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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine dielektrische Keramikzusammensetzung
für Vielschichtkeramikkondensatoren
(im folgenden kurz „MLC"), den MLC aus der
Zusammensetzung und ein Verfahren zum Herstellen desselben. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Technik zum Ändern der
Zusammensetzung einer dielektrischen Keramikzusammensetzung zur
Verbesserung des thermischen Wirkungsgrads und der Produktivität des Verfahrens
zum Herstellen von Kondensatoren.
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Aufgrund
der Nachfrage nach immer kleineren MLCs bei höherer Leistung wurden in den
letzten Jahren zunehmend kleine MLCs mit großer Leistung verlangt, so dass
MLCs mit mehr als 200 Schichten entwickelt wurden. Diese MLCs werden
herkömmlich
im Nassverfahren mittels einer Siebdruckeinrichtung oder im Trockenverfahren
durch Zusammenlaminieren von Rohschichten hergestellt. Bei diesen
Verfahren werden organische Bindemittel, Weichmacher und organische
Lösungsmittel
zu einem dielektrischen Pulver vermischt, um eine Paste oder eine
Aufschlämmung
herzustellen, die dann getrocknet wird, um eine dielektrische Schicht herzustellen.
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Bei
diesen Verfahren ist jedoch eine größere Menge organischer Lösungsmittel
einzusetzen, was zu Problemen bei der Steuerung der Lösungsmittelverdunstung
führt und
nicht zu vernachlässigende
Auswirkungen auf Menschen und Umwelt hat. Aus Umweltsgesichtspunkten
haben diese Verfahren daher gesellschaftliche Bedenken ausgelöst. Gegen
das Trockenverfahren spricht die Entsorgung der Schichten aus Polypropylen
(kurz „PP") und Polyethylenterephthalat
(kurz „PET"), die im Zuge des
Fortschritts bei der Herstellung dielektrischer Dünnschichten
von 5 Mikron oder darunter eingesetzt werden. Beim Nassverfahren
mit Siebdruckeinrichtung dagegen wird keine PET-Schicht verwendet,
so dass es kein Problem mit der Schichtentsorgung gibt. Hauptsächlich wegen
des Verfahrens ist es jedoch schwierig, eine weniger als 5 Mikron
dicke, gleichmäßige dielektrische
Schicht ohne Nadelstichporen herzustellen.
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Um
die Probleme bei den bekannten Verfahren zu überwinden, haben die Erfinder
der vorliegenden Erfindung bereits ein neuartiges Verfahren vorgeschlagen,
bei dem wässrige
Bindemittel verwendet werden können
(siehe die japanische Patentanmeldung Nr. 9-033759).
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MLC
werden herkömmlich
durch Ausrichten von Rohchips auf einem Keramikträger aus
Zirkondioxid und Magnesiumoxid gebrannt, woraufhin das Bindemittel
bei etwa 300°C
ausgebrannt wird, die Temperatur in einem Tunnelofen oder einem
Kammerofen mit einer Anstiegsrate von 50 bis 200°C/Stunde auf etwa 1.300°C erhöht und diese
Temperatur über
mehrere Stunden beibehalten wird und anschließend die Temperatur zum Brennen
mit einer Absenkungsrate von 50 bis 200°C/Stunde abgesenkt wird.
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Um
die Umweltprobleme im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung zu
mildern, wurde in den letzten Jahren der Ruf nach einem Verfahren
mit hohem thermischem Wirkungsgrad laut. Beispielsweise wurde ein
Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Temperatur mit einer Rate von
600 bis 1500°C/Stunde
angehoben und abgesenkt wird, um den thermischen Wirkungsgrad bei
der MLC-Herstellung zu verbessern und das Brennen in kürzerer Zeit
abzuschließen.
Zur Durchführung
eines derart schnellen Brennvorgangs wurden verschiedene Trägermaterialien
vorgeschlagen, darunter Metallträger
aus Metallen auf Platin-, Nickel-Chrom-, Molybdän- und Wolframbasis, sowie
Materialien, die mit Zirkondioxid- und Magnesiumoxidkeramik beschichtet wurden.
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Wenn
für den
allgemeinen Gebrauch bestimmte dielektrische Materialien (z. B.
japanische Offenlegungsschrift 47-035751 und japanische Patentanmeldung
59-220745 sowie 60-008999) zum Brennen bei einer Temperaturanstiegsrate
bzw. einer Temperaturabsenkrate von 600 bis 1.500°C/Stunde
innerhalb kurzer Zeit verwendet werden, um den thermischen Wirkungsgrad
in der MLC-Herstellung zu verbessern, kommt es nach dem Brennen
leider leicht zu Sprüngen
in den entstandenen Elementen. Das Auftreten von Sprüngen zeigt
sich besonders bei Herstellung großer MLCs mit Maßen von
5,0 × 5,7 × 2,0 mm
und mit einer aktiven dielektrischen Schicht von 5 Mikron oder darunter.
