybridisierung an Organismen des Mycobacterium tuberculosis-Komplexes
belief sich auf 68-75 % und die nicht-spezifische Hybridisierung
an Hydroxyapatit war geringer als 2 %. Die Ergebnisse von Hybridisierungsassay-Tests
für diese
Derivate sind nachstehend angegeben.
Tabelle
13
Hybridisierung der Sondenderivat-Beispiele 3 und 2 an Mycobakterienarten |
| Beispiel |
| %
Sonde 1 | %
Sonde 2 | %
Sonde 3 |
Organismus | ATCC-Nr. | gebunden | gebunden | gebunden |
Mycobacterium
africanum | 25420 | 68,1 | 69,4 | 70,6 |
M.
asiaticum | 25274 | 3,4 | 5,3 | 1,8 |
M.
avium | 25291 | 0,9 | 1,6 | 1,4 |
M.
bovis | 19210 | 63,1 | 75,3 | 74 |
M.
chelonae | 14472 | 1,1 | 1,5 | 1,6 |
M.
flavescens | 14474 | 0,9 | 2,7 | 1,4 |
M.
fortuitum | 6841 | 1,1 | 3,6 | 1,5 |
M.
gastri | 15754 | 0,8 | 3,6 | 1,7 |
M.
gordonae | 14470 | 1,1 | 1,6 | 1,4 |
M.
haemophilum | 29548 | 0,8 | 3,2 | 1,7 |
M.
intracellulare | 13950 | 1,1 | 1,6 | 1,4 |
M.
kansasii | 12478 | 1,3 | 2,1 | 2,0 |
M.
malmoense | 29571 | 0,9 | 2,8 | 1,5 |
M.
marinum | 827 | 1,1 | 2,1 | 1,5 |
M.
nonchromogenicum | 1930 | 1,1 | 3,0 | 1,5 |
M.
phlei | 11758 | 1,3 | 1,3 | 1,1 |
M.
scrofulaceum | 19981 | 1,1 | 3,4 | 1,6 |
M.
shimoidei | 27962 | 1,0 | 2,7 | 1,6 |
M.
simiae | 25275 | 1,2 | 2,9 | 1,8 |
M.
smegmatis | e14468 | 0,9 | 1,5 | 1,2 |
M.
szulgai | 23069 | 1,1 | 3,6 | 1,1 |
M.
terrae | 15755 | 1,0 | 3,7 | 2,0 |
M.
thermoresistibile | 19527 | 1,0 | 1,6 | 1,3 |
M.
triviale | 23292 | 1,2 | 1,6 | 2,0 |
M.
tuberculosis (avirulent) | 25177 | 66,2 | 75 | 68 |
M.
tuberculosis (virulent) | 27294 | 62,4 | 74 | 75 |
M.
ulcerans | 19423 | 0,9 | 1,7 | 3,0 |
M.
vaccae | 15483 | 0,8 | 1,4 | 1,2 |
M.
xenopi | 19971 | 2,6 | 1,4 | 1,2 |
-
Beispiel 4
-
Die
für die
23S-rRNA des M. tubercolosis-Komplex spezifische Sonde wurde durch
Anwendung eines Primers erhalten, der zu einer hochkonservierten
Region der 23S-rRNA komplementär
war. Die Sequenz dieses Primers, abgeleitet aus E. coli-rRNA, war
5'-AGG AAC CCT TGG
GCT TTC GG-3'. Fünf Nanogramm
dieses Primers wurden mit 1 Mikrogramm rRNA aus M. tuberculosis
und anderen nahe verwandten Mycobakterien vermischt, und das Verfahren,
wie für
die Beispiele 1, 2 und 3 beschrieben, wurde befolgt. Nach parallelem Übereinanderstellen,
wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde festgestellt, daß die folgende
Sequenz für
den Mtb-Organismenkomplex, Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium
africanum, Mycobacterium bovis und Mycobacterium microti spezifisch
war:
TGCCCTACCCACACCCACCACAAGGTGATGT.
-
Die
Sequenz ist komplementär
zu einem einzigartigen Segment, das in der 23S-rRNA der Mtb-Komplex-Bakterien
gefunden wird. Die Oligonukleotidsonde wurde wie zuvor beschrieben
mittels der Kriterien Länge,
Tm und Sequenzanalyse charakterisiert. Die Größe der Sonde beläuft sich
auf 31 Basen. Die Sonde besitzt eine Tm von 72,5°C und die Sequenzanalyse bestätigte, daß die Sonde
korrekt synthetisiert worden war. Sie ist fähig, in der den Basen 1155-1190
von E. coli-23S-rRNA entsprechenden Region zu hybridisieren.
-
Um
die Reaktivität
dieser Sequenz für
den Mtb-Komplex aufzuzeigen, wurde die Sonde in Hybridisierungsreaktionen
unter den folgenden Bedingungen getestet.
32P-endmarkierte
Oligonukleotidsonden wurden mit 1 Mikrogramm (7 × 10
–13 Mol)
gereinigter rRNA aus Mycobacterium tuberculosis vermischt und 60
Minuten lang in 0,12 M PB-Hybridisierungspuffer (äquimolare
Mengen von Na2HPO4 und NaH2PO4), 1 mM EDTA und 0,2 % SDS (Natriumdodecylsulfat)
bei 65°C
in einem Endvolumen von 50 Mikrolitern umgesetzt. In getrennten Röhrchen wurde
die Sonde mit dem Hybridisierungspuffer sowohl mit als auch ohne
vorhandene Ziel-rRNA aus Mycobacterium tuberculosis vermischt. Im
Anschluß an
die Abtrennung auf Hydroxyapatit, wie vorstehend angegeben, wurden
die Hybride durch Szintillationszählung quantifiziert. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 14 gezeigt.
Tabelle
14
Hybridisierung der Mtb-Komplex-23S-rRNA-DNA-Sonde an homologe
Ziel-rRNA |
Mtb-Komplex-Sonde | plus rRNA / 94 % | minus rRNA / 1,2 % |
-
Diese
Daten zeigen, daß die
Sonde ein hohes Ausmaß der
Reaktion zum homologen Ziel und eine sehr geringe nicht-spezifische
Bindung an das Hydroxyapatit aufweist.
-
Die
Spezifität
der Sonde für
den Mtb-Komplex wurde durch Vermischen der
32P-markierten
Sonde mit rRNA getestet, welche aus Zellen der vier Mtb-Komplex-Bacilli
und 25 anderen Mycobakterienarten durch Ultraschall-Aufbruchtechniken
freigesetzt wurde. Alle Hybridisierungsassays wurden wie in Beispiel
1 beschrieben durchgeführt.
Die Tabelle 14 zeigt, daß die
Sonde spezifisch für
Organismen innerhalb des Mtb-Komplex ist und nicht mit irgendeiner
anderen Mycobakterienart reagiert.
Tabelle
15
Hybridisierung der Mtb-Komplex-23S-rRNA-DNA-Sonde an Mycobakterienarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Mycobacterium
africanum | 25420 | 33,6 |
M.
asiaticum | 25276 | 1,2 |
M.
avium | 25291 | 1,0 |
M.
bovis | 19210 | 32,0 |
M.
chelonae | 14472 | 1,2 |
M.
flavescens | 14474 | 1,2 |
M.
fortuitum | 6841 | 1,3 |
M.
gastri | 15754 | 1,1 |
M.
gordonae | 14470 | 1,2 |
M.
haemophilum | 29548 | 1,2 |
M.
intracellulare | 13950 | 1,1 |
M.
kansasii | 12479 | 1,3 |
M.
malmoense | 29571 | 1,3 |
M.
marinum | 827 | 1,2 |
M.
nonchromogenicum | 1930 | 1,0 |
M.
phlei | 11758 | 1,0 |
M.
scrofulaceum | 19981 | 1,1 |
M.
shimoidei | 27962 | 1,2 |
M.
simiae | 25275 | 1,3 |
M.
smegmatis | e14468 | 1,1 |
M.
szulgai | 23069 | 1,1 |
M.
terrae | 15755 | 1,0 |
M.
thermoresistibile | 19527 | 1,2 |
M.
triviale | 23292 | 1,0 |
M.
tuberculosis (avirulent) | 25177 | 33,7 |
M.
tuberculosis (virulent) | 27294 | 38,1 |
M.
ulcerans | 19423 | 1,3 |
M.
vaccae | 15483 | 1,0 |
M.
xenopi | 19971 | 1,3 |
-
Beispiel 5
-
Drei
zusätzliche
Mycobacterium tuberculosis-Komplex-Sonden, Beispiel 5-7 hierin,
wurden unter Verwendung zweier einzigartiger, zu 23S-rRNA komplementärer, Primer
identifiziert. Die erste Sequenz ist die folgende: CCATCACCACCCTCCTCCGGAGAGGAAAAGG
-
Die
Sequenz von diesem Beispiel 5 wurde unter Einsatz eines 23S-Primers
mit der Sequenz 5'-GGC CAT TAG ATC ACT
CC-3' erhalten.
Sie wurde charakterisiert und man zeigte, daß sie für den Mycobacterium tuberculosis-Organismenkomplex,
einschließlich
Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium africanum und Mycobacterium
bovis, spezifisch ist. Diese Sequenz, aus 23S-rRNA, ist 31 Basen
lang und weist eine Tm von 72°C
auf. Diese Sonde ist dazu in der Lage, an RNA der zuvor erwähnten Organismen
in der den Basen 540-575 von E. coli-23S-rRNA entsprechenden Region
zu hybridisieren.
-
Um
die Reaktivität
und Spezifität
dieser Sonde für
den Mycobacterium tuberculosis-Komplex aufzuzeigen, wurde sie als
Sonde in Hybridisierungsreaktionen unter den folgenden Bedingungen
getestet.
32P-endmarkierte Oligonukleotidsonde
wurde mit rRNA vermischt, welche aus Zellen von 30 Mycobakterienarten durch
Ultraschall-Aufschlußtechniken
freigesetzt wurde. 3 × 10
7 Zellen wurden in 0,1 ml 5 % SDS suspendiert und
15 Minuten lang bei 50-60°C
ultraschallbehandelt. Bin ml Hybridisierungspuffer (45 % Diisobutylsulfosuccinat,
40 mM Phosphatpuffer, pH 6,8, 1 mM EDTA, 1 mM EGTA) wurde zugegeben
und die Mischung wurde 2 Stunden lang bei 72°C inkubiert. Im Anschluß an die
Inkubation wurden 4 ml 2 % (w/v) Hydroxyapatit, 0,12 M Natriumphosphatpuffer,
pH 6,8, 0,02 % SDS, 0,02 % Natriumazid zugegeben und 5 Minuten lang
bei 72°C inkubiert.
Die Probe wurde zentrifugiert und der Überstand wurde entfernt. Vier
ml Waschlösung
(0,12 M Natriumphosphatpuffer, pH 6,8, 0,02 % SDS, 0,02 % Natriumazid)
wurden zugegeben und die Probe wurde gevortext, zentrifugiert und
der Überstand
wurde entfernt. Die an das Hydroxyapatit gebundene Radioaktivität wurde
durch Szintillationszählung
bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 16 gezeigt und deuten
darauf hin, daß die
Sonde für
den Mycobacterium tuberculosis-Organismenkomplex
spezifisch ist.
Tabelle
16
Hybridisierung der M. tuberculosis-Komplex-Sonde von Beispiel
5 an Mycobakterienarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Mycobacterium
africanum | 25420 | 18,0 |
M.
asiaticum | 25274 | 2,6 |
M.
avium | 25291 | 3,4 |
M.
bovis | 19210 | 21,7 |
M.
bovis (BCG) | 35734 | 35,3 |
M.
chelonae | 14472 | 3,8 |
M.
flavescens | 14474 | 2,3 |
M.
fortuitum | 6841 | 1,8 |
M.
gastri | 15754 | 2,2 |
M.
gordonae | 14470 | 2,8 |
M.
haemophilum | 29548 | 2,8 |
M.
intracellulare | 13950 | 2,1 |
M.
kansasii | 12478 | 1,6 |
M.
malmoense | 29571 | 2,3 |
M.
marinum | 827 | 2,1 |
M.
nonchromogenicum | 1930 | 2,3 |
M.
phlei | 11758 | 2,1 |
M.
scrofulaceum | 19981 | 2,2 |
M.
shimoidei | 27962 | 1,9 |
M.
simiae | 25275 | 2,2 |
M.
smegmatis | e14468 | 2,0 |
M.
szulgai | 23069 | 2,2 |
M.
terrae | 15755 | 2,2 |
M.
thermoresistible | 19527 | 2,2 |
M.
triviale | 23292 | 2,0 |
M.
tuberculosis (avirulent) | 25177 | 26,4 |
M.
tuberculosis (virulent) | 27294 | 36,6 |
M.
ulcerans | 19423 | 2,5 |
M.
vaccae | 15483 | 2,4 |
M.
xenopi | 19971 | 2,8 |
-
Die
Tabelle 16 zeigt, daß die
Sonde ebenfalls nicht mit RNA aus irgendeinem der durch das eben
beschriebene Verfahren getesteten nahe verwandten Organismen kreuzreagierte.
-
Tabelle
17
Hybridisierung der M. tuberculosis-Komplex-Sonde von Beispiel
5 an phylogenetisch nah verwandte Organismen |
Organismus |
ATCC-Nr. |
%
gebundene Sonde |
Actinomadura
madurae |
19425 |
2,1 |
Actinoplanes
italicus |
10049 |
3,1 |
Arthrobacter
oxidans |
14358 |
2,1 |
Brevibacterium
linens |
e9172 |
1,9 |
Corynebacterium
xerosis |
373 |
2,2 |
Dermatophilus
congolensis |
14367 |
2,2 |
Microbacterium
lacticum |
8180 |
2,1 |
Nocardia
asteroides |
19247 |
2,0 |
Nocardia
brasiliensis |
19296 |
2,2 |
Nocardia
otitidis-caviarum |
14629 |
2,0 |
Nocardioposis
dassonvillei |
23218 |
4,0 |
Oerskovia
turbata |
33225 |
2,2 |
Oerskovia
xanthineolytica |
27402 |
2,0 |
Rhodococcus
aichiensis |
33611 |
1,9 |
Rhodococcus
aurantiacus |
25938 |
2,0 |
Rhodococcus
bronchialis |
25592 |
2,1 |
Rhodococcus
chubuensis |
33609 |
2,3 |
Rhodococcus
equi |
6939 |
2,4 |
Rhodococcus
obuensis |
33610 |
2,2 |
Rhodococcus
sputi |
29627 |
2,3 |
-
Beispiel 6
-
Die
zweite Mycobacterium tuberculosis-Komplex-Sonde wurde unter Verwendung
eines 23S-Primers mit der Sequenz 5' CCT GAT TGC CGT CCA GGT TGA GGG AAC
CTT TGG G-3' erhalten.
Ihre Sequenz ist:
CTGTCCCTAAACCCGATTCAGGGTTCGAGGTTAGATGC
-
Diese
Sequenz, aus 23S-rRNA, ist 38 Basen lang und hat eine Tm von 75°C. Sie hybridisiert
in der den Basen 2195-2235 von E. coli-23S-rRNA entsprechenden Region.
-
Wie
die Komplex-Sonde in Beispiel 5, wurde diese Sequenz charakterisiert
und es wurde gezeigt, daß sie
für den
Mycobacterium tuberculosis-Organismenkomplex, einschließlich Mycobacterium
tuberculosis, Mycobacterium africanum und Mycobacterium bovis, spezifisch
ist.
-
Um
die Reaktivität
und Spezifität
der Sonde aus diesem Beispiel 6 für den Mycobacterium tuberculosis-Komplex
aufzuzeigen, wurde sie als Sonde in Hybridisierungsreaktionen unter
den folgenden Bedingungen, die für
die Sonde in Beispiel 5 beschrieben wurden, getestet. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 18 gezeigt und deuten darauf hin, daß die Sonde
für den
Mycobacterium tuberculosis-Organismenkomplex spezifisch ist, mit
der Ausnahme von Mycobacterium thermoresistibile, einem seltenen
Isolat, das kein Pathogen beim Menschen ist.
Tabelle
18
Hybridisierung der M. tuberculosis-Komplex-Sonde von Beispiel
6 an Mycobakterienarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Mycobacterium
africanum | 25420 | 56,0 |
M.
asiaticum | 25274 | 3,1 |
M.
avium | 25291 | 2,6 |
M.
bovis | 19210 | 48,0 |
M.
bovis (BCG) | 35734 | 63,0 |
M.
chelonae | 14472 | 2,8 |
M.
flavescens | 14474 | 2,8 |
M.
fortuitum | 6841 | 3,0 |
M.
gastri | 15754 | 3,2 |
M.
gordonae | 14470 | 3,0 |
M.
haemophilum | 29548 | 3,0 |
M.
intracellulare | 13950 | 3,6 |
M.
kansasii | 12478 | 3,9 |
M.
malmoense | 29571 | 2,9 |
M.
marinum | 827 | 2,9 |
M.
nonchromogenicum | 1930 | 4,8 |
M.
phlei | 11758 | 2,9 |
M.
scrofulaceum | 19981 | 2,6 |
M.
shimoidei | 27962 | 3,6 |
M.
simiae | 25275 | 3,3 |
M.
smegmatis | e14468 | 3,0 |
M.
szulgai | 23069 | 2,8 |
M.
terrae | 15755 | 2,8 |
M.
thermoresistibile | 19527 | 11,7 |
M.
triviale | 23292 | 3,2 |
M.
tuberculosis (avirulent) | 25177 | 65,0 |
M.
tuberculosis (virulent) | 27294 | 53,0 |
M.
ulcerans | 19423 | 2,5 |
M.
vaccae | 15483 | 2,8 |
M.
xenopi | 19971 | 3,3 |
-
Die
Tabelle 19 zeigt, daß die
Sonde ebenfalls nicht mit RNA aus irgendeinem der mittels des eben
beschriebenen Verfahrens getesteten phylogenetisch nahe verwandten
Organismen kreuzreagierte.
Tabelle
19
Hybridisierung der M. tuberculosis-Komplex-Sonde von Beispiel
6 an phylogenetischnah verwandte Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Actinomadura
madurae | 19425 | 1,3 |
Actinoplanes
italicus | 10049 | 0,6 |
Arthrobacter
oxidans | 14358 | 1,1 |
Brevibacterium
linens | e9172 | 0,8 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 1,0 |
Dermatophilus
congolensis | 14367 | 0,6 |
Microbacterium
lacticum | 8180 | 1,9 |
Nocardia
asteroides | 19247 | 0,9 |
Nocardia
brasiliensis | 19296 | 0,8 |
Nocardia
otitidis-caviarum | 14629 | 1,5 |
Nocardioposis
dassonvillei | 23218 | 0,5 |
Oerskovia
turbata | 33225 | 0,3 |
Oerskovia
xanthineolytica | 27402 | 0,8 |
Rhodococcus
aichiensis | 33611 | 1,6 |
Rhodococcus
aurantiacus | 25938 | 0,7 |
Rhodococcus
bronchialis | 25592 | 1,5 |
Rhodococcus
chubuensis | 33609 | 0,8 |
Rhodococcus
equi | 6939 | 0,3 |
Rhodococcus
obuensis | 33610 | 0,8 |
Rhodococcus
sputi | 29627 | 1,4 |
-
Beispiel 7
-
Die
folgende weitere Mycobacterium tuberculosis-Komplex-Sonde ist ebenfalls
unter Verwendung eines 23S-Primers mit derselben Sequenz wie der
von Beispiel 6, nämlich
5'-CCT GAT TGC CGT
CCA GGT TGA GGG AAC CTT TGG G-3 identifiziert worden:
AGGCACTGTCCCTAAACCCGATTCAGGGTTC.
-
Diese
Sequenz, aus 23S-rRNA ist 31 Basen lang und hat eine Tm von 71°C. Sie hybridisiert
in der den Basen 2195-2235 von E. coli-23S-rRNA entsprechenden Region.
Wie es mit den Mycobacterium tuberculosis-Komplex-Sonden der Beispiele
5 und 6 hierin der Fall ist, wurde diese Sequenz ebenfalls charakterisiert, und
es wurde gezeigt, daß sie
für den
Mycobacterium tuberculosis-Organismenkomplex, einschließlich Mycobacterium
tuberculosis, Mycobacterium africanum und Mycobacterium bovis, spezifisch
ist.
-
Um
die Reaktivität
und Spezifität
dieser Sonde für
den Mycobacterium tuberculosis-Komplex aufzuzeigen, wurde sie als
Sonde in Hybridisierungsreaktionen unter den für die Sonde von Beispiel 5
beschriebenen Bedingungen getestet. Die Tabelle 20 zeigt, daß die Sonde
für den
Mycobacterium tuberculosis-Organismenkomplex spezifisch ist.
