DE2433661C3 - Halbleiterkeramik mit Zwischenkornisolation - Google Patents
Halbleiterkeramik mit ZwischenkornisolationInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft eine Halbleiterkeramik entsprechend dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bis 3.
Es ist bekannt, keramische Dielektrika mit hohen effektiven Dielektrizitätskonstanten durch Isolation der
Korngrenzen konventioneller Halbleiterkeramiken herzustellen. Strukturen dieser Art sind als »Grenzflächenkondensatoren«
bekannt. Durch diese Maßnahme können beispielsweise Bariumtitanathalbleiterkeramiken
mit einer effektiven Dielektrizitätskonstanten im Bereich von 50000 bis 70000 erhalten
werden. Die dielektrische Durchschlagfestigkeit solcher Keramiken beträgt 800 V/mm. Der spezifische
elektrische Widerstand solcher Keramiken beträgt etwa 10" 0hm cm. Der für den praktischen Einsatz
solcher Kondensatoren empfindliche Nachteil liegt darin, daß im Temperaturbereich von 30 bis 85°C
gegenüber den entsprechenden Werten bei 20 C Kapazitätsänderungen im Bereich von etwa ±40% auftreten.
Der Verlustfaktor der bekannten Keramik ist mit etwa 5 bis 10% außerdem vergleichsweise groß, so daß die
beschriebene Keramik auch unter diesem Gesichtspunkt nicht sehr vorteilhaft ist.
Strontiumtitanat ist als Hauptkomponente für Kondensatoren an sich bekannt. Es wird in Kombination
mit Manganoxid und Siliciumdioxid gemischt, verpreßt und unter Argon gesintert. Der erhaltene Formkörper
kann mit oder ohne zusätzlicher Manganoxidbeschichtung einer zweiten Sinterung in oxidierender
Atmosphäre unterworfen werden. Dadurch wird eine Korngrenzenisolation erzeugt. Die elektrostatische
Kapazitätsänderung im Bereich von 30 bis 85 C eines solchen Produktes beträgt nur 15%. Der Verlustfaktor
liegt bei nur 2 bis 5%. Die Strontiumtitanatkeramik ist der entsprechenden Bariumtitanatkeramik also in
dieser Beziehung deutlich überlegen. Sie ist der Bariumtitanatkeramik jedoch insofern deutlich unterlegen,
als ihre effektive Dielektrizitätskonstante bei einer Durchschlagspannung von 800 bis 1000 V/mm
lediglich den ausgesprochen niedrigen Wert von 20 000 bis 35 000 erreicht.
Aus der FR-PS 12 72 036 ist ein halbkristallines Keramikmaterial bekannt, das SiO2 und/oder AI2O3 in
BaTiO3 enthält und dem zur Verbesserung der Glasformbarkeit
Nb2O5, Ta2O5, GeO2 oder ZnO zugefügt ist.
Aus der GB-PS 8 61 346 ist ein dielektrisches Keramikmaterial bekannt, dem Ta2O5 zugesetzt ist, um den
Curiepunkt zu erhöhen.
Aus der US-PS 32 68 783 ist es bekannt, zur Herstellung
einer Halbleiterverbindung, die SrTiO3 enthalten kann, Bi2O3 zuzusetzen, so daß eine hohe Ladung entsteht,
die durch einwertige Ionen ausgeglichen wird.
Die US-PS 32 99 332 zeigt die allgemeine Formel zur Herstellung eines Halbleiterkeramikmaterials durch
Wertigkeitssteuerung.
Aus der US-PS 34 73 958 ist ein dielektrisches Keramikmaterial
unter Verwendung von BaTiO3 und einem Zusatz aus Ta2O5 und Nb2O5 bekannt.
Aus der DE-OS 16 14 605 ist es ebenfalls bekannt, ein Halbleiterkeramikmaterial durch Wertigkeitssteuerung
herzustellen.
Weiterhin ist es aus der DE-OS 15 64 699 bekannt, durch Zusatz von ZnO eine ferroelektrische Substanz in
eine antiferroelektrische Substanz umzuwandeln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Halbleiterkeramik mit Zwischenkornisolation auf Strontiumtitanatbasis
mit verbesserten dielektrischen Eigenschaften zu schaffen.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die in den nebengeordneten Ansprüchen 1 bis 3
angegebenen Zusammensetzungen.
Durch die Erfindung wird eine Halbleiterkeramik geschaffen, deren gesinterte Formkörper eine Zwischenkornisolation
aufweisen. Hauptkomponente der Keramik ist Stronstiumtitanat. Das Strontiumtitanat ist mit
Niob(V)-Oxid oder Tantal(V)-Oxid und mit Germanium-Oxid
oder Zinkoxid dotiert. Niob oder Tantal und Germanium oder Zink sind in das Kristallgitter des
SrTiO3 eingebaut.
Zur Herstellung der Keramik der Erfindung verfährt man vorzugsweise in der Weise, daß man ein Gemisch
aus Strontiumtitanat, Nioboxid oder Tantaloxid und Germaniumoxid oder Zinkoxid homogen miteinander
vermischt, das Gemisch zu grünen Formkörpern ausformt und diese Formkörper sintert. Dabei wird eine
polykristalline Halbleiterkeramik erhalten. Die Korngrenzen dieser Halbleiterkeramik werden dann durch
Eindiffundieren von Wismutoxid oder eines Gemisches oder einer Zusammensetzung aus Wismutoxid,
Blei(II)-oxid oder Boroxid isoliert.
Einer der wichtigsten Vorteile der Keramik der Erfindung ist ihre hohe dielektrische Konstanz. Die
elektrostatische Kapazität der Keramik ändert sich als Funktion der Temperatur im Bereich von 30 bis 85 C
um maximal ±15%. Gleichzeitig werden die Durchschlagfestigkeit und der Verlustfaktor verbessert. Die
Werte für die effektive Dielektrizitätskonstante entsprechen denjenigen der vergleichbaren Bariumtitanatkeramiken.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigt die
Figur in graphischer Darstellung die Temperaturabhängigkeit der elektrostatischen Kapazität für Keramik
der Erfindung.