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Bei
Herstellung einer Aufschlämmung
eines herkömmlichen
Materials auf Bariumtitanatbasis, das den JIS-B-Anforderungen genügt (Kapazitätsänderung
bei ca. 10% oder darunter, –25°C bis +85°C), bei der MLC-Fertigung
wurden folgende weitere Probleme festgestellt:
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Was
die erwähnten
dielektrischen Materialien angeht, so führen zum einen die üblichen
Acrylharz-Bindemittel leider leicht zum Aufschäumen der Aufschlämmung und
zur Ausbildung von Nadelstichporen in den Rohschichten. Wenn das
entstandene Element einem Nassverfahren zum Polieren der MLC-Ecken
unterzogen wird, kommt es auch leicht zu nachteiligen Absplitterungen.
Diese Nachteile treten insbesondere bei Verwendung wässriger
Bindemittel auf, was im Hinblick auf die Massenfertigung ein ernsthaftes
Problem darstellt. Neben diesen Nachteilen wurde noch das Problem
festgestellt, dass die Durchschlagspannung auf unter 200 V absinkt,
insbesondere bei großen
MLC von 5,0 × 5,7 × 2,0 mm
mit einer dielektrischen Schicht von 5 Mikron oder darunter.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP 0 785 561 offenbart
eine dielektrische Keramikzusammensetzung bestehend aus einer Hauptkomponente,
die sich aus Bariumtitanat, Scandiumoxid, Yttriumoxid, Samariumoxid,
Europiumoxid, Manganoxid, Cobaltoxid und Nickeloxid zusammensetzt.
Diese Zusammensetzung wird für
Vielschichtkeramikkondensatoren mit innenliegenden Elektroden aus
Nickel oder einer Nickellegierung verwendet und kann gesintert werden,
ohne zu einem Halbleiter zu werden, selbst wenn das Sintern in einer
Atmosphäre
mit niedrigem Sauerstoffpartialdruck erfolgt.
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Die
vorliegende Erfindung wird zur Überwindung
der vorstehend beschriebenen Probleme des Standes der Technik vorgeschlagen.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine dielektrische
Keramikzusammensetzung, vorzugsweise als MLC, zur Verfügung zu
stellen, mit der unter Verwendung eines wässrigen Bindemittels eine feine
Aufschlämmung
gebildet werden kann und die sich gut sintern lässt, ohne dass Risse auftreten,
auch nicht beim schnellen Brennen, und bei der es nach dem Trommeln
nur selten zu Absplitterungen kommt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen MLC unter Verwendung
der genannten Zusammensetzung zur Verfügung zu stellen, der den JIS-B-Anforderungen
genügt
und eine hohe Durchschlagspannung hat, selbst bei größeren Abmessungen,
und der eine höhere
Leistung und hohe Zuverlässigkeit
aufweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines MLC mit hohem
thermischem Wirkungsgrad und hoher Produktivität bei ausreichender Umweltverträglichkeit
zur Verfügung
zu stellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Zur
Lösung
der genannten Aufgaben haben die Erfinder Untersuchungen angestellt.
Dabei haben die Erfinder gefunden, dass die Aufgaben gelöst werden
können,
wenn als dielektrisches Material eine dielektrische Keramikzusammensetzung
der Formel (Ba1–xCax)TiO3 (vorausgesetzt, dass 0,005 ≤ x ≤ 0.05), die
zu 0,2 bis 2 Mol% einen Zusatz von MnO-CoO-MgO und zu 2,5 Mol% oder
darunter einen Zusatz von Y2O3 und
außerdem
zu 0,5 bis 5 Mol% eine Glaskomponente mit SiO2-Al2O3-BaO-CaO-Ta2O5 enthält,
verwendet wird.
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Aus
dieser dielektrischen Keramikzusammensetzung kann unter Verwendung
eines wässrigen
Bindemittels eine Aufschlämmung
bereitet werden, die sich gut sintern lässt, ohne dass Risse auftreten,
auch nicht beim schnellen Brennen. Es werden auf der Grundlage der
nachgenannten Gründe
die Bereiche der einzelnen Zusammensetzungen festgelegt.
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Der
Bereich für
Ca als Ersatz für
Ba wird aus folgendem Grund auf 0,5 bis 5 Mol% festgelegt: Bei unter 0,5
Mol% Ca ist es schwierig, die Abnahme des Isolationswiderstands
während
des Brennens in reduzierender Atmosphäre zu verhindern, während es
bei mehr als 5 Mol% Ca schwierig ist, den Temperaturkoeffizienten
der Kapazität
bei B-Kennwerten aufrechtzuerhalten, während die Dielektrizitätskonstante
bei 3000 oder darüber gehalten
wird.
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Der
Zusatz von MnO-CoO-MgO wird deshalb auf 0,2 bis 2 Mol% festgelegt,
weil sich bei weniger als 0,2 Mol% die Abnahme des Isolationswiderstands
während
des Brennens in reduzierender Atmosphäre nur schwer verhindern lässt und
außerdem
der Dielektrizitätsverlust
bei einer Dicke der dielektrischen Schicht von 5 Mikron oder darunter
3% übersteigt
und weil bei mehr als 2 Mol% die Dielektrizitätskonstante unter 3000 liegt,
was Schwierigkeiten bei der Herstellung kleiner Chips mit hoher
Kapazität
mit sich bringt.
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Der
Zusatz von Y2O3 wird
deshalb auf 2,5 Mol% oder darunter festgesetzt, weil die Dielektrizitätskonstante
dann unter 3000 liegt und die Temperaturkennlinie daher die B-Kennwerte nicht erfüllen kann,
wenn der Zusatz über
2,5 Mol% liegt.
