DE19943027A1 - Postioniervorrichtung in einer Druckmaschine - Google Patents
Postioniervorrichtung in einer DruckmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur wahlweisen Positionierung mindestens eines Zylinders (7) in einer Druckmaschine (1), wobei der Zylinder (7) drehbar in einem Träger (6) gelagert ist und zusammen mit dem Träger (6) eine in verschiedene Positionen (54, 55) verstellbare Einheit (50) bildet. Die Positioniervorrichtung umfaßt ein den Zylinder (7) bzw. die Einheit (50) in die Positionen (54, 55) verstellendes und ein Zugmittel (25) umfassendes Zugmittelgetriebe (25 bis 28), wobei die Einheit (50) am Zugmittel (25) hängend von letzterem gehalten wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur wahlweisen Positionierung
mindestens eines Zylinders in einer Druckmaschine, wobei der Zylinder drehbar
in einem Träger gelagert ist und zusammen mit dem Träger eine in
verschiedene Positionen verstellbare Einheit bildet, nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1 und auf ein Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine, welche
eine Positioniervorrichtung mit einem entlang eines Verstellweges in
verschiedene Stellungen verstellbaren Zylinder umfaßt, wobei der Zylinder mit
einem bedruckstofführenden Zylinder zusammenarbeitet nach dem Oberbegriff
von Anspruch 12.
Derartige Positioniervorrichtungen dienen der Verstellung des Zylinders in eine
Arbeitsposition und in eine Ruhe- oder Wartungsposition innerhalb der
Druckmaschine.
Beispielsweise ist in der US 4,617,865 eine Beschichtungsvorrichtung für
Druckmaschinen beschrieben. Die Vorrichtung umfaßt einen auf Schienen
verfahrbaren Rahmen mit einer Zuführwalze. Der Rahmen ist mittels eines
Kugelgewindegetriebes verfahrbar, wobei die Kugelgewindemuttern mittels
eines Motors über eine Gelenkkette rotativ antreibbar sind. Die
Kugelgewindemuttern , der Motor und die Gelenkkette sind in dem Rahmen
gelagert und mit diesem gemeinsam verfahrbar. Der Rahmen und der Zylinder
werden nicht von der Gelenkkette gehalten.
Ferner ist in der DE 690 22 419 T2 (US 4,934,305) eine weitere
Beschichtungsvorrichtung beschrieben. Deren Rückziehapparat zum
Zurückziehen einer Beschichtungseinrichtung kann als ein Windwerk
ausgebildet sein. Ein formgepaartes Zugmittel, z. B. eine Kette oder ein
Zahnriemen, sind hier nicht vorgesehen.
Die vorstehend beschriebenen Positioniervorrichtungen sind für den jeweils
vorliegenden Anwendungsfall gut geeignet, für andere Anwendungsfälle jedoch
nicht verwendbar.
Deshalb ist es die Aufgabe der Erfindung, eine weitere Positioniervorrichtung
für den Einsatz in Druckmaschinen zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche enthalten weitere Merkmale.
Die in der DE 690 22 419 T2 beschriebene Vorrichtung kann vorzugsweise für
Umfangs- und Seitenregistereinstellung ausgerüstet sein, um eine genaue
Positionierung der Platte zu ermöglichen. Ein Verfahren zum Betrieb der die
Vorrichtung umfassenden Druckmaschine wird nicht aufgezeigt. Der zeitliche
Ablauf der für die Inbetriebnahme der Vorrichtung erforderlichen
Verstellvorgänge ist nicht optimiert, so daß der Zeitaufwand für die Rüstzeiten
nicht gesenkt werden kann.
Deshalb ist es weiterhin Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren mit
zeitoptimierten Verfahrensschritten zum Betrieb der die Positionvorrichtung
umfassenden Druckmaschine bzw. zur Inbetriebnahme der
Positioniervorrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruches 12 gelöst.
Die Vorrichtung zur wahlweisen Positionierung mindestens eines Zylinders in
einer Druckmaschine, wobei der Zylinder drehbar in einem Träger gelagert ist
und zusammen mit dem Träger eine in verschiedene Positionen verstellbare
Einheit bildet, zeichnet sich aus durch ein den Zylinder bzw. die Einheit in die
Positionen verstellendes und ein Zugmittel umfassendes Zugmittelgetriebe,
wobei die am Zugmittel hängende Einheit vom Zugmittel gehalten wird.
Die Einheit kann völlig frei, z. B. einem Fahrstuhl vergleichbar, oder zusätzlich
geführt, z. B. auf einer schiefen Ebene aufliegend, an dem Zugmittel hängen
bzw. von diesem gehalten sein. Das Zugmittel kann eine Kette oder ein Seil
oder ein Riemen sein. Das Zugmittel kann am Träger befestigt und ein
endliches Zugmittel sein. Vorzugsweise ist das Zugmittelgetriebe motorisiert.
Eine die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterbildende vorteilhafte
Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittelgetriebe ein
formgepaartes Zugmittelgetriebe und insbesondere ein Kettengetriebe ist.
Zur Gruppe der Zugmittelgetriebe gehören neben beispielsweise Seilwinden
und reibschlüssig wirkenden Keilriemengetrieben auch die formgepaarten
Zugmittelgetriebe, bei denen ein formschlüssiges Ineinandergreifen eines
Antriebs- und/oder Führungsrades und des Zugmittels gegeben ist.
Zur Gruppe der formgepaarten Zugmittelgetriebe gehören neben den
Zahnriemengetrieben mit in den Zahnriemen eingreifenden Zahnrädern auch
die bevorzugten Kettengetriebe mit in die Kette eingreifenden Kettenrädern.
Mittels des formgepaarten Zugmittelgetriebes ist eine sehr genaue
Positionierung der Einheit und deren Verstellung über ein vergleichsweise
großen Verstellweg möglich.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel
eine Gelenkkette ist.
Bei den Gelenkketten sind die einzelnen Kettenglieder gelenkig miteinander
verbunden, wie dies z. B. bei Rollenketten der Fall ist.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende des
Zugmittels über eine Feder mit dem Träger verbunden ist.
Vorzugsweise bildet der Träger bzw. die Einheit ein die beiden Zugmittelenden
verbindendes Zwischenglied. In diesem Fall ist das Zugmittel ein nicht
umlaufendes, endliches Zugmittel. Ein erstes Ende des Zugmittels kann die
Einheit von oben her halten und ungefedert mit dem Träger verbunden bzw. an
diesem befestigt sein. Das zweite Zugmittelende kann mit einem, ein
Zwischenglied zwischen dem zweiten Zugmittelende und dem Träger bildenden
federelastischen Element, z. B. einer Zugfeder, verbunden sein, welches am
Träger befestigt ist. Beispielsweise kann das zweite Zugmittelende mit einem
Federende einer Schraubenfeder verbunden sein, wobei das andere
Schraubenfederende am Träger befestigt ist. Auf diese Weise kann das die
Einheit nicht anhebende Zugmittelende gefedert am Träger angehangen und
nachgeführt sein. Das Zugmittel kann jedoch auch ein umlaufendes,
unendliches Zugmittel sein, z. B. ein in sich geschlossener Zahnriemen.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel
von mindestens zwei Rädern geführt wird. Vorzugsweise läuft das Zugmittel
über mehr als zwei Räder. Die Räder greifen formschlüssig in das Zugmittel ein
und können z. B. Zahn- oder Kettenräder sein. Ein Rad kann angetrieben sein
und das Zugmittel antreiben. Die Räder führen das Zugmittel und können
dieses z. B. in eine andere Verlaufsrichtung umlenken.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder
eine Auftragszylinder zum Auftragen einer Beschichtung auf einen Bedruckstoff
ist.
Die Beschichtung kann ein pulverförmiger Toner oder vorzugsweise eine
Beschichtungsflüssigkeit, z. B. eine Druckfarbe oder ein Lack sein.
