DE3325816A1 - Derivate von morpholinyldaunorubicin und morpholinyldoxorubicin und analoga hiervon, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende pharmazeutische zubereitungen - Google Patents
Derivate von morpholinyldaunorubicin und morpholinyldoxorubicin und analoga hiervon, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende pharmazeutische zubereitungenInfo
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- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
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Description
Derivate von Morpholinyldaunorubicin und-Morpholinyldoxorubicin und Analoga hiervon/ Verfahren zu deren Herstellung
und diese enthaltende pharmazeutische Zubereitungen
Die vorliegende Erfindung wurde im Laufe von Arbeiten am National Cancer Institute Grant Nr. CA25711 und CA32250
des Department of Health and Human Services der U.S.A.
gemacht.
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Anthracyclinchemie. Insbesondere betrifft sie Analoga der Anthracycline Doxorubicin
und Daunorubicin, die als Antitumormittel wertvoll sind.
Das in der US-PS 3 590 029 (F. Arcamone et al.) beschriebene
und beanspruchte Doxorubicin (Adriamycin) ist vielleicht das nützlichste derzeit verwendete neue Antikrebsmittel. Es
ist (zusammen mit Daunorubicin) ein Hauptmittel bei der Behandlung einer ungewöhnlich großen Zahl von festen Tumoren
und Leukämie. Bedauerlicherweise reagieren viele Patienten mit diesen Tumoren nicht darauf und im wesentlichen Patienten
.15 nicht mit einigen ernsten Tumorarten (Colonkrebs, Melanome). Weiterhin ruft bei einigen Patienten eine ununterbrochene Behandlung
einen irreversiblen Herzschaden hervor, der bei Fortsetzen der Behandlung fatal sein kann. Somit besteht ein
großer Bedarf an Analoga, die eine bessere Reaktionsrate, ein breiteres Reaktionsspektrum oder eine verminderte Cardiotoxizität
liefern. Wirksamere und weniger toxische Mittel ' werden weitverbreitet gesucht und sind das Hauptziel der vorliegenden
Erfindung. Die aktivsten neuen Analoga sind, bei Beurteilung an Hand von Screeningergebnissen in einem weitverbreitet
angewandten Test gegen Mäuseleukämie P388 in einem 3-Dosis-Behandlungsschema (q4d 5, 9, 13), zwei lipophile
Derivate (AD32 und Ν,Ν-Dibenzyldaunorubicin), die signifikant
höhere Dosen erforderten und die mit DNS in vitro in keine Wechselwirkung traten, obwohl angenommen wird, daß DNS ein
primäres biologisches Target für die Anthracylinreihe ist.
Die meisten N-Alky!derivate waren bei der Antitumormaskierung
gegen Mäuseleukämie P388 aktiv, unterschieden sich aber nicht
signifikant von Doxorubicin oder Daunorubicin. Einige wenige derartiger Derivate waren inaktiv.
Vieles der Geschichte und des Standes der Technik von Doxorubicin und seiner Anthracyclinanaloga findet man im Artikel
"Adriamycin" von David W. Henry, ACS Symposium Series, Nr. 30,
Cancer Chemotherapy, American Chemical Society, S.15-57 (1976), und im Buch "Doxorubicin" von Federico Arcamone, Academic
Press, 1981. AD32 ist in der US-PS 4 035 566 (datiert 1977 07 12) geoffenbart.
5-Iminodaunorubicin ist in der US-PS 4 109 076 (erteilt
1978 08 22 für David W. Henry und George L. Tong und an die Anmelderin vorliegender
Anmeldung übertragen) gezeigt. Das Doxorubicinäguivalent ist in "Synthesis and Preliminary Antitumor Evaluation of 5-Imtnodoxorubicin",
J.Medicinal Chem. 24_, 669 (1981) von Edward M. Acton und
George L. Tong gezeigt. 5-Iminodaunorubicin behielt seine
Aktivität mit verminderten Nebenwirkungen bei, während 5-Iminodoxorubicin
eine erhöhte Aktivität zeigte, aber höhere Dosierungen erforderte.
3I-Deamino-3'-(4-morpholinyl)-daunorubicin, in der US-PS
4 301 277 (erteilt 1981 11 17 für Edward M. Acton und Carol W. Masher und
an die Anrtelderin vorliegender Anmeldung übertragen) geoffenbart, war in
1/40 der Dosis von Doxorubicin aktiv, ergab aber einen im wesentlichen identischen
T/C-Wert (166 % gegenüber 160 % gegen P388). Diese Verbindung und ihre Herstellung sowie Eigenschaften sind auch
in "Enhanced Antitumor Properties of 3'-(4-Morpholinyl) and 3'-(4-MeUiOXy-1-piperidinyl)
Derivatives of 3'-Deamincidaunorubicinn, J.Medicinal Chem.
25, S. 18-24 (1982), von Carol W. Mosher, Helen Y. Wu, Allan N. Fujiwara
und Edward M. Acton geoffenbart·
Ein allgemeines reduzierendes Alkylierungsverfahren zum Herstellen
von neuen halbsynthetischen Anthracyclinderivaten ist in "Adriamycin Analogs. 3. Synthesis of N-Alkylated Anthracyclines
With Enhanced Efficacy and Reduced Cardiotoxicity", J.Medicinal Chem. !22, S. 912-918 (1979) von G.L. Tong, H.Y.
Wu, T.H. Smith und D.W.Henry beschrieben.
V 6. W W
Der Inhalt dieses Standes der Technik ist hier für Bezugszwecke spezifisch angeführt.
Es wurde eine Gruppe von neuen Daunorubicin- und Doxorubic
inderivat en gefunden. Diese Verbindungen entsprechen der allgemeinen Formel
P OH
-R
-OH
worin R die Bedeutung CO-CH3 oder CHOH-CH3 im Falle der Daunorubicinderivate
oder CO-CH2OH oder CHOH-CH2OH im Falle der
Doxorubicinderivate hat; X 0 oder NH darstellt; und A entweder eine Cyanogruppe (CN) oder Wasserstoff bedeutet, mit
der Maßgabe, daß, wenn X die Bedeutung 0 hat, A eine Cyanogruppe sein muß. Wenn A Wasserstoff ist, können diese Verbindungen
als Säureadditionssalze existieren. Diese Salze sind ein weiterer Aspekt dieser Erfindung.
Gemäß einem weiteren breiteren Aspekt sieht diese Erfindung Derivate dieser Verbindungen vor, welche Derivate
durch eine oder mehrere Modifikationen gebildet wurden, welche sich gemäß dem Stand der Technik als mit analogen
Daunorubicin- und Doxorubicinmaterialien wirksam erwiesen
haben. Derartige Modifikationen involvieren weitere Änderungen in der Gruppe R, die Entfernung der Methoxygruppe in
Stellung 4, Änderungen der 4'-Kohlenstoffsubstituenten, Ände-
rungen in A und in der Substitution des Morpholinylringes. Die
Verbindungen, die durch diese verschiedenen Derivatbildungen umfaßt werden, werden allgemein als Morpholinylderivate oder
Analoga von Morpholinylderivaten von Materialien des Daunorubicin- und Doxorubicintyps klassifiziert und durch die allgemeine
Formel
(II)
repräsentiert, worin R -CO-CH3 oder -CHOH-CH3 im Falle von einfachen
D aunorub ic inder ivaten, -CO-CH2OH oder -CHOH^-CH2OH
im Falle von einfachen Doxorubicinderivaten; Hydroxy; C1--Alkyl,
wie -CH2CH3, endständiges C^3-Hydroxyalkyl, wie
CH2-OH oder -CH2-CH2-OH; einen organischen Säureester oder
Diester mit 2 bis 7 C-Atomen von -CO-CH2OH, -CHOH-CH2OH und
-CHOH-CH3 einschließlich beispielsweise Acetat-(-0Ac), Propionat-(-OPr), Benzoat-(-OBz) und Glycolat (-OGl)-Ester,
wie -CO-CH2-OAc, -CO-CH2-OBz, -COCH2-OPr, -CO-CH2-OGl,
-CH(OAc)-CH2-OAc, -CH(OBz)-CH2-OBz, -CH(OAc)CH3 und
-CH(OBz)CH3 oder dgl.; einen C^-Alkyl- oder Aryläthersubstituenten
einer oder mehrerer Hydroxylgruppen von -CO-CH2OH,
-CHOH-CH3 und -CHOH-CH2OH, wie -CH(OCH3)-CH3, -CO-CH2O-CH3,
- 15 -
D-C2H5, -CO-CH2O-C6H5 oder dgl., oder ein 13-Ketiminderivat
von -CO-CH., oder -CO-CH2OH, wie -C(NOH)-CH3,
-C(NNHBz)CH3, -C(NOCH3)-CH3, -C(NOH)-CH2OH, -C(NOCH3)-CH2OH
und -C(NNHBz)-CH2OH oder dgl. bedeutet; Y gewöhnlich Methoxy
(-OCH-) ist, aber auch Wasserstoff sein kann; X =0 oder =NH
darstellt;R1 und R" miteinander Wasserstoff und eine Hydroxygruppe
(d.h. entweder R1 oder R" ist Hydroxy und das andere Wasserstoff) oder beide Wasserstoff sind oder R' O-Methoxy
und R" Wasserstoff bedeuten; und A Cyano (-C = N) oder Wasserstoff
ist, wie oben angegeben. Wenn A Wasserstoff bedeutet, können diese Verbindungen als Säureadditionssalze existieren.
Z ist Sauerstoff, Schwefel, -CH- , wobei R C1 -.-Alkyl bedeutet,
I '
OR"1
oder -CH2~, mit der Maßgabe, daß, wenn Z die Bedeutung
-CH2- oder -CH- hat, A -C=N darstellt.
OR"'
Die Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (II) erfolgt dadurch, daß man das bekannte Daunorubicin und
Doxorubicin und Analoga hievon der allgemeinen Formel
P OH
OH
worin R, R1, R", X und Y die obige Bedeutung haben, in einem
gemischten wässerigen polaren organischen Medium mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
CH2 - CHO
CH2 - CHO
worin Z Sauerstoff, Schwefel, -CH2" oder -CH- bedeutet und
ÖR" '
R"· die obige Bedeutung hat, oder einem geeigneten Vorläufer
hievon in Anwesenheit eines Cyanoborhydridsalzes, wie eines
Alkalimetallcyanoborhydrids, umsetzt und dde gewünschten Verbindungen
in an sich bekannter Weise isoliert und reinigt.
Diese Verbindungen sind mit den etablierten Antikrebsheilmitteln
Daunorubicin und Doxorubicin (Adriamycin) verwandt, werden aus diesen durch chemische Synthese- und Derivatbildungsmethoden
hergestellt und sind gegen Krebs aktiv. Sie scheinen zwei vorteilhafte und angestrebte Eigenschaften in
sich zu vereinigen, nämlich hohe Antxtumorwirksamkeit und niedrige
Dosiserfordernisse. Somit bieten sie den Vorteil einer hohen Wirksamkeit mit verminderten dosisbezogenen Nebenwirkungen,
wie Cardiotoxizität, im Vergleich mit den bisher geoffenbarten Materialien.
