DE3222670A1 - Photographisches, lichtempfindliches silberhalogenidmaterial - Google Patents
Photographisches, lichtempfindliches silberhalogenidmaterialInfo
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Description
Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenid-
Die vorliegende Erfindung betrifft photographisches,
lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial. Sie "betrifft insbesondere photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial, das weniger Schlamm in den Verarbeitungsflüssigkeiten bildet und schnell bei hohen Temperaturen verarbeitet werden kann.
lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial. Sie "betrifft insbesondere photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial, das weniger Schlamm in den Verarbeitungsflüssigkeiten bildet und schnell bei hohen Temperaturen verarbeitet werden kann.
Es besteht ein großes Bedürfnis, die zur Entwicklung von
lichtempfindlichem Material benötigte Zeit zu verkürzen. Um dieses Bedürfnis zu befriedigen, wurde die Entwicklungszeit
verringert, indem man die Entwicklungstemperatur auf etwa 27°C oder höher anhob. Dies wurde erreicht
durch Verwendung einer automatischen Entwicklungsmaschine, z.B. gemäß Rodal Technol., Band 44, Nr. 4, Seiten
257 bis 261 (1973), und US-PSen 3 025 779 und 3 672 288, die eine schnelle und in hohem Maße reproduzierbare Entwicklung ermöglicht. Solche automatischen Entwicklungsmaschinen enthalten im allgemeinen einen Entwicklertank,
257 bis 261 (1973), und US-PSen 3 025 779 und 3 672 288, die eine schnelle und in hohem Maße reproduzierbare Entwicklung ermöglicht. Solche automatischen Entwicklungsmaschinen enthalten im allgemeinen einen Entwicklertank,
einen Stoppertank, einen Fixiertank, einen Wasserwaschtank, eine Trocknungszone usw.; und die Geschwindigkeit
des Filmtransports und die Verarbeitungstemperatur können gesteuert werden.
5
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Es ist bekannt, wie von Furnell et al. in J.Photo.Sei.,
Band 18, Seite 94 (1970), beschrieben, daß bei photographischem,
lichtempfindlichem Material unter Verwendung einer Silberhalogenidemulsion bei einer Änderung
des Quellungsgrades des Materials in einem Entwickler durch Änderung des Hartwigsgrades eines Bindemittels,
z.B. Gelatine, die Deckkraft auf Grundlage des entwickelten Silbers erhöht werden kann. Es wurde festgestellt,
daß bei Verminderung des Härtungsgrades einer Silberhalogenidemulsionsschicht durch Verringerung der Menge
an verwendetem Härter die Deckkraft weiter erhöht wird.
Wenn jedoch der Härtungsgrad in einem großen Ausmaß verringert wird, wird die Festigkeit der Emulsionsschicht
20 ernsthaft reduziert, was verschiedene Schwierigkeiten mit sich bringt. Beispielsweise bei der Verarbeitung
in einer automatischen Entwicklungsmaschine, wie vorstehend
erwähnt, können sich die Emulsionsschichten von dem Träger abschälen oder während der Behandlung
25 leicht verkratzt werden. Weiterhin können Bindemittel
aus dem lichtempfindlichen Material in die Verarbeitungsflüssigkeiten in der automatischen Entwicklungsmaschine
herauskommen. Diese Bindemittel können sich miteinander oder mit verschiedenen Verbindungen aus dem lichtempfindliehen
Material in der Verarbeitungsflüssigkeit verbinden und Niederschläge bilden, die in der Verarbeitungsflüssigkeit unlöslich sind. Diese unlöslichen Niederschläge
in den Verarbeitungsflüssigkeiten v/erden im
allgemeinen vom Fachmann als "Schlamm" bezeichnet. 35
Wenn Schlamm in einer Verarbeitungsflüssigkeit gebildet wird, klebt er an einem lichtempfindlichen Material, das
später durch die automatische Entwicklungsmaschine hindurchläuft, und verursacht so eine Verschmutzung des
lichtempfindlichen Materials. Der an dem lichtempfindlichen Material klebende Schlamm verschlechtert ernsthaft
die Bildqualität des lichtempfindlichen Materials,. wodurch
das Produkt völlig wertlos wird.
Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, ist es nötig, den Härtungsgrad einer Silberhalogenidemulsionsschicht in
gewissem Ausmaß zu erhöhen. Dies führt jedoch zwangsläufig zu einer Verringerung in.der Deckkraft. Es sind zwar
einige Methoden zum Härten von Silberhalogenidemulsionsschichten bekannt,· jedoch ermöglicht keine dieser bekannten
Methoden eine Erhöhung in der Deckkraft, ohne daß Schlamm in den Verarbeitungsflüssigkeiten gebildet
wird.
Als Ergebnis ausgedehnter Untersuchungen zur Lösung der oben beschriebenen Probleme wurde nun festgestellt, daß
durch Steuerung des Härtungsgrades der obersten Schicht,
unabhängig von solchen der anderen, darunterliegenden Schichten, d.h. dadurch, daß man ersteren größer als
letzteren macht, das Herauslösen von Gelatine vermieden werden kann. Demgemäß kann die Schlammbildung stark
verringert werden. Es ist zwar gut bekannt, daß nichtumgesetzte Gelatine, die nicht mit einem Härter vernetzt
wurde, aus einem lichtempfindlichen Material herauskommt und daß die Menge an nichtumgesetzter Gelatine
von dem Härtungsgrad abhängt. Es wurde jedoch erfindungsgemäß zum ersten Mal festgestellt, daß bei einer
Erhöhung des Härtungsgrades der obersten Schicht, selbst wenn die Härtungsgrade der darunterliegenden Schichten
gering sind, d.h. der Anteil der quervernetzten Gelatine in jeder darunterliegenden Schicht gering ist, die Men-
-Λ-
ge an herausgelöster Gelatine in hohem Ausmaß verringert x^erden kann, im Vergleich zu üblichem lichtempfindlichem
Material, bei dem der Härtungsgrad von Gelatine in allen Deckschichten gleich ist. Ferner wurde überrasehenderv/eise
gefunden, daß die Menge an herausgelöster Gelatine nahezu vollständig auf dem Härtungsgrad der
obersten Schicht beruht und weniger von den Härtungsgraden der anderen, darunterliegenden Schichten beeinflußt
wird. Dies zeigt an, daß die Quervernetzung der obersten Schicht synergistische Wirkung bei der Verhinderung
des Herauslösens von Gelatine erzeugt. Diese synergistischen Wirkungen konnten dem Stand der Technik
nicht entnommen werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial
zur Verfügung zu stellen, das eine hohe Deckkraft besitzt und bei der Vearbeitung in einer automatischen
Entwicklungsmaschine keinen Schlamm in den Ent-Wicklungsflüssigkeiten
in der automatischen Entwicklungsmaschine erzeugt.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial,
das einen Träger mit wenigstens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und die oberste
Schicht auf wenigstens einer Seite des Trägers enthält, wobei die "Schmelzzeit" der obersten Schicht größer ist
als diejenige der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht. Die Schmelzzeit (MT) wird im folgenden
näher erläutert und bezieht sich auf die Zeit, die eine gehärtete Schicht zum Schmelzen oder Flüssigwerden
benötigt, wenn sie in einer Lösung, die bei einer bestimmten Temperatur gehalten wird, eingeweicht wird.
Wie auf dem Fachgebiet bekannt, kann der Härtungsgrad
von Schicht zu Schicht durch Verwendung von nichtdiffundierbaren Härtern gesteuert werden. Als solche nichtdiffundierbare
Härter können verschiedene, polymere Härter, die Molekulargewicht von über etwa 10 000 und wenigstens
eine mit Gelatine zur Bildung einer Quervernetzung reaktionsfähige, funktioneile Gruppe besitzen, bei dem
photographischen, lichtempfindlichen Silberhalogenidmaterial gemäß der Erfindung verwendet werden. Zu diesen
10 Härtern gehören z.B. diejenigen gemäß den US-PSen
3 057 723, 3 396 029, 4 161 407, der.G3-PS 2 064 800 und
der US-Anmeldung Serial Nr. 251 827. Ein bevorzugtes Beispiel für den polymeren Härter ist der in der US-Anmeldung
Serial Nr. 251 827 beschriebene, der eine wieder-
15 kehrende Einheit der folgenden Formel (I) besitzt:
^C)7- (I)
L 20 S
in der A eine durch Mischpolymerisierung von mischpolymerisierbaren,
äthylenisch ungesättigten Monomeren hergestellte Monomereneinheit; R^ Wasserstoff oder eine
Niedrigalkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; Q
-CO2-, -CON- (wobei R. die gleiche Bedeutung wie oben
besitzt) oder eine Arylengruppe mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen; L eine zweiwertige Gruppe mit 3 bis 15 Koh
lenstoffatomen und mindestens einer Verbindungsgruppe
aus der Gruppe -CO2- und -CON- (wobei R die gleiche Be
deutung wie oben besitzt) oder eine zweiwertige Gruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und wenigstens einer Ver
R1 bindungsgruppe aus der Gruppe: -0-, -N-, -CO-, -SO-,
1 R^ R,. R.. R^
-SO2-, -SO3-, -SO2N-, -NCON- oder -NCO2- (wobei R1 die
gleiche Bedeutung wie oben besitzt); R2 -CH=CH2 oder
-CH2CH2X (in der X eine Gruppe ist, die mit einer nucleophilen
Gruppe oder einer Gruppe, die in Form von HX auf eine Base hin freigesetzt werden kann, substituiert sein
kann); und χ und y jeweils Molprozent bedeuten, wobei χ
zwischen 0 und 99 und y zwischen 1 und 100 liegen.