Der Auftragszylinder kann ein druckender Zylinder, z. B. ein Gummituch- oder
Druckformzylinder, oder ein lackierender Zylinder, z. B. ein Lacktuch- oder
Lackformzylinder, sein. Der Zylinder kann aber auch kein Auftragszylinder
sondern ein mit Werkzeugen besetzter Bearbeitungszylinder zum Bearbeiten
des Bedruckstoffes und z. B. ein Schneid-, Rill-, Perforier-, Stanz-, Glätt-,
Reinigungs- oder Prägezylinder sein.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
weiterer Zylinder drehbar in dem Träger gelagert ist.
Vorzugsweise sind der Zylinder und der weitere im Träger gelagerte Zylinder
achsparallel zueinander sowie in umfangsseitigem Kontakt miteinander stehend
oder einen sehr geringen Abstand der Umfangsmantelfläche zueinander
aufweisend angeordnet. Beispielsweise kann der Zylinder ein Auftragszylinder
und der weitere Zylinder eine dem Auftragszylinder zugeordnete Dosier-,
Tauch- oder Rasterwalze sein, welche dem Auftragszylinder die
Beschichtungsflüssigkeit zuführt.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Träger auf
eine Führung aufsetzbar ist.
Der Träger bzw. die Einheit kann mittels des Zugmittelgetriebes abgesenkt und
dabei auf die Führung aufgesetzt sowie von dieser wieder abgehoben werden.
Die Führung kann in diesem Fall wie ein Anschlag wirken, gegen welchen die
Einheit bei einer z. B. im wesentlichen vertikalen Verstellung von oben nach
unten anschlägt. Die Führung kann z. B. in Form von Schienen ausgebildet
sein, auf welche der Träger aufsetzbar ist.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Träger auf
mindestens eine als die Führung fungierende Rolle aufsetzbar ist.
Die Rolle kann als eine um ein außermittiges Exzenterlager drehbare
Exzenterrolle ausgebildet sein. Die Exzenterrolle oder eine andere Rolle, auf
welcher die Einheit aufsetzbar ist, kann auch als eine um ein Schwenklager
schwenkbare Rolle ausgebildet sein.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
zusammen mit dem Zylinder mittels des Zugmittelgetriebes in einer linearen
und genau oder nahezu vertikalen Bewegungsrichtung wahlweise in die
Positionen anheb- und absenkbar ist.
Diese Ausgestaltung ist bezüglich der Zugänglichkeit der aus dem Träger und
dem Zylinder bestehenden Einheit sowie des erforderlichen Bauraumes sehr
vorteilhaft, wenn die Positioniervorrichtung Teil eines dem Bedruckstoff
bearbeitenden oder beschichtenden Veredelungswerkes und z. B. in ein
Lackwerk integriert ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in bahn- oder bogenförmigen
Bedruckstoff bedruckenden Rotationsdruckmaschine verwendbar, welche als
eine Offsetdruckmaschine ausgebildet sein können.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird weiterhin durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 12 gelöst.
Das Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine, insbesondere einer
Druckmaschine mit einer wie vorstehend beschrieben ausgebildeten
Positioniervorrichtung, welche eine Positioniervorrichtung mit einem entlang
eines Verstellweges in verschiedene Stellungen verstellbaren Zylinder, der mit
einem bedruckstofführenden Zylinder zusammenarbeitet, umfaßt, zeichnet sich
dadurch aus, daß mindestens zwei der Verfahrensschritte a bis d durchgeführt
werden und daß diese zwei Verfahrensschritte zumindest teilweise zeitgleich
durchgeführt werden:
- a) Drehwinkelverstellung des bedruckstofführenden Zylinders in eine bestimmte Stellung,
- b) Drehwinkelverstellung des entlang des Verstellweges verstellbaren Zylinders in eine bestimmte Stellung,
- c) Umfangsregisterverstellung des entlang des Verstellweges verstellbaren Zylinders und
- d) Verstellung des verstellbaren Zylinders aus einer ersten Zylinderstellung in eine zweite Zylinderstellung entlang des Verstellweges mit der Positioniervorrichtung.
Vorzugsweise ist der verstellbare Zylinder entlang eines linearen Verstellweges
in die entsprechenden Positionen verlagerbar. In diesem Fall kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung mit dem Zugmittelgetriebe zur Durchführung
des Verfahrens eingesetzt werden. Das Verfahren ist aber darüber
hinausgehend auch in Druckmaschinen einsetzbar, welche eine andersartig
ausgebildete Positioniervorrichtung aufweisen. Der Zylinder kann
beispielsweise durch eine derartige Positioniervorrichtung in die
entsprechenden Positionen geschwenkt werden. Die Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der zeitlichen Überdeckung
bzw. dem parallelen Ablauf mehrerer zur Inbetriebnahme der Druckmaschine
notwendigen Stellvorgänge. Vorzugsweise können verschiedene, die einzelnen
Stellvorgänge a bis d antreibende Antriebe der Druckmaschine durch eine
elektronische Steuereinrichtung in Abstimmung zueinander und zeitlich gemäß
der durchzuführenden Verfahrensschritte angesteuert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung anhand einer
bevorzugten Ausführungsform beschrieben.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Druckmaschine mit einem Veredelungswerk, in welches die
erfindungsgemäße Vorrichtung integriert ist,
Fig. 2 das Veredelungswerk mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
vergrößerter und detaillierter Darstellung,
Fig. 3 das Ablaufdiagramm eines Programmes, nach welchem
verschiedene Stellvorgänge in dem Veredelungswerk durch eine
programmierbare elektronische Steuereinrichtung steuerbar sind,
Fig. 4 ein den zeitlichen Verlauf verschiedener beim Betrieb der
Druckmaschine durchzuführender und zeitlich aufeinander
abgestimmter Verfahrensschritte zeigendes Zeitdiagramm
und
und
Fig. 5 ein Hebelgetriebe zum Schwenken eines Schwenkhebels der
Vorrichtung.
In Fig. 1 ist eine als Bogenoffsetrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise
ausgebildete Druckmaschine 1 mit einem Veredelungswerk 3 dargestellt. Das
Veredelungswerk 3 ist in Bogentransportrichtung 76 gesehen vorzugsweise
dem ersten Druckwerk 2 vorgeordnet oder dem letzten Druckwerk 2
nachgeordnet, wie dies gezeigt ist. Die Druckmaschine 1 kann auch mehrere
Veredelungswerke 3 umfassen. Das Veredelungswerk 3 ist modular
ausgebildet, wobei wahlweise verschiedenartige Einheiten 50 in das Gestell 53
des Veredelungswerkes 3 einsetzbar sind. Beispielsweise können die Einheiten
50 dem Beschichten, z. B. Lackieren oder dem Bearbeiten, z. B. Prägen, des
Bedruckstoffes dienen und auch Druck-, Eindruck-, Numerier- oder andere
Veredlungsmodule sein. In der Fig. 1 sind zwei als Beschichtungseinheiten zum
Lackieren des Bedruckstoffes ausgebildete Einheiten 50 dargestellt, welche je
einen Auftragszylinder 7 zum Auftragen einer Beschichtungsflüssigkeit auf den
auf dem Gegendruckzylinder 4 aufliegenden Bedruckstoffbogen aufweisen. Die
in der Arbeitsposition 62 befindliche Einheit 50 umfaßt eine dem Zylinder 7 eine
höherviskose Beschichtungsflüssigkeit zuführende Zuführeinrichtung 8, 9, 51.