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Der
Anteil der Glaskomponente aus SiO2-Al2O3-BaO-CaO-Ta2O5 ist aus folgendem
Grund auf 0,5 bis 5 Mol% festgelegt: Wenn die Glaskomponente unter
0,5 Mol% liegt, kann die sich ergebende Zusammensetzung nur schwer
bei 1300°C
oder darunter gebrannt werden, und in dem fertigen Chip bilden sich
leicht Risse, wenn das Brennprofil einen schnellen Temperaturanstieg
und eine schnelle Temperaturabsenkung von über 600°C/Stunde aufweist. Bei Verwendung
eines wässrigen
Bindemittels bildet sich außerdem
eine größere Menge
Schaum und in dem fertigen dielektrischen Rohprodukt entstehen zusätzlich Nadelstichporen,
wodurch beim Trommeln nach dem Brennen des MLC mehr Absplitterungen
auftreten. Liegt der Glasanteil dagegen über 5 Mol%, verringert sich
nicht nur die Dielektrizitätskonstante,
sondern es wird auch das Anhaften gebrannter Chips durch Schmelzen
oder die Schmelzreaktion zwischen gebrannten Chips und Zirkondioxid-
oder Magnesiumoxidträgern
verstärkt.
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Eine
bestimmte Menge der Einzelanteile von MnO-CoO-MgO an der Zusammensetzung
kann vorgegeben werden, im allgemeinen werden jedoch Anteile von
MnO = 0,05 bis 0,5 Mol%, CoO = 0,05 bis 0,5 Mol% und MgO = 0,1 bis
1,5 Mol% bevorzugt. Der Anteil des Zusatzes an der Zusammensetzung
beträgt
speziell vorzugsweise MnO-CoO/MgO ≥ 0,5.
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Gemäß dem anderen
Aspekt der Erfindung wird ein MLC hergestellt, indem unter Verwendung
der Zusammensetzung als dielektrisches Material abwechselnd innenliegende
Elektroden und ein dielektrisches Material zusammenlaminiert werden,
um einen MLC zu bilden, und der MLC gebrannt wird. Aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann unter Verwendung eines wässrigen
Bindemittels gut eine Aufschlämmung gebildet
werden, die sich gut brennen lässt,
ohne dass Risse auftreten, auch nicht beim schnellen Brennen. Weil
bei Verwendung der Zusammensetzung ein schnelles Brennen möglich ist,
kann insbesondere die Wärmeeffizienz
verbessert werden, was die Umweltverträglichkeit erhöht, und
das Auftreten von Nadelstichporen und Absplitterungen kann verhindert
werden, was die elektrische Leistung verbessert.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine schematische Ansicht von Chip 1 und Träger 2 entsprechend
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Herstellen von MLC.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
mittlere Teilchengröße der Glaskomponente
und die exakten Mengen der Einzelanteile von SiO2-Al2O3-BaO-CaO-Ta2O5 können in
geeigneter Weise vorgegeben werden, bevorzugt ist jedoch im allgemeinen
SiO2 = 0,5 bis 3 Mol%, Al2O3 = 0,05 bis 0,5 Mol%, BaO = 0,5 bis 2 Mol%,
CaO = 0,5 bis 2 Mol% und Ta2O5 =
0,05 bis 0,5 Mol% sowie eine mittlere Teilchengröße der Glaskomponente von 0,5
Mikron oder darunter.
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Die
mittlere Teilchengröße der Glaskomponente
ist deshalb auf maximal 0,5 Mikron begrenzt, weil sich ein ausgezeichneter
MLC mit einer Durchschlagspannung von 400 V oder darüber ergibt,
wenn die mittlere Teilchengröße der Glaskomponente
auf diese Weise begrenzt wird, vor allem dann, wenn die dielektrische Schicht
dünner
als 5 Mikron ist. Die Menge von SiO2 und
Al2O3 ist deshalb
auf die angegebenen Bereiche begrenzt, weil die Glasbildung außerhalb
dieser Bereiche mit großen
Schwierigkeiten verbunden ist. Und die Menge von BaO und CaO ist
deshalb auf die angegebenen Bereiche begrenzt, weil die sich ergebende
Dielektrizitätskonstante
außerhalb
dieser Bereiche klein ist.
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Schließlich ist
die Menge von Ta2O5 auf
den angegebenen Bereich begrenzt, weil bei weniger als 0,05 Mol%
häufiger
Absplitterungen beim Trommeln auftreten und außerdem keine ausreichende Durchschlagspannung
erzielt werden kann und beim schnellen Brennen Risse auftreten.
Bei mehr als 0,5 Mol% dagegen kann der Temperaturkoeffizient der
Kapazität
die B-Kennwerte nicht erfüllen.
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Die
Glaskomponente wird vorzugsweise einem kalzinierten Pulver zugesetzt,
das zu 0,2 bis 2 Mol% einen Zusatz von MnO-CoO-MgO und zu 2,5 Mol%
oder darunter einen Zusatz von Y2O3 in der zuvor kalzinierten Hauptkomponente
enthält,
die durch die Formel (Ba1–xCax)TiO3 dargestellt werden kann, wobei gegeben sein
muss: 0,005 ≤ x ≤ 0,05.
