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Bestimmte
Drucksysteme werden zum Drucken von Bildern auf großformatige
Druckmedien, wie beispielsweise für Ausstellungen in Museen,
Reklameflächen,
Segel, Außenseiten
von Bussen und Banner eingerichtet. Einige dieser Systeme nutzen die
so genannte Tintenstrahl-Technologie. In diesen Systemen führt ein
piezoelektrischer Vibrator dem Tintentank des Druckkopfes Druck
zu, um die Tinte durch die an der Unterseite des Druckkopfes positionierten
Düsenöffnungen
heraus zu pressen. Ein Satz von Druckköpfen ist typischerweise in
einer Reihe entlang der einzigen Achse innerhalb des Druckkopfschlittens
angeordnet. Wenn der Schlitten in Richtung entlang der Druckkopfachse
vor- und zurückfährt, geben
die Druckköpfe über die
Breite des Substrats Tinte ab. Durch das Steuern der Ordnung (Reihenfolge)
Befehls, mittels deren die Tinte von den verschiedenen Düsenöffnungen
abgegeben wird, wird ein bestimmtes Bild erzeugt.
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Einige
dieser Systeme setzen zur Erzeugung des Bildes Tinten mit verschiedenen
Farben ein. Gewöhnlich
werden beispielsweise Schwarz-, Gelb-, Cyan- und Magenta-farbene
Tinten einzeln oder kombiniert verwendet. Auf diese Weise wird die
Kombination dieser vier Farben dazu verwendet, andere Farben zu
erzeugen. Der grüne
Bereich eines Bildes wird beispielsweise durch Auftragen einer gelben und
einer Cyan-farbenen Tintenschicht produziert.
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Bei
den in diesen Systemen eingesetzten Tinten handelt es sich typischerweise
um „Subtraktionstinten", was bedeutet, dass,
wenn das Umgebungslicht (d.h. weiß) durch das Bild dringt, jede
verschiedene Tinte oder Kombination aus Tinten Licht mit bestimmten
charakteristischen Wellenlängen „subtrahiert", so dass der Betrachter
die jeweilige Tinte oder Kombination aus Tinten auf dem Substrat sieht,
als wiese sie eine bestimmte Farbe auf (d.h. Gelb, Cyan, Magenta
usw.). Aufgrund dessen ist es generell erforderlich, dass die Bilder
auf einen weißen
oder fast weißen
Untergrund, wie beispielsweise auf ein weißes Substrat, gedruckt werden,
um sicher zu stellen, dass der Betrachter die reinen Farben auf dem
letztendlich gedruckten Bild sehen kann. Ansonsten könnten sich
hinter dem Tintenbild befindliche Farben störend auf die Farben der Tinte
auswirken und das vom Betrachter gesehene Bild verfälschen.
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Um
dementsprechend Farbbilder auf nicht weiße Substrate wie farbige oder
transparente Substrate zu drucken, ist es typischerweise erforderlich, eine
als Untergrund für
die Farbtinten dienende Schicht an weißer Tinte aufzutragen. Um beispielsweise
ein vielfarbiges Bild auf ein schwarzes oder farbiges Substrat zu
drucken, wird der Bereich des Substrats, auf den das Bild gedruckt
werden soll, vorher mit einer Schicht weißer Tinte beschichtet, und
dann wird das Bild auf die vorher weiß beschichtete Schicht gedruckt.
Die weiße
Untergrundschicht bewahrt die Farben des Bildes vor einer Verfälschung durch
das schwarze oder farbige Substrat.
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Wenn
auf ein transparentes Substrat gedruckt wird, werden die farbigen
Tinten typischerweise auf der Rückseite
des Substrats aufgetragen, so dass das Bild durch die Vorderseite
des Substrats betrachtet werden kann. Im Anschluss wird weiße Tinte über das
farbige Tintenmuster gedruckt, was als Schritt der „Nachbeschichtung" bekannt ist. Die
weiße „nachbeschichtete" Schicht dient als
Untergrund, so dass die Farben des Bildes rein erscheinen, wenn sie
von der Vorderseite des transparenten Substrats betrachtet werden.
Das transparente Substrat wird dann typischerweise auf ein zweites
transparentes Substrat, beispielsweise ein Fenster, laminiert, so dass
das Farbbild zwischen den zwei transparenten Substraten geschützt ist.
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Ein
Manko der existierenden Technik des Tintenstrahldrucks auf nicht
weiße
Substrate liegt darin, dass sie einen separa ten Schritt für die „Vorbeschichtung" oder die „Nachbeschichtung" erfordert. Diese
zusätzlichen
Schritte können
auf einem separaten Drucksystem ausgeführt werden, welches derart
konfiguriert ist, dass es eine Schicht weißer Tinte aufträgt, was
jedoch eine extrem zeitaufwändige
und teure Lösung
ist.
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Es
gibt einige alternative Tintenstrahldruck-Systeme, die in der Lage
sind, die Schritte der „Vorbeschichtung" und der „Nachbeschichtung" mittels eines dazu
vorgesehenen Paars von separaten geeigneten Druckköpfen zum
Aufbringen weißer
Tinte auf das Substrat auszuführen.
Ein Beispiel für
ein solches System ist der Drucker Rho 160W der Durst Phototechnik
AG aus Brixen in Italien. In diesen Systemen sind geeignete Druckköpfe der
Profilvorderkante und Profilhinterkante des Hauptdruckkopf-Bereichs
benachbart angebracht, um eine Schicht aus weißer Tinte auf das Substrat
auch vor oder im Anschluss an den Hauptvorgang des Drucks aufzutragen.
Ein Beispiel für
diesen Typ an Drucksystemen wird schematisch in 3 gezeigt.
Ein Nachteil dieses Systems liegt darin, dass der Druckkopfschlitten größer gestaltet
werden muss, um die bestimmten Druckköpfe für die Vorbeschichtung und die
Nachbeschichtung aufzunehmen, die sich außerhalb der Hauptachse des
Farbtinten-Druckkopfes befinden. Diese zusätzlichen Druckköpfe sind
außerdem
recht teuer und lassen die Kosten des Druckssystems signifikant
ansteigen.
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Die
Verfahren und die Vorrichtung in Übereinstimmung mit der Erfindung
verwenden eine Druckkopfanordnung, die entlang einer einzigen Druckkopfachse
angeordnet ist, um in einem einzigen Druckschritt (d.h., dass keine
separaten Vorbeschichtungs- und Nachbeschichtungsprozesse erforderlich
sind) Bilder und eine Beschichtungsschicht auf ein Substrat zu drucken.
