DE3503679C2 - - Google Patents
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- A61K9/146—Intimate drug-carrier mixtures characterised by the carrier, e.g. ordered mixtures, adsorbates, solid solutions, eutectica, co-dried, co-solubilised, co-kneaded, co-milled, co-ground products, co-precipitates, co-evaporates, co-extrudates, co-melts; Drug nanoparticles with adsorbed surface modifiers with organic macromolecular compounds
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf Formulierungen von 6α-Methyl-
17α-hydroxyprogesteron-acetat (Medroxyprogesteronacetat oder
MAP).
MAP wurde im Jahre 1958 unabhängig von zwei verschiedenen
Forschergruppen synthetisiert. Es ist ein synthetisches
Steroid, das von Progesteron stammt, und bei oraler und intramuskulärer
Verabreichung progestinische Wirksamkeit ausübt.
MAP wird auch in höheren Dosen und auf die gleiche Verabreichungsweise
bei der Krebsbehandlung eingesetzt. Bei dieser
therapeutischen Anwendung erfordert aber die orale Behandlung
auf Grund der schlechten Bioverfügbarkeit der aktiven Arzneimittelsubstanz
sehr hohe Dosen. Dieses Charakteristikum steht
mit der schlechten Netzbarkeit und Lösung (wässerige oder
biologische Medien) von MAP im Zusammenhang, welche die
Eigenschaften sind, die das gesamte Absorptionsverfahren
regulieren und beschränken.
Die Netzbarkeits- und Lösungseigenschaften einer aktiven
Arzneimittelsubstanz beeinflussen stark deren Bioverfügbarkeit;
in vielen Fällen zeigen sehr aktive Arzneimittel ein schlechtes
Absorptionsprofil zufolge ihrer ungünstigen Lösungscharakteristika.
Gewöhnlich wurden Verminderung der Teilchengröße
des Arzneimittels und die Zugabe von Netzmitteln angewandt,
um diese Probleme zu überwinden, doch häufig erweisen sie
sich als nicht wirksam genug. Daher wurden viele Anstrengungen
unternommen, neue Formulierungen oder neue Technologien zu
entwickeln, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Erhebliche
Aufmerksamkeit haben vor kurzem zwei neue Forschungsreihen
basierend auf der Herstellung von "festen Dispersionen" und
von "Inklusionsverbindungen" erlangt.
Beim ersteren Versuch wird das Arzneimittel im Träger, gewöhnlich
einem wasserlöslichen Polymer, molekular dispergiert
(S. Riegelman, W. L. Chiou; CA-PS 9 87 588), während
in letzterem das Arzneimittel molekulare Komplexe mit wasserlöslichen
Cyclodextrinen bildet (J. Szejtli "Cyclodextrins
and their inclusion compounds", Akademia Viado, Budapest 1982).
Ein allgemeines Verfahren zur Beschleunigung der Auflösung
und Verbesserung der Löslichkeit von oral verabreichbaren
Arzneimitteln durch Zusatz vernetzter unlöslicher Polymere
wird z. B. in DE 26 34 004 A1 beschrieben. Um die
Resorbierbarkeit von Dihydropyridinen zu erhöhen, verwendet
DE 32 05 399 A1 diese in Kombination mit
Polyvinylpolypyrrolidonen bestimmter Molekulargewichte. In
DE-OS 22 00 778 werden Polyvinylpolypyrrolidone in
physikalischer Mischung mit dem Wirkstoff als Sprengmittel
eingesetzt, um die Zerfallszeit der festen Dosierungsform
zu verkürzen. Mischungen von Polymeren mit Pharmazeutika
(z. B. auch MAP) wurden ebenso in Arzneimittelformulierungen
mit verzögerter Freisetzung des Wirkstoffs eingesetzt
(DE-OS 19 00 196, FR 21 13 778, DE 28 21 949 A1 und
DE 30 01 454 A1.
