DE1597490C2 - Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven photographischen Bildes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven photographischen BildesInfo
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- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/005—Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein
- G03C1/485—Direct positive emulsions
- G03C1/48538—Direct positive emulsions non-prefogged, i.e. fogged after imagewise exposure
- G03C1/48546—Direct positive emulsions non-prefogged, i.e. fogged after imagewise exposure characterised by the nucleating/fogging agent
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Description
Das Hauptpatent 15 22 374 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven photographischen Bildes,
bei dem man ein lichtempfindliches Material mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht des Typs, der
hauptsächlich im Innern der Silberhalogenidkörnchen ein latentes Bild und nur wenig latentes Oberflächenbild
bildet, bildmäßig belichtet, das bildmäßig belichtete Material mit einem Oberflächenentwickler behandelt und
das Material während der Entwicklung einer integralen Belichtung unterzieht, unter Bildung eines direktpositiven
Bildes, dadurch gekennzeichnet, daß man ein lichtempfindliches Material verwendet, das in der Silberhalogenidemulsionsschicht
oder in einer anderen wasserdurchlässigen Schicht mindestens eine in einem wäßrigen
Medium Jodidionen freisetzende Verbindung außer Silberjodid und/oder mindestens eine in einem wäßrigen
Medium Bromidionen freisetzende Verbindung außer Silberbromid enthält.
Es wurde nun gefunden, daß man bei der Durchführung des Verfahrens des Hauptpatentes die integrale
Belichtung während der Entwicklung ganz oder teilwei-Belichtung während der Entwicklung ganz oder teilweise
ersetzen kann durch Zugabe von Hydrazinmonocarbonsäure und/oder mindestens eines wasserlöslichen
Salzes derselben zu dem Oberflächenentwickler und/ oder zu einem Bad, mit dem das lichtempfindliche Material
zwischen bildmäßiger Belichtung und Entwicklung behandelt wird.
Die Herstellung der Hydrazinmonocarbonsäure und ihrer wasserlöslichen Salze wird z. B. in B. 37, 4523,
(1904) beschrieben.
Hydrazinmonocarbonsäure und deren wasserlösliche
ίο Salze sind Schleierverbindungen, die mindestens teilweise
und vorzugsweise sogar völlig die integrale Belichtung während der Entwicklung ersetzen können, da
sie zur Bildung eines latenten Bildes führen, das durch den Oberflächenentwickler zu einem sichtbaren Direktpositivbild
entwickelbar ist. Diese Hydrazinverbindungen verursachen somit den gleichen Effekt wie die
integrale Belichtung während der Entwicklung, nämlich eine Schleierbildung, wodurch sofort entwickelbare
Silberkeime an der Oberfläche der Silberhalogenidkörner entstehen.
Die erste bildmäßige Belichtung hat hauptsächlich latente Innenkornkeime zur Folge und die wenigen während
dieser Erstbelichtung gebildeten Oberflächenkeime werden durch Jodidionen und/oder Bromidionen,
die in ausreichender Konzentration während dieser Erstbelichtung in der Silberhalogenidemulsionsschicht
frei vorliegen, abgeschirmt, nämlich anoxidiert. Bei der Schleierbildung durch integrale Belichtung oder Zusatz
der genannten Hydrazinverbindung liegen dann diese Ionen im Entwickler nicht mehr in ausreichender Konzentration
vor, um die neu gebildeten Oberflächenkeime zu blockieren.
Bäder, die Hydrazinmonocarbonsäure und/oder wenigstens ein wasserlösliches Salz derselben enthalten,
bringen daher überraschende Vorteile bei der Herstellung von direktpositiven Bildern. Sie wirken nicht nur
als gute Schleiermittel, sondern zeigen auch eine überraschend gute Haltbarkeit. Als besonderer Vorteil ist zu
werten, daß in bezug auf das Hauptpatent eine wesentliehe Vereinfachung des gesamten Verfahrens erzielt
wird durch die Möglichkeit des Weglassens der integralen Belichtung während der Entwicklung, ohne Beeinträchtigung
der Bildqualität.
In den Bädern werden die Hydrazinverbindungen zweckmäßigerweise in Mengen von 1 g bis 50 g und vorzugsweise in einer Menge von 5 g bis 20 g je Liter angewendet.
In den Bädern werden die Hydrazinverbindungen zweckmäßigerweise in Mengen von 1 g bis 50 g und vorzugsweise in einer Menge von 5 g bis 20 g je Liter angewendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung von Direktpositivbildern, die sowohl HaIbtoncharakter
haben, als auch zur Reproduktion von Strichvorlagen dienen.
Bei den in lichtempfindlichem Material vorliegenden Jodionen liefernden Verbindungen handelt es sich z. B.
um anorganische oder organische Jodide sowie elementares Jod und seine Additionsprodukte, z. B. mit Polyvinylpyrrolidon,
mit Polyoxyalkylenen und deren Derivaten sowie mit quaternären Ammoniumverbindungen.