Zu Pulver zerkleinertes Strontiumtitanat, Niob(V)-oxid und Zinkoxid werden in den in der Tabelle I
gezeigten Verhältnissen miteinander vermischt. Das Mischen und Zerkleinern erfolgt in an sich bekannter
Weise. Das erhaltene Gemisch wird mit einem Bindemittel, vorzugsweise mit Polyvinylalkohol, vermischt
und zu Scheiben verpreßt. Die Formlinge werden bei 1350-1480 C in einer schwach reduzierenden
Atmosphäre aus 99% Stickstoff und 1% Wasserstoff gesintert. Die Sinterkörper haben einen Durchmesser
von etwa 8 mm und eine Dicke von 0,4 mm. Sie werden auf ihren Hauptoberflächen mit 3 mg Wismutoxidpulver
überzogen. Anschließend wird in oxidierender Atmosphäre 2 h lang bei 1300'C gesintert.
Das als Beschichtung aufgetragene Wismutoxid diffundiert dabei an den Korngrenzflächen entlang in das
Innere des Formkörpers. Es entsteht eine Zwischenkornisolation.
Durch Aufbringen und Einbrennen von Silberelektroden auf die so hergestellte Keramik werden Kondensatoren
hergestellt.
Die elektrischen Eigenschaften dieser Kondensatoren sind in der Tabelle I zusammengestellt. Die
Dielektrizitätskonstante und der Verlustfaktor werden bei 1 kHz gemessen. Der spezifische elektrische Widerstand
wird aufgrund einer Widerstandsmessung ermittelt, die 1 min nach dem Anlegen eines Gleichspannungspotentials
von 50 V erfolgt. Die dielektrische Durchschlagspannung wird im Gleichspannungsfeld
bestimmt.
Probe Nr. Zusammensetzung (Gew.-%)
SrTiO3 Nb2O5 GeO2
Elektrische Eigenschaften
£ tan δ
£ tan δ
spezif. elektr. | Durch |
Widerstand | schlag |
spannung | |
(M 12 ■ cm) | (V/mm) |
17 ■ 10" | 1500 |
14 · 10" | 1300 |
14 · 10" | 1300 |
16 ■ 10" | 1400 |
14 · 10" | 1400 |
14 ■ 10" | 1400 |
12 · 10" | 1300 |
14 · 10" | 1300 |
14 · 10" | 1300 |
5 · 10" | 400 |
11 · 10" | 700 |
13 · 10" | 1300 |
13 ■ 10" | 1300 |
12 · 10" | 1100 |
11-10" | 700 |
16 · 10" | 1400 |
16 · 10" | 1500 |
1 | 90,68 | 5,32 |
2 | 95,93 | 0,07 |
3 | 99,88 | 0,07 |
4 | 94,63 | 5,32 |
5 | 93,40 | 2,80 |
6 | 98,03 | 1,47 |
7 | 97,47 | 0,53 |
8 | 97,67 | 1,33 |
9 | 93,19 | 4,80 |
10 | 89,68 | 5,32 |
11 | 89,20 | 6,80 |
12 | 95,97 | 0,03 |
13 | 91,20 | 6,80 |
14 | 98,02 | 0,03 |
15 | 99,91 | 0,04 |
16 | 92,30 | 7,65 |
17 | 94,66 | 5,32 |
4,00 4,00 0,05 0,05 3,80 0,50 2,00 1,00 2,01 5,00 4,00 4,00 2,00 1,95
0,05 0,05 0,02
51 ■ 54 ·
58 · 57 ■
59 ■
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
· 103
■ 103
0,8
0,6
0,6
0,7
0,7
0,6
0,6
0,6
0,7
1,5
0,6
0,6
0,7
0,7
0,6
0,6
0,6
0,7
1,5
1,1
0,6
0,9
0,7
0,8
0,8
0,7
0,6
0,9
0,7
0,8
0,8
0,7
Den in der Tabelle I gezeigten Daten ist zu entnehmen, daß die Proben Nr. 1 bis 9 einen dielektrischen
Verlustfaktor von kleiner als 0,8%, eine effektive Dielektrizitätskonstante im Bereich von 51000
bis 65 000, einen spezifischen elektrischen Widerstand von 120 000 bis 170 000MOhm · cm und eine Durchschlagspannung
von 1300 bis 1500 V/mm haben. Außerdem nimmt die elektrostatische Kapazität im Bereich bis zu etwa 85C praktisch linear um nur
etwa 9% ab (vgl. Figur).
Diese Daten zeigen die deutliche Überlegenheit der grenzflächenisolierten Kondensatoren der Erfindung
im Vergleich zu den entsprechenden Kondensatoren des Standes der Technik.
Die Proben Nr. 10 bis 17 weisen keine derart gute Eigenschaftskombination auf. Insbesondere ihre Di-
elektrizitätskonstante ist niedriger. Aus diesem Grund wird für die mit Niob(V)-oxid und Germaniumoxid
dotierten Strontiumtitanate folgender Zusammensetzungsbereich bevorzugt:
SrTiO3 90,68 bis 99,88 Gew.-%
Nb2O5 0,07 bis 5,32 Gew.-%
GeO2 0,05 bis 4,00Gew.-%
Nb2O5 0,07 bis 5,32 Gew.-%
GeO2 0,05 bis 4,00Gew.-%
Offensichtlich besetzt das Niob im Strontiumtitanat- ι ο
gitter Gitterplätze. Durch diese Dotierung wird das Strontiumtitanat zum Valenzhalbleiter. Das Germaniumoxid
liegt offensichtlich im wesentlichen in den Korngrenzschichten der Kristalle vor und neigt dazu,
den Korndurchmesser der Halbleiterkristalle zu vergroßem.
Bei der zweiten Sinterung für die Diffusion tritt das Wismutoxid mit dem bereits in den Korngrenzschichten
vorhandenen Germaniumoxid in Wechselwirkung bzw. geht mit diesem eine Festkörperreaktion
ein, wobei eine mit feinen nadeiförmigen Mikroporen versehene gleichmäßige Isolationsschicht gebildet
wird. Elektronenmikroskopische Untersuchungen zeigten, daß die Korndurchmesser bzw. Kristallitdurchmesser
der Keramik der Erfindung größer als in herkömmlichen Strontiumtitanathalbleitern sind. Mit
größer werdendem Korndurchmesser nimmt auch die effektive Dielektrizitätskonstante zu, da die Isolationsschicht
an den Korngrenzen dünn wird, da die Anzahl der in Reihe verbundenen Teilchen kleiner wird. Folglieh
wird die gleichförmige Korngrenzenisolationsschicht scheinbar erhalten, und daher können der
spezifische elektrische Widerstand und der Verlustfaktor selbst dann auf brauchbaren Werten gehalten
werden, wenn die Schicht dünn ist.
