DE3913759A1 - Zytostatisch wirksame rhodomycin-dimere - Google Patents

Zytostatisch wirksame rhodomycin-dimere

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DE3913759A1
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anthracycline
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Peter Dr Hermentin
Ernst Raab
Dieter Dr Hoffmann
Hans Peter Dr Dr Kraemer
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Behringwerke AG
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/24Condensed ring systems having three or more rings
    • C07H15/252Naphthacene radicals, e.g. daunomycins, adriamycins

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Description

Die Erfindung betrifft neue, zytostatisch wirksame Anthracyclin- Dimere der Formel I und deren physiologisch unbedenklichen Salze, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Arzneimittel.
Für Formel I gilt:
R¹ ist ein aliphatischer Spacer von bis zu 5 nm Länge, welcher ein- oder mehrfach durch Stickstoff und/oder Carbonyl und/oder Sauerstoff aminartig, amidartig, hydrazinartig, hydrazitartig oder etherartig unterbrochen sein kann.
X ist bevorzugt
A: -(CH₂) m -
mit m=2-8, besonders bevorzugt mit m=2 oder 5, oder
X ist bevorzugt
B: -CH₂-CO-NRa-(CH₂) n -NRa-CO-CH₂-
mit n=0-12, besonders bevorzugt mit n=0 oder 2-5,
wobei Ra jeweils Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl, bevorzugt jedoch Wasserstoff ist, oder
X ist bevorzugt
C: -CH₂-CH₂-NRa-(CH₂) n -NRa-CH₂-CH₂-,
worin n die genannte Bedeutung und Bevorzugung hat und Ra die genannte Bedeutung hat, jedoch bevorzugt Methyl oder Ethyl ist, oder
X ist bevorzugt
D: -CH₂-CO-NRa-NRa-CO-(CH₂) y -CO-NRa-NRa-CO-CH₂-
mit y=0-10, bevorzugt mit y=0-5, wobei Ra die genannte Bedeutung hat, jedoch bevorzugt Wasserstoff ist, oder
X ist bevorzugt
E: -CH₂-CH₂-NRa-NRa-CO-(CH₂) y -CO-NRa-NRa-CH₂-CH₂-,
wobei y die genannte Bedeutung und Bevorzugung und Ra die genannte Bedeutung hat, jedoch bevorzugt Methyl oder Ethyl ist, oder
X ist bevorzugt
F: -(CH₂)₂-O-(CH₂)₂-,
oder
X ist bevorzugt
G: -(CH₂)₂-NZ-(CH₂)₂-, wobei für Z gilt:
Z ist C₁-C₆-Alkyl, verzweigt oder unverzweigt oder Benzyl oder (CH₂) y -NRa₂, wobei y die genannte Bedeutung und Bevorzugung hat und Ra C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl, bevorzugt Methyl ist, oder der Rest eines biogenen Amins, bevorzugt der Rest des biogenen Amins Tyramin, Triptamin oder Dopamin.
Von den durch chirurgische bzw. strahlentherapeutische Maßnahmen nicht mehr heilbaren malignen Tumoren sind derzeit etwa 7 bis 10% durch Chemotherapie heilbar. Insbesondere weisen schnell proliferierende Tumoren, wie z. B. die akute lymphatische Leukämie des Kindes, der Morbus Hodgkin, Hodentumoren und Wilmstumoren eine hohe Sensitivität gegen Chemotherapie mit Remissionsraten von 60 bis 90% auf.
Weiterhin kann durch Chemotherapie bei ca. 30% aller Tumorpatienten eine Verlangsamung des Tumorwachstums bzw. eine partielle oder komplette Remission der Tumorerkrankungen erreicht werden. Nach unterschiedlich langen Zeitintervallen tritt fedoch auch bei Fortsetzung der Chemotherapie ein Rezidiv des Tumors auf, der dann zumeist gegen die zunächst erfolgreiche Chemotherapie resistent ist. Diese unter Chemotherapie auftretende sogenannte "sekundäre Resistenz" begrenzt dann die Möglichkeit einer weiteren chemotherapeutischen Beeinflussung des Tumors. Zu dieser Gruppe von Tumoren gehören die Mamma- und Ovarialtumoren, die kleinzelligen Lungenkarzinome sowie ein Teil der Lymphome.
Viele maligne Erkrankungen lassen sich derzeit jedoch durch Chemotherapie nicht oder nur marginal beeinflussen, so daß in diesen Fällen von einer primären Resistenz des Tumors gegen die heute bekannten Substanzen ausgegangen werden muß. In diese Gruppe der Tumoren gehören die nicht kleinzelligen Lungentumoren sowie der große Teil der Gastrointestinaltumoren. Betrachtet man diese Gruppe der primär resistenten Tumoren unter dem Aspekt ihrer Proliferationsgeschwindigkeit, so fällt auf, daß gerade die schwer oder nicht durch Chemotherapie beeinflußbaren Tumoren eine besonders langsame Proliferationsrate aufweisen.
Mit höchster Priorität gilt es daher nach neuen Substanzen zu suchen, die gerade bei langsam proliferierenden, primär resistenten Humantumoren wirksam sind. Auch sollten zukünftige Chemotherapeutika möglichst keine Kreuzresistenz zu bereits bekannten Substanzen aufweisen, um mit Aussicht auf Erfolg auch bei vorliegender sekundärer Resistenz gegen bereits etablierte Substanzen einsetzbar zu sein.
Aus der Klasse der Anthracycline besitzen besonders Doxorubicin (Adriamycin), Epirubicin oder Daunomycin bei einer Vielzahl von Tumorerkrankungen therapeutische Wirksamkeit. Jedoch wird nach mehrmaliger Behandlung eine deutliche Verringerung der antitumoralen Wirksamkeit bis hin zur Wirkungslosigkeit beobachtet, bedingt durch eine sich aufbauende "sekundäre Resistenz" der Tumorzellen gegen das Anthracyclin.
Bei der tumortherapeutischen Verwendung dieser bekannten Anthracycline liegt ein weiteres wesentliches Problem darin, daß diese Verbindungen neben der gewünschten zytostatischen Wirksamkeit auch unerwünschte Nebenwirkungen aufweisen, wie beispielsweise eine hämatologische oder cardiale Toxizität.
Die tumortherapeutische Wirksamkeit von Daunomycin und Adriamycin wird vor allem auf die Fähigkeit dieser Antracyline zur Interkalation in die DNA zurückgeführt, was das Wachstum der Tumorzelle unterbindet und den Zelltod herbeiführt.