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Innerhalb
dieser Bereiche der Zusammensetzung lässt sich ein dielektrisches
Material mit der bekannten JIS-B-Charakteristik gut bei einer Brenntemperatur
von 1300°C
oder darunter in reduzierender Atmosphäre herstellen. Genauer gesagt,
kann ein dielektrisches Material erzielt werden, das die wesentlichen
Eigenschaften eines dielektrischen Materials mit JIS-B-Charakteristik
besitzt, d. h. einen Isolationswiderstand größer 1012 Ωcm, einen
kleineren dielektrischen Verlust von maximal 5%, eine ausgezeichnete
Leistung unter Hochtemperaturbedingungen während der gesamten Lebensdauer
und eine große
Dielektrizitätskonstante
von 3000 oder darüber
und dazu. den Temperaturkoeffizienten der Kapazität mit B-Charakteristik
(innerhalb von ±10%)
aufweist.
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Zur
Herstellung eines MLC wird zunächst
unter Verwendung der oben beschriebenen Zusammensetzung eine dielektrische
Aufschlämmung
gebildet. Mit einem wässrigen
Lösungsmittel
als Dispersionsmedium kann die Zusammensetzung gut geschlämmt werden,
wobei Schaumbildung verhindert werden kann, wodurch auch Nadelstichporen
sowie Absplitterungen während
des Trommelns nach dem Brennen verhindert werden können. Dadurch
kann die Produktivität
bei der Massenfertigung gesteigert werden. Im Vergleich zum Einsatz organischer
Lösungsmittel
kann die Umweltverträglichkeit
deutlich verbessert werden.
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Auf
eine unter Einsatz der oben beschriebenen dielektrischen Aufschlämmung hergestellte
dünne Rohschicht
wird dann eine Paste für
eine innenliegende Elektrode aufgedruckt, um eine innenliegende
Elektrodenschicht zu bilden und durch anschließendes Auflaminieren einer
weiteren dünnen
Rohschicht wird ein Kondensatorblock gebildet. In diesem Fall kann
auf der dünnen
Rohschicht eine innenliegende Elektrodenschicht aus Ni gebildet
werden, und wenn vorzugsweise eine Ni-Ta-Legierungspaste für die innenliegende Elektrode
verwendet wird, kann die Zuverlässigkeit
des sich ergebenden Kondensators verbessert werden. Außerdem können mindestens
zwei innenliegende Elektrodenschichten aus Ni und Ni-Ta gebildet
werden. Durch Zusatz von maximal 10% Ta zum Ni kann jedenfalls ein
MLC mit einer maximal 3 Mikron dicken dielektrischen Schicht hergestellt
werden, der eine Durchschlagspannung von mindestens 250 V hat. Im
Hinblick auf den elektrischen Widerstand von Metall jedoch sollte
die Menge des zugesetzten Ta nicht mehr als 3% betragen.
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Der
sich ergebende MLC wird dann in reduzierender Atmosphäre bei 1200
bis 1300°C
und einem Sauerstoffpartialdruck von 10–8 bis
10–13 atm
(1 atm = 1,013 × 105 Pa) gebrannt und anschließend bei
600 bis 1100°C
und einem Sauerstoffpartialdruck von 2 × 10–1 bis
1 × 10–7 atm
wärmebehandelt.
Indem die Zusammensetzung auf diese Weise in reduzierender Atmosphäre bei maximal
1300°C gebrannt
wird, kann eine dielektrische Schicht mit JIS-B-Charakteristik effizient
hergestellt werden, so dass ein MLC mit hervorragenden elektrischen
Eigenschaften effizient hergestellt werden kann. Damit können der
thermische Wirkungsgrad und die Umweltverträglichkeit verbessert werden.
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Zum
Brennen wird das dielektrische Material vorzugsweise einer thermischen
Behandlung unter Bedingungen unterworfen, die bewirken, dass die
Korngröße der dielektrischen
Keramikzusammensetzung nach dem Sintern 0,2 bis 2 Mikron beträgt. Durch
Begrenzung der Korngröße der Sinterkeramik
auf 0,2 bis 2 Mikron kann ein MLC mit einer hohen Durchschlagspannung
erzielt werden, vor allem dann, wenn die dielektrische Schicht dünner als
5 Mikron ist.
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Vorzugsweise
wird der MLC auf eine Metallträgerplatte
gelegt, bei einer Temperaturanstiegsrate von 600 bis 1500°C/Stunde
auf 1200 bis 1300°C,
wo das Material mehrere Stunden bleibt, und anschließend wird die
Temperatur des Materials mit einer Senkungsrate von 600 bis 1500°C/Stunde
auf Umgebungstemperatur abgesenkt. Durch dieses schnelle Brennen
kann der thermische Wirkungsgrad verbessert werden und damit auch
die Umweltverträglichkeit.
In diesem Fall ist die Metallträgerplatte
eine Metallplatte, die eines der Elemente W, Mo, Pt, die Reihe Ni-Cr-Fe
oder die Reihe Fe-Cr-Co-Al
enthält.