Die Zuführeinrichtung 8, 9, 51 besteht aus einer die Beschichtungsflüssigkeit
speichernden Wanne 51, in welche eine die Beschichtungsflüssigkeit
schöpfende Tauchwalze 9 eingetaucht ist, wobei der Tauchwalze 9 eine die
Beschichtungsflüssigkeit auf den Auftragszylinder 7 übertragende
Dosierwalze 8 zugeordnet ist. Diese Einheit 50 ist gegen eine andere, in der
hochgefahrenen Wartungsposition 54 dargestellte Einheit 50 austauschbar, in
deren Träger 6 neben dem Zylinder 7 ebenfalls mindestens ein weiterer
Zylinder 8 drehbar gelagert ist. Auch bei dieser Einheit 50 steht der weitere im
Träger 6 gelagerte Zylinder in umfangsseitigem Kontakt mit dem Zylinder 7. Bei
letztgenannter Einheit 50 ist das Zuführsystem 8, 52 zum Zuführen einer
niedrigviskosen Beschichtungsflüssigkeit geeignet und besteht aus der
Rasterwalze 8 und einer dieser zugeordneten Kammerrakel 52. Die
Einheiten 50 sind je nach Beschaffenheit der Beschichtungsflüssigkeit, z. B.
des Lackes, vom Bediener der Druckmaschine 1 in das Veredelungswerk 3
einsetzbar und wahlweise zur In-Line-Veredelung der Druckprodukte
verwendbar.
In Fig. 2 ist das in Fig. 1 gezeigte Veredelungswerk 3 detaillierter dargestellt.
Das Veredelungswerk 3 umfaßt eine Positioniervorrichtung zur wahlweisen
Positionierung mindestens des Zylinders 7, wobei der Zylinder 7 drehbar in
dem Träger 6 gelagert ist und zusammen mit dem Träger 6 eine in
verschiedene Positionen 54, 55, 62 verstellbare Einheit 50 bildet. Die Einheit 50
bzw. der Träger 6 ist mittels eines Getriebes 25 bis 28 entlang einer ersten
Bewegungsrichtung verstellbar und dabei auf eine Führung 18, 19 aufsetzbar.
Die auf der Führung 18,19 aufsitzende Einheit ist von der Führung 18, 19
geführt entlang einer zweiten Bewegungsrichtung verstellbar. Die Einheit 50 ist
mittels des Getriebes 25 bis 28 aus einer mit 54 bezeichneten Wartungs- und
Austauschposition in senkrechter Richtung in eine mit 55 bezeichnete
Ruheposition verstellbar. In der Position 55 sitzt die Einheit 50 auf der
Führung 18,19 auf und weist der Zylinder 7 einen minimalen Abstand zu dem
bedruckstofführenden Zylinder 4 bzw. dem auf diesem aufliegenden
Bedruckstoff auf. Die Einheit 50 ist von der als ein verstellbares Auflager
ausgebildeten Führung 18,19 geführt aus der Position 55 in eine mit 62
bezeichnete Arbeitsposition verstellbar, in welcher der Zylinder 7 mit dem
bedruckstofführenden Zylinder 4 zusammenarbeitet und die
Beschichtungsflüssigkeit auf den auf diesen Zylinder 4 aufliegenden
Bedruckstoff aufträgt. Die Verstellung der Einheit 50 aus der Position 54 in die
Position 55 erfolgt in nahezu oder genau vertikaler Richtung und aus der
Position 55 in die Position 62 in einer von der Vertikalen abweichenden
Richtung. Der Träger 6 besteht aus zwei in axialer Richtung der Zylinder 7 bis 9
versetzt angeordneten Seitenwänden, zwischen denen die Zylinder 7 bis 9
angeordnet sind und in denen die Zylinder 7 bis 9 drehbar gelagert sind. Die
Führung 18,19 umfaßt mindestens einen um ein Exzenterlager 36 drehbaren
Exzenter 19. Weiterhin umfaßt die Führung 18,19 mindestens eine Rolle 18;
19. Die mindestens eine Rolle 18; 19 kann der Exzenter 19 selbst sein. Bei der
in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung ist der Exzenter 19 als eine Rolle ausgebildet
und eine zusätzliche Rolle 18 vorhanden, auf welcher der Träger 6 mit einer zur
Horizontalen geneigten Führungsfläche 46 aufsitzt. Der Exzenter 19 ist in
einem um ein Schwenklager 38 schwenkbaren Schwenkhebel 39 gelagert.
Durch das Schwenken des Schwenkhebels 39 ist die Einheit 50 aus der
Position 55 in die Position 62 und wieder zurück verstellbar. Durch ein
Verdrehen des Exzenters 19 um das Exzenterlager 36 ist die Relativlage der
Einheit 50 zur als der Schwenkhebel 39 ausgebildeten Lagerplatte 39
einstellbar und somit der Abstand des Zylinders 7 zum Zylinder 4 in der
Arbeitsposition 62 justierbar bzw. eine Bedruckstoffdickenanpassung möglich.
Das Exzenterlager 36 besteht aus einem in der Lagerplatte 39 gelagerten
Zapfen und einer auf den Zapfen sitzenden und um dessen Zapfenachse 40
mittels des Hebels 43 verdrehbaren Buchse. Der Zapfen bzw. die Zapfenachse
40 ist exzentrisch zur Buchsenmitte, welche der Drehachse 41 der drehbar auf
der Buchse sitzenden Rolle 19 entspricht.
In Abwandlung können Zapfen und Buchse drehfest miteinander verbunden
und der Zapfen drehbar in der Lagerplatte 39 gelagert sein. Exzenterlager sind
in verschiedene Bauformen gebräuchlich und es können außer den
beschriebene auch funktionsgleiche andere Bauformen verwendet werden.
Die Schwenkachse 12 des Schwenklagers 11 ist mit der Achse 41 und die
Exzenterachse 13 des Schwenklagers mit der Achse 40 sowie der das
Schwenklager 11 verstellende Hebel 14 mit dem Hebel 43 vergleichbar. Die
Funktion und der Zweck des Schwenklagers 11 werden an späterer Stelle
erläutert. Der Exzenter 19 ist mittels des beispielsweise als ein elektrischer
Motor ausgebildeten Stellantriebes 37 drehbar, wobei der Stellantrieb 37 den
Exzenter 19 über den Hebel 43 verdreht. Die Rolle 18 ist drehbar in einer
Seitenwand des Gestelles 53 gelagert. Vorzugsweise umfaßt die Führung 18,
19 zwei oder mehrere Rollen 18 und zwei oder mehrere Rollen 19, welche
jeweils koaxial fluchtend und senkrecht zur Bildebene zueinander versetzt
angeordnet sind und auf denen die Einheit 50 beidseitig kippsicher aufsitzt. Ein
gleichzeitiges Verdrehen der beiden Rollen 19 ist in diesem Fall über die die
beiden Rollen 19 antriebsmäßig koppelnde Synchronwelle 45 möglich, welche
durch den Stellantrieb 37 über den Hebel 44 verdreht wird. Der Träger 6 weist
eine Fläche 47 bis 49 mit zwei den Träger 6 auf der Rolle 19 abstützenden
Bereichen 47, 48 und einem zwischen den abstützenden Bereichen 47, 48
liegenden kontaktlosen Bereich 49 mit Abstand der Fläche 47 bis 49 zur
Umfangsoberfläche der Rolle 19 auf. Anstelle der zwei winklig aufeinander
zulaufenden geraden abstützenden Bereiche 47, 48 kann auch die gesamte
Fläche 47 bis 49 bogenförmig konkav gekrümmt sein. Das Getriebe 25 bis 28
ist als ein den Zylinder 7 bzw. die Einheit 50 in die Positionen 54, 55
verstellendes und ein Zugmittel 25 umfassendes Zugmittelgetriebe 25 bis 28
ausgebildet, wobei die Einheit 50 am Zugmittel 25 hängend von letzterem
gehalten wird. Das Zugmittelgetriebe 25 bis 28 ist als ein formgepaartes
Zugmittelgetriebe ausgebildet, dessen Zugmittel 25 von mindestens zwei und
beispielsweise drei mit dem Zugmittel 25 formgepaarten Rädern 26 bis 28
geführt wird. Das Getriebe 25 bis 28 ist speziell als ein Kettengetriebe mit einer
als Zugmittel eingesetzten Gelenkkette ausgebildet, wobei die Räder 26 bis 28
in die Kette 25 eingreifende Kettenräder sind, über welche die Kette 25 läuft.
