DE2839976A1 - Halbleiterkeramik fuer grenzschichtkondensatoren - Google Patents
Halbleiterkeramik fuer grenzschichtkondensatorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Halbleiterkeramiken für Grenzschichtkondensatoren.
Insbesondere betrifft sie HaIbleiterkeramiken,
die es ermöglichen, Grenzschichtkeramikkondensatoren herzustellen, die eine hohe Dielektrizitätskonstante
und eine hohe Durchschlagsspannung und einen hohen Prozentsatz von nicht schadhaften Produkten aufweisen.
Es ist bekannt, daß Keramikkondensatoren des Grenzschichtentyps durch Bildung einer isolierenden Schicht auf den
10 Kornoberflächen von Kristallen von Strontiumtitanat-
Halbleiterkeramiken gebildet werden. Diese Grenzschichtkeramikkondensatoren
finden eine weite Anwendung wegen ihrer großen vorhandenen Dielektrizitätskonstante, ihrem
geringen Temperaturkoeffizienten der Dielektrizitätskon-
15 stante und ihrem geringen dielektrischen Verlust.
Um Grenzschichtkeramikkondensatoren mit großer scheinbarer Dielektrizitätskonstante herzustellen, ist es nötig, die
keramischen Materialien zu brennen, so daß die Kristalle der Halbleiterkeramik eine Korngröße im Bereich von 50 μπι
bis 100 μΐϋ aufweisen. Aus diesem Grunde ist es erforderlich,
die Keramiken in einer neutralen oder reduzierenden Atmosphäre während des Brennvorgangs zu brennen. Im allgemeinen
neigt die Vergrößerung der Korngröße der Kristalle und die Steigerung der reduzierenden Wirkung der Atmo-Sphäre
zur Steigerung eines teilweisen Verschweißens der Keramikscheiben, die während des Brennverfahrens aufeinander
gestapelt sind. Dies kann durch Zugabe von Zirkonoxydpulver zwischen die aufeinander gestapelten kerami-
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sehen Scheiben verhindert werden. Selbst unter solchen Bedingungen
ist es jedoch mit den üblichen Keramikmassen schwierig, Halbleiterkeramikscheiben herzustellen, die
nicht miteinander verschweißt sind,und der Prozentsatz an nicht schadhaften Keramikscheiben liegt im allgemeinen
bei etwa nur 70%. Daher ist es nötig, die miteinander verschweißten
Scheiben in einzelne Scheiben aufzutrennen, was einen Anstieg der Kosten der keramischen Kondensatoren
bewirkt.
Daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine Halbleiterkeramik für Grenzschichtkondensatoren zu schaffen, die es möglich
macht, Grenzschichtkondensatoren herzustellen, die eine hohe Dielektrizitätskonstante und eine hohe Durchschlagsspannung
sowie einen hohen Prozentsatz an nicht schadhaf-
15 ten Kondensatoren aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Halbleiterkeramik für Grenzflächenkondensatoren, die im wesentlichen aus 99,90
bis 99,995 Gew.-% einer Halbleiterkeramik, bestehend aus Strontiumtitanat oder einer festen Lösung aus modifiziertem
Strontiumtitanat und wenigstens einem Dopiermittel, und 0,005 bis 0,1 Gew.-% Phosphor besteht.
Die erfindungsgemäße Halbleiterkeramik kann weiterhin
0,015 bis 0,3 Gew.-% Kupfer enthalten. In diesem Fall besteht
die Halbleiterkeramik gemäß der vorliegenden Erfindung im wesentlichen aus 99,6 bis 99,98 Gew.-% einer Halbleiterkeramik,
die aus Strontiumtitanat oder einer festen Lösung aus einem modifiziertem Strontiumtitanat und wenigstens
einem Dopiermittel besteht, sowie 0,005 bis 0,1 Gew.-% Phosphor und 0,015 bis 0,3 Gew.-% Kupfer besteht.