Zu Beispielen für äthylenisch ungesättigte Monomere, die durch A in Formel (I) wiedergegeben werden, gehören
Äthylen, Propylen, 1-Buten, Isobuten, Styrol, Chlormethylstyrol, Hydroxymethylstyrol, Natriumvinylbenzolsulionat,
Natriumvinylbenzylsulfonat, N,N,N-Trimethyl-N-vinylbenzylammoniumchlorid,
Ν,Ν-Dimethyl-N-benzyl-N-vinylbenzylammoniumchlorid,
cc-Methylstyrol, Vinyl toluol,
4-Vinylpyridin, 2-Vinylpyridin, Benzylvinylpyridiniumchlorid,
N-Viny!acetamid, N-Vinylpyrrolidon, 1-Vinyl-2-methylimidazol,
monoäthylenisch ungesättigte Ester aliphatischer
Säuren. (z.B. Vinylacetat und Allylacetat), äthylenisch ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren und
ihre Salze (z.B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, Natriumacrylat, Kaliumacrylat und Natrium—
methacrylat), Maleinsäureanhydrid, Ester äthylenisch
ungesättigter Mono- oder Dicarbonsäuren (z.B. n-Butylacrylat,
n-Hexylacrylat, Hydroxyäthylacrylat, Cyanoäthylacrylat,
N, N-Diäthylaminoäthylacrylat, Methylmethacrylat,
n-Buty!methacrylate Benzylmethacrylat, Hydroxyäthylmethacrylat
, Chloräthylmethacrylat, Methoxyäthylmethacrylat,
N,N-Diäthylaminoäthylmethacrylat, N,N,N-Triäthyl-N-methacryloyloxyäthylammonium-p-toluolsulfonat,
N,N-Diäthyl-N-me thyl -N-me thacry loyloxyäthy lammonium-p - to luo 1 sulf onat,
Dimethylitaconat und Monobenzylmaleat) und Amide äthylenisch ungesättigter Mono- oder Dicarbonsäuren [z.B.
Acrylamid, Ν,Ν-Dimethylacrylamid, N-Methylolacrylamid,
N-(N,N-Dimethylaminopropyl)-acrylamid, N,N,N-Trimethyl-
N-(N-acryloylpropyl)-ammonium-p-toluolsulfonat, Natriüm-2-acrylamid-2-methylpropansulfonat,
Acryloylmorpholin, Methacrylamid, N,N-Dimethyl-N·-acryloylpropandiaminpropionatbetain
und Ν,Ν-Dimethyl-N'-methacryloylpropandiaminacetatbetain).
"A" besitzt ferner die Bedeutung von Monomeren mit wenigstens zwei mischpolymerisierbaren,
äthylenisch ungesättigten Gruppen (z.B. Divinylbenzol, Methylen-bis-acrylamid, Äthylenglykol-diacrylat, Trimethylenglykol-diacrylat,
Äthylenglykol-dimethacrylat, Trimethylenglykol-dimethacrylat und Neopentylglykoldimethacrylat).
Beispiele für R1 in Formel (I) sind eine Hethylgruppe,
eine Äthylgruppe, eine Butylgruppe und eine ii-Hexylgruppe.
Beispiele' für 0. in Formel (I) sind die folgenden Gruppen:
CH3 C2H5 nC4H9
-CO2-, -CONH-, -CON-, -CON- , -CON- ,
/ΓΤ\
und -
Beispiele für L in Formel (I) sind die folgenden Gruppen:
riTT Cf\ /-ΓΓΤ CV! ΓΤ\ /"1CT Γ·ΤΤ CXJ TO ΠΓ\ ΠΤ1 C1TI _ —(ΠΐΧ \
—Uiii-iuu^uti/p—, -UXi9Uw9UiX9Un9-, — un9un9uupunpun9—, —^unpyj- —
CO2CH2CH2-, -(CH2J10CO2CH2CH2-, -CH2NHCOCH2-, -CH2NHCO-CH2CH2-,
-(CH2J3NHCOCH2CH2-, -(CH2),
-(CH2)1QNHCOCH2CH2-, -CH2OCH2-, -CH,
CH3 CH3
-NCH2CH2-, -CH2NCH2CH2-, -COCH2CH2-, -C
—CO—γ /~" CHp-, —SOCHpCHp-, —CHpSOCHp CHp-, —SOpCHpCHp—,
-So2CH2CH2SO2CH2CH2-, -SO2Ch2CH2SO2CH2CHCH2-,
Oh
_<3Ρ. PTJ PtJ PtJ CA PlJ ΓΤ\ PtJ PtJ OP. PtJ PtJ ΡΠ
-SO2NHCh2CO2CH2CH2-, -SO2NHCH2CH2CO2CH2Ch2-,
-NHCONHCH2Ch2-, -CH2NHCONHCH2Ch2-, -NHCO2CH2CH2- und
-CH2NHCO2CH2CH2-.
Beispiele für R2 in Formel (I) sind die folgenden Grup
pen: -CH=CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2Br^-CH
23^y , -CH2CH2O3S-^NS-CH3, -CH2CH2OH,
10 ^^
-CH2CH2O2CCH3, -CH2CH2O2CCF3 und -CH2CH2O2CCHCl2.
Ein anderes, bevorzugtes Beispiel für den polymeren Härter ist der in der US-PS 4 Ιοί 407 beschriebene, der
eine wiederkehrende Einheit der folgenden Formel (II) besitzt:
~(A),r-(CH2-CR) - (I'D
L 0 t 11
CH0SR'
20 0
worin A ein polymerisiertes, α,β-äthylenisch ungesättigtes,
additionspolymerisierbares Monomer oder ein Gemisch solcher polymerisierbaren Monomeren; χ und y die molaren
Prozentsätze der erhaltenen Einheiten in dem Polymerisat und jeweils ganze Zahlen, wobei χ von 10 bis etwa 95/S
und y von 5 bis 90% sindj R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; R1 -CH=CHR2 oder
-CH2CH2X (wobei X eine ablösende Gruppe bedeutet, die
von einem nucleophilen Substituenten verdrängt wird oder in Form von HX durch Behandlung mit einer Base eliminiert
wird; und R2 Alkyl, Aryl oder Wasserstoff ist); -L- eine
Verbindungsgruppe der Gruppe: Alkylen, vorzugsweise mit
etwa 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Methylen, Äthylen, Isobutylen und dergl.; Arylen von etwa 6 bis 12 Kern-
35 kohlenstoffatomen, wie Phenylen, Tolylen, Naphthalin
und dergl.; -COZ- oder COZR3 (wobei R3 Alkylen, vorzugsweise
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, oder Arylen, vor-
zugsweise mit 6 Ms 12 Kohlenstoffatomen; -und Z O oder
NH sind) bedeuten.
Zu Beispielen für A in Formel (II) gehören die gleichen Beispiele wie für A in Formel (I); Beispiele für R in
Formel (II) umfassen die gleichen Beispiele wie für R1
in Formel (I) und Beispiele für R1 in Formel (II) umfassen
die gleichen Beispiele wie für Rp in Formel (I), die alle oben beschrieben sind.
Ein weiteres, bevorzugtes Beispiel für den polymeren Härter ist d?*' gemäß GB-PS X 534· 4-55, der eine wiederkehrende
Einheit der folgenden Formel (III) enthält:
-(A)x - (CH2-C)7- (III)
in der A eine Monomereneinheit, die mit einem copolymeri
sierbaren, äthylenisch ungesättigten Monomeren copolymerisiert ist; R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; L eine zweiwertige Verbindungsgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen; X eine
aktive Estergruppe; χ und y jeweils molare Prozentsätze bedeuten, wobei χ zwischen 0 und 95 und y zwischen 5 und
25 100 liegen; und m für 0 oder 1 steht.