Die Druckvorrichtung in Übereinstimmung
mit der Erfindung trägt
im Besonderen eine erste Bildschicht auf ein Substrat auf, bringt
dann eine Beschichtungsschicht über
die erste Bildschicht und dann eine zweite Bildschicht über die Beschichtungsschicht.
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Die
Beschichtungsschicht kann eine spezielle Druckflüssigkeit, wie beispielsweise
eine im Wesentlichen weiße
Tinte umfassen. Das Substrat kann im Wesentlichen transparent oder
aus einem im Wesentlichen klaren Material wie beispielsweise Glas oder
Kunststoff bestehen. Solche Drucktechniken können für eine hinterleuchtete und
doppelseitige Bildgebung von Nutzen sein.
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Die
Verfahren und die Vorrichtung in Übereinstimmung mit der Erfindung
setzen vorteilhafter Weise einen konventionellen Druckkopfbereich
ein, in dem die Druckköpfe
entlang einer einzigen Druckkopfachse angeordnet sind. In einer
exemplarischen Ausführungsform
ist der Druckkopfbereich in einem Schlitten untergebracht, der über die
Breite des Substrats fährt,
wenn das Substrat unter die Druckköpfe entlangläuft. Der
Druckkopfbereich kann drei Gruppen von Druckköpfen beinhalten. Eine erste
Gruppe von Druckköpfen
kann verwendet werden, um vielfarbige Tinten auf das Substrat zu
drucken, um eine erste Bildschicht auszubilden. Eine zweite Druckkopfgruppe
kann eingesetzt werden, um eine spezielle Druckflüssigkeit,
wie eine im Wesentlichen weiße Tinte über die
erste Bildschicht aufzutragen, um eine Beschichtungsschicht auszubilden.
Eine dritte Gruppe von Druckköpfen
kann zum Aufdrucken vielfarbiger Tinten auf die Beschichtungsschicht
eingesetzt werden, um eine zweite Bildschicht auszubilden. Die erste
und die zweite Bildschicht können
identisch oder nicht identisch sein.
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Die
Merkmale der vorliegenden Erfindung können anhand der folgenden detaillierten
Beschreibung in Verbindung mit den folgenden Zeichnungen, in denen
die gleichen Referenzziffern durchweg die gleichen Elemente bezeichnen
besser, verstanden werden, und in denen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Drucksystems in Übereinstimmung mit der Erfindung ist;
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2 eine
Aufsicht auf einen eine Serie von Druckköpfen haltenden Schlitten des
Drucksystems aus 1 ist;
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3 eine
Aufsicht auf einen eine Serie von Druckköpfen haltenden Schlitten gemäß eines Drucksystems
des Stands der Technik ist;
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4 eine
Unteransicht des Schlittens aus 2 ist;
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5 eine
Unteransicht einer Serie von Druckköpfen ist, die schematisch einen
Mehrkanal-Vorbeschichtungs-Druckmodus
illustrieren;
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6 eine
Unteransicht einer Serie von Druckköpfen die schematisch einen
Mehrkanal-Nachbeschichtungs-Druckmodus illustrieren;
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7 eine
Unteransicht einer Serie von Druckköpfen die einen Einzelkanal-Druckmodus schematisch
illustrieren;
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8 ein
schematisches Diagramm eines Steuersystems der Erfindung ist;
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9 ein
Durchflussdiagramm ist, welches die Druckverfahren gemäß der Erfindung
zeigt;
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10 eine
Unteransicht einer Serie von Druckköpfen ist, welche einen Mehrkanal-Druckmodus
zum Drucken eines hinterleuchteten Bildes schematisch illustriert;
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11 eine
Querschnitts-Seitenansicht eines gemäß des in 10 gezeigten
Druckmodus produzierten hinterleuchteten Bildes ist; und
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12 eine
Querschnitts-Seitenansicht eines hinterleuchteten Bildes des Stands
der Technik ist.
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Detaillierte
Beschreibung
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Jetzt
wird unter Verweis auf 1 ein exemplarisches Drucksystem
in Übereinstimmung
mit der Erfindung beschrieben. Das Drucksystem 10 beinhaltet
im Besonderen einen Schlitten 18, in welchem eine Reihe
von Tintenstrahl-Druckköpfen 20,
die zum Drucken von Bildern auf eine Vielzahl an Substraten konfiguriert
sind, fixiert ist. Die exemplarischen Substrate beinhalten Substrate
aus Glas und Kunststoff. Die eingefüllte Tinte kann lösemittelhaltig
sein oder es kann durch Strahlung trocknende Tinte (z.B. Ultra-Violett „UV") verwendet werden,
die beispielsweise in dem US-Patent Nr. 6,457,823 („Cleary") von Arthur L. Cleary
u.a. und in dem am 13. Juni 2002 eingereichten US-Antrag Nr. 10/172,761,
(„Mills") von Stephen J.
Mills u.a. beschrieben werden und deren Offenbarung hier unter Verweis
auf ihre Gesamtheit einbezogen wird.
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Zusätzlich zu
dem Schlitten beinhaltet das Drucksystem 10 eine Basis 12,
ein Transportband 14, welches das oben auf dem Transportband 14 positionierte
Substrat über
das Drucksystem 10 bewegt, sowie ein an der Basis 12 angebrachtes
Schienensystem 16. Der Schlitten 18 ist an einem
Band 22 angebracht, welches um ein Paar von Umlenkrollen gewickelt
ist, die an beiden Enden des Schienensystems 16 positioniert
sind. Ein Schlittenmotor ist an eine der beiden Umlenkrollen angekoppelt
und dreht die Umlenkrolle während
des Druckvorgangs. Wenn das Transportband 14 das Substrat 1002 (siehe 2)
intermittierend unter dem Schlitten 18 und folglich unter
der Reihe von Druckköpfen 20 bewegt, wird
die Rotationsbewegung des Motors dementsprechend von den Umlenkrollen
in eine lineare Bewegung des Bandes 22 übersetzt, wodurch der Schlitten 18 dazu
gebracht wird, entlang des Schienensystems 16 über das
Substrat 1002 vor und zurück zu fahren, während die
Reihe von Tintendruckköpfen 20 Tinte
auf das Substrat aufbringt. Wie in 2 noch genauer
illustriert wird, bewegt sich – wie vom
Pfeil A indiziert – der
Schlitten 18 vor und zurück, wenn das Substrat 1002 sich
intermittierend in Richtung des Pfeils B unter den Druckköpfen 20 bewegt.
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Unter
Verweis auf 2 wird jetzt eine exemplarische
Anordnung der Druckköpfe 20 beschrieben.