Das beim Anheben der Einheit 50 belastete und von oben an die Einheit 50
herangeführte Kettenende 29 ist am Träger 6 ungefedert befestigt, während
das beim Anheben unbelastete und von unten herangeführte Kettenende 30
über eine Feder 20 mit dem Träger 6 verbunden bzw. an diesen angehangen
ist. Das Zugmittelgetriebe 25 bis 28 wird durch den Stellantrieb 16, welcher
beispielsweise ein Elektromotor sein kann, über das Antriebsrad 26
angetrieben, so daß der Träger 6 zusammen mit dem Zylinder 7 mittels des
Zugmittelgetriebes 25 bis 28 in einer linearen und in etwa vertikalen
Bewegungsrichtung wahlweise in die Positionen 54, 55 anheb- und absenkbar
ist. Ähnlich wie die Führung 18,19 ist das Zugmittelgetriebe 25-28 auch in
doppelter Ausführung vorgesehen, wobei senkrecht zur Bildebene versetzt ein
weiteres derartiges Zugmittelgetriebe 25 bis 28 zum Anheben und Absenken
der Einheit 50 angeordnet ist, welches im wesentlichen dem dargestellten
Kettengetriebe gleicht. Das beim Anheben der Einheit nachgeführte und
unbelastete Zugmittelende des weiteren Zugmittelgetriebes kann aber
ungefedert an die Einheit 50 angehangen sein. Das nicht dargestellte weitere
Zugmittelgetriebe umfaßt ebenfalls ein Antriebsrad, welches wie das
Antriebsrad 26 auf der Synchronwelle 35 befestigt ist, so daß beide
Zugmittelgetriebe antriebsmäßig gekoppelt und parallel arbeitend vom
Stellantrieb 16 gemeinsam antreibbar sind. Der Träger 6 ist mittels des
Schwenkhebels 10 mit dem Gestell 53 verriegelbar, wobei der verriegelte
Schwenkhebel 10 bei Aufrechterhaltung der Verriegelung um das
Schwenklager 11 schwenkbar ist. Der Schwenkhebel 10 und der Träger 6 sind
über eine lösbare formschlüssige Verbindung 23, 24 aneinander koppelbar,
wobei der Schwenkhebel 10 mit dem Träger 6 bzw. einem an diesem
befestigten Teil verhakt wird. Anstelle der hakenförmigen Ausbildung des
Schwenkhebels 10 kann bei einer möglichen Umkehrung der Anordnung auch
der Träger 6 einen Haken zum Fangen des Schwenkhebels 10 bzw. eines an
diesen befestigten Teiles aufweisen. Die dargestellte formschlüssige
Verbindung 23, 24 besteht aus dem am Träger 6 befestigten Bolzen 23,
welcher bei der Koppelung von der am Schwenkhebel 10 ausgebildeten Klaue
24 teilweise umfaßt wird. Das Schwenklager 11 ist derart verstellbar, so daß bei
der Verstellung eine Schwenkachse 12 des Schwenklagers 11 verlagert wird.
Beispielsweise ist das Schwenklager 11 als ein dem Exzenterlager 36 zum
Verlagern der Rolle 19 vergleichbares Exzenterlager ausgebildet. Das
Schwenklager 11 ist durch den als Stellantrieb 15 eingesetzten, mit einem
Druckfluid, z. B. pneumatisch beaufschlagbaren Arbeitszylinder gegen die
Rückstellwirkung der Feder 21 über den Doppelhebel 14 verstellbar. Der
Schwenkhebel 10 ist mittels eines Kurvengetriebes 17, 22, welches eine
Kulissenführung 17 und ein in dieser geführtes Teil 22 umfaßt, schwenkbar.
Das Kurvengetriebe 17, 22 ist eine den Schwenkhebel 10 mit dem Träger 6
koppelnde bzw. verhakende Schwenkbewegung des Schwenkhebels 10 um
das Schwenklager 11 antreibend ausgebildet. Die Kulisse 17 ist am
Zugmittel 25 am Kettenende 30 befestigt und das in der Kulisse 17 geführte
Teil 22 ist als ein am Schwenkhebel 10 befestigter Stift ausgebildet. Der
Führungsbahnverlauf der Kulisse 17 ist abgewinkelt und zumindest
abschnittsweise nicht parallel zur ersten Bewegungsrichtung der Einheit 50
entlang des Verstellweges zwischen den Positionen 54 und 55. Die
Verriegelungseinrichtung 10 bis 20, 22 bis 24 kann wie die Führung 18, 19 in
doppelter Ausführung beidseitig der Einheit 50 vorgesehen sein.
Die vorstehend beschriebenen einzelnen Funktionen des Veredelungswerkes 3
sollen nachfolgend nochmals im Zusammenhang beispielhaft beschrieben
werden. Der Bediener der Druckmaschine 1 setzt die Einheit 50 in das
Veredelungswerk 3 in der gut zugänglichen Position 54 ein und verbindet die
Einheit 50 mit den Kettenenden 29, 30. Danach wird der Stellantrieb 16
aktiviert, so daß die Einheit 50 aus der Position 54 herabgelassen wird, bis die
Einheit 50 mit den Fläche 46 bis 48 auf den Rollen 18, 19 aufsitzt. Während
des Herablassens hängt die Einheit 50 praktisch frei an dem Zugmittel 25 und
kann in der Bildebene minimal nach rechts und links pendeln. Die Rollen 33
liegen bei in Horizontalrichtung versetzt zum Massenschwerpunkt der Einheit
50 angreifender Kette und leicht in der Bildebene gekippter Einheit 50 an den
Wänden 63 an und können bei einer andern Ausführungsform mit im
Schwerpunkt angreifender Kette und ruhig an der Kette hängender Einheit 50
einen geringen Abstand zu den Wänden 63 aufweisen. Während des
Herablassens der Einheit 50 wird die Nut der Kulisse 17 über den Stift 22
geschoben, welcher in das nach unten offene keilförmige Ende der Nut in die
Kulisse 17 eingeführt wird. Bei weiterer Bewegung der durch das Zugmittel 25
gezogenen Kulisse 17 erfolgt eine Verstellung des Schwenkhebels 10 aus
einer nicht gezeigten Schwenkhebelposition, in welcher die Klaue 24 den
Bolzen 23 noch nicht umfaßt (entriegelt) in die in Fig. 2 dargestellte
Schwenkhebelposition, in welcher die Klaue 24 und der Bolzen 23 in
Formschluß (verriegelt) miteinander sind. Nach dem Aufsetzten der Einheit 50
auf die Führung 18, 19 spannt das Zugmittel 25 die Feder 20, deren Spannweg
genutzt wird, um den Schwenkhebel 10 in dessen Verriegelungsstellung zu
schwenken. Dieser Einschwenkvorgang ist beendet, wenn das hakenförmige
Ende des Schwenkhebel 10 den Bolzen 23 umschließt und der Stift 22 seine in
Fig. 2 dargestellte Rastposition erreicht hat. Die an der Kette 25 befestigte
Kulisse 17 ist genauso wie das Kettenende 30 federnd an der Einheit 50
angehangen, so daß die Kulisse 17 beim Spannen der Feder 20 in
Spannrichtung dem Federweg entsprechend ein Stück von der Einheit 50
weggezogen wird. Die bereits erfolgte Verriegelung des Schwenkhebels 10 mit
dem Träger 6 und das sichere Aufsitzen der Einheit 50 auf der Führung 18,19
wird nachfolgend über den Stellantrieb 15 bewirkt, indem dieser deaktiviert und
beispielsweise der als Pneumatikzylinder ausgebildete Stellantrieb 15 entlüftet
wird, so daß die Feder 21 die exzentrische Verstellung des Schwenklagers 11
zurückstellt. Durch die Verstellung des Schwenklagers 11 wird der
Schwenkhebel 10 minimal in Richtung des Schwenklagers 11 bzw. nach unten
gezogen, so daß die Verriegelung gesichert wird, indem die oberliegende
Innenfläche der Klaue 24 fest auf die Umfangsfläche des Bolzens 23 gedrückt
wird, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Die Verriegelung kann durch das Aufpressen
der Innenfläche auf den Bolzen 23 kraft- oder formschlüssig gesichert werden.