Beispiele für A in Formel (III) umfassen die gleichen Beispiele wie für A in Formel (I) und Beispiele für R
in Formel (III) umfassen die gleichen Beispiele wie für 3^ R1 in Formel (I), die beide oben beschrieben wurden.
Zu Beispielen für L in Formel (III) gehören die folgenden: -CONHCH2-, -CONHCH2CH2-, -CONHCH2CH2CH2-, -CONH-CH2CH2CH2CH2-,
-CO2CH2CH2OCOCH2Ch2-, -CONHCh2CONHCH2-,
-CONHCH2CONHCH2CONHCh2-, -CO2CH2-, -CONHCH2NHCOCH2Ch2-SCH2CH2-
und -
322267Q
Zu Beispielen für X in Formel (III) gehören die folgenden:.
-CO2N.
-CO2N
-CO2N.
-CO2N
:G02
VyNO2-
-CO2N
-CO2-U XVCO2Na
NO,
-CO2CH2CN
CH.
CH
NO.
-CO0:
CN
-CQ2CH2CONH2
-CO2CH2COCH,
-C07CH7(
-CO9CH9CO9CH=CH7
Lt L· L·
L·
-CO7N=CHCH, CO2N=C
-CO2C=CHCOCH3
CH3
cav
-CO2CH2CH2Br
-CO2CH2CH2CN
Unter den obengenannten, bevorzugten Beispielen für die polymeren Härter ist der polymere Härter mit wiederkehrenden
Einheiten der Formel (I) besonders bevorzugt.
Typische Beispiele für den polymeren Härter werden im folgenden als P-1 bis P-22 dargestellt. Von diesen
werden P-1, 2, 6 und 19 besonders bevorzugt.
Ί Ί
CONHC(CH3)2CH2S03Na
P-2
CH^- -(CH CHV-
20 CONHC(CH3)2CH2S03Na
x/y = 3/1
CONHC(CH3)2CH2SO3Na
32226T0
Ί Λ
CONHC(CH3)2CH2S03Na
-(CH CHV
2I x
CONHC(CH3)2CH2SO3Na
CONHC (CH3)
x/y = 3/1
OH
x/y = 3/1
x/y = 3/1
X·
CONHC(CH3)2CH2S03Na NHCONHCH2SO2CH=Ch2
x/y = 3/1
-12 -
CONHG(CH3)2CH2S03Na
CONHC(Ch3) 2CH2S03Na
x/y =? 3/1
CONHC(CH3)2CH2SO3Na
x/y - 3/1
-(GH9CH)-
CONHC (CH3) 2CH2S03Nä.
·. . . x/y - 3/1
CONHC(CH
x/y » 3/1
3222GfO
CONHC(CH-)-CH-SO.Na
J ί ί J
x/y = 3/1
2I x
CONHC(CH-) CH2SO3Na
= 3/1
-iCH CH)- -eCH CH}-
^.I χ ζ. ι y
COOM CONHCH2COCH2Ch2SO2CH
x/y'= 3/1
CH>- -^CH CH>- —
i X I y
COOM CONHCH2NHCOCH2CH2So2CH=CH2
x/y = 3/1
-(CH CH>-
2I
COOM
= 3/1
„CH}
COOM
x/y « 3/1
COOM
OH
IH2CH2SO2CH2CHCH2SO2CH=Ch2
.x/y - 3/1
' -(CH9CH)-
2I χ
CÜ0M
OH
x/y = 3/1
Ί7
P-21.
-{CH_CH>-
2I x
COOM
x/y = 3/1
P-22
10 '2J" 'x
COOM
x/y » 3/1
In den obigen Formeln bedeutet M ein Wasserstoffatom,
ein Natriumatom oder ein Kaliumatom; und χ und y bedeuten den molaren Prozentsatz der entsprechenden, aufgegebenen
Einheiten. Der molare Prozentsatz ist nicht auf den in den obigen Formeln angegebenen begrenzt; χ
20 kann von 0 bis 99 und y von 1 bis 100 bedeuten.
Gewöhnlich wird der polymere Härter gemäß der Erfindung in einer solchen Menge verwendet, daß er von 0,1 χ 10"^
bis 30 χ 10"^ Äquivalente der mit Gelatine reaktiven,
funktionellen Gruppe pro 100 g Gelatine enthält. Ein besonders bevorzugter Bereich geht von 0,5 x 10*"^ bis
10 χ 10"^ Äquiv./iOO g Gelatine.
Im folgenden werden Verfahren zur synthetischen Herstellung
typischer, äthylenisch ungesättigter Monomerer, die eine Vinylsulfongruppe oder ihren Vorläufer enthalten
und die bei der Herstellung der polymeren Härter zur Verwendung im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden,
beschrieben.
35
35
Herstellung s^e&spiel; 1
Synthese, von ^!^
äthylacrylat;-
Ein Gemisch aus 600 mL· T&tra^doe^fi^an, 45;·, 8' g Hydroxy—
äthylacrylat und; 72 g · 3- (2~Cli3:b^ittiyl::STilf<>nyl·) -propionsäumehlöriSf
w&pcl: in ei^ Rfea^dlonsgesEäß; gegeben, und
während: unter Kühileiiti ib±* Bi'S^W^ssear die? Temperatur bei
5° oder niedrigem gehalten wiirdi wäacd efee Iiösung von.
31,2-g Pyridiii. jäa- 100. ml- TetratoydrQfuran- tropfenv;eise
im Verkauf von. 1:J,75 Ii zugesetzt, Da^ erhaltene Gemisch
wird- weiter 2 h· "be^ Raumtemperatur' gerührt. Danach wird
das Reaktionsgemisch in- 2500 ml· His-Wasser gekippt
und: eine Extraktion wird-, viermal mit 300. ml Chloroform
durchgeführt.. Die so extrahierte.: organische Schicht wird
über Natriumsulfat getrocknet und:' eingeengt. Man erhält
87 g a-^-
acrylat; Ausbeute^
acrylat; Ausbeute^
Herstellun^sbeisplel; Z- Synthese
von. [3:-(G.hlQräthylsulfönyl)-propionyl]-amino-
Ein Gemisch aus. 100. ml Tetrahydrofuran, 20,ΐ g Vinylben-zylamin,,
16,.7 g Triäthylamin und 0,1 g Hydrochinon
wird in ein: Reaktionsgefäß gegeben;, und unter Kühlen mit
Eis-Wasser wird; eine- Lösung aus '36:,1- g ß^Chloräthylsulfonylpropioiisäupech,l0rid
in 200- ml Tetrahydrofuran
tropfenweise- im Verlauf von 30 min zugesetzt. Die entstehende
Mischung wird, über N&eht: bei Raumtemperatur
stehengelas'senv Das Reaktionsgemi.s-e.hj wird dann- in eine
Lösung gekippt,, die durch Verdünnein von 16,5 g konzentrierter
Salzsäure·: mit 1500 ml Eis^ässer hergestellt
worden war, und ein Niederschlag abfiltriert. Der Niederschlag wird aus einem gemischten Lösungsmittel von
200 ml Äthanol und- 200' ml Wasser umkristallisiert und.
35 ergibt 16,8 g N-Viiiylberizyl-ß-ehloräthylsulfonyl-
propionsäureamid; Ausbeute 5T%t Elementaranalyse (gefunden).
H 5,74;» G 53,47; N 4,83;. Cl 10,99; S. 10,4950.
32226T0
1 Herstellungsbeispiel 3
Synthese von 1-[[2-(4-Vinyrbenzolsulfonyl)-äthyl]-sul-
f onyl 1-3-chloräthylsulf ortyl-2-propanol
Eine Mischung aus 157 g 1,3~Bischloräthylsulfonyl-2-propanol
(hergestellt nach dem Verfahren der GB-PS 1 534 455), 1000 ml Methanol und 1000 ml destilliertem
Wasser wird in ein Reaktionsgefäß gegeben und tropfenweise
im Verlauf von 1 h unter Aufrechterhaltung der Temperatur bei 460C mit einer Lösung versetzt, die durch
Auflösen von 52 g Kaliumvinylbenzolsulfinat in 100 ml
Methanol und'100 ml destilliertem Wasser hergestellt
wurde. Die entstehende Mischung wird weiterhin 5,5 h gerührt, wobei die Temperatur bei 46°C gehalten wird.
Der gebildete Niederschlag wird abfiltriert und liefert 55 g 2-(i-Vinylbenzolsulfonyl)-äthylsulfonyl-3-chloräthylsulfonyl-2-propanol;
Ausbeute 49%; Elementaranalyse (gefunden^: H 4,67; C 39,89; S 21,43%.