Die Druckköpfe 20 beinhalten
generell zwei Gruppen von Druckköpfen 25 und 27,
die zwei separate Druckkanäle
umfassen. Die erste, den ersten Druckkanal umfassende Gruppe von
Druckköpfen 25 beinhaltet
zum Drucken vielfarbiger Bilder mittels Farbtinten eine Reihe (Se rie)
von Druckköpfen 25.
In der in 2 gezeigten Ausführungsform
beinhaltet die erste Gruppe von Druckköpfen 25 vier Druckköpfe 25-1, 25-2, 25-3 und 25-4,
um jeweils Schwarz (K), Gelb (Y), Cyan (C) und Magenta (M) zu drucken.
In der Praxis wird die erste Gruppe von Druckköpfen 25 typischerweise
mehr als vier Druckköpfe
beinhalten. Die erste Gruppe von Druckköpfen 25 kann beispielsweise
acht Druckköpfe
enthalten, wobei jeweils Paare von Druckköpfen die Tinten Schwarz (K),
Gelb (Y), Cyan (C) und Magenta (M) drucken. In anderen Ausführungsformen
kann die erste Gruppe von Druckköpfen 25 sechzehn
Druckköpfe
beinhalten, die in Untergruppen von vier Druckköpfen aufgeteilt sind und die
jede die vier verschiedenen Farbtinten drucken.
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Einige
Beispiele für
geeignete Anordnungen der ersten Gruppe von Druckköpfen 25 sind
in der am 24. Oktober 2002 eingereichten US-Patentanmeldung Nr.
10/281,292 von Joseph A., Lahut u.a. („Lahut") vorgesehen, wobei deren Offenbarung
hier unter Verweis auf ihre Gesamtheit einbezogen wird. In einigen
Ausführungsformen
kann die erste Gruppe von Druckköpfen 25 zusätzliche
Druckköpfe
oder Untergruppen von Druckköpfen
beinhalten, um mehr als vier Farben aufzunehmen. Beispiele für solche
Systeme sind in dem US-Patent Nr. 6,786,578 von Richard P. Aschman
u.a. („Aschman") beschrieben, wobei
deren Offenbarung hier unter Verweis auf ihre Gesamtheit einbezogen
wird. Personen mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis werden verstehen,
dass die erste Gruppe von Druckköpfen 25 weniger
als 4 Druckköpfe
enthalten kann. Für
sie ist außerdem
verständlich,
dass die erste Gruppe von Druckköpfen 25 weniger
als die gezeigten vier oder andere Farben verwenden kann.
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Die
zweite, den zweiten Druckkanal umfassende Gruppe von Druckköpfen 27 beinhaltet
zumindest einen Druckkopf 27-1 zur Aufbringung einer speziellen
Druckflüssigkeit
auf das Substrat. In der in 2 gezeigten
Ausführungsform
kann wie im Folgenden detailliert beschrieben wird, der Druckkopf 27-1 dazu
verwendet werden, eine im Wesentlichen weiße Tinte (W) auf das Substrat
aufzubringen, wie sie in den Schritten der „Vorbeschichtung" oder der „Nachbeschichtung" eingesetzt wird.
Personen mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis werden
verstehen, dass die zweite Gruppe von Druckköpfen 27 mehr als einen
Druckkopf und einen Satz von Druckköpfen zur Aufbringung einer
Druckflüssigkeit
enthalten kann. Außerdem
können
sie verstehen, dass anstelle von oder zusätzlich zu einer weißen Tinte,
die zweite Gruppe von Druckköpfen andere
Druckflüssigkeiten
und Kombinationen solcher Flüssigkeiten
wie klare Schutzschichten, Anti-Graffiti-Beschichtungen, Klebstoffe,
Glanzschichten und Anti-Glanzschichten auf das Substrat aufbringen
kann.
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Wie
in 2 gezeigt wird, ist die erste Gruppe 25 und
die zweite Gruppe von Druckköpfen 27 einander
benachbart in dem Schlitten 18 positioniert und entlang
einer Achse a-a, die im Wesentlichen parallel zu der die Bewegungsrichtung
des Schlittens 18 darstellenden Richtung des Pfeils A verläuft, ausgerichtet.
Der Schlitten 18 kann auch eine oder mehrere Strahlungsquellen 28 wie
beispielsweise eine UV-Lampe oder eine Licht emittierende Diode („LED") beinhalten oder
damit verbunden sein, um die Tinten teilweise oder in Gänze nach
ihrer Aufbringung auf das Substrate zu trocknen. Eine (in 2 als
Phantom gezeigte) Strahlungsquelle 28a kann beispielsweise
benachbart zu der Profilhinterkante der Serie von Druckköpfen 20 zur
Zuführung
von Strahlung auf die aufgebrachten Flüssigkeiten platziert sein,
wenn sich das Substrat 1002 durch das System bewegt. Es
können
ebenso (wie in 2 als Phantom gezeigt) Strahlungsquellen 28b und 28c seitlich
zu der Serie von Druckköpfen 20 positioniert sein,
um die aufgebrachten Flüssigkeiten
teilweise oder in Gänze
zu trocknen. Cleary und Mills beschreiben Beispiele von Strahlungsquellen
aufweisenden Drucksystemen.
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Die
in 2 gezeigte exemplarische Anordnung hat den Vorteil,
dass für
sequentielle, mehrkanalige Druckvorgänge eine einzige Serie von
Druckköpfen 20 entlang
einer einzigen Druckkopfachse a-a ausgerichtet ist. Beispielsweise
können
die Vorrichtung und die Verfahren in Übereinstimmung mit der Erfindung
beide Schritte, eine „Vorbeschichtung" beim Drucken auf
nicht weiße
Substrate und eine „Nachbeschichtung" beim Drucken auf
transparente Substrate ausführen.
Wie bereits beschrieben, beinhalten die beiden Schritte der „Vorbeschichtung" und der „Nachbeschichtung" das Aufbringen einer
als Untergrund für
farbige Tinten dienenden Schicht von im Wesentlichen weißer Tinte,
wobei auf diese Weise die Farben des Bildes beim Anschauen durch
den Betrachter genau ausbalanciert sind.