Gemäß weiteren Aspekten sieht diese Erfindung pharmazeutische Zubereitungen, die diese neuen Derivate enthalten, sowie
ein Verfahren zum Behandeln von Krebs bei Säugern, indem derartige Zubereitungen einem Säuger bei Bedarf einer derartigen
Behandlung verabreicht werden, vor.
Die vorliegende Erfindung sieht somit Morpholinylderivate von Iminodaunorubicin und Iminodoxorubicin und pharma-.
zeutisch annehmbare Salze hievon sowie Cyanomorpholinylderivate von Daunorubicin, Doxorubicin, Iminodaunorubicin und
Iminodoxorubicin vor. Diese Verbindungen sind in der nach- ^ stehenden Tabelle I aufgezählt.
X A R Verbindungsname
NH H CO-CH3 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-5-imi-
nodaunorubicin und pharmazeutisch annehmbare Salze hievon
NH H CHOH-CH3 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydro-5-iminodaunorubicin
und pharmazeutisch annehmbare Salze hievon
- 17 -
CO-CH2OH
CN
CN
CN
CN
NH CN
NH CN NH CN
CHOH-CH2OH
3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-5-iminodoxorubicin
und pharmazeutisch annehmbare Salze hievon 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydro-5-iminodoxorubicin
und pharmazeutisch annehmbare Salze hievon
3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin
0 CN CHOH-CH3 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)
-13-dihydrodaunorubicin 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)
-doxorubicin 3'-Deamino-3·-(3"-cyano-4"-morpholinyl)
- 1 3-dihydrodoxorubic in 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)
-5-iminodaunorubicin 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)
-1 3-dihydro-5-iminodaunorub ic in
3'-Deamino-31-(3"-cyano-4"-morpholinyl)
-5-iminodoxorubicin 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)
-1 3-dihydro-5-iminodoxorubicin
Fünf dieser Materialien werden wegen ihrer ausgezeichneten Wirksamkeit als Antitumormittel bevorzugt, nämlich:
3J-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin,
3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin,
3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin,
3'-Deamino-3' - (3"-cyano-4"-morpholinyl) -13-dihydrodaunorubicin und
3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-5-iminodoxorubicin.
Das erste dieser fünf Materialien ist das bevorzugteste. Die ersten vier Verbindungen der Erfindung, die in Tabelle
I angegeben sind, können die in Tabelle I gezeigten freien Basen oder pharmazeutisch annehmbare Säureadditionssalze die-
CO-CH.
CO-CH2OH
CHOH-CH2OH
CO-CH.
CHOH-CH.
CO-CH2OH
CHOH-CH2OH
1 Q
— IO ""
— IO ""
ser Basen sein. Die Säureadditionssalze bieten den Vorteil, daß sie in Wasser und wässerigen gemischten Lösungsmitteln,
wie Wasser-Alkanolen oder Wasser-Alkandiolen, löslich sind. Beispiele dieser gemischten Lösungsmittel sind Wasser-Propylenglykol,
Wasser-Äthanol, Wasser-Äthylenglykol, Kochsalzlösung,
verschiedene andere wässerige injizierbare Medien und dgl. Die freien Basen sind in weniger polaren organischen
Lösungsmitteln, wie Chloroform, Methylenchlorid, Chloroform-Methanol-Lösungsmittelgemischen
und dgl. löslich. Sie können auch als Suspensionen verwendet werden.
Die Salze sind die Säureadditionsprodukte der freien Basen mit einer pharmazeutisch annehmbaren Säure. Eine "pharmazeutisch
annehmbare" Säure ist eine solche, die nicht toxisch ist und allgemein in pharmazeutischen Produkten verwendet
wird. Beispiele dieser Säuren sind anorganische Säuren, wie Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure und
Phosphorsäure, und organische Säuren, wie die Carbonsäuren, z.B. Essig-, Glykol-, Malein, Äpfel-, Hydroxymalein-, Wein-,
Citronen- und Salicylsäure, und die Organosulfonsäuren, z.B.
Methansulfon- und p-Toluolsulfonsäure. Mischungen von zwei
oder mehr Säuren können verwendet werden sowie Mischungen einer oder mehrerer freier Basen plus einem oder mehreren
Säureadditionssalzen. Aus Gründen der Einfachheit und leichten Löslichkeit werden Additionssalze der Salz- und Bromwasserstoffsäure
bevorzugt.
Wie oben angegeben, können diese Verbindungen auch als Derivate vorhanden sein. Diese Derivate werden gebildet, um
die Löslichkeit der Verbindungen zu erhöhen oder um andere physikalische Eigenschaften der Verbindungen zu variieren.
Im folgenden wird die Herstellung einiger bevorzugter Verbindungen der Erfindung beschrieben.
Diese Verbindungen können gemäß folgendem allgemeinen Schema erhalten werden:
Zuerst veranlaßt man kommerziell verfügbares Dauno.rubiein
oder Doxorubicin (als Säureadditionssalz) zum Reagieren
- 19 -
mit 2,2'-Oxydiacetaldehyd O=CH CH=O unter reduzierenden
CH2-O-CH2
Alkylierungsbedingungen. Diese Alkylierung ergibt ein gemischtes
Produkt, das vier Hauptbestandteile enthält. Im Falle von Daunorubicin sind dies:
3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-daunorubicin, 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin, 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin und 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13~dihydrodaunor üb ic in.
3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-daunorubicin, 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin, 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin und 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13~dihydrodaunor üb ic in.
Im Falle von Doxorubicin enthält das Reaktionsprodukt:
3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-doxorubicin,
3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin,
3·-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin und
3 ' -Deamino- 3 ' - (3 " -cyano-4 " -morphol iny 1) -13-dihydrodoxorubicin.
2/2'-0xydiacetaldehyd kann durch Säurehydrolyse von 2,2'-
Oxydiacetaldehyd-bis-{diäthylacetal) der Formel
(Ät-O)2-CH CH-(O-Ät)2
CH2-O-CH2
gemäß dem Verfahren von Field et al., BE-PS 655 436, oder durch Spaltung von 1,4-Anhydroerythrit der Formel
HO-CH- CH-OH
CH2"°~CH2
gemäß dem Verfahren von Barry et al., Carbohydrate Research, T_, 299 (1968), und Greenberg et al., Carbohydrate Research,
3J5, 195 (1974), gebildet werden.
Die reduktive Alkylierung kann unter Verwendung eines Überschusses des Dialdehyds in einem gemischten wässerigen
polaren organischen Medium, wie Wasser-Acetonitril, im allgemeinen
bei einem pH-Wert von etwa 7 in Anwesenheit eines Reduktionsmittels, wie eines Alkalimetallcyanoborhydrids, z.B.
Natrium- oder Kaliumcyanoborhydrid, durchgeführt werden. Dies ist eine relativ leichte Reaktion, die üblicherweise in 1 h
•"33258K
oder weniger bei Raumtemperatur beendet werden kann. Die reduktive Alkylierung wird in den Beispielen erläutert und ist
auch in der vorher genannten US^PS 4 301 277 und in J.Medicinal
Chem. 25, S. 18-24 (1982), gezeigt.
Das Aufarbeiten des gemischten Reaktionsproduktes kann
gemäß jedem Verfahren erfeigen,: ,.das die gewünschte Isolierung
und Abtrennung bewirkt. SäureexH|raktion des Reaktionsproduktes
ist wirksam, um die säureextrahierbaren nichteyana-substituierten
Materialien von den säureunlöslichen cyajriosubstituierten
Materialien abzutrennen. Die resultierenden Paare an Materialien können dann durch verschiedene chromatographische
Methoden, wie präparative Schichtchromatographie, Säulenchromatographie oder präparative Hochleistungs-Fiussigchromatographie,
in die einzelnen Verbindungen getrennt werden.
Die 5-Iminoverbindungen' können leicht und direkt aus den isolierten
5-Oxoverbindungen unter Anwendung des im oberwähnten Artikel aus J.Medicinal Chem. 2A_, S. 669 (1981), geoffenbarten
Verfahrens hergestellt werden. Bei diesem Verfahren werden die 5-Oxomaterialien mit einem Überschuß an alkoholischem Ammo:^
niak bei niedrigen bis mäßigen Temperaturen, wie von -250C
bis +250C, während 1/2 bis etwa 100 h in Berührung gebracht.
Im Falle von 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-doxorubicin und
3'-Deamino-3l-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin ist es notwendig,
die Hydroxygruppe am 14-Kohlenstoffatom vor der Behandlung mit Ammoniak zu schützen. Es kann jede milde säurelabile
Schutzgruppe verwendet werden. Wegen ihrer weitverbreiteten Anwendung in der pharmazeutischen Chemie ist die
Methoxytritylgruppe eine bevorzugte Schutzgruppe. Die Tritylfunktionalität
kann eingeführt werden, indem 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-doxorubicin
oder 3'-Deamino-3'■«■ (3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin
mit überschüssigem p-Anisylchlordipheny!methan
bei Raumtemperatur oder dgl. behandelt wird. Nach Beendigung der Reaktion mit Ammoniak kann die 14-Hydroxylgruppe
durch Berührung mit Säure, wie Essigsäure oder
- 21 kalter wässeriger Trifluoressigsaure regeneriert werden.
Die vorliegende Erfindung sieht weiterhin Derivate und Analoga der oberwähnten 12 primären Verbindungen vor. Wie
in der allgemeinen Formel (II) gezeigt, können diese Derivate
eine oder mehrere der folgenden Modifikationen der primären Verbindungen umfassen.
a. Eine oder mehrere der in R vorhandenen Hydroxylgruppen können als Ester von organischen Säuren mit 2 bis 7 C-Atomen,
einschließlich Alkansäuren, Oxyalkansäuren, Hydroxyalkansäuren
und Benzoesäure, vorhanden sein. Diese Modifikation kann zu Gruppen R führen, wie in Tabelle II gezeigt.
Tabelle II
Säure Ester R
Essigsäure -CO-CH2-O-COCH3
-CH(OCOCH3J-CH2-O-COCH3
-CH(OCOCH3)-CH2OH
-CH(OCOCH3)-CH3
Propionsäure -CO-CH2-O-COC2H5
-CH(OCOC2H5)-CH2-O-COC2H5
-CH (OCOC2H5)-CH3
Glykolsäure -CO-CH2-O-COCH2OH
-CH(OCOCH2OH)-CH2-OCOCH2OH
-Ch(OCOCH0OH)-CH,
Benzoesäure -CO-CHn-0-COCcH1.
-CH(OCOC6H5)-
-CH(OCOC6H5)-CH3
komplexere Säuren, wie
HOOC-CH(OC2H5)2 -CO-CH2-O-COCH(OC2H5J2 etc.