Seit etwa einem Jahrzehnt erhofft man sich durch die Herstellung bis-interkalierender Daunorubicin- bzw. 4-Deme­ thoxydaunorubicin- bzw. Adramycin-Dimere eine Erhöhung der DNA-Bindungseigenschaften dieser Anthracyline und hieraus resultierend eine erhöhte Zytotoxizität (siehe Skorobogaty et al., Anti-Cancer Drug Design (1988), 3, 41-56 sowie Brownlee et al., J. Chem. Soc., Chem. Commun., (1986), 659 und die jeweils dort zitierte Literatur als Übersicht über den Stand der Technik).
So ist z. B. bereits bekannt, daß sich Daunomycin über das korrespondierende Hydrazon-Derivat in eine bis-Daunomycin- Verbindung überführen läßt. Diese interkaliert in die DNA und dissoziert etwa 1000-5000 mal langsamer von der DNA als Daunomycin. Allerdings ist die Hydrazon-Bindung nicht stabil, so daß Degradation beobachtet wird (Brownlee et al., J. Chem. Soc. Chem. Commun. (1986), 659).
Kürzlich wurde auch eine vergleichsweise stabile bis- Daunomycin-Verbindung beschrieben, bei welcher zwei Daunomycin-Moleküle an Position 14 des Aglycons über einen Schwefel-haltigen Spacer verknüpft wurden. Allerdings erwies sich dieses Daunomycin-Dimer als weniger zytotoxisch als Daunomycin selbst (Skorobogaty et al., Anti-Cancer Drug Design (1988), 3, 41-56).
Allen gemäß dem Stand der Technik bekannten Anthracyclin- Dimeren ist gemein, daß es sich dabei um Daunorubicin-, 4-Demethoxydaunorubin- oder Adriamycin-Dimere handelt, wobei die Verbrückung jeweils über eine Derivatisierung der in Position 9 des Aglycon-Rings A befindlichen Seitenkette erfolgt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Anthracyclin-Dimere zu schaffen, bei denen die Verknüpfung auf neue Weise erfolgt.
Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Anthracyclin- Dimere zu schaffen, die möglichst nicht kreuzresistent gegenüber Adriamycin sind und die sich durch ein neues Wirkungsspektrum und eine im Vergleich zu Adriamycin geringere Toxizität auszeichnen und welche somit vorteilhafte Anwendung in der Tumortherapie finden können.
Es wurde nun gefunden, daß sich Anthracycline der Formel II,
in welche R¹ die genannte Bedeutung hat und R² Wasserstoff ist, mit Glutaraldehyd oder 2,2′-Oxydiacetaldehyd zu Dimeren der Formel I umsetzen lassen, in welchen X -(CH₂)₅- oder -(CH₂)₂-O-(CH₂)₂- ist.
Es wurde ferner gefunden, daß sich ein Anthracyclin der Formel II, in welchen R¹ Wasserstoff und R² CH₂-CO-CH₂-CH₃ ist, mit Hydrazin, Ethylendiamin oder 1,4-Diaminobutan zu Dimeren der Formel I umsetzen läßt, in welchen X -CH₂-CO- NH-NH-CO-CH₂-, -CH₂-CO-NH-(CH₂)₂-NH-CO-CH₂- bzw. -CH₂-CO- NH-(CH₂)₄-NH-CO-CH₂- ist.
Es wurde weiterhin gefunden, daß sich ein Anthracyclin der Formel II, in welchem R¹ Wasserstoff und R² Chlorethyl ist, mit N,N′-Dimethylaminoethan zu einem Dimer der Formel I umsetzen läßt, in welchem X -N(CH₃)-(CH₂)₂-N(CH₃)- ist.
Es wurde ferner gefunden, daß sich ein Anthracyclin der Formel II, in welchem R¹ Wasserstoff und R² Chlorethyl ist, mit dem biogenen Amin Tyramin oder Tryptamin zu einem Dimer der Formel I umsetzen läßt, in welchem X -(CH₂)₂-NZ-(CH₂)₂- ist, wobei Z der Rest des biogenen Amins Tyramin bzw. Tryptamin ist.
Weiterhin wurde gefunden, daß die Zytotoxität dieser neuen Anthracyclin-Dimere mit der Art und der Länge des Spacers X, welcher die beiden Anthracyclin-Monomere verknüpft, variiert. So wurde für bestimmte Dimere der Formel I überraschenderweise eine höhere Zytotoxizität ermittelt als für das jeweils korrespondierende Anthracyclin- Monomer, während bei anderen Dimeren der Formel I die Zytotoxizität im Vergleich zum jeweils korrespondierenden Anthracyclin-Monomer drastisch reduziert sein kann.
Überraschend war vor allem die Erkenntnis, daß über ihren Kohlenhydrat-Baustein verbrückte Anthracyclin-Dimere der Formel I überhaupt zytostatisch aktiv sein können.
Zur Herstellung der neuen Anthracyclin-Dimere der Formel I wurden die Verfahren A bis I aufgefunden, wobei man jedoch jeweils von einer Verbindung der allgemeinen Formel II ausgeht, in welcher der Rest R¹ die angegebene Bedeutung hat und R² Wasserstoff ist, und deren Herstellung kürzlich beschrieben wurde (Hermentin et al., DE 36 41 833 A1).
Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I
A) Die Herstellung einer Verbindung der Formel I, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und X=A ist, erfolgt durch Umsetzung einer Verbindung der Formel II, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und R² Wasserstoff ist, mit einem aliphatischen Dialdehyd in Gegenwart eines geeignete Reduktionsmittels, wie beispielsweise Natriumcyanoborhydrid.
B) Die Herstellung einer Verbindung der Formel I, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und X=B ist, erfolgt durch Umsetzung einer Verbindung der Formel II, in welcher R¹ angegebene Bedeutung hat und R² Wasserstoff ist, mit Brom- oder Jodessigester zu einer Verbindung der Formel II, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und R² CH₂-CO-R³ ist, wobei R³=C₁-C₄-Alkoxy, verzweigt oder unverzweigt oder Benzyloxy ist, worauf diese Esterverbindung mit einer Verbindung der Formel NRaN-(CH₂) n -NRaH, worin Ra die genannte Bedeutung hat, zu einer Verbindung der Formel II umgesetzt wird, in welcher R² CH₂-CO-R³ ist, wobei R³=NRa-(CH₂) n -NRaH ist, worauf man diese Verbindung mit einer zweiten Verbindung der Formel II, in welcher R¹ die genannte Bedeutung hat und R²=H ist, zu dem gewünschten Dimer der Formel I mit X=B umsetzt.