Ein kraftschlüssige Sicherung ist gegeben, wenn die obenliegende Innenfläche
geradlinig konturiert ist, so daß bei einem Schwenken des Schwenkhebels 10
bezogen auf die Fig. 2 nach links die zwischen dem Bolzen 23 und der auf
diesem aufgepreßten Innenfläche wirkende Flächenpressung bzw. Reibung
verhindert, daß die Klaue 24 vom Bolzen 23 rutscht, und bewirkt, daß der
Bolzen 23 und damit die Einheit 50 mit dem geschwenkten Schwenkhebel 10
gekoppelt bleibt. Eine formschlüssige Sicherung liegt vor, wenn die
obenliegende Innenfläche als eine nach unten offene Ausnehmung ausgebildet
ist, welche beim Verstellen des Schwenkhebels 10 nach unten den Bolzen 23
von oben her beidseitig umgreift. Beispielsweise kann die Innenfläche eine dem
Bolzendurchmesser angepaßte konkave Rundung aufweisen, welche sich um
den nach oben weisenden halben Bolzenumfang legt so daß der Bolzen 23
sowohl bei einem Schwenken des Schwenkhebels 10 nach links als auch nach
rechts gegen ein Herausrutschen aus der Klaue 24 gesichert ist. Durch die
hohe Übersetzung des Exzenterlagers 11 kann über die als eine auf eine
Federstange wirkende Druckfeder ausgebildete Feder 21 eine hohe Spannkraft
zur Fixierung der vom Schwenkhebel 10 auf der Führung 18, 19 gehaltenen
Einheit 50 aufgebracht werden. Wenn die Einheit 50 sicher fixiert ist kann der
Stellantrieb 16 deaktiviert werden. Durch Schwenken der Lagerplatte 39 um
deren Schwenklager 38 wird die auf der Führung 18, 19 aufsitzende Einheit 50
von der Führung 18, 19 geführt entlang der zweiten Bewegungsrichtung auf
den Gegendruckzylinder 4 zu aus der Position 55 (Ruheposition) in die Position
62 (Arbeitsposition) verstellt. Diese Verstellung wird im folgenden in Anlehnung
an die bei Druckwerken übliche Bezeichnung auch als Druckschaltung
bezeichnet. Der Abstand der Umfangsoberfläche des in der Position 62
befindlichen Auftragszylinders 7 zur Umfangsoberfläche des
Gegendruckzylinders 4 bzw. die Anpressung des Auftragzylinders 7 gegen den
auf dem Gegendruckzylinder 4 aufliegenden zu beschichtenden
Bedruckstoffbogen ist durch eine Verdrehung des Exzenterlagers 36 möglich,
wobei der Mittelpunkt der Rolle 19 und somit die sich auf der Rolle 19
abstützende Einheit 50 verlagert wird. Diese mittels des als elektrischen
Schrittmotors ausgebildeten Stellantriebes 37 sehr feinfühlig erfolgende
Justierung wird nachfolgend auch als Druckbeistellung bezeichnet. Sowohl bei
der Druckschaltung als auch bei der Druckbeistellung wird die Einheit 50 durch
ein verstellbares Teil der Führung 18,19, nämlich die Rolle 19, verlagert und
dabei nahezu tangential entlang einer ideellen Kreisbahn, welche das
hakenförmige Ende des Schwenkhebels 10 um das Schwenklager 11 beim
Schwenken beschreibt, verschoben. Eine unwesentliche Relativbewegung der
Einheit 50 bei der Druckschaltung und Druckbeistellung radial zum
Schwenklager 11 wird durch die Nachstellwirkung der Feder 21 sicher
kompensiert. Durch die große Länge des Schwenkhebels 10 bzw. den großen
Abstand des Verriegelungspunktes zum Schwenklager 11 wird die Feder 21
beim Verschieben der Einheit 50 auf der Führung 18,19 nur unwesentlich je
nach Verschieberichtung weiter gespannt bzw. entspannt. Die Druckschaltung
und Druckbeistellung bewirkenden Antriebe, z. B. der Stellantrieb 37 müssen
neben den Stellkräften nur noch die durch die Vorspannung hervorgerufene
Rollreibung in den Auflageflächen der Führung 18,19 überwinden. Das
Entriegeln und die Entnahme der Einheit 50 erfolgt auf die entgegengesetzte
Art und Weise praktisch in umgekehrter Reihenfolge. Zum Entriegeln wird der
Pneumatikzylinder 15 mit Luft beaufschlagt und über das Exzenterlager 11 wird
die Verriegelung 23, 24 kraftfrei. Anschließend treibt der Motor 16 die Kette 25
an und entspannt die Feder 20, an welcher die Kulisse 17 hängt. Dadurch wird
der Schwenkhebel 10 aus seiner dargestellten Position, auf die Bildebene
bezogen nach links weggeschwenkt, so daß der Bolzen 23 frei wird. Der die
Kette 25 hierbei in die entgegengesetzte Richtung antreibende Motor 16
bewirkt eine Abheben der Einheit 50 von der Führung 18, 19 und eine
Zurückverstellung entlang der ersten Bewegungsrichtung in die gut zugängliche
Wartungsposition 54, in welcher der Anschlag 31 der Einheit 50 am Anschlag
32 des Gestelles 53 anliegt und aus welcher der Bediener die Einheit 50 aus
dem Veredelungswerk 3 entnehmen kann. Anstelle des Pneumatikzylinders 15
kann zum Öffnen der Verriegelung bei einer Weiterbildung der Vorrichtung
auch die Kettenbewegung benutzt werden.
Wenn der Zylinder 7 mit dem bedruckstofführenden Zylinder 4
zusammenarbeitet und z. B. auf einen auf dem Zylinder 4 aufliegenden
Bedruckstoffbogen eine Beschichtungsflüssigkeit aufbringt, wird der Zylinder 7
durch die getriebetechnische Koppelung über die Zahnräder 56, 57 vom
Antrieb 59 in Abstimmung zum Zylinder 4 angetrieben. Der Antrieb 58 dient der
Winkelverstellung des Zylinders 7 sowie treibt den Zylinder 7 bei
Wartungsarbeiten, z. B. bei dessen Reinigung und einem etwaigen
Zylinderaufzugswechsel, an wobei die Einheit 50 und damit der Zylinder 7
dabei in der gut zugänglichen Wartungsposition 54 befindet.
In den Fig. 3 und 4 ist ein Verfahren zum Betrieb der Druckmaschine 1
illustriert wobei die Druckmaschine 1 eine Positioniervorrichtung mit einem
entlang eines Verstellweges in verschiedene Stellungen 54, 55 verstellbaren
Zylinder 7, der mit einem bedruckstofführenden Zylinder 4 zusammenarbeitet,
umfaßt. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei der
Verfahrenschritte a bis d durchgeführt werden und daß diese zwei
Verfahrensschritte zumindest teilweise zeitgleich durchgeführt werden:
- a) Drehwinkelverstellung des bedruckstofführenden Zylinders 4 in eine bestimmte Drehwinkelstellung (Phasenlage),
- b) Drehwinkelverstellung des entlang des Stellweges verstellbaren Zylinders 7 in eine bestimmte Drehwinkelstellung (Phasenlage),
- c) Umfangsregisterverstellung des entlang des Verstellweges verstellbaren Zylinders 7und
- d) Verstellung des Zylinders 7 aus einer ersten Zylinderstellung in eine zweite Zylinderstellung entlang des Verstellweges mit der Positioniervorrichtung.
Die Vorteile des Verfahrens ergeben sich aus der zeitlichen Überdeckung bzw.
dem parallelen Ablauf mehrerer zur Inbetriebnahme der Druckmaschine 1
notwendigen Stellvorgänge. Vorzugsweise können verschiedene, die einzelnen
Stellvorgänge a bis d antreibende Antriebe 16, 58, 59 (Fig. 2) der
Druckmaschine 1 durch eine z. B. programmierbare elektronische
Steuereinrichtung 61 (Fig. 1) in Abstimmung zueinander und zeitlich gemäß der
durchzuführenden Verfahrensschritte angesteuert werden.