Tabelle
20
Hybridisierung der Mycobacterium tuberculosis-Komplex-Sonde
von Beispiel 7 an Mycobakterienarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Mycobacterium
africanum | 25420 | 43,0 |
M.
asiaticum | 25274 | 0,6 |
M.
avium | 25291 | 0,7 |
M.
bovis | 19210 | 43,0 |
M.
bovis (BCG) | 35734 | 46,0 |
M.
chelonae | 14472 | 0,6 |
M.
flavescens | 14474 | 0,6 |
M.
fortuitum | 6841 | 0,5 |
M.
gastri | 15754 | 0,9 |
M.
gordonae | 14470 | 0,7 |
M.
haemophilum | 29548 | 0,6 |
M.
intracellulare | 13950 | 0,6 |
M.
kansasii | 12478 | 0,9 |
M.
malmoense | 29571 | 0,8 |
M.
marinum | 827 | 0,7 |
M.
nonchromogenicum | 1930 | 0,8 |
M.
phlei | 11758 | 0,6 |
M.
scrofulaceum | 19981 | 0,7 |
M.
shimoidei | 27962 | 0,8 |
M.
simiae | 25275 | 0,7 |
M.
smegmatis | e14468 | 0,6 |
M.
szulgai | 23069 | 0,6 |
M.
terrae | 15755 | 0,7 |
M.
thermoresistibile | 19527 | 0,9 |
M.
triviale | 23292 | 0,7 |
M.
tuberculosis (avirulent) | 25177 | 40,0 |
M.
tuberculosis (virulent) | 27294 | 50,0 |
M.
ulcerans | 19423 | 0,7 |
M.
vaccae | 15483 | 0,4 |
M.
xenopi | 19971 | 0,6 |
-
Die
Tabelle 21 zeigt, daß die
Sonde ebenfalls nicht mit RNA aus irgendeinem der durch das eben
beschriebene Verfahren getesteten nahe verwandten Organismen kreuzreagierte.
Tabelle
21
Hybridisierung der M. tuberculosis-Komplex-Sonde von Beispiel
7 an phylogenetisch nah verwandte Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Actinomadura
madurae | 19425 | 1,0 |
Actinoplanes
italicus | 10049 | 0,6 |
Arthrobacter
oxidans | 14358 | 0,4 |
Brevibacterium
linens | e9172 | 0,8 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 0,6 |
Dermatophilus
congolensis | 14367 | 0,8 |
Microbacterium
lacticum | 8180 | 0,5 |
Nocardia
asteroides | 19247 | 0,7 |
Nocardia
brasiliensis | 19296 | 0,5 |
Nocardia
otitidis-caviarum | 14629 | 0,6 |
Nocardioposis
dassonvillei | 23218 | 0,6 |
Oerskovia
turbata | 33225 | 0,8 |
Oerskovia
xanthineolytica | 27402 | 0,6 |
Rhodococcus
aichiensis | 33611 | 0,7 |
Rhodococcus
aurantiacus | 25938 | 0,7 |
Rhodococcus
bronchialis | 25592 | 0,6 |
Rhodococcus
chubuensis | 33609 | 0,6 |
Rhodococcus
equi | 6939 | 0,6 |
Rhodococcus
obuensis | 33610 | 0,6 |
Rhodococcus
sputi | 29627 | 0,9 |
-
Bemerkenswerterweise
können überlappende
Sonden eine identische Spezifität
aufweisen. Es seien zum Beispiel die Sonden von Beispiel 6 und 7
verglichen:
Bsp. 6 CTGTCCCTAAACCCGATTCAGGGTTCGAGGTTAGATGC
Bsp.
7 AGGCACTGTCCCTAAACCCGATTCAGGGTTC
-
Es
können
mehrere Sequenzen aus einer besonderen Region existieren, welche
Sonden mit den gewünschten
Hybridisierungsmerkmalen ergeben werden. In anderen Fällen kann
eine Sondensequenz bedeutend besser als eine andere, sich durch
eine einzelne Base unterscheidende Sonde sein. Je größer der
Sequenzunterschied (% Fehlpaarung) zwischen einem Ziel- und Nicht-Zielorganismus
ist, desto wahrscheinlicher ist es im allgemeinen, daß man in
der Lage ist, die Sonde zu verändern
ohne ihre Nützlichkeit
für eine
spezifische Anwendung zu beeinflussen. Dieses Phänomen wurde auch durch die
abgewandelten Sonden im Beispiel 3 verdeutlicht.
-
Im
Beispiel 7 wurden 5 Basen an das 5'-Ende der Sonde in Beispiel 6 angehängt und
12 Basen vom 3'-Ende
entfernt. Die zwei Sonden besitzen im wesentlichen identische Hybridisierungsmerkmale.
-
Beispiel 8
-
Die
Gattung Mycobacterium ist besonders schwierig von Nocardia, Corynebacterium
und Rhodococcus zu unterscheiden. Diese Gattungen besitzen gemeinsame
Antigene, Präzipitine
und G & C-Werte.
Ungeachtet der Tatsache, daß diese
Organismen ebenfalls eine 92-94%ige rRNA-Homologie zu den obenstehend aufgelisteten
Organismen aufweisen, haben wir Sonden entworfen, die alle Mitglieder
der Gattung Mycobacterium nachweisen, ohne mit den verwandten Gattungen
Kreuzreaktionen einzugehen.
-
Zusätzlich zu
den bereits beschriebenen Mycobacterium-Arten-Sonden wurden unter
Verwendung eines zu 16S-rRNA komplementären Primers und eines zu 23S-rRNA
komplementären
Primers vier Sonden, die für
Mitglieder der Gattung Mycobacterium spezifisch sind, identifiziert.
Die Sequenz 1 wurde unter Verwendung eines 16S-Primers mit der Sequenz
5'-TTA CTA GCG ATT
CCG ACT TCA-3' erhalten.
Die Sequenzen 2, 3 und 4 wurden unter Verwendung eines 23S-Primers
mit der Sequenz 5'-GTG
TCG GTT TTG GGT ACG-3' erhalten. Die
Sequenz 1 ist dazu fähig,
an RNA der Gattung Mycobacterium in der den Basen 1025-1060 von
E. coli-16S-rRNA entsprechenden Region zu hybridisieren. Die Sequenzen
2-4 hybridisieren in Regionen, welche in unserem Numerierungssystem
(siehe 2) den folgenden Basen von
E. coli-23S-rRNA entsprechen: 1440-1475; 1515-1555; 1570-1610 in unserem Numerierungssystem.
-
Die
folgenden Sequenzen wurden charakterisiert, und man zeigte daß sie für die Gattung
Mycobacterium spezifisch sind:
- 1. CCA TGC ACC
ACC TGC ACA CAG GCC ACA AGG
- 2. GGC TTG CCC CAG TAT TAC CAC TGA CTG GTA CGG
- 3. CAC CGA ATT CGC CTC AAC CGG CTA TGC GTC ACC TC
- 4. GGG GTA CGG CCC GTG TGT GTG CTC GCT AGA GGC
-
Die
Sequenz 1, aus 16S-rRNA, ist 30 Basen lang und hat eine Tm von 73°C. Die Sequenz
2, aus 23S-rRNA, ist 33 Basen lang und hat eine Tm von 75°C. Die Sequenz
3, aus 23S-rRNA, ist 35 Basen lang und hat eine Tm von 76°C. Die Sequenz
4, aus 23S-rRNA, ist 33 Basen lang und hat eine Tm von 73°C.
-
Um
die Reaktivität
und Spezifität
von Sonde 1 für
Mitglieder der Gattung Mycobacterium aufzuzeigen, wurde sie als
Sonde in Hybridisierungsreaktionen unter den folgenden Bedingungen
getestet.
125I-markierte Oligonukleotidsonden
wurden mit rRNA vermischt, welche aus Zellen von 30 Mycobakterienarten
durch Ultraschall-Aufschlußtechniken
freigesetzt wurde. 3 × 10
7 Zellen wurden in 0,1 ml 5 % SDS suspendiert
und 15 Minuten lang bei 50-60°C
ultraschallbehandelt. Bin ml Hybridisierungspuffer (45 % Diisobutylsulfosuccinat,
40 mM Natriumphosphat, pH 6,8, 1 mM EDTA, 1 mM EGTA) wurde zugegeben
und die Mischung wurde 2 Stunden lang bei 72°C inkubiert. Im Anschluß an die
Inkubation wurden 2 g/l Abtrennlösung
(enthaltend 2,5 g/l kationische magnetische Mikrokügelchen,
0,17 M Natriumphosphatpuffer, pH 6,8, 7,5 % Triton X-100
TM, 0,02 % Natriumazid) zugegeben und 5 Minuten
lang bei 72°C
inkubiert. Die an die Magnetteilchen gebundenen RNA:Sonde-Hybride
wurden aufgefangen und der Überstand
wurde entfernt. Ein ml Waschlösung
(0,12 M Natriumphosphatpuffer, pH 6,8, 14 % Diisobutylsulfosuccinat,
5 % Triton X-100, 0,02 % Natriumazid) wurde zugegeben, die Teilchen
wurden abgesammelt und der Überstand
wurde entfernt. Dieser Schritt wurde zweimal wiederholt. Die an
die magnetischen Teilchen gebundene Radioaktivität wurde in einem Gamma-Zähler bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 22 gezeigt und deuten darauf
hin, daß die
Sonden an Organismen der Gattung Mycobacterium hybridisieren und
daß eine
Kombination von Sonden alle Mitglieder der Gattung nachweisen wird.
Die Tabelle 23 zeigt, daß die
Sonden nicht mit anderen nahe verwandten Bakterien kreuzreagieren.
Tabelle
22
Hybridisierung der Mycobacterium-Sonden 1-4 an Mycobakterienarten |
| %
Sonde | %
Sonde | %
Sonde | %
Sonde |
Organismus | ATCC-Nr. | 1
gebunden | 2
gebunden | 3
gebunden | 4
gebunden |
Mycobacterium
africanum | 25420 | 41,5 | 14,7 | 17,9 | 26,7 |
M. asiaticum | 25274 | 31,8 | 20,2 | 7,9 | 0,1 |
M. avium | 25291 | 11,7 | 34,7 | 10,1 | 1,6 |
M. bovis | 19210 | 19,4 | 28,4 | 44,6 | 20,9 |
M. bovis
(BCG) | 35734 | 30,0 | 35,5 | 17,8 | 5,6 |
M. chelonae | 14472 | 8,6 | 0,7 | 6,3 | 0,2 |
M. flavescens | 14474 | 29,8 | 17,7 | 2,3 | 0,9 |
M. fortuitum | 6841 | 34,7 | 2,2 | 4,8 | 0,2 |
M. gastri | 15754 | 27,6 | 65,1 | 9,6 | 22,3 |
M. gordonae | 14470 | 50,7 | 55,2 | 3,1 | 0,4 |
M. haemophilum | 29548 | 40,7 | 60,7 | 0,4 | 12,4 |
M. intracellulare | 13950 | 38,8 | 48,3 | 0,9 | 5,4 |
M. kansasii | 12478 | 53,4 | 27,3 | 24,5 | 27,8 |
M. malmoense | 29571 | 3,1 | 38,4 | 0,8 | 1,5 |
M. marinum | 827 | 41,7 | 4,1 | 4,8 | 0,1 |
M. nonchromogenicum | 1930 | 35,0 | 42,9 | 0,5 | 16,4 |
M. phlei | 11758 | 23,7 | 0,6 | 1,8 | 0,6 |
M. scrofulaceum | 19981 | 35,1 | 66,9 | 0,9 | 26,4 |
M. shimoidei | 27962 | 34,6 | 1,4 | 1,3 | 4,8 |
M. simiae | 25275 | 45,9 | 44,0 | 5,3 | 0,1 |
M. smegmatis | e14468 | 31,3 | 4,0 | 5,6 | 0,1 |
M. szulgai | 23069 | 19,4 | 22,3 | 1,5 | 3,0 |
M. terrae | 15755 | 25,6 | 21,7 | 0,4 | 12,3 |
M. thermoresistibile | 19527 | 20,3 | 34,5 | 3,1 | 17,6 |
M. triviale | 23292 | 37,3 | 4,6 | 4,3 | 0,1 |
M. tuberculosis
(avirulent) | 25177 | 38,5 | 26,3 | 11,3 | 23,0 |
M. tuberculosis
(virulent) | 27294 | 13,8 | 12,4 | 38,4 | 22,3 |
M. ulcerans | 19423 | 33,9 | 28,7 | 0,4 | 8,9 |
M. vaccae | 15483 | 8,8 | 36,2 | 4,8 | 3,2 |
M. xenopi | 19971 | 38,4 | 2,1 | 3,8 | 0,2 |
Tabelle
23
Hybridisierung der Mycobacterium-Sonden 1-4 an phylogenetisch
nah verwandte Organismen |
| %
Sonde | %
Sonde | %
Sonde | %
Sonde |
Organismus | ATCC-Nr. | 1
gebunden | 2
gebunden | 3
gebunden | 4
gebunden |
Actinomadura madurae | 19425 | 0,2 | 0,3 | 0,2 | 0,1 |
Actinoplanes italicus | 10049 | 0,4 | 0,5 | 0,3 | 0,2 |
Arthrobacter oxidans | 14358 | 0,2 | 0,4 | 0,3 | 0,1 |
Brevibacterium
linens | e9172 | 0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,1 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 0,4 | 0,3 | 0,3 | 0,1 |
Dermatophilus congolensis | 14367 | 0,4 | 0,6 | 0,3 | 0,2 |
Microbacterium
lacticum | 8180 | 0,2 | 0,3 | 0,2 | 0,1 |
Nocardia
asteroides | 19247 | 0,3 | 0,3 | 0,4 | 0,1 |
Nocardia
brasiliensis | 19296 | 0,4 | 0,3 | 0,6 | 0,1 |
Nocardia
otitidis-caviarum | 14629 | 0,4 | 0,4 | 1,0 | 0,3 |
Nocardioposis dassonvillei | 23218 | 0,3 | 0,2 | 0,3 | 0,1 |
Oerskovia
turbata | 33225 | 0,2 | 0,2 | 0,3 | 0,1 |
Oerskovia
xanthineolytica | 27402 | 0,2 | 0,3 | 0,3 | 0,1 |
Rhodococcus aichiensis | 33611 | 0,4 | 0,2 | 0,3 | 0,2 |
Rhodococcus aurantiacus | 25938 | 0,3 | 0,4 | 0,3 | 0,2 |
Rhodococcus bronchialis | 25592 | 0,4 | 0,3 | 0,3 | 0,1 |
Rhodococcus chubuensis | 33609 | 0,6 | 0,4 | 0,3 | 0,3 |
Rhodococcus equi | 6939 | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,5 |
Rhodococcus obuensis | 33610 | 0,5 | 0,5 | 0,3 | 0,1 |
Rhodococcus sputi | 29627 | 0,4 | 0,5 | 0,4 | 0,3 |
-
Beispiel 9
-
Mycoplasmen
sind kleine, aerobe Bakterien ohne Zellwände. Man nimmt an, daß Mycoplasma
pneumoniae 8-15 Millionen Infektionen jährlich verursacht. Die Infektionen
können
asymptomatisch sein oder hinsichtlich der Schwere im Bereich von
milder bis zu ernster Bronchitis und Lungenentzündung liegen. Man nimmt an,
daß der
Organismus etwa 10 % der Lungenentzündungen in der Gesamtbevölkerung
und 10-50 % der Lungenentzündungen
bei Mitgliedern von Gruppen in längerem
engen Kontakt, wie "College"-Studenten und Militärpersonal,
verursacht.
-
Die
Diagnose erforderte bislang die Isolierung des Organismus in Kultur
oder das Aufzeigen einer Erhöhung
des Antikörpertiters.
Die Kultivierung des Organismus beinhaltet das Animpfen von Atmungsweg-Proben
auf Agar oder biphasischen Medien, welche Bakterienwachstumsinhibitoren
enthalten. Die Untersuchung hinsichtlich des Wachstums nach 3-4
und 7-10 Tagen wird benutzt, um die Gegenwart oder Abwesenheit von irgendwelchen
Mycoplasma festzustellen. Mycoplasma pneumoniae muß dann durch
Hämadsorption
(die Fähigkeit
von M. pneumoniae, an Schaf- oder Meerschweinchen-Erythrozyten zu
haften), Hämolyse
(Fähigkeit von
M. pneumoniae, eine β-Hämolyse von
Schaf- oder Meerschweinchenerythrozyten in Blutagar hervorzurufen),
Wachstumsinhibition durch spezifische Antikörper oder Immunfluoreszenz
mit spezifischen Antikörpern identifiziert
werden. Die vorliegende Erfindung besitzt bedeutende Vorteile gegenüber jedem
dieser Verfahren nach dem Stand der Technik sowohl aufgrund der
Einfachkeit des Tests als auch aufgrund der stark verringerten Zeit,
welche nötig
ist, um eine Diagnose zu erzielen.
-
Eine
für die
5S-rRNA von M. pneumoniae spezifische Sonde wurde durch einen Vergleich
bekannter rRNA-Sequenzen erhalten. Die parallel übereinandergestellten einzelnen
Sequenzen stammten aus M. pneumoniae, M. gallisepticum und Ureaplasma
urealyticum (Rogers, M.J. et al., 1985, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 82:
1160-1164), M. capricolum (Hori, H. et al., 1981, Nucl. Acids Res.
9: 5407-5410) und Spiroplamsa-Arten (Walker, R.T. et al., 1982,
Nucl. Acids Res. 10, 6363-6367). Die Übereinanderstellungen wurden
wie obenstehend beschrieben und auf Seite 6 angegeben durchgeführt. 5S-rRNA
kann, wie in Rogers et al. angegeben, isoliert und sequenziert werden,
oder es kann ein Primer hergestellt werden, der komplementär zu einer
konservierten Region in der 5S-rRNA ist, und eine Sequenzierung
wie in den Beispielen 1-4 dargestellt durchgeführt werden. Die konservierte
Region von 5S-rRNA ist in Fox, G.E. und Woese, C.R., 1975, Nature
256: 505-507 dokumentiert. Es wurde festgestellt, daß die folgende
Sequenz spezifisch für
Mycoplasma pneumoniae ist:
GCTTGGTGCTTTCCTATTCTCACTGAAACAGCTACATTCGGC.
-
Die
Sequenz ist komplementär
zu einem einzigartigen Segment, gefunden in der 5S-rRNA von Mycoplasma
pneumoniae in der den Basen 65-108 von E. coli-5S-rRNA entsprechenden
Region, und wurde durch Vergleich zu 5S-rRNA-Sequenzen aus Mycoplasma
gallisepticum, Spiroplasma mirum und Ureaplasma urealyticum ausgewählt. Die
Oligonukleotidsonde wurde wie obenstehend beschrieben charakterisiert.
Die Größe der Sonde
belief sich auf 42 Basen. Die Sonde hatte eine Tm von 71,5°C.
-
Um
die Reaktivität
dieser Sequenz für
Mycoplasma pneumoniae zu verdeutlichen, wurde die Sonde in Hybridisierungsreaktionen
unter den folgenden Bedingungen getestet.
32P-endmarkierte
Oligonukleotidsonde wurde mit 1 Mikrogramm (7 × 10
–13 Mol)
gereinigter rRNA aus Mycoplasma pneumoniae vermischt und in 0,12 M
PB (äquimolare
Mengen von Na
2HPO
4 und
NaH
2PO
4), 1 mM EDTA
und 0,2 % SDS (Natriumdodecylsulfat) 60 Minuten lang bei 65°C in einem
Endvolumen von 50 Mikrolitern umgesetzt. In getrennten Röhrchen wurde die
Sonde mit dem Hybridisierungspuffer mit und ohne vorhandene Mycoplasma
pneumoniae-Ziel-rRNA
vermischt. Im Anschluß an
eine Abtrennung auf Hydroxyapatit, wie vorstehend angegeben, wurden
die Hybride durch Szintillationszählung quantifiziert. Diese
Ergebnisse sind in der Tabelle 24 gezeigt
Tabelle
24
Hybridisierung der an homologe Ziel-rRNA* |
M.
pneumoniae-5S-Sonde | plus rRNA / 85-95 % | minus rRNA / 0,5 % |
*%Hybridisierung
= an Hydroxyapatit gebundene cpm / der Reaktion zugesetzte Gesamt-cpm |
-
Diese
Daten zeigen, daß die
Sonde ein hohes Ausmaß der
Reaktion an ihr homologes Ziel und eine sehr geringe nicht-spezifische
Bindung an das Hydroxyapatit aufweist.
-
Die
Spezifität
der M. pneumoniae-5S-Sonde wurde durch Vermischen der
32P-markierten
Sonde mit rRNA getestet, welche aus Zellen von anderen Mycoplasma-Arten
freigesetzt wurde. Alle Hybridisierungsassays wurden wie im Beispiel
1 beschrieben durchgeführt.
Die Tabelle 25 zeigt, daß die
Sonde für
Mycoplasma pneumoniae spezifisch ist und nicht mit jedweden anderen
Mycoplasma-Arten reagiert.
Tabelle
25
Hybridisierung der M. pneumoniae-Sonde an andere Mycoplasmaarten |
Acholeplasma
laidlawii | 14089 | 3,3 |
M.
buccale | 23636 | 1,7 |
M.
capricolum | 23205 | 2,4 |
M.
columbinsale | 33549 | 1,4 |
M.
faucium | 25293 | 1,4 |
M.
fermentans | 15474 | 1,0 |
M.
gallisepticum | 19610 | 1,8 |
M.
gallopavonis | 33551 | 1,6 |
M.
genitalium | 3353c | 1,7 |
M.
hominis | 14037 | 1,3 |
M.
orale | 23714 | 1,8 |
M.
pneumoniae | 15531 | 78,0 |
M.
primatum | 15497 | 1,6 |
M.
salivarium | 23064 | 0,6 |
Spiroplasma
mirum | | 2,3 |
-
Wie
in der Tabelle 26 gezeigt, reagierte die Sonde nicht mit irgendeiner
anderen nah verwandten oder phylogenetisch unterschiedlichen Bakterienart.