In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wird ein dotierter Halbleiter mit der folgenden Ausgangszusammensetzung
hergestellt:
Strontiumtitanat 97,67 Gew.-%
Niob(V)-oxid 1,33 Gew.-%
Germaniumdioxid l,00Gew.-%
Niob(V)-oxid 1,33 Gew.-%
Germaniumdioxid l,00Gew.-%
Die erhaltenen tablettenförmigen Halbleitersinterkörper werden auf ihren beiden Hauptoberflächen mit
3 mg diffundierenden Verbindungen beschichtet, die Blei(II)-oxid, Wismutoxid und Boroxid enthalten. Die
genauen Zusammensetzungen des aufgetragenen Dreikomponentengemisches sind in der Tabelle II gezeigt.
Jede Probe wird 2 h lang in oxidierender Atmosphäre bei 11000C gesintert. Die auf die Oberfläche der Sinterkörper
aufgetragenen Oxide diffundieren dabei entlang den Korngrenzen in den Sinterkörper ein. Sie erzeugen
dabei eine Zwischenkornisolation.
Auf die so hergestellten kornisolierten Sinterkörper werden auf den einander gegenüberliegenden Hauptflächen
Silberelektroden aufgebracht. Die elektrischen Eigenschaften der so erhaltenen Kondensatoren sind
ebenfalls in der Tabelle II gezeigt.
Tabelle II | Zusammensetzung (Gew.-%) | Bi2O3 | B2O3 | Elektrische | Eigenschaften | spez. elektr. | Durch |
Probe Nr. | PbO | ε | tan δ | Widerstand | schlag | ||
spannung | |||||||
(M Ω · cm) | (V/mm) | ||||||
45 | 5 | (%) | 35 · 10" | 1800 | |||
50 | 95 | 0 | 75 · 103 | 0,35 | 8 · 10" | 1100 | |
18 | 5 | 54 | 1 | 63 · 103 | 1,2 | 7 · 10" | 800 |
19 | 45 | 53 | 2 | 60 · 103 | 1,8 | 20 · 10" | 1500 |
20 | 45 | 50 | 5 | 70 ■ 103 | 0,5 | 28 · 10" | 1600 |
21 | 45 | 45 | 10 | 72 · 103 | 0,4 | 21 · 10" | 1700 |
22 | 45 | 40 | 15 | 70 · 103 | 0,4 | 10 · 10" | 1260 |
23 | 45 | 64 | 2 | 63 ■ 103 | 0,8 | 15 · 10" | 1340 |
24 | 34 | 58 | 10 | 70 · 103 | 0,45 | 17 · 10" | 1400 |
25 | 32 | 66 | 6 | 68 ■ 103 | 0,4 | 10 · 10" | 1100 |
26 | 28 | 57 | 5 | 65 · 103 | 0,6 | 20 · 10" | 1600 |
27 | 38 | 40 | 2 | 70 · 103 | 0,4 | 18 · 10" | 1540 |
28 | 48 | 37 | 10 | 71 · 103 | 0,55 | 16 · 10" | 1300 |
29 | 53 | 34 | 5 | 69 ■ 103 | 0,55 | 5000 | 400 |
30 | 61 | 50 | 0 | 73 · 103 | 2,5 | 600 | 160 |
31 | 50 | 70 · 103 | 7,5 | ||||
32 | |||||||
Aus Strontiumtitanat, Niob(V)-oxid und Germanium(IV)-oxid
in den in der Tabelle III angegebenen Gewichtsverhältnissen werden Sinterkörper in der im
Beispie! 1 beschriebenen Weise hergestellt. Diese Sinterkörper werden mit Diffusionsstoffen behandelt, die
PbO, Bi2O3 und B2O3 in den in Tabelle III angegebenen
Gewichtsverhältnissen enthalten. Praktisch in der gleichen Weise wie im Beispiel 2 beschrieben werden
Kondensatoren hergestellt, deren elektrische Eigenschaften ebenfalls in der Tabelle III dargestellt sind.
Probe | Zusammensetzung (Gew.-%) | PbO-Bi2O3-B2O3 | Elektrische Eigenschaften | spez. elektr. | Durch |
Nr. | Widerstand | schlag | |||
SrTiO3 Nb2O5 GeO2 | ε tan δ | spannung | |||
(M Ω ■ cm) | (V/mm) | ||||
(%) | |||||
33 | 90,68 | 5,32 | 4,00 | 34-64-2 |
34 | 90,68 | 5,32 | 4,00 | 53-37-10 |
35 | 95,93 | 0,07 | 4,00 | 34-64-2 |
36 | 95,93 | 0,07 | 4,00 | 53-37-10 |
37 | 98,03 | 1,47 | 0,50 | 34-64-2 |
38 | 98,03 | 1,47 | 0,50 | 53-37-10 |
39 | 97,47 | 0,53 | 2,00 | 34-64-2 |
40 | 97,47 | 0,53 | 2,00 | 53-37-10 |
41 | 99,88 | 0,07 | 0,05 | 34-64-2 |
42 | 99,88 | 0,07 | 0,05 | 53-37-10 |
54 · 103
53 · 103
55 · 103
54 ■ 103
67 · 103
65 · 103
67 · 103
64 · 103
59 · 103
58 · 103
67 · 103
65 · 103
67 · 103
64 · 103
59 · 103
58 · 103
0,45
0,55
0,40
0,40
0,50
0,55
0,50
0,50
0,50
0,50
0,55
0,40
0,40
0,50
0,55
0,50
0,50
0,50
0,50
25 · 10'
21 ■ 10'
20 · 10'
17 · 104
24 · 104
20 · 104
24 ■ 104
20 · 10'
17 · 104
24 · 104
20 · 104
24 ■ 104
22 · 10'
16 · 10'
17 · 10'
1700
1600
1500
1420
1600
1500
1500
1400
1400
1400
1600
1500
1420
1600
1500
1500
1400
1400
1400
Die Daten der Tabellen II und III zeigen, daß die elektrischen Kenndaten der Halbleitersinterkörper
durch die kombinierte Verwendung von Bleioxid, Wismutoxid und Boroxid gegenüber der Verwendung von
Wismutoxid allein als eindiffundierende Komponente weiter verbessert werden können.
