DE1603841B2 - Pulverkraftbetriebenes Setzgerät zum Eintreiben von Befestigungselementen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Setzgerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

Ein derartiges Gerät ist aus der ÜS-PS 31 68 744

bekannt. Dabei treten nach dem Eintreiben eines Bolzens oft Schwierigkeiten beim Ausbringen der ausgebrannten Kartusche auf, so daß deren Entfernen einen erheblichen Zeitaufwand erfordert.

Aus der US-PS 28 49 715 und der BE-PS 5 32 085 sind Bolzensetzgeräte bekannt, bei denen die gegebenenfalls aus Bolzen üid Kartusche bestehenden Befestigungseinheiten mittels eines Magazins zugeführt werden. Bei

ίο diesen bekannten Geräten müssen die gezündeten Kartuschen durch zusätzliche, störanfällige Einrichtungen aus dem Kartuschenlager entfernt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs angegebenen Gattung zu schaffen, bei dem nach dem Eintreiben eines jeden Bolzens die abgebrannte Kartusche leicht und ohne weiteres in einfacher Weise aus dem Kartuschenlager entfernt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere darin, daß die Kartuschen während ihrer ganzen Bewegung durch das Setzgerät in dem Magazinband gehalten werden, so daß weder die r Zuführung der einzelnen Kartuschen noch das Entfernen verbrauchter Kartuschen sowohl aus dem Kartuschenlager als auch aus dem Setzgerät Schwierigkeiten bereiten.

Die Maschinenwaffe nach der US-PS 13 34 052 weist zwar Merkmale auf, die denen der Erfindung ähnlich zu sein scheinen. Abgesehen davon, daß bei dieser bekannten Waffe das Verschieben des Laufes unter der Einwirkung der Pulvergase so erfolgt, daß er in seiner vorderen, in Abschußrichtung liegenden Stellung entgegen Federkraft festgehalten wird und erst bei Betätigung des Abzugs zurückschnellt, wobei er mit seinem Kartuschenlager die nächste Patrone umgreift, um bei deren Zündung wieder nach vorne zu schnellen — also ein dem Bewegungsablauf beim erfindungsgemäßen Setzgerät entgegengesetzter Vorgang sich abspielt —, können Maschinenwaffen jedoch kein Vorbild für Setzgeräte mit einem Schlagkolben abgeben. Bei letzteren werden nämlich an ihre Sicherheit erheblich höhere Anforderungen gestellt, weil Setzgeräte, im Gegensatz zu Waffen, auch

ungeschultem Personal praktisch uneingeschränkt an ( * Hand gegeben werden und ihnen außerdem wegen ihres Einsatzes auf Baustellen nicht die aufwendige Pflege zuteil wird, wie dies aber bei Waffen der Fall ist. Baugrundsätze für Waffen können daher in der Regel nicht bei Setzgeräten angewendet werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind aus den allein in Verbindung mit dem Hauptanspruch geltenden Unteransprüchen ersichtlich. Nachfolgend wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gerätes dargestellt ist. Es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht des Gerätes im Schnitt und F i g. 2 eine Teilansicht des Gerätes nach F i g. 1 in Draufsicht, gleichfalls im Schnitt.

Mit 1 ist das Gerätegehäuse bezeichnet, in dem mündungsseitig ein Einsatz 2 mittels der mit der Feder 3 belasteten Kugel 4 gehalten ist. In dem Gehäuse 1 befindet sich axial verschiebbar gelagert die Kolbenlaufbuchse 5, an der zur Mündung hin die Standplatte 6 anliegt, die in dem Einsatz 2 axial verschiebbar gelagert ist. In der Kolbenlaufbuchse 5 befindet sich der Schlagkolben 7. Teile Tb mit größerem Kolbendurchmesser des Kolbens 7 sind in der Kolbenlaufbuchse 5

geführt. Der Teil 7a des Kolbens 7, der sich in Eintreibrichtung hin erstreckt und einen kleineren Durchmesser aufweist, wird durch die Standplatte 6 geführt An dem der Eintreibrichtung abgewandten Ende weist der Kolben 7 einen Zapfen 7c auf. Die Kolbenlaufbuchse 5 trägt in ihrem der Mündung abgewandten Endteil das Kartuschenlager 8. Im Bereich der Mündung weist das Gehäuse 1 den Schwenkhebel 9 auf, der in die Buchsenbohrung 5a und damit in die Bewegungsbahn des Schlagkolbens 7 hineinragt. Der Schwenkhebel 9 ist um den Zapfen 10 schwenkbar gelagert und wird durch die Feder 11 in der in F i g. 1 gezeigten Stellung gehalten.

