DE2634004B2 - Verfahren zur Beschleunigung der Auflösung und Verbesserung der Löslichkeit von schlechtlöslichen zur peroralen Verabreichung bestimmten Arzneistoffen - Google Patents
Verfahren zur Beschleunigung der Auflösung und Verbesserung der Löslichkeit von schlechtlöslichen zur peroralen Verabreichung bestimmten ArzneistoffenInfo
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- A61K9/14—Particulate form, e.g. powders, Processes for size reducing of pure drugs or the resulting products, Pure drug nanoparticles
- A61K9/141—Intimate drug-carrier mixtures characterised by the carrier, e.g. ordered mixtures, adsorbates, solid solutions, eutectica, co-dried, co-solubilised, co-kneaded, co-milled, co-ground products, co-precipitates, co-evaporates, co-extrudates, co-melts; Drug nanoparticles with adsorbed surface modifiers
- A61K9/146—Intimate drug-carrier mixtures characterised by the carrier, e.g. ordered mixtures, adsorbates, solid solutions, eutectica, co-dried, co-solubilised, co-kneaded, co-milled, co-ground products, co-precipitates, co-evaporates, co-extrudates, co-melts; Drug nanoparticles with adsorbed surface modifiers with organic macromolecular compounds
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Description
15
20
Die Wirksamkeit von Arzneistoffen wird nicht nur durch deren Art und Menge bestimmt, sondern hängt
ganz entscheidend von der Arzneiformung ab, die für den physikalisch-chemischen Ablauf, den Ort sowie die
Geschwindigkeit, das Ausmaß und die Dauer der Freigabe verantwortlich ist. Molekulardisperse Zerteilung
im Magen-Darm-Trakt ist eine Vorbedingung für die Resorption; es zeigt sich daher ein enger jo
Zusammenhang zwischen Löslichkeit und Auflösungsgeschwindigkeit des Wirkstoffs in Wasser und seiner
Bioverfügbarkeit. Daher sind Verbesserungen der Lösungseigenschaiften schwerlöslicher Arzneistoffe wesentliche
pharmazeutisch-technologische Anliegen.
Es wurde überraschend gefunden, daß man eine Beschleunigung der Auflösung und Verbesserung der
Löslichkeit von schlechtlöslichen, zur peroralen Verabreichung bestimmten Arzneiformen dadurch erreicht,
daß man den Arzneistoff in einem organischen 4« Lösungsmittel löst, vernetztes Polyvinylpyrrolidon oder
mit Äthylendimethacrylat vernetztes 2-Hydroxyäthylmethacrylat als Träger zusetzt, das Lösungsmittel nach
etwa 10 Minuten abdampft und die entstandene Mischung bei 45-500C und 20 Torr trocknet und
anschließend zerkleinert.
Aus der DE-OS 22 00 778 ist bereits bekannt, vernetzte unlösliche Polymere wie vernetztes Polyvinylpyrrolidon
als Hilfsstoff (z. B. Sprengmittel) für feste Arzneimittel zu verwenden. Nach diesem bekannten
Verfahren liegt der Wirkstoff in der fertigen Tablette unabhängig davon, ob feucht granuliert oder direkt
verpreßt wurde, in der ursprünglich eingesetzten kristallinen Form vor. In Gegenwart der Darmflüssigkeit
quillt das PVP, und es erfolgt die Wirkstoffauflösung nach Quellung und Sprengung der Tablette mehr
oder weniger rasch.