Synthese von N-[[3-(Vinylsulfonyl)-propionyl]-amino-
methyl]-acrylamid
In ein 2000 ml Reaktionsgefäß gibt man 1400 ml destilliertes Wasser, 224 g Natriumsulfit und 220 g Natriumhydro
genearbonat und rührt dann die Bestandteile unter Bildung einer einheitlichen Lösung. Während die Temperatur
bei etwa 5°C gehalten und mit Eis-Wasser gekühlt wird, werden 260 g. Chloräthansulfonylchlorid tropfenweise im Verlauf von 1,5 h zugesetzt. Nach Beendigung
der tropfenweisen Zugabe werden 160 g 49%ige Schwefelsäure
im Verlauf von etwa 15 min tropfenweise zugesetzt. Die entstehende Mischung wird 1 h bei 5°C gerührt. Ausgefällte
Kristalle werden abfiltriert und mit 400 ml destilliertem Wasser gewaschen. Das Filtrat und die Waschflüssigkeit
werden vereinigt und in ein 3000 ml Reaktionsgefäß gegeben. In das Reaktionsgefäß wird tropfenv/eise
eine Lösung aus 246 g Methylen-bis-acrylamid in
32226T0
- vt -
480 ml destilliertem Wasser und 1480 ml Äthanol eingeleitet,
während die Temperatur bei etwa 5°C während 30 min gehalten wird. Das Reaktionsgefäß wird dann in einen
Kühlschrank gestellt und zur Vervollständigung der Reaktion 5 Tage stehengelassen. Ausgefallene Kristalle werden
abfiltriert und anschließend mit 800 ml destilliertem Wasser gewaschen und aus 2000 1 einer 50%igen wäßrigen
Lösung von Äthanol umkristallisiert. Man erhält 219 g
des gewünschten Monomeren; Ausbeute 49%. 10
Ferner werden im folgenden Verfahren zur synthetischen
Herstellung von polymeren Härtern beschrieben, die vorzugsweise im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
Synthese von 2-[3-(Vinylsulfonyl)-propionyloxy]-äthylacrylat/Natriiimacrylamido-Z-methylpropansulfonat-Misch-
polymerisat (P-1)
Eine Mischung aus 60 ml Ν,Ν-Dimethylformamid, 14,5 g
2-[3-(Chloräthylsulfonyl)-propionyloxy]-äthylacrylat und 23,5 g Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure wird in
ein Reaktionsgefäß gegeben. Nach Spülen mit Stickstoffgas
wird das Gemisch auf 60°C erhitzt und mit 0,40 g 2,2'-Azobis~(2,4-dimethylvaleronitril) versetzt. Die
erhaltene Mischung wird 2 h unter Erhitzen bei der gleichen Temperatur gerührt. Anschließend werden 0,2 g 2,2'-Azobis~(2,4-dimethylvaleronitril)
zugesetzt und die Mischung 2 h unter Erhitzen gerührt. Danach wird die Mischung auf 50C abgekühlt und mit 12 g Natriumcarbonat
und 4,9 g Triäthylamin versetzt. Die erhaltene Mischung wird 1 h gerührt und dann eine weitere Stunde bei Raumtemperatur.
Die Reaktionsmischung wird in ein Rohr aus Cellulose gegeben und 2 Tage dialysiert. Das Produkt
wird gefriergetrocknet; man erhält 35 g eines weißen Polymerisats; Ausbeute 95%. Der Vinylsulfongehalt des
gebildeten Polymerisats beträgt 0,51 x 10 Äquiv./g.
1 Herstellungsbeispiel 6
Synthese von [3-(Chloräthylsulfonyl)-propionyl]-aminomethylstyrol/Natriumacrylamido-2-methylpropansulfonat-
Mischpolymerisat (P-6) .
Eine Mischung aus 15,8 g [3-(Vinylsulfonyl)-propionyl]-aminomethylstyrol,
23,6 g Natriumacrylamido-2-methylpropansulfonat
und 75 ml Ν,Ν-Dimethylformamid wird in ein Reaktionsgefäß gegeben. Nach Spülen mit Stickstoffgas
wird die Mischung auf 80°C erhitzt und mit 0,75 g 2,2'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril) versetzt. Die
entstehende Mischung wird 3 h unter Erwärmen gerührt. Dann werden 25 ml Ν,Ν-Dimethylformamid und anschließend
6,1 g Triäthylamin tropfenweise bei Raumtemperatur zugesetzt, und dann wird die entstehende Mischung 1 h bei
Raumtemperatur gerührt. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Reaktionsmischung filtriert. Das erhaltene Filtrat
wird in 800 ml Aceton gekippt, das dabei gebildete Präzipitat
wird abfiltriert und getrocknet. Man erhält 36,2 g eines blaßgelben Polymerisats; Ausbeute 94%.
20 Der Vinylsulfongehalt des Polymerisats beträgt 0,80 χ 10~^ Äquiv./g.
Synthese von 1-[[2-(4-Vinylbenzolsulfonyl)-äthyl]-sulfonylj^-chloräthylsulfonyl^-propanol/Natriumacrylat-
Mischpolymerisat (P-19)
;
'
Eine Mischung aus 300 ml Ν,Ν-Dimethylformamid, 40,1 g
2- (1 -Vinylbenzolsulf onyl) -äthylsulf onyl-3-.chloräthylsulfonyl-2-propanol
und 13,0 g Acrylsäure wird in ein Reaktionsgefäß gegeben. Nach Spülen mit Stickstoffgas
wird die Mischung auf 70°C erhitzt und mit 0,53 g 2,2'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
versetzt. Die erhaltene Mischung wird 1,5 h unter Rühren erhitzt. Danach
werden 0,53 g 2,2'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
zugegeben und die Mischung unter Rühren weiterhin 1 h erhitzt. Die Reaktionsmischung kann dann auf Raumtempera-
tür abkühlen und wird tropfenweise mit 54,8 g einer 28%igen methanolischen Lösung von Natriummethylat versetzt.
Dann rührt man eine weitere Stunde. Die Reaktionsmischung wird in ein Rohr aus Cellulose gegeben und
2 Tage dialysiert. Das Produkt wird gefriergetrocknet, und man erhält 30 g eines blaßgelben Polymerisats; Ausbeute
56%. Der Vinylsulfongehalt des Polymerisats beträgt
1 ,4 x 10*"^ Äquiv./g.
10 Herstellungsbeispiel 8
Eine Mischung aus 5j65 g des in Herstellungsbeispiel 1
erhaltenen Monomeren, 9,16 g Natriumacrylamido-2-methylpropansulfonat
und 80 ml einer 50%igen wäßrigen Lösung von Äthanol wird in ein 200 ml Reaktionsgefäß gegeben
und unter Rühren auf 800C erhitzt. Bei dieser Temperatur
gibt man 0,1 g 2,2'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
(vertrieben von Wako Pure Chemical Industries Ltd. unter der Handelsbezeichnung V-65) zu und zusätzlich nach
30 min 0,1 g der gleichen Verbindung. Die Mischung wird 1 h unter Rühren erhitzt. Dann wird die Reaktionsmischung
auf etwa 100C mit Eis-Wasser abgekühlt und mit einer Lösung von 2,5 g Triäthylamin in 80 ml Äthanol versetzt.
Man rührt eine weitere Stunde. Nach Beendigung dieser Zeitspanne wird die Reaktionsmischung in 1000 ml Aceton
unter Rühren gekippt und der so gebildete Niederschlag abfiltriert. Man erhält 12,4 g Polymerisat (P-2); Ausbeute
85%. Die intrisische Viskosität [tj] beträgt 0,227
und der Vinylsulfongehalt liegt bei 0,95 x 10"3 Äquiv./g.
30
Beim Härten von Emulsionsschichten können vorstehend beschriebene,
polymere Härter entweder allein oder kombiniert mit diffundierbaren, niedrigmolekularen Härtern
verwendet werden. Zu verwendbaren, diffundierbaren Härtern gehören verschiedene organische und anorganische
Härter, die entweder allein oder in Kombination mitein-
ander verwendet werden. Typische Beispiele solcher Härter umfassen AldehydverMndungen, z.B. Mucochlorsäure,
Formaldehyd, Trimethylolmelamin, Glyoxal, 2,3-Dihydroxy-1,4-dioxan,
2,3-Dihydroxy-1,4-dioxan, 2,3-Dihydroxy-5-methyl-1,4-dioxan,
Succinaldehyd und Glutaraldehyd; aktive
Vinylverbindungen, z.B. Divinylsulfon, Methylen-Ms-maleimid,
1,3,5-Triacryloyl-hexahydro-s-triazin,
1,3 > 5-Trivinylsulfonyl-hexahydro-s-triazin, Bis- (vinylsulfonylmethyl)-äther,
1,3-Bis-(vinylsulxonyl)-propanol-2, Bis-(a-vinylsulfonylacetamido)-äthan, 1,2-Bis-(vinylsulfonyl)-äthan
und 1,1'-Bis-(vinylsulfonyl)-methan; aktive Halogenverbindungen, z.B. 2,4-Dichlor-6-hydroxy-6-methoxy-s-triazin;
und Äthyleniminverbindungen, z. B. 2,4,6-Triäthylenimino-s-triazin. Diese Verbindungen sind
auf dem Fachgebiet als Härter für Gelatine bekannt.