Stärker
bevorzugt ist eine Metallträgerplatte,
deren Oberseite mit Keramik beschichtet ist. Durch Beschränkung des
Materials der Metallträgerplatte oder
das beschriebene Beschichten ihrer Oberseite mit Keramik kann sowohl
die Verformung der Metallträgerplatte
als auch das Auftreten von Brüchen
durch plötzliche
Wärmeeinwirkung
beim schnellen Brennen verhindert werden. Damit kann das auf den
Träger
gegebene dielektrische Material gut gebrannt und ein hervorragender
MLC hergestellt werden.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
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1. Herstellungsverfahren
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Herstellung
der dielektrischen Aufschlämmung
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Zur
Herstellung des dielektrischen Ausgangsmaterials wurden zunächst von
den Einzelmaterialien BaTiO3, CaTiO3, (MgCO3)4-Mg(OH)2-5H2O, MnCO3 und Co2O3-Y2O3 in Pulverform mit einer Teilchengröße von 0,2
bis 1 Mikron die jeweils vorgegebenen Mengen abgewogen. Nach dem
Nassmischen dieser Materialien in einer Kugelmühle während 16 Stunden und Trocknen
des entstandenen Gemischs mittels eines Sprühtrockners wurde das Gemisch
2 Stunden bei 1000 bis 1200°C
kalziniert. Durch anschließendes
Schleifen des entstandenen kalzinierten Materials in einer Kugelmühle wurde
ein dielektrisches Ausgangsmaterial mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 0,3
bis 1,0 Mikron erhalten.
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Zum
Herstellen eines Glaskomponentenmaterials wurden zunächst von
den Einzelsubstanzen, nämlich
SiO2, BaCO3, CaCO3, Al2O3 und
Ta2O5 die jeweils
vorgegebenen Mengen abgewogen. Diese Stoffe wurden zum Schmelzen
bei 1300°C
für 4 Stunden
in einen Platintiegel gegeben, und die entstandene Schmelze wurde zur
Glasbildung in Wasser gegeben. Durch anschließende Bearbeitung mit einer
Schleifmaschine, beispielsweise einer Strahlmühle, wurde ein Glaspulver mit
einer mittleren Teilchengröße von 0,2
bis 0,5 Mikron hergestellt.
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Aus
dem dielektrischen Ausgangsmaterial und dem Glaspulver, die so erhalten
wurden, wurden mehrere dielektrische Rohmaterialien mit unterschiedlichen
Mischungsverhältnissen
der Einzelsubstanzen hergestellt. Zu jeweils 1000 g eines dielektrischen
Ausgangsmaterials wurden 700 g eines Lösungsmittels gegeben, das durch
Mischen von Wasser, Ethylalkohol und einem Dispergiermittel im Verhältnis von
80 : 19 : 1 (Wasser : Ethylalkohol : Dispergiermittel) erhalten
wurde und in dem das Ausgangsmaterial mittels eines Homogenisierungsapparats
dispergiert wurde. Das Gemisch wurde der Feinstdispersion nach einem
allgemein bekannten Verfahren unter Einsatz einer Kugelmühle oder
einer Reibungsmühle
während
20 Stunden unterworfen, woraufhin eine eine wässrige Emulsion enthaltende
Lösung,
ein Acrylharz und ein Weichmacher hinzugegeben wurden, um verschiedenartige
Aufschlämmungen
herzustellen. Bei jeder dieser Aufschlämmungen wurde die Viskosität auf etwa
200 cps eingestellt.
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Herstellung
des Rohchips
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Unter
Einsatz der entstandenen dielektrischen Aufschlämmungen wurden mit einem Rakelsystem
5 bis 10 Mikron dicke Dünnschichten
auf PET-Folien gebildet. Auf die Dünnschichten wurde in einer
Dicke von 2 Mikron eine Paste für
eine innenliegende Elektrode aufgedruckt. Als Paste für die innenliegende
Elektrode wurde dabei eine Paste verwendet, die durch Mischen von
100 Gewichtsteilen Ni mit einer mittleren Teilchengröße von 0,5
Mikron, 40 Gewichtsteilen eines organischen Trägers (8 Gewichtsteile Ethylcelluloseharz,
gelöst in
92 Gewichtsteilen Butylcarbitol) und 10 Gewichtsteilen Butylcarbitol
in einem Dreiwalzenmischer hergestellt wurde. Nach dem Abziehen
der Schichten von der PET-Folie und Zusammenlaminieren der Schichten
wurden die entstandenen Laminate unter einem statischen Druck von
1 Tonne bei 80°C
zu einem Rohchip laminiert. Die Anzahl der aktiven dielektrischen
Schichten betrug 100.
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Zuschneiden
und Wärmebehandlung
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Wie
in 1 gezeigt, wurde der entstandene Rohchip in Stücke einer
bestimmten Größe geschnitten, und
ein Chip 1 wurde auf eine Metallträgerplatte 2 aus mit
Zirkondioxid beschichtetem Pt gegeben, um die nachstehenden Schritte
unter den jeweils angegebenen Bedingungen auszuführen:
- a)
Ausglühen
des Bindemittels
- b) Brennen und
- c) Ausglühen.
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Auf
diese Weise wurden Kondensatorchips hergestellt:
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a) Ausglühen des
Bindemittels
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- Temperaturanstiegsrate 15°C/Stunde;
Beibehaltung einer Temperatur von 280°C; Temperaturhaltedauer 8 Stunden;
Luft als Gasatmosphäre.