Im rückwärtigen Teil des Gehäuses 1 befindet sich der Kartuschenlagerverschluß 12, der sich am hinteren Gehäuseteil abstützt Der Teil 13, der sich zwischen dem Kartuschenlagerverschluß 12 und dem Gehäuse 1 benachbart zum Kartuschenlager 8 befindet, ist durch die Feder 14, die sich außerdem am Kartuschenlagerverschluß 12 abstützt, in der in F i g. 1 gezeigten Stellung gehalten. Der Riegel 15 ist verschiebbar im Teil 13 eingesetzt und weist eine Vertiefung 15a auf, in der sich ein Teil der Feder 16 befindet, die den Riegel 15 in der abgebildeten Stellung hält. Senkrecht zum Riegel 15 ist der Zündstift 17 angeordnet, der durch die Kraft der Feder 18, die sich gegen das am Zündstift 17 anliegende Lager 19 und gegen das Gehäuse 1 abstützt, beaufschlagbar ist

Im hinteren Teil des Gerätes erstreckt sich nahezu senkrecht zur Gerätehauptachse der Handgriff 20. Auf diesem Handgriff 20 ist benachbart zur Kolbenlaufbuchse 5 der um den Zapfen 21 schwenkbare Hebel 22 angebracht. Mit dein Hebel 22 steht in Wirkverbindung der auf dem Zapfen 24 gelagerte doppelarmige Hebel 23. Durch die Kraft der Feder 25 ist der Hebelarm 23a in Kraftschluß mit dem Hebel 22 gebracht. Der andere Hebelarm 236 trägt den Zapfen 26, um den der Hebel 27 schwenkbar gelagert ist, der durch die Feder 28 in der gezeigten Stellung gehalten wird, in der sich die Raste 27a in Eingriff mit einer entsprechenden Ausnehmung 30ό des Kartuschenmagazinbandes 30 befindet.

Dieses Kartuschenmagazinband 30 liegt in dem sich senkrecht zur Gerätehauptachse erstreckenden Kanal 29, der durch den Handgriff 20 verläuft. In den entsprechenden öffnungen 30a des Kartuschenmagazinbands 30 sind die Bodenstücke 31a der Kartuschen 31 formschlüssig gehalten.

An dem Handgriff 20 befindet sich zur Eintreibrichtung hin der gleichfalls um den Zapfen 21 schwenkbare Abzug 32. Der Vorsprung 32a des Abzugs 32 steht in Kontakt mit dem Stift 33, der wiederum Kontakt mit dem Arm 34a des um den Zapfen 35 schwenkbar gelagerten doppelarmigen Hebels 34 hat. Die Feder 36 stützt sich gegen den Vorsprung 346 des Hebels 34 ab und hält so diesen in der gezeigten Stellung. Der Vorsprung 34c ist zum Zusammenwirken mit dem Endstück 156 des Riegels 15 bestimmt. Das Gerät weist schließlich noch die öffnung 37 auf, durch die das Magazinband 30 mit den ausgebrannten Kartuschen 31 das Gerät verläßt. _ls

In F i g. 2 ist gezeigt, daß das Teil 13 an einer stelle mittels des Vorsprungs 13a in Kontakt mit der Kolbenlaufbuchse 5 steht. Es ist ferner ersichtlich, daß der Kartuschenlagerverschluß 12 einen ovalen Ausschnitt 38 besitzt, in dem der Riegel 15 verschiebbar ist. Ferner zeigt Fig.2 den Absatz 12a des Kartuschenlagerverschlusses 12, auf dem sich der Bodenteil des Bodenstückes 31a der Kartusche 31 befindet. Die Vorsprünge 126 führen das Kartuschenmagazinband 30.

Nachfolgend wird die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Gerätes erläutert.

Nach dem Einführen eines nicht dargestellten Bolzens und des Kartuschenmagazinbands 30, wobei letzteres in die in F i g. 1 gezeigte Stellung gebracht wird, in der sich die erste Kartusche 31 koaxial zum Kartuschenlager 8 befindet, wird 9as Gerät mit der Standplatte 6 gegen das den Bolzen aufnehmende Bauteil gepreßt. Dadurch wird die in Kraftschluß mit der Standplatte 6 befindliche Kolbenlaufbuchse 5 entgegen der Eintreibrichtung zurückgeschoben und dabei die erste Kartusche 31 auf ihrer freien Länge vom Kartuschenlager 8 umgriffen. Gleichzeitig ist durch das Zurückschieben der Kolbenlaufbuchse 5 wegen des an ihr anliegenden Vorsprungs 13a des Teiles 13 dieses Teil 13 gegen die Kraft der Feder 14 entgegen der Eintreibrichtung bewegt worden. Gleichzeitig damit wurde der mit dem Teil 13 verbundene Riegel 15 in eine Stellung zurückbewegt, die durch die gestrichelte Darstellung seines Endstückes 156 angedeutet ist. Dementsprechend wurde auch der Zündstift 17 gegen die Kraft der Feder 18 gespannt. Durch Betätigen des Abzuges 32 wird über den Stift 33 der Vorsprung 34c des Hebels 34 gegen die Kraft der Feder 36 in Anlage an den Riegel 15 gebracht, so daß dieser gegen die Kraft der Feder 16 nach oben verschoben wird. Hierbei wird die Verriegelung des Zündstiftes 17 gelöst, dieser schnellt nach vorn, zündet die Kartusche 31 und der Bolzen wird durch den in Eintreibrichtung bewegten Schlagkolben 7 eingetrieben.