Diese polymeren Härter werden in Wasser oder organischen Lösungsmitteln aufgelöst und danach direkt einer Schicht
zugesetzt, um den Härtungsgrad dieser speziellen Schicht zu steuern. Im Falle diffundierbarer Härter können sie
direkt der Schicht, deren Härtungsgrad gesteuert werden soll, zugesetzt werden; alternativ dazu können sie einer
anderen Schicht zugesetzt werden und dann in die ganze Schicht diffundieren. Die Menge an zugesetztem, nichtdiffundierbarem
Härter wird durch die Menge der reaktiven Gruppe in dem polymeren Härter bestimmt.
Nichtdiffundierbare Härter können entweder allein oder
in Kombination mit diffundierbaren Härtern verwendet
on
werden.
Gemäß einer anderen Technik zur Steuerung der Härtungsgrade von Beschichtungsschichten werden niedrigmolekulare Härter eingesetzt. Durch Steuerung der Art der Zugabe
und der Trocknungsbedingungen v/erden die Diffusionseigenschaften gesteuert. Beispielsweise wird ein
Härter mit niedrigem Molekulargewicht, der eine Vinylsulfongruppe
enthält, nur in eine Beschichtungslösung für eine Oberflächenschutzschicht eingearbeitet, und
nachdem mehrere Schichten gleichzeitig schachtförmig aufgetragen worden sind, werden die Schichten schnell
getrocknet, wodurch der Härtungsgrad von Schicht zu Schicht variiert werden kann.
Auf dem Fachgebiet sind Meßarten zur Bewertung des Härtungsgrades einer gehärteten Schicht gut bekannt; hierzu
gehören der Quellungsgrad, bestimmt durch Aufquellen der gehärteten Schicht in einer bestimmten Lösung,
und die Kratzfestigkeit, die. angegeben wird durch Bestimmen der Last (des Drucks), bei der die gehärtete
Schicht von einem nadelartigen Ritzstift unter der Last geritzt wird. Um jedoch die Verhinderung von Schlamm
zu bewerten (die Hauptzweck der vorliegenden Erfindung ist), ist es am wirkungsvollsten, die Schmelzzeit (MT)
zu verwenden. Die Schmelzzeit ist die Zeit, die eine
gehärtete Schicht benötigt, um zu schmelzen (aufzuweichen) , wenn sie in eine Lösung, die bei einer bestimmten
Temperatur gehalten wird, eingetaucht wird. Am meisten wird es bevorzugt, die Schmelzzeit in einer O,2N
NaOH-Lösung von 60°C zu messen, wobei jedoch die vorliegende Erfindung nicht hierauf beschränkt ist.
Hier verwendete Silberhalogenidemulsionen werden gewöhnlich durch Mischen von wasserlöslichen Silbersalz(z.B.
Silbernitrat)-Lösungen und wasserlöslichen Halogenid(z.B Kaliumbromid)-Lösungen in Gegenwart von wasserlöslichen
Polymer(z.B. Gelatine)-Lösungen hergestellt.
Zu verwendbaren Silberhalogeniden gehören gemischte Silberhalogenide, z.B. Silberchlorbromid, Silberjodbromid
und Silberchlorjodbromid, sowie Silberchlorid, Silberbromid und Silberjodid.
Diese Silberhalogenidkörner können nach üblichen Techniken hergestellt werden. Es ist auch nützlich, sie nach
der sog. Einfach- oder Doppelstrahlmethode, nach der Steuerungsdoppelstrahlmethode und dergl. herzustellen.
5
Photographische Emulsionen sind gut "bekannt, wie z.B.
von Mees, The Theory of Photographic Process, Macmillan Corp., und P. Glafkides, Chimie Photographique, Paul
Montel (1957), beschrieben, und können nach verschiedenen, bekannten Techniken, wie einem Ammoniakverfahren,
einem neutralen Verfahren und einem sauren Verfahren, hergestellt werden.
Silberhalogenidemulsionen werden gewöhnlich, chemisch
sensibilisiert; es können jedoch auch sog. primitive Emulsionen, die nicht chemisch sensibilisiert wurden,
verwendet werden. Chemische Sensibilisierungen können nach den Verfahren, die in der obengenannten Literatur
von P. Glafkides, dem Buch von Zelikman und von H. Frieser (Herausgeber), Die Grundlagen der Photographischen
Prozesse mit Silberhalogeniden, Akademische Verlagsgesellschaf t(1968), beschrieben werden, durchgeführt
werden.
Eine Schwefelsensibilisierungsmethode, bei der schwefelhaltige Verbindungen, die mit einem Silberion reagieren
können, und aktive Gelatine verwendet werden, ein Reduktionssensibilisierungsverfahren,
bei dem reduzierende Verbindungen verwendet werden, ein Edelmetallsensibilisierungsverfahren,
bei dem Gold und andere Edelmetallverbindungen verwendet werden, und dergl. können entweder
allein oder miteinander kombiniert eingesetzt werden.
Zu einsetzbaren Schwefe!sensibilisatoren gehören Thiosulfate,
Thioharnstoffe, Thiazole und Rhodanine. Diese
Verbindungen werden in den US-PSen 1 574 944, 2 410 689, 2 278 947, 2 728 668, 3 656 955, 4 030 928 Lind 4 067 740
beschrieben. Zu einsetzbaren Reduktionssensibilisatoren gehören Zinn(II)-salze, Amine, Hydrazinderivate, Formamidinsulfinsäure
und Silanverbindungen. Diese Verbindungen werden in den US-PSen 2 487 850, 2 419 974,
2 518 698, 2 983 609, 2 983 610, 2 694 637, 3 930 867
und 4 054 458 beschrieben. Für die Edelmetallsensibilisierung können zusätzlich zu Goldkomplexsalzen Komplexsalze
von Metallen der Gruppe VIII des Periodensystems, z.B. Platin, Iridium und Palladium, verwendet werden.
Diese Verbindungen werden in den US-PSen 2 399 083 und 2 448 060 sowie der GB-PS 618 06I beschrieben.
Zu hydrophilen Kolloiden, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Bindemittel für Silberhalogenid verwendet
werden können, gehören Gelatine mit hohem Molekulargewicht, kolloidales Albumin, Casein, Cellulosederivate,
z. B. Carboxymethylcellulose, und Hydroxyäthylcellulose, Zuckerderivate, z. B. Agar, Natriumalginat
und Stärkederivate, sowie synthetische, hydrophile Kolloide, z.B. Polyvinylalkohol, Poly-N-vinylpyrrolidon,
Polyacrylsäure-Mischpolymere und Polyacrylamid, oder
deren Derivate oder teilweise hydrolysieren Produkte. Falls erforderlich, können Mischungen, die zwei oder
mehr ineinander lösliche Kolloide der oben beschriebenen Verbindungen enthalten, verwendet werden. Von den obengenannten
Verbindungen wird Gelatine am häufigsten verwendet. Die Gelatine kann teilweise oder vollständig
durch eine synthetische, polymere Substanz ersetzt werden. Zusätzlich kann sie durch ein Pfropf polymerisat
ersetzt werden, das durch Binden von Molekülketten anderer polymerer Substanzen hergestellt wird. Weiterhin
können teilweise Gelatinederivate, die durch Behandeln der üblichen Gelatine mit hohem Molekulargewicht mit
Reagentien, die eine Gruppe enthalten, die mit einer in
-ar-
der Gelatine enthaltenen Aminogruppe, Iminogruppe,
Hydroxygruppe oder Carboxygruppe reagieren können, hergestellt wurden, verwendet v/erden.