In dieser Beschreibung bedeutet Strontiumtitanat oder eine feste Lösung aus modifiziertem Strontiumtitanat eine feste
Lösung, deren Zusammensetzung durch die folgende allge-
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meine Formel ausgedrückt ist:
(Sri-xV(Tii-vZry)03 .
in der A Ba oder Ca ist und χ und y die Molenbrüche der jeweiligen
Verbindungen sind, deren Werte im folgenden Bereich liegen:
0 ^ χ ^ 0,20, OSy SO,20
Wenigstens ein Mittel, das die Halbleiterfähigkeit verleiht, oder Dopiermittel kann aus der aus Sb, Ta, Nb, W, Y, La,
und Seltenen Erdelementen bestehenden Gruppe ausgewählt werden. Das Dopiermittel wird in das Strontiumtitanat oder
die feste Lösung aus modifiziertem Strontiumtitanat in einer Menge von nicht mehr als 5 Gew.-% inkorporiert. Wenn
der Gehalt an Dopiermittel mehr als 5 Gew.-% ist, wird der Widerstand der Keramik merklich erhöht, so daß es schwierig
15 ist, die Keramik zum Halbleiter zu machen.
Der Phosphor trägt dazu bei, das Zusammenschweißen der Keramikscheiben während des Brennvorgangs zu verhindern,
wenn er in den Keramiken in einer Menge im Bereich von 0,005 bis 0,1 Gew.-% vorhanden ist. Wenn der Gehalt des
Phosphors weniger als 0,005 Gew.-% oder mehr als 0,1 Gew.-%
ist, wird diese Wirkung kaum erhalten.
Kupfer trägt dazu bei, die Durchschlagsspannung des Grenzschichtkondensators
zu erhöhen, wenn es in den Keramiken in einer Menge im Bereich von 0,015 bis 0,3 Gew.-% vorhanden
ist. Wenn der Kupfergehalt außerhalb dieses Bereiches liegt, ist es schwierig, die Durchschlagsspannung der Grenzschichtkondensatoren
zu erhöhen.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, Grenzschichtkeramikkondensatoren
ohne Verschweißen der Halbleiterkeramikscheiben während des Brennens in einer neutralen oder reduzierenden
Atmosphäre herzustellen.
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Bei der Herstellung von Grenzschichtkondensatoren werden die Korngrenzschichten der Kristalle der Halbleiterkeramiken
in den isolierten Zustand durch Hitzebehandlung in einer oxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von
1000 bis 1300 C umgewandelt, nachdem eine Paste, die wenigstens
ein Metall oder Metalloxyd enthält, auf die Oberflächen der Halbleiterkeramikscheiben aufgebracht worden
ist. Als wenigstens ein Metall oder Metalloxyd zur Umwandlung der Korngrenzschicht des Kristalles in eine isolierende
Schicht können die Metalle V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, As, Sb, Tl, Bi sowie ihre Oxyde verwendet werden. Das oder
die Metalle oder das oder die Oxyde diffundieren in den Halbleiterkeramikkristall durch Wärmebehandlung. Die geeignete
Menge der auf die Halbleiterscheiben aufzubringenden Metalle oder Metalloxyde hängt von ihrer Art ab, jedoch
verleihen sie dem Produkt konstante dielektrische Charakteristika, wenn sie in einer Menge von 1 bis 4 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Halbleiterkeramiken, verwendet werden. Wenn die Menge dieser Metalle oder Metalloxyde
außerhalb dieses Bereiches liegt, wird der Isolierwiderstand der Produkte geringer und der dielektrische Verlust
vergrößert. Als Methode zum Aufbringen der Metalle oder ihrer Oxyde auf die Oberfläche der Scheiben können z.B.
die Beschichtungsmethode, die Tauchmethode, die Sprühmethode, die Dampfabscheidungsmethode und ähnliche bekannte Methoden
verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung wird weiter anhand des Beispiels erläutert.
Unter Verwendung von SrTiO3, BaTiO37 CaTiO3, BaZrO3, Y2°3'
WO3, Ce3O3, Sr3(PO4)- und Cu3(PO4) ρ als Ausgangsmaterialien
werden Mischungen hergestellt, um Halbleiterkeramiken herzustellen, die die in der Tabelle angegebenen Zusammensetzungen
aufweisen. Jedes Gemisch wird in einer Kugel-
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mühle nach dem Naßverfahren 10 Stunden gemahlen, um eine
vollständig gleichmäßige und homogene Masse zu erhalten. Nach dem Trocknen der Mischung werden 10 Gew.-% PoIyvinylacetatharz
als Bindemittel zugegeben und dann auf eine Korngröße von etwa 50 mesh gemahlen und dann in
Scheiben mit einem Durchmesser von 10,0 mm-und einer Dicke
2 von 0,5 mm unter einem Druck von 750 bis 2000 kg/cm
durch eine hydraulische Presse geformt. Die Scheiben werden aufeinander geschichtet, während man Zirkondioxydpulver
zwischen die Scheiben gibt und dann in Luft bei
1150°C 2 Stunden calciniert und dann in einer reduzierenden
Atmosphäre, die aus 10 Vol.-% Wasserstoff und 90 Vol.-%
Stickstoff besteht, bei 1380 bis 143O°C 2 Stunden gebrannt, um Halbleiterkeramiken des Strontiumtitanatsystems
15 herzustellen.