Tabelle
26
Hybridisierung der M. pneumoniae-Sonde an einen phylogenetischen
Querschnitt von Bakterien |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 1,4 |
Haemophilus
influenzae | 19418 | 1,4 |
Klebsiella
pneumoniae | 23357 | 1,3 |
Legionella
pneumophila | 33152 | 1,8 |
Mycobacterium
tuberculosis (avir) | 25177 | 1,6 |
Mycoplasma
pneumoniae | 15531 | 52,0 |
Neisseria
meningitidis | 13077 | 0,6 |
Propionibacterium
acnes | 6919 | 2,0 |
Pseudomonas
aeruginosa | 25330 | 1,6 |
Staphylococcus
aureus | 12598 | 2,0 |
Streptococcus
pneumoniae | c6306 | 1,9 |
-
Vier
zusätzliche
für Mycoplasma
pneumoniae spezifische Sondensequenzen (nachstehend unter der Numerierung
2-5) wurden unter Verwendung von vier einzigartigen, zu konservierten
Regionen auf 16S-rRNA komplementären
Primern erhalten. Die Regionen entsprechen jeweils den Basen 190-230,
450-490, 820-860 bzw. 1255-1290 von E. coli-16S-rRNA. Die Sondensequenz
1 wurde unter Verwendung eines Primers mit der Sequenz 5'-GGCCGTTACCCCACCTACTAGCTAAT-3' erhalten. Die Sondensequenz
2 wurde unter Verwendung eines Primers mit der Sequenz 5'-GTATTACCGCGGCTGCTGGC-3' erhalten. Die Sondensequenz
3 wurde unter Verwendung eines Primers mit der Sequenz 5'-CCGCTTGTGCGGGCCCCCGTCAATTC-3' erhalten. Die Sondensequenz
4 wurde unter Verwendung eines Primers mit der Sequenz 5'-CGATTACTAGCGATTCC-3
erhalten. Sequenzierungsreaktionen wurden wie in den vorstehenden
Beispielen angegeben durchgeführt.
Die M. pneumoniae-Sequenzen wurden mit Sequenzen aus Mycoplasma
genitalium, Mycoplasma capricolum, Mycoplasma gallisepticum und
Spiroplasma mirum verglichen.
-
Die
folgenden Sondensequenzen wurden durch die im Beispiel 1 der Patentanmeldung
beschriebenen Kriterien charakterisiert und es wurde gezeigt, daß sie spezifisch
für Mycoplasma
pneumoniae sind:
- 2. AATAACGAACCCTTGCAGGTCCTTTCAACTTTGAT
- 3. CAGTCAAACTCTAGCCATTACCTGCTAAAGTCATT
- 4. TACCGAGGGGATCGCCCCGACAGCTAGTAT
- 5. CTTTACAGATTTGCTCACTTTTACAAGCTGGCGAC.
-
Die
Sonde Nr. 2 ist 35 Basen lang und weist eine Tm von 67°C auf. Die
Sonde Nr. 3 ist 35 Basen lang und weist eine Tm von 66°C auf. Die
Sonde Nr. 4 ist 30 Basen lang und weist eine Tm von 69°C auf. Die
Sonde Nr. 5 ist 35 Basen lang und weist eine Tm von 66°C auf.
-
Bei
Vermischen und Anwenden der vier Sonden in Hybridisierungsassays
bei 60°C
auf die gleiche Weise wie bei den vorstehenden Beispielen stellte
man fest, daß sie
spezifisch für
M. pneumoniae sind. Die Sonden zeigen keine Kreuzreaktion mit anderen
Atemwegspathogenen oder mit irgendeinem den phylogenetischen Stamm
Bacteria repräsentierenden
Organismus (Tabelle 28).
Tabelle
27
Hybridisierung der Mycoplasma pneumoniae-Sonden 2-5 an Mycoplasmaarten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Acholeplasma
axanthum | 27378 | 0,34 |
Acholeplasma
laidlawii | 14089 | 0,30 |
Mycoplasma
arginini | 23838 | 0,20 |
Mycoplasma
arthritidis | 19611 | 0,49 |
Mycoplasma
bovigenitalium | 19852 | 0,18 |
Mycoplasma
bovis | 25523 | 0,43 |
Mycoplasma
buccale | 23636 | 0,37 |
Mycoplasma
californicurn | 33451 | 0,79 |
Mycoplasma
capricolum | 23205 | 0,38 |
Mycoplasma
columbinasale | 33549 | 0,54 |
Mycoplasma
columborale | 29258 | 0,50 |
Mycoplasma
faucium | 25293 | 0,45 |
Mycoplasma
fermentans | 15474 | 0,27 |
Mycoplasma
gallisepticum | 19610 | 0,25 |
Mycoplasma
gallopavonis | 33551 | 0,47 |
Mycoplasma
genitalium | 33530 | 2,5 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 0,52 |
Mycoplasma
hyorhinis | 17981 | 0,46 |
Mycoplasma
orale | 23714 | 0,56 |
Mycoplasma
pneumoniae | 15531 | 34,0 |
Mycoplasma
primatum | 15497 | 0,71 |
Mycoplasma
pulmonis | 19612 | 0,68 |
Mycoplasma
salivarium | 23064 | 0,46 |
Spiroplasma
citri | 29416 | 0,60 |
Spiroplasma
mirum | 29335 | 0,52 |
Tabelle
28
Hybridisierung der Mycoplasma pneumoniae-Sonden 2-5 mit
anderen Bakterien |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Actinomyces
israelii | 10049 | 1,0 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 1,4 |
Bifidobacterium
breve | 15700 | 1,0 |
Bordetella
bronchiseptica | 10580 | 0,9 |
Clostridium
inocuum | 14501 | 1,0 |
Clostridium
pasteurianum | 6013 | 0,9 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 1,1 |
Clostridium
ramosum | 25582 | 1,0 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 0,8 |
Erysipelothrix
rhusiopathiae | 19414 | 1,1 |
Escherichia
coli | 11775 | 1,0 |
Haemophilus
influenzae | 19418 | 0,9 |
Klebsiella
pneumoniae | 15531 | 1,0 |
Lactobacillus
acidophilus | 4356 | 1,4 |
Legionella
pneumophila | 33154 | 0,8 |
Listeria
monocytogenes | 15313 | 1,2 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 1,1 |
Mycobacterium
tuberculosis | 25177 | 1,0 |
Neisseria
meningitidis | 13077 | 1,0 |
Pasteurella
multocida | 6529 | 1,6 |
Peptococcus
magnus | 14955 | 0,9 |
Propionibacterium
acnes | 6919 | 1,1 |
Pseudomonas
aeruginosa | 25330 | 1,0 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 1,0 |
Streptococcus
faecalis | 19433 | 1,5 |
Streptococcus
mitis | 9811 | 1,0 |
Streptococcus
pneumoniae | 6306 | 1,0 |
Streptococcus
pyogenes | 19615 | 1,1 |
-
Beispiel 10
-
Die
Gattung Legionella enthält
22 Arten, welche für
Menschen alle potentiell pathogen sind. Diese Organismen verursachen
die Legionärskrankheit,
eine akute Lungenentzündung,
oder das Pontiac-Fieber, eine akute, nicht-pneumonische, fieberhaltige
Erkrankung, welche nicht verhängnisvoll
ist.
-
Man
hat ebenfalls gezeigt, daß Legionella-Arten
verantwortlich für
Krankenhaus-Lungenentzündung sind,
die vorwiegend unter immunologisch beeinträchtigten Patienten auftritt.
-
Legionellose,
welche die Legionärskrankheit
und das Pontiac-Fieber einschließt, wird auf Grundlage klinischer
Symptome, direkter oder indirekter Fluoreszenz-Antikörpertests,
und durch Kultivieren unter Anwendung eines gepufferten Aktivkohle-Hefe-Extrakt(BCYE)-Agars, enthaltend
selektive antimikrobielle Mittel, diagnostiziert. Im Stand der Technik
ist kein einziger definitiver Gattungs-Test bekannt (siehe Bergey's Manual of Systematic
Bacteriology auf Seite 283, Auflage von 1984). Die Fluoreszenz-Antikörpertests
sind nicht in der Lage, alle Arten von Legionella zu identifizieren,
sondern nur die wenigen, für
die Antikörper
existieren. Das Kulturverfahren ist nicht definitiv diagnostisch
für Legionella-Arten.
-
Die
nachstehend beschriebenen Oligonukleotidsequenzen identifizieren
bei Verwendung als Sonden in einem Nukleinsäure-Hybridisierungsassay akkurat
alle Legionella-Arten. Dieser Assay ist empfindlicher als Kultivierung
oder Antikörpertests
und verkürzt
die Identifizierungszeit und somit die Diagnose signifikant. Der Assay
stellt deshalb eine bedeutende Verbesserung gegenüber früheren diagnostischen
Verfahren dar.
-
Drei
für die
Gattung Legionella spezifische Sondensequenzen wurden unter Verwendung
dreier einzigartiger Primer, die komplementär zu konservierten Regionen
sowohl auf 16S- als auch 23S-rRNA waren, erhalten. Die Sequenz 1
wurde unter Verwendung eines 16S-Primers mit der Sequenz 5'-TCT ACG CAT TTC ACC
GCT ACA C-3' erhalten.
Die Sondensequenz 2 wurde mit einem 23S-Primer der Sequenz 5'-CAG TCA GGA GTA
TTT AGC CTT-3' erhalten.
Die Sondensequenz 3 wurde mit einem 16S-Primer der Sequenz 5'-GCT CGT TGC GGG
ACT TAA CCC ACC AT-3' erhalten.
Die Sequenzierung mit diesen Primer wurde wie für die vorstehenden Beispiele
beschrieben durchgeführt.
-
Die
folgenden drei Sequenzen wurden durch die im Beispiel 1 beschriebenen
Kriterien charakterisiert, und man zeigte, daß sie spezifisch für die Gattung
Legionella waren. Die phylogenetisch nächsten Nachbarn Escherichia
coli, Pseudomonas aeruginosa, Vibrio parahaemolyticus und Acinetobacter
calcoaceticus wurden für
Vergleiche mit Sequenzen aus Legionella-Arten herangezogen.
- 1.
TACCCTCTCCCATACTCGAGTCAACCAGTATTATCTGACC
- 2. GGATTTCACGTGTCCCGGCCTACTTGTTCGGGTGCGTAGTTC
- 3. CATCTCTGCAAAATTCACTGTATGTCAAGGGTAGGTAAGG.
-
Die
Sequenz 1, aus 16S-rRNA, ist 40 Basen lang und hat eine Tm von 72°C. Die Sequenz
2, aus 23S-rRNA, ist 42 Basen lang und hat eine Tm von 73°C. Die Sequenz
3, aus 16S-rRNA, ist 40 Basen lang und hat eine Tm von 68°C. Diese
Sequenzen sind in der Lage, an RNA der Gattung Legionella in den
Regionen zu hybridisieren, die jeweils zu 630-675 von E. coli-16S-rRNA; 350-395 von
E.coli-23S-rRNA bzw. 975-1020 von E. coli-16S-rRNA entsprechend
sind. Wenn sie zusammen gemischt wurden, wiesen die Sonden eine
kombinierte mittlere Tm von 73°C
auf. Eine Analyse auf Polyacrylamidgelen zeigte, daß jede Sonde
die korrekte Länge
besaß,
und die Sequenzanalyse zeigte, daß jede die korrekte Rasensequenz
aufwies.
-
Bei
Vermischen der drei Sonden und Verwendung in einem Hybridisierungsassay
stellte man fest, daß sie
für die
Gattung Legionella spezifisch waren (Tabellen 29 und 30) und nicht
mit anderen Atemwegspathogenen oder mit irgendeinem gewählten Organismus
aus dem phylogenetischen Stamm kreuzreagierten (Tabellen 31 und
32). Die Anwendung von mehr als einer Sonde, d.h. eines Sondengemischs,
kann zu einer erhöhten
Assayempfindlichkeit und/oder zu einer Erhöhung der Anzahl nachweisbarer
nicht-viraler Organismen führen.
Tabelle
29
Hybridisierung von Legionella-Sonden an homologe Ziel-rRNA |
Legionella-Sonde | plus rRNA / 80 % | minus rRNA / 1,0 % |
Tabelle
30
Hybridisierung von Legionella-Sonden an Legionella-Arten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
L.
anisa | 35292 | 42,0 |
L.
bozemanii | 33217 | 58,0 |
L.
cherrii | 35252 | 69,0 |
L.
dumoffii | 33279 | 57,0 |
L.
erythra | CDC#9P1W044C | 26,0 |
L.
feeleii | 35303 | 59,0 |
L.
hackeliae | 35250 | 47,0 |
L.
jamestowniensis | 35298 | 20,0 |
L.
jordanis | 33623 | 50,6 |
L.
longbeachae | 33484 | 48,0 |
L.
maceachernii | 35300 | 25,0 |
L.
micdadei | 33704 | 38,0 |
L.
oakridgensis | 33761 | 44,0 |
L.
parisiensis | 9060 | 69,0 |
-
L.
pneumophila 1* |
6736 |
75,0 |
" 2 |
|
64,0 |
" 3 |
|
73,0 |
" 4 |
|
73,0 |
" 5 |
|
78,0 |
" 6 |
|
75,0 |
" 7 |
|
73,0 |
" 8 |
|
63,0 |
" 11 |
|
75,0 |
L.
rubrilucens |
35304 |
12,0 |
L.
sainthelensi |
35248 |
61,0 |
L.
sainticrucis |
35301 |
24,0 |
L.
spiritensis |
CDC#MSH9 |
55,0 |
L.
steigerwaltii |
7430 |
56,0 |
L.
wadsworthii |
33877 |
37,0 |
* Die Nummern
1-8 und 11 sind Serotypen von L. pneumophila. |
Tabelle
31
Hybridisierung von Legionella-Sonden an Atemwegspathogene |
Organismen |
ATCC-Nr. |
%
gebundene Sonde |
Corynebacterium
xerosis |
373 |
2,1 |
Haemophilus
influenzae |
19418 |
2,3 |
Klebsiella
pneumoniae |
23357 |
2,0 |
Mycoplasma
pneumoniae |
15531 |
2,3 |
Neisseria
meningitidis |
13090 |
2,2 |
Pseudomonas
aeruginosa |
25330 |
1,2 |
Propionibacterium
acnes |
6919 |
1,6 |
Streptococcus
pneumoniae |
6306 |
0,8 |
Staphylococcus
aureus |
25923 |
1,6 |
Tabelle
32
Hybridisierung von Legionella-Sonden an einen phylogenetischen
Querschnitt von Bakterienarten |
Organismen |
ATCC-Nr. |
%
gebundene Sonde |
Acinetobacter
calcoaceticus |
33604 |
1,4 |
Branhamella
catarrhalis |
25238 |
2,0 |
Bacillus
subtilis |
6051 |
1,9 |
Bacteroides
fragilis |
23745 |
2,2 |
Campylobacter
jejuni |
33560 |
1,2 |
Chromobacterium
violaceum |
29094 |
1,3 |
Clostridium
perfringens |
13124 |
1,9 |
Deinoccoccus
radiodurans |
35073 |
1,8 |
Derxia
gummosa |
15994 |
2,0 |
Enterobacter
aerogenes |
13048 |
1,4 |
Escherichia
coli |
11775 |
1,2 |
Mycoplasma
hominis |
14027 |
1,1 |
Proteus
mirabilis |
29906 |
1,4 |
Pseudomonas
cepacia |
11762 |
1,1 |
Rahnella
aquatilis |
33071 |
1,7 |
Rhodospirillum
rubrum |
11170 |
2,0 |
Streptococcus
mitis |
9811 |
2,0 |
Vibrio
parahaemolyticus |
17802 |
2,0 |
Yersinia
enterocolitica |
9610 |
1,2 |
-
Drei
zusätzliche
für die
Gattung Legionella spezifische Sondensequenzen (numeriert 4-6) wurden durch
Verwendung zweier zu konservierten Regionen auf 23S-rRNA komplementärer Primer
erhalten. Die Sequenz 4 wurde aus einem 23S-Primer mit der Sequenz
5'-CCT TCT CCC GAA
GTT ACG G-3' hergestellt.
Die Sondensequenzen 5 und 6 wurden aus einem 23S-Primer der Sequenz 5'-AAG CCG GTT ATC CCC GGG GTA ACT TTT-3' hergestellt. Die
Sequenzierung mit diesen Primern wurde wie für die vorstehenden Beispiele beschrieben
durchgeführt.
-
Die
folgenden drei Sequenzen wurden mittels der zuvor beschriebenen
Kriterien charakterisiert, und man zeigte, daß sie spezifisch für die Gattung
Legionella sind. Die phylogenetisch nächsten Nachbarn Escherichia
coli, Pseudomonas aeruginosa, Vibrio parahaemolyticus und Actinetobacter
calcoaceticus wurden für Vergleiche
mit Sequenzen aus Legionella-Arten herangezogen.
- 4.
GCG GTA CGG TTC TCT ATA AGT TAT GGC TAG C
- 5. GTA CCG AGG GTA CCT TTG TGC T
- 6. CAC TCT TGG TAC GAT GTC CGA C
-
Die
Sonde 4, komplementär
zu 23S-rRNA in der den Basen 1585-1620 von E. coli-23S rRNA entsprechenden
Region, ist 31 Basen lang und hat eine Tm von 67°C. Die Sonde 5, komplementär zu 23S-rRNA
in der den Basen 2280-2330 von E. coli-23S rRNA entsprechenden Region,
ist 22 Basen lang und hat eine Tm von 66°C. Die Sonde 6, komplementär zu 23S-rRNA
in derselben Region wie die Sonde 5, ist 22 Basen lang und hat eine
Tm von 63°C.
-
Als
die drei Sonden mit der oben genannten Sonde 3 gemischt und in einem
Hybridisierungsassay, wie beschrieben für die Sonden 1-3, verwendet
wurden, stellte man fest, daß sie spezifisch
für die
Gattung Legionella waren (Tabelle 33) und nicht mit anderen Atemwegspathogenen
oder mit irgendeinem gewählten Organismus
aus dem phylogenetischen Stamm kreuzreagierten (Tabellen 34 und
35). Die Anwendung von mehr als einer Sonde, d.h. eines Sondengemischs,
kann die Assayempfindlichkeit verbessern und/oder die Anzahl nachgewiesener
nicht-viraler Organismen erhöhen.
Tabelle
33
Hybridisierung von Legionella-Sonden an Legionell-Arten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
L.
anisa | 35292 | 29,6 |
L.
bozemanii | 33217 | 35,5 |
L.
cherrii | 35252 | 29,2 |
L.
dumoffii | 33279 | 26,0 |
L.
erythra | 35303 | 32,0 |
L.
feelii | CDC#9P1W044C | 32,0 |
L.
hackeliae | 35250 | 39,0 |
L.
jamestowniensis | 35298 | 31,2 |
L.
jordanis | 33623 | 25,7 |
L.
longbeachae | 33484 | 27,6 |
L.
maceahernii | 35300 | 39,3 |
L.
micdadei | 33204 | 31,0 |
L.
oakridgensis | 33761 | 24,4 |
L.
parisiengi | 35299 | 31,2 |
L.
pneumophilia 1* | 33153 | 40,0 |
" 2 | 33154 | 38,5 |
" 3 | 33155 | 44,6 |
" 4 | 33156 | 48,6 |
" 5 | 33216 | 32,0 |
" 6 | 33215 | 43,0 |
" 7 | 33823 | 29,5 |
" 8 | 35096 | 37,6 |
" 11 | 43130 | 44,5 |
L.
rubrilucens | 35304 | 30,1 |
L.
sainthelensis | 35248 | 27,0 |
L.
sainticrucis | 35301 | 22,0 |
L.
spiritensis | CDC#MSH9 | 40,5 |
L.
steigerwaltii | 35302 | 31,7 |
L.
wadsworthii | 33877 | 30,0 |
* Die Nummern
1-8 und 11 sind Serotypen von L. pneumophilia. |
Tabelle
34
Hybridisierung von Legionella-Sonden an Atemwegspathogene |
Organismen | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 0,13 |
Haemophilum
influenzae | 19418 | 0,12 |
Klebsiella
pneumoniae | 23357 | 0,13 |
Neisseria
meningitidis | 13090 | 0,14 |
Pseudomonas
aeruginosa | 25330 | 0,13 |
Propionibacterium
acnes | 6919 | 0,11 |
Streptococcus
pneumoniae | 6306 | 0,08 |
Staphylococcus
aureus | 25923 | 0,15 |
Tabelle
35
Hybridisierung von Legionella-Sonden an einen phylogenetischen
Querschnitt von Bakterienarten |
Organismen | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Acinetobacter
calcoaceticus | 33604 | 0,12 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 0,13 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 0,09 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 0,12 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 0,06 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 0,33 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 0,07 |
Deinoccoccus
radiodurans | 35073 | 0,11 |
Derxia
gummosa | 15994 | 0,15 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 0,26 |
Escherichia
coli | 11775 | 0,09 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 0,09 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 0,09 |
Pseudomonas
cepacia | 17762 | 0,20 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 0,15 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 0,13 |
Streptococcus
mitis | 9811 | 0,07 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 0,11 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 0,19 |
-
Beispiel 11
-
Chlamydien
sind gramnegative, nicht-bewegliche, obligat intrazelluläre Bakterien.
Die Art C. trachomatis steht in Zusammenhang mit endemischem Trachom
(der häufigsten
vermeidbaren Form der Erblindung), Inklusions-Bindehautentzündung und
Lymphogranuloma venereum (LGV). Sie ist eine Hauptursache von nicht-gonokokkaler
Harnleiterentzündung
bei Männern
und kann Gebärmutterhalsentzündung und
akute Salpingitits bei Frauen verursachen. Eine Augenerkrankung
oder Chlamydien-Pneumonie kann sich bei Neugeborenen ausprägen, die
durch einen infizierten Geburtskanal zur Welt gekommen sind.