In die hier verwendeten, photo graphischen Emulsionen kön
nen verschiedene Verbindungen zur Verhinderung der Schleierbildung während der Produktion oder Lagerung
des lichtempfindlichen Materials oder zum Stabilisieren der photographischen Leistungsfähigkeit eingearbeitet
werden. Zu Verbindungen, die zu diesem Zweck verwendet werden können, gehören Azole, z.B. Benzothiazoliumsalze,
Nitroindazole, Nitrobenzimidazole, Chlorbenzimidazole,
Brombenzimidazole, Mercaptothiazole, Mercaptobenzothiazole,
Mercaptobenzimidazole, Mercaptothiadiazole, Aminotriazole, Benzotriazole, Nitrobenzotriazole und
Mercaptotetrazole (insbesondere 1~Phenyl-5-mercaptotetrazol); Mercaptopyrimidine; Mercaptotriazine; Thioketoverbindungen,
z.B. Oxazolinthion; Azaindene, z.B. Triazaindene, Tetrazaindene (insbesondere 4-Hydroxysubst*-(i,3,3a,7)-tetrazaindene)
und Pentazaindene; und Benzolthiosulfonsäure, Benzolsulfinsäure und Benzolsulf
onsäureamid, die als Antischleiermittel oder Stabilisatoren bekannt sind.
Photographische Emulsionsschichten und andere hydrophile
Kolloidschichten in dem erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Material können verschiedene, bekannte
oberflächenaktive Mittel als Beschichtungshilfen oder für verschiedene Zwecke zum Verhindern der Aufladung,
zum Verbessern der Gleiteigenschaften, der Emulgierbarkeit
und Dispersion, zur Verhinderung des Anklebens und zum Verbessern photographischer Eigenschaften (z. B.
zur Beschleunigung der Entwicklung, für hohen Kontrast
und Sensibilisierung) enthalten. 35
Hier verwendete, photographische Emulsionen können unter
Verwendung von Methinfarbstoffen, etc. spektral sensibilisiert werden.Zu anwendbaren Farbstoffen gehören Cyaninfarbstoffe
, Merocyaninfarbstoffe, zusammengesetzte
Cyaninfarbstoffe, zusammengesetzte Merοcyaninfarbstoffe,
holopolare Cyaninfarbstoffe, Hemicyaninfarbstoffe, Styrylfarbstoffe
und Hemioxonolfarbstoffe.
Photographische Emulsionsschichten oder ihre benachbarten
Schichten im erfindungsgemäßen photographischen, lichtempfindlichen Material können zum Zwecke der Erhöhung
der Empfindlichkeit, der Verstärkung des Kontrastes oder der Beschleunigung der Entwicklung Polyalkylenoxid
oder seine Äther, Ester, Amine oder ähnliche Derivate, Thioätherverbindungen, Thiomorpholine, quaternäre
Ammoniumchloridverbindungen, Urethanderivate, Harnstoffderivate,
Imidazolderivate, 3-Pyrazolidone und dergl.
enthalten.
Bezüglich der oberflächenaktiven Mittel, chemischer Sensibilisatoren,
Silberhalogenid, Stabilisatoren, Antischleiermittel, antistatischer Mittel, Mattierungsmittel,
spektraler Sensibilisierungsfarbstoffe, Farbstoffen,
Farbkupplern, Trägern usw., die in den Silberhalogenidemulsionsschichten
und anderen hydrophilen Kolloidschichten gemäß der Erfindung verwendet werden, bestehen
keine Beschränkungen. Diese Zusätze sind z.B. in Research Disclosure, Band 176, Seiten 22-51 (Dez. 1978),und in
der JA-OS 99928/78 beschrieben. 30
Das lichtempfindliche Material gemäß der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die oberste,
auf einer Silberhalogenidemulsionsschicht liegende Schicht eine Schmelzzeit besitzt, die länger ist als diejenige
der Silberhalogenidemulsionsschicht.
Die Beziehung zwischen der Schmelzzeit der obersten Schicht (MTu) und derjenigen der lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht (MTs), die erfindungsgemäß verwendet werden, kann durch das Verhältnis MTu/
MTs wiedergegeben werden. Das Verhältnis liegt gewöhnlich im Bereich von über 1 und unter 20, vorzugsweise
über 1 und unter 10 und insbesondere über 3 und unter 6.
Das erfindungsgemäße photographische, lichtempfindliche Silberhalogenidmaterial kann solches umfassen, das wenigstens
eine der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten an beiden Seiten des Trägers besitzt,
und die oberste Schicht an der Außenseite der äußersten Silberhalogenidemulsionsschicht ist an beiden Seiten
des Trägers vorhanden.
Die oberste Schicht, die auf dem photographischen, lichtempfindlichen
Silberhalogenidmaterial gemäß der Erfindung vorliegt, besitzt eine Dicke von etwa 0,5 bis etwa
2,0/um.
Erforderlichenfalls kann eine Gelatineüberzugsschicht auf der obersten Schicht vorgesehen sein. Es wird bevorzugt,
daß solche Überzugsschichten kürzere Schmelzzeiten
besitzen als die Emulsionsschicht und daß sie so dünn wie möglich sind. Die oben beschriebene Gelatineüberzugsschicht
sollte eine Dicke von unter 0,5/um besitzen.
Das Verfahren zum Belichten des lichtempfindlichen Materials
gemäß der Erfindung ist nicht kritisch; die Belichtungszeit kann entweder sehr lange (1 see bis
einige Minuten) oder sehr kurz (10" bis 10 see)
sein. 35
-38-
Zu bevorzugten Beispielen für automatische Entwicklungsmaschinen, die für die Entwicklung des lichtempfindlichen
Materials gemäß der Erfindung verwendet werden können, gehören eine automatische Entwicklungsmaschine vom
Walzenförder-Typ, eine automatische Entwicklungsmaschine
vom Bandförder-Typ und eine automatische Entwieklungs maschine vom Aufhänger-Typ. Die Entwicklungsverarbeitungstemperatur
reicht vorzugsweise von 20 bis 6o°C und bevorzugter von 27 bis 45°C, und die Entwicklungszeit
10 beträgt vorzugsweise 10 see bis 10 min, bevorzugter
20 see bis 5 min. Entwicklungsverarbeitungsstufen, die
Zusammensetzung der Verarbeitungsflüssigkeiten usw. können mit Bezug zu der obengenannten Literatur und ferner
zu C.E.K. Mees und T.H. James, The Theory of Photographic
Processes, 3. Ed., Kapitel 13, Macmillan Co. (1966), und L.F.A. Mason, Photographic Processing
Chemistry, Seiten 16-30, Oxford Press (1966), ausgewählt werden.
Die folgenden Beispiele verdeutlichen die Erfindung im
einzelnen.
Auf beide Seiten eines etwa 175 /um dicken Polyäthylenterephthalatfilm-Trägers,
der mit einer Unterschicht auf beiden Seiten beschichtet ist, werden eine Emulsionsschicht
und eine Schutzschicht mit den im folgenden angegebenen Zusammensetzungen in dieser Reihenfolge
aufgebracht; so werden die Proben 1 bis 8 erhalten.
In den Proben 1 bis 8 wird ein in Tabelle 1 aufgeführter Härter jeder Schicht zugesetzt.
1 Emulsionsschicht
Bindemittel: 2,0 g/m Gelatine Menge an Silberhalogenid: 3,91 g/m
Zusammensetzung des Silberhalogenid^ 2,0 Mol~?6
AgJ + 98,0 MoI-Si AgBr
Antischleiermittel: 0,5 g/Ag = 100 g 1-Phenyl-5
mercaptotetrazol und 0,8 g/Ag = 100 g 4-Hydroxy-(1,3,
3a,7)-tetrazainden.
10 S chut ζ s chi cht
Bindemittel: 1,3 g/m Gelatine Beschichtu
taurin-natriumsalz
taurin-natriumsalz
Beschichtungshilfe: 7 mg/m N-Oleoyl-N-methyl-
ρ ·
Mattierungsmittel: 25 mg/m Polymethylmethacrylat
(mittlere Korngröße = 5/um).
Probe Typ und Menge des der Schutzschicht zugesetzten
Nr. Gelatinehärters
i(Vergl.) H-1(O,5 mMol/Gelatine+100 g)
2( » ) " (0,75 " " )
« )P-i(i,2x10"3Äqu./
Gelatine++
100 g)
" ) " (2,0x10~^ " )
(k( π ^ it fn ς » » ) tt (2,4x10"5 " )
» ^ ti fn ~
2( | Il J | II ) | It | (0,75 | It |
3( | It \ | Il \ | It | (1 ,50 | It |
4(Erfind.) | Il \ | II | (0,5 | II | |
5( | II \ | Il | (0,5 | II | |
6( | II | (0,5 | Il | ||
7( | Il | (0,75 | Il | ||
8( | Il | (0,75 | It |
» ) " (1,5x10 5
H-1 = 2-Hydroxy-4,6-dichlor-s-triazin-natriumsalz
+ = Menge an Gelatine in allen Schichten ++ = Menge an Gelatine in der Schutzschicht
Der Härtungsgrad der einzelnen Schichten v/urde wie folgt
gemessen.