Bei dem Verfahren können mindestens drei der Verfahrensschritte a bis d
durchgeführt werden und mindestens zwei der mindestens drei durchgeführten
Verfahrensschritte zumindest teilweise zeitgleich durchgeführt werden. In
bestimmten Anwendungsfällen kann insbesondere auf die Durchführung des
Verfahrensschrittes c verzichtet werden.
Bei einer weiteren Variante können alle vier Verfahrensschritte a bis d
durchgeführt werden und von diesen mindestens zwei Verfahrensschritte
zumindest teilweise zeitgleich durchgeführt werden.
Eine weitere Variante beinhaltet, daß mindestens drei der Verfahrensschritte
a bis d der mindestens drei oder vier durchgeführten Verfahrensschritte a bis d
zumindest teilweise zeitgleich durchgeführt werden.
Noch eine weitere Variante beinhaltet, daß alle vier Verfahrensschritte a bis d
zumindest teilweise zeitgleich durchgeführt werden.
Von den jeweils zumindest teilweise zeitgleich durchgeführten
Verfahrensschritten können mindestens zwei Verfahrensschritte in etwa, d. h.
genau oder nahezu gleichzeitig beginnen. Auch kann die Durchführung von
mindestens drei der zumindest teilweise zeitgleich durchgeführten
Verfahrensschritte in etwa gleichzeitig beginnen.
Gemäß einer weiteren Variante kann vorgesehen sein, daß die Durchführung
aller vier Verfahrensschritte a bis d in etwa gleichzeitig beginnt.
Bei einer weiteren Verfahrensvariante ist vorgesehen, daß neben den von den
Verfahrensschritten a bis d jeweils durchgeführten Verfahrensschritten (zwei,
drei oder alle vier Verfahrensschritte) ein weiterer Verfahrensschritt e
durchgeführt wird:
- e) Abkoppeln des verstellbaren Zylinders 7 von einem diesen rotativ antreibenden Antrieb 58 (Fig. 2).
Die Durchführung des Verfahrensschrittes e kann zeitlich nach Abschluß des
Verfahrensschrittes b beginnen. Die Drehwinkelverstellung des Zylinders 7
gemäß Verfahrensschritt b kann somit bei an den Zylinder 7 angekoppeltem
Antrieb 58 durch diesen angetrieben werden. Die Kupplung 60 (Fig. 2) dient
dabei der An- und Abkopplung des Antriebes 58. Die Durchführung des
Verfahrensschrittes e kann zeitlich auch nach Abschluß des
Verfahrensschrittes d oder nach Abschluß des Verfahrensschrittes c beginnen.
Die Durchführung des Verfahrensschrittes e kann zeitlich auch nach Abschluß
aller der jeweils durchgeführten Verfahrensschritte von den Verfahrensschritten
a bis d erfolgen. Eine weitere Verfahrensvariante sieht vor, daß zeitlich nach
Abschluß des Verfahrensschrittes d die Durchführung eines weiteren
Verfahrensschrittes f beginnt:
- f) Verstellung des Zylinders 7 aus der zweiten Zylinderstellung in eine dritte Zylinderstellung entlang des Verstellweges.
Die Durchführung des Verfahrensschrittes f kann zeitlich nach Abschluß aller
der jeweils durchgeführten Verfahrensschritte a bis d beginnen. Die
Durchführung des Verfahrensschrittes f kann zeitlich auch nach Abschluß des
Verfahrensschrittes e beginnen.
Bei einer weiteren Verfahrensvariante kann nach Abschluß des
Verfahrensschrittes e die Durchführung eines weiteren Verfahrensschrittes g
beginnen:
- g) Feineinstellung bzw. -ausrichtung der Drehwinkelstellung des Zylinders 7 bezüglich der Drehwinkelstellung des bedruckstofführenden Zylinders 4.
Der Verfahrensschritt g kann zumindest teilweise zeitlich mit dem
Verfahrensschritte f durchgeführt werden. Der Verfahrensschritt g kann auch
genau zeitgleich mit dem Verfahrensschritt f durchgeführt werden, wobei die
Verfahrensschritte parallel ablaufen und gleichzeitig beginnen und enden.
In Fig. 3 ist ein Ablaufdiagramm eines Programmes dargestellt, nach welchem
die verschiedenen vorstehend beschriebenen Stellvorgänge in dem
Veredelungswerk bzw. der Druckmaschine 1 durch die programmierbare
elektronische Steuereinrichtung 61 steuerbar sind. Die zeitliche Abfolge der
einzelnen Verfahrensschritte während des Herunterfahrens der in Fig. 2
gezeigten Einheit 50 aus der Position 54 in die Position 55 wird nachfolgend
beispielhaft anhand der Programmstufen 64 bis 75 erklärt. Die
Programmstufe 64 beinhaltet den Start des Programmes, wobei das
Herunterfahren der Einheit 50 aus der Position 54 in die Position 55 beginnt.
Nachfolgende Programmstufen 65 bis 69 werden parallel abgearbeitet, wobei
in der Programmstufe 65 die Phasenlage des Gegendruckzylinders 4 mittels
des diesen rotativ antreibenden Hauptantriebes 59 der Druckmaschine 1
eingestellt und fixiert wird. In der Programmstufe 66 wird die Phasenlage des
Auftragszylinders 7 mittels des in die Einheit 50 integrierten den
Auftragszylinder 7 rotativ antreibenden Antriebes 58, welcher zusammen mit
der Einheit 50 verfahrbar ist, ebenfalls eingestellt und positioniert. In der
Programmstufe 67 erfolgt eine Umfangsregisterverstellung des
Auftragszylinders 7, wobei z. B. eine auf diesen befindliche Lackform
registergenau ausgerichtet wird. In der Programmstufe 68 wird die Einheit 50
aus der Wartungsposition 54 in eine zwischen dieser und der Ruheposition 55
liegende Zwischenposition (in Fig. 2 nicht näher dargestellt) abgesenkt. In
dieser Zwischenposition ist ein mit dem Zylinder 7 antriebsmäßig verbundenes
und z. B. auf dessen Zapfen sitzendes Zahnrad 56 noch nicht mit einem
antriebsmäßig mit dem Zylinder 4 verbundenem und beispielsweise auf dessen
Zapfen sitzenden Zahnrad 57 im Eingriff und ist der Zylinder 7 durch eine nicht
näher dargestellte Sicherungseinrichtung gegen ein Verdrehen gesichert,
wobei ein für das Zueinanderfinden der Zähne der Zahnräder 56, 57
gegebenenfalls erforderliches sehr geringes Verdrehspiel des Zylinders 7 noch
vorhanden sein kann. In der Programmstufe 69 können neben den in den
Programmstufen 65 bis 68 erfolgenden Einzelfunktionen 1 bis 4 weitere
Einzelfunktionen 5 bis n vorgesehen sein. In der Programmstufe 70 erfolgt eine
Abfrage, ob die Einzelfunktionen 1 bis n bzw. die Programmstufen 65 bis 69
abgeschlossen sind. Die Programmstufe 71 stellt eine Schleife dar, welche vom
Programm durchlaufen wird, wenn die Bedingung gemäß Programmstufe 70
noch nicht erfüllt ist. Sind alle Vorgänge 1 bis n abgeschlossen, erfolgt in der
Programmstufe 72 ein Auskuppeln des Zylinderantriebes 58. Die
antriebsmäßige Verbindung des Auftragszylinders 7 mit dem Antrieb 58, z. B.
einem Elektromotor, wird durch ein Lösen der Kupplung 60 aufgehoben. In der
nachfolgenden Programmstufe 73 wird die Einheit 50 aus der Zwischenposition
in die in Fig. 2 dargestellte Ruheposition 55 abgesenkt. Parallel zur
Programmstufe 73 kann eine nicht in jedem Fall erforderliche
Feinpositionierung des Zahneingriffs der Zähne des zum Auftragszylinder 7
koaxial angeordneten Zahnrades 56 zu den Zähnen des zum
bedruckstofführenden Zylinder 4 koaxial angeordneten Zahnrades 57 erfolgen
und wird das Zahnrad 56 mit dem Zahnrad 57 durch das Absenken der
Einheit 50 in Eingriff gebracht. Mit der Programmstufe 75 endet das Programm.