Die Proben 18, 21 bis 23, 25, 26, 28 bis 30 und 33 bis 42 haben Verlustfaktoren im Bereich von 0,35
bis 0,55%, effektive Dielektrizitätskonstanten im Bereich von 53 000 bis 72 000 und einen spezifischen
elektrischen Widerstand im Bereich von 15 000 bis 350 000 MOhm · cm bei einer Durchschlagspannung
von 1300 bis 1800 V/mm.
Die Proben 19, 20, 25, 27, 31 und 32 haben verbesserte Dielektrizitätskonstanten, sind in ihrem elektrischen
Verhalten insgesamt jedoch nicht so gut, da das Mischungsverhältnis von Bleioxid zu Wismutoxid
zu Boroxid außerhalb des optimalen Bereiches liegt. Aus diesem Grund wird für das in den Halbleitersinterkörper
einzudiffundierende Oxidgemisch folgender Zusammensetzungsbereich bevorzugt:
PbO 32 bis 53 Gew.-%
Bi2O3 37 bis 64 Gew.-%
B2O3 2 bis 10 Gew.-%
Bi2O3 37 bis 64 Gew.-%
B2O3 2 bis 10 Gew.-%
Beispiel 4
In den in der Tabelle IV gezeigten Gewichtsverhält-
In den in der Tabelle IV gezeigten Gewichtsverhält-
nissen werden pulverförmiges Strontiumtitanat, Tantal(V)-oxid und Germanium(IV)-oxid gemischt und in
an sich bekannter Weise homogenisiert und zerkleinert. Die erhaltenen Pulvergemische werden mit einem
Bindemittel, vorzugsweise mit Polyvinylalkohol, vermischt und zu Tabletten oder Scheiben verpreßt. Die
grünen Preßlinge werden 3 h lang bei 1350-14800C in einer schwach reduzierenden Atmosphäre aus 99%
Stickstoff und 1% Wasserstoff gesintert. Die erhaltenen Halbleitersinterkörper sind Scheiben mit einem Durchmesser
von etwa 8 mm und einer Höhe von etwa 0,4 mm. Jeder der Sinterkörper wird mit 3 mg Wismutoxidpulver
bestrichen und 2 h lang in oxidierender Atmosphäre bei 13000C gesintert. Das Wismutoxid
diffundiert dabei entlang der Korngrenzen in den Sinterkörper ein. Dabei wird eine Zwischenkornisolation
erzeugt. Anschließend werden in der beschriebenen Weise Silberelektroden auf die einander gegenüberliegenden
Hauptflächen des Formkörpers aufgebracht. Die elektrischen Kenndaten der auf diese
Weise hergestellten Kondensatoren sind ebenfalls in der Tabelle IV dargestellt. Die Dielektrizitätskonstante
und der Verlustfaktor werden bei 1 kHz gemessen. Der spezifische elektrische Widerstand wird aus einer
Widerstandsmessung 1 min nach Anlegen einer Gleichspannung von 50 V bestimmt. Die dielektrische
Durchschlagspannung wird in dem Gleichspannungsfeld gemessen.
Probe Nr. Zusammensetzung (Gew.-%)
SrTiO3 Ta2O5
SrTiO3 Ta2O5
GeO2
Elektrische Eigenschaften
ε tan δ
ε tan δ
spez. | elektr. | • cm) | Durch |
Widerstand | 10' | schlag | |
10' | spannung | ||
(Mi) | 104 | (V/mm) | |
13 · | 10' | 1400 | |
18 · | 10' | 1500 | |
17 · | 104 | 1500 | |
18 · | 10' | 1400 | |
16 ■ | 1200 | ||
17 · | 1500 | ||
16 · | 1400 | ||
230 245/181 | |||
91,92 | 4,08 |
95,67 | 0,33 |
99,62 | 0,33 |
95,87 | 4,08 |
94,19 | 2,01 |
97,55 | 0,40 |
97,40 | 2,50 |
4,00
4,00
0,05
0,05
3,80
2,05
0,10
4,00
0,05
0,05
3,80
2,05
0,10
· 103
· 103
· 103
■ 103
■ 103
· 103
· 103
■ 103
■ 103
· 103
■ 103
0,8
0,8
0,7
0,7
0,7
0,7
0,7
0,8
0,7
0,7
0,7
0,7
0,7
Fortsetzung
Probe Nr. Zusammensetzung (Gew.-%)
SrTiO3 Ta2O5 GeO2
Elektrische Eigenschaften c tan δ
spez. elektr. | Durch |
Widerstand | schlag |
spannung | |
(M 1 > · cm) | (V/mm) |
15 ■ 10" | 1300 |
16 ■ 10" | 1300 |
8 · 10" | 800 |
10 · 10" | 900 |
16 · 10" | 1100 |
16 · 10" | 1300 |
16 ■ 10" | 1400 |
15 · 10" | 1200 |
30 ■ 104 | 1600 |
18 · 104 | 1300 |
9
10
11
12
13
14
15
16
17
10
11
12
13
14
15
16
17
96,42 | 1,58 |
96,44 | 0,56 |
91,58 | 4,42 |
93,00 | 2,00 |
97,74 | 0,11 |
94,87 | 0,33 |
98,09 | 1,89 |
99,73 | 0,22 |
91,90 | 5,00 |
95,90 | 4,08 |
2,00
3,00
4,00
5,00
2,15
4,80
0,02
0,05
3,10
0,02
3,00
4,00
5,00
2,15
4,80
0,02
0,05
3,10
0,02
61 ■ | 103 |
61 ■ | 103 |
30· | 103 |
32· | 103 |
39- | 103 |
38 · | 103 |
40 · | 103 |
39 · | 103 |
31 · | 103 |
35 · | 103 |
Die in der Tabelle IV gezeigten Proben Nr. 1 bis 4 haben einen dielektrischen Verlustfaktor von 0,8%,
eine effektive Dielektrizitätskonstante im Bereich von 50 000 bis 61000, einen spezifischen elektrischen
Widerstand von 150 000 bis 180 000 MOhm · cm und eine Durchschlagspannung von 1200 bis 1500 V/mm.
Die Änderung der dielektrischen Kapazität im Temperaturbereich bis zu etwa 85" C beträgt in der in der
Figur dargestellten Weise angenähert linear ±13%.