Diese Erfindung bezieht sich auf Systeme, in welchen in/auf
irgendein quellbares, wasserunlösliches Polymer (oder eine Kombination
hiervon), z. B. vernetztes Polyvinylpyrrolidon, im folgenden
als vernetztes PVP bezeichnet (National Formulary XV,
Supplement 3, S. 368), vernetzte Natriumcarboxymethylzellulose
(National Formulary XV, Supplement 3, S. 367), vernetztes
Dextran usw., unter Anwendung von drei verschiedenen Herstellungsmethoden
MAP beladen wird.
Die resultierenden Formen von MAP in/auf quellbaren wasserunlöslichen
Polymeren erhöhen stark die Lösungs- und Netzbarkeitseigenschaften
von MAP in wässerigen oder biologischen Medien
zufolge eines oder beider der folgenden Faktoren:
- 1) Verminderung der Lösungsenergie von MAP, die durch seine vollständige oder teilweise Amorphisierung oder durch den Übergang seines ursprünglichen kristallinen Zustandes in einen höheren Energiezustand (niedrigerer Schmelzpunkt) hervorgerufen wird,
- 2) Zunahme der Netzbarkeit von MAP durch Dispergieren seiner Moleküle in/auf das Gerüst eines stark hydrophilen und quellbaren Polymeren.
Demgemäß sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Beladen eines in Wasser quellbaren, wasserunlöslichen Polymeren
mit Methylhydroxyprogesteronacetat (MAP) vor, welches
darin besteht, daß man
- (a) eine trockene Mischung des (der) genannten Polymeren und von MAP herstellt und mahlt, bis eine vollständige oder teilweise Amorphisierung des ursprünglichen kristallinen MAP erzielt ist bzw. das MAP in eine höherenergetische Form überführt ist und/oder
- (b) (i) eine Mischung des (der) genannten Polymeren, das (die) beim Erhitzen bis zur Schmelztemperatur von MAP stabil ist (sind), und von MAP herstellt und
- (ii) die Mischung bis zur Schmelztemperatur von MAP erhitzt und/oder
- (c) das (die) genannte(n) Polymer(en) mit einer dazu fähigen MAP-Lösung quillt und das erhaltene gequollene Polymer/MAP-System trocknet.
Die grundsätzlichen Vorteile der aus Arzneimitteln bestehenden
Systeme, die in/auf hydrophile, quellbare, wasserunlösliche
Polymere geladen sind, gegenüber "festen Dispersionen" und
"Inklusionsverbindungen" sind:
- 1. Eine stärkere Zunahme der Arzneimittelnetzbarkeit zufolge der hohen Hydrophilität und Quellfähigkeit in Wasser der hydrophilen, quellbaren, wasserunlöslichen Polymeren.
- 2. Eine raschere Zersetzung des Systems in Wasser und eine raschere Dispersion der Arnzeimittelteilchen. Einige der hydrophilen, quellbaren, wasserunlöslichen Polymere, die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden können, werden tatsächlich als Desintegriermittel für orale feste Dosierungsformen bereits verwendet und auf den Markt gebracht.
- 3. Das Vermeiden der viskosen Schicht rund um das Arzneimittel, was mit der Verwendung von wasserlöslichen Polymeren in Verbindung gebracht werden kann und die Arzneimitteldiffundierung hindern und den Lösungsprozeß verlangsamen kann.
Nach der vorliegenden Erfindung hergestellte Systeme bestehen
aus MAP und irgendeinem hydrophilen, quellbaren, wasserunlöslichen
Polymer oder zwei oder mehreren hievon (nicht einschränkende
Beispiele derartiger Polymerer sind: vernetztes PVP, vernetzte
Natriumcarboxymethylzellulose, vernetzte Stärke, vernetztes
Dextran u. dgl.) und besitzen die folgenden allgemeinen Eigenschaften:
- 1. Hohe Quellbarkeit in Wasser (von 0,1 bis 100 ml Wasservolumenaufnahme pro g trockenem Polymer). Diese Eigenschaft ruft ein starkes Quellen und eine effektive Desintegrierung (in Wasser oder in biolgischen Flüssigkeiten) des Systems mit einer kräftigen Dispergierung seiner Bestandteile und einer raschen Freisetzung von MAP-Molekülen hervor.