Derartige Doxorubicinester (Arcamone et al., J.Medicinal
Chem. V7, 335 (1974); Maral et al., BE-PS 848 219 (1977 05 10)) können durch das oben beschriebene reduktive Alkylierungsverfahren
leicht in die entsprechenden Esterderivate der Verbindungen dieser Erfindung überführt werden.
b. Eine oder mehrere der in R vorhandenen Hydroxylgruppen
können als Äther, insbesondere als Alkyläther mit 1 bis 6 C-
Atomen oder Aryläther mit 6 oder 7 C-Atomen vorhanden sein. Repräsentative "Äther" R-Einheiten sind in Tabelle III gezeigt.
Äther R | -CO-CH2-OCH3 | |
Methyläther | -CIi(OH)-CH2-OCH3 | |
-CO-CH2-OC2H5 | ||
Äthyläther | -CH(OH)-CH2-OC2H5 | |
-CO-CH2OC4H9 | ||
Butylather | -CO-CH0-O-Cv-Hn- | |
Phenyläther |
-CH(OH)-CH2-OC6H5
Derartige 14-Äther von Doxorubicin wurden bereits beschrieben
(Masi et al., Il Farmaco, Ed.Sei,, 34_, 907 (1979))
und können als Ausgangsmaterialien bei der reduktiven Alkylierung der vorliegenden Erfindung Anwendung finden.
c. Die Substituenten am 4'-Kohlenstoffatom im "Zucker"-Ring
können modifiziert werden. Die 4'-O-Methylderivate (in der
Zuckereinheit) von Doxorubicin und Daunorubicin werden leicht erhalten (Cassinelli, J.Medicinal Chem. 2_2, 121 (1979)) und
in Verbindungen dieser Erfindung überführt. Andere bekannte strukturelle Änderungen in Stellung 4' der Zuckereinheit sind
die 4'-Deoxy-(kein OH) und 4'-Epi (OH) «-derivate von Doxorubicin
und Daunorubicin (Suarato et al. , Carbohydrate Res. 98/
el. (1981)), welche vielversprechende pharmazeutische Eigenschäften
zeigen. Diese Verbindungen werden durch das. reduktive
Alkylierungsverfahren in die entsprechenden Verbindungen der Erfindung leicht überführt.
d. Die 4-Demethoxyanaloga von Doxorubicin und Daunorubicin
(kein CH3O im Α-Ring des Aglykons) werden leicht erhalten
(Arcamone et al., Cancer Test Rpts., 6_0, 829 (1976); Arcamone
.et al., DE-PS 2 652 391 (1977 05 26)) und in Verbindungen dieser Erfindungen überführt.
0
Il
Il
e. Carbonylgruppen (-C-) in den R-Einheiten von Daunorubicin
und Doxorubicin können leicht gemäß üblichen Methoden zum
- 23 Überführen von Ketonen in Oxime, Hydrazone und andere Ket-
N-
imine in (-C-) überführt werden. In Tabelle IV sind repräsentative
R Einheiten von Ketiminen angegeben.
T a b e 1 1 e IV
-C(NOH)-CH2OH -C(NOCH3)-CH3
-C(NNHCONH2)CH2OH)
-C(NOCH3)-CH2OH
Ketimin R -C(NOH)-CH3
-C (NNHCOC6H5) -CH2OH -C (NNHCOC6H5) -CH3
-C(NNHCONH2)-CH3 und dgl.
Diese 13-Ketimin-R-Materialien können durch das oben
beschriebene reduktive Alkylierungsverfahren leicht in Verbindungen dieser Erfindung überführt werden.
f. Die R-Einheit kann vereinfacht werden, um die Carbonylgruppe zu entfernen und einfache Hydroxyl-R-Einheiten zu ergeben,
wie in Tabelle V gezeigt.
- OH
Vereinfachte R -CH2OH -C2H4OH
Diese Daunorubicin- und Doxorubicinmaterialien sind in
Penco et al., DE-PS 2 757 057 (1978 07 07) und Penco et al., J.Antibiotics, ^0, 764 (1977)) gezeigt und werden durch reduktive
Alkylierung in Verbindungen dieser Erfindung überführt.
g. 2-Cyanopiperidin (Z = CH2) und 2-Cyano-4-methoxypiperidin
% = CHOCH3 (Formel II). Die Piperidinderivate von Daunorubicin
und Doxorubicin sind in US-PSen beschrieben
US-PS 4 202 967 (1980 05 13)
OCH3 US-PS 4 314 054 (1982 02 02)
Die entsprechenden 2-Cyano-1-piperidinyIderivate können
durch Überführen der obigen Verbindungen mit m-Chlorperbenzoesäure
in Dichlormethanlösung in die N-0xiüe und Umlagerung
der N-Oxide mit Trifluoracetanhydrid in Anwesenheit von Cyanidion
(Polonovski-Potier-Husson) synthetisiert werden.
Z = -CH2- oder CHOCH3 -
Wenn das reduktive Alkylierungsverfahren dieser Erf in·^
dung an Daunorubicin ausgeführt wird, mit der Ausnahme, daß
272J-Thiobisacetaldehyd (O=CHCH2SCH2CH=O; Carbohydrate Res.
110, 195 (1982)) anstelle von 2,2'-Oxybisacetaldehyd verwendet
wird, und der pH-Wert schwach sauer ist (pH 6 anstelle von 7,2), wird das Thiomorpholinderivat (A = H) (Formel I)
von Daunorubicin erhalten. Dieses Produkt ist gegen Mäuseleukämie P388 (T/C = 169 %) so aktiv wie Doxorubicin (T/C =
160 %), obwohl eine höhere Dosis erforderlich ist (50 mg/kg
anstelle von 8 mg/kg). Ähnlich wird das Thiomorpholinderivat
von Doxorubicin gebildet, wenn bei dieser Reaktion Doxorubicin verwendet wird.
Die neutrale Produktfraktion von diesen Reaktionen, die nach Extraktion mit wässeriger Säure zur Entfernung des Thiomorpholinderivats
als wasserlösliches Säuresalz in der organischen Schicht verbleibt, enthält die entsprechenden 3-Cyano-i-thio-4-morpholinylderivate
(A=CN) von Daunorubicin und Doxorubicin.
Alle oben angeführten Offenbarungen von Methoden der Derivatbildung sind hier für Bezugszwecke angegeben.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne daß diese hierauf beschränkt sein soll.
Beispiel 1: Herstellung, Isolierung und Identifizierung von 3'-Deamino-31-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin
Ä. Gemäß dem Verfahren zum Herstellen von 3'-Deamino-3'-morpholinodaunorubicin'-hydrobromid,
gezeigt in Mosher et al., J.Medicinal Chem. .25, S. 18-24 (1982)), wurde ein rohes
Reaktionsprodukt enthaltend 3 ' -Deamino-3 '- (4"-niorpholinyl) daunorubicin,
3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin,
3'-Deamino-31-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin
und 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin
hergestellt. (Dieser Artikel ist für Bezugszwecke genannt.) Das Rohmaterial wurde mit CHCl3 extrahiert, wie dort
angegeben, um die vier primären Produkte in die CHCl3~Phase
zu entfernen. Erschöpfende Extraktion der CHC13-Phase mit
0,01n HCl entfernte die beiden basischen Morpholinprodukte,
wie im Bezugsartikel beschrieben. Das neutrale produktreiche CHCl3 wurde mit NaHCO^-LÖsung gewaschen, getrocknet und eingedampft.
Proben wurden in 4:1 CHCl3.CH3OH gelöst und auf eine
Waters Radial-Pak C-18-HPLC-Säule aufgebracht und mit 2 ml/
min eines 65:35 0,05M pH4 Citratpuffer:CH3CN-Eluierungsmittels
eluiert. Ein Material (gewöhnlich 19 bis 24 % der Gesamtmasse) eluierte bei 6,1 - 6,8 min, während ein anderes Material
(gewöhnlich 26 bis 27 %) bei 11,9 min eluierte.Der
Nachweis erfolgte durch UV bei 254 nm. Wie sich zeigte, war das 6/1 - 6,8 min-Material 3'-Deamino-3' -(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin
und das 11,9 min-Material 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin.
B. In größerem Maßstab wurden 5,41 g festes Nebenprodukt in 500 ml 9:1 CHCl3-CH3OH gelöst. Diese Lösung wurde dreimal
mit je 100 ml 0,01n HCl, einmal mit 100 ml H3O und einmal
mit 100 ml verdünntem NaHCO3 gewaschen. Die organische Phase
wurde getrocknet, zur Trockene eingedampft und der Rückstand im Vakuum bei 13,30 Pa und Raumtemperatur getrocknet, wobei
5,10 g glasartiger Rückstand erhalten wurden. Die wässerige Phase wurde auch zurückgehalten.
c. 5,09 g des glasartigen Rückstandes von B. wurden in 50 ml
4:1 CH2Cl-CH3OH gelöst. Die Lösung wurde gerührt, wobei
30 ml CH3CN tropfenweise zugegeben wurden. Die sich ergebende
trübe Lösung wurde zur Trockene eingedampft, wobei ein halbfester Rückstand erhalten wurde, der mit 200 ml CH3CN im
Dunkeln zerrieben wurde. Der unlösliche Feststoff wurde gesammelt und ein zweites Mal mit 100 ml CH3CN zerrieben. Die flüssigen
Phasen der beiden Zerreibungen enthielten das gewünschte Produkt. Sie wurden eingedampft, wobei 2,23 g eines halbfesten
Rückstandes erhalten wurden.
D. Der halbfeste Rückstand von C. wurde in 5 ml CH-Cl2 gelöst
und auf eine 3,1 cm o.d. χ 59 cm Säule von mit CH3Cl
gewaschenem 200-325 mesh Mallinckrodt Silic AR CC-7-Silikagel
aufgebracht. Die Säule wurde mit 500 ml CH2Cl2 und dann mit
99:1 1500 ml; 98:2 1000 ml; 97:3 1500 ml; und 90:10 500 ml CH2Cl2^-CH3OH eluiert. Nach Sammeln (10 ml-Fraktionen, durch
TLC beobachtet) von 2550 ml Anfangseluat wurde eine 190 ml-Fraktion
eingedampft, wobei 0,48 g Produkt erhalten wurden. Die primäre Komponente wurde durch vergleichende HPLC und
TLC als identisch mit einem Material bestimmt, welches sich später als 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin
erwies.
E. Eine 0,35 g-Probe des Materials von D. wurde weiter zuerst im Dunkeln auf fünf 2 mm χ 20 χ 20 cm-Silikagelplatten
mit zwei CH2Cl2-CH3OH 29:1-Entwicklungen gereinigt. Eine
Mittelbande enthaltend 65 % der aufgebrachten Probenmasse wurde herausgeschnitten, eluiert, filtriert und zur Trockene
eingedampft.
F. Das Produkt von E, zusammen mit anderen äquivalent gereinigten
Materialien, die aus angrenzenden chromatographysehen
Zonen gewonnen worden waren (0,18 g), wurde einer Endreinigung auf einer 1,1 cm o.d. χ 27 cm Säule von 200-400
mesh-Silikagel unterworfen. Die Säule wurde mit 80:20
30 ml; 60:40 30 ml; 40:60 30 ml; 20:80 30 ml CH2Cl2AtOAc
und dann 175 ml ÄtOAc eluiert. Nach Sammeln (2 ml-Fraktionen, durch TLC beobachtet) von 162 ml Anfangseluat wurde eine 88 ml-
Fraktion gesammelt und eingedampft, wobei 0,15 g Produkt
erhalten wurden.