-
Es
gibt mehrere im Fachgebiet bekannte Verfahren zur Identifizierung
von C. trachomatis im Urogenitaltrakt, zum Beispiel durch direkte
Immunfluoreszenz-Färbung
oder Enzymimmunoassay von klinischen Proben. Das Verfahren der Wahl
bleibt jedoch die Kultivierung des Organismus in mit Cycloheximid
behandelten McCoy-Zellen. An die Zellkultur schließt sich
eine morphologische oder Fluoreszenzantikörper-Färbung zur Bestätigung der
Identität
des Organismus an.
-
Die
nachstehend beschriebenen Oligonukleotidsequenzen identifizieren
bei Verwendung als Sonden in einem Nukleinsäure-Hybridisierungsassay auf
akkurate Weise Chlamydia trachomatis-Isolate. Dieser Assaytest ist
hinsichtlich der Empfindlichkeit gleichwertig zu Kultivierungs-
oder Antikörper-Tests
und verkürzt,
im Falle der Kultivierung, die Zeit zur Identifizierung, und somit
zur Diagnose, bedeutend.
-
Kingsbury,
D.T. und E. Weiss, 1968, J. Bacteriol. 96: 1421-23 (1968); Moulder,
J.W. ASM News, Band 50, Nr. 8 (1984), berichten über eine nur 10%ige DNA-Homologie
zwischen C. trachomatis und C. psittaci. Darüber hinaus zeigen diese Berichte,
daß sich
verschiedene C. trachomatis-Stämme
hinsichtlich der DNA-Homologie unterscheiden. Weisberg, W.G. et
al., J. Bacteriol. 167: 570-574 (1986), veröffentlichten die 16S-rRNA-Sequenzen
von C. psittaci und bemerkten, daß C. trachomatis und C. psittaci
eine mehr als 95%ige rRNA-Homologie
gemeinsam haben. Aus diesen Berichten kann gefolgert werden, daß es schwierig
ist, (1) Sonden, die fähig
sind, an alle Stämme
von C. trachomatis zu hybridisieren, und (2) Sonden, die fähig sind
zwischen C. trachomatis und C. psittaci zu unterscheiden, zu erfinden.
Die folgenden Sonden erreichen beide Ziele.
-
Zehn
für Chlamydia
trachomatis spezifische Sondensequenzen wurden unter Verwendung
von sieben einzigartigen, zu konservierten Regionen sowohl von 16S-
als auch 23S-rRNA komplementären
Primern hergestellt. Die Sondensequenz 1 wurde aus einem 16S-Primer
der Sequenz 5'-TCT
ACG CAT TTC ACC GCT ACA C-3' erhalten.
Die Sondensequenz 2 wurde mit einem 16S-Primer der Sequenz 5'-CCG CTT GTG CGG GCC
CCC GTC AAT TC-3' erhalten.
Die Sequenzen 3 und 4 wurden unter Verwendung eines 16S-Primers
mit der Sequenz 5'-GGC
CGT TAC CCC ACC TAC TAG CTA AT-3' erhalten.
Die Sondensequenzen 5 und 6 wurden mit einem 23S-Primer der Sequenz
5'-CTT TCC CTC ACG
GTA-3 erhalten. Die Sondensequenzen 7 und 8 wurden mit einem 23S-Primer
der Sequenz 5'-CCT
TCT CCC GAA GTT ACG-3' erhalten.
Die Sondensequenz 9 wurde mit einem 23S-Primer der Sequenz 5'-TCG GAA CTT ACC
CGA CAA GGA ATT TC-3' erhalten. Die
Sondensequenz 10 wurde mit einem Primer der Sequenz 5'-CTA CTT TCC TGC
GTC A-3' erhalten.
-
Die
folgenden zehn Sequenzen wurden unter Verwendung der in Beispiel
1 beschriebenen Kriterien charakterisiert und man zeigte, daß sie spezifisch
für die
rRNA von Chlamydia trachomatis sind. Der phylogenetisch nächste Nachbar,
Chlamydia psittaci, wurde zum Vergleich mit der Chlamydia trachomatis-Sequenz herangezogen.
- 1. CCG ACT CGG GGT TGA GCC CAT CTT TGA CAA
- 2. TTA CGT CCG ACA CGG ATG GGG TTG AGA CCA TC
- 3. CCG CCA CTA AAC AAT CGT CGA AAC AAT TGC TCC GTT CGA
- 4. CGT TAC TCG GAT GCC CAA ATA TCG CCA CAT TCG
- 5. CAT CCA TCT TTC CAG ATG TGT TCA ACT AGG AGT CCT GAT CC
- 6. GAG GTC GGT CTT TCT CTC CTT TCG TCT ACG
- 7. CCG TTC TCA TCG CTC TAC GGA CTC TTC CAA TCG
- 8. CGA AGA TTC CCC TTG ATC GCG ACC TGA TCT
- 9. CCG GGG CTC CTA TCG TTC CAT AGT CAC CCT AAA AG
- 10. TAC CGC GTG TCT TAT CGA CAC ACC CGC G
-
Die
Sequenz 1, aus 16S-rRNA, ist 30 Basen lang und hat eine Tm von 66°C. Die Sequenz
2, aus 16S-rRNA, ist 32 Basen lang und hat eine Tm von 67°C. Die Sequenz
3, aus 16S-rRNA, ist 39 Basen lang und hat eine Tm von 70°C. Die Sequenz
4, aus 16S-rRNA, ist 33 Basen lang und hat eine Tm von 69°C. Die Sequenz
5, aus 23S-rRNA, ist 41 Basen lang und hat eine Tm von 71°C. Die Sequenz
6, aus 23S-rRNA, ist 30 Basen lang und hat eine Tm von 72°C. Die Sequenz
7, aus 23S-rRNA, ist 33 Basen lang und hat eine Tm von 72°C. Die Sequenz
8, aus 23S-rRNA, ist 30 Basen lang und hat eine Tm von 71°C. Die Sequenz
9, aus 23S-rRNA, ist 35 Basen lang und hat eine Tm von 74°C. Die Sequenz
10 ist 28 Basen lang und hat eine Tm von 72°C.
-
Die
Reaktivität
und Spezifität
der Sonden wurde in Hybridisierungsassays getestet.
32P-endmarkierte Oligonukleotidsonden
1 und 2 wurden mit gereinigter RNA oder RNA vermischt, welche aus
mindestens 10
7 Organismen in 0,55 ml 41
% Diisobutylsulfosuccinat, 3 % Natriumdodecylsulfat, 0,03 M Natriumphosphat,
pH 6,8, 1 mM EDTA, 1 mM EGTA bei 60°C (Sonde 1) oder 64°C (Sonde
2) 1 Stunde lang freigesetzt worden war. Die Hybride wurden wie
in den vorstehenden Beispielen beschrieben an Hydroxyapatit gebunden
und die Menge der gebundenen Radioaktivität wurde durch Szintillationszählung bestimmt.
Die Tabelle 36 zeigt, daß die Sonden
1 und 2 gut an alle getesteten Serotypen von C. trachomatis hybridisieren.
Die Sonde 1 reagiert nicht mit irgendeinem getesteten Stamm von
C. psittaci, und die Sonde 2 reagiert nicht mit zweien der Stämme. Die Sonde
2 reagiert mit dem Schaf-Polyarthritis-Stamm von C. psittaci, einem Organismus
der bekanntermaßen Menschen
infiziert. Die Tabelle 37 zeigt die Reaktivität und Spezifität der Sonden
3-9 bei Markierung mit
125I und Anwendung
als Gemisch. In diesem Fall wurden die Hybride an kationische magnetische
Teilchen gebunden. Diese Sonden hybridisierten gut an alle getesteten
Stämme
von C. trachomatis und nicht an jedewede Stämme von C. psittaci. Die Sonden
3-9 wurden weiter gegen eine Auswahl von Organismen, welche gewöhnlich im
Urogenitaltrakt zu finden sind (Tabelle 38), und gegen einen phylogenetischen
Querschnitt von Organismen (Tabelle 39) getestet. In allen Fällen wurde
gezeigt, daß die
Sonden spezifisch waren. Die Sonde 10 ist zu 25 % nicht-homolog
zu C. psittaci und sollte ebenfalls spezifisch für C. trachomatis sein.
Tabelle
36
Hybridisierung der Chlamydia trachomatis-Sonden 1 und 2
an Chlamydia-RNA |
| % gebundene |
Organismus | ATCC-Nr. | Sonde
1 | Sonde
2 |
Chlamydia
trachomatis Serotyp C | VR578 | 22 | 39 |
Chlamydia
trachomatis Serotyp E | VR348B | 27 | 48 |
Chlamydia
trachomatis Serotyp G | VR878 | 20 | 44 |
Chlamydia
trachomatis Serotyp I | VR880 | 20 | 42 |
Chlamydia
trachomatis Serotyp K | VR887 | 28 | 45 |
Chlamydia
psittaci, Meerschweinchen-Bindehautentzündung-Stamm | VR813 | 1,2 | 1,4 |
Chlamydia
psittaci, Schaf-Fehlgeburt-Stamm | VR656 | 1,0 | 3,0 |
Chlamydia
psittaci, Schaf-Polyarthritis-Stamm | VR619 | 1,1 | 35,3 |
Tabelle
37
Hybridisierung der Chlamydia trachomatis-Sonden 3-9 mit
Chlamydia-rRNA |
Organismus | Serovariante | ATCC-Nr. | Verhältnis gebundene Einheiten* |
C.
trachomatis | A | | 689 |
C.
trachomatis | B | | 560 |
C.
trachomatis | Ba | | 1066 |
C.
trachomatis | C | VR548 | 962 |
C.
trachomatis | D | | 1192 |
C.
trachomatis | E | VR348 | 1022 |
C.
trachomatis | F | | 391 |
C.
trachomatis | G | VR878 | 874 |
C.
trachomatis | H | | 954 |
C.
trachomatis | I | VR880 | 943 |
C.
trachomatis | J | | 482 |
C.
trachomatis | K | VR887 | 999 |
C.
trachomatis | L1 | | 638 |
C.
trachomatis | L2 | | 501 |
C.
trachomatis | L3 | VR903 | 821 |
C.
psittaci | | VR125 | 1,6 |
C.
psittaci | | VR629 | 0,9 |
C.
psittaci | | VR656 | 1,3 |
C.
psittaci | | VR813 | 1,2 |
* Verhältnis = Zähleinheiten (gebunden) bei Gegenwart von RNA / Zähleinheten (gebunden) bei Abwesenheit von RNA |
Tabelle
38
Hybridisierung der Chlamydia trachomatis-Sonden 3-9 an im
Urogenitaltrakt gefundene Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | Verhältnis gebundene
Einheiten* |
Achromobacter
xylosoxidans | 27061 | 1,9 |
Acinetobacter
lwoffii | 15309 | 1,2 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 1,2 |
Candida
albicans | 18804 | 2,4 |
Flavobacterium
meningosepticum | 13253 | 1,1 |
Gardnerella
vaginalis | 14018 | 1,3 |
Lactobacillus
acidophilus | 4356 | 0,8 |
Listeria
monocytogenes | 15313 | 0,7 |
Mycobacterium
smegmatis | 14468 | 1,1 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 1,3 |
Neisseria
gonorrhoeae | 19424 | 2,3 |
Pasteurella
multocida | 6529 | 1,0 |
Peptostreptococcus
anaerobius | 27337 | 1,2 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 4,0 |
Streptococcus
faecalis | 19433 | 2,6 |
* Verhältnis = Zähleinheiten (gebunden) bei Gegenwart von RNA / Zähleinheten (gebunden) bei Abwesenheit von RNA |
Tabelle
39
Hybridisierung der Chlamydia trachomatis-Sonden 3-9 an phylogenetisch
unterschiedliche Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | Verhältnis gebundene
Einheiten* |
Bacillus
subtilis | 6051 | 2,2 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 1,6 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 1,4 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 1,4 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 1,8 |
Derxia
gummosa | 15994 | 1,3 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 1,9 |
Escherichia
coli | 11775 | 1,9 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 1,3 |
Pseudomonas
cepacia | 17762 | 2,2 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 2,2 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 1,9 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 1,9 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 2,0 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 2,5 |
* Verhältnis = Zähleinheiten (gebunden) bei Gegenwart von RNA / Zähleinheten (gebunden) bei Abwesenheit von RNA |
-
Beispiel 12
-
Campylobacter
sind bewegliche, mikroaerophile, gramnegative gekrümmte Stäbchen. Die
Gattung ist ziemlich vielfältig
und unterschiedlich von anderen Gattungen. Obwohl die Gattung gut
definiert ist, findet auf der Ebene der Arten eine gewisse Revision
statt (Romaniuk, P.J. et al., J. Bacteriol. 169: 2137-2141 (1987)). Drei
Campylobacter-Arten, Campylobacter jejuni, C. coli und C. laridis
verursachen Enteritits beim Menschen. Die Krankheit schließt Durchfall,
Fieber, Übelkeit,
Unterleibsschmerzen und in manchen Fällen Erbrechen ein. Diese Organismen
verursachen schätzungsweise
2 Millionen Infektionen jährlich
in den USA (Schätzung
auf Grundlage der Anzahl von durch Salmonella und Shigella hervorgerufenen
Fällen
von Durchfallerkrankungen). Andere Mitglieder der Gattung verursachen
Septikämien
bzw. Blutvergiftungen bei Menschen und Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit
bei Schafen und Rindern.
-
Die
Diagnose von Campylobacter enteritis ist derzeitig abhängig vom
Wachstum und der Isolierung des Organismus in Kultur, gefolgt von
einer Anzahl biochemischer Tests. Das optimale Wachstum von Campylobactern
erfordert spezielle Bedingungen, wie eine niedrige Sauerstoff-belastung
und eine hohe Temperatur (42°C).
Es wird kein einzelner Satz von Bedingungen für die Isolierung aller Campylobacter-Arten
empfohlen.
-
Die
nachstehend aufgelisteten Oligonukleotidsequenzen hybridisieren
bei Anwendung in einem Hybridisierungsassay an die 16S-rRNA der
Campylobacter-Art von Interesse. Die vorliegende Erfindung hat bedeutende
Vorteile gegenüber
Nachweisverfahren für
Campylobacter nach dem Stand der Technik, weil eine Sonde alle Campylobacter
von Interesse nachweisen kann; die anderen zwei Sonden detektieren
die Darm-Campylobacter, und eine kann Campylobacter-Isolate aus Menschen
detektieren. Darüber
hinaus haben die Sonden Vorteile gegenüber dem Stand der Technik hinsichtlich
der Einfachheit des Assays und vermindern in großem Maße die Zeit für die Identifizierung
und somit für
die Diagnose.
-
Die
vier Sonden, die an die 16S-rRNA von Campylobacter-Arten von Interesse
hybridisieren, wurden unter Verwendung dreier zu 16S-rRNA komplementärer einzigartiger
Primer konstruiert. Die Sequenzen 1 und 2 wurden unter Verwendung
eines 16S-Primers mit der Sequenz 5'-GTA TTA CCG CGG CTG CTG GCA C-3' hergestellt. Die
Sequenz 3 wurde unter Verwendung eines 16S-Primers mit der Sequenz
5'-CCG CTT GTG CGG
GCC CCC GTC AAT TC-3' hergestellt.
Die Sequenz 4 wurde mit einem 16S-Primer mit der Sequenz 51 GCT
CGT TGC GGG ACT TAA CCC AAC AT-3' hergestellt.
-
Die
folgenden Sequenzen wurden charakterisiert und man zeigte, daß sie an
Campylobacter jejuni, C. coli und C. laridis hybridisierten. Die
phylogenetisch nächsten
Nachbarn, Vibrio parahaemolyticus und Wollinella succinogenes wurden
zum Vergleich mit den Campylobacter-Sequenzen herangezogen.
- 1. CGC TCC GAA AAG TGT CAT CCT CC
- 2. CCT TAG GTA CCG TCA GAA TTC TTC CC
- 3. GCC TTC GCA ATG GGT ATT CTT GGT G
- 4. GGT TCT TAG GAT ATC AAG CCC AGG
-
Die
Sequenz 1, aus 16S-rRNA, ist 23 Basen lang und hat eine Tm von 65°C. Die Sequenz
2, aus 16S-rRNA, ist 26 Basen lang und hat eine Tm von 64°C. Die Sequenz
3, aus 16S-rRNA, ist 25 Basen lang und hat eine Tm von 66°C. Die Sequenz
4, aus 16S-rRNA, ist 24 Basen lang und hat eine Tm von 61°C. Die Sequenz
1 ist in der Lage, in der den Basen 405-428 von E. coli-16S-rRNA
entsprechenden Region zu hybridisieren; die Sequenz 2 ist in der
Lage, in der den Basen 440-475 von E. coli-16S-rRNA entsprechenden
Region zu hybridisieren; die Sequenz 3 ist in der Lage, in der den
Basen 705-735 von E. coli-16S-rRNA entsprechenden Region zu hybridisieren;
die Sequenz 4 ist in der Lage, in der den Basen 980-1010 von E.
coli-16S-rRNA entsprechenden
Region zu hybridisieren.
-
Die
Reaktivität
und Spezifität
der Sonden für
Campylobacter wurde in Hybridisierungsassays getestet. 32P-endmarkierte
Oligonukleotidsonden wurden mit gereinigter RNA oder RNA vermischt,
welche aus Zellen in 0,1 % Natriumdodecylsulfat freigesetzt worden
war. Es wurden 0,5 ml Hybridisierungslösung (41% Diisobutylsulfosuccinat,
30 mM Natriumphosphat, pH 6,8, 0,7 % Natriumdodecylsulfat, 1 mM
EDTA, 1 mM EGTA) zugegeben und die Mischung wurde 1 bis 1,5 Stunden
lang bei 60°C
inkubiert. Im Anschluß an
die Inkubation wurden 2 bis 2,5 ml Trennungslösung (2% Hydroxyapatit, 0,12
M Natrumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat) zugegeben
und die Mischung wurde fünf
Minuten lang bei 60°C
inkubiert. Die Probe wurde zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. 2,5 ml Waschlösung
(0,12 M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat) wurden
zugegeben und die Probe wurde gemischt, zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. Die an das Hydroxyapatit gebundene Radioaktivität wurde
durch Szintillationszählung
ermittelt.
-
Die
Tabelle 40 zeigt, daß die
Sonden gut an die Campylobacter-Arten von Interesse, C. jejuni,
C. coli und C. laridis, hybridisieren. Sonde 1 detektiert alle der
getesteten Campylobacter-Arten,
die Sonden 2 und 4 detektieren nur die im Darm vorkommenden Campylobacter-Arten, und
die Sonde 3 detektiert alle der Campylobacter-Arten außer C. sputorum,
einem aus Rindern isolierten Organismus. Somit sind alle Sonden
für die Identifizierung
von Campylobacter in Stuhlproben verwendbar. Die Wahl, welche Sonde
für andere
Anwendungen verwendet wird, ist vom Grad der erforderlichen Spezifität abhängig (d.h.
Darm-Campylobacter
oder alle Campylobacter-Arten).
Tabelle
40
Hybridisierung der Campylobacter-Sonden 1-4 an Campylobacter-Arten |
| % gebundene
Sonde (*) |
Organismus | ATCC-Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 |
Campylobacter
coli | 33559 | 64 | 70 | 52 | 49 |
C.
fetus subsp. fetus | 27374 | 68 | 0,1 | 66 | 0,5 |
C.
fetus subsp. venerealis | 19438 | 66 | 0,7 | 54 | 1,2 |
C.
jejuni | 33560 | 63 | 76 | 51 | 56 |
C.laridis | 35221 | 74 | 73 | 64 | 52 |
C.
sputorum subsp. bubulus | 33562 | 71 | 3,0 | 2,5 | 0 |
(*) % gebundene
Sonde = an Hydroxyapatit gebundene cpm – gebundene cpm bei Abwesenheit
von RNA/im Assay eingesetzte Gesamt-cpm |
-
Die
Tabelle 41 zeigt, daß die
Sonden nicht an nah verwandte Organismen oder im Magendarmtrakt gefundene
Organismen hybridisieren.
Tabelle
41
Hybridisierung der Campylobacter-Sonden 1-4 an nah verwandte
Organismen und im Magendarmtrakt anzutreffende Organismen |
| % gebundene
Sonde (*) |
Organismus | ATCC-Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 |
Bacteroides fragilis | 25285 | 0 | 0,2 | 0,7 | 0 |
Escherichia coli | 11775 | 1,3 | 0,5 | 0,5 | 0 |
Salmonella
typhimurium | 14028 | 0 | 0 | 0,3 | 0 |
Shigella
boydii | 29929 | 0 | 0,2 | 0,5 | 0 |
Shigella
dysenteriae | 13313 | 0 | 0,7 | 0,2 | 0 |
Shigella
flexneri | 29903 | 0 | 0 | 0,5 | 0 |
Shigella
sonnei | 29930 | 0 | 0 | 0,1 | 0 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 0 | 1,9 | 0,1 | 0 |
Wollinella
succinogenes | 29543 | 0,4 | 2,1 | 2,2 | 0 |
Yersinia
pseudotuberculosis | 29833 | 0,6 | 0,2 | 1,7 | 0,3 |
(*) % gebundene
Sonde = an Hydroxyapatit gebundene cpm – gebundene cpm bei Abwesenheit
von RNA/im Assay eingesetzte Gesamt-cpm |
-
Die
für die
Darm-Campylobacter spezifischen Sonden 2 und 4 wurden weiter getestet,
und man zeigte, daß nicht
mit rRNAs anderer im Magendarmtrakt gefundener Organismen reagieren.