- 2. Rasche Quellgeschwindigkeit in Wasser (z. B. erfährt vernetztes PVP maximale Quellung in weniger als 5 min). Diese Eigenschaft ermöglicht es, daß die obgenannten Effekte des Quellens, Desintegrierens, Dispergierens und Lösens der MAP-Moleküle innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes erzielt werden.
- 3. Wasserunlöslichkeit. Diese Eigenschaft läßt keine möglichen Nebenwirkungen zu, die den MAP-Lösungsprozeß verlangsamen können (z. B. Aufbauen einer viskosen Schicht rund um MAP), und bewirkt die Bildung einer fein dispergierten homogenen Suspension, welche eine rasche Magenentleerung an die Absorptionsstelle gewährleistet.
Zum Herstellen der Systeme, die MAP und eines der obenerwähnten
unlöslichen quellbaren Polymeren umfassen, können drei Methoden
angewandt werden:
- 1) Mahlen einer Mischung von MAP und des Polymeren,
- 2) Erhitzen einer Mischung des Arzneimittels und des Polymeren auf die Schmelztemperatur von MAP,
- 3) Quellen des Polymeren mit einer Lösung von MAP und anschließendes Trocknen.
Die Einzelheiten der drei Methoden sind im nachstehenden angeführt:
Eine trockene Mischung von MAP und eines der obenerwähnten quellbaren
unlöslichen Polymeren wird in eine rotierende Kugelmühle,
in eine Vibrationskugelmühle, in eine automatische Mörsermühle
oder irgendeine andere geeignete Zerkleinerungsvorrichtung
eingebracht und so lange gemahlen, bis vollständige Amorphisierung
des kristallinen MAP erzielt ist. Die Vollständigkeit
des Amorphisierungsprozesses kann durch das Fehlen des Übergangspeaks
in bezug auf den Feststoff/Flüssigkeits-endothermen Übergang
des kristallinen MAP im "Differential Scanning Calorimetry
Thermogram" des resultierenden Systems Arzneimittel/Polymer
überprüft werden (d. h. Schmelzenthalpie praktisch Null).
Das Mahlen der Mischung MAP/quellbares Polymer kann auch zu jedem
Zeitpunkt abgebrochen werden, wo ein Grad an Amorphisierung
(0 bis 100%) von MAP (gemessen durch die Reduktion der Enthalpie
des Schmelzens des kristallinen MAP) erzielt ist, der ausreicht,
die MAP-Lösungsgeschwindigkeit empfindlich zu erhöhen. Andererseits
kann das Mahlen der Mischung MAP-quellbares Polymer
zu jedem Zeitpunkt abgebrochen werden, wo die ursprüngliche
kristalline Form von MAP in eine andere energetischere Form
überführt ist: diese Überführung wird durch das Verschieben
des ursprünglichen endothermen Peaks auf niedrigere Temperaturen
angezeigt. Diese neue höhere Energieform von MAP bietet eine
höhere Lösungsrate und Bioverfügbarkeit. Gewichtsverhältnisse
zwischen MAP und dem quellbaren wasserunlöslichen Polymer
in der zu mahlenden Mischung können von 1 : 0,1 bis 1 : 100
MAP : Polymer, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 100 MAP : Polymer, variieren.
Für jeden Gesamtanteil Mischung muß die richtige Vermahlzeit,
die für den gewünschten Amorphisierungsgrad oder die
Bildung einer höheren Energieform von MAP erforderlich ist,
geprüft werden; daher kann für jedes System MAP-Polymer die
zweckmäßigste Kombination von Gewichtsverhältnis und Vermahlzeit
identifiziert werden. Beispiele von Gewichtsverhältnissen
Arzneimittel zu quellbarem unlöslichem Polymer und von Vermahlzeiten
werden später noch angegeben.
Die resultierende gemahlene Mischung von MAP und dem quellbaren
Polymer kann dann durch ein Sieb gepreßt werden, um mögliche
Aggregate zu eliminieren, und anschließend in jeder beliebigen
Mischvorrichtung gemischt werden, um weitere Homogenität zu
garantieren.