Gegenüber herkömmlichen Grenzflächenkondensatoren auf der Basis von Strontiumtitanat zeigen die
Keramiken der Erfindung wesentlich verbesserte Werte für den Verlustfaktor. Zusätzlich ist der Wert für die
Dielektrizitätskonstante für die Keramik der Erfindung um den Faktor 1,7 bis 2 größer. Die Dielektrizitätskonstante
liegt damit im Bereich der für Bariumtitanathalbleiterkeramik erhaltene Werte.
Für die Proben 10 bis 17 in der Tabelle IV sind die elektrischen Eigenschaften insgesamt aufgrund der
relativ niedrigen Dielektrizitätskonstante weniger günstig. Für die mit Tantal(V)-oxid und Germanium(IV)-oxid
dotierten Strontiumtitanate werden daher folgende Zusammensetzungsbereiche als optimal
bevorzugt:
SrTiO3 91,92 bis 99,62 Gew.-%
Ta2O5 0,33 bis 4,08 Gew.-%
GeO2 0,05 bis 4,00Gew.-%
Ta2O5 0,33 bis 4,08 Gew.-%
GeO2 0,05 bis 4,00Gew.-%
Offensichtlich besetzt das Tantal im Strontiumtitanat Gitterplätze, wodurch das Strontiumtitanat zum Valenzhalbleiter
wird. Das Germaniumoxid liegt dagegen offensichtlich im wesentlichen im Bereich der Korngrenzschichten
vor und führt zu einer Kornver-0,8
0,7
1,4
1,2
0,7
1,2
0,7
0,7
0,8
1,3
0,7
1,4
1,2
0,7
1,2
0,7
0,7
0,8
1,3
größerung der Halbleiterkristallite. Während der zweiten, der Diffusion dienenden Sinterung kombinieren
bzw. reagieren die eindiffundierenden Stoffe mit dem bereits im Grenzflächenbereich vorliegenden Germaniumoxid
unter Bildung gleichmäßiger Isolationsschichten, die Mikroporen enthalten. Es ist auf diese
Weise also ausgesprochen einfach, die Kristallite mit einer gleichmäßigen Isolationsschicht zu überziehen.
Selbst bei außerordentlich dünner Schichtdicke werden für den spezifischen elektrischen Widerstand und den
Verlustfaktor der Keramik außerordentlich günstige Werte erhalten.
In der im Beispiel 4 beschriebenen Weise wird ein Ausgangsgemisch der folgenden Zusammensetzung
zu einer Halbleiterkeramik verarbeitet:
Strontiumtitanat
Tantal(V)-oxid
Germaniumdioxid
96,42 Gew.-%
1,58 Gew.-%
2,00Gew.-%
1,58 Gew.-%
2,00Gew.-%
Auf jeden der so hergestellten Halbleitersinterkörper werden 3 mg eines einzudiffundierenden Stoffes aufgetragen,
der PbO, Bi2O3 und B2O3 in den in Tabelle V
angegebenen Gewichtsverhältnissen enthält. Jede der Proben wird in oxidierender Atmosphäre 2 h lang bei
11000C gesintert. Dabei diffundieren die aufgetragenen
so Oxide entlang den Korngrenzen in den Formkörper ein. Es entsteht eine Zwischenkornisolation. Die auf
diese Weise isolierten Sinterkörper werden in der beschriebenen Weise mit Silberelektroden versehen
und geprüft. Die für diese Kondensatoren erhaltenen Kenndaten sind ebenfalls in der Tabelle V dargestellt.
Tabelle V | Zusammensetzung (Gew.-%) | Bi2 | O3 B2O3 | Elektrische | Eigenschaften | spezif. elektr. | Durch |
Probe Nr. | PbO | ε | tan ο | Widerstand | schlag | ||
spannung | |||||||
(M Ω ■ cm) | (V/mm) | ||||||
41 | 5 | (%) | 21 · 10" | 1400 | |||
54 | 95 | 0 | 68 · 103 | 0,35 | 14 · 10" | 1200 | |
18 | 5 | 54 | 1 | 60 · 103 | 1,3 | 2· 10" | 400 |
19 | 45 | 70 · 103 | 2,0 | ||||
20 | |||||||
H | Bi2O3 | A) | B2O3 | 24 33 | 661 | tan δ | 12 | Durch | |
schlag | |||||||||
Fortsetzung | Zusammensetzung (Gew.-! | spannung | |||||||
Probe Nr. | PbO | Elektrische Eigenschaften | (%) | spezif. elektr. | (V/mm) | ||||
53 | 2 | ε | 0,5 | Widerstand | 1400 | ||||
50 | 5 | 0,3 | 1600 | ||||||
45 | 10 | 0,35 | (MU ■ cm) | 1500 | |||||
45 | 40 | 15 | 0,4 | 17 · 10" | 900 | ||||
21 | 45 | 63 | 2 | 68 · 10' | 0,5 | 21 · 10" | 1400 | ||
22 | 45 | 63 | 10 | 67 · 10' | 0,45 | 20 ■ 10" | 1300 | ||
23 | 45 | 69 | 5 | 63 · 10' | 0,6 | 10 · 10" | 600 | ||
24 | 35 | 60 | 5 | 55 · 10' | 0,45 | 17 · 10" | 1700 | ||
25 | 27 | 40 | 2 | 64 · 10' | 0,45 | 16 · 10" | 1500 | ||
26 | 26 | 34 | 10 | 63 · 10' | 0,65 | 8 · 104 | 1500 | ||
27 | 35 | 30 | 6 | 50 · 103 | 3,4 | 20 · 10" | 400 | ||
28 | 58 | 50 | 0 | 66 · 10' | 6,8 | 17 · 104 | 300 | ||
29 | 56 | 62 · 10' | 18 · 10" | ||||||
30 | 64 | 61 · 10' | 350 | ||||||
31 | 50 | 60 · 10' | 200 | ||||||
32 | 65 · 10' | ||||||||
Strontiumtitanat, Tantal(V)-oxid und Germaniumoxid werden in den in Tabelle VI angegebenen Gewichtsverhältnissen
gemischt und in der zuvor beschriebenen Weise zu Halbleitersinterkörpern verarbeitet.
