DE445753C - Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Silbersalzemulsionen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Silbersalzemulsionen. Es ist bekannt, daß bei der Herstellung von lichtempfindlichen Silbersalzemulsionen der Reifungsprozeß eine bedeutsame Rolle spielt. Die Lichtempfindlichkeit, welche erreicht wird, ist hierbei weitgehend abhängig von der Beschaffenheit des verwendeten Kolloids, z. B. Gelatine. Es gelingt mit Hilfe besonderer Zusätze, deren Art und Menge sich nach dem Emulsionsverfahren richtet, das Reifungsvermögen schwer reifender Gelatinesorten zu steigern. Diese Zusätze bestehen aus Schwefelverbindungen bestimmter Konstitution oder auch aus Ammoniak u. a. Auf diese Weise ist es möglich, schwer reifende Gelatine zur Herstellung höchstempfindlicher Emulsionen zu verwenden.
• Zahlreiche Gelätinesorten müssen aber bisher von der Verwendung für lichtempfindliche Silbersalzemulsionen ausgeschlossen werden, weil sie bei der Reifung zu einer mehr oder weniger starken Verschleierung der Emulsion führen, bevor die angestrebte Lichtempfindlichkeit erreicht ist. Solche Gelätinen waren bisher zur Herstellung photographischer Si1-bersalzemuIsionen kaum verwendbar oder mußten erst durch besondere Umarbeitung brauchbar gemacht werden.
• Wie nun gefunden wurde, kann man mit solchen bisher ungeeigneten Gelatinesorten klar arbeitende, höchstempfindliche Emulsionen herstellen, wenn man zu der Emulsion, oder ihren Rohstoffen Zusätze gibt, welche die Verschleierung verhindern. Geeignete Zusätze sind bestimmte Spaltungsprodukte von Eiweißkörpern, welche zum Teil in der Gelatine enthalten sind, wie z. B. Histidin. Wie die Untersuchung ergeben hat, wird die verschleiernde Wirkung vieler Gelatinesorten beim Reifen dadurch bedingt, daß sie diese schleierwidrig wirkenden Stoffe in unzureichender Menge enthalten. Es kann nun der Weg beschritten werden, diese wirksamen Stoffe in der Gelatine während ihrer Herstellung anzureichern oder aber sie für sich zu gewinnen und. als Zusätze zu verwenden. Die wirksamen Stoffe können dem Kolloid vor der Emulsionsherstellung oder der Emulsion auf irgendeiner Herstellungsstufe oder beim Vergießen zugesetzt werden.
• Nicht nur die obenerwähnten Spaltungsprodukte der Proteine, wie z. B. das Imidazolalanin, haben sich als geeignete Emulsionszusätze erwiesen, sondern darüber hinaus haben allgemein Imidazol und seine Derivate hervorragende Wirkung. Ihre Eignung für den beschriebenen Zweck beruht auf der Ersetzbarkeit des Wasserstoffatoms der Imidogruppe durch Silber und auf der Bildung von Adsorptionsverbindungen mit den Silbersalzen der Emulsion. Beispiel. Eine lichtempfindliche Silbersalzemulsion nach einem der bekannten Verfahren mit einer bestimmten Gelatinesorte hergestellt, ergibt starken Schleier und geringe Empfindlichkeit. Setzt man nun z. B.. auf i oo g der Gelatine vor oder während der EInuIsionSbereitung oder beim Vergießen o, i bis 0,49 Nitrobenzimidazol zü, so erhält man eine klare und hochempfindliche Emulsion.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Silbersalzemulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zur Emulsionsbereitung dienenden Kolloid bei seiner Darstellung Imidazol oder seine Derivate angereichert werden, oder daß dem Kolloid auf beliebiger Stufe seiner Gewinnung oder nach seiner Fertigstellung oder der Emulsion auf beliebiger Stufe der Bereitung oder nach ihrer Fertigstellung Imidazol oder seine Derivate zugesetzt werden. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß die Imidazolderivate in Form von Spaltungsprodukten von Eiweißkörpern angewendet werden.