Das resultierende pulverförmige gemahlene System von MAP und
quellbarem Polymer kann anschließend dazu verwendet werden,
jede gewünschte feste Dosierungsform (z. B. Kapseln, Tabletten
etc.) mit oder ohne Zugabe eines der in pharmazeutischen Formulierungen
verwendeten üblichen Exzipienten herzustellen.
Eine trockene Mischung von kristallinem MAP und irgendeines
der oberwähnten quellbaren unlöslichen Polymeren (ausgewählt
unter jenen mit guter Wärmestabilität beim Schmelzpunkt von
MAP) wird in einen Behälter im Inneren eines wärmeregulierten
Hochvakuumheizschranks gegeben; nach Evakuieren wird eine Stickstoffströmung
oberhalb der Mischung MAP-Polymer aufgebaut und die
Temperatur auf einen ausreichenden Wert erhöht, um das
Schmelzen von MAP zu bewirken. Möglich ist auch, die Mischung
von MAP und des Polymers in den Glaskolben eines Rotationsverdampfers
zu geben; nach Evakuieren wird eine Stickstoffströmung
über der Mischung MAP/Polymer aufgebaut und der
Glaskolben in ein Ölbad bei einer Temperatur gegeben, die ausreicht,
das Schmelzen von MAP zu bewirken. Es kann jede andere
Heizvorrichtung (heiße Platte, Muffel, Rohrofen etc.) zweckmäßig
angewandt werden, solange die Temperatur sorgfältig
überprüft und konstant gehalten werden kann.
Die Mischung MAP/Polymer wird so lange erhitzt, bis der gewünschte
Amorphisierungsgrad (0 bis 100%) des kristallinen
MAP erzielt ist, was durch "Differential Scanning Calorimetry"
geprüft werden kann.
Die Gewichtsverhältnisse von MAP und des Polymeren in der
zu erhitzenden Mischung können von 1 : 0,1 bis 1 : 100
MAP : Polymer, vorzugsweise von 1 : 1 bis 1 : 100 MAP :
Polymer, variiert werden. Für jedes Gewichtsverhältnis
MAP : Polymer der Zusammensetzung und für jeden Gesamtanteil
der Mischung muß die Erhitzungszeit, die notwendig ist, den
gewünschten Amorphisierungsgrad zu erzielen, überprüft
werden. Beispiele von MAP : Polymer-Gewichtsverhältnissen der
Zusammensetzung, der Erhitzungstemperatur und der Zeit
werden später noch angegeben.
Die resultierende erhitzte Mischung von MAP und quellbarem
Polymer kann durch ein Sieb gepreßt werden, um mögliche
Aggregate zu eliminieren, und kann anschließend in einer beliebigen
Mischvorrichtung gemischt werden, um weitere Homogenität zu
gewährleisten. Die resultierende pulverförmige Mischung
MAP/Polymer kann zum Herstellen jeder gewünschten festen Dosierungsform
(z. B. Tabletten, Kapseln u. dgl.) verwendet werden,
mit oder ohne Zusatz irgendeines der üblichen in pharmazeutischen
Formulierungen verwendeten Exzipienten.
Eine Lösung von MAP der gewünschten Konzentration (in einem
der üblichen Lösungsmittel für MAP, z. B. Methylenchlorid,
Chloroform, Aceton u. dgl.) wird hergestellt und anschließend
über eine vorherbestimmte Menge eines der oberwähnten wasserunlöslichen
quellbaren Polymeren oder eine Kombination hievon
gegossen; das resultierende gequollene Pulver wird anschließend
mit einer herkömmlichen Vorrichtung getrocknet. Das Volumen
der MAP-Lösung, die auf das gewählte Gewicht des Polymeren
geladen werden kann, sollte irgendeinen Wert bis zum maximalen
Quellvolumen des Polymeren in diesem besonderen Lösungsmittel
haben. Der Quellprozeß kann mit jeder geeigneten Vorrichtung
durchgeführt werden. Beispielsweise kann man das korrekte
Volumen der MAP-Lösung zu der gewählten Quantität von quellbarem
unlöslichem Polymer in einem Mörser zugeben, gründlich
mischen und anschließend das resultierende gequollene Pulver
in einem Vakuumschrank trocknen; oder man kann die gewünschte
Quantität an quellbarem unlöslichem Polymer in den Glaskolben
eines Rotationsverdampfers geben, das korrekte Volumen an
MAP-Lösung zusetzen und das resultierende gequollene Polymer
erhitzen, bis es trocken wird.