Nach dem Eintreibvorgang befindet sich der linke Teil 76 des Schlagkolbens 7 mit dem größeren Durchmesser benachbart zu dem Schwenkhebel 9. Durch Herausziehen von Standplatte 6, Einsatz 2 und Kolbenlaufbuchse 5 kommt der Schwenkhebel 9 in Eingriff mit dem genannten Teil 76 des Schlagkolbens 7, so daß beim Rückführen der Standplatte 6, des Einsatzes 2 und der Kolbenlaufbuchse 5 von Hand die Kolbenlaufbuchse 5 und der Schlagkolben 7 die in F i g. 1 gezeigte Stellung einnehmen. Hierbei wirft der Zapfen 7c die verbrannte Kartusche 31 aus dem Kartuschenlager 8 aus, sofern diese dort verklemmt und nicht im Magazinband 30 verblieben ist. Beim Vorbewegen der Kolbenlaufbuchse 5 ist der Hebel 22 von der Feder 25 über den Arm 23a des Hebels 23 in die Bewegungsbahn der Kolbenlaufbuchse 5 gedrückt worden. Gleichzeitig hat sich der andere Hebelarm 236 zusammen mit dem daran befestigten Hebel 27 nach unten bewegt und ist damit außer Eingriff mit dem Kartuschenmagazinband 30 gekommen, und zwar erfolgt die Bewegung des Hebels 27 nach unten so weit, daß die Raste 27a gegenüber der nächstfolgenden Ausnehmung 306 des Magazinbandes 30 zu liegen kommt. Die Feder 28 bringt den Hebel 27 dann in Eingriff mit dieser Ausnehmung 306. Beim Zurückbewegen der Kolbenlaufbuchse 5 wird der Hebel 22 aus der Bewegungsbahn der Kolbenlaufbuchse 5 gedrückt. Dadurch bewegt sich auch der Hebelarm 23a entgegen der Kraft der Feder 25 nach unten und dementsprechend der Hebelarm 236 zusammen mit dem daran befestigten Hebel 27 wieder nach oben. Hierbei wird das Kartuschenmagazinband 30 ein entsprechendes Stück mitgenommen. Die Vorschubbewegung des Magazinbandes 30 ist dabei so abgestimmt, daß sich nunmehr die nächste Kartusche 31 koaxial zum Kartuschenlager 8 befindet und der nächste Eintreibvorgang, wie beschrieben, vorgenommen werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Pulverkraftbetriebenes Setzgerät zum Eintreiben von Bolzen, Nägeln und ähnlichen Befestigungselementen, wobei die Treibgase der durch einen Zündstift zu zündenden Kartusche auf einen in einer axial verschiebbaren Kolbenlaufbuchse angeordneten Schlagkolben wirken, der das vor ihm liegende Befestigungselement in den ihn aufnehmenden Bauteil eintreibt, wobei das Kartuschenlager in der Eintreibrichtung abgewandten Ende der Kolbenlaufbuchse vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Magazinband (30) gelagerte Kartusche (31) vor ihrer Zündung koaxial zum Kartuschenlager (8) gehalten ist und vom Kartuschenlager (8) nach Verschieben der Kolbenlaufbuchse (5) von Hand entgegen der Eintreibrichtung über ihre freie Länge umgriffen ist, und daß das Kartuschenlager (8) durch Verschieben der Kolbenlaufbuchse (5) von Hand in Eintreibrichtung von der mit ihrem Bodenstück (31a,) im Magazinband (30) festgehaltenen abgebrannten Kartusche (31) abziehbar ist.

2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Verschiebung der Kolbenlaufbuchse (5) betätigbare Einrichtung (22—27) zum Transport des Magazinbandes (30) durch das Setzgerät derart vorgesehen ist, daß nach jeder Hin- und Herverschiebung der Kolbenlaufbuchse (5) die nächste Kartusche (31) des Magazinbands (30) koaxial zum Kartuschenlager (8) in Zündstellung gebracht ist.

3. Setzgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein gegen die Kraft einer Feder (25) in die Bewegungsbahn der Kolbenlaufbuchse (5) gedrückter Hebel (22) auf einen Hebelmechanismus (23a, 230 und 27, 27a,) einwirkt, der bei erneutem Zurückschieben der Kolbenlaufbuchse (5) das Magazinband (30) um ein solches Stück weiterbewegt, daß eine neue Kartusche (31) die Zündstellung einnimmt.

4. Setzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazinband (30) durch einen sich nahezu senkrecht zur Gerätehauptachse erstreckenden Handgriff (20) des Setzgerätes zugeführt wird.

5. Setzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine verklemmte Kartusche (31) durch einen Zapfen (7c), der sich an dem der Eintreibrichtung abgewandten Ende des Schlagkolbens (7) befindet, aus dem Kartuschenlager (8) ausgeworfen wird.

6. Setzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazinband (30) aus Kunststoff besteht.

7. Setzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazinband (30) die Bodenstücke (3Ia^ der Kartuschen (31) formschlüssig umfaßt.

8. Setzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartuschen (31) einen verstärkten Boden besitzen.