Tabelle
42
Hybridisierung der Campylobacter-Sonden 2 und 4 an im Magendarmtrakt
anzutreffende Organismen |
| % gebundene
Sonde (*) |
Organismus | ATCC-Nr. | Sonde
2 | Sonde
4 |
Citrobacter
diversus | 27156 | 0 | 0 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 0 | 0 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 0 | 0 |
Klebsiella
pneumoniae | 23357 | 0 | 0,5 |
Proteus
mirabilis | 25933 | 0 | 0 |
Serratia
marcescens | 13880 | 0 | 0 |
Staphylococcus
aureus | e12600 | | |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 0 | 0,3 |
Streptococcus
bovis | 33317 | 0 | 0 |
(*) % gebundene
Sonde = an Hydroxyapatit gebundene cpm – gebundene cpm bei Abwesenheit
von RNA/im Assay eingesetzte Gesamt-cpm |
-
Beispiel 13
-
Streptokokken
sind grampositive, Oxidase-negative kokkoide Bakterien. Die Gattung
ist auf der Grundlage gruppenspezifischer Kohlenhydrate in 18 Gruppen,
A-R, eingeteilt worden. Die Streptokokken der Gruppe D werden weiter
in die Enterokokken (S. faecium, S. faecalis, S. avium und S. gallinarum)
und die Nicht-Enterokokken S. bovis und S. equinus unterteilt. S.
faecium, S. faecalis und S. avium werden als medizinisch bedeutsame
Enterokokken angesehen. Einige Streptokokkenarten sind Pathogene
beim Menschen; andere sind die normale Flora in Mund und Darm, sind
aber fähig,
bei Einführung
an andere Stellen Krankheiten zu verursachen. Zwei Beispiel sind
S. faecium und S. faecalis, die normalerweise im Darm anzutreffen
sind, sich aber ausbreiten können,
wodurch Bakterämie,
Wundinfektionen und sogar 10 % der Harnwegsinfektionen in den USA
verursacht werden.
-
Derzeitige
Verfahren zum Nachweis von Enterococci erfordern die 18-72 Stunden
lange Kultivierung der Probe, gefolgt von einer Vielzahl biochemischer
Tests. Die nachstehend gezeigte Oligonukleotidsequenz detektiert
bei Anwendung in einem Hybridisierungsassay akkurat Streptococcus
faecalis, S. avium und S. faecium. Die Sonde der Erfindung geht
keine Kreuzreaktion mit anderen Streptococci oder Staphylococci,
die hinsichtlich der DNA-Homologie
sehr nah verwandt sind (Kiepper-Baez, 1981, 1982, Schliefer, 1984),
ein. Die vorliegende Erfindung vermindert auch die Anzahl von Tests,
die an einer Probe durchgeführt
werden müssen, und
verringert in großem
Maße die
Zeit bis zur Identifizierung und somit zur Diagnose. Dies stellt
eine bedeutende Verbesserung gegenüber Verfahren nach dem Stand
der Technik dar.
-
Die
Sondensequenz wurde unter Verwendung eines zu 16S-rRNA komplementären Primers
mit der Sequenz 5'-CCG
CTT GTG CGG GCC CCC GTC AAT TC-3' identifiziert.
Die folgende Sequenz wurde charakterisiert und man zeigte, daß sie spezifisch
für die
drei Enterococci S. faecium, S. faecalis und S. avium ist. Die phylogenetisch
nächsten
Nachbarn S. agalactiae, S. bovis, S. pneumoniae und S. pyrogenes
wurden zum Vergleich mit den Sequenzen von Interesse herangezogen.
- 1. TGC AGC ACT GAA GGG CGG AAA CCC TCC AAC
ACT TA
-
Die
Sequenz ist 35 Basen lang und hat eine Tm von 72°C. Sie ist fähig, in der den Basen 825-860 von E. coli-16S-rRNA
entsprechenden Region zu hybridisieren. Um die Reaktivität und Spezifität der Sonde
aufzuzeigen, wurde sie in einem Hybridisierungsassay mit gereinigter
RNA oder aus Zellen freigesetzter RNA verwendet. Eine Suspension
mit mindestens 107 Zellen in 2 % Natriumdodecylsulfat wurde in Gegenwart
von Glasperlen gevortext. 0,1 ml der Suspension wurden mit 0,1 ml
Hybridisierungspuffer (0,96 M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,002 M EDTA,
0,002 M EGTA) gemischt und 2 Stunden lang bei 65°C inkubiert. Nach der Inkubation
wurden 5 ml 2 % Hydroxyapatit, 0,12 M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02
% Natriumdodecylsulfat zugegeben und die Mischung wurde 10 Minuten
lang bei 65°C
inkubiert. Die Probe wurde zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. Fünf
ml Waschlösung
(0,12 M Phosphatpuffer, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat) wurden
zugegeben und die Proben wurden gevortext, zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. Die Menge der an das Hydroxyapatit gebundenen Radioaktivität wurde
durch Szintillationszählung
ermittelt. Die Tabelle 43 zeigt, daß die Sonde gut mit S. faecium,
S. faecalis und S. avium reagiert und nicht mit anderen nah verwandten
Organismen reagiert.
Tabelle
43
Hybridisierung der Enterococcus-Sonde an nah verwandte Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 1,4 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 1,5 |
Streptococcus
avium | 14025 | 22,7 |
Streptococcus
bovis | 33317 | 1,4 |
Streptococcus
faecalis | 19433 | 45,3 |
Streptococcus
faecium | 19434 | 43,0 |
Streptococcus
mitis | 9811 | 1,5 |
Streptococcus
pneumoniae | 6306 | 1,5 |
Streptococcus
pyogenes | 19615 | 1,3 |
-
Beispiel 14
-
Pseudomonaden
sind gramnegative, nicht-sporenbildende, nicht-fermentative Bacilli
bzw. Stäbchen. Pseudomonaden
sind häufige
Bewohner des Bodens und des Wassers und infizieren gesunde Personen
selten. Wenn die Organismen auf bereits beeinträchtigte Patienten treffen,
können
sie eine Vielzahl von klinischen Syndromen verursachen, einschließlich Wundinfektionen,
Infektionen nach chirurgischen Eingriffen, Septikämie, Durchfall
bei Kindern und Infektionen der Atem- und Harnwege. Wegen der Resistenz
der Organismen gegen Antibiotika ist es besonders wichtig, Mitglieder
der Gattung Pseudomonas in einer klinischen Probe zu identifizieren.
Nukleinsäurehomologieuntersuchungen
haben die Gattung in fünf
Homologieklassen unterteilt, die als RNA-Gruppen I-V bekannt sind.
83 % aller klinischen Isolate von Pseudomonas sind aus der RNA-Gruppe
I, und Pseudomonas aeruginosa ist bei weitem die häufigste
isolierte Art.
-
Derzeitige
Verfahren zum Nachweis von Pseudomonas erfordern die 24-72 Stunden
lange Kultivierung einer Patienten-Probe, gefolgt von einer Vielzahl
biochemischer Tests. Die nachstehende Oligonukleotidsequenz detektiert
bei Anwendung in einem Hybridisierungsassay die klinisch bedeutsame
Pseudomonas-Gruppe I. Die vorliegende Erfindung vermindert die Anzahl
von Tests, die an einer einzelnen Probe durchgeführt werden müssen, und
verringert die Zeit für
den Nachweis. Dies stellt eine bedeutende Verbesserung gegenüber Verfahren
nach dem Stand der Technik dar.
-
Die
Sequenz wurde mit einem zu einer konservierten Region auf 23S-rRNA
komplementären
Primer mit der Sequenz 5'-CTT
TCC CTC ACG GTA-3' erhalten.
Von der folgenden Sequenz wurde gezeigt, daß sie Pseudomonaden der Gruppe
I detektiert:
- 1. CAG ACA AAG TTT CTC GTG CTC
CGT CCT ACT CGA TT
-
Die
Sequenz ist 35 Basen lang und hat eine Tm von 70°C. Sie ist fähig, an die RNA von Gruppe
I-Pseudomonas in der den Basen 365-405 von E. coli-23S-rRNA entsprechenden
Region zu hybridisieren. Um die Reaktivität und Spezifität der Sonde
aufzuzeigen, wurde sie in einem Hybridisierungsassay verwendet.
32P-endmarkiertes Oligonukleotid wurde mit
RNA vermischt, welche aus mindestens 10
7 Organismen
durch Standardverfahren in 0,48 M Natriumphosphat, pH 6,8, 1 % Natriumdodecylsulfat,
1 mM EDTA, 1 mM EGTA freigesetzt worden war, und 2 Stunden lang
bei 65°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die RNA:DNA-Hybride wie für die vorhergehenden
Beispiele beschrieben an Hydroxyapatit gebunden und die Radioaktivität wurde
durch Szintillationszählung
ermittelt. Die Tabelle 44 zeigt, daß die Sonde gut mit allen 8
Arten der Gruppe I-Pseudomonaden, die getestet wurden, reagierte.
Die Sonde reagierte nicht mit RNA aus Organismen der Gruppe II oder
der Gruppe V. Eine geringe Reaktion war mit Pseudomonas acidovorans
ersichtlich, einem Organismus der Gruppe III, der < 1% aller Isolate
nicht-fermentativer Bacilli aus klinischen Proben darstellt. Die Tabelle
45 zeigt, daß die
Sonde nicht mit anderen nah verwandten Organismen reagiert, die
getestet wurden.
Tabelle
44
Hybridisierung von Pseudomonas-Gruppe I-Sonde an Pseudomonas-RNAs |
Organismus | Gruppe | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Pseudomonas
alcaligenes | I | 14909 | 24 |
Pseudomonas
aeruginosa | I | 10145 | 83 |
Pseudomonas
denitrificans | I | 13867 | 83 |
Pseudomonas
fluorescens | I | 13525 | 82 |
Pseudomonas
mendocina | I | 25411 | 79 |
Pseudomonas
pseudoalcaligenes | I | 17440 | 78 |
Pseudomonas
putida | I | 12633 | 80 |
Pseudomonas
stutzeri | I | 17588 | 84 |
Pseudomonas
cepacia | II | 25416 | 0 |
Pseudomonas
pickettii | II | 27511 | 1,0 |
Pseudomonas
acidovorans | III | 15668 | 11 |
Pseudomonas
maltophilia | V | 13637 | 0,2 |
(*) % gebundene
Sonde = bei Gegenwart von RNA gebundene cpm – gebundene cpm bei Abwesenheit
von RNA/im Assay eingesetzte Gesamt-cpm |
Tabelle
45
Hybridisierung von Pseudomonas-Gruppe I-Sonde an RNAs nahe
verwandter Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Acinetobacter
calcoaceticus | 23055 | 1,6 |
Legionella
pneumophila | 33155 | 0,6 |
Moraxella
phenylpyruvica | 23333 | 0,3 |
Morganella
morganii | 25830 | 0 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 0,6 |
(*) % gebundene
Sonde = bei Gegenwart von RNA gebundene cpm – gebundene cpm bei Abwesenheit
von RNA/im Assay eingesetzte Gesamt-cpm |
-
Beispiel 15
-
Beispiel
15-18 beschreiben Sonden für
die Enterobacteriaceae, von denen auf DNA-Ebene alle in hohem Maße verwandt
sind. Auf rRNA-Ebene existieren noch weniger Unterschiede. Zum Beispiel
ist Proteus vulgaris-16S-rRNA zu 93 % homolog zu E. coli. Diese
Faktoren veranschaulichen die mit der Herstellung von für diese
Organismengruppe spezifischen Sonden assoziierten Schwierigkeiten.
Nichtsdestoweniger haben wir Sonden für Enterobacter cloacae, Proteus
mirabilis, Salmonella und E. coli erfunden.
-
Mitglieder
der Gattung Enterobacter sind bewegliche, gramnegative, nicht-sporenbildende
Bacilli, die zur Familie Enterobacteriaceae gehören. Die Gattung ist eine große und heterogene
Gruppe. Acht Arten sind definiert worden, aber nur 5 sind klinisch
bedeutsam. Enterobacter cloacae und E. aerogenes sind die häufigsten
Isolate und werden mit Infektionen des Urogenitalsystems, der Lungen,
des Bluts, des Zentralnervensystems und weicher Gewebe beim Menschen
in Zusammenhang gebracht.
-
Das
derzeitige Verfahren zur Identifizierung von Enterobacter cloacae
aus Patientenproben beinhaltet die 18-24 Stunden lange Kultivierung
der Probe auf Agarplatten, gefolgt von einer Vielzahl biochemischer Tests.
Die nachstehend beschriebene Oligonukleotidsequenz identifiziert
bei Anwendung als Sonde in einem Nukleinsäure-Hybridisierungsassay akkurat
Enterobacter cloacae. Die vorliegende Erfindung vermindert die Anzahl
von Tests, die an einer einzelnen Probe durchgeführt werden müssen, die
Zeit für
die Identifizierung und dadurch für die Diagnose und stellt eine
bedeutende Verbesserung gegenüber
Verfahren nach dem Stand der Technik dar.
-
Die
für Enterobacter
cloacae spezifische Sonde wurde mit einem zu einer konservierten
Region auf 23S-rRNA komplementären
Primer mit der Sequenz 5'-CAG
TCA GGA GTA TTT AGC CTT-3 erhalten.
-
Die
folgende Sequenz wurde charakterisiert und man zeigte, daß sie spezifisch
für E.
cloacae ist. Die phylogenetisch nächsten Nachbarn Escherichia
coli, Klebsiella pneumoniae, Proteus vulgaris, Salmonella enteritidis
und Citrobacter freundii wurden als Vergleiche mit der Sequenz von
E. cloacae herangezogen.
- 1. GTG TGT TTT CGT
GTA CGG GAC TTT CAC CC
-
Die
Sonde ist 29 Basen lang und hat eine Tm von 68°C. Sie ist fähig, an RNA von E. cloacae
in der den Basen 305-340 von E. coli-23S-rRNA entsprechenden Region
zu hybridisieren. Um die Reaktivität und Spezifität der Sonde
für E.
cloacae aufzuzeigen, wurde sie in einem Hybridisierungsassay verwendet.
32P-endmarkierte Oligonukleotidsonde wurde
mit RNA vermischt, welche aus mindestens 10
7 Organismen
in 1 % Natriumdodecylsulfat, 0,48 M Natriumphosphat, pH 6,8 (0,2
ml Endvolumen) freigesetzt worden war, und 2 Stunden lang bei 60°C inkubiert.
Im Anschluß an
die Inkubation wurden 5 ml 2%iges Hydroxyapatit, 0,12 M Natriumphosphat,
pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat zugegeben und die Mischung wurde
10 Minuten lang bei 60°C
inkubiert. Die Probe wurde zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. Fünf
ml Waschlösung
(0,12 M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat) wurden
zugegeben, die Probe gevortext, zentrifugiert und der Überstand
entfernt. Die Menge der an das Hydroxyapatit gebundenen Radioaktivität wurde
durch Szintillationszählung
bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 46 gezeigt und veranschaulichen,
daß die Sonde
gut mit E. cloacae reagiert und nicht mit der RNA von nahe verwandten
Organismen reagiert.
Tabelle
46
Hybridisierung der Enterobacter cloacae-Sonde an nah verwandte
Organismen |
Organismen-Name | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Citrobacter
freundii | 8090 | 1,8 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 1,4 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 27 |
Escherichia
coli | 11775 | 1,0 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 1,7 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 0,9 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 0,6 |
Providencia
stuartii | 29914 | 1,1 |
-
Die
Tabelle 47 zeigt, daß die
Sonde nicht mit der RNA von im Urin gefundenen Organismen reagiert.
Tabelle
47
Hybridisierung der Enterobacter cloacae-Sonde an im Urin
gefundene Organismen. |
Organismen-Name | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Candida
albicans | 18804 | 0,8 |
Candida
krusei | 34135 | 0,8 |
Candida
parapsilosis | 22019 | 0,9 |
Candida
tropicalis | 750 | 1,1 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 1,0 |
Serratia
marcescens | 13880 | 1,6 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 1,7 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 1,4 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 2,5 |
Streptococcus
faecium | 19434 | 1,5 |
Tonilopsis
glabrata | 2001 | 0,9 |
-
Beispiel 16
-
Mitglieder
der Gattung Proteus sind bewegliche, gramnegative, nicht-sporenbildende
Bacilli, die zur Familie Enterobacteriaceae gehören. Vier Arten von Proteus
sind beschrieben worden, und drei davon, Proteus mirabilis, P. vulgaris
und P. penneri verursachen Erkrankungen beim Menschen.
-
Der
häufigste
Typ von Proteus-Infektion betrifft den Harntrakt, aber auch Septikämie, Lungenentzündung und
Wundinfektionen treten auf. Proteus mirabilis ist die am häufigsten
isolierte Art und kann für
bis zu 10 % aller akuten nicht-komplizierten Harnwegsinfektionen
verantwortlich gemacht werden. Eine Identifizierung des Verursacher-Organismus
auf der Ebene der Art statt der Gattung ist wegen unterschiedlicher
Antibiotikaempfindlichkeit unter den Arten wünschenswert.
-
Das
derzeitige Verfahren zur Identifizierung von Proteus mirabilis aus
Patientenproben beinhaltet die 18-24 Stunden lange Kultivierung
der Probe auf Agarplatten, gefolgt von einer Vielzahl biochemischer
Tests. Die nachstehend beschriebene Oligonukleotidsequenz identifiziert
bei Anwendung als Sonde in einem Nukleinsäure-Hybridisierungsassay akkurat
Proteus mirabilis. Die vorliegende Erfindung vermindert die Anzahl
von Tests, die an einer Probe durchgeführt werden müssen, die
Zeit zur Identifizierung und dadurch bis zur Diagnose und Behandlung.
Dies stellt eine bedeutende Verbesserung gegenüber Verfahren nach dem Stand
der Technik dar.
-
Die
für Proteus
mirabilis spezifische Sonde wurde mit einem zu einer konservierten
Region von 23S-rRNA komplementären
Primer mit der Sequenz 5'-CAG
TCA GGA GTA TTT AGC CTT-3 erhalten.
-
Die
folgende Sequenz wurde charakterisiert und man zeigte, daß sie spezifisch
für P.
mirabilis ist. Die phylogenetisch nächsten Nachbarn Escherichia
coli, Klebsiella pneumoniae, Proteus vulgaris, und Salmonella enteritidis
wurden als Vergleiche mit der Sequenz von Proteus mirabilis herangezogen.
- 1. CCG TTC TCC TGA CAC TGC TAT TGA TTA AGA
CTC
-
Diese
Sonde ist fähig,
an RNA von P. mirabilis in der den Basen 270-305 von E. coli-23S-rRNA entsprechenden
Region zu hybridisieren. Die Sonde ist 33 Basen lang und hat eine
Tm von 66°C.
Um die Reaktivität
und Spezifität
der Sonde für
P. mirabilis aufzuzeigen, wurde sie in einem Hybridisierungsassay
verwendet.
32P-endmarkierte Oligonukleotidsonde
wurde mit RNA vermischt, welche aus mindestens 10
7 Organismen in
1 % Natriumdodecylsulfat, 0,48 M Natriumphosphat, pH 6,8, 1 mM EDTA,
1 mM EGTA (0,2 ml Endvolumen) freigesetzt worden war, und 2 Stunden
lang bei 64°C
inkubiert. Im Anschluß an
die Inkubation wurden 5 ml 2 % Hydroxyapatit, 0,12 M Natriumphosphat,
pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat zugegeben und die Mischung wurde
10 Minuten lang bei 64°C
inkubiert. Die Probe wurde zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. Fünf
ml Waschlösung
(0,12 M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat) wurden
zugegeben, die Probe gevortext, zentrifugiert und der Überstand
entfernt. Die Menge der an das Hydroxyapatit gebundenen Radioaktivität wurde
durch Szintillationszählung
bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 48 gezeigt und demonstrieren,
daß die
Sonde gut mit P. mirabilis reagiert und nicht mit 27 anderen nahe
verwandten Bakterien reagiert. Die Tabelle 49 zeigt, daß die Sonde
nicht mit 24 anderen phylogenetisch unterschiedlichen Bakterien und
zwei Hefen reagiert, welche auf dieselbe Weise wie die Organismen
in Tabelle 48 getestet wurden.
Tabelle
48
Hybridisierung von Proteus mirabilis-Sonde an nah verwandte
Organismen |
Organismenname | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Citrobacter
diversus | 27156 | 1,1 |
Citrobacter
freundii | 8090 | 1,1 |
Citrobacter
freundii | 6750 | 1,0 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 1,0 |
Enterobacter
agglomerans | 27155 | 1,0 |
Enterobacter
cloacae | e13047 | 1,1 |
Enterobacter
gergoviae | 33028 | 1,0 |
Enterobacter
sakazakii | 29544 | 1,1 |
Escherichia
coli | 10798 | 1,2 |
Escherichia
coli | 11775 | 1,2 |
Escherichia
coli | 29417 | 1,2 |
Klebsiella
oxytoca | 13182 | 1,0 |
Klebsiella
ozaenae | 11296 | 1,1 |
Klebsiella
planticola | 33531 | 0,9 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 1,3 |
Klebsiella
pneumoniae | 23357 | 1,1 |
Klebsiella
rhinoscleromatis | 13884 | 1,2 |
Klebsiella
terrigena | 33257 | 1,1 |
Klebsiella
trevisanii | 33558 | 1,0 |
Kluyvera
ascorbata | 33433 | 0,9 |
Proteus
mirabilis | 25933 | 69,0 |
Proteus
penneri | 33519 | 2,5 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 1,7 |
Providencia
alcalifaciens | 9886 | 1,1 |
Providencia
rettgeri | 29944 | 1,3 |
Providencia
stuartii | 29914 | 1,1 |
Salmonella
arizonae | 29933 | 1,1 |
Salmonella
enteritidis | 13076 | 0,8 |
Tabelle
49
Hybridisierung von P. mirabilis-Sonde an phylogenetisch
unterschiedliche Organismen |
Organismenname | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Acinetobacter
calcoaceticus | 33604 | 0,8 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 1,2 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 0,9 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 0,7 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 1,0 |
Candida
krusei | 34135 | 0,8 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 1,1 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 0,9 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 0,8 |
Derxia
gummosa | 15994 | 0,8 |
Hafnia
alvei | 13337 | 0,9 |
Morganella
morganii | 25830 | 0,9 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 1,0 |
Pseudomonas
cepacia | 17762 | 0,9 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 0,9 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 0,8 |
Serratia
marcescens | 13880 | 0,9 |
Serratia
odorifera | 33077 | 0,9 |
Staphylococcus
aureus | e12600 | 0,8 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 0,8 |
Streptococcus
mitis | 9811 | 0,8 |
Streptococcus
pneumoniae | e6306 | 0,9 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 0,9 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 0,8 |
Xanthomonas
maltophilia | 13637 | 1,1 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 0,8 |
-
Beispiel 17
-
Mitglieder
der Gattung Salmonella sind bewegliche, gramnegative, nicht-sporenbildende
Bacilli, die zur Familie Enterobacteriaceae gehören. Alle Salmonellae sind
hoch verwandt und manche Mikrobiologen betrachten sie als eine Art.