Gewichtsverhältnisse zwischen MAP und dem Polymer, die durch
die Quellmethode erhalten werden, können von 1 : 0,1 bis 1 : 100
MAP : Polymer, vorzugsweise von 1 : 1 bis 1 : 100
MAP : Polymer, variieren. Für jedes bestimmte Lösungsmittel-
Polymersystem ist der maximale Anteil an MAP, der in das
Polymer geladen werden kann, durch die Löslichkeit des MAP
in diesem Lösungsmittel und durch das Quellvolumen des Polymeren
in diesem Lösungsmittel beschränkt. Auf jeden Fall kann
man für jedes Lösungsmittel-Polymersystem durch Variieren des
Anteils an aufgeladenem MAP einen Amorphisierungsgrad (0 bis
100%) von MAP erzielen, der ausreicht, die Lösungsrate oder
die Überführung in eine höhere Energieform empfindlich zu erhöhen.
Beispiele von MAP : Polymer-Gewichtsverhältnissen in der
Zusammensetzung, von MAP-Lösungsvolumina und des Polymergewichts
werden später noch angegeben.
Die vom Quell- und Trocknungsprozeß resultierende MAP-Polymermischung
kann dann durch ein Sieb gepreßt werden, um mögliche
Aggregate zu eliminieren, und anschließend in einer beliebigen
Mischvorrichtung gemischt werden, um weitere Homogenität zu
gewährleisten. Die resultierende pulverförmige MAP-Polymermischung
kann zum Herstellen jeder gewünschten festen Dosierungsform
(z. B. Tabletten, Kapseln u. dgl.) verwendet werden,
mit oder ohne Zugabe irgendeines der in pharmazeutischen Formulierungen
angewandten üblichen Exzipienten.
Der Anteil des MAP/Polymersystems der Erfindung, der einem
Individuum verabreicht wird, hängt von einer Reihe von Faktoren
einschließlich dem zu behandelnden Zustand und dem Alter und
Zustand des Patienten ab.
2 g kristallines MAP und 6 g vernetztes PVP wurden mit einem
geeigneten Mischer gemischt, anschließend in eine automatische
Mörsermühle gegeben und 3 h lang gemahlen. Das resultierende
System MAP/vernetztes PVP wurde dann auf einen Bereich von
260 µm gesiebt und anschließend mit einem geeigneten Mischer
gemischt. Dieses pulverförmige System MAP/vernetztes PVP konnte
dann jeder gewünschten festen Dosierungsform einverleibt werden.
Das in Beispiel 1 beschriebene System MAP/vernetztes PVP
wurde zum Herstellen von Tabletten folgender Einheitszusammensetzung
verwendet:
gemahlenes System MAP/vernetztes PVP|200 mg | |
vernetztes PVP | 40 mg |
wobei reines vernetztes PVP nur als Desintegriermittel
zugegeben wird.
Die obigen Bestandteile wurden gründlich in einem geeigneten
Mischer gemischt und anschließend mit einer 13-mm-Flachstempel-
Tablettenpresse zu Tabletten verpreßt.
Das in Beispiel 1 beschriebene pulverförmige System
MAP/vernetztes PVP wurde zum Herstellen von Kapseln folgender
Zusammensetzung verwendet:
gemahlenes System MAP/vernetztes PVP|200,0 mg | |
vernetztes PVP | 40,0 mg |
Magnesiumstearat | 2,5 mg |
0,7 g kristallines MAP und 3,5 g vernetzte Natriumcarboxymethylzellulose
wurden mit einem geeigneten Mischer gemischt,
anschließend in eine automatische Mörsermühle gegeben und 3 h
gemahlen. Das resultierende pulverförmige System MAP/vernetzte
Natriumcarboxymethylzellulose wurde dann auf 260 µm
gesiebt und anschließend mit einem geeigneten Mischer gemischt.