C) Die Herstellung einer Verbindung der Formel I, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und X=C ist, erfolgt durch Umsetzung einer Verbindung der Formel II, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und R² Wasserstoff ist, zu einer Verbindung der Formel II, in welcher R² Chlorethyl ist, was beispielsweise durch Umsetzung mit Chloracetaldehyd in Gegenwart von Natriumcyanoborhydrid erfolgen kann, worauf man die Verbindung der Formel II, in welcher R² Chlorethyl ist, mit einer Verbindung der Formel NRaN-(CH₂) n -NRaH, in welcher n und Ra die genannte Bedeutung haben, zu einer Verbindung der Formel II umsetzt, in welcher R² CH₂-CH₂NRa-(CH₂) n -NRaH ist, worauf man die so erhaltene Verbindung mit einer zweiten Verbindung der Formel II, in welcher R¹ die genannte Bedeutung hat und R² Chlorethyl ist, zu dem gewüschten Dimer der Formel I mit X=C reagieren läßt.
Alternativ kann eine Verbindung der Formel I mit X=C auch direkt durch Umsetzung zweier Verbindungen der Formel II, in welchen R² jeweils Chlorethyl ist, mit einer Verbindung der Formel HNRa-(CH₂) n -NRaH in welcher n und Ra die genannte Bedeutung haben, gewonnen werden.
D) Die Herstellung einer Verbindung der Formel I, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und X=D ist, erfolgt entweder zunächst wie unter B durch Umsetzung einer Verbindung der Formel II, in welcher R² Wasserstoff ist, zu einer Verbindung der Formel II, in welcher R² CH₂-CO-R³ ist, wobei R³=C₁-C₄-Alkoxy, verzweigt oder unverzweigt oder Benzyloxy ist, worauf man diese Esterverbindung mit einer Verbindung der Formel NRaN-NRa-CO-(CH₂) y -CO-NRa- NRaH, worin Ra und y die genannte Bedeutung haben, zum gewünschten Dimer mit X=D entweder direkt oder über eine Verbindung der Formel II mit R²=CH₂-CO-NRa-NRa-CO- (CH₂) y -CO-NRa-NRaH umsetzt oder die Verbindung der Formel II mit R²=CH₂-CO-R³ mit einer Verbindung der Formel NRaN-NRaH zu einer Verbindung der Formel I umsetzt, in welcher Ra CH₂-CO-NRa-NRaH ist, worauf man diese Verbindung mit einer Verbindung der Formel ClOC-(CH₂) y -COCl oder BrOC-(CH₂) y -COBr in Gegenwart einer geeigneten Base zum gewünschten Dimer mit X=D umsetzt.
E) Die Herstellung einer Verbindung der Formel I, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und X=E ist, erfolgt entweder zunächst wie unter C durch Umsetzung einer Verbindung der Formel II, in welcher R² Wasserstoff ist, zu einer Verbindung der Formel II, in welcher R² Chlorethyl ist, worauf man diese Verbindung mit einer Verbindung der Formel NRaN-NRa-CO-(CH₂) y -CO-NRa-NRaH, worin Ra und y die genannte Bedeutung haben, zum gewünschten Dimer mit X=E entweder direkt oder über eine Verbindung der Formel II mit R²=CH₂-CH₂-NRa-NRa-CO-(CH₂) y -CO-NRa-NRaH umsetzt oder die Verbindung der Formel II mit R²=Chlorethyl mit einer Verbindung der Formel NRaH-NRaH zu einer Verbindung der Formel II umsetzt, in welcher R² CH₂-CH₂-NRa-NRaH ist, worauf man diese Verbindung mit einer Verbindung der Formel ClOC-(CH₂) y -COCl oder BrOC-(CH₂) y -COBr in Gegenwart einer geeigneten Base zum gewünschten Dimer mit X=E umsetzt.
F) Die Herstellung einer Verbindung der Formel I, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und X=F ist, erfolgt durch Umsetzung einer Verbindung der Formel II, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und R² Wasserstoff ist, mit 2,2′-Oxydiacetaldehyd in Gegenwart eines geeigneten Reduktionsmittels, wie beispielsweise Natriumcyanoborhydrid.
G) Die Herstellung einer Verbindung der Formel I, in welcher R¹ die angegebene Bedeutung hat und X=G ist, erfolgt zunächst wie unter C durch Umsetzung einer Verbindung der Formel II, in welcher R² Wasserstoff ist, zu einer Verbindung der Formel II, in welcher R² Chlorethyl ist, worauf man diese Verbindung mit einem primären Amin der Formel Z-NH₂, worin Z die genannte Bedeutung hat, zum gewünschten Dimer mit X=G umsetzt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen neuen Anthracyclinderivate zeichnen sich durch zytostatische Aktivität aus, und sie können daher zusammen mit den üblichen pharmazeutischen Konfektionierungs- und/oder Verdünnungsmitteln zu Arzneimitteln verarbeitet werden, die in der Krebstherapie Anwendung finden. Die Dosierungs- und Anwendungsweise entspricht dabei im wesentlichen derjenigen für die bekannten Substanzen Adriamycin, Daunomycin, Aclacinomycin, 4′-epi-Adriamycin, 4′-Methoxyadriamycin oder 4′-Desoxyadriamycin.
Die solchermaßen hergestellten Arzneimittel können zusätzlich noch andere Wirkstoffe enthalten, sofern diese zusammen mit den erfindungsgemäßen Verbindungen keine unerwünschten Nebenwirkungen zeigen.
Die zytostatische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen wurde anhand von L1210 Leukämiezellen der Maus getestet. Hierzu wurde die Koloniebildung von L1210 Leukämiezellen in Agarplatten herangezogen. Diese Methode dient zum Nachweis des Einflusses der Testsubstanzen auf das Wachstumsverhalten der Zellen über 1 Stunden oder über mehrere Generationen. Bei einer Zellzykluszeit von 10-12 Stunden werden dabei in der Testzeit von 7 Tagen etwa 14 aufeinanderfolgende beobachtet. Die erfindungsgemäßen zytostatisch wirksamen Substanzen bewirken in diesem Test eine Reduktion der zu beobachtenden Koloniezahl gegenüber einer unbehandelten Kontrollprobe.
Einzelheiten des angewandten Testverfahrens ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen der Verfahrensweisen zur Ermittlung der Koloniebildung.
Zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren werden nachfolgend Beispiele 1 bis 7 aufgeführt, in denen bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen nach den beanspruchten Verfahren hergestellt wurden.
Charakterisierung von Verbindungen der Formel I
Der Verlauf der Reaktionen sowie die resultierenden Verbindungen wurden dünnschichtchromatographisch oder mit der HPLC-Technik untersucht. Dünnschichtchromatographie erfolgte, sofern nicht anders vermerkt, auf Kieselgel-Fertigplatten (Merck). Säulenchromatographie erfolgte, sofern nicht anders vermerkt, über Kieselgel 60 (Merck) der Korngröße 0.040-0.063 mm. Die Ausbeuten sind nicht optimiert.
