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Photographisches Verfahren zur Herstellung positiver Bilder Die Erfindung
betrifft ein photographisches Verfahren zur Herstellung positiver Bilder, bei dem
eine beliebige silberhalogenidhaltige Schicht belichtet wird.
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Bei den bekannten Verfahren wird durch bildweise Belichtung einer
photographischen Silberhalogenid-Emulsionsschicht ein latentes Bild erzeugt und
daS das latente Bild tragende Silberhalogenid durch selektive Reduktion zu Silber
entwickelt, wobei ein negatives Silberbild entsteht.
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Das nach der Entwicklung hinterbleibende nicht reduzierte Silber
wird durch Lösungsmittel für Silberhalogenid entfernt oder durch Behandlung mit
Komplexbildungsmitteln unempfindlich oder durch sichtig gemacht. Wahlweise anzuwendende
Nachbehandlungen sind die Verstärkung, die Abschwä chung, das Tonen und das Anfärben.
Die erste Stufe der Bilderzeugung beruht jedoch immer auf der selektiven Reduktion.
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Bekannt ist ferner die Herstellung von Direktpositivbildern durch
bildmäßiges Belichten einer hierfür geeigneten Silberhalogenid schicht mit Strahlen
hoher Intensität, Nachbelichtung mit diffusem Tageslicht und nachfolgender feuchter
oder chemischer Entwicklung.
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In den deutschen Patentschriften 445 753, 473 000 und 548 323 sind
verschiedene organische Zusätze für Silberhalogenidemulsionen beschrieben, bei denen
es sich um Stabilisierung der Emulsion gegen Schleierbildung handelt, und bei denen
die Zusatzmengen auf sehr geringe Anteile (z. B. 12 bis 169 mg/Mol Silberhalogenid)
beschränkt wird, da durch größere Mengen die Empfindlichkeit der Emulsion nachteilig
beeinflußt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein photographisches Verfahren zur
Herstellung positiver Bilder anzugeben, wobei eine beliebige silberhalogenidhaltige
Schicht belichtet wird und ohne Verwendung von Reduktionsmitteln mit einem beliebigen
Silberhalogenidlösungsmittel so lange behandelt wird, bis ein positives Bild sichtbar
wird.
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Der Gegenstand der Erfindung geht von einem photographischen Verfahren
zur Herstellung positiver Bilder, bei dem eine beliebige silberhalogenidhaltige
Schicht belichtet wird, aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß eine silberhalogenidhaltige
Schicht verwendet wird, in der die Lösungsgeschwindigkeit der Silberhalogenidkristalle
in beliebigen Silberhalogenidlösungsmitt,eln durch Behandeln mit einer organischen
Verbindung belichtungsabhängig gemacht wurde, wobei eine organische Verbindung verwendet
wurde, deren Silbersalz weniger wasser-
löslich als Silberchlorid ist und wobei die
organische Verbindung in einer äquivalenten Menge - bezogen auf das Silberhalogenid
- zu einer Menge angewendet wurde, die zu einer Gelatine und 0,58 mg Silber pro
Milliliter enthaltenden Dispersion mit 70 Molprozent Silberchlorid und 30 Molprozent
Silberbromid gegeben werden muß, damit in 0,5 ml der Dispersion, wenn sie bei 25"C
mit 1 ml einer 1 Ogewichtsprozentigen Natriumthiosulfatlösung versetzt und 30 Sekunden
lang kräftig geschüttelt wird, mindestens dreimal mehr Silberhalogenid ungelöst
bleibt als in einer gleichen Probe, die vor dem Thiosulfatzusatz mit 0,5 ml einer
Sgewichtsprozentigen Natriumhypochloritlösung versetzt wurde, daß die silberhalogenidhaltige
Schicht mit einem beliebigen Silberhalogenidlösungsmittel so lange behandelt wird,
bis ein positives Bild sichtbar wird, und daß gegebenenfalls der Kontrast dieses
positiven Bildes durch Umwandlung des hinterbleibenden Silberhalogenids in Silber
verstärkt und das verstärkte Bild gewaschen wird.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendbaren Dispersionen
oder Emulsionen enthalten besonders behandelte lichtempfindliche Silberhalogenidkristalle,
gegebenenfalls in einem wasserdurchlässigen
organischen Kolloid,
und werden hergestellt, indem das Silberhalogenid vor oder nach der Ausfällung mit
einer organischen Verbindung der oben angegebenen Art gemischt wird. Die Verbindung
kann zu der wäßrigen kolloidalen Silberhalogenidemulsion entweder vor dem Auftragen
auf einen Schichtträger oder durch Baden oder Tränken der Emulsionsschicht mit einer
Lösung, z. B. einer wäßrig-alkoholischen Lösung der Verbindung, zugesetzt werden.
In den nachstehenden Beispielen beträgt die Menge der organischen Verbindung in
der Silberhalogenidemulsion 0,125 bis 314 g je Mol Silberhalogenid; man kann jedoch
auch weitere Konzentrationsbereiche anwenden, was von der jeweiligen organischen
Verbindung, der Größe und Natur der Silberhalogenidkristalle, der Anwesenheit anderer
Stoffe, die die Oberfläche der Silberhalogenidkristalle teilweise bedecken können,
und von verschiedenen anderen Faktoren abhängt. -Das Verhältnis von Gelatine zu
Silberhalogenid kann je nach der verwendeten organischen Verbindung und dem Anwendungszweck
im Bereich von 3 . 1 bis 1: 30 liegen.
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Gewünschtenfalls kann das Silberhalogenidbild unmittelbar betrachtet
werden, z. B. durch Projektion (wenn es sich auf einem durchsichtigen Schichtträger
befindet), oder es kann der Kontrast dieses positiven Bildes durch Umwandlung des
hinterbleibenden Silberhalogenids in Silber wie folgt verstärkt werden: Das hinterbleibende
Silberhalogenid wird mit einem schleierbildenden Entwickler, z. B. einem Jodionen
enthaltenden l-Phenyl-4-methyl-3-pyrazolidon-Hydrochinon-Entwickler von hohem pH-Wert,
behandelt oder durch Belichtung verschleiert und dann mit einem Reduktionsmittel
für Silberhalogenid entwickelt. Darauf wird die entwickelte Schicht gewaschen, worauf
man in den ursprünglich unbelichteten Flächen ein positives Silberbild erhält.
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Das bildweise Lösen der belichteten, das Silberhalogenid und die
organische-Verbindung enthaltenden Schicht kann mit Hilfe beliebiger Lösungsmittel
für Silberhalogenid erfolgen, vorzugsweise wird eine wäßrige Lösung von Natriumthiosulfat
oder Alkalithiocyanat oder eine konzentrierte Kaliumbromidlösung verwendet.
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Die Reduktion des behandelten, zurückbleibenden Silberhalogenides
kann mit jedem chemischen Reduktionsmittel erfolgen, welches Silberionen zu Silber
reduziert, z. B. mit Hydrochinon, Metol, Natriumhydrosulfit und Zinn(II)-chlorid.
Die Wirkung des Reduktionsmittels kann durch Modifizierung der Oberflächenbeschaffenheit
der behandelten, hinterbleibenden Silberhalogenidkristalle, z. B. mit Alkohol, Thioharnstoff
oder Kaliumjodid, erhöht werden. Das Silberhalogenidbild kann getont werden, z.
B. mit Natriumsulfid oder Natriumselenid.
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Ferner kann man farbige Bilder durch Entwickeln des behandelten, zurückbleibenden
Silberhalogenides mit einem primären aromatischen Amin als Farbentwickler in Gegenwart
eines Farbkupplers erhalten, welcher sich entweder im Entwicklerbad befindet oder
zuvor der Emulsion zugesetzt wurde.
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Durch das erfindungsgemäße photographische Verfahren wird erreicht,
daß in einer einzigen Verfahrensstufe, durch Behandlung in einem Fixierbad, ein
Silberhalogenidbild erhalten wird, welches frei von Verfärbungen ist. Dieses Silberhalogenidbild
eignet sich sowohl zur- unmittelbaren Betrachtung,
als auch zur Erzeugung weiterer
Bilder durch photographisches Kopieren. Ein Vorteil des Silberhalogenidbildes gegenüber
einem Silberbild ist der, daß sein Bildkontrast, sei es für die Betrachtung oder
für das Kopieren, innerhalb weiter Grenzen variiert werden kann, indem man das Verhältnis
von diffusem zu reflektiertem Licht abändert. Reines diffuses Licht gibt dem Bild
einen schwachen Kontrast, während reines reflektiertes Licht ihm einen starken Kontrast
verleiht. Zwischenkontraste werden durch Gemische der beiden Beleuchtungsarten erzielt.