Im Falle, daß zwischen dem Antrieb 58 und dem Zylinder 7 bzw. dem Zahnrad
56 ein Freilauf mit geringem Freilaufspiel eingebaut ist, kann das Abkoppeln
des Antriebes 58 vom Zylinder 7 auch erst zu einem späteren Zeitpunkt
erfolgen, wenn die Zähne der Zahnräder 56, 57 bereits in Eingriff miteinander
gebracht sind. Die Zahnräder 56, 57 sind sowohl in der Ruheposition 55 als
auch in der Arbeitsposition 62 miteinander in Eingriff. Der Verstellweg der
Einheit 50 aus deren Arbeitsposition 62 in die Ruheposition 55 ist nicht so groß,
daß die Zahnradzähne dabei außer Eingriff kommen. Wenn der Zylinder 7 mit
dem bedruckstofführenden Zylinder 4 zusammenarbeitet und z. B. auf einen
auf dem Zylinder 4 aufliegenden Bedruckstoffbogen eine
Beschichtungsflüssigkeit aufbringt, wird der Zylinder 7 durch die
getriebetechnische Koppelung über die Zahnräder 56, 57 vom Antrieb 59 in
Abstimmung zum Zylinder 4 angetrieben. Der Antrieb 58 dient der
beschriebenen Winkelverstellung des Zylinders 7 sowie treibt den Zylinder 7 bei
Wartungsarbeiten, z. B. bei dessen Reinigung und einem etwaigen
Zylinderaufzugswechsel, an wobei die Einheit 50 und damit der Zylinder 7
dabei in der gut zugänglichen Wartungsposition 54 befindet. Der
Zylinderaufzug kann z. B., wenn das Veredelungswerk 3 ein Lackwerk ist, eine
Lackplatte sein. Im Fall, daß das in-line betriebene Veredelungswerk 3 ein den
Bedruckstoffbogen verformend, z. B. einprägend oder ausstanzend
bearbeitendes Veredelungswerk ist, kann der Zylinderaufzug mit
dementsprechenden Werkzeugen besetzt sein. Bei einem als Numerier- oder
Eindruckwerk ausgebildeten Veredelungswerk 3, kann der Zylinderaufzug eine
Druckform sein. Der Zylinderaufzugswechsel kann automatisch oder
halbautomatisch erfolgen und das Reinigen des Zylinders 7, z. B. das Waschen
des Zylinderaufzuges, kann manuell oder mittels einer Reinigungseinrichtung
automatisiert erfolgen. Sowohl beim Zylinderaufzugswechsel als auch bei der
Reinigung wird der Zylinder 7 und gegebenenfalls weitere im Träger 6
gelagerte und der Einheit 50 zugehörige zu reinigende Zylinder 8, 9 durch den
Antrieb 58 angetrieben.
In Fig. 4 ist ein Zeitdiagramm dargestellt, welches den zeitlichen Verlauf der
verschiedenen beim Betrieb der Druckmaschine 1 durchzuführenden und
zeitlich aufeinander abgestimmten Verfahrensschritte a bis h zeigt. Die
Verfahrensschritte a bis h sind als die dunkel getönten Bereiche der
waagerecht verlaufenden Zeitleisten kenntlich gemacht. Während auf der
Ordinatenachse des Diagramms somit die Verfahrensschritte aufgetragen sind,
ist die Abszissenachse in elf gleichgroße Zeiteinheiten unterteilt, wobei die
einer Zeiteinheit wirklich entsprechenden Zeitdauer z. B. zehn Sekunden
betragen kann jedoch für die Erläuterung der Abfolge der einzelnen
Verfahrensschritte ohne Belang ist. Die Verfahrensschritte a bis d entsprechen
den Programmstufen 65 bis 68 und die Verfahrensschritte e bis g entsprechen
den Programmstufen 72 bis 74 und der Verfahrensschritte h stellt eine
Zusammenfassung der Programmstufen 64 und 75 dar. Es ist gezeigt, daß die
Verfahrensschritte a bis d und auch die Verfahrensschritte f und g jeweils
zeitgleich beginnen. Alle Verfahrensschritte a bis d werden über die
Zeiteinheiten 2 bis 5 hinweg parallel bzw. zeitgleich durchgeführt. Unter dem
Begriff zumindest teilweise zeitgleich soll eine zeitliche Überdeckung von
Verfahrensschritten verstanden werden, welche annahmeweise auch bei den
Verfahrensschritten b und c gegeben wäre, wenn der Verfahrensschritt b mit
Ende der Zeiteinheit 4 abgeschlossen wäre und der Verfahrensschritt c erst mit
Anfang der Zeiteinheit 4 beginnen würde. In diesem beispielhaft erläuterten Fall
würden die Verfahrensschritte b und c zumindest während der Zeitspanne 4
zeitgleich durchgeführt werden. In dem Zeitdiagramm ist weiterhin dargestellt,
daß die Verfahrensschritte e, f, g nach Abschluß der Verfahrensschritte a bis d
und die Verfahrensschritte f und g nach Abschluß des Verfahrensschrittes e
beginnen. Die Verfahrensschritte f und g werden genau zeitgleich durchgeführt,
d. h. diese Verfahrensschritte überdecken sich nicht lediglich zeitlich sondern
beginnen und enden jeweils zu einem gemeinsamen Zeitpunkt.
In Fig. 5 sind die wesentlichen Teile einer modifizierten Ausführungsform der in
Fig. 2 dargestellten Vorrichtung gezeigt. Anstelle des in Fig. 2 dargestellten
Kurvengetriebes zum Schwenken des Schwenkhebels 10 wird bei der
modifizierten Ausführungsform gemäß Fig. 5 der Schwenkhebel 10 mittels
eines Hebelgetriebes geschwenkt. Bis auf die bei der modifizierten
Ausführungsform entfallenden Teile mit dem Bezugszeichen 14, 15, 17, 21 und
22 (Fig. 2) umfaßt die in Fig. 5 gezeigte Vorrichtung in gleicher Anordnung
sämtliche in Fig. 2 gezeigten Teile, auch wenn diese aus Gründen einer
besseren Übersichtlichkeit nicht vollständig in der Fig. 5 dargestellt sind. Bei
den in der Fig. 5 wiederholt dargestellten Teilen aus der Fig. 2 sind die
Bezugszeichen beibehalten worden.
Das Schwenken des Schwenkhebels 10 entgegengesetzt zum
Uhrzeigerdrehsinn erfolgt gegen die Wirkung einer gestellseitig abgestützten
auf einer mit dem Schwenkhebel 10 gelenkig verbundenen Stange 82
sitzenden Schraubenfeder 83. Die den Schwenkhebel 10 vom Träger 6
entriegelnde Schwenkbewegung entgegengesetzt zum Uhrzeigerdrehsinn wird
vom Stellantrieb 85 angetrieben und erfolgt über einen das Exzenterlager 11
verstellenden Hebel 78, welcher dabei auf einen um das gestellfeste Gelenk 80
schwenkbaren Hebel 77 drückt, welcher wiederum auf einen am Schwenkhebel
10 befestigten Anschlag 81 drückt. Der Stellantrieb 85 ist als ein
druckluftbeaufschlagbarer Arbeitszylinder ausgebildet, welcher bei einfahrender
Kolbenstange zuerst eine Verstellung des Exzenterlagers 11 bewirkt, so daß
der Schwenkhebel 10 in dessen Längsrichtung geringfügig nach oben
verschoben wird, und welcher nachfolgend über die Teile 78, 79 und 81 den
Schwenkhebel 10 gegen die Wirkung einer Feder 83 um das Lager 11 senkt,
so daß der Schwenkhebel 10 und der Träger 6 enthakt sind. Der Hebel 77 ist
als ein einarmiger Hebel ausgebildet, der an einem Hebelende im Gelenk 80
lose nach unten hängend gelagert ist und auf dessen einen langen Hebelarm
bildendes anderes Hebelende die am Hebel 78 befestigte Rolle 79 drückt, so
daß ein einen kurzen Hebelarm des Hebels 77 ergebender zwischen den
beiden Hebelenden des Hebels 77 liegender Hebelbereich des Hebels 77
gegen den Anschlag 81 anschlägt und über diesen am Schwenkhebel 10
befestigten Anschlag 81 den Schwenkhebel 10 verstellt. Die Feder 83 ist als
eine um eine Stange 82 gewundene auf Druck belastbare Schraubenfeder
ausgebildet. Die Stange 82 ist über ein Dreh- und Schubgelenk 88 im Gestell
53 gelagert und gelenkig mit dem Schwenkhebel 10 verbunden. Der vom
Träger 6 entkoppelte Schwenkhebel 10 ist in Fig. 5 strichpunktiert dargestellt.