Dieses pulverförmige System MAP/vernetzte Natriumcarboxymethylzellulose
konnte dann jeder gewünschten festen Dosierungsform
einverleibt werden.
0,2 g kristallines MAP und 1,0 g vernetztes PVP wurden mit
einem geeigneten Mischer gemischt, anschließend in den Glaskolben
eines Rotationsverdampfers gegeben und 45 min in einem
Ölbad unter einem Stickstoffstrom auf 215°C erhitzt. Das
resultierende System MAP/vernetztes PVP wurde dann auf 260 µm
gesiebt und mit einem geeigneten Mischer gemischt. Dieses pulverförmige
System konnte dann jeder gewünschten festen Dosierungsform
einverleibt werden.
Das in Beispiel 5 beschriebene System MAP/vernetztes PVP
wurde zum Herstellen von Tabletten folgender Einheitszusammensetzung
verwendet:
erhitztes System MAP/vernetztes PVP|300 mg | |
vernetztes PVP | 60 mg |
wobei reines vernetztes PVP nur als ein Desintegriermittel
zugegeben wird. Die obenerwähnten Bestandteile wurden gründlich
mit einem geeigneten Mischer gemischt und anschließend mit
einer 13-mm-Flachstempel-Tablettenpresse zu Tabletten verpreßt.
5 g kristallines MAP wurden in 100 ml Methylenchlorid gelöst;
20 ml dieser Lösung wurden unter leichtem Mischen in einem
Mörser über 5 g vernetztes PVP gegossen. Das resultierende
System MAP/vernetztes PVP wurde dann 2 h in einem
Vakuumschrank bei 60°C getrocknet. Das resultierende getrocknete
Pulver wurde dann auf 260 µm gesiebt und anschließend
mit einem geeigneten Mischer gemischt. Dieses pulverförmige
System konnte dann jeder gewünschten festen Dosierungsform
einverleibt werden.
Das in Beispiel 7 beschriebene System MAP/vernetztes PVP
wurde mittels einer 13-mm-Flachstempel-Tablettenpresse zum
Herstellen von Tabletten mit folgender Einheitszusammensetzung
verwendet:
MAP/vernetztes PVP (quellendes System)|300 mg |
Das in Beispiel 7 beschriebene pulverförmige System MAP/
vernetztes PVP wurde zum Herstellen von Tabletten folgender
Zusammensetzung verwendet:
MAP/vernetztes PVP (quellendes System)|600 mg | |
mikrokristalline Zellulose PH-101 | 150 mg |
Magnesiumstearat | 6 mg |
Die D.S.C.-Daten, betreffend die
Herstellungen durch Mahlen, beschrieben in den Beispielen 1
und 4, sind in Tabelle I gezeigt.
Beim Vergleich dieser Daten mit der D.S.C.-Analyse von reinem
MAP und von mikronisiertem reinem MAP kann festgestellt werden,
daß im Falle der gemahlenen Mischung (1 : 3 Gew./Gew.) von MAP
und vernetztem PVP bei 3 h Mahlen eine 60%ige Verminderung
der ursprünglichen Schmelzwärme und eine Verschiebung des
ursprünglichen Schmelzpunktes (205,6°C) auf einen niedrigeren
Wert (196°C) stattfinden. Im Falle der gemahlenen Mischung
(1 : 5 Gew./Gew.) von MAP und vernetzter Natriumcarboxymethylzellulose
gibt es nach 3 h Mahlen 50%igen Amorphisierungsgrad.
D.S.C.-Daten des Systems MAP/quellbares Polymer (Beispiel 5),
durch Erhitzen hergestellt, sind ebenfalls in Tabelle I gezeigt:
es gibt praktisch vollständige Amorphisierung von MAP.
Im Falle des MAP-Systems, hergestellt durch Quellen des vernetzten
PVP mit einer Lösung von MAP in Methylenchlorid
(Beispiel 8) gibt es keine Verminderung der Schmelzwärme,
sondern eine Senkung des ursprünglichen Schmelzpunktes.