35
35
Jede Probe wurde zu einem Stück von 0,5 cm Breite und
4 cm Länge geschnitten. Dieses Stück vmrde in'eine
bei 6O0C gehaltene Alkalilösung (eine 0,2N wäßrige Lösung
von Natriumhydroxid) eingetaucht und die Schmelz-
5 zeit (MT) jeder Schicht gemessen.
Die Filmfestigkeit wurde wie folgt gemessen. Jede Probe wurde 25 see in einen bei 35°C gehaltenen RD-III-Entwiekler,
der im folgenden beschrieben wird, eingetaucht, und danach wurde eine Saphirnadel mit einem Durchmesser
von 0,8 mm auf die Filmoberfläche gedrückt und mit einer Geschwindigkeit von 5 mm/sec bewegt. Durch kontinuierliche
Änderung der Last auf die Saphirnadel vmrde der Druck (die Last) bestimmt, bei dem der Film gebrochen
war oder Kratzer gebildet wurden. Dieser Druck (diese Last) (in Gramm) wurde zur Angabe der Filmfestigkeit
verwendet.
Die Proben 1 bis 8, wie vorstehend hergestellt, wurden 1/20 see unter Verwendung des üblichen Wolfram-Sensitometers
belichtet und danach 40 see mit einem Entwickler bei 32°C entwickelt, fixiert und mit Wasser gewaschen.
Mit den so verarbeiteten Proben wurde die maximale
Dichte gemessen. 25
Die bei der obigen Entwicklung verwendete Entwicklerverarbeitungsflüssigkeit
war ein Entwickler RD-III für eine superschnell verarbeitende automatische Fuji Röntgen-Entwicklungsmaschine
(hergestellt von Fuji Photo Film Co., Ltd.). Als Fixierflüssigkeit wurde eine
Fixierlösung Fuji F für eine automatische Röntgenentwicklungsmaschine
(hergestellt von Fuji Photo Film Co.) verwendet.
35 Die Tabelle 2 zeigt die erhaltenen Ergebnisse.
Probe | Schmelzzeit (sec)-._ | Emulsions | Filmfestig | Maximale |
Nr. | Schutz | schicht. | keit (g) | Dichte |
schicht | 8 | |||
1(VgI. | ) 8 | 43 | 35 | 3,18 |
2( π | ) 43 | 278 | 45 | 2,78 |
3( « | )278 | 10 | 87 | 2,06 |
4(Erf. | )280 | 9 | 35 | 3,18 |
)351 | 13 | 36 | 3,10 | |
6( « | )393 | 39 | 37 | 3,02 |
7( » | )257 | 47 | 47 | 2,82 |
8( » | )364 | 48 | 2,78 |
+0,2N NaOH, 60°C
Wie man aus Tabelle 2 ersehen kann, war bei den Proben 1 bis 3 die Schmelzzeit der Schutzschicht gleich derjenigen
der Emulsionsschicht, wohingegen bei den Proben bis 8 die Schmelzzeit der Schutzschicht größer als diejenige
der Emulsionsschicht war. Die Filmfestigkeit entspricht der Schmelzzeit"der Emulsionsschicht, und selbst
wenn die Schmelzzeit der . Schutzschicht erhöht ist, wird keine große Änderung in der Filmfestigkeit beobachtet.
Innerhalb des Bereichs der Filmfestigkeit der Proben tritt kein praktisches Problem auf. Weiterhin ist ersichtlich,
daß die maximale Dichte mit der Schmelzzeit der Emulsionsschicht korreliert und unabhängig von der
Schmelzzeit der Schutzschicht gesteuert werden kann.
Um die Schlammbildung in der Fixierlösung zu überprüfen,
wurde eine kleine automatische Entwicklungsmas chine (hergestellt von Fuji Photo Film Co., Ltd., vertrieben
unter der Handelsbezeichnung Fuji X-Ray Processor RE-3; Entwicklungskapazität = 2000 ml; Kapazität der Fixierung
= 2000 ml) verwendet. Nach Durchlauf von 200 Blatt mit einer Breite von 8,5 cm und einer Länge von 30 cm
wurden die Trübung in jeder Verarbeitungsflüssigkeit und der
Verschmutzungsgrad des verarbeiteten Film beobachtet.
Der Verschmutzungsgrad des verarbeiteten Films (der Grad der Schlammbildung) wurde in den folgenden vier Bewertungen
angegeben.
A: bis alle 200 Blatt bearbeitet waren, wurde keine Verschmutzung festgestellt;
B: nach Bearbeitung von 150 oder mehr Blatt wurde eine leichte Verschmutzung festgestellt;
C: nach Bearbeitung von 100 oder mehr Blatt 10 wurde eine gewisse Schlammbildung festgestellt;
D: nach Bearbeitung von 25 oder mehr Blatt wurde eine beachtliche Schlammbildung festgestellt.
Der Trübungsgrad in der Verarbeitungsflüssigkeit nach
Verarbeitung von 200 Blatt wurde in folgenden drei Stufen angegeben:
xx: beträchtliche Trübung χ: geringfügige Trübung
o: keine Trübung. 20
Zusätzlich wurde die in der Entwicklungsverarbeitungsflüssigkeit herausgelösten Gelatine dadurch gemessen,
daß man die Flüssigkeit mittels Gelchromatographie (Füller: Cephatic G-50) einer Molekulargewichtsfraktionierung
unterzog. Die Menge an in 100 ml Entwicklungsverarbeitungsflüssigkeit
enthaltener Gelatine wurde in Milligramm angegeben. Die Ergebnisse sind in Tabelle
aufgeführt.
ω cn
Probe
Nr.
Nr.
ω ο
Schlamm
to cn
cn
cn
Trübung des Fixierbads
Verunreinigung des verarbeiteten Films (Grad der Schlammbildung
Menge an herausgelöster Gelatine (mg, in 100 ml
Entwickler)
Schmelzzeit (0,2N NaOH, 6O0C) (see)
Schutz | Emulsions |
schicht | schicht |
8 | 8 |
43 | 43 |
278 | 278 |
280 | 10 |
351 | 9 |
393 | 13 V)| |
257 | 39 |
364 | .47 ο |
Vergleich
1 xx
2 χ
3 ο .Erfindung
: 4 ο
5 ο
β ο
• 7 ο
8 ο
C -D A-B
A-B
A A-B
290 185 110
112 90 85
115 91
Wie man aus Tabelle 3 erkennt, nimmt die Menge der herausgelösten
Gelatine ab und die Schlammbildung verringert sich in beträchtlichem Ausmaß, wenn die Schmelzzeit
der Schutzschicht erhöht v/ird, obwohl die Schmelzzeit der Emulsionsschicht nahezu die gleiche bleibt; daher
sind die Schlammeigenschaften beträchtlich verbessert.
Beispiel 2
Proben 9 bis 16 mit dem gleichen Aufbau wie in Beispiel 1
wurden hergestellt, in denen der Typ des Härters geändert war, und der Härter wurde in den in Tabelle 4 aufgeführten Mengen zugesetzt. Die Proben wurden auf gleiche
Art wie in Beispiel 1 verarbeitet und die Ergebnisse sind in den Tabellen 5 und 6 zusammengestellt.