Unter Anwendung von Nukleinsäure-Homologieuntersuchungen
sind fünf
Untergruppen identifiziert worden, und über 1400 verschiedene Serotypen
sind beschrieben worden. Alle Serotypen sind mit menschlichen Darmerkrankungen
in Zusammenhang gebracht worden, die von selbst-einschränkender (self
limited) Gastroenteritis mit milden Symptomen zu schwerer Gastroenteritis
mit Bakterämie
bis zu typhoidem Fieber, einer potentiell lebensbedrohlichen Krankheit,
reichen. S. cholerasuis, S. paratyphi A und S.typhi sind die am
häufigsten
mit schwerer Krankheit und Bakterämie assoziierten Serotypen.
Die Diagnose von Salmonella-bedingter Enteritis ist abhängig vom
Nachweis des Organismus in Stuhlproben. Da eine Infektion hauptsächlich durch
Aufnahme kontaminierter Milch, Nahrung und Wasser stattfindet, sind
Verfahren zur Identifizierung von Salmonella in diesen Produkten
vor Freigabe an den Verbraucher von ausschlaggebender Bedeutung.
-
Derzeitige
Verfahren zum Nachweis von Mitgliedern der Gattung Salmonella beinhalten
die 1-3 Tage lange
Kultivierung der Probe auf selektiven Medien, gefolgt von einer
Vielzahl biochemischer Tests. Oft ist ein Anreicherungsschritt nötig, um
Salmonella aus klinischen Proben oder Nahrungsprodukten zu isolieren.
Die nachstehend gezeigten Oligonukleotidsequenzen identifizieren
bei Anwendung in einem Hybridisierungsassay akkurat Mitglieder der
Gattung Salmonella. Die Sonden der vorliegenden Erfindung sind für alle Mitglieder
der Gattung spezifisch und reagieren nicht mit den anderen nah verwandten
Enterobacteriaceae-Gattungen.
Diese Sonden vermindern die Anzahl von Tests, die an einer Probe
durchgeführt
werden müssen,
und verringern in großem
Maße die
Zeit zur Identifizierung. Dies stellt eine bedeutende Verbesserung
gegenüber
Verfahren nach dem Stand der Technik dar.
-
Die
für die
Gattung Salmonella spezifischen Sonden wurden mit zwei zu 16S- und
23S-rRNA komplementären
Primern erhalten. Die Sequenz 1 wurde unter Verwendung eines 16S-Primers
mit der Sequenz 5'-TTA
CTA GCG ATT CCG ACT TCA-3' erhalten.
Die Sequenz 2 wurde unter Verwendung eines 23S-Primers mit der Sequenz
5'-CAG TCA GGA GTA
TTT AGC CTT-3 erhalten. Die folgenden Sequenzen wurden charakterisiert
und man zeigte, daß sie
spezifisch für
die Gattung Salmonella sind.
- 1. CTC CTT TGA
GTT CCC GAC CTA ATC GCT GGC
- 2. CTC ATC GAG CTC ACA GCA CAT GCG CTT TTG TGT A
-
Die
Sequenz 1, aus 16S-rRNA, ist 30 Basen lang und hat eine Tm von 73°C. Die Sequenz
2, aus 23S-rRNA, ist 34 Basen lang und hat eine Tm von 71°C. Diese
Sonden sind fähig,
in den den Basen 1125-1155 von E. coli-16S-rRNA bzw. 335-375 von
E. coli-23S-rRNA entsprechenden Regionen zu hybridisieren. Um die Reaktivität und Spezifität der Sonde
1 für Mitglieder
der Gattung Salmonella zu zeigen, wurde
32P-endmarkiertes
Oligonukleotid als Sonde in einer Hybridisierungsreaktion getestet.
Gereinigte RNA oder RNA, welche mittels Standardverfahren aus mindestens
10
7 Organismen freigesetzt worden war, wurde
mit 1 ml Hybridisierungspuffer (Endkonzentration 43 % Diisobutylsulfosuccinat,
60 mM Natriumphosphat, pH 6,8, 1 mM EDTA, 1 mM EGTA) vermischt und
2-12 Stunden lang bei 72°C
inkubiert. Im Anschluß an
die Inkubation wurden 5 ml Abtrennlösung (2 % Hydroxyapatit, 0,12
M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat) zugegeben und
die Probe wurde gemischt, 5 Minuten lang bei 72°C inkubiert, zentrifugiert,
und die Überstande
wurden entfernt. Vier ml Waschlösung
(0,12 M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat) wurden
zugegeben und die Proben wurden gevortext, zentrifugiert und die Überstande
entfernt. Die Menge der an das Hydroxyapatit gebundenen Radioaktivität wurde
durch Szintillationszählung
bestimmt. Die in der Tabelle 50 gezeigten Ergebnisse zeigen, daß eine Kombination
der zwei Sonden an die 5 Untergruppen von Salmonella und an alle
31 Serotypen, die getestet wurden, hybridisierten.
Tabelle
50
Hybridisierung der Salmonella-Sonden 1 und 2 an Mitglieder
der Gattung Salmonella |
| % gebundene |
Untergruppe | Organismus | ATCC-Nr. | Sonde
1 | Sonde
2 |
I | Salmonella
choleraesuis | 10708 | 24 | 40 |
I | Salmonella
enteritidis | 13076 | 15 | 67 |
I | Salmonella
paratyphi A | 9150 | 1,4 | 70 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Anatum | 9270 | 40 | 26 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Cubana | 12007 | 54 | 35 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Give | 9268 | 12 | 40 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Heidelberg | 8326 | 53 | 33 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Illinois | 11646 | 36 | 46 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Montevideo | 8387 | 35 | 32 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Newington | 29628 | 52 | 34 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Newport | 6962 | 3,4 | 36 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Putten | 15787 | 34 | 39 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Saintpaul | 9712 | 28 | 30 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Senftenberg | 8400 | 38 | 43 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Simsbury | 12004 | 29 | 29 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Sloterdijk | 15791 | 34 | 30 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Thompson | 8391 | 32 | 41 |
I | Salmonella
sp. Serotyp Vellore | 15611 | 35 | 2,6 |
I | Salmonella
typhi | 19430 | 7,0 | 21 |
I | Salmonella
typhimurium | 14028 | 69 | 69 |
II | Salmonella
salamae | 6959 | 3,0 | 46 |
II | Salmonella
sp. Serotyp Maarssen | 15793 | 6,6 | 30 |
III | Salmonella
arizonae | 33952 | 2,9 | 38 |
III | Salmonella
arizonae | 12324 | 5,5 | 42 |
III | Salmonella
arizonae | 29933 | 2,3 | 62 |
III | Salmonella
arizonae | 29934 | 63 | 12 |
III | Salmonella
arizonae | 12323 | 4,0 | 39 |
III | Salmonella
arizonae | 12325 | 51 | 1,9 |
IV | Salmonella
sp. Serotyp Harmelen | 15783 | 5,8 | 8,0 |
IV | Salmonella
sp. Serotyp Ochsenzoll | 29932 | 7,5 | 40 |
V | Salmonella
sp. Serotyp Bongor | cdc1319 | 60 | 1,8 |
-
Die
Spezifität
der Sonden für
Mitglieder der Gattung Salmonella wurde mit Hybridisierungsreaktionen mit
RNA aus nahe zu Salmonella verwandten Organismen gezeigt. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 51 gezeigt.
Tabelle
51
Hybridisierung der Salmonella-Sonden 1 und 2 an RNA von
nah verwandten Organismen |
| % gebundene |
Organismus | ATCC-Nr. | Sonde | 1
Sonde 2 |
Citrobacter
freundii | 6750 | 2,2 | 0 |
Edwardsiella
tarda | 15947 | 0 | 0 |
Enterobacter
agglomerans | 27155 | 0,6 | 0 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 0 | 0 |
Enterobacter
sakazakii | 29544 | 0 | 0 |
Escherichia
coli | 10798 | 0 | 0 |
Escherichia
coli | 29417 | 0 | 0 |
Klebsiella
pneumoniae | 23357 | 0,7 | 0 |
Kluyvera
ascorbata | 33433 | 0 | 0,5 |
Proteus
mirabilis | 25933 | 0,2 | 0 |
Shigella
flexneri | 29903 | 0 | 0 |
* % gebundene
Sonde = an Hydroxyapatit gebundene cpm – gebundene cpm bei Abwesenheit
von RNA/im Assay eingesetzte Gesamt-cpm |
-
Die
Tabelle 52 zeigt, daß die
Salmonella-Sonden 1 und 2 nicht an phylogenetisch unterschiedliche
Organismen hybridisieren
Tabelle
52
Hybridisierung der Salmonella-Sonden 1 und 2 an RNA eines
phylogenetischen Querschnitts von Organismen |
| % gebundene* |
Organismus | ATCC-Nr. | Sonde
1 | Sonde
2 |
Acinetobacter
calcoaceticus | 33604 | 1,1 | 0,1 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 0 | 0,5 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 0,1 | 0 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 0,9 | 0 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 0 | 0,2 |
Candida
krusei | 34135 | 0,4 | 0,3 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 1,7 | 0 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 0,3 | 0 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 1,6 | 0,1 |
Derxia
gummosa | 15994 | 1,2 | 0 |
Hafnia
alvei | 13337 | 1,8 | 0 |
Morganelli
morganii | 25830 | 0 | 1,1 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 0,5 | 0,7 |
Pseudomonas
cepacia | 17762 | 0 | 0 |
Pseudomonas
maltophilia | 13637 | 1,9 | 0 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 1,2 | 0,3 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 0,9 | 0 |
Serratia
marcescens | 13880 | 0 | 0 |
Serratia
odorifera | 33077 | 2,6 | 0,2 |
Staphylococcus
aureus | e12600 | 0,2 | 0 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 0 | 0 |
Streptococcus
mitis | 9811 | 1,2 | 0,7 |
Streptococcus
pneumoniae | e6306 | 0 | 0 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 0 | 0 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 0 | 0,2 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 0 | 0 |
* % gebundene
Sonde = an Hydroxyapatit gebundene cpm – gebundene cpm bei Abwesenheit
von RNA/im Assay eingesetzte Gesamt-cpm |
-
Beispiel 18
-
Escherichia
coli ist ein gramnegativer, nicht-sporenbildender Bacillus, der
zur Familie Enterobacteriaceae gehört. Fünf Arten von Escherichia sind
beschrieben worden: E. coli, der > 99%
aller klinischen Isolate ausmacht, E. hermanii, E. blattae, E. vulneris
und E. fergusonii. E. coli ist eine Hauptursache von Harntraktinfektionen,
Bakterämie
und Meningitidis bei Neugeborenen und kann einen als Tourista (Durchfall
bei Touristen) bekannten Typ von Gastroenteritis verursachen.
-
Das
derzeitige Verfahren zur Identifizierung von E. coli aus Patientenproben
beinhaltet die 18-72
Stunden lange Kultivierung der Probe auf Agarplatten, gefolgt von
einer Vielzahl biochemischer Tests an isolierten Kolonien. Die nachstehend
beschriebene Oligonukleotidsequenz detektiert bei Anwendung als
Sonde in einem Nukleinsäure-Hybridisierungsassay
selbst bei Gegenwart anderer Organismen akkurat E. coli. Die vorliegende Erfindung
vermindert die Anzahl von Tests, die an einer Probe durchgeführt werden
müssen,
und verringert die Zeit für
die Identifizierung und dadurch für die Diagnose und Behandlung.
Dies stellt eine bedeutende Verbesserung gegenüber Verfahren nach dem Stand
der Technik dar.
-
Die
für E.
coli spezifische Sonde wurde aus der veröffentlichten E. coli-Sequenz
(Brosius, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 75: 4801-4805 (1978))
unter Heranziehung von Proteus vulgaris (Carbon et al., Nuc. Acids
Res. 9: 2325-2333(1981)), Klebsiella pneumoniae, Salmonella enteritidis,
Enterobacter gergoviae und Citrobacter freundii für Vergleiche
abgeleitet. Die Sondensequenz ist nachstehend gezeigt:
- 1. GCA CAT TCT CAT CTC TGA AAA CTT CCG TGG
-
Sie
hybridisiert an RNA von E. coli in der Region 995-1030 von 16S-rRNA.
Die Sonde ist 30 Basen lang und hat eine Tm von
66°C. Um
die Reaktivität
und Spezifität
der Sonde für
E. coli aufzuzeigen, wurde sie in einem Hybridisierungsassay verwendet. 32P-endmarkierte Oligonukleotidsonde wurde
mit zwei unmarkierten Oligonukleotiden der Sequenz 5'-TGG ATG TCA AGA
CCA GGT AAG GTT CTT CGC GTT GCA TCG-3' und 5'-CTG ACG ACA GCC ATG CAG CAC CTG TCT
CAC GGT TCC CGA AGG CA-3' und
mit gereinigter RNA und RNA, welche aus Zellen mit Detergenz und
Wärme in
1 % Natriumdodecylsulfat (SDS), 0,48 M Natriumphosphat, pH 6,8,
1 mM EDTA, 1 mM EGTA (0,2 ml Endvolumen) freigesetzt worden war,
vermischt und 2 Stunden lang bei 60°C inkubiert. Im Anschluß an die
Inkubation wurden 5 ml 2%iges Hydroxyapatit, 0,12 M Natriumphosphat,
pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat zugegeben und die Mischung wurde
10 Minuten lang bei 60°C
inkubiert.
-
Die
Probe wurde zentrifugiert und der Überstand wurde entfernt. Fünf ml Waschlösung (0,12
M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat) wurden zugegeben,
die Probe gevortext, zentrifugiert und der Überstand entfernt. Die Menge
der an das Hydroxyapatit gebundenen Radioaktivität wurde durch Szintillationszählung bestimmt.
-
Ein
Anwendungsbeispiel für
diese Sonde bestünde
im Nachweis von E. coli in Urinproben. Die Tabelle 53 zeigt, daß die Sonde
7 von 8 getesteten E. coli-Stämmen
nachweist. Die Sonde reagiert auch mit E. fergusonii, einem Organismus,
der nur selten im Urin zu finden ist.
-
Die
Tabelle 54 zeigt, daß die
Sonde nicht mit irgendeiner anderen getesteten Gattung reagiert,
außer Shigella,
einem anderen selten aus Urin isoliertem Organismus. Diese Ergebnisse
zeigen, daß die
Sonde nützlich
beim Nachweis von E. coli aus Urinproben sein wird.
Tabelle
53
Hybridisierung von E. coli an Escherichia-Arten |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Escherichia
coli | 10798 | 70 |
E.
coli | 11775 | 67 |
E.
coli | 23722 | 58 |
E.
coli | 25404 | 68 |
E.
coli | 25922 | 55 |
E.
coli | 29417 | 72 |
E.
coli | 33780 | 0,8 |
E.
coli | 35150 | 45 |
E.
fergusonii | 35469 | 55 |
E.
hermanii | 33650 | 0,7 |
E.
vulneris | 33821 | 0,8 |
Tabelle
54
Hybridisierung der E. coli-Sonde an nah verwandte Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Citrobacter
freundii | 6750 | 0,8 |
Citrobacter
freundii | 8090 | 0,9 |
Citrobacter
freundii | 29221 | 0,6 |
Citrobacter
freundii | 33128 | 0,6 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 1,2 |
Enterobacter
agglomerans | 27155 | 0,9 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 0,9 |
Enterobacter
gergoviae | 33023 | 0,7 |
Enterobacter
sakazakii | 29544 | 0,6 |
Klebsiella
oxytoca | 13182 | 0,7 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 0,7 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 0,7 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 0,8 |
Shigella
boydii | 8700 | 76 |
Shigella
dysenteriae | 13313 | 0,8 |
Shigella
flexneri | 29903 | 71 |
Shigella
sonnei | 29930 | 75 |
-
Beispiel 19
-
Die
Bakterien überspannen
eine morphologisch und physiologisch unterschiedliche Gruppe unizellulärer Organismen,
welche die meisten natürlichen
Umgebungen bewohnen. Obwohl viele Bakterien harmlos oder nutzbringend
für ihre
Umgebung oder ihren Wirt sind, sind manche schädlich und verursachen Krankheiten.
Die Gegenwart jeglicher Bakterien an manchen Stellen ist unerwünscht oder
deutet auf eine Erkrankung hin (z.B. Kulturmedien, pharmazeutische
Produkte, Körperflüssigkeiten,
wie Blut, Urin oder Cerebrospinalflüssigkeit, und Gewebebiopsien).
Geringe Spiegel von Bakterien werden in anderen Produkten, wie Trinkwasser und
Nahrungsprodukten, als annehmbar erachtet. Folglich besteht ein
Bedarf nach einer Methode zum Nachweisen und Quantifizieren von
Bakterien in einer Probe.
-
Das
derzeitige Verfahren des Nachweisen und der Quantifizierung von
Bakterien insgesamt in einer Probe erfordert die Kultivierung auf
mehreren Typen von Medien unter verschiedenen Temperatur- und Atmosphärenbedingungen.
Bis heute existiert kein Einzeltest zum Nachweis oder zur Quantifizierung
aller Bakterien. Die nachstehend gezeigten Oligonukleotidsequenzen
detektieren bei Anwendung in einem Hybridisierungsassay einen breiten
phylogenetischen Querschnitt von Bakterien. Die vorliegende Erfindung
vermindert die Anzahl von Tests, die durchgeführt werden müssen, und
verringert auch die für
den Assay benötigte
Zeit. Der Vergleich der Hybridisierungsergebnisse aus einer unbekannten
Probe mit einem Satz von Standards wird eine gewisse Quantifizierung
der Anzahl vorhandener Bakterien erlauben. Dies stellt eine bedeutende
Verbesserung gegenüber
Verfahren nach dem Stand der Technik dar.
-
Die
bakteriellen Sonden wurden im Anschluß an die Untersuchung veröffentlichter
rRNA-Sequenzen und
bei Gen-Probe bestimmter Sequenzen entworfen. Die zum Vergleich verwendeten
Sequenzen schließen Agrobacterium
tumefaciens (Yang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 4443, (1985)),
Anacystis nidulans (Tomioka und Sugiura, Mol. Gen. Genet. 191: 46
(1983), Douglas und Doolittle, Nuc. Acids Res. 12: 3373 (1984)), Bacillus
subtilis (Green et al., Gene 37: 261, (1985)), Bacillus stearothermophilus
(Kop et al., DNA 3: 347 (1984)), Bacteroides fragilis (Weisburg
et al., J. Bacteriol. 164: 230, (1985)), Chlamydia psittaci (Weisburg
et al., J. Bacteriol. 167: 570 (1986)), Desulfovibrio desulfuricans
(Oyaizu und Woese, System. Appl. Microbiol. 6: 257, (1985)), Escherichia
coli (Brosius, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 77: 201 (1980)),
Flavobacterium heparinum (Weisburg et al., J. Bacteriol. 164: 230,
(1985)), Heliobacterium chlorum (Woese et al., Science 229: 762,
(1985)), Mycoplasma PG50 (Frydenberg und Christiansen, DNA 4: 127
(1985)), Proteus vulgaris (Carbon et al., Nuc. Acids Res. 9: 2325
(1981)), Pseudomonas testosteroni (Yang et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 82: 4443, (1985)), Rochalimaea quintana (Weisburg et al.,
Science 230: 556, (1985)), Saccharomyces cerevisiae (Rubstov et
al., Nuc. Acids Res. 8: 5779 (1980); Georgiev et al., Nuc. Acids
Res. 9: 6953, (1981)) und den Menschen (Torczynski et al., DNA 4:
283, (1985); Gonzalez et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 7666 (1985))
ein.
-
Es
wurde gezeigt, daß die
folgenden Sequenzen an einen breiten phylogenetischen Querschnitt
von Bakterien hybridisieren und nicht an rRNA aus Hefe oder Menschen:
- 1. CCA CTG CTG CCT CCC GTA GGA GTC TGG GCC
- 2. CCA GAT CTC TAC GCA TTT CAC CGC TAC ACG TGG
- 3. GCT CGT TGC GGG ACT TAA CCC AAC AT
- 4. GGG GTT CTT TTC GCC TTT CCC TCA CGG
- 5. GGC TGC TTC TAA GCC AAC ATC CTG
- 6. GGA CCG TTA TAG TTA CGG CCG CC
- 7. GGT CGG AAC TTA CCC GAC AAG GAA TTT CGC TAC C
-
Die
Sonde 1 ist 30 Basen lang und hat eine Tm von 70°C. Die Sonde 2 ist 33 Basen
lang und hat eine Tm von 69°C.