Für die Dünnschicht- und Säulenchromatographie wurden folgende Laufmittelgemische verwendet (Angaben jeweils in Volumenprozent):
Die Strukturen der hergestellten Verbindungen wurden mittels ¹H-NMR- sowie MS-Spektroskopie ermittelt.
Beispiele Herstellung von Ausgangsverbindungen der Formel II Ausgangsverbindung 1 7-0-(3′-N-Methyl-α-L-daunosaminyl)-β-rhodomycinon (Verbindung der Formel II mit R¹=R²=H)
Die Herstellung erfolgte in an sich bekannter Weise (Hermentin et al., DE 36 41 833 A1).
Ausgangsverbindung 2 7-0-(3′-N-Methyl-α-L-daunosaminyl)-β-isorhodomycinon (Verbindung der Formel II mit R¹=OH und R²=H)
Die Herstellung erfolgte in an sich bekannter Weise (Hermentin et al., DE 36 41 833 A1).
Ausgangsverbindung 3 7-0-(3′-Ethoxycarbonylmethyl-3′-N-methyl-α-L-daunosaminyl)- β-rhodomycinon (Verbindung der Formel II mit R¹=H und R²2=CH₂-CO-CH-CH₃)
100 mg (0,189 mmol) 7-0-(3′-N-Methyl-α-L-daunosaminyl)-β- rhodomycinon und 75 µl (113 mg=0,677 mmol=3,58 equiv.) Bromessigsäureethylester wurden in Gegenwart von 80 µl (58 mg=0,574 mmol=3,0 equiv.) Triethylamin analog Beispiel 1 während 2 h umgesetzt. Das Produktgemisch wurde nach der Einengung unverzüglich in wenig Chloroform gelöst, auf eine in Ether angesetzte Kieselgel-Säule (15 g Kieselgel) aufgetragen und zur Entfernung des überschüssigen Bromessigesters mit ca. 100 ml Ether eluiert. Die gewünschte Verbindung wurde nachfolgend in Chloroform/Ethanol (20/1) (RF 0,32) eluiert.
Ausbeute 70 mg (0,114 mmol)=60%
MS-FAB (M+H⁺) m/e=616
¹H NMR (300 MHz, CDCl₃) δ 1,12 (t, 3H, J13,14=7,4 Hz, Me-14), 1,16 (t, 3H, Jb, c=7,1 Hz, Me-c), 1,40 (d, 3H, J5′, 6′=6,8 Hz, Me-6′), 1,7-1,9 (m, 4H, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,11 (dd, 1H, J7,8a=4 Hz, J8a, 8b=15 Hz, H-8a), 2,26 (d, 1H, J8a, 8b=15 Hz, H-8b), 2,38 (s, 3H, N-CH₃), 2,72 (d, 1H, J10,0H-10=4 Hz, OH-10), 2,82 (m, 1H, H-3′), 3,14 (bs, 1H, OH-4′), 3,31 (d, 1H, Ja,a′=17 Hz, H-a), 3,33 (d, 1H, Ja,a′= 17 Hz, H-a′), 3,65 (bs, 1H, H-4′), 4,03 (s, 1H, OH-9), 4,08 (m, 3H, CH₂-b und H-5′), 4,92 (d, H, J10,0H-10=4 Hz, H-10), 5,15 (m, 1H, H-7), 5,51 (bd, 1H, J1′,2′=2,5 Hz, H-1′), 7,33 (dd, 1H, J1,3=1 Hz, J2,3=8,4 Hz, H-3), 7,73 (t, 1H, J1,2=J2,3=J2,3=8,4 Hz, H-2), 7,90 (dd, 1H, J1,2=8,4 Hz, J1,3=1 Hz, H-1), 12,16 (bs, 1H, OH-4), 12,84 (bs, 1H, OH-6), 13,63 (bs, 1H, OH-11).
Ausgangsverbindung 4 7-0-(3′-N-Hydrazinocarbonylmethyl-3′-N-methyl-α-L-daunosaminyl)- β-rhodomycinon (Verbindung der Formel II mit R¹=H und R²=CH₂-CO-NH-NH₂)
Eine Lösung von 7-0-(3′-N-Ethoxycarbonylmethyl-3′-N-methyl- α-L-daunosaminyl)-β-rhodomycinon (154 mg=0,25 mmol) in Ethanol (38 ml) wurde mit 100% Hydrazinhydrat (17,5 µl=18 mg, 0,36 mmol=1,44 equiv.) versetzt und 60 h bei Raumtemperatur im Dunkeln gerührt. Dann wurde am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt und das Reaktionsgemisch über 16 g Kieselgel im Laufmittelgemisch A getrennt (RF 0,26). Die vereinigten Fraktionen wurden zur Phasentrennung mit Wasser versetzt, mit 10%iger (w/v) Natronlauge auf pH 7 gebracht und danach durch Zusatz gesättigter wäßriger Natriumhydrogencarbonat-Lösung auf pH 8 eingestellt. Dann wurden die Phasen im Scheidetrichter getrennt, die wäßrige Phase mehrmals im Chloroform extrahiert und die vereinigten organischen Phasen am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt.
Ausbeute 51 mg (0,085 mmol)=34%
MS-FAB (M+H⁺) m/e=602
¹H NMR (300 MHz, CDCl₃/D₆-DMSO (6/1)) δ 1,10 (t, 3H, J13,14 =7,4 Hz, Me-14), 1,35 (d, 2H, J5′, 6′=6,5 Hz, Me-6′), 1,6-2,0 (m, 4H, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,19 (bs, 2H, CH₂-8), 2,26 (s, 3H, N-CH₃), 2,52 (bd, 1H, J2′, 3′=10,5 Hz, H-3′), 3,06 (d, 1H, Ja, a′=16,6 Hz, H-a), 3,19 (d, 1H, Ja, a′= 16,6 Hz, H-a′), 3,70 (bs, 1H, H-4′), 3,90 (bs, 1H, OH-9), 4,06 (q, 1H, J5′, 6′=6,6 Hz, H-5′), 4,84 (s, 1H, H-10), 5,12 (m, 1H, H-7), 5,48 (bd, 1H, J1′, 2′=3,2 Hz, H-1′), 7,31 (dd, 1H, J1,3=1 Hz, J2,3=8,4 Hz, H-3), 7,72 (t, 1H, J1,2=J2,3=8,3 Hz, H-2), 7,87 (dd, 1H, J1,2=7,7 Hz, J1,3=1 Hz, H-1), 9,03 (s, 1H, Hydrazid-NH).