Da ferner die Verstärkung des Kontrastes des positiven Bildes keine selektive Reduktion
erfordert, können hierzu beliebige Reduktionsmittel verwendet werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf die enge Klasse von
organischen Verbindungen beschränkt, mit denen die Silberhalogenidkristalle ausweislich
der nachstehenden Beispiele behandelt werden können. Man kann vielmehr eine sehr
große Anzahl von Verbindungen verwenden, deren Eignung für die Zwecke der Erfindung
sich leicht durch einen verhältnismäßig einfachen Test bestimmen läßt. Der Test
besteht aus zwei Teilen, die hier als Test A und Test B bezeichnet werden. Beim
Test A muß die auf ihre Eignung zu untersuchende organische Verbindung eine Dispersion
von Silberhalogenidkristallen in einem Lösungsmittel für Silberhalogenid, d. h.
in einer wäßrigen Natriumthiosulfatlösung, bei einem pH-Wert zwischen 1 und 13 unlöslich
machen Wenn die zu untersuchende Verbindung die im Test A verlangte Unlöslichkeit
herbeiführt, muß sie außerdem den Anforderungen des Testes B genügen, indem sie
mit der Dispersion von Silberhalogenidkristallen ein Reaktionsprodukt bildet, welches
beim Behandeln mit wäßriger Natriumhypochloritlösung und anschließendem Behandeln
mit wäßriger Natriumthiosulfatlösung löslich wird. Diese beiden Prüfmethoden sind
nachstehend im einzelnen unter Angabe bestimmter Lösungskonzentrationen und Zeiten
beschrieben, so daß geeignete organische Verbindungen leicht ermittelt werden können.
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Test A Eine bei 25"C mit der zu untersuchenden organischen Verbindung
nahezu gesättigte Lösung in Äthanol, Aceton, Dimethylformamid, Wasser oder anderen
geeigneten Lösungsmitteln wird hergestellt.
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Je nach der Löslichkeit erhält man dabei eine Konzentration von 0,01
bis 10 Gewichtsprozent. 25 ml einer Silberchloridbromiddispersion mit einem Gehalt
von 25 mg Silberhalogenid (berechnet als Silberbromid), die nach der nachstehenden
Vorschrift hergestellt ist, werden mit kleinen, aufeinanderfolgenden Mengen (d.
h. jeweils mit 0,1 bis 0,2 ml) der Lösung der zu untersuchenden Verbindung bei Rotlicht
versetzt, bis die Silberhalogeniddispersion entweder in 100/oiger wäßriger Natriumthiosulfatlösung
unlöslich geworden ist oder sich herausgestellt hat, daß die Verbindung keine Unlöslichkeit
herbeiführt. Gewöhnlich wird die Unlöslichkeit - bei Zusatz von 0,05 g oder weniger
der zu untersuchenden Verbindung, berechnet als reine Verbindung, erreicht. Verbindungen,
die in wesentlich größeren Mengen angewandt werden müssen, z. B. in Mengen von 1
bis 2 g, um die Unlöslichkeit herbeizuführen, werden weniger bevorzugt. Die Unlöslichkeit
der Silberhalogeniddispersion wird bestimmt, indem man nach jedem weiteren Zusatz
der
zu untersuchenden organischen Verbindung 0,5 ml der Silberhalogeniddispersion
entnimmt, etwa 0,1 bis 0,2 ml 100/oige wäßrige Natriumthiosulfatlösung zusetzt und
nach 30 Sekunden die Trübung beobachtet.
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Als Kontrollprobe sollen 25 ml Wasser verwendet werden, zu denen
ebenfalls die zu untersuchende Verbindung in aufeinanderfolgenden kleinen Mengen
zugesetzt wird. 0,5-ml-Proben der Kontrollösung werden dann in gleicher Weise mit
Natriumthiosulfatlösung versetzt. Das Auftreten einer sichtbaren Trübung im Vergleich
zur Kontrollprobe reicht für die Feststellung der Unlöslichkeit bei diesem Test
aus.
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Dieser Test kann bei verschiedenen fortlaufend zunehmenden pH-Werten
von 1 bis 13 wiederholt werden. Es gibt zwar einen günstigsten pH-Wert, bei dem
der Test am empfindlichsten ist; dabei handelt es sich jedoch nicht um ein scharfes
Maximum, welches genau erreicht werden müßte. Es wurde vielmehr gefunden, daß es
einen ziemlich breiten pH-Bereich (z. B. 2,0 bis 3,0 pH-Einheiten) gibt, in welchem
der Test eine zufriedenstellende Empfindlichkeit besitzt. In der Praxis kann die
Silberhalogeniddispersion ohne pH-Einstellung (z. B. bei pH-Werten von 5,0 bis 7,0)
geprüft werden, und wenn hier eine Unlöslichkeit auftritt, ist der Test A beendet.
Tritt keine Unlöslichkeit auf, so wird der Test bei einem höheren pH-Wert (z. B.
bei etwa 11 bis 13) wiederholt. Wenn dann noch immer keine Unlöslichkeit eintritt,
wird der Test mit einer auf einen niedrigeren pH-Wert eingestellten Emulsion (z.
B. bei etwa pH 1 bis 3) durchgeführt. Praktisch braucht die Verbindung also nur
bei höchstens drei verschiedenen pH-Werten untersucht zu werden, um festzustellen,
ob Unlöslichkeit eintritt oder nicht.
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Test B Eine organische Verbindung, die beim Test A eine Silberhalogeniddispersion
unlöslich macht, wird nun dem nächsten Test unterworfen, der ebenfalls bei Sicherheitslicht
durchgeführt wird. Zu der Silberhalogeniddispersion wird zunächst die Mindestmenge
einer Lösung- der organischen Verbindung zugesetzt, die sich als zum Unlöslichmachen
erforderlich erwiesen hat. Je 0,5 ml der Dispersion, die je 0,5 mg AgBr bzw. 0,29
mg Ag enthält, werden in zwei Reagenzgläser eingegeben. Eine Probe wird mit 0,5
ml Wasser, die andere mit 0,5 ml einer Sgewichtsprozentigen wäßrigen Natriumhypochloritlösung
(enthaltend 25 mg NaOCl) versetzt. Dann werden beide Proben mit je 1,0 ml einer
10gewichtsprozentigen wäßrigen Natriumthiosulfatlösung (enthaltend 100 mg Na2S203)
versetzt. Wenn die mit Natriumhypochlorit behandelte Probe nach 30 Sekunden langem
Stehenlassen im Verhältnis zur Kontrollprobe klar (oder wenig trübe) wird, erfüllt
die organische Verbindung die Anforderungen des Testes B und ist für die Zwecke
der Erfindung geeignet.
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Herstellung der Silberhalogeniddispersion Dispersion I Die für Test
A und B beschriebene Silberhalogeniddispersion wird nach der folgenden Vorschrift
hergestellt: Bei Rotlicht werden 30 g Gelatine 10 Minuten in 1100 ml destilliertem
Wasser eingeweicht.
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Dann erwärmt man auf 49C und setzt 100 g festes
Ammoniumchlorid zu.
Das Gemisch wird bei 49"C gerührt, und wenn das Ammoniumchlorid vollständig in Lösung
gegangen ist, wird eine durch Verdünnen von 500 ml 3 n-Silbernitratlösung mit 2000
ml destilliertem Wasser hergestellten Lösung zugesetzt, wobei die Lösung 5 Sekunden
gerührt wird. Dieses Gemisch wird 4 Minuten unter Rühren auf 49"C gehalten und dann
innerhalb 10 Sekunden mit 150 ml 3 n-Ammoniumbromidlösung (30 Molprozent von 500
ml AgNO3-Lösung) versetzt. Das Gemisch wird weitere 15 Minuten unter Rühren auf
49"C gehalten und dann auf 38"C gekühlt.
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Innerhalb 10 Sekunden wird nun ein Gemisch aus 75 g technischem Natriumlaurylsulfat
und 7 ml 3 n-Schwefelsäure zu dem Silberchloridbromid zugesetzt, das Gemisch wird
noch 1 Minute weiter gerührt und dann absitzen gelassen. Die überstehende Flüssigkeit
wird abgegossen und durch 2000 ml destilliertes Wasser ersetzt, die 4g Natriumchlorid
enthalten. Dieses Gemisch wird 5 Minuten bei 38"C gerührt, absitzen gelassen und
wieder dekantiert. Zu dem käsigen Silberhalogenidniederschlag werden 200 ml destilliertes
Wasser zugesetzt, und die Temperatur wird auf 35C eingestellt. Das Gemisch wird
10 Minuten bei 35"C stark gerührt und dann mit wäßriger Natronlauge auf einen pH-Wert
von 6,1 i 0,1 eingestellt. Hierauf wird die dispergierte Emulsion auf ihren Silberhalogenidgehalt,
berechnet als Silberbromid, analysiert und durch Verdünnen mit destilliertem Wasser
eine Dispersion hergestellt, die 1 mg Silberhalogenid (berechnet als Silberbromid)
je Milliliter enthält.
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Zu den organischen Verbindungen, die im Sinne der Erfindung sowohl
dem Unlöslichmachungs- als auch dem Löslichmachungstest (Test A und Test B) genügen,
gehören organische Verbindungen aus den verschiedensten Klassen. Der wahre Umfang
des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich nur durch die oben angegebenen Testmethoden
bestimmen. Es scheint aber, daß die meisten der geeigneten organischen Verbindungen
mindestens eine Form besitzen, die sich durch die allgemeine Formel R-X-H darstellen
läßt, worin X ein Atom bedeutet, welches durch Ersatz des Wasserstoffatoms ein Silbersalz
bilden kann, während R einen organischen Rest mit einem unmittelbar an X gebundenen
Kohlenstoffatom bedeutet. Bei tautomeren Formen der Verbindungen kann das Wasserstoffatom
anders gebunden sein, als es in der obigen Formel dargestellt ist. Vorzugsweise
ist X ein Schwefelatom.