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b) Brennen
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- Temperaturanstiegsrate 1000°C/Stunde; Temperatur auf 1280°C halten;
Temperaturhaltedauer 2 Stunden; Abkühlrate 1000°C/Stunde; Gemisch aus feuch tem
N2 und H2 als Gasatmosphäre; Sauerstoffpartialdruck
10–12 atm
(vorausgesetzt, die Probe von Beispiel 21 wurde bei 1240°C gebrannt)
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c) Ausglühen
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- Beibehaltung einer Temperatur von 1000°C; Temperaturhaltedauer 8 Stunden;
Temperaturanstiegs- und -absenkrate 600°C/Stunde; feuchtes N2-Gas als Gasatmosphäre; Sauerstoffpartialdruck
10–6 atm.
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Bei
einer Reihe dieser Schritte wurde außerdem ein Befeuchter zum Befeuchten
der verschiedenen Gasatmosphären
verwendet.
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Trommeln und
Herstellung der Anschlusselektrode
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Nach
dem Polieren der Endfläche
des entstandenen Kondensatorchips durch Trommeln wurde eine Anschlusselektrodenpaste
auf beide Endflächen
aufgetragen. Als Anschlusselektrodenpaste wurde dabei eine Paste
verwendet, die durch Mischen von 100 Gewichtsteilen Cu mit einer
mittleren Teilchengröße von 0,5
Mikron, 35 Gewichtsteilen eines organischen Trägers (8 Gewichtsteile Ethylcelluloseharz,
gelöst
in 92 Gewichtsteilen Butylcarbitol) und 7 Gewichtsteilen Butylcarbitol
hergestellt wurde. Anschließend
wurde der Kondensatorchip 10 Minuten in einer N2 +
H2-Atmosphäre bei 800°C gebrannt, um Anschlusselektroden
zu bilden und eine Probe eines Vielschichtkeramikkondensatorchips
zu erhalten.
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2. Leistungsvergleich
bei den unterschiedlichen Zusammensetzungen des dielektrischen Materials
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Nach
dem vorstehend beschriebenen Herstellungsverfahren wurden Proben
in zwei Größen, nämlich 3,2 × 1,6 mm
und 5,0 × 5,7
mm, vorbereitet. Bei diesen Proben hatte die aktive dielektrische
Schicht eine Dicke von 5 Mikron. Das Laminat wies 100 Schichten
auf, und die Dicke der innenliegenden Elektrodenschicht betrug etwa
1,5 Mikron. In nachstehender Tabelle 1 ist die Zusammensetzung der
einzelnen dielektrischen Schichten der Proben angegeben.
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In
Tabelle 1 haben die Beispiele 1 bis 21 die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
während
die Vergleichsbeispiele 1 bis 10 eine Zusammensetzung haben, die
nicht von der Erfindung gedeckt ist. Mehrere Proben mit den in Tabelle
1 ausgewiesenen dielektrischen Zusammensetzungen wurden einzeln
auf ihr Erscheinungsbild hinsichtlich Nadelstichporen, Anzahl der
Risse nach dem Brennen und Anzahl der Absplitterungen nach dem Trommeln
geprüft,
wobei außerdem
der Temperaturkoeffizient der Kapazität, die Dielektrizitätskonstante,
der dielektrische Verlust, die Durchschlagspannung und der Isolationswiderstand
gemessen wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. Die
Prüfung
und die Messungen werden im folgenden näher beschrieben.
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a) Prüfung des Erscheinungsbilds
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Die
Rohschicht wurde in Stücke
von 1 cm2 geschnitten, die mikroskopisch
bei 50-facher Vergrößerung untersucht
wurden, um das Vorhandensein oder das Fehlen von Nadelstichporen
festzustellen. Alle vorhandenen Nadelstichporen wurden gezählt, und
ihre Anzahl wurde aufgezeichnet.
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Für jede Zusammensetzung
wurden 20 Proben optisch auf die Anzahl der Risse nach dem Brennen untersucht.
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Die
Anzahl der Absplitterungen nach dem Trommeln wurde bei 20 Proben
pro Zusammensetzung untersucht. Indem eine Aluminiumoxidkugel von
1 mm Durchmesser und das Aluminiumoxidpoliermittel Nr. 8 in eine
Kugelmühle
gegeben wurden, wurden die Proben einer Trommelbehandlung mit 60
Umdrehungen pro Minute während
3 Stunden unterworfen, und anschließend wurden die Mängel an
den Kanten festgestellt und die Anzahl der Absplitterungen bei den
20 Proben pro Zusammensetzung gezählt.
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b) Temperaturkoeffizient
der Kapazität
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Es
wurde festgestellt, ob die Temperaturkennlinie der Kapazität der JIS-B-Norm
genügt.
Im einzelnen wurde die Kapazität
bei –25°C bis 85°C bei einer
Meßspannung
von 1 V unter Verwendung einer LCR-Meßbrücke gemessen um festzustellen,
ob der Temperaturkoeffizient der Kapazität mit ±10% innerhalb des Bereichs
lag (bei einer Grundtemperatur von 20°C). Mit dem Symbol „O" sind die Proben
gekennzeichnet, deren Temperaturkoeffizient innerhalb des Bereichs
liegt, und mit dem Symbol „X" diejenigen, deren
Temperaturkoeffizient außerhalb
des Bereichs liegt.