Ausgangsverbindung 5 7-0-(3′-N-Ethylendiaminocarbonylmethyl-3′-N-methyl-α-L- daunosaminyl)-β-rhodomycinon (Verbindung der Formel II mit R¹=H und R²=CH₂-CO-NH-CH₂-CH₂-NH₂)
Eine Lösung von 7-0-(3′-N-Ethoxycarbonylmethyl-3′-N-methyl- α-L-daunosaminyl)-β-rhodomycinon (150 mg=0,24 mmol) in Dimethylformamid (20 ml) wurde mit 1 ml Ethylendiamin versetzt und 3 h bei Raumtemperatur im Dunkeln gerührt. Dann wurde am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt, das Reaktionsgemisch über 15 g Kieselgel im Laufmittelgemisch A getrennt (RF 0,15) und die Fraktionen analog Beispiel 1 aufgearbeitet.
Ausbeute 120 mg (0,19 mmol)=79%
MS-FAB (M+H⁺) m/e=630
¹H MNR (300 MHz, CDCl₃/D₆-DMSO (4/1) δ 1,09 (t, 3H, J13,14=7,4 Hz, Me-14), 1,30 (d, 3H, J5′, 6′=6,5 Hz, Me-6′), 1,6-1,9 (m, 4H, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,19 (bs, 2H, CH₂-8), 2,28 (s, 3H, N-CH₃), 2,55 (m, 1H, H-3′), 2,84 (m, 2H, CH₂-c), 3,01 (d, 1H, Ja,a′=18 Hz, H-a), 3,15 (d, 1H, Ja,a′=18 Hz, H-a′), 3,25 (m, 1H, H-b), 3,38 (m, 1H, H-b′), 3,62 (bs, 1H, H-4′), 4,05 (q, 1H, J5′, 6′=6,6 Hz, H-5′), 4,82 (s, 1H, H-10), 5,12 (m, 1H, H-7), 5,48 (bd, 1H, J1′, 2′=3 Hz, H-1′), 7,32 (dd, 1H, J1,3=1 Hz, J2,3= 8,4 Hz, H-3), 7,73 (t, 1H, J1,2=J2,3=8 Hz, H-2), 7,87 (dd, 1H, J1,2=7,5 Hz, J1,3=1 Hz, H-1), 8,06 (t, 1H, JNH,b=6 Hz, -CO-NH-).
Ausgangsverbindung 6 7-0-(3′-N-Chlorethyl-3′-N-methyl-α-L-daunosaminyl)-β- rhodomycinon (Verbindung der Formel II mit R¹=H und R²= CH₂-CH₂-Cl
Eine Lösung von 7-0-(3′-N-Methyl-α-L-daunosaminyl)-β- rhodomycinon (100 mg=0,19 mmol) in Acetonitril (120 ml) wurde nacheinander mit Essigsäure (50 µl, ca. 4,6 equiv.), Chloracetaldehyd (130 µl einer 50%igen (w/v) wäßrigen Lösung) und Natriumcyanoborhydrid (75 mg) versetzt und 1 h bei Raumtemperatur im Dunkeln gerührt. Dann wurde die Reaktionslösung mit Ethylacetat versetzt und überschüssiges Natriumcyanoborhydrid mittels wäßriger Kochsalzlösung extrahiert und die wäßrige Phase viermal mit Ethylacetat rückextrahiert. Dann wurden die vereinigen organischen Phasen mittels gesättigter Kochsalzlösung rückextrahiert, mit Natriumsulfat getrocknet und am Rotationsverdampfer im Vakuum zur Trockne eingeengt. Das so erhaltene Rohprodukt (95 mg) wurde wegen der hohen Zersetzlichkeit des Produktes auf Kieselgel ohne chromatographische Reinigung für weiterführende Umsetzungen eingesetzt. Zur Charakterisierung des Chlorethyl-Derivates wurde ein 150 mg-Ansatz nach der Aufarbeitung über 15 g Kieselgel im Laufmittelgemisch B chromatographiert, wegen beobachteter Zersetzung im Laufmittelgemisch C und schließlich zum dritten in Chloroform/ Ethanol (10/1) aufgereinigt. Die analytischen Daten stammen von dem hierbei erhaltenen Reinprodukt (5,2 mg) (Laufmittelgemisch B: RF 0,30).
MS-FAB (M+H⁺) m/e=592
MS-FAB (M+H⁺-Cl-) m/e=556
¹H NMR (300 MHz, CDCl₃) δ 1,12 (t, 3H, J13,14=7,4 Hz, Me-14), 1,41 (d, 3H, J5′, 6′=6,4 H, Me-6′), 1,7-2,0 (m, 4H, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,12 (dd, 1H, J7,8a=4 Hz, J8a, 8b= 15 Hz, H-8a), 2,25 (d, 1H, J8a, 8b=15 Hz, H-8b), 2,26 (s, 3H, N-CH₃), 2,56 (m, 1H, H-3′), 2,73 (m, 1H, H-a), 2,81 (m, 1H, H-a′), 3,51 (bt, 2H, Ja, b=6,5 Hz, CH₂-b), 3,68 (bs, 1H, H-4′), 4,04 (s, 1H, OH-9), 3,09 (q, 1H, J5′, 6′=6,1 Hz, H-5′), 4,91 (s, 1H, H-10), 5,16 (m, 1H, H-7), 5,53 (bd, 1H, J1′, 2′=2,5 Hz, H-1′), 7,34 (dd, 1H, J1,3=1 Hz, J2,3= 8,4 Hz, H-3), 7,73 (t, 1H, J1,2=J2,3=8 Hz, H-2), 7,89 (dd, 1H, J1,2=7,5 Hz, J1,3=1 Hz, H-1) 12,16 (bs, 1H, OH-4), 12,85 (bs, 1H, Oh-6), 13,61 (bs, 1H, OH-11).
Ausgangsverbindung 7 7-0-(3′-N-(N,N′-Dimethyl-Ethylendimainoethyl)-3′-N-methyl- α-L-daunosaminyl)-β-rhodomycinon (Verbindung der Formel II mit R¹=H und R²= N(CH₃)-CH₂-CH₂-NH(CH₃)
Zu einer Lösung von Verbindung 6 (50 mg=0,084 mmol) in Ethanol (5 ml) wurde N,N′-Dimethyl-ethylendiamin zugetropft, bis eine kräftige Blaufärbung auftrat, und nachfolgend 16 h bei Raumtemperatur im Dunkeln gerührt. Dann wurde am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt, das Reaktionsgemisch über 5 g Kieselgel im Laufmittelgemisch A getrennt (RF 0,17) und die gesammelten Fraktionen analog Beispiel 1 aufgearbeitet.