Die Löslichkeit (Sättigungskonzentration) der Systeme MAP/
quellbares Polymer wurde gemessen, indem ein Überschuß des
pulverförmigen Systems, entsprechend 50 mg MAP, in Kolben mit
50 ml pH-5,5-Pufferlösung bei 37°C gegeben wurde; die Kolben
wurden in eine thermostatgeregelte Schüttelvorrichtung gegeben
und aliquote Teile von Probenlösungen wurden durch Filtrieren
durch eine Membran genommen; die Konzentration von
MAP im filtrierten aliquoten Anteil wurde sowohl durch Spektrophotometrie
nach Verdünnen mit Methanol
als auch durch HPLC (handelsübliche Säule, Phasentrennung,
mobile Phase: Acetonitril/Wasser 70/30 V/V; Strömungsrate:
1 ml/min; UV-Bestimmung: λ = 242 nm) nach Verdünnen mit Acetonitril
bestimmt.
Wie in Tabelle II gezeigt, wird eine relevante Erhöhung der
MAP-Löslichkeitswerte auch bei sehr geringen Zeiträumen erzielt,
wenn MAP in ein quellbares unlösliches Polymer nach einer
der drei vorgeschlagenen Methoden geladen wird. Es ist besonders
interessant festzustellen, daß bei 5 min von den Polymersystemen
gelöste MAP-Konzentrationen sogar 10- bis 100mal
höher sind als von kristallinem MAP.
Die Lösung von Tabletten der Systeme MAP/quellbares Polymer
bei "kontinuierlicher Strömung" wurde gemessen, indem die
Tabletten in ein thermostatgeregeltes Becherglas, enthaltend
150 ml pH-5,5-Phosphatpufferlösung bei 37°C, die mechanisch
gerührt wurde, gegeben wurden. Die Probenlösung wurde kontinuierlich
über eine peristaltische Pumpe
durch eine Membran zu einer Spektrophotometerzelle
gepumpt und dann in das
Lösungsbecherglas zurückgepumpt; Konzentrationen von MAP
wurden ebenfalls durch HPLC geprüft. Die bei "nachlassenden" Bedingungen
registrierten Lösungsraten, d. h. bis zu MAP-Konzentrationen
von nicht mehr als 20% MAP-Löslichkeit, sind in
Tabelle III angegeben.
Die Lösungsraten der Systeme MAP/quellbares Polymer sind wesentlich
höher als jene von im Handel erhältlichen Tabletten
und der Mischung von gemahlenem kristallinen MAP und gemahlenem
vernetzten PVP. Diese Ergebnisse betonen die Relevanz
der MAP-Beladung auf/in quellbaren Polymeren, induziert
durch eine der drei Herstellungsmethoden (Mahlen, Erhitzen,
Lösungsmittelquellen) gemäß der vorliegenden Erfindung.
Die Bioverfügbarkeit von MAP aus den Systemen MAP/quellbare
Polymere gemäß vorliegender Erfindung, hergestellt nach den in den vorhergehenden
Absätzen beschriebenen Methoden, wurde geprüft
und mit jener von MAP aus einer im Handel erhältlichen Formulierung
und aus einer aus MAP und vernetztem PVP bestehenden
physikalischen Mischung verglichen.
Zu diesem Zweck wurden die obenerwähnten Formulierungen an
6 Beagle-Hunde (männlich und weiblich, 9 bis 13 kg Gewicht),
die 17 h vor und 4 h nach Behandlung nicht gefüttert wurden,
verabreicht (oral, Austauschanordnung). Zu vorherbestimmten Zeiten
nach Verabreichung wurden 4-ml-Blutproben genommen, in heparinisierte
Röhrchen überführt und zentrifugiert (3000 U/min, 10 min).
Das abgetrennte Plasma wurde bis zur Analyse gefroren gelagert
(-20°C).