In die so hergestellten Sinterkörper werden Bleioxid, Wismutoxid und Boroxid in den in Tabelle VI
angegebenen Gewichtsverhältnissen diffundiert. Die nach dieser Diffusion erhaltenen Sinterkörper werden
mit Elektroden versehen und die so erhaltenen Kondensatoren vermessen. Die elektrischen Kenndaten
dieser Prüflinge sind in der Tabelle VI dargestellt.
Probe | Zusammensetzung | (Gew.-%) | PbO-Bi2O3-B2O3 | Elektrische Eigenschaften | spez. elektr. | Durch |
Nr. | Widerstand | schlag | ||||
SrTiO3 Ta2O5 | GeO2 | ε tan δ | spannung | |||
(M Ll ■ cm) | (V/mm) | |||||
(%) | ||||||
33 | 91,92 | 4,08 | 4,00 | 35-63-2 |
34 | 91,92 | 4,08 | 4,00 | 56-34-10 |
35 | 95,67 | 0,33 | 4,00 | 35-63-2 |
36 | 95,67 | 0,33 | 4,00 | 56-34-10 |
37 | 97,55 | 0,40 | 2,05 | 35-63-2 |
38 | 97,55 | 0,40 | 2,05 | 56-34-10 |
39 | 97,40 | 2,50 | 0,10 | 35-63-2 |
40 | 97,40 | 2,50 | 0,10 | 56-34-10 |
41 | 99,62 | 0,33 | 0,05 | 35-63-2 |
42 | 99,62 | 0,33 | 0,05 | 56-34-10 |
Die Proben mit den Nummern 18, 21 bis 23, 25, 56, 28 bis 29 und 33 bis 42 in den Tabellen IV bis VI haben
einen Verlustfaktor im Bereich von 0,3 bis 0,7, eine effektive Dielektrizitätskonstante im Bereich von
52 000 bis 68 000, einen spezifischen elektrischen Widerstand im Bereich von 160000 bis 210 000MOhm - cm
und eine Durchschlagspannung von 1200 bis 1700 V/mm.
Die Proben mit den Nummern 19, 20, 24, 27, 31 und 32 in den Tabellen IV bis VI haben verbesserte
Werte für die Dielektrizitätskonstante, jedoch insge-
53 · 10'
52 · 10'
57 · 10'
56 · 10'
52 · 10'
57 · 10'
56 · 10'
61 · 10'
60· 10
64 · 10'
60· 10
64 · 10'
62 ■ 103
61 · 103
59 · 10'
61 · 103
59 · 10'
0,45
0,55
0,40
0,70
0,35
0,60
0,40
0,60
0,45
0,50
0,55
0,40
0,70
0,35
0,60
0,40
0,60
0,45
0,50
16 · 104
17 · 10"
19 · 104
20 ■ 104 20 · 104 20 · 104
16,5 · 10" 17 ■ 104 17 · 104 19 · 104
1400 1500 1500 1600 1600 1660 1500 1400 1500 1500
samt etwas ungünstigere elektrische Kenndaten. Dementsprechend wird für die Zusammensetzung der in
die mit Tantaloxid und Germaniumoxid dotierten Strontiumtitanathalbleiter einzudiffundierenden Oxidzusammensetzungen
folgender Zusammensetzungsbereich bevorzugt:
PbO 27 bis 58 Gew.-%
Bi2O3 34 bis 63 Gew.-%
B2O3 2 bis 10 Gew.-%
Bi2O3 34 bis 63 Gew.-%
B2O3 2 bis 10 Gew.-%
In den in der Tabelle VII gezeigten Gewichtsverhältnissen werden Strontiumtitanat, Niob(V)-oxid und
Zinkoxid miteinander vermischt und in an sich bekannter Weise unter Homogenisieren feinpulverig zermahlen.
Das Pulvergemisch wird mit einem Bindemittel, vorzugsweise mit Polyvinylalkohol, vermischt.
Es werden scheibenförmige Formlinge hergestellt, die in einer schwach reduzierenden Atmosphäre aus 99%
Stickstoff und 1% Wasserstoff 3 h lang bei 1350-1480C gesintert werden. Die fertigen Sinterkörper
haben einen Durchmesser von etwa 8 mm und eine Höhe von etwa 0,4 mm. Die Sinterkörper werden mit
3 mg Wismutoxidpulver bestrichen, das beim anschließenden zweistündigen Sintern in oxidierender Atmosphäre
bei 1300'C entlang den Korngrenzen in den Sinterkörper eindiffundiert. Zur Herstellung eines
Kondensators werden auf die fertigen Sinterkörper Silberelektroden aufgebracht. Die elektrischen Kenndaten
dieser Kondensatoren sind in der Tabelle VII dargestellt. Die Prüfbedingungen sind die gleichen
wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben.
Die Proben mit den Nummern 1 bis 9 in der Tabelle VII haben einen Verlustfaktor kleiner als 0,9%,
eine effektive Dielektrizitätskonstante im Bereich von
50 000 bis 62 000, einen spezifischen elektrischen Widerstand im Bereich von 90 000 bis 140 000 MOhm · cm
und eine Durchschlagspannung von 1000 bis 1400 V/mm. Die dielektrische Kapazität der Kondensatoren ändert
sich als Funktion der Temperatur im Bereich bis zu etwa 85 C in der in der Figur gezeigten Weise in
einem Bereich von bis zu etwa ±15%.
Gegenüber herkömmlichen Kondensatoren mit Korngrenzflächenisolation auf der Basis von Strontiumtitanat
zeigen die Kondensatoren auf der Basis der Keramik der Erfindung wesentlich verbesserte
Werte für den Verlustfaktor und eine um den Faktor 1,8 bis 2 höhere Dielektrizitätskonstante, wobei diese
Werte praktisch den für die entsprechende Bariumtitanatkeramik erhaltenen Werten vergleichbar sind.