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c) Relative Dielektrizitätskonstante
und dielektrischer Verlust
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Die
Kapazität
wurde bei 20°C
gemessen, während
die relative Dielektrizitätskonstante
auf der Grundlage der Elektrodenfläche und der Dicke des dielektrischen
Materials bestimmt wurde.
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d) Durchbruchspannung
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Es
wurde eine Spannung an ein Element angelegt und die Spannung als
Durchbruchspannung ermittelt, bei der ein elektrischer Strom von
mindestens 10 mA durch das Element floss. Die Spannung wurde bei jeder
Zusammensetzung fünf
Mal gemessen und daraus jeweils der Mittelwert gebildet.
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Wie
aus Tabelle 2 ersichtlich ist, sind die jeweiligen Eigenschaften
der Proben mit den erfindungsgemäßen dielektrischen
Zusammensetzungen (Beispiele 1 bis 21) bei weitem besser als diejenigen
der Proben mit dielektrischen Zusammensetzungen, die nicht von der
Erfindung gedeckt sind (Vergleichsbeispiele 1 bis 10).
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Wie
an den verschiedenen Eigenschaften der Beispiele 1 bis 21 zu sehen
ist, treten insbesondere bei den Elementen mit erfindungsgemäßen dielektrischen
Zusammensetzungen beim schnellen Brennen beispielsweise mit einem
Temperaturanstieg von 1000°C/Stunde
keine Risse auf, ebensowenig wie Absplitterungen nach der Trommelbehandlung.
Selbst wenn zur Bildung der Ausgangsdünnschicht ein wässriges
Bindemittel verwendet wird, sind höchst selten Nadelstichporen
zu beobachten, so dass trotz der großen Größe des Chips ein MLC mit hoher
Durchschlagspannung hergestellt werden kann.
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3. Vergleich
der Eigenschaften bei unterschiedlicher Zusammensetzung der inne
liegenden Elektrode
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Im
folgenden werden eine innenliegende Ni-Elektrode und eine innenliegende
Elektrode aus einer Ni-Ta-Legierung verglichen und beschrieben,
wie sie für
die Proben aus obigem Verfahren verwendet werden.
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Zum
Beispiel wurde eine Probe mit derselben dielektrischen Zusammensetzung
wie bei Beispiel 8 aus Tabelle 1 mit innenliegender Elektrode aus
Ni-Metall mit einem Zusatz von 1% Ta als Beispiel 22 bestimmt, und ihre
Eigenschaften wurden entsprechend Tabelle 2 bewertet. Die Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 3 ausgewiesen.
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Tabelle
3 zeigt mit anderen Worten die verschiedenen Eigenschaften von Beispiel
8, für
das nur Ni-Metall verwendet wurde, und von Beispiel 22, für das Ni-Metall
mit 1% Ta-Zusatz verwendet wurde; die zwei verschiedenen Proben
hatten dieselbe Größe und dieselbe
erfindungsgemäße dielektrische
Zusammensetzung; sie wurden unter den absolut gleichen Bedingungen
hergestellt, und ihr einziger Unterschied bestand in der Metallzusammensetzung
der innenliegenden Elektrode.
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Wie
aus Tabelle 3 zu ersehen ist, sind die Durchschlagspannung und der
Isolationswiderstand bei Beispiel 22 im Vergleich zu Beispiel 8
deutlich verbessert, was der Beweis dafür ist, dass die Durchschlagspannung
und sogar der Isolationswiderstand bei Verwendung der Ni-Ta-Legierung
statt Ni allein als Metall für
die innenliegende Elektrode verbessert werden können. Beim Hochtemperatur-Alterungstest
bei 200°C
unter einer Last von 50 V konnte außerdem beim Beispiel 22 die
Zeit, die für
ein Absinken des Isolationswiderstands auf 106 Ω oder darunter
benötigt
wurde, im Mittel auf 20 Stunden gesteigert werden, während diese
Zeit beim Beispiel 8 im Mittel 10 Stunden betrug. Diese Ergebnisse
besagen offensichtlich, dass die Verwendung einer Ni-Ta-Legierung
als Metall für
die innenliegende Elektrode verschiedene Eigenschaften verbessern
kann.
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4. Vergleich
der Eigenschaften bei unterschiedlichem Bindemittel
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Als
Bindemittel zum Aufschlämmen
der dielektrischen Zusammensetzung wurden ein wässriges Bindemittel wie im
Fall der beim oben beschriebenen Herstellungsprozess erhaltenen
Proben und ein organisches Lösungsmittel
verwendet und miteinander verglichen; die Ergebnisse werden nachstehend
beschrieben.
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Als
ein Beispiel wurde eine Probe mit derselben dielektrischen Zusammensetzung
wie bei dem in Tabelle 1 eingetragenen Beispiel 8 unter Verwendung
eines organischen Lösungsmittels
erhalten (Beispiel 23), und es wurde unter Verwendung eines organischen
Lösungsmittels
eine Probe mit derselben dielektrischen Zusammensetzung wie beim
Vergleichsbeispiel 5 erhalten (Vergleichsbeispiel 11). Es wurden
die in Tabelle 2 ausgewiesenen Eigenschaften bewertet. Die Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 4 angegeben.