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Geeignete organische Verbindungen, in denen der Rest X der obigen
Formel ein Schwefelatom bedeutet, sind Mercaptane und ihre Tautomeren, besonders
die Mercaptothiazole, Mercaptotriazole und Mercaptotetrazole. Außerdem sind auch
N-Acylaminothiophenole verwendbar, z. B. diejenigen der Formel
in der R einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet und deren Silbersalz in Wasser weniger
löslich ist als unbehandeltes Silberchlorid. Im allgemeinen sollen organische Verbindungen,
die löslichmachende Gruppen enthalten, nicht verwendet werden, damit sich ein Reaktionsprodukt
mit dem Silberhalogenid
bildet, welches die Lösungsgeschwindigkeit
der Silberhalogenidkörner in Lösungsmitteln für Silberhalogenid beträchtlich herabsetzt.
Von dieser Rege gibt es aber Ausnahmen, besonders im Falle von geeigneten Verbindungen,
bei denen die Wirkung der löslichmachenden Gruppen durch die Anwesenheit unlöslichmachender
Gruppen, z. B. langkettiger Alkylgruppen, ausgeglichen wird. Geeignete besondere
Verbindungen aus diesen Klassen sind die in der USA.-Patentschrift 2 432 506 beschriebenen
Verbindungen. Andere verwendbare Verbindungen sind Mercaptooxazole, Naphthalinthiole,
Phenanthrenthiole und Anthracenthiole. Da Selen chemisch mit Schwefel eng verwandt
ist, kann man auch viele Verbindungen verwenden, bei denen der Schwefel durch Selen
ersetzt ist, ebenso bei denen X der obigen Formel ein Stickstoffatom bedeutet. Die
Bezeichnung »X« in der obigen Formel kann auch andere Atome bedeuten, sofern die
organische Verbindung nur den Anforderungen der Testmethoden A und B genügt. Bei
der chemischen Untersuchung für die Auswahl geeigneter Verbindungen hat sich eine
völlige Ubereinstimmung herausgestellt, d. h. organische Verbindungen, die den beiden
oben beschriebenen Testen unterworfen worden sind, zeigen bei der praktischen Prüfung
in photographischen Emulsionen ohne Ausnahme genau die nach den Testmethoden vorausgesagten
Wirkungen. Kombinationen der Verbindungen mit verschiedenen basischen Farbstoffen
haben sich als wertvolle Zusätze erwiesen.
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Dispergierte Silberhalogenidkristalle, die mit der richtigen Menge
einer geeigneten organischen Verbindung behandelt worden sind, werden durch Belichtung
eines Teiles der Kristalle mit aktinischer Strahlung, z. B. Ultraviolettstrahlen,
sichtbarem Licht, Ultrarotstrahlen, Röntgenstrahlen usw., in einem solchen Ausmaße
beeinflußt, daß bei der Behandlung mit 10gewichtsprozentiger wäßriger Natriumthiosulfatlösung
mindestens 20"!,, der weniger löslichen Kristalle zurückbleiben, wenn 90"/(, der
löslicheren Kristalle in Lösung gehen.
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Die zweckmäßige Konzentration der ausgewählten organischen Verbindung
hängt von vielen Faktoren ab, z. B. der Größe und Löslichkeit der organischen Verbindung,
der Art ihrer Reaktion mit Silberhalogenid, der Größe und Natur der Silberhalogenidkristalle,
der Gegenwart anderer Stoffe, die mit der Oberfläche des Silberhalogenids reagieren
oder an ihr adsorbiert werden können usw. Im Beispiel 6 ist eine große Anzahl von
organischen Verbindungen angegeben, die in einer Dispersion von -Silberhalogenidkristallen
untersucht wurden, in der die mittlere Korngröße 0,35 p im Durchmesser und daher
(unter der Annahme kubischer Körner) etwa 0,043 i*3 im Volumen betrug. Das Silberhalogenid
enthielt 70 Molprozent Silberchlorid und 30 Molprozent Silberbromid bei einer spezifischen
Dichte von etwa 5,7g/cm3 oder 5,7 - 1012 g/p3. Das Gewicht des einzelnen Kristalles
oder Korns beträgt 0,043 03 5,7. 10-12 g/H 0,25 10-12 g. Nimmt man ein Molekulargewicht
von 157 für die gemischten AgCl-AgBr-Kristalle an und dividiert man diese Zahl durch
das Gewicht eines einzelnen Korns, so erhält man 157 g/Mol/./.0,25 . 10-12 g = 6,3
# 1014 Körner je Mol. Aus der Oberfläche eines kubischen Korms von 0,35 µ Durchmesser
= 6 # 0,352 = 0,74 µ2 errechnet sich durch Multiplizieren mit 6,3 # 1014
Körnern
je Mol eine molare Oberfläche von 4,6 1014 K2 oder 4,6 1022 Ä2.
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Eine bevorzugte organische Verbindung ist ein heterocyclisches Mercaptan
mit nur einem Stickstoffatom im heterocyclischen Ring, besonders 2-Mercapto-4-phenylthiazol.
Nimmt man an, daß ein einzelnes Molekül dieser Verbindung eine Fläche von 28 Å2
einnimmt, so würden 1,5 1021 Moleküle erforderlich sein, um die molare Oberfläche
von Silberhalogenid einzunehmen. Bei einem Molekulargewicht von 193 sind hierfür
also 193 l65 l = 0,48 g 6#1023 erforderlich, um gerade die Oberfläche von 1 Mol
Silberhalogenidkristallen zu bedecken. Im Beispiel 6 sind 1,210-lg 2-Mercapto-4-phenylthiazol
erforderlich, um 2,5 10-2 g Silberhalogenid mit einem mittleren Molekulargewicht
von 157 unlöslich zu machen. Daher würden zufolge den Ergebnissen der Reagenzglasversuche
157 1,2#10-4# = 0,75g 2,5 # 10-2 2-Mercapto-4-phenylthiazol erforderlich sein, um
1 Mol Silberhalogenid unlöslich zu machen. Aus Beispiel 12 ergibt sich, daß in einer
auf einen Schichtträger aufgetragenen photographischen Emulsion 0,4 g 2-Mercapto-4-phenylthiazol
je Mol Silberhalogenid die günstigsten Ergebnisse liefern. Dies steht in besserer
Ubereinstimmung mit der theoretisch bestimmten Menge an 2-Mercapto-4-phenylthiazol,
die zur Bedeckung der Silberhalogenidoberfläche erforderlich ist.
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Wie in mehreren der nachfolgenden Beispiele, z. B. im Beispiel 1,
beschrieben ist, können die für das neue Verfahren geeigneten Aufzeichnungsmaterialien
durch Baden eines photographischen Films in einer Lösung einer geeigneten organischen
-Verbindung hergestellt werden. In diesem Falle befinden sich die in der Nähe der
Oberfläche der Emulsionsschicht gelegenen Silberhalogenidkristalle in Berührung
mit einer höheren Konzentration der organischen Verbindung. Weiter von der Oberfläche
entfernte Kristalle werden mit einer geringen Menge der organischen Verbindung behandelt,
und wenn die Diffusionsgeschwindigkeit klein genug ist, können erheblich geringere
Mengen der organischen Verbindung (die sich sogar dem Wert Null annähern können)
zur Reaktion mit den tiefergelegenen Silberhalogenidkristallen zur Verfügung stehen,
als sie zur Reaktion mit den an der Oberfläche befindlichen Silberhalogenidkristallen
zur Verfügung stehen. Hierbei können zufriedenstellende Ergebnisse schon mit einem
Bruchteil, z. B. der Hälfte, derjenigen Menge an der organischen Verbindung erzielt
werden, die entsprechend der theoretischen Berechnung erforderlich ist, um die Oberfläche
von 1 Mol Silberhalogenidkristallen gerade zu bedecken.
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Das Silberhalogenid kann aus Silberchlorid, Silberbromid oder sonstigen
gemischten Halogeniden bestehen, die in der Photographie üblicherweise verwendet
werden, z. B. Silberbromidjodid. Obwohl, wie in mehreren der nachstehenden Beispiele
beschrieben, im Interesse einer raschen Verarbeitung ein hohes Verhältnis von Silberhalogenid
zu Bindemittel. bevorzugt wird, kann man auch mit den gebräuchlicheren Mengenverhältnissen
arbeiten.
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Ein Teil der Gelatine kann durch andere natürliche oder - synthetische,
wasserdurchlässige organische kolloidale Bindemittel ersetzt werden, und in gewissen
Fällen können solche Bindemittel auch für sich allein verwendet werden. Es hat sich
aber als vorteilhaft erwiesen. als silberhalogenidhaltige Schicht eine gelatinehaltige
Silberhalogenidemulsionsschicht oder eine bindemittelfreie Silberhalogenidschicht,
hergestellt z. B. durch chemische Abscheidung oder durch Vakuumabscheidung, zu verwenden.
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Gegebenenfalls können die Emulsionen bekannte Hilfsmittel enthalten,
die üblicherweise Silberhalogenidemulsionen zugesetzt werden, sofern diese die Adsorption
und die Komplexbildungswirkung des wesentlichen Bestandteiles gemäß der Erfindung
nicht stören.
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Die Emulsionen können auf jeden geeigneten Schicht träger aufgetragen
werden.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, ihren
Umfang jedoch nicht beschränken.