Elementaranalyse dieses reinen Materials bestätigte, daß
die Struktur jene von 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin
war, wie es auch bei 360 MHz NMR, UV, IR und Massespektroskopie der Fall war.
Das Vorliegen dieses Produktes als eine Diastereoisomerenmischung
wurde durch HPLC und 360 MHz NMR-Analyse gezeigt.
HPLC-Analyse auf einer Waters Radial-Pak C-18-Säule mit
0,05M pH 4 Citratpuffer-CH3CN (60:40) mit 2 ml/min zeigte
zwei eng nebeneinander befindliche Peaks (bei 9,6 min und 10,2 min) im Verhältnis von 53:44. Das 360 MHz NMR-Spektrum
dieses Materials zeigte zwei Resonanzen für die 6-OH-, 11-QH-, 1-H-, 2-H-, 3-H-, 1'-H-, 7-H-, 9-OH-, 10A-H, "H-H3-
und 6-H3"Protonen.
360 MHz NMR CDCI3 <f 13,99, 13,98 (2s, 6-OH),
13,25, 13,24 (2s, 11-OH), 8,02, 8,00 (2d, 1-H), 7,79,
7,77 (2t, 2-H), 7,40, 7,38 (2d, 3-H), 5,59, 5,56 (2d,
I1-H), S,29, 5,26 (2bs, 7-H), 4,47*, 4,34* (2s, 9-OK),
4,08 (s, OCH3), 3,97-4,07 (m, 2" B-H, 5'-H), 3,92 (t,
J=12Hz 3"-H), 3,74 (m, 2"A-H), 6"B-H), 3,68 (bs, 41H),
3,58 (t, J=12Hz, 6"A-H), 3,20 (d, J=19Hz, lOB-H),
2,91, 2,90 (2d, J=19Hz, 10A-H) 2,75-2,95 (m, 3'-H),
2,68 (m, 5"-H2), 2,43, 2,42 (2s, 14-H3), 2,35 (m, 8B-H),
2,13 (m, 8A-H), lr70-2r0 (m, 2'-H2), 1,86* (s, 4'-OH,
H2O), 1,37, 1,36 (2d, J=6.4Hz), 6-H3)
* austauschbar mit D-ö
Massespektrum:
[als die Trimethylsilyl (TMS)-Derivate] , m/e 910
CM(TMS)4], 895 CM(TMS)4-Me], 883 CM(TMS)4-HCN], 838
CM(TMS)3], 823 [M(TMS)3-Me], 811 CM(TMS)3-HCN], MS bei
70 ev. zeigte ein Basenpeak (HCN) bei m/e 27.
Beispiel 2: Isolierung von 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholiny1)-13-dihydrodaunorub
ic in
In Beispiel 1 , Teil D., wurde eine Mischung von 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin
und 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin
chromatographiert und eine Reihe von Fraktionen genommen. Nach Sammeln von 34.60 ml Eluens wurde eine 430 ml-Fraktion enthaltend
12,5 % des anfänglich beladenen Materials im wesentlichen als einzige Komponente gesammelt und eingedampft. Die
Verbindung dieser Fraktion wurde durch HPLC als identisch mit einem Material bestimmt, das vorher durch NMR und Massespektroskopie
als 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin
charakterisiert worden war. Dieses Material konnte im wesentlichen durch die in Beispiel 1, Teil E. und
F., gezeigten Verfahren gereinigt werden, wobei im wesentlichen reines 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin
erhalten wurde.
Beispiel 3: Isolierung von 3'-Deamino-3'-^"-morpholinyl)
-daunorubicin und 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorub
ic in
In Beispiel 1, Teil A. und B., wurde die 0,01n HCl-Phase
enthaltend 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-daunorubicin und
3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin isoliert.
Diese wässerige Phase enthielt etwa 40 % des beladenen Materials. Diese wässerige Phase wurde dann unter Verwendung
des in J.Medicinal Chem. ^5 (oben erwähnt) gezeigten Verfahrens
aufgearbeitet, wobei 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-daunorubicin
und 3' -Deamino-3'- (4 "-morpholinyl) "-13-dihydrodaunorubicin
als getrennte isolierte Verbindungen erhalten wurden.
Beispiel 4: Herstellung und Isolierung von 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin
und 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin
A. Bei einer Reaktion analog der in dem Artikel in J.Medicinal
Chem. 2J5, gezeigten wurden zu einer gerührten Lösung
von 6,25 g (60,0 mMol) 1,4-Anhydroerythrit
- 29 -OH OH
in 75 ml H3O, im Wasserbad auf 15 bis 200C ge-
O S
kühlt, 6,42 g (30,0 mMol) Natriummetaperjodat zugegeben. Die resultierende klare Lösung wurde 17h bei Raumtemperatur gerührt.
Der pH-Wert der Lösung wurde mit NaHCO3 von 4,0 auf 7,3 eingestellt und dann unter Rühren mit 75 ml CH3CN verdünnt.
Es bildete sich ein Niederschlag. Die Mischung wurde gerührt und 0,126 g (2,0 mMol) NaBH3CN in 5 ml 1:1 (Vol.)
CH3CN-H2O wurden zugesetzt. Zu dieser Mischung wurden danach
1,16 g (2,0 mMol) Doxorubicinhydrochlorid in 30 ml 1:1
CH3CN-H3O zugegeben. Nach 10 min wurde die Reaktionsmischung
mit 50 ml verdünntem NaHCO3 verdünnt und dreimal mit 50 ml-Portionen
CHCl3 extrahiert. Dieser rohe Extrakt enthielt 3'-Deamino-3I-(4"-morpholinyl)-doxorubicin,
3'-Deamino-3 '- (411-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin,
3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin
und 3'*-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin.
Die vereinigten Extrakte wurden fünfmal mit je 25 ml 0,1n Essigsäure und dann mit H3O
extrahiert und mit verdünntem NaHCO3 und gesättigtem wässerigen
NaCl gewaschen. Die saure wässerige Phase wurde zurückgehalten. Die Chloroformphase wurde über NaSO4 getrocknet,
durch Celite (Markenname)-Diatomeenerde filtriert und konzentriert, wobei ein Rückstand erhalten wurde. Dieser Rückstand
wurde in 25 ml CHCl3 gelöst und das Lösungsmittel unter Vakuum
bei Raumtemperatur wieder abgedampft. Dabei wurden 0,518 g (40 %) eines dunkelroten geschäumten Glases erhalten.
B. Eine Probe des geschäumten Glases von A. wurde in CH3CN
gelöst und in eine Waters Radial-Pak C-18 HPLC-Säule eingespritzt
und mit pH 4,0 0,05 M Citratpuffer-CH3CN 55:45 mit
2 ml/min eluiert. Das Eluieren von Verbindungen wurde bei 254 nm festgestellt. Bei 2,3 min erhielt man ein Material in
13 %iger Ausbeute (bezogen auf die Einspritzmischung), das als 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin
identifiziert wurde, und bei 3,8 min erhielt man in 69 %-
iger Ausbeute 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin.
Andere ähnliche vereinigte Produkte wurden erhalten und durch HPLC getrennt.
C. Das Isolieren von 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyI)-doxorubicin
und 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin
wurde anschließend wie folgt wiederholt: Eine 0,424 g-Probe des geschäumten Glases von A. wurde
in 1/5 ml CHpCIp gelöst und auf eine 1,5 χ 35/5 cm Säule von
mit CH2Cl2 gewaschenem 200-400 mesh Bio-Sil A-Silikagel aufgebracht.
Die Säule wurde mit 50 ml CH2Cl2 und dann 99:1 150 ml;
98:2 150 ml; 97:3 300 ml; 9-5:5 100 ml und 90:10 300 ml CH2Cl2-CH3OH
eluiert. Nach Sammeln von 445 ml des Anfangseluats wurde eine 80 ml-Fraktion eingedampft, wobei 0,217 g Produkt erhalten
wurden. Dieses Material wurde mit 0,039 g gereinigtem Produkt aus einer früheren Herstellung kombiniert und die Mischung
in 2 ml CH2Cl2 gelöst, mit 10 ml CH3OH verdünnt und zur Trockene
eingedampft. Das Zerreiben dieses Rückstandes mit 5 ml CH3OH
ergab 0,218 g 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin.
HPLC und 400 MHz NMR-Analyse zeigten, daß dieses Produkt
eine Diastereoisomerenmischung war. HPLC-Analyse auf einer Waters Radial-Pak C-18-Säule.mit 0,05 M pH 4 Citratpuffer-CH3CN
(65:35) mit 2 ml/min zeigte zwei eng nebeneinander befindliche Peaks (bei 14,4 min und 15,7 min) im Verhältnis von 58:39.
Das 400 MHz-Spektrum dieses Materials zeigte zwei Resonanzen für die 1-H-, 2-H-, 3-H-, 1'-H-, 7-H-, 14-H2", 9-OH-, OCH3-,
10A-H- und 6'-H3-1PrOtonen.
400 MHz NMR CDCl3 δ 14;02 (s, 6-OH), 13,26
(s, 11-OH), 8,05, 8,04, (2d, 1-H), 7,80, 7,79 (2t, 2-H),
7,41, 7,40 (2d, 3-H), 5,61, 5,57 (2d, l'-H), 5.34,
5,30 (2m, 7-H), 4,79, 4,78 (2s, 14-H2), 4,54, 4,42
(2s, 9-OH), 4,11, 4,10 (2s, OCH3), 4,05 (m, 5'-H),
3,97 (m, 211B-H, 3"-H, 6"B-H), 3,71 (m, 4'-H, 6'1A-H),
- 31 -
3,58 (t, 2"A-H), 3,30 (d, J = 19 Hz, 10B-H), 3,07, 3,06 (2d, 10A-H) , 3,03 (m, 3'-H), 2,69 (m, 5"-H2),
2,38 (m, 8B-H), 2,22 (m, 8A-H), 1,84 (m, 2'-H2), lr61
(s, H2O), 1,40, 1,39 (2d, J - 6.5 Hz, 6'-H3).
, UV-Vis (CH3OH) max 234 nm (ε 40 100), 252
(27 700), 289 (9 420), 478 (13 000), 495 (12 900), 530
(7 190). Mas se spectrum !als das Trimethylsilyl (TMS)-•Dsrivat]
, m/e 899 M(TMS)4-HCN.
CHN
.: Ber.für: · C33H34N2O12^H3O 56,97 5r68 4,15
gefunden: .. 57,07 5,3 7 4,17
Weiteres Eluieren der obigen Säule ergab 0,041 g 3'- Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin.
ÜV-Vis (CH3OH) max 234 nm (£37 400), 252 (28 000), 289
(9390), 475 (12 700), 496 (12 800), 530 (7410). Massespektrum [als das Trimethylsilyl (TMS)-Derivat], m/e
M (TMS)5-CH3, 973 M (TMS)5-HCN.