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In
Tabelle 4 sind mit anderen Worten die verschiedenen Eigenschaften
von Beispiel 8, erhalten unter Verwendung eines wässrigen
Bindemittels, und die verschiedenen Eigenschaften von Beispiel 23,
erhalten unter Verwendung eines organischen Lösungsmittels, ausgewiesen,
wobei die Proben dieser zwei verschiedenen Beispiele gleich groß sind und
die gleiche erfindungsgemäße dielektrische
Zusammensetzung haben und bis auf das unterschiedliche Bindemittel
unter absolut gleichen Bedingungen hergestellt worden sind. In Tabelle
4 sind auch die verschiedenen Eigenschaften des Vergleichsbeispiels
5, das unter Verwendung eines wässrigen
Bindemittels erhalten wurde, sowie die verschiedenen Eigenschaften
des Vergleichsbeispiels 11, das unter Verwendung eines organischen
Lösungsmittels
erhalten wurde, ausgewiesen, wobei die Proben dieser zwei verschiedenen
Vergleichsbeispiele die gleiche Größe haben und die gleiche dielektrische
Zusammensetzung aufweisen, die nicht im Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung enthalten ist.
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Wie
aus Tabelle 4 zu ersehen ist, hat die Probe von Beispiel 23, die
unter Verwendung eines organischen Lösungsmittels hergestellt wurde,
nahezu die gleichen Eigenschaften wie Beispiel 8, das unter Verwendung
eines wässrigen
Bindemittels hergestellt wurde. Bei den Vergleichsbeispielen 5 und
11 dagegen, deren dielektrische Zusammensetzung nicht im Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung enthalten ist, sind diese Eigenschaften
bei Verwendung eines wässrigen
Bindemittels und bei Verwendung eines organischen Bindemittels sehr
unterschiedlich und außerdem
nicht zufriedenstellend. Damit hat sich gezeigt, dass bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
die hervorragenden Eigenschaften unabhängig von der Art des Bindemittels
gleichbleibend erzielt werden können.
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5. Sonstige
Maßnahmen
und Vorteile
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Im
Herstellungsprozess wurden außerdem
die verschiedenen Materialien SiO2, BaCO3, CaCO3, Al2O3 und Ta2O5 in Pulverform
als Glaskomponente im dielektrischen Material verwendet, und es
ist wichtig, Bariumtitanat als dielektrischem Grundmaterial Ta2O5 als eine Glaskomponente
zuzusetzen. Durch den angegebenen Zusatz von Ta2O5 kann dieses selektiv an den Korngrenzen
abgelagert werden. Bei Zusatz von Ta2O5 zu Bariumtitanat als dielektrischem Grundmaterial
ist die Auswirkung der Absetzung von Ta2O5 ziemlich gering, selbst wenn es auf die
andere Weise zugesetzt wird, beispielsweise als ein Additiv, nicht
als eine Glaskomponente.
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6. Sonstige
Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die Beispiele beschränkt. Vielmehr
können
im Rahmen der Erfindung Abwandlungen bei den Beispielen vorgenommen
werden. Beispielsweise kann die dielektrische Keramikzusammensetzung
eine ganz bestimmte Zusammensetzung im Rahmen der Erfindung sein.
Außerdem können der
spezielle Herstellungsprozess und die speziellen Bedingungen für die einzelnen
Prozesse passend gewählt
werden. Beispielsweise können
auch die Temperaturbedingungen, die Temperaturanstiegs- und die
Temperaturabsenkrate, die Gasatmosphärebedingungen und sonstige
Bedingungen für
das Ausglühen des
Bindemittels, das Brennen und das Glühen in geeigneter Weise gewählt werden.
Bezüglich
dieser Bedingungen wird bei den vorstehend angegebenen Beispielen
das Brennen in reduzierender Atmosphäre beschrieben, jedoch können ähnliche
Eigenschaften selbstverständlich
auch in oxidierender Atmosphäre
erzielt werden.
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Vorteile der
Erfindung
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Wie
vorstehend beschrieben, kann entsprechend der Erfindung eine dielektrische
Keramikzusammensetzung, vorzugsweise als MLC, zur Verfügung gestellt
werden, deren Eigenschaften eine feine Aufschlämmung unter Verwendung eines
wässrigen
Bindemittels ermöglichen.
Die Zusammensetzung lässt
sich durch schnelles Brennen gut sintern, ohne dass Risse auftreten,
und bei Trommelbehandlung kommt es selten zu Absplitterungen. Bei
der anschließenden
Verwendung der Zusammensetzung kann ein MLC von höherer Leistungsfähigkeit
und hoher Zuverlässigkeit
erzielt werden, der auch bei großen Abmessungen eine so hervorragende
Durchschlagspannung hat, dass der Kondensator den Anforderungen
JIS B genügt.
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Zusätzlich kann
ein umweltschonendes Verfahren zum Herstellen eines solchen hervorragenden
MLC bei hohem thermischem Wirkungsgrad und hoher Produktivität bei Massenfertigung
zur Verfügung
gestellt werden. Nach dem hervorragenden erfindungsgemäßen Verfahren
kann ein MLC erhalten werden, der hervorragende elektrische Eigenschaften
aufweist, klein ist und mit hoher Zuverlässigkeit hohe Leistung erbringt.
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Die
vorliegende Erfindung ist besonders geeignet für kleine MLC und Vielschichtkondensatoren,
bei denen die dielektrische Schicht eine Dicke von weniger als 5
Mikron hat.