Die MAP-Plasmaspiegel wurden durch eine spezifische, genaue
und präzise Methode bestimmt, welche Extrahieren von MAP mit
n-Hexan, Reinigen des Extraktes (Teilen mit Acetonitril),
HPLC-Trennung (handelsübliche
"RP 18"-Säule, mobile Phase = Methanol : Wasser (75 : 25 V/V), Strömungsrate
1 ml/min) und UV (242 nm)-Bestimmung umfaßt.
Bei einer ersten Untersuchung wurden Hunde mit 250 mg MAP
in einer im Handel erhältlichen Formulierung und mit vernetztem
PVP mit MAP beladen (50 mg) durch die Methoden des gemeinsamen
Mahlens, des Lösungsmittelquellens und des Erhitzens,
behandelt.
Die erhaltenen und in Tabelle IV angegebenen Daten zeigen,
daß die MAP-Plasmaspiegel nach Verabreichung von MAP/vernetztem
PVP mit jenen, die von im Handel erhältlichen Tabletten
in einer fünfmal höheren Dosis erzielt werden, vergleichbar
oder sogar höher sind. Auch die AUC-Werte (7 h) bestätigen die
stark erhöhte Bioverfügbarkeit von MAP aus den Systemen MAP/
vernetztes PVP, hergestellt nach anderen Verfahren, im Vergleich
mit jenen von MAP aus einer kommerziellen Formulierung.
Bei einer zweiten Untersuchung wurden Hunde mit Tabletten
behandelt (oral, Austauschanordnung), hergestellt unter Verwendung
einer physikalischen Mischung (1 : 3 Gew./Gew.) von MAP (50 mg)
und vernetztem PVP, die getrennt gemahlen wurden (3 h), und
weiterhin mit Tabletten, hergestellt unter Verwendung eines
Systems, bestehend aus MAP geladen (durch gemeinsames Mahlen
während 3 h in einer 1 : 3 Gew./Gew. Mischung) in/auf vernetztes
PVP. Die erhaltenen Daten, die in Tabelle V angegeben sind,
zeigen, daß die orale Behandlung mit dem System MAP/vernetztes
PVP eine bemerkenswerte Erhöhung der Plasmaspiegel und AUC
(7 h) im Vergleich mit jenen nach oraler Verabreichung der
physikalischen Mischung von MAP und vernetztem PVP bewirkt.
Aus diesen Entdeckungen und den oben angeführten in vitro-
Untersuchungen ist es möglich zu folgern, daß die Systeme
MAP/quellbares Polymer gemäß vorliegender Erfindung die Eigenschaft
besitzen, die Lösungscharakteristika von MAP zu steigern
und dessen Bioverfügbarkeit zu erhöhen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Beladen von einem oder mehreren in Wasser
quellbaren, wasserunlöslichen Polymeren mit Methylhydroxyprogesteronacetat
(MAP), dadurch gekennzeichnet,
daß man
- (a) eine trockene Mischung des (der) genannten Polymeren und von MAP herstellt und mahlt, bis eine vollständige oder teilweise Amorphisierung des ursprünglichen kristallinen MAP erzielt ist bzw. das MAP in eine höherenergetische Form überführt ist und/oder
- (b) (i) eine Mischung des (der) genannten Polymeren, das (die) beim Erhitzen bis zur Schmelztemperatur von MAP stabil ist (sind), und von MAP herstellt und
- (ii) die Mischung bis zur Schmelztemperatur von MAP erhitzt und/oder
- (c) das (die) genannte(n) Polymer(en) mit einer dazu fähigen MAP-Lösung quillt und das erhaltene gequollene Polymer/MAP-System trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewichtsverhältnis von MAP : quellbarem Polymer
1 : 0,1 bis 1 : 100 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man zwei oder mehrere in Wasser
quellbare, wasserunlösliche Polymere einsetzt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man als quellbares,
wasserunlösliches Polymer vernetztes
Polyvinylpyrrolidon einsetzt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man als quellbares,
wasserunlösliches Polymer vernetzte
Natriumcarboxymethylzellulose einsetzt.
6. Pharmazeutische Zusammensetzung, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein oder mehrere in Wasser
quellbare(s), wasserunlösliche(s) Polymer(e) aufweist,
das (die) mit MAP gemäß dem Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 beladen wurde(n).
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