Γ ■:: ■ CHN
Γ ■:: ■ CHN
Ber, für C 32H36N2O12*1~1/2 H2° 57/57 5'89 4/20
gefunden: 57,35 5,94 3,82
Beispiel 5; Isolierung von 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyD-doxorubicin
und 3'-Deamino-31-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin
A. Die saure wässerige Phase, die gemäß A. von Beispiel 4 erhalten worden war, wurde mit NaHCO3 basisch gemacht und
mit CHCl3 extrahiert. Die CHCl3-PtLaSe wurde mit gesättigtem
NaCl gewaschen, über Na2SO4 getrocknet, durch Celite (Markenname)
filtriert, konzentriert und getrocknet, wobei 0,828 g eines roten Schaumes erhalten wurden, von dem durch HPLC,
90 MHz NMR, 300 MHz NMR, UV-Vis-Spektroskopie und Massespektroskopie
gezeigt wurde, daß er zwei primäre Komponenten, 3'-Deamino-31-(4"-morpholinyD-doxorubicin und 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin
enthielt.
B. Eine Ansammlung von 0,98 g des geschäumten Glases,
wie es in Teil A. hergestellt worden war, wurde zubereitet.
Dieses Material wurde in 3 ml CH2Cl2 gelöst und auf einer
2,2 χ 33 cm-Silikagelsäule chromatographiert. Die Säule
wurde mit 50 ml CH2Cl3 und dann 99:1 300 ml, 98:2 300 ml,
97:3 900 ml und 90:10 700 ml CH2Cl2-CH3OH eluiert. Nach
Sammeln von anfänglichen 1170 ml Eluens wurde eine 490
ml-Fraktion isoliert und eingedampft, wobei ein Rückstand erhalten wurde. Der Rückstand enthielt 45 % der beladenen
Probe und durch HPLC war ersichtlich, daß es sich um im wesentlichen
reines (99+ %) 3J-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-doxorubicin
handelte.
90 MHz CJMR CDCI3 δ 13,88 (s, 6-OH), 13,07
(s, 11-OH), 7,90 (d, J = 8 Hz, 1-H), 7,72 (t, J =
8 Hz, 2-H), 7,38 (d, J - 8 Hz, 3-H), 5,51 (bs, l'-H),
5,20 (bs, 7-H), 4,75 (s, 14-H2), 4,68 (s, .9-0H), 4,07
(s, OCH3), 3,98 (m, 5'-H), 3,67 (m, 4'-H, 2"-H2, 6"-H2),
3,09 (d, J = 19 Hz, lOB-H), 2,83 (d, J = 19 Hz,
1 OA-H), 2,80-3,20 (m, 3'-H), 2,50-3,00 (bs,- 4'-OH, 14-OH$|-:
1,95-2,65 (m, 8-H2, 3"-H2, 5"-H2), l,to (m, 2'-H2),
1,38 (d, J = 6.5 Hz, 6'-H3). Massespektrum [als
die T.rimethylsilyl (TMS>- Derivate] , m/e 973
M(TMS)5, 901 M(TMS)4-.
Die freie Base wurde in H2O suspendiert und mit
0,1n HCl auf pH 4,4 angesäuert. Die resultierende Lösung wurde gefriergetrocknet und das Produkt in CH3OH gelöst
und mit 10 Volumsteilen Äther ausgefällt, wobei das Hydrochlorid erhalten wurde.
Ber. für gefunden:
UV-Vis (CH3OH) max 234 ran (ε 39 000), 252 (26 300),
290 (8.990), 480 (12-600), 495 (12 500), 530 (6 700).
C | 5 | t | H | 5 | Cl" | 2 | ί | N |
54, | 5 | t | 88 | 4 | ,11 | 2 | t | 04 |
54, | 3 5 | ,78 | 00 | |||||
,27 | ||||||||
,08 | ||||||||
Es wurde eine 190 ml-Fraktion und danach eine 160 ml-Fraktion
genommen. Diese letztere Fraktion wurde eingedampft und es wurde gefunden, daß sie 19,5 % des beladenen Materials
als 97 %ig reines 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin
enthielt.
300 MHz NMR CDCI3 δ 13.98, 13,96 (2s, 6-OH),
13,34, 13,32 (2s, 11-OH), 8,03 (d, 1-H), 7,79 (t,
2-H), 7,40 (d, 3-H), 5,56 (bs, l'-H), 5,29 (bs, 7-H),
4,64, 4,59 (2s, 9-QH) , 4,09 (s, OCH3), 4,03 (ία, 5'-H),
3,82-4,05 (m, 4''-H, 13-H) , 3,68 (m, 2"-H2, 6"-H2,
14B-H), 3,54 (bs, 14A-H), 3,30 (m, lOB-H), 2,98 (bs,
OH), 2,87 (bs, OH), 2,77 (m," 10A-H, 3'-H), 2,30-2,70
(m, 8B-H, 3"-H2, 5"-H2), 1,99 (m, 8A-H), 1,78 (m, 21-H2),
1,41 (d, 6'-H3). Massespektrum [als das
Trimethylsilyl (TMS)-D'.erivat ] . m/e 975 M(TMS)5,
Beispiel 6: Herstellung von 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-5-iminodoxorubicin
A. Zu einer Lösung von 0,396 g 37-Deamino-3'-(4"-morpholi-^
nyl)-doxorubicin, hergestellt wie in Beispiel 5 gezeigt, in 5 ml trockenem Pyridin wurden 0,990 g p-Anisylchlordiphenylmethan
zugesetzt. Die Mischung wurde im Dunkeln etwa 2 Tage lang bei Raumtemperatur reagieren gelassen. Die Lösung wurde
in Eiswasser gekühlt und 0,5 ml CH3OH wurden zugesetzt. Die
Mischung wurde 2 h gerührt und zu 50 ml verdünntem NaHCO3
zugesetzt und mit CHpCl2 extrahiert. Die Extrakte·'wurden konzentriert,
wobei ein gummiartiger Rückstand erhalten wurde, der in Toluol gelöst, konzentriert, in CH2Cl2 gelöst und
durch langsames Zusetzen von Petroläther (35-600C) ausgefällt
wurde. Dieser Niederschlag wurde gewonnen, in CH„C1„ wieder
gelöst und mit 2:1 Petroläther:Diäthyläther aus'gefällt, wobei
14-0-p-Anisyldiphenylmethyl-3r-deamino-3't- (4 "-morpholinyl) doxorubicin
(III) als amorpher Feststoff in 94 %iger Ausbeute erhalten -wurde.
CO-CH2O-C
-OH
■OCHi
(III)
Dieses Material wurde durch 90 MHz NMR in CDCl3 identifiziert.
B. Eine Lösung von 0,532 g ^-O-p-Anisyldiphenylmethyl^-S'-deamino-3'-(4"-morpholinyl)-doxorubicin
in 10 ml CH3Cl2 wurde zu 30 ml CH3OH, mit Ammoniak gesättigt, bei 00C zugesetzt.
Die Mischung wurde 1 h bei 00C gerührt und dann 27 h bei 30C
stehen gelassen. Das Lösungsmittel im Reaktionsprodukt, wurde abgedampft. Der Rückstand wurde in 4:1 CH2Cl2-CH3OH gelöst
und konzentriert. Dies wurde zweimal wiederholt und der Feststoff in CH3Cl2 gelöst, durch Celite (Markenname) filtriert,
konzentriert, in 1:2 CH2Cl2-CH3OH gelöst, wieder konzentriert
und getrocknet, wobei 0,52 g (97 %) eines violetten Rückstandes erhalten wurden.
C. Der Rückstand von B. wurde in 2 ml CH3Cl2 gelöst und
auf eine 1,5 χ 40 cm Silikagelsäule aufgebracht und mit 50 ml
CH2Cl2 und dann 99:1 150 ml; 98:2 150 ml; 97:3 500 ml; 95:5
100 ml; 93:7 100 ml und 90:10 200 ml CH2Cl2-CH3OH eluiert. Nach 565 ml
Eluens wurde eine 335 ml-Praktion abgetrennt, filtriert und
eingedampft, die 59,9 % der aufgebrachten Probe als einziges
Material enthielt. Dieses Material wurde durch 90 MHz NMR als 14-O-p-Anisyldiphenylmethyl-3'-deamino-B'-(4"-morpholinyl)-5-iminodoxorubicin
identifiziert.
D. Eine 0,341 g-Probe des Produktes von C. wurde in 20 ml
80 %iger Essigsäure gelöst und die Lösung im Dunkeln 7 h gerührt. Die Lösung wurde dann mit 50 ml Wasser verdünnt und dreimal
mit CHCl-. extrahiert. Die wässerige Phase enthielt das gewünschte
Produkt und wurde im Dunkeln gefriergetrocknet, wobei 0,294 g Feststoff erhalten wurden. Der Feststoff wurde in
0,1n Essigsäure gelöst. Die Lösung wurde mit CHCl3 gewaschen,
mit NaHCO3 basisch gemacht und mit CHCl3 extrahiert. Das gewünschte
Produkt ging in die organische Phase, die gewaschen, getrocknet, filtriert und konzentriert wurde, wobei ein Rückstand
erhalten wurde. Dieser Rückstand wurde in 1:10 CHCl3-CH3OH
gelöst, konzentriert und getrocknet, wobei 0,228 g 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-5-iminodoxorubicin erhalten
wurden. Die Identität dieses Materials wurde durch 300 MHz NMR und Elementaranalyse bestätigt.
Beispiel 7: Herstellung des Säureadditionssalzes Das freie Basenprodukt von Beispiel 6 wurde in 20 ml
Wasser suspendiert. Die Mischung wurde gerührt und 3,2 ml 0,1η
HCl wurden langsam zugesetzt, um einen pH von 4,5 zu ergeben. Der suspendierte Feststoff wurde allmählich gelöst. Die Lösung
wurde im Dunkeln gefriergetrocknet, wobei das Säureadditionssalz 3'-Deamino-3'~(4"-morpholiny1)-5-iminodoxorubicinhydrochlorid
in 97+ %iger Reinheit (HPLC Analyse) erhalten wurde.
C H Cl" N
Ber. für C01H0CN0O41.HCl.2Ho0 54,35 6,03 5,17 4,09
gefunden: 54,20 5,96 4,33 4,03
Beispiel 8: Herstellung und Isolierung von 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-5-imino-i3-dihydrodoxorubicin
A. Eine Lösung von 0,186 g 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin,
hergestellt wie in Beispiel 5, in 6 ml 1:1 CH2Cl2-CH3OH wurde zu 20 ml CH3OH, mit Ammoniak gesättigt,
bei O0C zugesetzt. Die Mischung wurde 1 h gerührt und dann
etwa 27 h bei 30C gelagert und konzentriert und das verbliebene
Produkt wurde in 4:1 CH2Cl2-CH3OH gelöst und dreimal konzentriert,
um Ammoniak vollständig zu entfernen. Der resultierende Rückstand wurde durch prärative Dünnschichtchromatographie
auf 2 mm χ 20 cm χ 20 cm-Silikagelplatten unter Anwendung von
9:1 CHC13-CH3OH-Entwicklung gereinigt. Banden, die im wesentlichen
reines 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-5-imino-13-dihydrodoxorubicin
enthielten, wurden abgetrennt, eluiert und das Eluens getrocknet, wobei 0,139 g freies Basenprodukt erhalten
wurden, das durch 300 MHz NMR identifiziert wurde.