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Beispiel 1 Ein photographisches Aufzeichnungsmaterial wird durch
Auftragen einer wäßrigen Gelatinedispersion von- Silberchloridbromid (70 Molprozent
Silberchlorid und 30 Molprozent Silberbromid) auf einen nach Beispiel 4 der USA.-Patentschrift
2 779 684 gewonnenen Schichtträger hergestellt. Das Gewichtsverhältnis von Silberhalogenid
zu Gelatine in der Dispersion beträgt 28: 1, und die Dispersion wird bei einem pH-Wert
von 6 entsprechend einem Flächengewicht von 116 mg Silberhalogenid je dm2 aufgetragen.
Nach dem Trocknen wird das Material 30 Sekunden in einer wäßrig-äthanolischen Lösung
von 2-Mercapto-4-phenylthiazol bei einem pH-Wert von 5,1 gebadet und getrocknet.
Die Lösung von 2-Mercapto-4-phenylthiazol wird durch Verdünnen von 5 ml einer Vorratslösung
(1 g, mit Äthanol aufgefüllt auf 100 ml) mit weiteren 20 ml Äthanol und 10 ml Wasser
hergestellt. Das getrocknete Aufzeichnungsmaterial wird 15 Sekunden lang aus einem
Abstand von 15 bis 25 cm mit einer photographischen Scheinwerferlampe belichtet.
Das belichtete Aufzeichnungsmaterial wird 30 Sekunden lang in 12,80/oige wäßrige
Natriumthiosulfatlösung getaucht, wobei das Silbersalz in den belichteten Flächen
herausgelöst wird. Anschließend wird der fixierte Film kurz mit Wasser gespült und
in einem schnellwirkenden, schleierbildenden photographischen Entwickler gebadet,
der 1-Phenyl-4-methyl-3-pyrazolidon und Hydrochinon als Reduktionsmittel und außerdem
Kaliumjodid enthält. Es entsteht ein Direkt-Positivbild. Sämtliche oben beschriebenen
Vorgänge werden bei Zimmerbeleuchtung durchgeführt.
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Wenn ein lichtempfindlicheres Erzeugnis durch entsprechende Wahl
von Korngröße, Silberhalogenidzusammensetzung usw. hergestellt wird, kann es zweckmäßig
sein, alle Vorgänge vor der Bildbelichtung in der Dunkelkammer durchzuführen.
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Während der Entwicklungsstufe wird das behandelte Aufzeichnungsmaterial
in eine genaue Reproduktion (d. h. ein Direkt-Positivbild) des Originals übergeführt.
Nach kurzem Waschen mit Wasser und Trocknen eignet sich das Bild für jede beliebige
Anwendung, bei der eine genaue Reproduktion erforderlich ist, z. B. in der graphischen
Technik oder für die Projektion.
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Beispiel 2 Man arbeitet nach Beispiel 1, jedoch mit 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol
an Stelle des 2-Mercapto-4-phenylthiazols. Der pH-Wert der Behandlungslösung beträgt
3,5. Die Ergebnisse sind ähnlich denjenigen des Beispiels 1.
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Beispiel 3 Man arbeitet nach Beispiel 1, jedoch mit 2-Naphthalinthiol
an Stelle des 2-Mercapto-4-phenylthiazols.
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Der pH-Wert der Behandlungslösung beträgt in diesem Falle 5,65. Die
Ergebnisse sind ähnlich wie diejenigen des Beispiels 1; man erhält ein Direkt-Positivbild.
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Beispiel 4 Man arbeitet nach Beispiel 1, jedoch mit 2-Mercaptobenzoxazol
an Stelle des 2-Mercapto-4-phenylthiazols. Der pH-Wert der Behandlungslösung wird
vor dem endgültigen Auffüllen mit Wasser mit Hilfe wäßriger 0,1molarer Natriumcarbonatlösung
auf 11,55 eingestellt. Wie im Beispiel 1 erhält man ein Direkt-Positivbild.
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Beispiel 5 Ein photographisches Aufzeichnungsmaterial wird hergestellt,
indem eine wäßrige Gelatinedispersion von Silberbromidjodid (98,86 Molprozent Silberbromid
und 1,14 Molprozent Silberjodid) auf einen Celluloseacetat-Schichtträger aufgetragen
und getrocknet wird. Die Dispersion weist ein Gewichtsverhältnis von Silberhalogenid
zu Gelatine von 1,00: 1,03 auf und wird bei einem pH-Wert von 6,2 entsprechend einem
Flächengewicht von 105 mg Silberhalogenid je dm2 aufgetragen. Nach dem Trocknen
wird das Aufzeichnungsmaterial 30 Sekunden in einer verdünnten wäßrigen Lösung von
2-Mercapto-4-phenylthiazol gebadet und getrocknet. Die Lösung von 2-Mercapto-4-phenylthiazol
wird durch Verdünnen von 5 ml der im Beispiel 1 beschriebenen Vorratslösung mit
10ml Äthanol und 20 ml Wasser hergestellt und hat einen pH-Wert von 4,60. Das Aufzeichnungsmaterial
wird gemäß Beispiel 1, jedoch 30 Sekunden lang, belichtet.
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Dann wird es 60 Sekunden in der im Beispiel 1 beschriebenen Natriumthiosulfatlö
sung gebadet, kurz in Wasser gespült und dann 60 Sekunden mit dem Entwickler behandelt.
Alle Arbeitsgänge werden bei Zimmerbeleuchtung durchgeführt. Man erhält ein Direkt-Positivbild,
wie im Beispiel 1. Die gleiche Behandlung einer handelsüblichen, panchromatisch
sensibilisierten Emulsion führt zu den gleichen Ergebnissen.
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Es wurde gefunden, daß der pH-Wert der Behandlungslösung, in der
der Film anfänglich gebadet wird, eine ausschlaggebende Bedeutung hat. Bei sehr
niedrigen pH-Werten wird die Wirkung der Behandlung stark vermindert oder verschwindet
vollkommen.
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Zum Beispiel kann bei Verwendung der Verbindung gemäß Beispiel 1 die
Behandlung unwirksam gemacht werden, wenn sie bei einem pH-Wert von etwa 1 oder
darunter durchgeführt wird. Obwohl alle Verbindungen innerhalb eines weiten pH-Bereiches
die gewünschten Ergebnisse liefern, gibt es anscheinend für jede Verbindung einen
günstigsten pH-Bereich, in dem die Wirkung am stärksten ist. Dieser günstigste pH-Bereich
läßt sich leicht durch einfache Versuche feststellen.
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Beispiel 6 Nach den oben beschriebenen Testverfahren A und B kann
festgestellt werden, ob eine bestimmte organische Verbindung für die Zwecke der
Erfindung geeignet ist oder nicht. Nachstehend ist eine große Anzahl von organischen
Verbindungen aufgeführt, die auf diese Weise untersucht wurden, wobei einige von
diesen Verbindungen sich als ungeeignet erwiesen haben. Von den ungeeigneten Verbindungen
erzeugten die meisten nicht die im Test A verlangte Unlösiichkeit und wurden daher
nicht weiter geprüft. Eine der Stickstoffverbindungen, nämlich 3 - Methyl-4-(m-nitrophenyl)-5-pyrazolon,
erzeugte zwar die im Test A verlangte Unlöslichkeit, genügte jedoch nicht den Löslichkeitsanforderungen
des Testes B. Da es unpraktisch erschien, mit jeder einzelnen der bei den Testverfahren
A und B als geeignet festgestellten Verbindungen vollständige photographische Versuche
durchzuführen, wurde ein nachgeahmter photographischer Test entwickelt, der nachstehend
als Test C bezeichnet wird. Es ist zu bemerken, daß die Testmethoden eine vollständige
Ubereinstimmung ergeben, indem jede Verbindung, die sich bei dem im nächsten Abschnitt-zu
beschreibenden photographischen Test als geeignet erweist, auch bei den Testverfahren
A und B als geeignet erscheint.
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Test C 0,5 ml der gemäß Test A bei Sicherheitslicht unlöslich gemachten
Dispersion werden in einem Reagenz-
glas (12 zu 5 mm) aus schwer schmelzbarem-Glas
in einen Abstand von 7,5 cm von einer Reflektor-Scheinwerferlampe gebracht. Diese
unlöslich gemachte Dispersion wird 10 Minuten mit der Lampe belichtet. Zur Kontrolle
wird eine andere 0,5-ml-Probe der gemäß Test A unlöslich gemachten Silberhalogeniddispersion
unter Sicherheitslicht gehalten.
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Zu jeder der beiden Dispersionen werden 0,2 ml einer 10gewichtsprozentigen
wäßrigen Natriumthiosulfatlösung zugesetzt, und die Proben werden unter Sicherheitslicht
verglichen. Eine Verminderung der Trübung der mit dem Scheinwerferlicht belichteten
Dispersion gegenüber der unbelichteten Kontrollprobe nach der Behandlung mit wäßriger
Natriumthiosulfatlösung zeigt an, daß eine Löslichmachung unter dem Einfluß des
Lichtes stattgefunden hat.