Ausbeute 23 mg (0,036 mmol)=43%
MS-FAB (M+H⁺) m/e=644
¹H NMR (300 MHz, CDCl₃) δ 1,12 (t, 3H, J13,14=7,4 Hz, Me-14), 1,40 (d, 3H, J5′, 6′=6,4 Hz, Me-6′), 1,6-1,9 (m, 4H, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,10 (dd, 1H, J7,8a=4 Hz, J8a, 8b= 15 Hz, H-8a), 2,20 (s, 3H, N-CH₃), 2,25 (s, 3H, N-CH₃), 2,25 (d, 1H, J8a, 8b=15 Hz, H-8b), 2,55 (s, 3H, N-CH₃), 2,34- 2,72 (m, CH₂-a, CH₂-b, CH₂-c, CH₂-d), 3,69 (bs, 1H, H-4′), 4,08 (q, 1H, J5′, 6′=6,9 Hz, H-5′), 4,90 (s, 1H, H-10), 5,15 (m, 1H, H-7), 5,51 (bs, 1H, H-1′), 7,29 (d, 1H, J2,3= 8,3 Hz, H-3), 7,71 (t, 1H, J1,2=J2,3=8 Hz, H-2), 7,88 (d, 1H, J1,2=7,5 Hz, H-1).
Beispiel 1 Herstellung eines β-Rhodomycin-Dimers der Formel I mit Ethylen-Brücke (Verbindung 1: R¹=H, X=CH₂-CH₂)
Zu einer Lösung von Ausgangsverbindung 1 (15 mg= 0,028 mmol) in Dimethylformamid (1 ml) wurde eine Lösung von Ausgangsverbindung 6 (27 mg=0,046 mmol) in Dimethylformamid (2 ml) zugetropft und 3 h bei Raumtemperatur im Dunkeln gerührt. Dann wurde am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt und das Reaktionsgemisch zweimal über jeweils 4 g Kieselgel (Labomatic-Labochrom Gel, 20-45 µ, 100 A) im Laufmittelgemisch C getrennt (RF im Laufmittelgemisch B: 0,45). Die vereinigten Fraktionen wurden zur Phasentrennung mit Wasser versetzt, mit 10%iger (v/v) Natronlauge auf pH 7 gebracht und danach durch Zusatz gesättigter wäßriger Natriumhydrogencarbonat-Lösung auf pH 8 eingestellt. Dann wurden die Phasen im Scheidetrichter getrennt, die wäßrige Phase mehrmals mit Chloroform extrahiert und die vereinigten organischen Phasen am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt.
Ausbeute: 18 mg (0,017 mmol)=61%)
MS-FAB (M+H⁺) m/e=1085
¹H NMR (300 MHz, CDCl₃): Aufgrund des im Dimeren-Molekül vorhandenen Symmetrieelements fallen die Signale der jeweils paarweise korrespondierenden Protonen zusammen:
δ 1,12 (t, 3H, J13,14=7,2 Hz, Me-14), 1,37 (d, 3H, J5′, 6′ =6,4 Hz, Me-6′), 1,7-2,0 (m, 4H, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,10 (dd, 1H, J8,7a=4 Hz, J8a, 8b=15 Hz, H-8a), 2,23 (d, 1H, J8a, 8b=15 Hz, H-8b), 2,23 (s, 3H, N-CH₃), 2,3-2,8 (m, 3H, CH₂-a und H-3′), 3,68 (bs, 1H, H-4′), 4,09 (q, 1H, J5′, 6′= 6,6 Hz, H-5′), 4,18 (bs, 1H, OH-9), 4,91 (s, 1H, H-10), 5,15 (m, 1H, H-7), 5,51 (bs, 1H, H-1′), 7,33 (d, 1H, J2,3= 8,2 Hz, H-3), 7,72 (t, 1H, J1,2=J2,3=8 Hz, H-2), 7,88 (d, 1H, J1,2=8 Hz, H-1), 12,2 (bs, 1H, OH-4), 12,8 (bs, 1H, OH-6), 13,6 (bs, 1H, OH-11).
Beispiel 2 Herstellung eines b-Rhodomycin-Dimers der Formel I mit 1,5-Pentylen-Brücke (Verbindung 2: R¹=H, X=(CH₂)₅)
Eine Lösung von Ausgangsverbindung 1 (100 mg=0,189 mmol) in 20 ml Lösungsmittelgemisch Acetonitril/Wasser (3/1) wurde mit 80 µl einer 25%igen Glutardialdehyd-Lösung (1,1 equiv), 100 µl 10%ige Essigsäure (0,9 equiv.) und 26 mg Natriumcyanoborhydrid versetzt und 3 Tage bei Raumtemperatur im Dunkeln gerührt. Dann wurde am Rotationsverdampfer eingeengt, in Wasser aufgenommen, durch Zugabe von Salzsäure auf pH 2 eingestellt und mehrmals mit Chloroform extrahiert; die Chloroformphasen wurden verworfen. Dann wurde die wäßrige Phase mit verdünnter Natronlauge auf pH 7 eingestellt und erneut mit Chloroform extrahiert. Die Chloroformphase wurde am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt und der Rückstand zweimal über jeweils 5 g Kieselgel (Labomatic-Labochrom Gel, 20-45 µ, 100 A) im Laufmittelgemisch A getrennt (RF 0,32). Die gesammelten Fraktionen wurden analog Beispiel 1 aufgearbeitet.
Ausbeute: 54 mg (0,048 mmol)=51%
MS-FAB (M+H⁺) m/e=1127
¹H NMR (300 MHz, CDCl₃): Aufgrund des im Dimeren-Molekül vorhandenen Symmetrieelements fallen die Signale der jeweils paarweise korrespondierenden Protonen zusammen:
δ 1,12 (t, 3H, J13,14=7,4 Hz, Me-14), 1,38 (d, 3H, J5′, 6′ =6,5 Hz, Me-6′), 1,7-1,9 (m, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,11 (dd, 1H, J7,8a=4 Hz, J8a, 8b=15 Hz, H-8a), 2,21 (s, 3H, N-CH₃), 2,26 (d, 1H, J8a, 8b=15 Hz, H-8b), 3,69 (bs, 1H, H-4′), 4,06 (q, 1H, J5′, 6′=6,6 Hz, H-5′), 4,88 (s, 1H, H-10), 5,13 (m, 1H, H-7), 5,50 (bs, 1H, H-1′), 7,32 (d, 1H, J2,3=8,3 Hz, H-3), 7,71 (t, 1H, J1,2=J2,3=8 Hz, H-2), 7,82 (d, 1H, J1,2=7,5 Hz, H-1).