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In
einem eventuell notwendigen Schritt der „Vorbeschichtung", wenn beispielsweise
ein vielfarbiges Bild auf ein schwarzes oder farbiges Substrat gedruckt
werden soll, wird der Bereich des Substrats, auf den das Bild gedruckt
werden soll, zuerst mit einer Schicht aus im Wesentlichen weißer Tinte
vorbeschichtet und im Anschluss wird das Bild auf die Vorbeschichtungs-Schicht
gedruckt. In einem eventuell notwendigen Schritt der „Nachbeschichtung", wenn zum Beispiel
ein vielfarbiges Bild auf ein transparentes Substrat gedruckt werden
soll, werden typischerweise die farbigen Tinten auf die Rückseite
des Substrats aufgetragen und im Anschluss daran wird, für die Betrachtung
des Farbbildes auf der Vorderseite des Substrats, eine als Untergrund
dienende Schicht an im Wesentlichen weißer Tinte über das Muster der Farbtinten
gedruckt. Bei diesen beiden Vorgängen wird
das Drucken des Farbbildes und die Vor- und Nachbeschichtung sequentiell
und unabhängig
voneinander ausgeführt.
Anders ausgedrückt,
werden das gedruckte Bild und jede Beschichtungsschicht(en) nicht
simultan auf den gleichen Abschnitt des Substrats aufgetragen, ansons ten
würden
sich die jeweiligen Druckflüssigkeiten
vermischen und das Bild sowie die Beschichtungsschicht(en) ruinieren.
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Unter
Verweis auf die 3 wird eine bereits bekannte
Druckkopf-Anordnung zur Ausführung
der Vorgänge
der „Vorbeschichtung" und der „Nachbeschichtung" beschrieben. In
diesem System hält,
wie in dem System aus 2, ein Druckkopfschlitten 18' eine die erste
Gruppe von Druckköpfen 25' umfassende
und die Druckköpfe 25-1', 25-2', 25-3' und 25-4' beinhaltende
Serie von Druckköpfen 20' zum Einlagern
der Farbtinten (z.B. jeweils Schwarz (K), Gelb (Y), Cyan (C) und
Magenta (M)), um vielfarbige Bildern auf einem Substrat auszubilden.
Die Druckköpfe
der ersten Gruppe 25' sind
einander benachbart in dem Schlitten 18' angeordnet und entlang einer im
Wesentlichen zu der Richtung der Bewegungsrichtung des Schlittens 18 parallel
verlaufenden Achse a-a ausgerichtet. Eine zweite Gruppe von Druckköpfen 27' besteht aus
den Druckköpfen 27-1' und 27-2', welche während der
Vorgänge
einer „Vorbeschichtung" und einer „Nachbeschichtung" eine im Wesentlichen
weiße
Tinte (W) auf das Substrat aufbringen.
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Anders
als in der Anordnung in 2 ist der Druckkopf 27-1' nicht entlang
einer Achse a-a an der ersten Gruppe von Druckköpfen 25', sondern anstelle dessen
benachbart zu der Profilvorderkante der ersten Gruppe von Druckköpfen 25' entlang einer
Achse b-b ausgerichtet. Der Druckkopf 27-1' kann nur in einem Vorbeschichtungsschritt
vor der Ausbildung des Farbbildes Flüssigkeit auf das Substrat aufbringen. Der
Druckkopf 27-2' ist
gleichermaßen
nicht zu den Farbtinten-Druckköpfen entlang
einer Achse a-a ausgerichtet, sondern der Profilhinterkante des
Druckkopfs 25' entlang
einer Achse b-b benachbart. Der Druckkopf 27-1' kann nur im
Anschluss an die Ausformung des Farbbildes dem Substrat in einem
Nachbeschichtungsschritt Flüssigkeit
aufbringen. In den Stand der Technik aufweisenden Systemen sind
auf diese Weise zwei separat zuge ordnete Druckköpfe oder Sätze von Druckköpfen erforderlich,
um beide Schritte, die Vorbeschichtung und die Nachbeschichtung
auszuführen.
Da Druckköpfe
teure Komponenten sind, wird diese Anordnung die Druckkosten signifikant
erhöhen.
Weil die beiden Druckköpfe 27-1' und 27-2' nicht in Reihe
mit den Farbtintenköpfen entlang
der Achse a-a angeordnet sind, sondern anstelle dessen rechtwinkelig
zu den anderen Köpfen entlang
der Achse b-b angeordnet sind, muss der Druckkopfschlitten 18' im Wesentlichen
größer gestaltet
werden, um diese zusätzlichen
Druckköpfe aufzunehmen,
was ebenso für
die anhängigen
Komponenten wie die Strahlungsquelle zum Trocknen der Tinten (siehe 28a in 2)
gilt.
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Durch
die in 2 illustrierte Anordnung und das im Folgenden
beschriebene Verfahren ist die vorliegende Erfindung zweckmäßigerweise
in der Lage, beide Schritte, die Vor- und die Nachbeschichtung mittels
Verwendung eines einzigen Satzes von Druckköpfen 20, die entlang
einer einzigen Achse a-a, die im Wesentlichen parallel zu der Bewegungsrichtung
des Schlittens verläuft,
auszuführen.
Um die Verfahren in Übereinstimmung
mit der Erfindung noch deutlicher zu illustrieren, stellt 4 die
Unterseite des Druckkopfschlittens 18 aus 2 anschaulich
dar. Jeder der Druckköpfe 25-1, 25-2, 25-3 25-4 und 27-1 beinhaltet
eine Reihe von Düsen 29,
die entlang der Länge
des Druckkopfes verlaufen. Ein typischer Druckkopf kann eine Reihe
von 256 gleich beabstandeten Düsen
beinhalten, wobei der Abstand der benachbarten Düsen ungefähr 4/360 eines Inchs beträgt. Ein
Drucksystem wird typischerweise zur Aufbringung von Tinte jeder
Farbe einen Satz an Druckköpfen
enthalten, wobei jeder Druckkopf des Satzes zu den anderen leicht
versetzt ist, um die Auflösung
des Drucksystems zu erhöhen.
(In einem vier Druckköpfe
pro Farbtinte verwendenden System sieht beispielsweise ein Versatz
von einem 1/360 eines Inchs zwischen jedem Kopf eine Auflösung von 360
dpi vor.) Zwecks der Illustration werden in 3 nur fünf Druckköpfe ge zeigt,
wobei für
jede der verschiedenen Farben (z.B. Weiß (W), Magenta (M), Cyan (C),
Gelb (Y) und Schwarz (K)) ein Druckkopf steht, und jeder Druckkopf
beinhaltet nur 24 Düsen (wie
in 4 anhand 29-1 bis 29-24 indiziert
wird).
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Während des
Druckvorgangs bewegt sich das Substrat unter den Druckköpfen in
Richtung des Pfeils B, wenn der die Druckköpfe haltende Schlitten in Richtung
des Pfeils A über
das Substrat fährt.