-
Die Teste A, B und C werden sämtlich mit der oben beschriebenen Silberhalogeniddispersion
I durchgeführt. Um die ungefähre Mindestkonzentration der organischen Verbindung
zu bestimmen, die zum Unlöslichmachen des Silberhalogenides in Gegenwart von wäßriger
Natriumthiosulfatlösung erforderlich ist, wird das qualitative Testverfahren A in
mehr quantitativer Form unter Verwendung einer gereiften, gewaschenen und wiederdispergierten,
aber nicht chemisch sensibilisierten Gelatine-Silberchloridbromid-Emulsion gemäß
Beispiel 1 der belgischen Patentschrift 614 804 wiederholt. Diese Emulsion wird
nachstehend als Dispersion II bezeichnet, wobei der in der belgischen Patentschrift
genannte Zusatz von 47 g gequollener Gelatine für die Prüfung der nachstehenden
Substanzen nicht angewandt wurde.
Menge zum Unlöslich- |
Prüfergebnisse mit der Dispersion I machen der Disper- |
Verbindung sion II, die 25 mg Silber- |
halogenid enthält |
Test A Test B Test C ~ g |
Thioharnstoffderivate |
1. Thioacetanilid... unlöslich löslich löslich 0,0025 |
2. Thiobenzanilid .. unlöslich löslich löslich 0,002 |
3. Thioharnstoff... . . löslich - - |
4. N-Phenylthioparnstoff .. .. .. .. unlöslich löslich löslich
0,002 |
5. 1-(1-Naphthyl)-2-thioharnstoff. .. unlöslich löslich löslich
0,0005 |
6. 1,1-Diphenyl-2-thiopharnstoff. ...unlöslich löslich löslich
0,001 |
7. 1-Äthyl-1-(1-naphthyl)-2-thiopharstoff ... unlöslich löslich
löslich 0,0006 |
8, 1,3-Di-n-butyl-2-thioharstoff .... .. unlöslich löslich
löslich 0,0002 |
9. 1-Äthyl-3-phenyl-2-thioharnstoff . .. unlöslich löslich
löslich 0,0035 |
10. Thiocarbanilid .. .. . .. .. unlöslich löslich löslich
0,0009 |
11. 2,2'-Diäthylthiopcarbanilid . .. unlöslich löslich löslich
0,0006 |
12. 1,3-Dibenzyl-2-thioharnstoff . . unlöslich löslich löslich
0,0002 |
13. 1,3-Di-(1-naphthyl)-2-thioharnstoff . .. unlöslich löslich
löslich 0,0035 |
14. Thiosemicarbarid . . .. . .. unlöslich löslich löslich
0,01 |
15. 4-Phenyl-3-thiosemicarbazid ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,0002 |
16. 1,5-Diphenyl-3-thiopcarbohydrazid . .. unlöslich löslich
löslich 0,0009 |
17. Diphenylthiocarhazon .... ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,003 |
18. a-Mercaptoacetanilid . ....... unlöslich löslich löslich
0,001 |
19. 1,3-Diallyl-2-thioarnstoff..............................................
unlöslich löslich löslich 0,005 |
20. 1-Allyl-3-phenyl-2-thiopharnstoff ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,005 |
21. 1,3-Di-n-octyl-2-thioharnstoff ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,004 |
22. Thioacetamid ..............................................
löslich - - - |
23. 1-Acethyl-2-thiopharnstoff. . ..............................................
löslich - - - |
Fortsetzung
Menge zum Unlösich- |
Prüfergebnisse mit der Dispersion I. machen der Disper |
Verbindung sion II, die 25 mg Silber- |
halogenid enthält |
TestA - Test B Test C g |
Heterocyclische Mercaptane |
1. 2-Mercapto-4-phenylthiazol ..... ..... unlöslich löslich
löslich 0,00012 |
2. 2-Mercaptobenzathiazol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,00008 |
3. 6-Amino-2-mercaptobenzthiazol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,0014 |
4. 6-Nitro-2-mercaptobenzthiazol .. ...... unlöslich löslich
löslich 0,0014 |
5. 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,009 |
6. 5-(2'-Hydroxybenzyliden)-2-thiohydantoin unlöslich löslich
löslich 0,0075 |
7. 2-Mercaptobenzimidazol ..............................................
. unlöslich löslich löslich 0,02 |
8. 2-Mercapto-5-aminobenzimidazol . . unlöslich löslich löslich
0,006 |
9. 2-Mercapto-5-nitrobenzimidazol ... unlöslich löslich löslich
0,0012 |
10. 2-mercaptobenzoxazol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,0003 |
11. 2-Mercaptochinolin . . . unlöslich löslich löslich 0,002 |
12. 2-Naphtho-(1',2')-thiazolthiol unlöslich löslich löslich
0,004 |
13. Phenylbiguanid-mercaptobenzthiazol .. . unlöslich löslich
löslich 0,0001 |
14. 2-Mercapto-5,6-dimethoxybenzthiazol . . unlöslich löslich
löslich 0,015 |
15. 6-Acethylamino-2-mercaptobenzthiazol ... unlöslich löslich
löslich 0,03 |
16. 6-Isobutyrylamino-2-mercaptobenzthiazol unlöslich löslich
löslich 0,0003 |
17. 6-n-Octanoylamino-2-mercaptobenzthiazol unlöslich löslich
löslich 0,0003 |
18. 6-Lauroylamino-2-mercaptobenzthiazol.. unlöslich löslich
löslich 0,002 |
19. 4-Phenyl-1,3,4-thiadiazoliden-2-thion unlöslich löslich
löslich 0,0002 |
20. 5,6-dihydro-4-phenyl-4H-1,3,4-thiadiazin- |
2-thiol .............................................. unlöslich
löslich löslich 0,01 |
21. 2-Thiazolidinthio ... ..... ..... . löslich - - - |
22. Rhodanin . . löslich - - |
23. 1-Acetyl-2-thiohydantoin . löslich - - |
Dimercaptane |
1. 2,3-Chinoxalindithiol .... ..... ..... . unlöslich löslich
löslich 0,001 |
2, 2,3-Dimercaptopropanol ..... ..... . unlöslich löslich löslich
0,0008 |
3. Toluol-3,4-dithiol . unlöslich löslich löslich 0,0001 |
4. Glykoldimercaptoacetat ..............................................unlöslich
löslich löslich 0,004 |
5. Cycoohexan-1,1-dithiol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,001 |
6. 2,5-Dimercapto-1,3,4-thiadiazol unlöslich löslich löslich
0,0001 |
7. 5,5'-Thiobis-(1,3,4-thiadiazol-2-thiol) .... unlöslich löslich
löslich 0,0002 |
8. 3,5-Dimercapto-4-cyan-1,3-thiazol unlöslich löslich löslich
0,0016 |
9. Dikalium-N-cyanimindithiolat. ..... unlöslich löslich löslich
0,04 |
10. 1, 1-Dicyan-2,2-dinatriumdithiolat-äthylen unlöslich löslich
löslich 0,02 |
11. 2-Cyan-3,3-dinatriumdithiolat-acrylamid unlöslich löslich
löslich 0,02 |
12. 2-Cyan-3,3-dikaliumdithiolat-äthylacrylat unlöslich löslich
löslich 0,02 |
13. Dinatrium-cis-dicyanäthylenthiolat ...... unlöslich löslich
löslich 0,01 |
14. Di-tetramethylammoniumtrans-dicyan- |
dithiolatäthylen ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,01 |
15. 3,5-Dinatriumdithiolat-4-cyan- 1,2-thiazol unlöslich löslich
löslich 0,04 |
Aromatische Mercaptane |
1. Thiophenol ......... ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,00014 |
2. p-Naphthothiol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,00019 |
3. p-Chlorthiophenol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,001 |
4. 2-Aminothiophenol ............................................
. unlöslich löslich löslich 0,0011 |
5. 4-Aminothiophenol ............................................
. unlöslich löslich löslich 0,004 |
6. p-Bromthiophenol .........................................
..... unlöslich löslich löslich 0,0015 |
Fortsetzung
Menge zum Unlöslich- |
Priifergebnisse mit der Dispersion I machen der Disper- |
Verbindung sion II, die 25 mg Silber- |
halogenid enthält |
Test A Test B Test C g |
7. p-Nitrothiophenol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,01 |
8. Thiosalicylsäure ..............................................
.. unlöslich löslich löslich 0,01 |
9. o-Toluolthio ...................................................
unlöslich löslich löslich 0,001 |
10. m-Toluolthiol ..............................................
unlöslich löslich löslich O,00Ö1 |
11. p-Toluolthio...................................................
unlöslich löslich löslich 0,0001 |
12. 4-tert.Butylthiophenol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,0002 |
13. 4-Nonylthiophenol .............................................