Beispiel 3 Herstellung eines β-Isorhodomycin-Dimers der Formel I mit 1,5-Pentylen-Brücke (Verbindung 3: R¹=OH, X: (CH₂)₅)
Die Umsetzung erfolgte in Analogie zu Beispiel 2 mit 28 mg (0,051 mmol) Ausgangsverbindung 2 (statt Ausgangsverbindung 1), 21 µl Glutardialdehyd-Lösung, 30 µl 10%ige Essigsäure und 10 mg Natriumcyanoborhydrid. Bei der chromatographischen Trennung wurde zunächst mit Laufmittelgemisch C (RF 0,23) und danach mit Laufmittelgemisch A eluiert und die gesammelten Fraktionen analog Beispiel 1 aufgearbeitet.
Ausbeute: 17 mg (0,015 mmol)=59%
MS-FAB (M+H⁺) m/e=1159
¹H NMR (300 MHz, CDCl₃): Aufgrund des im Dimeren-Molekül vorhandenen Symmetrieelements fallen die Signale der jeweils paarweise korrespondierenden Protonen zusammen:
δ 1,12 (t, 3H, J13,14=7,4 Hz, Me-14), 1,39 (d, 3H, J5′, 6′ =6,5 Hz, Me-6′), 1,7-1,9 (m, 4H, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,13 (dd, 1H, J7,8a=4 Hz, J8a, 8b=15 Hz, H-8a), 2,18 (s, 3H, N-CH₃), 2,28 (d, 1H, J8a, 8b=15 Hz, H-8b), 3,65 (bs, 1H, H-4′), 4,01 (bs, 1H, OH-9), 4,08 (q, 1H, J5′, 6′=6,6 Hz, H-5′), 4,88 (s, 1H, H-10), 5,15 (m, 1H, H-7), 5,50 (bs, 1H, H-1′), 7,30 (s, 2H, H-2 und H-3).
Beispiel 4 Herstellung eines β-Rhodomycin-Dimers der Formel I mit Ethylenoxyethylen-Brücke (Verbindung 4: R¹=H, X= CH₂-CH₂-O-CH₂-CH₂)
Die Umsetzung erfolgte in Analogie zu Beispiel 2 mit 40 mg (0,075 mmol) Ausgangsverbindung 1, 20 µl 2,2′-Oxydiacetaldehyd (Acton et al., J. Med. Chem. (1984), 27, 638-645), 40 µl 10%ige Essigsäure und 10 mg Natriumcyanoborhydrid. Nach 24 h wurde zur Trockne eingeengt, in Wasser aufgenommen, mit Salzsäure auf pH 2 eingestellt und mehrmals mit Chloroform extrahiert. Dann wurde mit Natriumtriphosphat-Lösung auf pH 8 eingestellt und erneut mit Chloroform extrahiert. Bei der chromatographischen Trennung des Chloroform-Extraktes wurde zunächst mit Laufmittelgemisch C (RF 0,12) und danach mit Laufmittelgemisch A eluiert und die gesammelten Fraktionen analog Beispiel 1 aufgearbeitet.
Ausbeute: 12 mg (0,011 mmol)=29%
MS-FAB (M+H⁺) m/e=1128
¹H NMR (300 MHz, CDCl₃): Aufgrund des im Dimeren-Molekül vorhandenen Symmetrieelements fallen die Signale der jeweils paarweise korrespondierenden Protonen zusammen:
δ 1,11 (t, 3H, J13,14=7,4 Hz, Me-14), 1,38 (d, 3H, J5′, 6′ =6,5 Hz, Me-6′), 1,7-1,9 (m, 4H, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,10 (dd, 1H, J7,8a=4 Hz, J8a, 8b=15 Hz, H-8a), 2,21 (s, 3H, N-CH₃), 2,24 (d, 1H, J8a, 8b=15 Hz, H-8b), 2,4-2,6 (m, 2H, H-a und H-3′), 2,65-2,75 (m, 1H, H-a′), 3,41 (t, 2H, CH₂-b), 3,69 (bs, 1H, H-4′), 4,05 (q, 1H, J5′, 6′=6,6 Hz, H-5′), 4,12 (bs, 1H, OH-9), 4,89 (s, 1H, H-10), 5,14 (m, 1H, H-7), 5,50 (bs, 1H, H-1′), 7,33 (dd, 1H, J1,3=1 Hz, J2,3=8,4 Hz, H-3), 7,72 (t, 1H, J1,2=J2,3=8 Hz, H-2), 7,88 (dd, 1H, J1,2=7,6 Hz, J1,3=1 Hz, H-1), 12,14 (bs, 1H, OH-4), 12,82 (bs, 1H, OH-6), 13,62 (bs, 1H, OH-11).
Beispiel 5 Herstellung eines β-Rhodomycin-Dimers der Formel I mit R¹= H und X=CH₂-CO-NH-CH₂-CH₂-NH-CO-CH₂ (Verbindung 5)
10 mg (0,016 mmol) Ausgangsverbindung 3 und 10 mg (0,016 mmol) Ausgangsverbindung 5 wurden in einem Lösungsmittelgemisch aus Chloroform (1 ml) und Ethanol (0,1 ml) 30 h bei 50°C im Dunkeln gerührt. Dann wurde am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt und das Reaktionsgemisch über 4 g Kieselgel im Laufmittelgemisch Chloroform/Ethanol (10/1) aufgereinigt und über 4 g Kieselgel im Laufmittelgemisch A rechromatographiert (RF 0,26).
Ausbeute: 7 mg (0,006 mmol)=38%
MS-FAB (M+H⁺) m/e=1199
¹H NMR (300 MHz, CDCl₃/D₆-DMSO): Aufgrund des im Dimeren- Molekül vorhandenen Symmetrieelements fallen die Signale der jeweils paarweise korrespondierenden Protonen zusammen:
δ 1,10 (t, 3H, J13,14=7,1 Hz, Me-14), 1,33 (d, 3H, J5′, 6′ =6,4 Hz, Me-6′), 1,7-2,0 (m, 4H, CH₂-2′ und CH₂-13), 2,10 (dd, 1H, J7,8a=4 Hz, J8a, 8b=15 Hz, H-8a), 2,18 (bs, 2H, CH₂-8), 2,24 (s, 3H, N-CH₃), 3,69 (bs, 1H, H-4′), 4,08 (q, 1H, J5′,6′=6,6 Hz, H-5′), 4,82 (s, 1H, H-10), 5,11 (m, 1H, H-7), 5,46 (bs, 1H, H-1′), 7,29 (d, 1H, J2,3=8 Hz, H-3), 7,70 (t, 1H, J1,2=J2,3=8 Hz, H-2), 7,84 (d, 1H, J1,2= 8 Hz, H-1).