Die elektrischen Kenndaten der Proben 10 bis 17 (Tabelle VII) zeigen insgesamt etwas ungünstigere
elektrische Werte, insbesondere eine relativ niedrige Dielektrizitätskonstante. Aus diesem Grund wird für
mit Nioboxid und Zinkoxid dotierte Strontiumtitanathalbleiterkeramiken
der folgende Zusammensetzungsbereich bevorzuge:
SrTiO3 91,18 bis 99,82 Gew.-%
Nb2O5 0,13 bis 5,32 Gew.-% ZnO 0,05 bis 3,5 Gew.-%
Probe Nr. Zusammensetzung (Gew.-%) | Elektrische Eigenschaften | spezif. elektr. | Durch |
SrTiO3 Nb2O5 ZnO | ε tan <5 | Widerstand | schlag |
spannung | |||
(M Ll · cm) | (V/mm) | ||
(%) | |||
91,18 | 5,32 |
94,63 | 5,32 |
99,82 | 0,13 |
96,37 | 0,13 |
94,49 | 2,51 |
98,20 | 0,50 |
97,35 | 2,50 |
98,45 | 1,05 |
93,40 | 4,60 |
90,12 | 6,38 |
92,85 | 2,65 |
98,30 | 0,05 |
95,87 | 0,13 |
97,49 | 2,50 |
99,90 | 0,05 |
91,20 | 6,50 |
94,66 | 5,32 |
3,50 0,05 0,05 3,50 3,00 1,30 0,15 0,50 2,00 3,50 4,50 1,65 4,00 0,01
0,05 2,30 0,02
50 ·
51 · 53 · 51 · 51 · 59 · 62 · 61 · 50 · 35 ·
38 ·
42 ·
39 ■
43 · 42 · 34 ·
40 ·
0,9
0,85
0,9
0,7
0,8
0,8
0,8
0,8
0,9
0,8
1,2
0,8
1,7
1,2
0,9
0,8
1,0
10 ■ 104
10 · 104
14 · 104
12 · 104
10 · 104
10 · 104
9 · 104
9 · 104
9 · 104
10 ■ 104
10 ■ 104
4 · 104
9 · 104
6· 104
13 · 104
12 · 104
12 · 104
12 · 104
12 · 104
9 · 104
1200 1160 1400 1300 1100 1000 1000 1100 1100 1200
700 1100
600 1300 1000 1200 1000
In der im Beispiel 7 beschriebenen Weise werden Halbleitersinterkörper hergestellt, die die folgende
analytische Zusammensetzung haben:
Strontiumtitanat 94,49 Gew.-% Niob(V)-oxid 2,51 Gew.-%
Zinkoxid 2,00
Auf die Sinterkörper werden 3 mg eines einzudiffundierenden Stoffes aufgetragen, der PbO, Bi2O3 und B2O3
in den in Tabelle VIII angegebenen Gewichtsverhältnissen enthält. Die auf die Sinterkörper aufgetragene
Substanz wird anschließend in oxidierender Atmosphäre durch zweistündiges Sintern bei 11000C in die
Sinterkörper eindiffundiert. Zur Herstellung von Kondensatoren werden die fertigen Sinterkörper mit Silberelektroden
versehen. Die Prüflinge zeigen die in der Tabelle VIII dargestellten Kenndaten.
16
Probe Nr. Zusammensetzung (Gew.-%)
PbO Bi2Cb B2Oj
Elektrische Eigenschaften
ε tan ö
spezif. elektr. | Durch |
Widerstand | schlag |
spannung | |
(M 1> -cm) | (V/mm) |
18 · 10" | 1500 |
0,5· 10" | 300 |
12 · 10" | 1100 |
25 · 10" | 1600 |
16 · 10" | 1200 |
10 · 10" | 1160 |
10 · 10" | 1100 |
12 ■ 104 | 1300 |
8 · 10" | 1200 |
12 · 10" | 1200 |
9,5 · 10" | 1200 |
11-10" | 1160 |
1 · 10" | 800 |
22
23
24
25
26
27
28
29
30
55 | 40 | 5 |
45 | 54 | 1 |
45 | 53 | 2 |
45 | 50 | 5 |
45 | 45 | 10 |
45 | 40 | 15 |
29 | 69 | 2 |
29 | 61 | 10 |
23 | 71 | 6 |
35 | 60 | 5 |
63 | 35 | 2 |
55 | 35 | 10 |
65 | 30 | 5 |
Beispiel 9 |
61 ■ 10'
62 ■ 10' 62 · 10' 61 · 10' 55 · 10' 45 ■ 10' 55 · 10'
51 · 10' 45 · 10' 53 · 10'
59 · 10' 57 · 10'
60 · 10'
0,6 2,5 0,7 0,3 0,3 0,4 0,8 0,5 0,7 0,6 0,8 0,5 1,2
grenzen der Sinterkörper werden durch Eindiffundieren von Substanzen, die PbO, Bi2O3 und B2O3 in
In der in den Beispielen 7 und 8 beschriebenen jo den in Tabelle IX gezeigten Gewichtsverhältnissen enthalten,
isoliert. Die elektrischen Kenndaten der mit diesen Sinterkeramiken hergestellten Kondensatoren
Weise werden Halbleitersinterkörper aus Strontiumtitanat, Nioboxid und Zinkoxid in den in Tabelle IX
gezeigten Gewichtsverhältnissen hergestellt. Die Kornsind in der Tabelle IX zusammengestellt.
Probe Zusammensetzung (Gew.-%) Nr.
SrTiO3 Nb2O5 ZnO
PbO-Bi2O3-B2O3
Elektrische Eigenschaften
tan δ
spezif. elektr. Durch-Widerstand schlag-
spannung
(M 12 ■ cm) (V/mm)
31 | 91,18 | 5,32 | 3,50 | 29-61-10 | 51 · 103 | 0,7 | 13 ■ | 10" | 1260 |
32 | 91,18 | 5,32 | 3,50 | 63-35-2 | 53 ■ 10' | 0,7 | 13 · | 104 | 1360 |
33 | 94,63 | 5,32 | 0,05 | 29-61-10 | 53 · 10' | 0,5 | 14 · | 10" | 1300 |
34 | 94,63 | 5,32 | 0,05 | 63-35-2 | 55 · 10' | 0,5 | 13 · | 10" | 1240 |
35 | 97,35 | 2,50 | 0,15 | 29-61-10 | 60 · 10' | 0,5 | 15 · | 10" | 1100 |
36 | 97,35 | 2,50 | 0,15 | 63-35-2 | 83 · 10' | 0,6 | 15 · | 104 | 1080 |
37 | 98,20 | 0,50 | 1,30 | 29-61-10 | 56 · 10' | 0,65 | 16· | 104 | 1340 |
38 | 98,20 | 0,50 | 1,30 | 63-35-2 | 58 · 10' | 0,65 | 15 · | 10" | 1400 |
39 | 99,82 | 0,13 | 0,05 | 29-61-10 | 54 · 10' | 0,7 | 15 · | 10" | 1400 |
40 | 99,82 | 0,13 | 0,05 | 63-35-2 | 55 ■ 10' | 0,8 | 14 · | 10" | 1400 |
Die in den Tabellen VIII und IX gezeigten Proben mit den Nummern 18,20 bis 22, 24,25, 27 bis 29 und 31
bis 40 zeigen einen Verlustfaktor im Bereich von 0,3 bis 0,8%, eine effektive Dielektrizitätskonstante im
Bereich von 51 000 bis 63 000, einen spezifischen elektrischen
Widerstand von 95 000 bis 180 000 MOhm · cm
und eine Durchschlagspannung von 1100 bis 1400 V/mm.