Die Entwicklersubstanzen können dem lichtempfindlichen Material während der Behandlung mittels eines
Bades einverleibt werden, das selbst keine Entwicklersubstanzen enthält und nur als Aktivator wirkt.
Die Entwickler und/oder die Bäder können in einer Menge angewandt werden, die zur Verarbeitung eines
einzigen Blattes des lichtempfindlichen Materials ausreicht. Eine Verschmutzung der Entwickler und Bäder
ist bei dieser Arbeitsweise ausgeschlossen.
Die besten Ergebnisse erhält man, wenn die Hydrazinverbindungen im Entwickler selbst angewandt
werden. Wahlweise wendet man die Hydrazinverbindungen in Bädern an, mit denen das lichtempfindliche
Material zwischen bildmäßiger Belichtung und Entwicklung behandelt wird. Der pH-Wert des Behandlungsbades,
das diese Verbindungen enthält, soll wenigstens 10 betragen. Die erwähnten Bäder, in denen die Hydrazinverbindungen
anwendbar sind, können selbstverständlich auch andere Zusätze enthalten, die ansonsten im
Entwickler vorliegen. Für das Inkontaktbringen des lichtempfindlichen Materials mit der die Hydrazinverbindungen
enthaltenden Lösung eignen sich alle dem Fachmann für diesen Zweck bekannten Verfahren.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Aufzeichnungsmaterial auch teilweise durch eine integrale
Belichtung geringer Intensität während der Entwicklung verschleiert werden. Von der Kombination
der Anwendung der verschleiernden Hydrazinverbindungen mit der integralen Belichtung wird insbesondere
bei der Herstellung von direktpositiven Farbbildern Gebrauch gemacht.
Die nach dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Direktpositivbilder zeigen
eine sehr hohe Maximaldichte sowie eine hinreichend niedrige Minimaldichte, die durch Zugabe von
Antischleiermitteln noch weiter gesenkt werden kann.
Bezüglich weiterer Einzelheiten über die Zusammensetzung des lichtempfindlichen Materials und der Flüssigkeiten,
die Durchführung des gesamten Verfahrens und die hierfür benutzte Apparatur wird auf das Hauptpatent
verwiesen.
Eine Gelatinesilberbromidemulsion wird hergestellt, indem man zu einer Silberchloridemulsion sehr langsam
unter Rühren eine 35%ige wäßrige Kaliumbromidlösung zugibt und die zugegebene Menge so bemißt,
daß sie um 70% größer ist als die für eine Umwandlung des gesamten Silberchlorids theoretisch notwendige
Menge. Anschließend hält man die Emulsion 1 Stunde lang auf 60°C. Nach 6 Stunden wird die Emulsion genudelt
und danach 1 Stunde lang mit Wasser (10 Liter Wasser pro Minute) gewaschen. Durch Erwärmen der
gewaschenen Nudeln erhält man eine flüssige Silberbromidemulsion, die 50 g Gelatine und 0,4 Mol Silberbromid
pro kg enthält.
Diese flüssige Emulsion versetzt man wie folgt mit Kaliumiodid: Zu einem ersten Teil der Emulsion gibt
man je kg 6 ml einer 5%igen wäßrigen Kaliumjodidlösung, einen zweiten Teil versetzt man mit 10 ml dieser
Lösung und einen dritten Teil mit 20 ml dieser Lösung.
Jede der so modifizierten lichtempfindlichen Emulsionen wird unmittelbar nach der Zugabe der Kaliumjodidlösung
so auf einen barytierten Papierträger vergossen (130 g/m2), daß pro m2 eine 4 g Silbernitrat äquivalente
Menge Silberhalogenid kommt.
Die Emulsionsschichten der 3 Materialien werden nun mit einer üblichen härtbaren Gelatineschutzschicht
überzogen.
Die Weiterverarbeitung der 3 Silberhalogenidmaterialien geschieht in gleicher Weise. Man belichtet bildweise
1AO 000 Sekunde lang mit 130 Lux.sek mittels einer
Blitzlampe durch einen Stufenkeil. Danach entwikkelt man 4 Minuten lang bei 20° C in einem Oberflächenentwickler
folgender Zusammensetzung:
65 Natriumsulfit (wasserfrei)
Hydrazinmonocarbonsäure
mit Wasser aufgefüllt auf
pH-Wert
Hydrazinmonocarbonsäure
mit Wasser aufgefüllt auf
pH-Wert
40 g
9g
1000 ml
11
11
Die Proben werden anschließend in üblicher Weise fixiert, gewaschen und getrocknet.