unlöslich löslich löslich 0,002 |
14. 4-tert.Butyl-o-thiokresol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,001 |
Aliphatische Mercaptane oder Sulfide |
1. n-Propylmercaptan. ..... . unlöslich löslich löslich 0,0002 |
2. Isopropylmercapten . ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,0002 |
3. n-Butylmercaptan ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,00003 |
4. Isobutylmercaptan .... ..... .. unlöslich löslich löslich
0,0002 |
5. sek.Butylmercaptan ... .. unlöslich löslich löslich 0,0002 |
6. tert.Butylmercaptan . ......................... unlöslich
löslich löslich 0,0002 |
7. n-Amylercaptan.... .................. unlöslich löslich
löslich 0,00002 |
8. 2-Pentanthiol... . ..... ....... .. unlöslich löslich löslich
0,0002 |
9. sek.Amylmercaptan ............. unlöslich löslich löslich
0,0002 |
10. tert.Amylmercaptan . .. unlöslich löslich löslich 0,0002 |
11. n-Hekylmercaptan . ..... .. unlöslich löslich löslich 0,00002 |
12. n-Heptylmercapton .. .. unlöslich löslich löslich 0,00002 |
13. n-Octylmercaptan ..... ..............unlöslich löslich
löslich 0,00002 |
14. tert.Octylmercapton .... ............unlöslich löslich
löslich 0,0002 |
15. 2-Äthyl-1-hexanthiol . ..... unlöslich löslich löslich
0,00025 |
16. n-Nonylmercaptan . .. unlöslich löslich löslich 0,00003 |
17. n-Decylmercaptan . . unlöslich löslich löslich 0,00003 |
18. n-Undecylmercaptan.. ...............unlöslich löslich löslich
0,00003 |
19. n-Dodecylmercaptan- .... .. unlöslich löslich löslich 0,00004 |
20. tert.Dodecylmercaptan. .. unlöslich löslich löslich 0,003 |
21. Benzylmercaptan. .. unlöslich löslich löslich 0,00011 |
22. o-Methylbenzylmercaptan . .. unlöslich löslich löslich
0,0003 |
23. p-Methylbenzylmercaptan . .. unlöslich löslich löslich
0,0002 |
24. o-Äthylbenzylmercaptan . .. unlöslich löslich löslich 0,0004 |
25. p-Äthylbenzylmercapth. .. unlöslich löslich löslich 0,0002 |
26. p-Methoxybenzylmercaptan .. unlöslich löslich löslich 0,0002 |
27. Mercaptoessigsäureäthylester . . unlöslich löslich löslich
0,0002 |
28. Mercaptogernsteinsäure. . . . unlöslich löslich löslich
- |
29. Mercaptoessisgsäuremethylester .. .. unlöslich löslich
löslich 0,002 |
30. Thioglykosläureisooctylesster. ..... unlöslich löslich
löslich 0,00015 |
31. 3-Mercaptopropionsäureisooctylester . unlöslich löslich
löslich 0,00015 |
32. Mercaptobis-(äthylmercaptosacetat)-sulfid unlöslich löslich
löslich 0,0005 |
33. Ditert. nonylpolysulfin. . unlöslich löslich löslich 0,004 |
34. Thiobenzoesäure . . unlöslich löslich löslich 0,05 |
35. 2-Mercaptobernsteinsäure . . löslich - - |
36. 1-Thioplycerin . .......... löslich - - - |
37. (;nithylmercapto)-essigsäure . . löslich - - - |
Selenverbindungen |
1. Selenophenol .. ..... . unlöslich löslich löslich 0,0004 |
2. Selenoharnstoff .. . löslich - - - |
Fortsetzung
Menge zum Unlöslich- |
Prüfergebnisse mit der Dispersion 1 manchen der Disper |
Verbindung sion II, die-25 mg Silber- |
halogenid enthält |
Test A Test B Test C 8 |
Bei hohem pH-Wert Wirksame Stickstoffverbindungen |
1. 2-Methylhenzthiazoläthojodid ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,005 |
2. 2-Hydrazinobenzthiazol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,03 |
3. 2-Aminobenzthiazol ..............................................
. unlöslich löslich löslich 0,02 |
4. 2-Amino-6-methylbenzthioaon ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,02 |
5. 2-Chlorbenzthiazol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,015 |
6. 2-Methylthiazol ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,04 |
7. 5-Nitrobezimidazol .....................................
..... .unlöslich löslich löslich 0,01 |
8. 3-Methyl-4-(m-nitrophenyl)-5-pyrazolon .. unlöslich unlöslich
unlöslich 0,03 |
9. 5-Nitroindazol ..........................................
..... .unlöslich löslich löslich 0,01 |
10. Chininbisulfit ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,03 |
11. Octadecyl-trimethylammoniumchlorid .. unlöslich löslich
löslich 0,005 |
12. Carbazol... ..............................................
unlöslich löslich löslich 0,003 |
N-Acylammothiophenole |
Menge zum Unlöslich- |
machen der Disper- |
Prüfergebnisse mit der Dispersion I |
Verbindung Fp. °C sion II, die 25 mg Silber- |
halogenid enthält |
Test A Test B Test C g |
1. 4-Acetylaminothiophenol ............... unlöslich löslich
löslich 0,00015 |
2. 4-Isobutyrylaminothiophenol .... 78 bis 80 unlöslich löslich
löslich 0,0002 |
3. 4Isovalerylaminothiophenol ..... 75 bis 77 unlöslich löslich
löslich 0,0002 |
4. Sn-ilexanoylaminothiophenol . 114 bis 116 unlöslich löslich
lös/ich 0,0002 |
5. 4n-Octanoylaminothiophenol .. - - 127 bis 128 unlöslich
löslich löslich 0,0002 |
6. 4Dodecanoylaminothiophenol . . 127 bis 128 unlöslich löslich
löslich 0,0003 |
7. p,p'-(Phthaloylamino)-thiophenyl .. . . 258 bis 260 unlöslich
löslich löslich 0,002 |
8- p,p'-(Terephthaloylamino)-thio- |
phenol .............................................. 345 bis
348 unlöslich löslich löslich 0,002 |
9. 4-(p-Nitrobenzoylamino)-thio- |
phenol ...... ..............................................
.. 222 bis 223 unlöslich löslich löslich 0,004 |
10. 4-(1-Naphthaloyamino)-thiophenyl 191 bis 192 unlöslich
löslich löslich 0,003 |
11. 4-(p-Anisoylamino)-thiophenyl .. . - 230 bis 231 unlöslich
löslich löslich 0,004 |
12. 4Cyclobexancarbonylaminothio- |
phenol .............................................. 153 bis
155 unlöslich löslich löslich 0,0011 |
13. 4-Trimethylacetylaminothiophenol 129 bis 130 unlöslich
löslich löslich 0,0015 |
14. 4-(p-n-amoxybenxybenzoylamino)-thio- |
phenol .............................................. 252 bis
255 löslich - - |
Beispiel 7 Ein photographisches Aufzeichnungsmaterial wird nach Beispiel 1 hergestellt.
Nach dem Trocknen wird das Aufzeichnungsmaterial 15 Sekunden in einer Lösung aus
gleichen Teilen Wasser und Äthylalkohol, die 5 g 5-Nitrobenzimidazol und 20g Natriumhydroxid
je 1 enthält, gebadet Das getrocknete Aufzeichnungsmaterial wird 10 Sekunden lang
aus einem Abstand von 15 cm mit einer photographischen Scheinwerferlampe belichtet.
Das belichtete Aufzeichnungsmaterial wird 30 bis 60 Sekunden lang in 0,5molare Natronlauge
getaucht, die 64 g Natriumthiosulfat je Liter enthalt, wobei das Silbersalz in den
belichteten Flächen herausgelöst wird. Der fixierte
Film wird kurz mit Wasser gespült
und in einem schnellwirkenden, schleierbildenden photographisohlen Entwickler gebadet,
der 1-Phenyl-4-methyl-3-pyrazolidon und Hydrochinon als Reduktionsmittel und außerdem
Kaliumjodid enthält. Sämtliche oben beschriebenen Vorgänge werden bei Zimmerbeleuchtung
durchgeführt. Wenn ein empfindlicheres Aufzeichnungsmaterial durch entsprechende
Wahl von Kornjgröße, Silberhalogenidzusammensetzung usw. hergestellt wird, ist es
zweckmäßig, alle Vorgänge vor der Bildbelichtung in der Dunkelkammer durchzuführen.
Beim Fixieren wird das behandelte Aufzeichnungsmaterial in eine genaue Reproduktion,
d. h. in ein Direkt-Positivbild aus Silberhalogenid, welches in der zweiten Entwicklungsstufe
in ein entsprechendes
Silberbild umgewandelt wird, des Originals
übergeführt. Nach kurzem Waschen und Trocknen eignet sich das Bild für jede beliebige
Anwendung, bei der eine genaue Reproduktion erforderlich ist, z. B. in der graphischen
Technik oder für die Projektion.
-
Wenn eine in ähnlicher Weise hergestellte und belichtete Probe in
der oben beschriebenen Weise nicht in einer stark alkalischen, sondern in einer
sauren Natriumthiosulfatlösung gebadet wird, erhält man kein Silberhalogenidbild.
-
Beispiel 8 Man arbeitet nach Beispiel 7, jedoch unter Ersatz des
5-Nitrobenzimidazols durch eine Lösung von 5-Nitroindazol von der gleichen Konzentration.
-
Hierbei erhält man ähnliche Ergebnisse, wie sie im Beispiel 7 beschrieben
sind.
-
Beispiel 9 Man arbeitet nach Beispiel 7, jedoch mit 2-Methylbenzthiazoläthojodid
an Stelle des 5-Nitrobenzimidazols unter Zusatz einer geringen Menge Kaliumbromid
zu der wäßrigen alkalischen Natriumthiosulfatlösung. Die Ergebnisse sind ähnlich
wie diejenigen der Beispiele 7 und 8; die Beschaffenheit des positiven Bildes ist
jedoch nicht so gut.
-
Beispiel 10 Man arbeitet nach Beispiel 7, jedoch unter Verwendung
von 2-Amino-6-methylbenzthiazol an Stelle des 5-Nitrobenzimidazols. In diesem Falle
erhält man sowohl mit saurer als auch mit alkalischer Natriumthiosulfatlösung ähnliche
Ergebnisse wie im Beispiel 9.