Die Sonde 3 ist 26 Basen lang und hat eine Tm von 67°C. Die Sonde
4 ist 27 Basen lang und hat eine Tm von 69°C. Die Sonde 5 ist 24 Basen
lang und hat eine Tm von 66°C.
Die Sonde 6 ist 23 Basen lang und hat eine Tm von 62°C. Die Sonde
7 ist 34 Basen lang und hat eine Tm von 66°C. Die Sonden 1-3 hybridisieren
an 16S-rRNA jeweils in den folgenden Regionen (entsprechend zu den
E. coli-Basen) 330-365; 675-715 bzw. 1080-1110. Die Sonden 4-7 hybridisieren
an 23S-rRNA jeweils in den folgenden Regionen (entsprechend zu den
E. coli-Basen) 460-490; 1050-1080 bzw. 1900-1960 (Sonden 6 und 7).
Die Oligonukleotide interagieren mit Regionen auf der rRNA, die
unter den Eubacteria hoch konserviert sind. Das heißt, daß sie als panbakterielle
Sonden in einem Hybridisierungsassay eingesetzt werden können. Eine
zweite Anwendung liegt im Einsatz als Werkzeug zum Erhalt einer
rRNA-Sequenz vor. Zum Beispiel kann ein Oligonukleotid an die rRNA
von Interesse hybridisiert werden und mit reverser Transkriptase
verlängert
werden. Die Sequenz der resultierenden DNA kann bestimmt und verwendet
werden, um die komplementäre
rRNA-Sequenz, wie
in der "Ausführlichen
Beschreibung der Erfindung" beschrieben,
abzuleiten.
-
Eine
Anwendung der Erfindung liegt im Nachweis von Bakterien im Urin
(Bacteriurie). Um die Reaktivität
und Spezifität
der Sonden für
im Urin gefundene Bakterien aufzuzeigen, wurden sie in Hybridisierungsassays
verwendet. 32P-endmarkierte oder 125I-markierte Oligonukleotidsonden wurden
mit durch Standardverfahren (z. B. Ultraschallaufbruchtechniken,
Detergenz mit Glaskügelchen
oder enzymatische Lyse) aus Zellen freigesetzter RNA vermischt.
Die Sonde wurde mit RNA in 0,48 M Natriumphosphat, pH 6,8, 1 mM
EDTA, 1 mM EGTA, 1 % Natriumdodecylsulfat (0,2 ml Endvolumen) vermischt
und 2 Stunden lang bei 60°C
hybridisiert. Fünf
ml 2 % Hydroxyapatit, 0,12 M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat
wurden zugegeben und die Mischung wurde 10 Minuten lang bei 60°C inkubiert.
-
Die
Mischung wurde zentrifugiert und der Überstand wurde entfernt. Fünf ml Waschlösung (0,12
M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat) wurden zugegeben
und die Probe wurde gemischt, zentrifugiert und der Überstand
entfernt. Die Menge der an das Hydroxyapatit gebundenen Radioaktivität wurde durch
Szintillationszählung
bestimmt. Die Tabellen 55-68 verdeutlichen die Spezifität dieser
Sonden und zeigen, daß eine
Kombination von Sonden verwendet werden könnte, um alle Bakterien, die
getestet wurden, nachzuweisen.
-
Die
Tabelle 55 zeigt, daß Sonde
1 an die RNA von häufig
aus Urin isolierten Bakterien hybridisiert und Hefe-RNA nicht nachweist.
Die Tabelle 56 zeigt, daß die
Sonde 1 phylogenetisch unterschiedliche Bakterien nachweist und
nicht an menschliche RNA hybridisiert.
Tabelle
55
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 1 an RNA aus im Urin
anzutreffenden Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Candida
albicans | 18804 | 2,6 |
Candida
krusei | 34135 | 2,2 |
Candida
parapsilosis | 22019 | 2,9 |
Candida
tropicalis | 750 | 2,5 |
Citrobacter
freundii | 8090 | 69 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 70 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 71 |
Escherichia
coli | 11775 | 67 |
Klebsiella
oxytoca | 13182 | 70 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 72 |
Morganella
morganii | 25830 | 66 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 71 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 67 |
Providencia
stuartii | 29914 | 69 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 76 |
Pseudomonas
fluorescens | 13525 | 73 |
Serratia
marcescens | 13880 | 66 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 57 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 68 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 68 |
Streptococcus
faecalis | 19433 | 51 |
Streptococcus
faecium | 19434 | 53 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 2,3 |
Ureaplasma
urealyticum | 27618 | 54 |
Tabelle
56
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 1 an RNAs eines Querschnitts
phylogenetisch unterschiedlicher Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Acinetobacter
calcoaceticus | 23055 | 65 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 73 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 61 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 72 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 64 |
Chlamydia
trachomatis | VR878 | 14 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 71 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 74 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 38 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 47 |
Derxia
gummosa | 15994 | 65 |
Gardnerella
vaginalis | 14018 | 67 |
Hafnia
alvei | 13337 | 60 |
Lactobacillus
acidophilus | 4356 | 56 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 61 |
Mycobacterium
smegmatis | 14468 | 47 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 58 |
Neisseria
gonorrhoeae | 19424 | 58 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 74 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 73 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 75 |
Mensch | | 2,5 |
-
Die
Tabelle 57 zeigt, daß die
Sonde 2 an die RNA von häufig
im Urin gefundenen Bakterien hybridisiert, mit der Ausnahme von
Ureaplasma urealyticum, und nicht an Hefe-rRNA hybridisiert.
Tabelle
57
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 2 an RNA aus im Urin
anzutreffenden Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Candida
albicans | 18804 | 2,5 |
Candida
krusei | 34135 | 1,8 |
Candida
parapsilosis | 22019 | 1,6 |
Candida
tropicalis | 750 | 1,4 |
Citrobacter
freundii | 8090 | 61 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 57 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 61 |
Escherichia
coli | 11775 | 67 |
Klebsiella
oxytoca | 13182 | 67 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 51 |
Morganella
morganii | 25830 | 69 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 69 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 69 |
Providencia
stuartii | 29914 | 66 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 59 |
Pseudomonas
fluorescens | 13525 | 58 |
Serratia
marcescens | 13880 | 64 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 60 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 60 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 54 |
Streptococcus
faecalis | 19433 | 37 |
Streptococcus
faecium | 19434 | 58 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 1,5 |
Ureaplasma
urealyticum | 27618 | 3,2 |
-
Die
Tabelle 58 zeigt, daß die
Sonde 2 phylogenetisch unterschiedliche Bakterien nachweist und
nicht an menschliche rRNA hybridisiert.
Tabelle
58
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 2 an RNAs eines Querschnitts
phylogenetisch unterschiedlicher Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Acinetobacter
calcoaceticus | 23055 | 76 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 75 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 2,0 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 70 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 2,5 |
Chlamydia
trachomatis | VR878 | 16 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 61 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 66 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 3,8 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 6,0 |
Derxia
gummosa | 15994 | 61 |
Gardnerella
vaginalis | 14018 | 2,0 |
Hafnia
alvei | 13337 | 72 |
Lactobacillus
acidophilus | 4356 | 50 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 64 |
Mycobacterium
smegmatis | 14468 | 19 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 34 |
Neisseria
gonorrhoeae | 19424 | 71 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 77 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 1,5 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | '73 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 76 |
Mensch | | 2,0 |
-
Die
Tabelle 59 zeigt, daß die
Sonde 3 an die RNA von häufig
im Urin gefundenen Bakterien hybridisiert und Hefe-rRNA nicht detektiert.
Tabelle
59
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 3 an RNA aus im Urin
anzutreffenden Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Candida
albicans | 18804 | 1,4 |
Candida
krusei | 34135 | 1,5 |
Candida
parapsilosis | 22019 | 2,2 |
Candida
tropicalis | 750 | 2,6 |
Citrobacter
freundii | 8090 | 79 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 40 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 44 |
Escherichia
coli | 11775 | 67 |
Klebsiella
oxytoca | 13182 | 38 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 45 |
Morganella
morganii | 25830 | 57 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 40 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 51 |
Providencia
stuartii | 29914 | 54 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 61 |
Pseudomonas
fluorescens | 13525 | 56 |
Serratia
marcescens | 13880 | 54 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 37 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 20 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 34 |
Streptococcus
faecalis | 19433 | 20 |
Streptococcus
faecium | 19434 | 47 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 1,9 |
Ureaplasma
urealyticum | 27618 | 26 |
-
Die
Tabelle 60 zeigt, daß die
Sonde 3 phylogenetisch unterschiedliche Bakterien nachweist und
nicht an menschliche rRNA hybridisiert.
Tabelle
60
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 3 an RNAs eines Querschnitts
phylogenetisch unterschiedlicher Organismen |
Organismusname | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Acinetobacter
calcoaceticus | 23055 | 69 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 35 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 1,2 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 43 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 55 |
Chlamydia
trachomatis | VR878 | 42 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 69 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 62 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 23 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 30 |
Derxia
gummosa | 15994 | 67 |
Gardnerella
vaginalis | 14018 | 40 |
Hafnia
alvei | 13337 | 56 |
Lactobacillus
acidophilus | 4356 | 36 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 64 |
Mycobacterium
smegmatis | 14468 | 77 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 1,5 |
Neisseria
gonorrhoeae | 19424 | 26 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 66 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 51 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 68 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 68 |
Mensch | | 0,9 |
-
Die
Tabelle 61 zeigt, daß die
Sonde 4 an die RNA von häufig
im Urin gefundenen Bakterien hybridisiert und Hefe-rRNA nicht detektiert.
Tabelle
61
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 4 an RNA aus im Urin
anzutreffenden Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Candida
albicans | 18804 | 4,5 |
Candida
krusei | 34135 | 2,5 |
Candida
parapsilosis | 22019 | 2,7 |
Candida
tropicalis | 750 | 2,5 |
Citrobacter
freundii | 8090 | 55 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 52 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 57 |
Escherichia
coli | 11775 | 70 |
Klebsiella
oxytoca | 13182 | 70 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 43 |
Morganella
morganii | 25830 | 74 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 74 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 73 |
Providencia
stuartii | 29914 | 73 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 76 |
Pseudomonas
fluorescens | 13525 | 79 |
Serratia
marcescens | 13880 | 74 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 73 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 73 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 70 |
Streptococcus
faecalis | 19433 | 37 |
Streptococcus
faecium | 19434 | 63 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 2,2 |
Ureaplasma
urealyticum | 27618 | 43 |
-
Die
Tabelle 62 zeigt, daß die
Sonde 4 phylogenetisch unterschiedliche Bakterien nachweist und
nicht an menschliche rRNA hybridisiert.
Tabelle
62
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 4 an RNAs eines Querschnitts
phylogenetisch unterschiedlicher Organismen |
Organismusname | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Acinetobacter
calcoaceticus | 23055 | 69 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 55 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 3,0 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 59 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 65 |
Chlamydia
trachomatis | VR878 | 50 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 61 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 57 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 9,5 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 63 |
Derxia
gummosa | 15994 | 65 |
Gardnerella
vaginalis | 14018 | 57 |
Hafnia
alvei | 13337 | 67 |
Lactobacillus
acidophilus | 4356 | 68 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 68 |
Mycobacterium
smegmatis | 14468 | 28 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 74 |
Neisseria
gonorrhoeae | 19424 | 76 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 68 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 59 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 75 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 74 |
Mensch | | 2,8 |
-
Die
Tabelle 63 zeigt, daß die
Sonde 5 an die RNA von häufig
im Urin gefundenen Bakterien hybridisiert und Hefe-rRNA nicht detektiert.
Tabelle
63
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 5 an RNA aus im Urin
anzutreffenden Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Candida
albicans | 18804 | 1,8 |
Candida
krusei | 34135 | 1,7 |
Candida
parapsilosis | 22019 | 2,2 |
Candida
tropicalis | 750 | 1,8 |
Citrobacter
freundii | 8090 | 39 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 38 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 43 |
Escherichia
coli | 11775 | 31 |
Klebsiella
oxytoca | 13182 | 38 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 66 |
Morganella
morganii | 25830 | 50 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 44 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 52 |
Providencia
stuartii | 29914 | 44 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 47 |
Pseudomonas
fluorescens | 13525 | 25 |
Serratia
marcescens | 13880 | 35 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 26 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 37 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 29 |
Streptococcus
faecalis | 19433 | 14 |
Streptococcus
faecium | 19434 | 33 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 2,2 |
Ureaplasma
urealyticum | 27618 | 73 |
-
Die
Tabelle 64 zeigt, daß die
Sonde 5 phylogenetisch unterschiedliche Bakterien nachweist und
nicht an menschliche RNA hybridisiert.
Tabelle
64
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 5 an RNAs eines Querschnitts
phylogenetisch unterschiedlicher Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Acinetobacter
calcoaceticus | 23055 | 20 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 53 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 44 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 22 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 35 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 59 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 63 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 1,7 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 5,7 |
Derxia
gummosa | 15994 | 14 |
Gardnerella
vaginalis | 14018 | 1,6 |
Hafnia
alvei | 13337 | 44 |
Lactobacillus
acidophilus | 4356 | 1,5 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 7,2 |
Mycobacterium
smegmatis | 14468 | 39 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 21 |
Neisseria
gonorrhoeae | 19424 | 40 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 55 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 17 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 66 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 64 |
Mensch | | 1,6 |
-
Die
Tabelle 65 zeigt, daß die
Sonde 6 an die RNA von häufig
im Urin gefundenen Bakterien hybridisiert und Hefe-rRNA nicht detektiert.
Tabelle
65
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 6 an RNA aus im Urin
anzutreffenden Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Candida
albicans | 18804 | 3,0 |
Candida
krusei | 34135 | 2,0 |
Candida
parapsilosis | 22019 | 2,2 |
Citrobacter
freundii | 8090 | 54 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 50 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 58 |
Escherichia
coli | 11775 | 63 |
Klebsiella
oxytoca | 13182 | 54 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 55 |
Morganella
morganii | 25830 | 60 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 64 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 67 |
Providencia
stuartii | 29914 | 64 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 65 |
Pseudomonas
fluorescens | 13525 | 31 |
Serratia
marcescens | 13880 | 67 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 53 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 34 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 31 |
Streptococcus
faecium | 19434 | 18 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 2,5 |
-
Die
Tabelle 66 zeigt, daß die
Sonde 6 einige phylogenetisch unterschiedliche Bakterien nachweist
und nicht an menschliche rRNA hybridisiert.
Tabelle
66
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 6 an RNAs eines Querschnitts
phylogenetisch unterschiedlicher Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Acinetobacter
calcoaceticus | 23055 | 73 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 7,0 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 4,0 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 5,5 |
Derxia
gummosa | 15994 | 3,0 |
Gardnerella
vaginalis | 14018 | 2,0 |
Hafnia
alvei | 13337 | 3,5 |
Lactobacillus
acidophilus | 4356 | 17 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 62 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 44 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 56 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 50 |
Mensch | | 4,0 |
-
Die
Tabelle 67 zeigt, daß die
Sonde 7 an die RNA von häufig
im Urin gefundenen Bakterien hybridisiert und Hefe-rRNA nicht detektiert.
Tabelle
67
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 7 an RNA aus im Urin
anzutreffenden Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Candida
albicans | 18804 | 2,1 |
Candida
krusei | 34135 | 2,0 |
Candida
tropicalis | 750 | 2,2 |
Citrobacter
freundii | 8090 | 67 |
Enterobacter
aerogenes | 13048 | 69 |
Enterobacter
cloacae | 13047 | 78 |
Escherichia
coli | 11775 | 75 |
Klebsiella
oxytoca | 13882 | 79 |
Klebsiella
pneumoniae | 13883 | 77 |
Morganella
morganii | 25830 | 76 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 77 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 79 |
Providencia
stuartii | 29914 | 64 |
Pseudomonas
aeruginosa | 10145 | 76 |
Pseudomonas
fluorescens | 13525 | 78 |
Serratia
marcescens | 13880 | 66 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 71 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 75 |
Streptococcus
agalactiae | 13813 | 70 |
Streptococcus
faecalis | 19433 | 58 |
Streptococcus
faecium | 19434 | 68 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 2,4 |
Ureaplasma
urealyticum | 27618 | 21 |
-
Die
Tabelle 68 zeigt, daß die
Sonde 7 phylogenetisch unterschiedliche Bakterien nachweist und
nicht an menschliche rRNA hybridisiert.
Tabelle
68
Hybridisierung der Bakterien-Sonde 7 an RNAs eines Querschnitts
phylogenetisch unterschiedlicher Organismen |
Organismus | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde* |
Acinetobacter
calcoaceticus | 23055 | 86 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 83 |
Bacteroides
fragilis | 23745 | 69 |
Branhamella
catarrhalis | 25238 | 74 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 5,3 |
Chlamydia
trachomatis | VR878 | 41 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 69 |
Clostridium
perfringens | 13124 | 68 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 23 |
Deinococcus
radiodurans | 35073 | 70 |
Derxia
gummosa | 15994 | 69 |
Gardnerella
vaginalis | 14018 | 68 |
Hafnia
alvei | 13337 | 77 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 68 |
Mycobacterium
smegmatis | 14468 | 64 |
Mycoplasma
hominis | 14027 | 4,0 |
Neisseria
gonorrhoeae | 19424 | 53 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 72 |
Rhodospirillum
rubrum | 11170 | 73 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 67 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 66 |
Mensch | | 2,2 |
-
Beispiel 20
-
Die
Pilze bzw. Fungi umfassen eine morphologisch und physiologisch diversifizierte
Gruppe einfacher eukaryontischer Organismen. Wir schätzen unter
Heranziehung veröffentlichter
Sequenzen dreier Pilze, Neurospora crassa, Podospora und Saccharomyces,
daß die
rRNA von Pilzen zu 58-60 % homolog zu E. coli und zu 84-90 % homolog
zueinander sind. Einige Pilze wachsen als Einzelzellen (Hefen),
andere als vielkernige Filamente (Schleimpilze) und noch andere
können
entweder als Einzelzellen oder vielzellige Filamente wachsen (dimorphe
Pilze). Obwohl viele Pilze harmlose Bewohner ihrer Umgebung sind,
sind andere gefährlich
und können
Krankheiten verursachen. Die Gegenwart jeglicher Pilze an manchen
Stellen ist unerwünscht
oder deutet auf eine Erkrankung hin (z.B. Kulturmedien, pharmazeutische
Produkte, Körperflüssigkeiten,
wie Blut, Urin oder Cerebrospinalflüssigkeit, und Gewebebiopsien).
Geringe Spiegel an Pilzen werden in anderen Produkten, wie Trinkwasser
und Nahrungsprodukten, als annehmbar erachtet. Dies hat den Bedarf
nach einer Methode zum Nachweis und Quantifizieren von Pilzen in
einer Probe hervorgerufen.
-
Die
derzeitigen Verfahren des Nachweises und der Quantifizierung von
Pilzen beinhalten die mikroskopische Untersuchung von Proben und
die Kultivierung auf verschiedenen Medien. Obwohl die meisten Hefen
aus klinischen Proben in einigen Tagen herangezüchtet werden können, benötigen manche
filamentösen Pilze
bis zu vier Wochen Kulturzeit, wonach spezielle Färbungsverfahren,
eine biochemische Analyse und Antigentests durchgeführt werden.
Die nachstehenden Oligonukleotidsequenzen detektieren bei Anwendung
in einem Hybridisierungsassay die fünf im klinischen Umfeld am
häufigsten
isolierten Hefen, Candida albicans, Torulopsis glabrata, Candida
tropicalis, Candida parapsilosis und Candida krusei. Fünf andere,
die Gattungen Trichosporon, Blastomyces, Cryptococcus and Saccharomyces
repräsentierende
Pilze werden ebenfalls nachgewiesen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht den
Ein-Schritt-Nachweis
dieser Organismen und vermindert im Verhältnis zur Kultivierung die
Zeit zur Identifizierung oder Eliminierung dieser Pilze als Ursache einer
Infektion. Dies stellt eine bedeutende Verbesserung gegenüber Verfahren
nach dem Stand der Technik dar.
-
Die
vier Sonden, die an die Organismen von Interesse hybridisieren,
wurde unter Verwendung von 3 zu konservierten Regionen auf 18S-
oder 28S-rRNA komplementären
Primern identifiziert. Die Sequenz 1 wurde unter Verwendung eines
18S-Primers mit der Sequenz 5'-AGA ATT TCA CCT CTG-3' erhalten. Die Sequenz
2 wurde unter Verwendung eines 28S-Primers mit der Sequenz 5'-CCT TCT CCC GAA
GTT ACG G-3' erhalten.
Die Sequenzen 3 und 4 wurden mit einem 28S-Primer mit der Sequenz
5'-TTC CGA CTT CCA
TGG CCA CCG TCC-3 erhalten. Die folgenden Sequenzen wurden charakterisiert
und man zeigte, daß sie
an Pilz-rRNA hybridisieren. Die Sequenzen von Saccharomyces cerevisiae,
Saccharomyces carlsbergiensis, Escherichia coli und menschlicher
rRNA wurden zum Vergleich mit den Sequenzen von Interesse herangezogen.