Das Verriegeln von Schwenkhebel 10 und Träger 6 erfolgt auf
entgegengesetzte Art und Weise. Bei Umschaltung der
Druckluftbeaufschlagung des doppeltwirkenden Arbeitszylinders 85 wirkt die
Federkraft der gestellfest abgestützten Feder 83 über die im Gestell 53 sowohl
schwenkbar als auch verschiebbar gelagerte Stange 82 auf den Schwenkhebel
10, so daß dieser im Uhrzeigersinn geschwenkt wird und gegen den am Träger
6 befestigten Bolzen 23 anschlägt. Die Bewegung des Schwenkhebels 10 im
Uhrzeigersinn erfolgt durch den Dämpfer 84 gedämpft, so daß das Anschlagen
des Schwenkhebels 10 am Bolzen 23 sehr sanft erfolgt. Der Dämpfer 84 ist als
ein Kolbendämpfer ausgebildet, dessen Kolbenstange durch die Stange 82
gebildet wird oder mit letzterer gekoppelt ist. Eine den Schwenkhebel 10 in
dessen Längsrichtung nach unten ziehende Verstellung des Exzenterlagers 11
bewirkt, daß die Innenfläche der Klaue 24 auf die Oberseite des Bolzens 23
gedrückt wird und wird durch eine die Kolbenstange des Arbeitszylinders 85
ausfahrende bezüglich des Entriegelns entgegengesetzte
Druckluftbeaufschlagung des Arbeitszylinders 85 bewirkt werden. Ein Sensor
87 dient dazu, der elektronischen Steuereinrichtung 61 der Druckmaschine 1
den aktuellen Koppelungszustand des Schwenkhebels 10 mit dem Träger 6 zu
signalisieren. Der Antrieb 59 (Fig. 2) wird von der Steuereinrichtung 61
inaktiviert, z. B. indem die Steuereinrichtung 61 einen den Antrieb 59
versorgenden Stromkreis unterbricht, wenn der Schwenkhebel 10 und der
Träger 6 bei heruntergefahrener Einheit 50 nicht ordnungsgemäß gekoppelt
sind. Der Sensor 87 ist am Träger 6 befestigt und als ein elektrischer
Mikroschalter ausgebildet, welcher vom Schwenkhebel 10 betätigbar ist und
dessen korrekte Verriegelung mit dem Träger ertastet. Eine Führung 86 ist als
ein ins Gestell 53 eingeschraubte Schraube mit Kopf ausgebildet, welche in
einem Langloch des Schwenkhebels 10 geführt ist und den Schwenkhebel 10
gegen ein Kippen senkrecht zur Bildebene sichert.
1
Druckmaschine
2
Druckwerk
3
Veredelungswerk
4
Gegendruckzylinder
5
Bogentransfertrommel
6
Träger
7-9
Zylinder
10
Schwenkhebel
11
Schwenklager
12
,
13
Achse
14
Hebel
15
,
16
Stellantrieb
17
Kulissenführung
18
Rolle
19
Exzenter
20
,
21
Feder
22
Stift
23
Bolzen
24
Klaue
25
Kette
26-28
Kettenrad
29
,
30
Kettenende
31
,
32
Anschlag
33
Rolle
34
Führung
35
Welle
36
Exzenterlager
37
Stellantrieb
38
Drehlager
39
Lagerplatte
40
,
41
Achse
42
Anschlag
43
,
44
Hebel
45
Welle
46
Fläche
47
,
48
stützender Bereich
49
kontaktloser Bereich
50
Einheit
51
Wanne
52
Kammerrakel
53
Gestell
54
,
55
Position
56
,
57
Zahnrad
58
,
59
Rotationsantrieb
60
Kupplung
61
Steuereinrichtung
62
Position
63
Wand
64-75
Programmstufen
64-75
./.
76
Bogentransportrichtung
77
,
78
Hebel
79
Rolle
80
Gelenke
81
Hebelanschlag
82
Stange
83
Feder
84
Dämpfer
85
Stellantrieb
86
Führung
87
Sensor
88
Schubgelenk
Claims (12)
1. Vorrichtung zur wahlweisen Positionierung mindestens eines
Zylinders (7) in einer Druckmaschine (1), wobei der Zylinder (7) drehbar
in einem Träger (6) gelagert ist und zusammen mit dem Träger (6) eine
in verschiedene Positionen (54, 55) verstellbare Einheit (50) bildet,
gekennzeichnet durch
ein den Zylinder (7) bzw. die Einheit (50) in die Positionen (54, 55)
verstellendes und ein Zugmittel (25) umfassendes Zugmittelgetriebe (25
bis 28), wobei die Einheit (50) am Zugmittel (25) hängend von letzterem
gehalten wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittelgetriebe (25 bis 28) ein formgepaartes
Zugmittelgetriebe und insbesondere ein Kettengetriebe ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittel (25) eine Gelenkkette ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Ende des Zugmittels (25) über eine Feder (20) mit dem
Träger (6) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittel (25) von mindestens zwei mit dem Zugmittel (25)
formgepaarten Rädern (26, 28) geführt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (7) eine Auftragszylinder zum Auftragen einer
Beschichtung auf einen Bedruckstoff ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein weiterer Zylinder (8, 9) drehbar in dem Träger (6)
gelagert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (6) auf eine Führung (18, 19) aufsetzbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (6) auf mindestens eine als die Führung (18, 19)
fungierende Rolle aufsetzbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (6) zusammen mit dem Zylinder (7) mittels des
Zugmittelgetriebes (25 bis 28) in einer linearen und in etwa vertikalen
Bewegungsrichtung wahlweise in die Positionen (54, 55) anheb- und
absenkbar ist.
11. Druckmaschine (1) mit mindestens einer nach einem der Ansprüche 1
bis 10 ausgebildeten Vorrichtung.
12. Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine (1), welche eine
Positioniervorrichtung mit einem entlang eines Verstellweges in
verschiedene Stellungen (54, 55) verstellbaren Zylinder (7), der mit
einem bedruckstofführenden Zylinder (4) zusammenarbeitet, umfaßt,
insbesondere zum Betrieb einer nach Anspruch 11 ausgebildeten
Druckmaschine (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei der Verfahrensschritte a bis d durchgeführt werden
und daß diese zwei Verfahrensschritte zumindest teilweise zeitgleich
durchgeführt werden:
- a) Drehwinkelverstellung des bedruckstofführenden Zylinders (4) in eine bestimmte Stellung,
- b) Drehwinkelverstellung des entlang des Stellweges verstellbaren Zylinders (7) in eine bestimmte Stellung,
- c) Umfangsregisterverstellung des entlang des Verstellweges verstellbaren Zylinders (7) und
- d) Verstellung des Zylinders (7) aus einer ersten Zylinderstellung in eine zweite Zylinderstellung entlang des Verstellweges mit der Positioniervorrichtung.
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