Eine (nicht gezeigte) Steuerung betätigt die Druckköpfe, um
wahlweise aus den Düsen 29 Tintentropfen
abzugeben, damit die Druckflüssigkeiten
in einem vorab bestimmten Muster auf das Substrat aufgebracht werden.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Steuerung derart eingestellt, dass sie das Drucksystem
auf die folgenden Arten betreiben kann: einen Mehrkanal-Vorbeschichtungs-Modus,
einen Mehrkanal-Nachbeschichtungs-Modus,
einen Einzelkanal-Druckmodus und einen Mehrkanal-Modus für hinterleuchtete
oder doppelseitige Bilder.
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Der
Mehrkanal-Vorbeschichtungs-Modus wird in 5 schematisch
dargestellt. In diesem Modus löst
die Steuerung, wenn der Schlitten 18 entlang der Richtung
des Pfeils A über
das Substrat fährt,
die Abgabe von Tinte aus den Düsen
der nicht schraffierten Bereiche der Farbtinten-Druckköpfe 25-1, 25-2, 25-3 und 25-4 sowie
des weißen
Tintendruckkopfes 27 aus, von den schraffierten Bereichen
dieser Köpfe wird
jedoch keine Tinte abgegeben. Wenn sich das Substrat entlang der
Richtung des Pfeils B bewegt, wird es dementsprechend zuerst von
der Hälfte
der Düsen
des Druckkopfes 27 (d.h. von den Düsen 29-13 bis 29-24)
eine Schicht von im Wesentlichen weißer Tinte erhalten. Wenn dann
der Schlitten über dem
Substrat zurückfährt, drucken
die rückwärtigen Düsen (d.h.
die Düsen 29-1 bis 29-12)
der Farbtinten-Druckköpfe 25-1 bis 25-4 ein
Farbbild über
die Schicht von im Wesentlichen weißer Tinte des um die Distanz
d1 vergrößerten Substrats
entlang der Richtung des Pfeils B, wäh rend die vorderen Düsen 29-13 bis 29-24 des
Druckkopfes 27 eine Schicht von im Wesentlichen weißer Tinte
auf den nächsten
Abschnitt des unter den Köpfen
entlang fahrenden Substrats aufbringen.
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Dieser
Prozess wird wiederholt, bis die gesamte Vorbeschichtungsschicht
aus weißer
Tinte und das ganze Farbbild auf der Oberseite der Vorbeschichtungsschicht
auf dem Substrat ausgebildet sind. Es ist zu verstehen, dass – wenn notwendig – eine Strahlungsquelle
angeordnet sein kann, um jeden Bereich an weißer Tinte und/oder jeden Bereich an
farbigen Tinten partiell oder in Gänze zu trocknen, wenn sie aufgebracht
sind. Dementsprechend kann das Drucksystem gleichzeitig die Vorbeschichtungsschicht
und die Farbbildschicht auf die Oberseite der Vorbeschichtungsschicht
mittels einer einzigen Druckkopfanordnung 20, die entlang
einer einzigen Achse a-a angeordnet ist, aufbringen. Dieser Modus ist
besonders zweckmäßig zum
Drucken von Bildern auf schwarze oder farbige Substrate, bei denen
die vorbeschichtete Schicht eine im Wesentlichen weiße Unterschicht
bildet, um das Erscheinungsbild des Farbbildes zu verbessern.
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Personen
mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis werden verstehen, dass,
obwohl die Ausführungsform
in 5 die Hälfte
der Düsen des
Druckkopfes 27 während
der Ausführung
des Vorbeschichtungsschrittes und die Hälfte der Düsen der Farbtinten-Druckköpfe 25-1 bis 25-4 beim
Ausführen
des Farbdruckschrittes zeigt, dieser exakte Prozentsatz nicht notwendig
ist. Was für
den Modus der Vorbeschichtung notwendig ist, ist die Tatsache, dass
einige Prozentanteile der der Profilvorderkante des Substrats benachbarten
Düsen dem
Vorgang der Vorbeschichtung zugeteilt sind, wenn das Substrat durch
das System bewegt wird, wohingegen die verbleibenden Düsen dazu
verwendet werden, die Farbtinten über die vorbeschichteten Abschnitte
des Substrat zu drucken.
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Der
Mehrkanal-Vorbeschichtungs-Modus wird schematisch in 6 illustriert.
Wenn der Schlitten 18 entlang der Richtung des Pfeils A über das Substrat
fährt,
löst in
diesem Modus die Steuerung – wie
in dem Vorbeschichtungsmodus – die
Abgabe von Tinte durch die Düsen
der nicht schraffierten Bereiche der Farbtinten-Druckköpfe 25-1, 25-2, 25-3 und 25-4 sowie
von dem Druckkopf mit weißer
Tinte 27 aus, von den schraffierten Bereichen dieser Köpfe wird
jedoch keine Tinte abgegeben. Man beachte jedoch, dass in Bezug
auf 5 die schraffierten und nicht schraffierten Bereiche
in dem Nachbeschichtungsmodus vertauscht sind. Wenn sich das Substrat entlang
der Richtung des Pfeils B bewegt, empfängt es dementsprechend zuerst
das farbige Bild von den Düsen 29-13 bis 29-24 der
Farbdruckköpfe 25-1 bis 25-4.
Wenn dann der Schlitten über
dem Substrat zurückfährt, bringen
die rückwärtigen Düsen (d.h.
die Düsen 29-1 bis 29-12)
des Druckkopfes 27 entlang der Richtung des Pfeils B eine
Schicht von im Wesentlichen weißer
Tinte über
das Muster der Farbtinten des um die Distanz d1 erhöhten Substrats
auf, während
die vorderen Düsen 29-13 bis 29-24 der Farbtintenköpfe farbige
Tinte auf den nächsten
Abschnitt des unter den Köpfen
entlang fahrenden Substrats aufbringen. Dieser Prozess wird wiederholt,
bis das ganze Farbbild und die Nachbeschichtungsschicht auf der
Oberseite des Farbbildes auf dem Substrat aufgebracht sind. Personen
mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis können anhand des Vorbeschichtungs-Modus
in 5 nachvollziehen, dass – falls notwendig – eine Strahlungsquelle
angeordnet sein kann, so dass jeder Bereich der farbigen Tinten
und/oder jeder Bereich der weißen
Tinten nach dem Aufbringen teilweise oder in Gänze getrocknet werden kann.