- 1. CCC GAC CGT CCC TAT TAA TCA TTA CGA TGG
- 2. CGA CTT GGC ATG AAA ACT ATT CCT TCC TGT GG
- 3. GCT CTT CAT TCA ATT GTC CAC GTT CAA TTA AGC AAC AAG G
- 4. GCT CTG CAT TCA AAC GTC CGC GTT CAA TAA AGA AAC AGG G
-
Die
Sequenz 1, aus 18S-rRNA, ist 30 Basen lang und hat eine Tm von 68°C. Die Sequenz
2, aus 23S-rRNA, ist 32 Basen lang und hat eine Tm von 67°C. Die Sequenz
3, aus 23S-rRNA, ist 40 Basen lang und hat eine Tm von 66°C. Die Sequenz
4, aus 23S-rRNA, ist 40 Basen lang und hat eine Tm von 68°C. Die Sequenz
1 hybridisiert in der zu Position 845-880 von Saccharomyces cerevisiae-18S-rRNA
entsprechenden Region. Die Sequenz 2 hybridisiert in der zu Position
1960-2000 von Saccharomyces cerevisiae-28S-rRNA entsprechenden Region,
und die Sequenzen 3 und 4 hybridisieren in der Region von 1225-1270
der 28S-rRNA.
-
Um
die Reaktivität
und Spezifität
dieser Sonden für
Pilz-RNA aufzuzeigen, wurden sie in Hybridisierungsassays verwendet. 32P- oder 125I-markierte
Oligonukleotidsonden wurden mit gereinigter RNA oder RNA, die durch
Standard-Lyse-Techniken aus Zellen freigesetzt worden war, in 0,2
ml 0,48 M Natriumphosphat, pH 6,8, 1 % Natriumdodecylsulfat, 1 mM
EDTA, 1 mM EGTA vermischt und 2 Stunden lang bei 60°C inkubiert.
Im Anschluß an
die Inkubation wurden 5 ml 2 % Hydroxyapatit, 0,12 M Natriumphosphat,
pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat zugegeben, und die Proben wurden
10 Minuten lang bei 60°C
inkubiert. Die Proben wurden zentrifugiert und die Überstande
entfernt. Fünf
ml 0,12 M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,02 % Natriumdodecylsulfat wurden
zugegeben, die Proben wurden gemischt, zentrifugiert und die Überstande
wurden entfernt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 69 gezeigt.
Sonde 1 detektiert alle zehn Pilze, die getestet wurden, Sonde 2 detektiert
alle sechs Hefen, die getestet wurden, Sonde 3 detektiert fünf der sechs
Hefen, und die Sonde 4 detektiert nur C. krusei. Somit kann die
Sonde 4 verwendet werden, um C. krusei in Proben zu detektieren
und zu identifizieren, Sonde 1, 2 oder eine Kombination von 3 und
4 können
verwendet werden, um die Hefen nachzuweisen, und die Sonde 1 kann
verwendet werden, um jeden der zehn in Tabelle 69 aufgezählten Organismen
zu detektieren.
-
Eine
mögliche
Anwendung für
diese Sonden besteht darin, Hefen in Urinproben oder anderen normalerweise
sterilen Körperflüssigkeiten
nachzuweisen. Die Sonden wurden an eine Auswahl von am häufigsten aus
Urin isolierten Bakterien hybridisiert, und es wurde gezeigt, daß sie nicht
reagieren (Tabelle 70). Die Tabelle 71 zeigt, daß die Sonden nicht an phylogenetisch
verschiedene Bakterien oder an menschliche RNA hybridisieren.
Tabelle
69
Hybridisierung von Hefe-Sonden an Hefe-RNA |
| % gebundene
Sonde |
Organismus | ATCC-Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 |
Blastomyces dermatitidis | C.I. | 25 | 1,4 | 1,5 | 1,5 |
Candida
albicans | 18804 | 40 | 63 | 56 | 2,0 |
C.
krusei | 34135 | 73 | 62 | 2,2 | 70 |
C.
parapsilosis | 22019 | 71 | 63 | 65 | 2,0 |
C.
tropicalis | 750 | 62 | 71 | 71 | 2,0 |
Cryptococccus laurentii | C.I. | 43 | 1,4 | 1,5 | 1,5 |
Cryptococcus neoformans | C.I. | 60 | 1,3 | 1,5 | 1,6 |
Torulopsis
glabrata | 2001 | 61 | 44 | 62 | 2,0 |
Trichosporon beigelii | C.I. | 57 | 1,3 | 2,1 | 1,5 |
Saccharomyces
cerevisiae | C.I. | 41 | 67 | 53 | 1,9 |
C.I. = Klinisches
Isolat |
Tabelle
70
Hybridisierung der Pilz-Sonden 1-4 an RNA von im Urin gefundenen
Organismen |
| % gebundene
Sonde |
Organismus | ATCC-Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 |
Citrobacter freundii | 8090 | 1,5 | 1,7 | 1,5 | 2,1 |
Enterobacter aerogenes | 13048 | 2,5 | 1,9 | 2,0 | 2,0 |
Enterobacter cloacae | 13047 | 2,5 | 1,6 | 2,6 | 2,0 |
Escherichia coli | 11775 | 3,0 | 2,0 | 1,6 | 1,5 |
Klebsiella
oxytoca | 13182 | 2,5 | 2,2 | 2,5 | 2,0 |
Klebsiella pneumoniae | 13883 | 2,5 | 2,2 | 2,1 | 2,0 |
Morganella morganii | 25830 | 2,0 | 2,8 | 1,7 | 1,9 |
Proteus
mirabilis | 29906 | 2,5 | 1,9 | 2,3 | 2,0 |
Proteus
vulgaris | 13315 | 2,0 | 2,2 | 2,0 | 1,5 |
Providencia stuartii | 29914 | 3,0 | 1,7 | 2,8 | 2,0 |
Pseudomonas aeruginosa | 10145 | 2,0 | 1,9 | 1,3 | 2,0 |
Pseudomonas fluorescens | 13525 | 2,5 | 2,7 | 2,1 | 2,0 |
Serratia
marcescens | 13880 | 2,5 | 1,7 | 1,8 | 2,0 |
Staphylococcus
aureus | 12600 | 2,0 | 1,7 | 1,8 | 2,0 |
Staphylococcus
epidermidis | 14990 | 3,0 | 1,5 | 1,3 | 2,0 |
Streptococcus agalactiae | 13813 | 2,5 | 1,9 | 1,3 | 2,5 |
Streptococcus faecalis | 19433 | 1,7 | 3,3 | 3,5 | 1,9 |
Streptococcus faecium | 19434 | 2,0 | 2,9 | 2,1 | 1,5 |
Ureaplasma urealyticum | 27618 | 2,1 | 3,1 | 2,4 | 1,8 |
Tabelle
71
Hybridisierung der Pilzsonden 1-4 an RNAs eines Querschnitts
phylogenetisch unterschiedlicher Organismen |
| % gebundene
Sonde |
Organismus | ATCC-Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 |
Acinetobacter calcoaceticus | 23055 | 2,5 | 2,5 | 2,0 | 1,9 |
Bacillus
subtilis | 6051 | 2,0 | 2,8 | 2,4 | 2,4 |
Bacteroides fragilis | 23745 | 2,0 | 2,2 | 2,5 | 2,3 |
Branhamella catarrhalis | 25238 | 2,5 | 3,2 | 1,8 | 1,7 |
Campylobacter
jejuni | 33560 | 2,5 | 2,1 | 2,0 | 1,9 |
Chlamydia
trachomatis | VR878 | 3,1 | 3,1 | 1,8 | 2,7 |
Chromobacterium
violaceum | 29094 | 2,5 | 1,7 | 2,0 | 2,2 |
Clostridium perfringens | 13124 | 1,9 | 2,3 | 1,8 | 1,8 |
Corynebacterium
xerosis | 373 | 1,6 | 4,8 | 1,8 | 1,1 |
Deinococcus radiodurans | 35073 | 2,0 | 1,6 | 2,1 | 0,8 |
Derxia
gummosa | 15994 | 3,0 | 1,5 | 1,7 | 1,8 |
Gardnerella
vaginalis | 14018 | 2,0 | 2,2 | 1,3 | 1,2 |
Hafnia
alvei | 13337 | 1,0 | 2,5 | 1,7 | 1,6 |
Lactobacillus acidophilus | 4356 | 2,0 | 2,7 | 2,0 | 1,9 |
Moraxella
osloensis | 19976 | 2,0 | 2,1 | 1,9 | 1,8 |
Mycobacterium
smegmatis | 14468 | 1,6 | 1,8 | 1,8 | 1,7 |
Mycoplasma hominis | 14027 | 1,5 | 1,8 | 1,6 | 1,5 |
Neisseria
gonorrhoeae | 19424 | 2,0 | 2,7 | 1,6 | 1,6 |
Rahnella
aquatilis | 33071 | 2,0 | 2,7 | 2,3 | 2,1 |
Rhodospirillum rubrum | 11170 | 2,0 | 1,8 | 1,6 | 1,5 |
Vibrio
parahaemolyticus | 17802 | 2,5 | 3,1 | 1,7 | 1,6 |
Yersinia
enterocolitica | 9610 | 2,0 | 1,8 | 2,3 | 2,2 |
Mensch | | 2,0 | 1,8 | 2,1 | 3,0 |
-
Es
wurden auch zwei Derivate dieser Sonde hergestellt:
CCCGACCGTCCCTATTAATCATTACGATGGTCCTAGAAAC
CCCGACCGTCCCTATTAATCATTACGATGG
-
Das
erste Derivat funktioniert gut bei 65°C, das zweite bei 60°C.
-
Beispiel 21
-
Gonorrhöe ist mit
jährlich über zwei
Millionen berichteten Fällen
eine der am häufigsten
berichteten bakteriellen Infektionen in den USA. Diese sexuell übertragene
Krankheit führt
gewöhnlich
zu einer Entzündung
der vorderen Harnröhre
bei Männern
und betrifft bei Frauen den Gebärmutterhals.
Während
bei unbehandelten Personen schwere Komplikationen und sogar Sterilität auftreten
können,
sind asymptomatische Infektionen häufig, was zu Trägern führt, die
unwissentlich die Krankheit ausbreiten.
-
Das
verursachende Agens, Neisseria gonorrhoeae, ist ein gramnegativer,
Oxidase-positiver Diplococcus mit stringenten Wachstumsanforderungen.
Das für
die Diagnose angewandte Verfahren hängt vom Ort der Infektion und
den Patientensymptomen ab. Gonokokkale Hamleiterentzündung bei
Männern
wird unter Anwendung der Gram-Färbung
bei guter Empfindlichkeit und Spezifität diagnostiziert. Gewöhnlich muß eine Kultivierung,
die 24-72 Stunden in Anspruch nimmt, durchgeführt werden, um die Diagnose
der Gonorrhöe
bei allen Frauen und asymptomatischen Männern zu bestätigen. Im
Anschluß an
den Nachweis des Organismus aus dem Wachstum in Kultur, muß Neisseria
gonorrhoeae durch weitere Tests, wie Kohlenhydratabbau, Koagglutination,
Fluoreszenzantikörper-Rasteruntersuchungen
oder chromogene Enzymsubstratassays, identifiziert werden.
-
Neisseria
gonorrhoeae ist unter Verwendung einer Nukleinsäuresonde besonders schwierig
nachzuweisen und zu unterscheiden, weil er sehr nah verwandt ist
mit N. meningitidis. Die in Kingsbury, D.T., J. Bacteriol. 94: 870-874
(1967), veröffentlichten
Daten zeigen eine DNA:DNA-Homologie für die zwei Arten von etwa 80-94%.
Unter den vom "Ad
Hoc-Comitee an Reconciliation
of Approaches to Bacterial Systematics", Int'l J. System. Bacteriol. 37: 463-464
(1987), festgelegten Richtlinien bedeutet die phylogenetische Definition
einer Art im allgemeinen eine 70%ige oder größere DNA:DNA-Homologie. Ungeachtet
der Tatsache, daß diese
Organismen unter festgelegten Prinzipien als dieselbe Art betrachtet
werden können,
waren wir in der Lage, Sonden herzustellen, die fähig sind,
eine Unterscheidung zwischen ihnen zu treffen.
-
Wie
erwartet ist die rRNA-Homologie zwischen N. gonorrhoeae und N. meningitidis
aufgrund bekannter konservierter Regionen noch größer. Wir
bemerkten einen Unterschied von 1,0 % zwischen den 16S- und einen
Unterschied von 1,1 % zwischen den 23S-rRNA-Sequenzen von N. gonorrhoeae
und N. meningitidis unter Anwendung unserer Sequenzierungsdaten.
-
Die
Herstellung eine Sonde für
N. gonorrhoeae wurde durch die Tatsache, daß an manchen Stellen, an denen
sich N. meningitidis und N. gonorrhoeae unterschieden, andere Neisseria-Arten ähnlich zu
N. gonorrhoeae waren, erschwert. Die wenigen Fehlpaarungen, die
zwischen diesen beiden Arten existieren liegen in den am stärksten variablen
Regionen, d.h. Regionen, die nicht nur zwischen Arten, sondern auch
von Stamm zu Stamm variieren. Ungeachtet der Tatsache, daß manchmal
angenommen wurde, daß die
Arten überhaupt nicht
unterschieden werden könnten,
und andererseits angenommen wurde, daß rRNA zu konserviert sei,
um nützlich
bei der Sonden-Diagnostik zu sein, waren wir in der Lage, Sonden
herzustellen, die fähig
sind, eine Unterscheidung zwischen N. gonorrhoeae und N. meningitidis
zu treffen.
-
Die
vorliegende Erfindung hat bedeutende Vorteile gegenüber jedem
der Verfahren nach dem Stand der Technik; die Sonden sind spezifischer
und viel schneller als Kultivierungsverfahren. Es wird auch angenommen,
daß die
Sonden empfindlicher (d.h. fähig,
eine kleinere Anzahl von Organismen in einer klinischen Probe nachzuweisen)
sind als Verfahren nach dem Stand der Technik.
-
Die
zur Identifizierung dieser Sondensequenzen verwendeten Primer hatten
die folgenden Sequenzen:
- 1. GGCCGTTACCCCACCTACTAGCTAAT
- 2. GTATTACCGCGGCTGCTGGCAC
- 3. GCTCGTTGCGGGACTTAACCCACCAT
-
Jede
der als Ziel gewählten
rRNA-Stellen wies mindestens zwei Fehlpaarungen zu E. coli, N. meningitidis,
N. cinerea, N. lactamica, N. mucosa und Kingella kingae auf.
-
Zu
an den Sondenregionen angrenzenden Sequenzen komplementäre Oligonukleotide
wurden synthetisiert und in der Hybridisierungsmischung eingesetzt.
-
Die
folgenden Sequenzen wurden charakterisiert und es wurde gezeigt,
daß sie
für Neisseria
gonorrhoeae spezifisch sind. Die phylogenetisch nächsten Nachbarn
Neisseria meningitidis, N. lactamica, N. cinerea, N. mucosa und
Kingella kingae wurden zum Vergleich mit der N. gonorrhoeae-Sequenz
herangezogen.
- 1. CCG CCG CTA CCC GGT AC
- 2. TCA TCG GCC GCC GAT ATT GGC
- 3. GAG CAT TCC GCA CAT GTC AAA ACC AGG TA
-
Die
Sequenz 1, komplementär
zu 16S-rRNA in der Region 125-150, ist 17 Basen lang und hat eine Tm
von 56°C.
Die Sequenz 2, komplementär
zu 16S-rRNA in der Region 455-485, ist 21 Basen lang und hat eine
Tm von 63°C.
Die Sequenz 3, komplementär
zu 16S-rRNA in der Region 980-1015, ist 29 Basen lang und hat eine
Tm von 57°C.
-
Die
Reaktivität
und Spezifität
der Sonden für
Neisseria gonorrhoeae wurde mit einem Hybridisierungsassay aufgezeigt.
Die drei Oligonukleotidsonden wurden iodiert und mit nicht-markierten Oligonukleotiden
der Sequenz 5'-CCC
CTG CTT TCC CTC TCT AGA CGT ATG CGG TAT TAG CTG ATC TTT CG-3', 5'-GCC TTT TCT TCC
CTG ACA AAA GTC CTT TAC AAC CCG-3', 5'-GGC
ACG TAG TTA GCC GGT GCT TAT TCT TCA GGT AC-3' und 5'-GGT TCT TCG CGT TGC ATC GAA TTA ATC
CAC ATC ATC CAC CGC-3',
und mit gereinigter RNA in 0,48 M Natriumphosphat, pH 6,8, 0,5%
Natriumdodecylsulfat (SDS) gemischt und bei 60°C eine Stunde lang inkubiert.
Im Anschluß an
die Inkubation wurden 4 ml 2 % Hydroxyapatit, 0,12 M Natriumphosphat pH
6,8, 0,02 % SDS zugegeben und die Mischung wurde 5 Minuten lang
bei 60°C
inkubiert. Die Proben wurden zentrifugiert und die Überstände entfernt.
Fünf ml
Waschlösung
(0,12 M Natriumphosphat, pH 6,8, 2 % SDS) wurden zugegeben und die
Proben wurden gemischt, zentrifugiert und die Überstände entfernt.
-
Die
Menge der an das Hydroxyapatit gebundenen Radioaktivität wurde
in einem Gamma-Zähler ermittelt.
-
Die
Tabelle 72 zeigt, daß die
Sonden gut an N. gonorrhoeae-RNA hybridisieren und nicht an die
anderen getesteten Arten hybridisieren.
Tabelle
72
Hybridisierung der Neisseria gonorrhoeae-Sonden 1-3 an Neisseria-
und Kingella-RNAs |
Organismen | ATCC-Nr. | %
gebundene Sonde |
Kingella
kingae | 23332 | 0,09 |
Neisseria
cinerea | 14685 | 0,04 |
N.
gonorrhoeae | 19424 | 48,4 |
N.
lactamica | 23970 | 0,07 |
N.
meningitidis Serumgruppe A | 13077 | 0,04 |
N.
meningitidis Serumgruppe B | 13090 | 0,04 |
N.
meningitidis Serumgruppe C | 13102 | 0,04 |
N.
mucosa | 19696 | 0,07 |
N.
subflava | 14799 | 0,05 |
-
Es
sind ebenfalls die folgenden Derivate von Neisseria-Sonden hergestellt
und angewandt worden:
GAG GAT TCC GCA CAT GTC AAA ACC AGG
GAG
GAT TCC GCA CAT GTC AAA ACC AGG TAA
CCC GCT ACC CGG TAC GTT
C
CCG CTA CCC GGT ACG TTC.
-
Obwohl
die obenstehenden Leistungsbeispiele unter Anwendung des zuvor beschriebenen
Standardassayformats ermittelt wurden, können die spezifischen Sonden
unter einer breiten Vielzahl von experimentellen Bedingungen eingesetzt
werden. Zum Beispiel können
Zusatzstoffe in die Reaktionslösungen
eingeschlossen werden, um optimale Reaktionsbedingungen für eine beschleunigte
Hybridisierung vorzusehen. Derartige Zusatzstoffe können Puffer,
Chelatbildner, organische Verbindungen und Nukleinsäurefällungsmittel, wie
Detergenzien, Dihydroxybenzol, Natriumdodecylsulfat, Natriumdiisobutylsulfosuccinat,
Natriumtetradecylsulfat, Sarkosyl und die Alkalimetallsalze und
Ammoniumsalze von (SO
4)
2–,
(PO
4)
3–, Cl
– und
HCOO
– umfassen. Solche
Zusatzstoffe können
vom Fachmann verwendet werden, um optimale Bedingungen für die Hybridisierungsreaktion,
die stattfinden soll, zur Verfügung
zu stellen. Diese Bedingungen für
die beschleunigte Hybridisierung von einzelsträngigen Nukleinsäuremolekülen zu doppelsträngigen Molekülen sind
Gegenstand der
EP-A-0
167 366 und der
EP-A-0
229 442 .
-
Die
vorliegende Erfindung kann an nicht-viralen Organismen aus gereinigten
Proben oder nicht-gereinigten klinischen Proben, wie Sputum, Fäzes, Gewebe,
Blut, Spinal- oder Synovialflüssigkeiten,
Serum, Urin oder anderen Körperflüssigkeiten,
oder anderen Proben, wie Umwelt- oder Nahrungsproben durchgeführt werden.
Vor dem Zellaufschluß und
der Hybridisierung können
die Zellen suspendiert oder in Lösung
gebracht werden. Im Falle der obenstehend bezeichneten ungereinigten
Proben können
die Zellen vor dem Assay intakt und unbehandelt in ihrer eigenen
biologischen Umgebung verbleiben.
-
Die
Sonden der vorliegenden Erfindung können in einem Assay entweder
allein oder in Kombination mit anderen Sonden angewandt werden.
Mehrere individuelle Sonden können
auch während
der Nukleinsäuresynthese
miteinander verknüpft
werden. Dies führt
zu einem Sondenmolekül,
das mehrere Sondensequenzen und deshalb mehrere Spezifitäten enthält. Zum
Beispiel kann ein einzelnes Nukleinsäuremolekül synthetisiert werden, das
die in Beispiel 1 und 2 beschriebenen Mycobacterium avium- als auch
die Mycobacterium intracellulare-Sequenzen beide enthält. Bei
Hybridisierung entweder mit M. avium- oder M. intracellulare-rRNA wird
diese Sonde vollständig
hybridisieren. Wenn die zwei Sondensequenzen separat in einem Assay
kombiniert wurden, wird nur die Hälfte der gemischten individuellen
Sonden entweder mit M. avium- oder M. intracellulare-rRNA hybridisieren.
Andere Ausführungsformen
können
ebenfalls innerhalb des Umfangs der Patentansprüche durchgeführt werden.
Zum Beispiel können
Sonden unter Anwendung vielfaltiger Markierungen markiert werden,
wie hierin beschrieben, und in diagnostische Kits eingeschlossen
werden.