15
ω co to ' bo ι-· ι->
οι ο οι ο οι ο οι
Probe Nr. Art und Menge des zugesetzten Gelatinehärters
SchutzschichtEmulsionsschicht
9 - H-Z+ (0,5 mMol/Gelatine++ 100 g)
12 (Erfind) P-1 (1,2 x 10~3 Äquiv./Gelatine 100 g)
13 ( it ) tf (2,0 x 10"3
14 ( " ) " (2,4 χ 10~3
15 ( . » ) » (0,7 x 10"3 "
16 ( " ) " (1 ,5 x 10"3 "
11
(0,75 | Il |
(1,50 | It |
(0,5 | 11 |
(0,5 | 11 |
(0,5 | Il |
(0,75 | Il |
(0,75 | Il |
+ = H-2: Bis-(α-vinylsulfonylacetamido)-äthan
++ = Menge an Gelatine in allen Schichten +++ = Menge an Gelatine in der Schutzschicht
ω
cn
co
ο
OI
Oi
Probe Nr. Schmelzzeit(0,2Ν NaOH, 60°C)(sec)
Schutzschicht Emulsionsschicht
Filmfestigkeit (g)
Maximale Dichte
10
11
11
Erfindung
12
13
14
15
16
12
13
14
15
16
48
135
480
135
480
331
462
530
437
532
462
530
437
532
48 135 480
45
47
51
130
139
45
108
47 50 46 67 65
3,72 3,27 2,41
3,68 3,66 3,67 3,25 3,20
ω cn |
Probe Nr. | Trübung | CO O |
to cn |
to »-1 O cn |
C-D | 193 | O | cn μ | 48 |
Tabelle 6 | C | 133 | 135 | |||||||
Schlamm | Menge an herausgelöster | A | 82 | Schmelzzeit (0,2N NaOH,600C) | 480 | |||||
9 | des Verunreinigungen Gelatine(mg, in 100 ml | |||||||||
10 | -Fixierbades des verarbeiteten Entwickler) Films |
A-B | 96 | (see) | 45 | |||||
11 | X | A | 82 | Schutzschicht Emulsionsschicht | 47 | |||||
Erfindung | X | A | 78 | 48 | ||||||
12 | O | A | 84 | 135 | 130 ^ | |||||
. 13 | A | 77 | 480 | 139 -c- | ||||||
14 | O | |||||||||
15 | O | 331 | ||||||||
16 | O | 462 | ||||||||
O | 530 | |||||||||
O | 437 | |||||||||
523 | ||||||||||
CO hO K) NJ
CD
32226TQ
' Wie aus den obigen Ergebnissen ersichtlich ist, sind gemäß der vorliegenden Erfindimg die Filmfestigkeit und
die maximale Dichte nicht mit der Schmelzzeit der Schutzschicht, sondern mit der Schmelzzeit der Ernulsionsschicht
korreliert. Wie man ferner aus Tabelle 6 ersieht, wird die Menge der in die Entwicklungsverarbeitungsflüssigkeit
gelösten Gelatine verringert, wenn die Schmelzzeit der Schutzschicht erhöht wird, was zu
einer großen Verbesserung bei den Schlammeigenschaften
führt.
15
20
25
30
35
Claims (1)
- Patentansprüche1. Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial, enthaltend einen Träger und mehrere Schichten auf wenigstens einer Seite des Trägers, wobei wenigstens eine Schicht eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion schicht ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine oberste Schicht eine größere Schmelzzeit besitzt als diejenige der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht.2. Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Schmelzzeit der obersten Schicht (MTu) und derjenigen der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht (MTs), ausgedrückt durch das Verhältnis MTu/MTs, im Bereich zwischen mehr als 1 und weniger als 20 liegt.322267Ό3· Photographisches,lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Schmelzzeit der obersten Schicht (MTu) und derjenigen der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht (MTs), ausgedrückt als Verhältnis MTu/MTs, im Bereich von über 1 und unter 10 liegt.4. Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Schicht eine Dicke von etwa 0,5 bis etwa 2,0/um besitzt.5· Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht an beiden Seiten des Trägers vorgesehen ist und daß die oberste Schicht an der Außenseite der äußersten Silberhalogenidemulsionsschicht, welche sich an beiden Seiten des Trägers befindet, vorgesehen ist.6. Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl der Schichten nichtdiffundierbare, polymere Härter enthält.7· Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtdiffundierbare, polymere Härter ein Molekulargewicht von über etwa 10 000 und wenigstens eine funktioneile Gruppe, die mit Gelatine unter Bildung von Quervernetzungen reagiert, besitzt.8. Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtdiffundierbare, polymere Här-ter eine wiederkehrende Einheit der Formel (I) besitzt:R1
-(A)x-(CH2-O)3,- (I)5 ?SO2-R2in der A eine durch Mischpolymerisierung von mischpolymerisierbaren, äthylenisch ungesättigten Monomeren hergestellte Monomereneinheit ist; R1 Wasserstoff oder eine Niedrigalkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen;R1Q -CO2-, -CON- (wobei R1 die gleiche Bedeutung wie oben besitzt) oder eine Arylengruppe mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen; L eine zweiwertige Gruppe mit 3 bis 15 Kohlenstoffatomen und wenigstens einer Verbindungsgruppe•1 ,aus der folgenden Gruppe: -CO2- und -CON- (wobei R1 die gleiche Bedeutung wie oben besitzt) oder eine zweiwertige Gruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und wenigstens einer Verbindungsgruppe aus der folgenden Gruppe:R1 R-j R-i R1-0-, -N-, -CO-, -SO-, -SO2-, -SO3-, -SO2N-, -NCON- und R1--NCO2- (wobei R1 die gleiche Bedeutung wie oben besitzt); R2 -CH=CH2 oder -CH2CH2X (wobei X eine Gruppe ist, die mit einer nucleophilen Gruppe oder einer Gruppe, die .in Form von HX durch eine Base freigesetzt werden kann, bedeutet) ; und χ und y jeweils molare Prozentsätze bedeuten, wobei χ zwischen 0 und 99 und y zwischen 1 und 100 liegt.9. Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtdiffundierbare, polymere Härter eine wiederkehrende Einheit der Formel (II) besitzt:1 -(A)x-(CH2CR)7-L O (II)I IlCH2SR'in der A ein polymerisiertes, α,β-äthylenisch ungesättigtes, durch Addition polymerisierbares Monomer oder ein Gemisch solcher polymerisierbarer Monomerer , x eine molare Einheit von 10 bis 95, y eine molare Einheit von10 5 bis 90, L eine Verbindungsgruppe aus der folgendenGruppe: Alkylen, Arylen, COZ und COZR^ (wobei R^ Alkylen und/oder Arylen bedeutet und Z für 0 oder NH steht), R Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R» -CH=CHRp oder -CHpCH2X bedeuten (wobei X eine abtrennbare Gruppe ist, die durch einen nucleophilen Rest verdrängt werden kann oder in Form von HX nach Behandlung mit einer Base eliminiert werden kann, und R2 Wasserstoff, Alkyl oder Aryl bedeutet).10. Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach.Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtdiffundierbare, polymere Härter(i) 5 bis 100 Mol-% einer wiederkehrenden Einheit der allgemeinen Formel (III)X
30in der R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen;, L, falls anwesend, eine zweiwertige Verbindungsgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen; X eine aktive Carbonsäureestergruppe; und m 0 oder 1 bedeuten, und gegebenenfalls1 (ii) O Ms 95 Mol-% einer oder mehrerer Monomereneinheiten "A"
enthält.5 11- Photographisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtdiffundierbare, polymere Härter eine wiederkehrende Einheit aus der folgenden Gruppe besitzt:
10 -;30CONHC(GH3)2CH2S03NaCONHC (CH3) 2CH2SO3Na-(CH9CH)- -(CH9CH)-CONHC (CH3) 2CH2S03Na.. -^9V-W-, - ' , "(CH9CH)-. 2| x 1I y'-'■■ CONHC(CH3)2CH2S03Na} 35-(CH2CHVxCONHC(CH,6 -4CH0CHV;OHCONHC(CH3)2CH2 SO3NaCONHC(CH3)2CH2SO3Na NHCONHCH2SO2CH=Ch2CHV-(CH9CHVCONHC(CH3)2CH2SO3Na CONHCOCH2CH2SO2CH=Ch2-(CH CHV ^CH CHV-ZiX z. yCONHC(CH3)2CH2SO3NaCONHC(CH3)-(CHCHV ■CONHC(CH3)2CH2SO3NaCONHCH2NHCOCH2CH2SO2CH2CH2Br-^CH9CH)--2ICOOMCHVI y-(CH9CHV• COOM-. -(CH0CHV^Ί ■·*- -. Λ COOM .·CONHC(CH3)C SL-(CH CHV2I xCONHC(CH3)OH-(CH9CHV2I x CONHC(CH3)2CH2S03NaI x COOMC£• 110-4CH9CH)-2I xCOOM-4CH9CH)-i COOM15-4CH9CH)-COOMCOOCH2CH2OCOCh2SO2CH=CH220COOMCH)- *· I J2530worin M ein Wasserstoffatorn, ein Natriumatom oder ein
Kaliumatom und χ und y Molprozente bedeuten, wobei χ
0 bis 99 und y 1 bis 100 bedeuten.12. Photοgraphisches, lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der nichtdiffundierbare, polymere Härter eine Verbindung der folgenden Gruppe ist: [2-(3-Vinylsulfonyl)-propionyloxy]-äthylacrylat/Natriumacrylamido-2-methylpropansulfonat-Mischpolymerisat, 2-[3-(Chloräthylsulfonyl)-propionyloxy]-äthylacrylat/Natriumacrylamido-2-methylpropansulfonat-Mischpolymerisat, [3-(Chloräthylsulf onyl) -propionyl J-aminomethylstyrol/Natriumacrylamido-2-methylpropansulfonat-Mischpolymerisat und 1-[[2-(4-Vinylbenzolsulfonyl)-äthyl]-sulfonyl]-3-chloräthylsulfonyl-2-propanol/Natriumacrylat-Mischpolymerisat.
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-
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