Beispiel 6 Herstellung eines β-Rhodomycin-Dimers der Formel I mit R¹= H und X=(CH₂)₂-NZ-(CH₂)₂, wobei Z ein Tyraminyl-Rest ist (Verbindung 6)
Eine Lösung von Ausgangsverbindung 6 (30 mg) in Dimethylformamid (3 ml) wurde mit Tyramin versetzt, bis Farbumschlag nach Blau erfolgte, und 30 h bei Raumtemperatur im Dunkeln gerührt. Dann wurde am Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt, das Reaktionsgemisch über 3 g Kieselgel im Laufmittelgemisch A (RF 0,25) und nachfolgend noch einmal im Laufmittelgemisch C getrennt. Die gesammelten Fraktionen wurden analog Beispiel 1 aufgearbeitet.
Ausbeute: 4 mg
MS-FAB (M+H⁺) m/e=1248,6
Beispiel 7 Herstellung eines b-Rhodomycin-Dimers der Formel I mit R¹= H und X=(CH₂)₂-NZ-(CH₂)₂, wobei Z ein Tryptaminyl-Rest ist (Verbindung 7)
Die Umsetzung erfolgte analog Beispiel 6 mit Tryptamin. Ausbeute: 3 mg (RF 0,21 in Laufmittelgemisch C) MS-FAB (M+H⁺) m/e=1271,5
Zytotoxität von Verbindungen der Formel I gegen L1210-Leukämiezellen der Maus in vitro Verfahrensweise zur Ermittlung der Koloniebildung von L1210 Leukämiezellen in Soft-Agar
500 Leukämiezellen pro Platte wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen der Testsubstanz 1 Stunde bei 37°C inkubiert. Anschließend wurden die Zellen zweimal mit McCoy5A- Medium gewaschen und schließlich in Petrischalen nach Zugabe von 0,3% Agar ausgegossen. Kontrollen wurden lediglich mit frischem Medium inkubiert. Anstelle der einstündigen Inkubation wurden in manchen Fällen unterschiedliche Konzentrationen und Testsubstanzen der oberen Agarschicht zugemischt, um so eine kontinuierliche Exposition der Zellen über die gesamte Inkubationszeit zu erreichen. Nach Erstarren des Agars wurden die Platten im Brutschrank 7 Tage bei 37°C inkubiert (5 Vol.-% CO₂, 95% relative Luftfeuchtigkeit). Anschließend wurde die Zahl der entstandenen Kolonien mit einem Durchmesser von mehr als 60 µm gezählt. Die Ergebnisse wurden angegeben als Koloniezahl in behandelten Agarplatten in Prozent der unbehandelten Kontrolle. Aus der so erhaltenen Dosiswirkungskurve wurde die IC₅₀ als Maß für die Wirksamkeit der Substanz ermittelt. Die Ergebnisse für die hier beschriebenen Verbindungen im Vergleich zu Adriamycin sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Tabelle 1
Zytotoxizität der hergestellten Verbindungen der Formel I gegen L1210 Leukämiezellen in vitro

Claims (12)

1. Neue zytostatisch wirksame Anthracyclin-Dimere der Formel I und deren physiologisch unbedenklichen Salze, wobei R¹ ist Wasserstoff oder eine Hydroxygruppe, X ein aliphatischer Spacer von bis zu 5 nm Länge ist, welcher ein- oder mehrfach durch Stickstoff und/oder Carbonyl und/oder Sauerstoff aminartig, amidartig, hydrazinartig, hydrazidartig oder etherartig unterbrochen sein kann.
2. Anthracyclin-Dimere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X=A=-(CH₂) m - mit m=2-8 und bevorzugt mit m=2 oder 5 ist.
3. Anthracyclin-Dimere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X=B=-CH₂-CO-NRa-(CH₂) n -NRa-CO-CH₂ mit n=0-12, bevorzugt mit n=0 oder 2-5 ist, wobei Ra Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl, bevorzugt jedoch Wasserstoff ist.
4. Anthracyclin-Dimere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X=C=-CH₂-CH₂-NRa-(CH₂) n -NRa-CH₂-CH₂- mit n=0-12, bevorzugt mit n=0 oder 2-5, wobei Ra die in Anspruch 3 genannte Bedeutung hat, bevorzugt jedoch Methyl oder Ethyl ist.
5. Anthracyclin-Dimere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X=D=-CH₂-CO-NRa-NRa-CO-(CH₂) y -CO-NRa-NRa-CO-CH₂- mit y=0-10, bevorzugt mit y=0-5 ist, wobei Ra die in Anspruch 3 genannte Bedeutung hat, bevorzugt jedoch Wasserstoff ist.
6. Anthracyclin-Dimere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X=E=-CH₂-CH₂-NRa-NRa-CO-(CH₂) y -CO-NRa-NRa- CH₂-CH₂- mit y=0-10, bevorzugt mit y=0-5 ist, wobei Ra die in Anspruch 3 genannte Bedeutung hat, bevorzugt jedoch Methyl oder Ethyl ist.
7. Anthracyclin-Dimere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X=F=-(CH₂)₂-O-(CH₂)₂- ist.
8. Anthracyclin-Dimere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X=G=-(CH₂)₂-NZ-(CH₂)₂- ist, wobei Z C₁-C₆-Alkyl, verzweigt oder unverzweigt, oder Benzyl ist.
9. Anthracyclin-Dimere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X=G=-(CH₂)₂-NZ-(CH₂)- mit Z=(CH₂) y -NRa mit y=0-10, bevorzugt mit y=0-5 ist, wobei Ra die in Anspruch 3 genannte Bedeutung hat, bevorzugt jedoch Methyl oder Ethyl ist.
10. Anthracyclin-Dimere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X=G=-(CH₂)₂-NZ-(CH₂)- ist, wobei Z der Rest eines biogenen Amins, bevorzugt der Rest des biogenen Amins Tyramin, Tryptamin oder Dopamin ist.
11. Verfahren zur Herstellung von Anthracyclin-Dimeren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel II, in welcher R¹ die genannte Bedeutung hat und R² Wasserstoff ist, entweder direkt oder nach Umsetzung zu einer Verbindung der Formel II, in welcher R² -CH₂-CO-R³ ist, worin R³ C₁-C₄-Alkoxy, verzweigt oder unverzweigt oder Benzyloxy oder NRa-NRaH darstellt, wobei Ra die genannte Bedeutung hat, oder nach Umsetzung zu einer Verbindung der Formel II, in welcher R² Chlorethyl oder CH₂-CH₂-NRaH ist, wobei Ra die genannte Bedeutung hat, mit einem geeigneten bifunktionellen Spacermolekül verknüpft bzw. dimerisiert.
12. Anthracyclin-Dimer nach Anspruch 1 als Arzneimittel.
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