B. Die freie Base von A. wurde durch das Verfahren von Beispiel 7 in das Hydrochlorid überführt. Bei HPLC-Analyse erwies
sich das Hydrochlorid als zu 97 bis 98 % rein. CH Cl" N
Ber. für C31H33N2O11.HCl.2H2O 54,19 6,31 5,16 4,08
gefunden: 54,17 5,95 4,88 3,87
Beispiel 9: Herstellung von 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-5-iminodaunorubicin
Eine Lösung von 0,031 g 3/-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin
in 1,0 ml CH2Cl3 wurde zu 5 ml mit
Ammoniak gesättigtem Methanol bei 00C zugesetzt. Die Mischung
wurde 30 min gerührt und dann 45 h bei 3°C gelagert. Das Produkt dieser Reaktion wurde zur Trockene eingedampft, wobei ein
Rückstand erhalten wurde, der in 5 ml 19:1 CHCl3-CH3OH gelöst
und eingeengt wurde. Dieser Schritt wurde wiederholt. Der Rückstand wurde in CHC 1-,-CH-,OH gelöst und auf eine 2 mm χ 20 cm χ
20 cm-Silikagelplatte aufgebracht und unter Verwendung von 9:1
CHCl3-CH3OH entwickelt. Die Hauptbande wurde eluiert und analysiert.
Massespektroskopie bestätigte, daß die Verbindung 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-5-iminodaunorubicin
war.
Beispiel 10: Das Verfahren von Beispiel 6 wurde wiederholt, wobei 3'-Deamino-3'- (3"-cyano-4"-morpholinyl) -doxorubicin,
erhalten wie in Beispiel 4 beschrieben, als Zufuhrmaterial anstelle von 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-doxorubicin ver-
wendet wurde. Die Sequenz Schützen - Aminieren - Entfernung von Schutzgruppen - Isolierung von Beispiel 6 wird dazu verwendet,
3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-5-iminodoxorubicin
als Endprodukt zu erhalten.
Im einzelnen erfolgte diese Herstellung wie folgt:
Im einzelnen erfolgte diese Herstellung wie folgt:
A. Zu einer Lösung von 0,241 g 3'-Deamino--3'~ (3"-cyano~4"-morpholinyl)-doxorubicin,
hergestellt wie in Beispiel 4 beschrieben, in 4 ml trockenem Pyridin wurden 0,587 g p-Anisylchlordiphenylmethan
zugesetzt. Die Lösung wurde im Dunkeln 44 h bei Raumtemperatur gerührt. Die Reaktionsmischung wurde
gekühlt, mit 0,5 ml CH3OH verdünnt, bei Raumtemperatur 3 h gerührt
und dann zu 50 ml verdünntem NaHCO3 zugesetzt und mit
CH2Cl- extrahiert. Die Extrakte wurden konzentriert, der Rückstand
in 3 ml CH3Cl2 gelöst und durch langsames Zugeben von
40 ml Diäthylather ausgefällt, wobei 0,333 g (97 %) 14-O-p-AnisyIdiphenylmethy1-3'-deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholiny1)-doxorubicin
erhalten wurden.
90 MHz NMR CDCl3 δ 13,84 (s, 6-OH), 12,99 (s, 11-OH),
7,82 (d, 1-H), 6,70-7.75. (m, 2-H, 3-H, Trityl-aryl),
5,42 (bs, I1-H), 5,08 (bs, 7-H), 4,45 (bs, 2, 14-H2),
4,19 (s, 9-OH), 4,00 (s, OCH3), 3,79 (s, OCH3), 3,30-4,15.
(m, 4'-H, 5'-H, 2"-H2, "3"-H, 6"-H2), 1,60-3,10 (m,
2'-H2, 8-H2, 5"-H2, 10-H2, 3'-H)", 1,13 (d, 6'-H3).
B. Eine Lösung von 0,369 g 14-O-p-Anisyldiphenylmethyl-3'-deamino-3/-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin
in 8 ml CH2Cl2
wurde zu 25 ml CH3OH, mit Ammoniak gesättigt, bei 00C zugesetzt.
Die Mischung wurde 1 h bei O0C gerührt und dann 26 h bei 3°C
stehen gelassen. Die Reaktionsmischung wurde eingedampft, um Ammoniak vollständig zu entfernen, und es wurden 0,376 g
eines violetten Rückstandes erhalten.
C. Der Rückstand von B.. in 1,5 ml CH2Cl2 wurde auf eine 1,5 χ
28 cm (200-400 mesh)-Silikagelsäule aufgebracht und mit 50 ml
Cl2 und dann 99:1 200 ml; 98:2 300 ml; 97:3 100 ml; 95:5
100 ml und 90:10 200 ml CH2Cl2-CH3OH eluiert. Nach Sammeln
von 360 ml Anfangseluat wurde eine 125 ml-Fraktion eingedampft,
wobei O7203 g ^-O-p-Anisyldiphenylmethyl-S'-deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-5-iminodoxorubicin
erhalten wurden.
D. Eine 0,158 g-Probe des Rückstandes von C. wurde auf 00C gekühlt
und in 8 ml eiskalter 50 %iger Trifluoressigsäure gelöst. Die Lösung wurde 2 min bei O0C gerührt und dann in 100 ml Eiswasser
gegossen. Die wässerige Mischung wurde viermal mit je 10 ml CHCl3 extrahiert und die vereinigten Extrakte wurden mit
verdünntem NaHCO3 und H3O gewaschen, über Na3SO4 getrocknet,
durch Celite (Markenname) filtriert und eingedampft. Der Rückstand wurde in 3 ml 4:1 CHCIo-CH3OH gelöst? die Lösung wurde gerührt
und 25 ml Äther wurden tropfenweise zugesetzt. Der resultierende Niederschlag wurde gesammelt, wobei 0,093 g 3'-Deamino-3-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-5-iminodoxorubicin
erhalten wurden.
HPLC- und 300 MHz NMR-Analyse zeigten, daß dieses Material
eine Diastereoisomerenmischung war. HPLC-Analyse auf einer
Waters Radial-Pak C-18-Säule mit 0,05 M pH 4 Citratpuffer-CHgOH
(40:60) zeigte Peaks bei 18,4 min und 25,0 min im Verhältnis
von 69:31. Das 300 MHz-Spektrum dieses Produktes zeigte zwei Resonanzen für die 1-H-, 2-H-, 3-H-, T'-H-, 7-H-, 14-H2-,
9-OH-, OCH3-, 1OA-H- und 6'-H3~Protonen.
300 MHz NMR CDCl3 δ 15,61 (s, 11-OH), 13,74
(d, 6-OH), 9,27 (d, NH), 8,21, 8,19 (2d, 1-H)., 7,73,
7,72 (2t, 2-H), 7,33, 7,32 (2d, 3.-H), 5,77, 5,72 (2d,
l'-H), 5,41, 5,38 (2m, 7-H), 4,79, 4,77 (2s, 14-H2),
4,72, 4,66 (2s, 9-OH), 4,15, 4,14 (2s, OCH3), 4,04 (m,
5'-H), 3,97 (in, 3"-H, 2"B-H), 3,75 (m, 6"-H3, 4'-H),
3,59 (m, 2"A-H), 3,23 (d, lOB-H), 3,03 (m, 10A-H,
3'-H), 2,72 (m, 5"-H2), 2,33 (ra, 8B-H), 2,14 (m, 8A-H),
1,85 (m, 2'-H2), 1,38, 1,37 (2d, 6'-H3).
UV-Vis (CH3OH) max 221 run (ε 31 000), 252
(32 900), 307 (7 110), 520 sh (9 110), 551 (17.400), 592 (20 700). DCI-MS m/e 638 (M + H), 611 (M + H-HCN)
CHN
ßer. für C32H35N3O11-H3O 58,62 5,69 6,41
gefunden: 58,79 5,47 6,30
Beispiel 11: Das Verfahren von Beispiel 8 wurde
viermal wiederholt, wobei jedesmals ein äquivalenter Molanteil eines anderen Ausgangsmaterials anstelle von 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin
verwendet wurde.
Bei der ersten Wiederholung wird 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"
morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin als Ausgangsmaterial verwendet, wobei 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-5-imino-13-dihydrodoxorubicin
als Endprodukt erhalten wird. Bei der zweiten Wiederholung wird 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyD-daunorubicin
als Ausgangsmaterial verwendet, wobei 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-5-iminodaunorubicin als Endprodukt
erhalten wird. Bei der dritten Wiederholung wird 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin
als Ausgangsmaterial verwendet, wobei 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-5-imino-13-dihydrodaunorubicin
als Endprodukt erhalten wird.
Bei der vierten Wiederholung wird 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin
als Ausgangsmaterial verwendet, wobei 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-5-imino-13-dihydrodaunorubicin
als Endprodukt erhalten wird.
Beispiel 12: Die Verfahren der Beispiele 1 bis 11
werden wiederholt, wobei anstelle von Doxorubicin oder Daunorubicin als Ausgangsmaterialien der Bereich an Derivaten von
Doxorubicin und Daunorubicin, wie er in der Beschreibungseinleitung unter den Derivaten und Analoga beschrieben ist, verwendet
wird. Diese Wiederholungen führen zu entsprechenden Derivaten und Analoga der Verbindungen der Erfindung.
Die Verbindungen dieser Erfindung besitzen als Antitumormittel bei Säugern Verwendungsfähigkeit. Diese Aktivität
wird durch Untersuchungen in vivo und in vitro bewiesen. Bei einem in vivo-Test, durchgeführt gemäß dem in Cancer
Chemotherapy Reports, National Cancer Institute, 3_, Nr. 2, Teil 3, September 1972, beschriebenen Protokoll, wurden gesunde
Mäuse i.p. mit lymphocytischer Leukämie P-388 ascitischer
Flüssigkeit angeimpft. Die angeimpften Mäuse wurden
,„„kV ·· !>
332581ί
- 40 -
dann an den Tagen 5, 9 und 13 des folgenden Zeitraumes mit
verschiedenen Anteilen von Verbindungen der Erfindung behandelt. Zu Vergleichszwecken blieben andere Mäuse unbehandelt
und zusätzliche Mäuse wurden mit Daunorubicin oder Doxorubicinj
3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-daunorubicin oder 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin
der US-PS 4 301 277 oder 3'-Deamino-3'-(4-methoxy-i-piperidinyl)-daunorubicin
oder dessen 13-Dihydroäquivalent, in der US-PS
4 314 054 gezeigt, behandelt.