Die so erhaltenen Halbleiterkeramikscheiben mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Dicke von 0,4 mm werden
auf ihrer Oberfläche mit einer Paste versehen, die aus 45 Gew.-% Wismutoxyd, 5 Gew.-% Kupferoxyd und 50 Gew.-%
Lack besteht. Die Menge der Paste beträgt etwa 10 mg. Die Scheiben werden dann in Luft bei 11500C 1 Stunde
wärmebehandelt, um eine isolierende Schicht auf den Kristallkörnern der Halbleiterkeramiken zu bilden. Auf
beide Seiten der Scheiben wird dann Silberpaste aufgetra-
gen und bei 8000C 30 Minuten gebrannt, um den Grenzschichtkeramikkondensator
zu erhalten.
Die fertigen Kondensatoren werden der Messung der scheinbaren Dielektrizitätskonstante (G), dem dielektrischen
Verlust (Tangens δ), dem Isolationswiderstand (IR), der Durchschlagsspannung (BDV) und dem Prozentsatz an nicht
mangelhaften Scheiben unterworfen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle gezeigt. In der Tabelle
werden mit einem Sternchen (*) Proben bezeichnet, deren Zusammensetzung außerhalb der vorliegenden Erfindung liegt.
,_,_. ^_ 90981 3/0865
co
(O
OO
OD
er»
ο
ro
ζ
>
Probe
Nr. |
Zusammensetzung in Gew |
Dopier-
mittel |
P | ... | Cu | 0 | e | Elektrische | ) IR(Mf | Eigenschaften |
Mängel
freier Prozentsatz |
Halbleiterkeramik | Y=O. 2 | Zusatz | 001 | 55000 | tan δ (% | 2700 | i) BDV(V) | 66 | |||
1* | Grundkomponente | W=O. 2 | 0. | 005 - | 57000 | 0.60 | 4200 | 240 | 67 | ||
2* | 3rTiO7=99.3 | Y=O. 2 | 0. | 01 | 63000 | 0.54 | 3500 | 300 | 93 | ||
3 | SrTiO5=99.799 | Ce=O.2 | 0. | 01 | 53000 | 0.55 | 3000 | 300 | 95 ' | ||
4 | SrTiO5=99.795 | Y=O. 2 | 0. | 01 | 54000 | 0,58 | 4200 | 380 | 94 ' | ||
VJ! | 3rTiO3=99.79 | Y=O. 2 | 0. | 05 | 57000 | .0.50 | 4000 | 380 | 96 | ||
6 | 3rTiO3=99.79 | Y=O. 2 | 0 | 51000 | 0.61 | 4500 | 360 | 95 | |||
7 | SrTiO3=89.79 BaTiO3=IO.0 |
Y=O. 2 | 0 | β L- — .001 0.01 |
49000 | 0.44 | 3800 | 400 | 97 | ||
8 | SrTiO,=89.75 CaTiOi=IO.0 |
Y=O. 2
W=O. 2 |
0 i 0 |
32000 58000 |
0.43 | 8500 2600 |
400 | 96 69 |
|||
9 10* |
0.57 0.62 |
460 255 |
|||||||||
SrTiO3=99.6 .3rTi0,=99.789 i ^ I |
OO OO CD CD —3 CD
Tabelle (Fortsetzung)
GD
O CO
CO
CO
O OO
cr> cn
Probe Nr.
11 12 17 14
15 16 17»
Zusammensetzung in Gew.-% Halbleiterkeramik
Grundkomponente
Sr'üiO,=99.78 ürTiO5=99.76
SrTiO„=99.81
SrTiO^=94.76 EaTiO^=5
SrTiO,=94.45 CaTi02=5
SrTi0^=94.4
I BaZr0^=5
Dopiermittel
Y=O.