Demgegenüber wird beim Anmeldungsgegenstand eine Einlagerungsverbindung geschaffen, die eine
sofortige Verfügbarkeit de« eingelagerten Wirkstoffs e>o ermöglicht. Dabei wird der schwerlösliche Wirkstoff
durch Aufsaugen aus einer Lösung in einem lipophilen Lösungsmittel (Chloroform, Aceton) in das Innere des
Metzwerks des Trägerstoffes aufgenommen. Eine Verpressung zu Tabletten ist nicht erforderlich, &5
vielmehr kann diese Einlagerungsverbindung in Form von Kapseln oder anderen Applikationsformen zur
Anwendung kommen. Nach Einnahme der Arzneiform Methode der Herstellung der Präparate
In einer Abdampfschale wird der Arzneistoff in organischen Lösungsmitteln, z. B. Chloroform, gelöst
und das Polymer zugesetzt (5 ml Lösungsmittel/g Polymer). Nach ca. 10 min Quellung Abdampfen des
Lösungsmittels unter Rühren; Standard-Trocknung: 45°C bis 500C über Nacht im Vakuum-Trockenschrank,
20 Torr. Die Präparate werden anschließend leicht verrieben und durch Sieb 5 DAB VII gesiebt
Bestimmung der Lösungsgeschwindigkeit und
Löslichkeit
Löslichkeit
Die Lösungsgeschwindigkeit wurde anhand zweier verschiedener Modelle geprüft Die meisten Untersuchungen
wurden mit Durchflußzellen im kontinuierlichen Durchfluß sowie mit UV-spektralphotometrischer
Messung durchgeführt Waren hohe Übersättigungen zu erwarten, wurde statt der Zellen ein Rührmodell
verwendet, das direkte Messung aus der filtrierten Lösung gestattet.
Ergebnisse
Die folgenden Ergebnisse wurden mit verschiedenen Modellarzneistoffen erstellt. Geschwindigkeitskonstanten
Jt · Cj (C5=Sättigungskonzentration) beziehen sich
dabei auf die ersten 10% des Auflösungsvorganges (»sink«-Bedingungen). Übersättigungen lassen sich in
den Zeichnungen erkennen, die den ganzen Lösungsverlauf wiedergeben; in einigen Fällen wird spontan die
gesamte eingesetzte Menge freigesetzt (siehe Tabelle und Abbildungen).
Experimentelle Auflösungsgeschwindigkeitskonstanten k ■ Cs verschiedener Arzneistoffpräparate mit PVP
beim Arzneistoff/Hilfsstoff-Verhältnis 1 :9 (25 ±0,5° C,
Durchflußzellen, Ausgangsmenge: 2 cj/100 ml H2O bzw.
0,1 N-HCl*)
Arzneistoff | Jt-C1 | Beschleuni |
gungsfaktor·*) | ||
(mg/min) | ||
Phenprocoumon | 0,215 | 53,8 |
Ethylbiscoumacetat | 2,126 | 34,9 |
Griseofulvin | 0,270 | 11,3 |
Diphenylhydan toin") | 1,560 | 33,2 |
Tolbutamid·) | 6,781 | 51,8 |
Hexobarbital*) | 13,962 | 5,4 |
**) Beschleunigungsfaktor bezogen auf k ■ cs des unbehandelten
Arzneistoffes
3 4
Aufl&sungsgeschwindigkeitskonstanten von Kavain-Präparaten und -Mischungen mit den
Trägern 2-Hydroxyäthylmethacrylat vernetzt mit Athylendimethacrylat und vernetztes
PVP (25±0,5°C, Durchflußzellen, Ausgangsmenge: 3,3 cJlOO ml H2O)
Träger | Arzneistoff/ | k-Cs | Beschleuni | f50% | Reduk |
Hilfsstoff- | gungs- Faktor···) |
tions- | |||
Verhältnis·) | (mg/rnin) | 1,0 | (min) | faktor"·) | |
PD-LH | 1 :1 P | 0,04 | 7,1 | ||
1 :9 P | 0,28 | 13,8 | 7,5 | 9,6 | |
1 :49P | 0,54 | 23,8 | 2,0 | 36,0 | |
1 :99P | 0,93 | 4,1 | 1,1 | 65,5 | |
1 :9 M | 0,16 | 4,9 | 11,6 | 6,2 | |
1:99 M | 0,19 | 1,8 | 7,1 | 10,1 | |
PMA-H 40 | 1:1 P | 0,07 | 10,5 | ||
1 :4 P | 0,41 | 23,1 | 4,0 | 18,0 | |
1 :9 P | 0,90 | 15,1 | 1,1 | 65,5 | |
1:49 P | 0,59 | 8,7 | 1,6 | 45,0 | |
1 :99P | 0,34 | 1,8 | 3,5 | 20,6 | |
1 :9 M | 0,07 | 1,3 | 40##) | 1,8 | |
1 :99M | 0,05 | 2,3 | — | - | |
PVP | 1 :1 P | 0,09 | 2,8 | 43,0 | 1,7 |
1 :3 P | 0,11 | 5,4 | 34,0 | 2,1 | |
1 :6 P | 0,21 | 8,1 | 8,6 | 8,4 | |
1 :9 P | 0,32 | 34,4 | 4,0 | 18,0 | |
1 :99P | 1,34 | 0,7 | 102,9 |
P = Präparation, M = physikalische Mischung.