Die mittlere Überlebenszeit der verschiedenen behandelten Mäuse wurde bestimmt und mit jener der Mäuse verglichen, die
mit der ascitischen Leukämieflüssigkeit angeimpft, aber keiner Behandlung mit den Testverbindungen unterzogen worden waren.
In der folgenden Tabelle A sind die so erhaltenen Daten gezeigt. Die Daten sind als % T/C Werte angeführt, wobei es sich
um die Überlebenszeit der behandelten Mäuse dividiert durch die Überlebenszeit der Kontrollen multipliziert mit 100 handelt.
In Tabelle A sind auch die Dosierungsanteile der verschiedenen Verbindungen angegeben, von welchen festgestellt
wurde, daß sie die besten Verbesserungen der Überlebenszeit ergeben.
Aktivität gegen Leu- Leukämie L-1210-
kämie P-388 bei Mäusen Zellen
Verbindung
optimale
Überle- Dosis
benszeit (q4d 5,9,13)
Überle- Dosis
benszeit (q4d 5,9,13)
NSC
No. % T/C mg/kg
Hemmung von Synthese
cyano-41 '-morpholinyl)-
daunorubicin 332-304 197
3 '-D.eamino-3' - (3' ' -cyanö-4'
'-morpholinyl·)-
13-dihydrodauno-
rubicin 332 305 143
3'-D.eamino-3'-(3"- 357 704 187
cyano-4''-morpholinyl)-doxorubicin
3·-Β.βαπΰηο-3'-(3"- 360 291 150
cyano^4''-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin
3·-Ι1β5ΐΐη1ηο-3'-{4"- 355 465 161
morpholiny1)-13-dihydro-5-iminodoxorubicin
Zum Vergleich:
D.aunorubicin
Aoxorubicin
Aoxorubicin
151 130
127 160
DNS RNS
0,4 0,012 0f002
0,1 0,019 0,002
0,075 0,003 0f0005
0,2 0,021 0,0030
>100 24
8 0,66 0,33 8 1,5 0,58
* NSC No. =
- Eegistrierungsnuinmer des National Service
Center des US National Cancer Institute
- 42 Fortsetzung der Tabelle A
3'-Deamino-3'-
(4*'-morpholinyl)-
daunorubicin 327 451 166 0,2 0,76 0,10
3'-Deamino-3'-
(4''-morpholinyl)-
13-dihydrodaunorubicin 327 450 132 0,2 2,2 0,67
3'-Deamino-3'-
(4"-methoxy-1"-piperidinyl)-daunorubicin
334 353 199 6,25 0,63 0,12
3'-Deamino-3'-
(4-methoxy-1-piperidiny1)-
13-dihydrodauno- ■
rubicin 334 354 199 12,5 0,58 0,08
Diese Ergebnisse zeigen/ daß die Verbindungen dieser Erfindung eine gute bis hervorragende in vivo-Antitumoraktivität
bei niedrigen optimalen Dosierungen aufweisen. Die Verbindung NSC 357 704 zeigte einen optimalen Dosisanteil von etwa 1/150
dessen, der mit der Stammverbindung erforderlich ist. Andere Materialien der Erfindung zeigen optimale Dosisanteile, die
weit niedriger sind als jene von Daunorubicin und Doxorubicin. Dies verspricht ein Antitumormittel mit wesentlich verminderter
Cardiotoxiz ität. In vitro-Versuche mit 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl) ■
daunorubicin und 3'-Deamino-3'- (3"-cyano-4"'-morpholinyl) -13-dihydrodaunorubicin
zeigten auch die erhöhte Wirksamkeit in dieser Verbindungsklasse. Als diese Materialien als Inhibitoren
von DNS- und RNS-Synthese in L 1210-Zellen nach der von
G. Tong, W.W. Lee, D.R. Black und D.W. Henry in J.Medicinal Chem.
JIj), 395 (1976) beschriebenen Methode getestet wurden, waren
sie in Dosen aktiv, die sogar 600-fach niedriger waren als die Dosen von Daunorubicin, Doxorubicin oder den früheren Analoga.
Es wurde auch festgestellt, daß sie gegen RNS-Synthese wesentlich hemmender waren als gegen DNS-Synthese (ED5. Ver-
hältnis DNS/RNS = 10 bis 11), Es wurde von S.T. Crooke et al.,
Mol. Pharmacol. JU, 290 (1978) angegeben, daß ein derartiges
- 43 -
Verhältnis anzeigt, daß Anthracycline der Klasse II verbesserte therapeutische Eigenschaften besitzen. Diese Daten sind
in Tabelle A gezeigt.
Die Daten der Tabelle A7 welche eine erhöhte Antitumorstärke
mit der Morpholinstruktür und eine weitere Zunahme
der Wirksamkeit mit der Cyanomorpholinstruktur zeigen,
sind typisch für die Aktivität dieser Verbindungsklasse·
Es wurden weitere Versuche durchgeführt, um die biologische Wirksamkeit der Verbindungen dieser Erfindung zu beweisen.
Es handelte sich um in vivo-Versuche an Mäusen gegen
P-388 und L1210 Leukämie und B-16 Melanom, durchgeführt im
wesentlichen gemäß dem Verfahren der oben angegebenen Literaturstelle Cancer Chemotherapy Reports, 1972. Verschiedene
Dosispläne und i.p.-, i.V.- und orale Verabreichungsart
wurden getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle B angegeben.
Verbindung
NSC No.
ip L1210 d 1, ip q4d 1,5,9,ip
qd 1-9, ip
ip P388 dl, ip d 1, iv q4d 1,5,9, ip
q4d 1,5,9, po qd 1-9, ip
ip B16d d 1, ip q4d 5,9,13, ip
ip B16
tu
3 O
H·
82151*
σ-Η-
3-123127*
168(5) 173(1)
252(7,5) 185(10) 257(4)
>285(2)
>197(20) 129, 146(3)
Antitumorwirksamkeit bei Mäusen ■ bei optimaler Dosis % T/C (mg/kg)'
327451(4)* 327450(1)* 332304
155(0,25) 152(0,5)
175(0,25) 157(0,5)
d 1, ip
195(4)
292(4) 135(0,25) 121(0,25) 138(0,15)
Verbindung
NSC No·
ip L1210 d 1, ip q4d 1,5,9,ip qd 1-9, ip
ip P388 d 1, ip d 1, iv q4d 1,5,9, ip q4d 1,5,9, po
qd 1-9, ip
ip Di6d d 1, ip q4d 5,9,13, ip
- 44 -
Fortsetzung der Tabelle B Antitumorwirksamkeit bei Mäusen bei optimaler Dosis % T/C (mg/kg)
332305
354646(2)* 355277(3)
152(0,05) >141(0,025)
182(0,05)
>143(O,O62)
224(0,05)
175(0,05)
209(0,0125)
>193(2) 166(2,5)
B16
d 1,
131(0.0375)
357704
360291
152(0,025)
>128(0,05)
>148(0,025)
183(0,05)
>360(0,0063) 267(0,025)
164(0,025)
>164(0,0125)
166(0,0063)
262(0,0125)
152(0,05)
152(0,05)
>138{0,0063)
123(0,0125)
123(0,0125)
149(0,025) 121(0,025)
* Bekannte Verbindungen - für Vergleichszwecke S
(1) 3'-Deamino-3'-(4"-morpholinyl)-'13-dihydrodaunorubicin. j Anspr.4 US 430127/
(2) 3'-Deamino-3·-(4"-inorpholinyDdoxorubicin ! Anspr.6 US 430127^
(3) 3I-peainino-31-(4"-morpholinyl)-5-irainodoxorubicin Beisp.6+7 VOrl.Erf
(4) 3'-Deamino-3l-(4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin j Anspr.5 US 430127/
Die Verbindungen der Erfindung einschließlich die Salze hievon können auf jede mögliche Art verabreicht werden, einschließlich
oral und parenteral (intravenös, intraperitoneal, subkutan und intramuskulär). Parenterale Verabreichung, insbesondere
intravenöse Verabreichung/ war in der Vergangenheit die übliche Art und wird bevorzugt. Die Dosierungsvorschrift
und der verabreichte Anteil reichen aus, die Leukämie und andere Krebsart, gegen welche die Verbindungen wirksam sind,
zu verbessern. Beispielsweise sollte bei der Behandlung von kleineren Versuchstieren eine Dosierung einer Verbindung der
vorliegenden Erfindung im Bereich von etwa 0,0010 bis etwa 25 mg/kg pro Tag ausreichen, um Leukämie zu verbessern. Die
obere Dosierungsgrenze wird durch toxische Nebenwirkungen gesetzt und kann durch entsprechende Versuche für das jeweilige
zu behandelnde Tier bestimmt werden. Im allgemeinen ist die Dosierung mit den Verbindungen dieser Erfindung niedriger als
(z.B. 1/20 bis 1/200-fach) jene, die mit den Stammverbindungen
erforderlich sind. Dosierungsvorschriften einer Dosis alle
2 bis 7 Tage sind wirksam, obwohl kürzere Intervalle, beispielsweise 1 Tag oder noch weniger, zwischen den Dosierungen
ebenfalls angewandt werden können.
Um die Verabreichung der Verbindungen dieser Erfindung,
einschließlich der Salze hievon, zu erleichtern, können diese in pharmazeutischer Zusammensetzungsform, insbesondere in
Einheitsdosierungsform vorgesehen werden. Obwohl die Verbindüngen
an sich verabreicht werden können, ist es üblicher, sie zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger
zu verabreichen, der die Verbindung verdünnt und die Handhabung erleichtert. Der Ausdruck "pharmazeutisch annehmbar" bedeutet,
daß der Träger (sowie die resultierende Zusammensetzung) steril und nicht-toxisch ist.
Für orale Dosierung kann der Träger oder das Verdünnungsmittel fest, halbfest oder flüssig sein und kann als ein
Vehikel, Exzipient oder Medium für das Mittel dienen, wie in pharmakologischen Handbüchern beschrieben. Für parenterale Verabreichung
wird die Verbindung in einem geeigneten injizierbaren flüssigen Medium, wie es auf diesem Gebiet bekannt ist,
gelöst oder suspendiert.
Bei der Herstellung dieser Dosierungsformen kann man die auf diesem Gebiet üblichen Methoden zum Formulieren von wasserlöslichen
pharmazeutischen Mitteln (im Falle von Salzen) und wasserunlöslichen Mitteln (im Falle der freien Basen) anwenden.