-
Beispiel 11 Man arbeitet nach Beispiel 7, jedoch mit Benzimidazol
an Stelle des 5-Nitrobenzimidazols. In diesem Falle erhält man kein Bild, da Benzimidazol
das Silberhalogenid nicht unlöslich macht.
-
Weitere Versuche zeigen, daß das Unlöslichmachen des Silberhalogenids
durch alkalisches 5-Nitrobenzimidazol durch weitere Zusätze zu der Emulsion und
bzw. oder zu dem Natriumthiosulfat-Fixierbad verstärkt werden kann. Stoffe, die
sich hierfür als wirksam erwiesen haben, sind Cyaninfarbstoffe, Bromidionen, gewisse
Polyäthylenglykole und Mercaptane.
-
Beispiel 12 Die im Beispiel 6 beschriebene Dispersion II wird in
50/oiger Gelatinelösung, die 47 g Gelatine je Mol Silberhalogenid enthält, wiederdispergiert.
Das Dispergieren erfolgt bei einem pH-Wert von 6,0 l 0,1 im Verlaufe von 10 Minuten
bei 43°C. Die Emulsion wird mit Wasser auf 2320 g verdünnt und die Temperatur auf
49"C eingestellt. Aus einer lgewichtsprozentigen Lösung in Athanol werden 0,4 g
2-Mercapto-4-phenylthiazol je Mol Silberhalogenid zugesetzt. Ferner wird Chromalaun
als Härtungsmittel zugesetzt und die Emulsion mit Wasser auf ein Gesamtgewicht von
2334 g je Mol Silberhalogenid verdünnt.
-
Diese Emulsion wird entsprechend einem Flächengewicht von 46 mg Silber
je dm2 auf einen 0,1 mm dicken photographischen Polyester-Schichtträger ge-
mäß Beispiel
1 aufgetragen. Nach der bildweisen Belichtung zeigt die Schicht eine größere Fixiergeschwindigkeit
in 1 n (0,5molarer) wäßriger Natriumthiosulfatlösung in den belichteten Flächen
als in den unbelichteten Flächen, so daß ein Silberhalogenid-Direkt-Positivbild
entsteht. Durch nachfolgende Belichtung mit weißem Licht und anschließendes Behandeln
mit einem Reduktionsmittel (einem gewöhnlichen photographischen Entwickler, der
1-Phenyl-4-methyl-3-pyrazolidon und Hydrochinon enthält) erhält man ein Positivbild
aus metallischem Silber.
-
Beispiel 13 Man arbeitet nach Beispiel 12, jedoch mit anderen Mercaptanverbindungen
in der gleichen Gewichtsmenge an Stelle des 2-Mercapto-4-phenylthiazols.
-
Nach der photographischen Verarbeitung gemäß Beispiel 12 werden die
optischen Dichten der vollständig unbelichteten und der stark belichteten Flächen
des Films mit einem Densitometer bestimmt.
Optische Dichte |
Verbindung |
unbelichtet belichtet |
2-Mercapto-4-phenylthiazol . . . 1,80 0,05 |
6-Octanoylamino-2-mercapto- |
benzthiazol ..............................................
1,24 1,20 |
6-Isobutyrylamino-2-mercapto- |
benzthiazol ..............................................
0,84 0,80 |
p-Bromthiophenol ............................... 0,29 0,15 |
4Phenylmercaptotetrazol . . . . 0,21 0,15 |
Phenylbiguanid-mercapto- |
benzthiazol .................................... 1,24 1,20 |
Dodecanthiol ..............................................
0,21 0,10 |
Dibenzylthioharnstoff .....................................
0,79 0,70 |
Mercaptoundecansäure . . .. . . . 1,20 1,10 |
2-Mercaptobenzthiazol ...... 2,73 0,40 |
Mercaptobenzoxazol ........................................
0,56 0,38 |
1,3-Dibenzylthioharnstoff .................................
0,85 0,24 |
Beispiel 14 Eine Emulsion gemäß derjenigen des Beispiels 12, die jedoch insgesamt
320 g Gelatine je Mol Silberhalogenid enthält, wird in 4 Teile geteilt, und zu jedem
Teil werden Lösungen zugesetzt, die verschiedene Mengen an 2-Mercapto -4-phenylthiazol
enthalten. Die Emulsionen werden entsprechend einem Flächengewicht von 21 mg Silber
je dm2 auf einen Schichtträger aufgetragen. Proben einer jeden Schicht werden teilweise
belichtet und nach Beispiel 12 verarbeitet. Bei der Bestimmung nach Beispiel 13
erhält man die folgenden optischen Dichten:
Menge an Optische Dichte |
2-Mercapto-4-phenylthiazol |
unbelichtet stark belichtan |
1,25 g je Mol Silber .... 2,00 0,15 |
2,50 g je Mol Silber . . 2,10 0,14 |
3,75 gje Mol Silber ...... 2,18 0,15 |
5,00 gje Mol Silber .......... 1,95 0,13 |
Beispiel 15 Eine Silberbromidemulsion wird durch Zusatz von 1
Mol Silbernitrat in einer 1,5 n-Lösung zu 1,2 Mol Kaliumbromid in einer 0,7 n-Lösung
hergestellt, die 33 g Gelatine enthält. Nach 10 Minuten langem Reifen bei 54°C wird
die Emulsion durch Zusatz einer 12gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen,
säurelöslichen Teilacetals von Polyvinylalkohol und o-Sulfobenzaldehyd, welches
5 g als sulfonatgebundenen Schwefel je 100 g Polymerisat enthält, koaguliert und
durch Zusatz von Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2,6 gebracht. Dann setzt man
eine wäßrige Lösung von 7,2 g Kaliumbromid zu und dispergiert den käsigen Niederschlag
wieder durch 10 Minuten langes Rühren mit hoher Schergeschwindigkeit bei 35°C. Der
pH-Wert wird mit Natronlauge auf 4,1 eingestellt und das Wiederdispergieren 30 Minuten
lang fortgesetzt. Dann wird das Silberbromid in einer 16gewichtsprozentigen wäßrigen
Gelatinelösung in einer Gesamtmenge von 300 g Gelatine je Mol Silberbromid dispergiert.
-
Hierauf setzt man 0,6 g 2-Mercapto-4-phenylthiazol je Mol Silberbromid
in Form einer lgewichtsprozentigen Lösung in Athanol zu. Nach dem Zusatz von Chromalaun
als Härtungsmittel wird die Emulsion mit Wasser auf 2700 g verdünnt. Die Emulsion
wird auf einen Schichtträger entsprechend einem Flächengewicht von 35 mg Silber
je dm2 aufgetragen. Die Schicht zeigt eine höhere Fixiergeschwindigkeit in den belichteten
als in den unbelichteten Flächen, so daß man nach der Verstärkung durch nachfolgendes
Wiederbelichten und chemische Entwicklung gemäß Beispiel 12 ein positives Silberbild
mit einer maximalen optischen Dichte von 12,6 und einer minimalen optischen Dichte
von 0,35 erhält.
-
Beispiel 16 Eine Silberchloridemulsion wird nach Beispiel 15 hergestellt,
wobei man beim Ausfällen und Wiederdispergieren Kaliumchlorid an Stelle von Kaliumbromid
verwendet. Beim Ausfällen ist das Kaliumchlorid in einer Menge von 1,08 Mol je Mol
Silbernitrat anwesend. Der Niederschlag wird in 17gewichtsprozentiger Gelatinelösung
in einer Gesamtmenge von 94 g Gelatine je Mol Silberchlorid dispergiert. Dann setzt
man 1,0 g 2-Mercapto-4phenylthiazol je Mol Silberchlorid in Form einer 1gewichtsprozentigen
Lösung in Äthanol zu. Nach dem Zusatz von Chromalaun als Härtungsmittel wird die
Emulsion mit Wasser auf ein Gesamtgewicht von 1950 g verdünnt. Die Emulsion wird
auf einen Schichtträger entsprechend einem Flächengewicht von 35 mg Silber je dm2
aufgetragen. Die Schicht zeigt in der belichteten Fläche eine höhere Fixiergeschwindigkeit,
so daß beim Verstärken durch anschließende Wiederbelichtung und chemische Entwicklung
gemäß Beispiel 12 ein positives Silberbild mit einer maximalen und einer minimalen
optischen Dichte von 1,21 bzw. 0,18 entsteht.
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Beispiel 17 Eine Silberbromidjodidemulsion für medizinische Röntgenstrahlenuntersuchungen
wird durch Zusatz von einer ammoniakalischen Silbernitratlösung zu einer gelatinehalt-igen
Lösung eines Gemisches aus Ammoniumbrcrmid und Kaliumj odid hergestellt.