Das Drucksystem kann dementsprechend gleichzeitig die Farbbildschicht
und eine weiße
Nachbeschichtungsschicht auf die Oberfläche der Farbbildschicht mittels
einer einzigen Druckkopfanordnung, die entlang einer einzigen Achse
a-a angeordnet ist, aufbringen. Dieser Modus ist beson ders vorteilhaft
für das
Drucken von Bildern auf transparente Substrate, auf welchem die Nachbeschichtungsschicht
einen im Wesentlichen weißen
Untergrund ausbildet, um das Erscheinungsbild des Farbbildes zu
verbessern, wenn es durch das transparente Substrat betrachtet wird.
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Personen
mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis werden verstehen, dass,
obwohl die Ausführungsform
in 6 die Hälfte
der Düsen der
Druckköpfe 25-1 bis 25-4 während der
Ausführung
des Farbdruckes und die Hälfte
der Düsen
der Druckkopfs 27 beim Ausführen des Nachbeschichtungsschrittes
zeigt, dieser exakte Prozentsatz nicht notwendig ist. Was für den Modus
der Nachbeschichtung notwendig ist, ist die Tatsache, dass einige
Prozentanteile der der Profilvorderkante des Substrats benachbarten
Farbdruckkopf-Düsen 25 dem
Vorgang des Farbdrucks zugeteilt sind, wenn das Substrat durch das
System bewegt wird, wohingegen die verbleibenden Düsen des
Druckkopfs 27 dazu verwendet werden, die Nachbeschichtungsschicht über das
Farbbild zu drucken.
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Der
Einzelkanal-Druckmodus wird schematisch in 7 illustriert.
Wenn der Schlitten 18 entlang der Richtung des Pfeils A über das
Substrat fährt,
löst in
diesem Modus die Steuerung die Abgabe von Tinte durch alle Düsen der
(nicht schraffierten) Farbtinten-Druckköpfe 25-1, 25-2, 25-3 und 25-4 aus,
von den schraffierten Druckkopf 27 wird jedoch keine Tinte
abgegeben. Wenn sich das Substrat entlang der Richtung des Pfeils
B bewegt und der Schlitten 18 über das Substrat fährt, kann
es dementsprechend von jeder der Düsen 29-1 bis 29-24 des
Farbdruckkopfs 25 farbige Tinte empfangen. Wenn dann der
Schlitten über
dem Substrat zurückfährt, kann
es sich entlang der Richtung des Pfeils B um die Distanz d2 vergrößern, und
die Farbtintenköpfe
können
einen neuen Bereich an farbiger Tinte auf den nächsten Abschnitt des unter
den Köpfen
entlang fahrenden Substrats aufbringen. Dieser Prozess wird wiederholt, bis das
ganze Druckbild auf dem Substrat aufgebracht ist. Falls notwendig,
kann eine Strahlungsquelle angebracht werden, um jeden Bereich der
farbigen Tinten teilweise oder in Gänze zu trocknen, wenn sie auf dem
Substrat aufgebracht sind. In dem Einzelkanalmodus kann das Drucksystem
alle verfügbaren
Düsen der
Farbdruckköpfe
benützen,
um Farbbilder auf eine konventionelle Weise zu drucken. Dieser Modus ist
zum Drucken von Bildern auf weiße
oder fast weiße
Substrate von Nutzen, bei denen eine Vorbeschichtungsschicht oder
eine Nachbeschichtungsschicht nicht notwendig ist, und da alle Farbtintendüsen in diesem
Modus zum Einsatz kommen, können die
Bilder schneller als im Mehrkanalmodus gedruckt werden.
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Personen
mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis können nachvollziehen, dass in dem
Einzelkanalmodus anstelle eines Druckens mit der ersten Gruppe von
Farbtinten-Druckköpfen 25 der
Druckkopf lediglich unter Verwendung des Druckkopfes/der Druckköpfe der
zweiten Gruppe 27 drucken könnte, um beispielsweise eine
Schicht oder ein Muster aus im Wesentlichen weißer Tinte auf das Substrat
zu drucken. Das Drucksystem kann des Weiteren die Druckköpfe der
zweiten Gruppe 27 in Verbindung mit den Druckköpfen der
ersten Gruppe 25 einsetzen, um ein Farbbild herzustellen.
Der Druckkopf 27 könnte
zum Beispiel wahlweise mit einem eine farbige Tinte (z.B. Magenta,
Gelb, Cyan, Schwarz oder eine andere Farbe) beinhaltenden Reservoir
verbunden sein, während
bei dem Einzelkanal-Druckbetrieb ein weiterer Farbdruckkopf hinzugefügt werden
muss.
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Obwohl
die Ausführungsformen
der 5 bis 7 das Substrat in den 5 und 6 als um
die volle Distanz d1 und in 7 als
um die Distanz d2 angewachsen beschreiben,
werden Personen mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis nachvollziehen
können,
dass außerdem,
wie in der Technik bekannt ist, während jeder der folgenden Fahrten
des Schlittens sich das Substrat um Bruchteile dieser Erhöhungen bei
Druckvorgängen
mit einer Vielzahl an Fahrten erhöhen kann.
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Obwohl
die hier illustrierten Ausführungsformen
die zweite Gruppe von Druckköpfen 27 einen einzelnen
Druckkopf beinhaltend darstellen, können Personen mit einem durchschnittlichen
technischen Verständnis
nachvollziehen, dass der zweiten Gruppe zusätzliche Druckköpfe hinzugefügt werden
können.
Das kann die Geschwindigkeit des Mehrkanals-Druckvorgangs erhöhen und
im Fall von Vorbeschichtungs- und Nachbeschichtungsvorgängen die Deckkraft
der im Wesentlichen weißen
Beschichtungsschicht verbessern.
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Sich
jetzt der 8 und 9 zuwendend wird
ein Steuerungssystem 30 und ein Verfahren zum Drucken gemäß der vorliegenden
Erfindung illustriert. Wie in 8 gezeigt,
beinhaltet das Steuersystem eine Steuerung 32, die eine
Serie von Druckköpfen 20 steuert,
um zu bestimmten Zeiten Tinte aus bestimmten Düsen abzugeben und ein Servosystem 34 zum
Steuern der (x-y) Position der Druckköpfe in Bezug auf das Substrat.
Die Druckköpfe 20 bestehen aus
einer ersten Gruppe von Druckköpfen 25 zum Drucken
von farbigen Tinten und einem oder mehreren Druckköpfen 27 zum
Aufbringen einer speziellen Druckflüssigkeit, zum Beispiel von
im Wesentlichen weißer
Tinte. Die Steuerung empfängt
die Bilddaten 36 für
ein auf das Substrat zu druckendes Bild, und koordiniert auf diesen
Daten basierend den Betrieb der Druckköpfe 20 und des Servosystems 34,
um das gewünschte
Bild auf das Substrat zu übertragen.