Die Proben 19, 23, 26 und 30 zeigen zwar verbesserte Werte für die Dielektrizitätskonstante, jedoch weniger
gute Werte für andere Kenndaten. Aus diesem Grund werden mit Nioboxid und Zinkoxid dotierte Strontiumtitanatkeramiken
bevorzugt, deren Zwischenkornisolation mit PbO-Bi2O3-B2O3 mit einer Zusammensetzung
im folgenden Zusammensetzungsbereich hergestellt ist:
PbO 29 bis 63 Gew.-% Bi2O3 35 bis69Gew.-%
B2O3 2 bis 10Gew.-%
Eine Kombination von PbO, Bi2O3 und B2O3 kann
in den Halbleitersinterkörper bei tieferen Temperaturen diffundiert werden als sie für Bi2O3 allein
230 245/181
erforderlich sind. Die drei Oxide PbO, Bi2O3 und B2O3
werden zur Herstellung der einzudiffundierenden Masse vorzugsweise in den entsprechenden Gewichtsverhältnissen miteinander vermischt und so lange auf
etwa 1000 C erhitzt, bis eine glasige Masse erhalten wird. Nach dem Erstarren wird der Schmelzkuchen
zerpulvert. Alternativ wird das Dreikomponentenoxidgemisch zu einem homogenen Pulver vermählen und
mit einem organischen, vorzugsweise relativ leicht flüchtigen Lösungsmittel zu einer Paste angeteigt. Das
homogenisierte Oxidgemisch wird vorzugsweise als pastöse Suspension auf die Formkörper aufgestrichen,
kann jedoch auch pulverförmig aufgetragen werden. Abgesehen von den im Rahmen der Beispiele zuvor
18
genannten speziellen Vorzugsbereiche erfolgt die Dotierung des Strontiumtitanats im allgemeinen mit
relativ kleinen Mengen an Dotierungsoxid, und zwar allgemein mit 0,01 bis 10Gew.-%, vorzugsweise mit
0,05 bis 5,5 Gew.-»/».
Das auf den als Zwischenprodukt hergestellten polykristallinen Halbleitersinterkörper aufgetragene Oxid
bzw. Oxidgemisch oder Mischoxid wird ebenfalls wie die Gitterdotierungsoxide in relativ kleiner Menge
aufgebracht, und zwar vorzugsweise in Mengen von 1 bis etwa 20Gew.-%, insbesondere jedoch in Mengen
von etwa 3 bis 6Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Halbleitersinterkörpers.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Halbleiterkeramik auf Strontiumtitanatbasis mit Zwischenkornisolation, bestehend aus mit kleinen
Mengen Nb2O5 oder Ta2O5 und kleinen Mengen
GeO2 oder ZnO dotiertem SrTiOj und zwischenkorndiffundiertem
Bi2Oj oder Bi2Oj-PbO-Pb2Oj-Gemisch,
gekennzeichnet durch einen Gehalt von 90,68 bis 99,88 Gew.-% SrTiO3, 0,07 bis ι ο
5,32 Gew.-% Nb2O5 und 0,05 bis 4,00 Gew.- GeO2
und diffundiertem Grenzflächenoxid der Zusammensetzung 32 bis 53 Gew.-°/o PbO, 37 bis 64
Gew.-% Bi2O3 und 2 bis 10 Gew.-°/o B2O3.
2. Halbleiterkeramik auf Stronstiumtitanatbasis mit Zwischenkornisolation, bestehend aus mit kleinen
Mengen Nb2O5 oder Ta2O5 und kleinen Mengen
GeO2 oder ZnO dotiertem SrTiO3 und zwischenkorndiffundiertem
Bi2Oj oder Bi2O3-PbO-Pb2O3-Gemisch,
gekennzeichnet durch einen Gehalt von 91,92 bis 99,62 Gew.-°/o SrTiO3,0,33 bis 4,08 Gew.-%
Ta2O5 und 0,05 bis 4,00 Gew.-% GeO2 und einer Zusammensetzung
der korngrenzflächendiffundierten Oxide von 27-58 Gew.-% PbO, 34-63 Gew.-°/o Bi2O3 und 2-10 Gew.-°/o B2O3.
3. Halbleiterkeramik auf Strontiumtitanatbasis mit Zwischenkornisolation, bestehend aus mit kleinen
Mengen Nb2O5 oder Ta2O5 und kleinen Mengen
GeO2 oder ZnO dotiertem SrTiO3 und zwischenkorndiffundiertem
Bi2O3 oder Bi2O3-PbO-Pb2O3-Gemisch,
gekennzeichnet durch einen Gehalt von 91,18 bis 99,82 Gew.-% SrTiO3,0,13 bis 5,32 Gew.-%
Nb2O5, 0,05 bis 3,5 Gew.-% ZnO und einer Zusammensetzung
der grenzflächendiffundierten Oxide von 29 bis 63 Gew.-% PbO, 35 bis 65 Gew.-% Bi2O3
und 2 bis 10 Gew.-% B2O3.
4. Verfahren zur Herstellung zwischenkornisolierter Halbleiterkeramiken, dadurch gekennzeichnet,
daß man SrTiO3 als Hauptkomponente mit einer
kleinen Menge Nb2O5 oder Ta2O5 und einer kleinen
Menge GeO2 oder ZnO miteinander homogen vermischt, das Gemisch ausformt und die Formlinge zu
polykristallinen sinterkeramischen Formkörpern sintert und daß man anschließend in diese Sinterkörper
Bi2O3 oder ein Gemisch oder Umsetzungsprodukt
von Bi2O3, PbO und B2O3 zur Isolation der
Korngrenzen der Keramik in den Sinterkörper eindiffundiert.
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