Extrapoliert.
Beschleunigungsfaktor bzw. Reduktionsfaktor bezogen auf k ■ cs (0,039) bzw. i50% (72 min)
von unbehandeltem Kavain.
200-
100
6 β Zeit IStdl
Abb. 1
Auflösung von Tolbutamid und Phenprocoumon sowie der entsprechenden Präparate mit PVP, Arzneistoff/Hilfsstoff-Ver-
hältnis 1 :9.
(25 ± 0,5° C, Durchflußzellen, Ausgangsmenge: 2 CyIOOmIH2O bzw. 0,1 N-HCl*).
1. Tolbutamid rein*.
2. Tolbutamid/PVP 1 :9 Präparat*).
3. Phenprocoumon.
4. PhenDrocoumon/PVP 1 :9 Präparat.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Beschleunigung der Auflösung und Verbesserung der Löslichkeit von schlechtlöslichen, zur peroralen Verabreichung bestimmten Arzneistoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Arzneistoff in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart von vernetztem Polyvinylpyrrolidon oder mit Äthylendimethacrylat vernetztem 2-Hydroxyäthylmethacrylat als Träger löst, das Lösungsmittel nach 10 Minuten abdampft und die entstandene Mischung bei 45 — 500C und 20 Torr trocknet und anschließend zerkleinerterfolgt durch die wäßrige Flüssigkeit des Magen-Darm-Trakts ein erneutes Aufquellen des Trägerstoffs (PVP) und eine spontane Freisetzung des in feinstverteilter, z. T. amorpher Form eingeschlossenen Wirkstoffs.Die angeführten Ergebnisse beziehen sich auf vernetztes Polyvinylpyrrolidon, das sich wegen niedriger Kosten verbunden mit guten Hilfsstoffeigenschaften anbietet (geringe Sorption sowie Lagerungsstabilität der Präparate).10
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762634004 DE2634004B2 (de) | 1976-07-29 | 1976-07-29 | Verfahren zur Beschleunigung der Auflösung und Verbesserung der Löslichkeit von schlechtlöslichen zur peroralen Verabreichung bestimmten Arzneistoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762634004 DE2634004B2 (de) | 1976-07-29 | 1976-07-29 | Verfahren zur Beschleunigung der Auflösung und Verbesserung der Löslichkeit von schlechtlöslichen zur peroralen Verabreichung bestimmten Arzneistoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2634004A1 DE2634004A1 (de) | 1978-02-02 |
DE2634004B2 true DE2634004B2 (de) | 1978-08-10 |
Family
ID=5984162
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762634004 Ceased DE2634004B2 (de) | 1976-07-29 | 1976-07-29 | Verfahren zur Beschleunigung der Auflösung und Verbesserung der Löslichkeit von schlechtlöslichen zur peroralen Verabreichung bestimmten Arzneistoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2634004B2 (de) |
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- 1976-07-29 DE DE19762634004 patent/DE2634004B2/de not_active Ceased
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