Alle drei Proben zeigen ein Direktpositivbild der Vorlage mit niedriger Minimaldichte und hoher Maximaldichte,
die um so höher ist, je mehr Kaliumjodid das lichtempfindliche Material enthält. Wenn man die
Kaliumjodid enthaltenden Materialien mit einem in gleicher Weise verarbeiteten Material vergleicht, das kein
Kaliumjodid enthält, dann findet man bei dem nach diesem Beispiel verarbeiteten Material eine höhere
Maximaldichte bei praktisch gleicher Minimaldichte.
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei man die Hydrazinmonocarbonsäure aus dem Entwicklerbad wegläßt und
zwischen bildweiser Belichtung und Entwicklung die lichtempfindlichen Materialien 4 Minuten lang bei 20° C
in eine Lösung folgender Zusammensetzung taucht:
Kaliumcarbonat
Hydrazinmonocarbonsäure
mit Wasser aufgefüllt auf
pH-Wert
Hydrazinmonocarbonsäure
mit Wasser aufgefüllt auf
pH-Wert
30 g
9g
1000 ml
11
11
Man erhält eine etwas niedrigere Maximaldichte im Vergleich zu den nach Beispiel 1 hergestellten Direktpositivbildern.
Beispiel 1 wird mit dem lichtempfindlichen Material mit der größten Menge Kaliumjodid wiederholt. Unmittelbar
nachdem der Emulsion das Kaliumjodid zugesetzt wurde und vor dem Auftragen der Schicht setzt
man der Emulsion 5 ml einer 5%igen äthanolischen Lösung von l-(o-Methoxyphenyl)-2-tetrazolin-5-thion als
Antischleiermittel zu.
Das Material liefert dann ein Direktpositivbild mit einer Minimaldichte, die geringer ist als die des nach
Beispiel 1 hergestellten entsprechenden Materials, das kein Antischleiermittel enthält. Die Maximaldichte hat
sich dabei vergleichsweise nicht geändert.
Beispiel 3 wird wiederholt, wobei man die Hydrazinmonocarbonsäure durch die gleiche Menge des
Hydrazinsalzes dieser Säure ersetzt. Die Ergebnisse entsprechen etwa denen des Beispiels 3.
Beispiel 3 wird dadurch abgeändert, daß man einen Oberflächenentwickler folgender Zusammensetzung
verwendet:
Hydrochinon
1 -Phenyl-3-pyrazolidinon
Natriumcarbonat (wasserfrei)
15g
Ig
30 g
30 g
Natriumcarbonat (wasserfrei) | 30 g |
Natriumsulfit (wasserfrei) | 40 g |
Hydrazinsalz der Hydrazinmono | |
carbonsäure | 9g |
mit Wasser aufgefüllt auf | 1000 ml |
pH-Wert | 11 |
Die Silberhalogenidemulsionsschicht enthält darüber hinaus je m2 1 g Hydrochinon, 250 mg !-Phenyl-3-pyrazolidinon,
1 g Formaldehydbisulfit und 0,1 g Kaliummetabisulfit.
Man erhält auf diese Weise ein Direktpositivbild von ausgezeichneter Qualität.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven photographischen Bildes, bei dem man ein lichtempfindliches
Material mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht des Typs, der hauptsächlich im Inneren
der Silberhalogenidkörnchen ein latentes Bild und nur wenig latentes Oberflächenbild bildet, bildmäßig
belichtet, das bildmäßig belichtete Material mit einem Oberflächenentwickler behandelt und das Material
ursprünglich während der Entwicklung einer integralen Belichtung unterzieht unter Bildung eines
direktpositiven Bildes, wobei man ein lichtempfindliches Material verwendet, das in der Silberhalogenidemulsionsschicht
oder in einer anderen wasserdurchlässigen Schicht mindestens eine in einem wäßrigen
Medium Jodidionen freisetzende Verbindung außer Silberjodid und/oder mindestens eine in einem
wäßrigen Medium Bromidionen freisetzende Verbindung außer Silberbromid enthält, nach Patent
15 22 374, dadurch gekennzeichnet, daß man die integrale Belichtung vollständig oder teilweise
ersetzt durch die Zugabe von Hydrazinmonocarbonsäure und/oder mindestens eines wasserlöslichen
Salzes derselben zu dem Oberflächenentwickler und/oder zu einem Bad, mit dem das lichtempfindliche
Material zwischen bildmäßiger Belichtung und Entwicklung behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrazinmonocarbonsäure
und/oder deren wasserlösliches Salz einem Bad mit einem pH-Wert von wenigstens 10 zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrazinmonocarbonsäure
und/oder deren wasserlösliches Salz in einer Menge von 1 bis 50 g pro Liter Bad verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydrazinmonocarbonsäure und/oder deren wasserlösliches Salz in einer Menge
von 5 bis 20 g pro Liter Bad verwendet.
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