Beispielsweise können injizierbare Materialien wie folgt formuliert werden:
Formulierung A: Sterile Suspension in wässerigem Träger für Injektion
Verbindung der Beispiele 1, 2, 3, 4, 5, 6, 9
oder 10 als suspendierbares Pulver 3,0 mg
Natriumeitrat 5,7 mg
Natriumcarboxymethylzellulose
(niedriger Viskositätsgrad) 2,0 mg
(niedriger Viskositätsgrad) 2,0 mg
Methyl-p-hydroxybenzoat 1,5 mg
Propyl-p-hydroxybenzoat 0,2 mg
Wasser für Injektion auf 1,0 ml
332581c
0,5 | mg |
5,7 | mg |
2,0 | mg |
1,5 | mg |
0,2 | mg |
1,0 | ml |
- 46 -
Formulierung A': Sterile Suspension in wässerigem Träger für
Injektion
3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholiny1)-doxorubicin
von Beispiel 4
5 Natriumeitrat
Natriumcarboxymethy1Zellulose (niedriger Viskositätsgrad)
Methyl-p-hydroxybenzoat
Propyl-p-hydroxybenzoat
Wasser für Injektion auf
Propyl-p-hydroxybenzoat
Wasser für Injektion auf
Formulierung B: Sterile Lösung in wässerigem Trägersystem
für Injektion
Verbindung von Beispiel 7 4,0 mg
Natriumeitrat 5,7 mg
15 Natriumcarboxymethylzellulose
(niedriger Viskositätsgrad) 2,0 mg
Methyl-p-hydroxybenzoat 1,5 mg
Propyl-p-hydroxybenzoat 0,2 mg
Wasser für Injektion auf 1,0 ml
Auf ähnliche Weise können Tabletten für orale Verabreichung wie folgt hergestellt werden:
Formulierung C: Tablettenformulierung
Verbindung von Beispiel 7 5,0 mg
Lactose 91,0 mg
Maisstärke (getrocknet) 51,5 mg
Gelatine 2,5 mg
Magnesiumstearat 1,0 mg
Die Verbindung von Beispiel .7wurde pulverisiert und
durch ein Maschensieb geleitet und gut mit der Lactose und 30 mg der Maisstärke gemischt, die beide durch ein Sieb
gesiebt waren.
durch ein Maschensieb geleitet und gut mit der Lactose und 30 mg der Maisstärke gemischt, die beide durch ein Sieb
gesiebt waren.
Die gemischten Pulver wurden mit einer warmen Gelatinelösung vereinigt, welche durch Rühren der Gelatine in Wasser
und Erhitzen unter Bildung einer 10 % (Masse/Masse) Lösung hergestellt worden war. Die Masse wurde durch Durchleiten
durch ein Sieb granuliert und die feuchten Granülen bei 400C
- 47 getrocknet.
Die getrockneten Granülen wurden durch Durchleiten durch ein Sieb nochmals granuliert und der Rest an Stärke und
Magnesiumstearat zugesetzt und das Ganze gründlich gemischt. Die Granülen wurden komprimiert, um Tabletten mit jeweils
einer Masse von 150 mg zu erhalten.
Kapseln können wie folgt hergestellt werden: Formulierung D: Kapselformulierung
Verbindung von Beispiel 8 10 mg
Lactose 190 mg
Formulierung D1: Kapselformulierung 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpho-
linyl)-doxorubicin von Beispiel
4(C) 1 mg
Lactose 199 mg
Die Verbindung von Beispiel 8 oder 4(C) und Lactose wurden durch ein Sieb geleitet und die Pulver gut miteinander
vermischt, bevor sie in Hartgelatinekapseln geeigneter Größe gefüllt wurden, so daß jede Kapsel 200 mg gemischte
Pulver enthielt.
Claims (1)
- SRI INTERNATIONAL, MENLO PARK/CALIFORNIA, U.S.A.Derivate yon Morpholinyldaunorubicin und MorpholinyIdoxorubicin und Analoga hiervon, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische ZubereitungenPATENTANSPRÜCHEEine Verbindung der allgemeinen FormelO OHworin R -CO-CH3, CHOH-CH3, -CO-CH2OH, -CHOH-CH2OH, Hydroxy, C1 --Alkyl, endständiges Hydroxyalkyl mit 1 bis 3 C-Atomen, einen organischen Säureester oder Diester mit 2 bis 7 C-Atomen von -CO-CH2OH, -CHOH-CH2OH und -CHOH-CH3, -CO-CH2OH, -CHOH-CH-OH und -CHOH-CH-. mit C1 .-Alkyl-oder Aryläthersubstituenten einer oder mehrerer ihrer Hydroxylgruppen, oder ein 13-Ketiminderivat von -CO-CH3 und -CO-CH2OH bedeutet; Y Wasserstoff oder Methoxy darstellt; X die Bedeutung =0 oder =NH hat; R1 und R" miteinander Wasserstoff plus eine Hydroxygruppe oder beide Wasserstoff sind oder R1 O-Methoxy und R" Wasserstoff darstellen; A Wasserstoff oder Cyano ist, mit der Maßgabe, daß, wenn X die Bedeutung =0 hat, A Cyano5325816sein muß; Z Sauerstoff, Schwefel, -CH0- oder -CH- ist, wo-λ ιOR" 'bei R1" C1 Bedeutungbedeutet, mit der Maßgabe, daß, wenn Z die - oder -CH- hat, A Cyano ist.OR1"2. Eine Verbindung nach Anspruch 1 der allgemeinen Formel0 OH Iworin R -CO-CH3, CHOH-CH3, CO-CH2OH oder CHOH-CH2OH bedeutet, X 0 oder NH darstellt und A-CN oder H ist, wobei A die Bedeutung CN hat, wenn X 0 ist.3, Eine Verbindung nach Anspruch 2 der allgemeinen FormelQ OHH3 COOH 0CHHO.CNEine Verbindung nach Anspruch 2 der allgemeinen FormelO OHR '--OHH3CO5. Eine Verbindung nach Anspruch 2 der allgemeinen Formel0 OHH3COworin R die in Anspruch 2 angegebene Bedeutung hat.6. 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin.7. 3'-Deamino-3·-{3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin .8. 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin.9. 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholiny1)-13-d ihydrodoxorubicin.10. 3 '-Deamino-3 '-^"-morpholinyl)-S-iminodoxorubicin und dessen pharmazeutisch annehmbare Salze.11. Pharmazeutische Zusammensetzung/ dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Verbindung nach Anspruch 1 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hievon in Mischung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmittel oder Träger enthält.12. Pharmazeutische Antitumorzusammensetzung/ dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Verbindung nach einem der Ansprüche 2 bis 5 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hievon in Mischung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger enthält.13. Pharmazeutische Antitumorzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen wirksamen Anteil an 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-daunorubicin enthält.14. Pharmazeutische Antitumorzusammensetzung/ dadurch gekennzeichnet, daß sie einen wirksamen Anteil an 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodaunorubicin enthält.15. Pharmazeutische Antitumorzusammensetzung/ dadurch gekennzeichnet, daß sie einen wirksamen Anteil an 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-doxorubicin enthält.16. Pharmazeutische Antitumorzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen wirksamen Anteil an 3'-Deamino-3'-(3"-cyano-4"-morpholinyl)-13-dihydrodoxorubicin enthält.17. Pharmazeutische Antitumorzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen wirksamen Anteil an 3'-Deamino-3*- (4"-morpholinyl)-5-iminodoxorubicin enthält.18. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel0 OHworin R -CO-CH3, CHOH-CH3, -CO-CH2OH, -CHOH-CH2OH, Hydroxy, C 3-Alkyl, endständiges Hydroxyalkyl mit 1 bis 3 C-Atomen, einen organischen Säureester oder Diester mit 2 bis 7 C-Ätomen von -CO-CH2OH, -CHOH-CH2OH und -CHOH-CH3, -CO-CH2OH, -CHOH-CH2OH und -CHOH-CH3 mit C1-6-Alkyl- oder Aryläthersubstituenten einer oder mehrerer ihrer Hydroxylgruppen, oder ein 13-Ketiminderivat von -CO-CH3 und -CO-CH2OH bedeutet; Y Wasserstoff oder Methoxy darstellt; X die Bedeutung =0 oder =NH hat; R1 und R" miteinander Wasserstoff plus eine Hydroxygruppe oder beide Wasserstoff sind oder R1 O-Methoxy und R" Wasserstoff darstellen; A Wasserstoff oder Cyano ist, mit der Maßgabe, daß, wenn X die Bedeutung =0 hat, A Cyano sein muß; Z Sauerstoff, Schwefel, -CH0- oder -CH- ist, wo-^ 1OR" 'bei R"' Cj^-Alkyl bedeutet, mit der Maßgabe, daß, wenn Z dieBedeutung -CH0- oder -CH- hat, A Cyano ist, Δ ι 'OR" 'dadurch gekennzeichnet, daß man die bekannten VerbindungenDaunorubicin und Doxorubicin und deren Analoga der allgemeinen FormelQHR ~0H jworin R, R1, R", X und Y die obige Bedeutung haben, in einem gemischten wässerigen polaren organischen Medium mit einer Verbindung der allgemeinen FormelCH2 - CHO
ZCH2 - CHOworin Z Sauerstoff, Schwefel, -CH2- oder -CH- ist und R"1R"1die obige Bedeutung hat, oder einem geeigneten Vorläufer hievon in Anwesenheit eines Cyanoborhydridsalzes, wie eines Alkalimetallcyanoborhydrids umsetzt und die erhaltenen Verbindungen in an sich bekannter Weise isoliert und reinigt.19. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen FormelCNworin R -CO-CH3, -CHOH-CH3, -CO-CH2OH oder -CHOH-CH2OH bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel3HR "-0Hworin R die obige Bedeutung hat, in einem gemischten wässerigen polaren organischen Medium mit einer Verbindung der FormelCH2-CHO
0
^ CH2-CHOoder einem geeigneten Vorläufer hievon in Anwesenheit eines Cyanoborhydridsalzes, wie eines Alkalimetallcyanoborhydrids, umsetzt und die gewünschten Verbindungen in an sich bekannter Weise isoliert und reinigt.20, Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel,9 OHCO-CH2OHdadurch gekennzeichnet, daß man Doxorubicin oder ein gewöhnliches Salz hievon in einem gemischten wässerigen polaren organischen Medium mit 2,2"-Oxydiacetaldehyd oder mit einer die letztere Verbindung "in situ" erzeugenden Verbindung in Anwesenheit eines Alkalimetallcyanoborhydrids, wie Natriumoder Kaliumcyanoborhydrid, umsetzt und die gewünschte Verbindung in an sich bekannter Weise isoliert und reinigt.21. Verfahren nach.Anspruch 20 zur Herstellung der Verbindung (IV), dadurch gekennzeichnet, daß man das nach "Schließen des Morpholinringes" erhaltene Rohprodukt in neutrale und basische Fraktionen trennt und die neutrale Fraktion zur Gewinnung von reinem Produkt (IV) chromatographisch reinigt.22. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen FormelJOH CO m 0Hworin R CO-CH3, CHOH-CH3, CO-CH2OH oder CHOH-CH2OH bedeutet und Ά die Bedeutung CN oder H hat, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen FormelOHworin R die obige Bedeutung hat, nachdem die 14-Hydroxygruppe, wenn sie vorhanden ist, in geeigneter Weise mit einer labilen milden Säureschutzgruppe geschützt worden ist,mit einem Überschuß an alkoholischem Ammoniak bei einer Temperatur von -25°C bis +250C umsetzt und die gewünschte Verbindung nach Abspalten der labilen milden Säureschutzgruppe in an sich bekannter Weise isoliert und reinigt.
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