Ce=O.2 Y=O.15 Y=O.
Y=O.25 Y=O. Y=O.
Cu
0.005 0.015
0.01 0.0?
0.01 0.03
0.01 0.03
0.05 0.25
0.1 0.3
0.2 0.45
Elektrische Eigenschaften
Mängelfreier tan 6 (%) IR(MQ) BDV(V) Prozentsatz
61000 0.59
57000 0.55
GOOOO 0.53
6100J 0.70
52000 0.36
3000
4400
4000
-3800
320 380 375 360
9500 430
49000 0.41 8800 430 32000 0.45 16000 420
93 95 97 96
98 01
OJ CD CD
Die Messung der scheinbaren Dielektrizitätskonstante und des dielektrischen Verlustes wurden bei 25°C unter Anwendung
von Wechselstrom von 1 KHz und 0,3 Volt durchgeführt. Der Isolierwiderstand wurde 30 Sekunden nach Anlegen einer
Gleichstromspannung von 50 Volt pro Einheit Dicke (mm) der Probe bei 25°C gemessen. Die Durchschlagsspannung ist
der untere Grenzwert der Spannung, bei der der Stromfluß durch den Kondensator plötzlich zu steigen beginnt,
während die angewandte Gleichstromspannung bei 25°C gesteigert wird. Der mängelfreie Prozentsatz wird aus
1000 Scheiben für jede Zusammensetzung ermittelt. In diesem Fall werden Proben, die in Einzelscheiben durch Anwenden
leichter mechanischer Vibration getrennt werden können, als "gut" und Proben, die nur durch Durchschneiden
mit einem Rasiermesser zwischen den aufeinander getürmten Scheiben erhalten werden, als "nicht gut" bezeichnet.
Aus den Ergebnissen der Tabelle ist ersichtlich, daß es die Halbleiterkeramiken gemäß der Erfindung ermöglichen,
Grenzschichtkeramikkondensatoren mit ausgezeichneten elektrischen Eigenschaften herzustellen, d.h., großer
scheinbarer Dielektrizitätskonstante und hoher Durchschlags-Spannungscharakteristik
bei einem hohen Prozentsatz nicht Mängel behafteter Produkte. Außerdem haben die Halbleiterkeramiken
gemäß der Erfindung den Vorteil, daß sie kaum beim Brennen miteinander verschmelzen und sehr leicht in
Massenproduktion hergestellt werden können.
Θ09813/0865
Claims (5)
- VON KREISLER SCHÖNWALD MEYER FUES VON KREISLER KELLEREISHOLD SELTINGPATENTANWÄLTE
Dr.-Ing. von Kreisler + 1973Dr.-Ing. K. Schönwald, Köln Dr.-Ing. Th. Meyer, Köln
Dr.-Ing. K. W. Eishold, Bad Soden Dr. J. F. Fues, Köln
Dipl.-Chem. Alek von Kreisler, Köln Dipl.-Chem. Carola Keller, Köln Dipl.-Ing. G. Selting, KölnAvK/To.5 KÖLN 1, 13. September 1978DEICHMANNHAUS AM HAUPTBAHNHOFMurata Manufacturing Co., Ltd.,No. 26-10, Tenjin 2-chome, Nagaokakyo-shi, Kyoto-fu (Japan)Patentansprücheη) Halbleiterkeramik für Grenzschichtkondensatoren, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus 99,90 bis 99,995 Gew.-% einer Halbleiterkeramikkomponente, die aus Strontiumtitanat oder einer festen Lösung aus modifiziertem Strontiumtitanat und wenigstens einem Dopiermittel besteht, und 0,005 bis 0,1 Gew.-% Phosphor besteht. - 2. Halbleiterkeramik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus 99,6 bis 99,98 Gew.-% einer Halbleiterkeramikkomponente, bestehend aus Strontiumtitanat oder einer festen Lösung aus einem modifizierten Strontiumtitanat und wenigstens einem Dopiermittel, sowie 0,005 bis 0,1 Gew.-% Phosphor und 0,015 bis 0,3 Gew.-% Kupfer besteht.
- Neue Rufnummer 13 10 41
- 909813/0865
- ORIGINAL INSPECTED
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