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Nach dem Reifen wird die Emulsion durch Koagu-
lation gewaschen. Die
schließlich erhaltene Emulsion enthält 1,6 Molprozent Silberjodid und 98,4 Molprozent
Silberbromid. Der gewaschene käsige Niederschlag wird in 200 g Gelatine je Mol Silberhalogenid
wiederdispergiert. Diese Emulsion wird mit 1,3 g 2-Mercapto-4-phenylthiazol je Mol
Silberhalogenid versetzt und auf den im Beispiel 1 beschriebenen Schichtträger entsprechend
einem Flächen gewicht von 35 mg Silber je dm2 aufgetragen. Die Schicht weist eine
höhere Fixiergeschwindigkeit in den belichteten als in den unbelichteten Flächen
aut, so daß bei der Verstärkung durch anschließende Wiederbelichtung und chemische
Entwicklung gemäß Beispiel 12 ein positives Silberbild mit einer maximalen und einer
minimalen optischen Dichte von 0,91 bzw. 0,50 entsteht.
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Beispiel 18 Aus einer alkalischen Lösung wird 5-Nitrobenzimidazol
zu einer Emulsion gemäß Beispiel 12 in einer Menge von 2,7 g je Mol Silberhalogenid
zugesetzt. Die Emulsion, deren pH-Wert durch diesen Zusatz auf 10,6 gestiegen ist,
wird nach Beispiel 12 auf einen Schichtträger aufgetragen, getrocknet und bildweise
mit weißem Licht belichtet.
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Die belichtete Schicht wird dann mit einer an Natriumhydroxid, 1,5normalen
wäßrigen Natriumthiosulfatlösung behandelt, wobei man ein positives Silberhalogenidbild
erhält. Das Bild wird durch Belichten mit weißem Licht und chemische Reduktion zu
einem Silberbild gemäß Beispiel 12 verstärkt.
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Beispiel 19 Eine photographische Schicht wird durch Aufdampfen von
Silberchlorid auf den im Beispiel 1 beschriebenen Schichtträger mit Hilfe eines
Hochvakuumverdampfers hergestellt. Die Vakuumvorrichtung arbeitet mit einem Tantalband
bei einem Druck von 3 10-4 p Hg. Durch Aufdampfen von 280 mg AgCl aus einem Abstand
von 24 cm erhält man einen Silberchloridauftrag von 4 mg/dm2.
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Das beschichtete Aufzeichnungsmaterial wird 15 Sekunden lang in einer
Lösung von 2-Mercapto-4-phenylthiazol in einem Gemisch aus 25 Teilen Äthanol und
10 Teilen Wasser gebadet, getrocknet und stufenweise 5, 10, 20, 40 bzw. 80 Sekunden
mit einer Photoscheinwerferlampe aus einer Entfernung von 15 cm belichtet. Das belichtete
Auizeichnungsmaterial wird 30 Sekunden in 12,8gewichtsprozentige wäßrige Natriumthiosulfatlösung
getaucht, 10 Sekunden in Wasser gespült und dann mit dem im Beispiel 1 beschriebenen
Entwickler behandelt.
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Bei den Belichtungszeiten von 5, 10, 20 und 40 Sekunden erhält man
ein Direkt-Positivbild, wobei die Bilddichte mit steigender Belichtungszeit abnimmt.
Wenn die Belichtungszeit jedoch auf 80 Sekunden erhöht wird, entsteht ein negatives
Bild, indem das System, ebenso wie die üblichen Silberhalogenidsysteme, - durch
die erhöhte Belichtungszeit eine Bildumkehr erleidet.
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Beispiel 20 Man arbeitet nach Beispiel 5. jedoch mit den folgenden
Unterschieden: (a) Das Aufzeichnungsmaterial wird nicht 30 Sekunden, sondern 60
Sekunden in der Lösung von 2-Mercapto-4-phenylthiazol gebadet, (b) das Natriumthiosulfatfixierbad
wird durch eine Lösung ersetzt, die 150 g Kaliumthiocyanat
und
50 ml einer molaren Natriumcarbonatlösung je Liter enthält, die Fixierzeit wird
auf 2 Minuten verlängert und (c) bis zur 60 Sekunden dauernden Behandlung mit der
Entwicklerlösung werden alle Vorgänge unter Sicherheitslicht durchgeführt, während
anschließend bei Zimmerbeleuchtung gearbeitet wird. Es entsteht ein Direkt-Positivbild
ähnlich demjenigen des Beispiels 5.
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Beispiel 21 Ein pliotolösliches Aufzeichnungsmaterial wird aus einem
orthochromatisch sensibilisierten lithographischen Gelatine-Silberhalogenid-Film
(70 Mol prozent Silberchlorid und 30 Molprozent Silberbromid) mit einem Auftrag
von 80 mg Silberhalogenid je dm2 hergestellt. Der Schichtträger ist der gleiche
wie im Beispiel 1. Der Film wird bei Sicherheitslicht 30 Sekunden in der im Beispiel
1 beschriebenen verdünnten Lösung von 2-MercaptoXphenylthiazol in einem Gemisch
aus Äthanol und Wasser gebadet.
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Das getrocknete Aufzeichnungsmaterial wird 10 Sekunden durch einen
photographischen E2stutenkeil mit einer Photoscheinwerferlampe, die bei einer Spannung
von 115 Volt arbeitet, aus einem Abstand von 15 cm belichtet. Das belichtete Aufzeichnungsmaterial
wird 90 Sekunden in 12.8 %ige wäßrige natriumthiosulfatlösung getaucht, wobei das
Silbersalz aus den belichteten Flächen herausgelöst wird.
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Der fixierte Film wird kurz in Wasser gespült und dann bei Zimmerbeleuchtung
in einem schnellwirkenden photographischen Entwickler aus 1-Phenyl-4-methyl-3-pyrazolidon
und Hydrochinon entwickelt. Man erhält ein Direkt-Positiv-Stufenbild aus Silber.
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Eine andere Probe des photolöslichen Aufzeichnungsmaterials wird
nach dem Baden in der oben angegebenen Lösung von 2-Mercapto-4-phenyl-thi azol 3
Sekungen durch einen V2-Stufenkeil mit der gleichen Lampe, jedoch bei einer Spannung
von 25 Volt und aus einem Abstand von 61 cm, belichtet Das belichtete Aufzeiehnungsmaterial
wird 2 Minuten bei 20"C in dem folgenden photographischen Entwickler entwickelt:
Monomethyl-p-aminophenolsulfat 3,0 g Hydrochinon .... .. . .. 9,0 g Na2SO3, wasserfrei
. -. 50,0 g K2CO3 . . . 50,0 g KBr .. . . .. 4,5 g mit Wasser aufgefüllt auf.. .
11 Das Aufzeichnungsmaterial wird 15 Sekunden bei 20"C in fließendem Wasser gespült,
5 Minuten bei 20"C in einem Kalialaun-Natrium-thiosulfat-Fixierbad fixiert, es dauert
2 Minuten, bis der Film klar wird, und getrocknet. Man erhält ein langsames und
sehr schwaches negatives Silberbild (Negativbild 1).
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Eine andere Probe des orthochromatisch sensibilisierten lithographischen
Films, die nicht mit 2-Mercapto-4-phenylthiazol behandelt wird, wird in genau der
gleichen Weise belichtet, entwickelt, fixiert und gewaschen. Man erhält mit hoher
Geschwindigkeit ein Negativbild von hoher Dichte (Negativbild 11).
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In diesem Falle dauert es nur 20 Sekunden, bis der Film in dem Fixierbad-klar
wird. Die optischen Dichten der positiven und negativen Bilder sind nachstehend
angegeben:
Gesamte Silberdichte
Belichtungs- |
Positiv bild Negatiobild I Negativbild II |
stufe Nr. |
3,70 0,06 0,13 |
3 3,70 0,06 0,13 |
5 3,70 0,06 0,14 |
7 3,70 0,06 0,23 |
9 3,7U Q,06 0,77 |
11 3,58 0,06 1,92 |
13 3,14 ,06 3524 |
15 ,17. zu 2,17 4,O |
17 1,08 O,lg |
19 0,26 0,47 >4,0 |
21 0,17 1,12 >4,0 |
Die bei dem erfindungsgemäßen photographischen Verfahren erhaltenen photolöslichen
Silberhalogenidmaterialien unterscheiden sich von herkömmlichen Silberhalogenidmaterialien,
die SchleierbildungsschutzmitteI enthalten, dadurch, daß die für die photolöslichen
Materialien verwendeten unlöshchmachenden Verbindungen in wesentlich größeren Mengen
anwesend sind, als sie zur Verhütung der Schleierbildung erforderlich sind. Zur
Verhütung der Schleierbildung werden solche Verbindungen nur höchstens in solcher
Menge angewandt, daß ein niedriger Schleierwert ohne ernsthaften Rückgang der Geschwindigkeit
und der photographischen Güte erzielt wird. Aus diesem Grunde ist es nicht praktisch,
photolösliche an Stelle der üblichen photographischen Silherhalogenidmaterialien
zu verwenden. Wenn photolösliche Aufzeichnungsmaterialien in normaler Weise belichtet
und entwickelt werden, geht die Entwicklung langsam und unvollständig vonstatten,
und es entsteht ein negatives Silberbild mit viel geringerer Geschwindigkeit und
von niedrigerer Dichte. Außerdem erfolgt die Fixierung langsamer und kann innerhalb
praktisch in Betracht kommender Fixierzeiten unvollständig sein. Photolösliche 'Aufzeichnungsmaterialien
erfordern daher bei der Verarbeitung nach den bisher üblichen Verfahren längere
Behandlungszeiten und geben niedngere Geschwindigkeiten und Bilder von schlechter
Beschaffenheit im Vergleich mit den gewöhnlichen photographischen Silberhalogenidmaterialien.