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In
dem Ablaufdiagramm in 9 wird das Verfahren des Steuersystems 30 für den Druckeinsatz
gezeigt. Im Schritt 100 empfängt die Steuerung die dem auf
das Substrat zu druckenden Bild entsprechenden Bilddaten 36.
Die Bilddaten 36 können zusätzliche
Informationen über
den Druckvorgang wie beispielsweise den Typ des zu verwendenden Substrats,
oder den Einsatz eines Einzelkanals- oder Mehrkanals-Druckmodus
beinhalten. In dem Schritt 101 bestimmt die Steuerung,
ob das Bild in dem konventionellen (wie oben im Zusammenhang mit 7 beschrieben)
Einzelkanalmodus oder in dem Mehrkanalmodus (wie oben in den 5 und 6 beschrieben)
gedruckt werden soll. Wenn die Steuerung festlegt, dass das Bild
in dem herkömmlichen Einzelkanalmodus
gedruckt werden soll, fährt
die Steuerung im Schritt 102 mit einem konventionellen Druckablauf
unter Einsatz aller Düsen
der Farbtinten-Druckköpfe 25 der
Druckkopfanordnung 20 fort.
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Wenn
die Steuerung jedoch den Druck des Bildes auf den Mehrkanal-Druckmodus
determiniert, legt sie in Schritt 103 den Einsatz eines
Vorbeschichtungsmodus oder eines Nachbeschichtungsmodus fest. Wenn
es sich um den Vorbeschichtungsmodus handelt, kontingentiert die
Steuerung in Schritt 104 zum Drucken von farbigen Tinten
einen ausgewählten
Abschnitt der Düsen
der Farbtinten-Druckköpfe 25 und
zum Drucken der speziellen Druckflüssigkeit einen selektierten
Abschnitt der Düsen
des/der speziellen Flüssigkeits-Druckkopfs/Druckköpfe 27.
In dem Vorbeschichtungsmodus fährt
typischerweise ungefähr
eine Hälfte
der Düsen
des/der speziellen Druckkopfs/Druckköpfe 27, die der Profilvorderkante des
Substrats am nächsten
platziert sind, mit dem Aufbringen der speziellen Flüssigkeit
fort, und ungefähr
eine Hälfte
der Düsen
der Farbtinten-Druckköpfe 25,
die der Profilhinterkante des Substrats am nächsten liegen, fährt mit
dem Drucken von Farbtinte fort. Die Steuerung geht dann zu Schritt 105 über und steuert
die Druckköpfe 20 und
das Servosystem 34 an, um die Vorbeschichtungs- und die
Bildschicht aufzubringen.
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Wenn
jedoch die Steuerung in Schritt 103 bestimmt, dass der
Nachbeschichtungsmodus eingesetzt werden soll, kontingentiert sie
in Schritt 106 einen ausgewählten Abschnitt der Düsen des
Farbtinten-Druckköpfe 25 zum
Drucken von Farbtinte so wie einen ausgewählten Abschnitt der Düsen des
speziellen Flüssigkeits-Druckkopfs/der
Druckköpfe 27 zum
Drucken der speziellen Druckflüssigkeit.
In dem Nachbeschichtungsmodus werden typischerweise ungefähr eine
Hälfte
der Düsen
der Farbtinten-Druckköpfe 25,
die der Profilvorderkante des Substrats am nächsten platziert sind, zum
Drucken von farbigen Tinten kontingentiert und ungefähr eine Hälfte der
Düsen des/der
speziellen Druckkopfs/Druckköpfe 27,
die der Profilhinterkante des Substrats am nächsten liegen, zum Drucken
der speziellen Flüssigkeit
kontingentiert. Die Steuerung setzt dann mit dem Schritt 107 fort
und steuert die Druckköpfe 20 und
das Servosystem 34 an, um das Bild und die Nachbeschichtungsschichten
aufzubringen.
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Die 10 und 11 illustrieren
noch einen anderen Mehrkanal-Druckmodus der Erfindung, der im Besonderen
für die
hinterleuchtete Bildgebung und doppelseitige Bildgebung von Vorteil
ist. Wie in 12 gezeigt, bedingt ein konventionelles
hinterleuchtetes Bild typischerweise ein Licht streuendes Substrat,
wie beispielsweise ein weißes
oder im Wesentlichen lichtundurchlässiges Substrat 80,
welches ein erstes Bild 82 und ein zweites Bild 84 aufweist, die
jeweils auf die vordere und die hintere Oberfläche des Substrats 80 aufgedruckt
oder laminiert sind. Das erste Bild 82 und das zweite Bild 84 sind
typischerweise identisch. Tagsüber
oder wann immer es genügend
Umgebungslicht gibt, sieht der Betrachter (O) erst das Bild 82 auf
der Vorderseite des Substrats. Nachts oder wenn nicht genügend Umgebungslicht
vorhanden ist, wird dagegen das zweite Bild 84, das erste
Bild 82 und das Licht streuende Substrat von einer Hintergrundbeleuchtung 88 beleuchtet. Wenn
das erste Bild 82 und das zweite Bild 84 identisch
sind, sieht der Betrachter (O) ein einziges zusammengesetztes Bild.
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Bei
dieser Art der hinterleuchteten Bildgebung treten verschiedene Unzulänglichkeiten
auf. Das erste Bild 82 auf der vorderen Oberfläche des Substrats
muss erstens mit dem zweiten Bild auf der Rückseite präzise ausgerichtet und aufgetragen
sein, ansonsten wird das hinterleuchtete Bild dem Betrachter unscharf
bzw. entstellt erscheinen. Eine genaue Ausrichtung des ersten und
des zweiten Bildes kann schwierig sein, wenn beispielsweise eines
oder beide Bilder auf das Substrat 80 laminiert sind. Da das
Substrat 80 wie in 12 gezeigt,
außerdem eine
begrenzte Dicke (T) aufweist, erscheinen dem das hinterleuchtete
Bild von der Seite betrachtenden Beobachter (O') auch genau ausgerichtete Merkmale des
ersten Bildes 82 und des zweiten Bildes 84 als unscharf.
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In Übereinstimmung
mit dieser Erfindung überwinden
die Vorrichtung und die Verfahren diese Unzulänglichkeiten durch ein Vorsehen
eines Mehrkanals-Druckmodus für
die hinterleuchtete Bildgebung. Unter Verweis auf 10 wird
jetzt die Unterseite des Druckkopfschlittens 18 aus 2 beschrieben.
Wenn der Schlitten 18 in diesem Betriebsmodus entlang der
Richtung des Pfeils A über
ein im Wesentlichen transparentes oder ein im Wesentlichen klares
Substrat fährt,
veranlasst die Steuerung, dass farbige Tinte aus den Düsen der
nicht schraffierten Bereiche der Farbtinten-Druckköpfe 25-1, 25-2, 25-3 und 25-4 sowie
eine spezielle Druckflüssigkeit
von dem Druckkopf 27 abgegeben wird, von den schraffierten
Bereichen dieser Köpfe
wird jedoch keine Tinte abgegeben. Namentlich die Profilvorderabschnitte und
Profilhinterabschnitte der Düsen
der Farbtinten-Druckköpfe 25 werden
zum Drucken von Farbbildern eingesetzt. Im Gegensatz dazu wird nur
der mittlere Abschnitt der Düsen
des Tintendruckkopfes 27 verwendet, um die spezielle Druckflüssigkeit
aufzubringen.
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Für die hinterleuchtete
Bildgebung ist die spezielle Druckflüssigkeit bevorzugt lichtdurchlässig. Eine
im Wesentlichen weiße
Tinte ist eine solche, die Kriterien erfüllende spezielle Druckflüssigkeit.
Wenn das Substrat 80' sich
entlang der Richtung des Pfeils B bewegt, bringt das vordere Drittel
der Düsen
des Farbtinten-Druckkopfs 25 (d.h. die Düsen 29-17 bis 29-24)
einen ersten Abschnitt des ersten Farbbildes 84' auf das Substrat
auf. Wenn der Schlitten dann über
dem Substrat 80' zurückfährt und
sich das Substrat entlang der Richtung des Pfeils B um die Distanz
d3 erhöht
hat, bringen die mittleren Düsen
(d.h. die Düsen 29-9 bis 29-16 des
Druckkopfes 27 eine Schicht 83 von im Wesentlichen
weißer
Tinte über den
ersten Abschnitt der ersten Bildschicht 84' auf und das vordere Drittel der
Düsen 29-17 bis 29-24 des
Druckkopfes 25 bringt einen zweiten Abschnitt der ersten
Farbbildschicht 84' auf
den nächsten
Abschnitt des unter den Köpfen
sich bewegenden Substrats 80' auf.
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Wenn
der Schlitten erneut über
das Substrat 80' fährt und
sich selbiges wieder um die Distanz d3 erhöht, bringt
das hintere Drittel der Düsen
(d.h. die Düsen 29-1 bis 29-8)
der Farbdruckköpfe 25 einen ersten
Abschnitt des zweiten Farbbildes 82' auf die im Wesentlichen weiße Beschichtungsschicht
und den ersten Abschnitt des Farbbildes 84' auf, während das mittlere Drittel
der Düsen
des Druckkopfes 27 und das vordere Drittel der Düsen der
Farbdruckköpfe 25 jeweils
eine im Wesentlichen weiße
Beschichtungsschicht und einen dritten Abschnitt des ersten Farbbildes 84' aufbringen.
Dieser Vorgang wird wiederholt, bis das gesamte erste Bild 84' und das zweite
Bild 82' auf
das Substrat 80' gedruckt
sind, wobei die im Wesentlichen weiße Beschichtungsschicht 83 zwischen
den zwei Farbbildern liegt.
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In 11 wird
ein Querschnitt der Bilder gezeigt die gemäß diesem Druckmodus hergestellt
wurden. Ein Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass anstelle
des im Vergleich dickeren Substrat 80' des in 12 gezeigten
Stands der Technik, die zwischen dem ersten Bild 84' und dem zweiten
Bild 82' liegende
Schicht nur aus einer relativ dünnen
Schicht von im We sentlichen weißer
Tinte 83 besteht. Weil das erste Bild 84' und das zweite
Bild 82' des
Weiteren während
desselben Druckvorgangs unter Verwendung der gleichen Druckköpfe ausgebildet
werden, können
die beiden Bilder auf dem Substrat präzise aufeinander ausgerichtet
werden, wodurch die Problematik eines unscharfen und verzerrten
Bildes – wie
in der in 12 gezeigten herkömmlichen
hinterleuchteten Bildgebung – beseitigt
werden kann.
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Bei
der hinterleuchteten Bildgebung sind das erste Bild 84' und das zweite
Bild 82' logischerweise identisch.
Personen mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis werden
nachvollziehen können,
dass der oben beschriebene Vorgang für die hinterleuchtete Bildgebung
in Übereinstimmung
mit dieser Erfindung auch auf die doppelseitige Bildgebung angewendet
werden kann, bei der das erste und das zweite Bild identisch oder
verschieden sein können.
Wenn allerdings das Substrat 80' aus einem klaren Medium und die
Zwischenschicht 83 aus einer im Wesentlichen weißen Tinte
besteht, kann der Betrachter (O) bei Umgebungslicht das erste Bild 84' von der nicht
bedruckten Seite des Substrats 80' aus sehen und das zweite Bild 82' von der bedruckten Seite
des Substrats 80' aus
sehen.
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Personen
mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis können nachvollziehen, dass, obwohl
die Ausführungsform
der 10 das erste und letzte Drittel der Düsen der
Farbtinten-Druckköpfe 25-1 bis 25-4 als
die Farbdruckschritte ausführend und
das mittlere Drittel der Düsen
des Druckkopfes 27 als die Druckschritte mit weißer Tinte
ausführend aufzeigt,
diese exakten Prozentangaben nicht notwendig sind. Für den Modus
der hinterleuchteten oder der doppelseitigen Bildgebung ist es erforderlich,
dass eine erste Anzahl von Düsen
der Farbdruckköpfe 25 zum
Drucken des ersten Bildes 84', eine
zweite Anzahl von Düsen
der Farbtinten-Druckköpfe 25 zum
Drucken des zweiten Bildes 82', sowie eine dritte Anzahl von
Dü sen des
Druckkopfes 27 zwischen der ersten und zweiten Anzahl von
Düsen zum
Drucken der speziellen Druckflüssigkeit
zwischen dem ersten Bild 84' und
dem zweiten Bild 82' eingesetzt
werden.
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Das
Voranstehende illustriert lediglich die Prinzipien dieser Erfindung,
wobei Personen mit einem durchschnittlichen technischen Verständnis verschiedene
Modifikationen vornehmen können,
ohne von dem Schutzbereich und dem Sinn der Erfindung abzuweichen.