WO1998034866A1

WO1998034866A1 - Stapelwechselvorrichtung

Info

Publication number: WO1998034866A1
Application number: PCT/EP1998/000569
Authority: WO
Inventors: Peter Hummel; Robert Ortner
Original assignee: Man Roland Druckmaschinen Ag
Priority date: 1997-02-05
Filing date: 1998-02-03
Publication date: 1998-08-13
Also published as: WO1998034862A1; US6209863B1; ATE209154T1; WO1998034864A1; US6286826B1; EP0958216A1; WO1998034863A1; WO1998034861A1; DE59801572D1; JP2000509693A; JP2000510083A; EP0958220B1; ATE206097T1; JP3332938B2; JP3297442B2; DE59802710D1; EP0958219B1; EP0958217B1; DE59801570D1; ATE207841T1

Abstract

Beim Stapelwechsel in einem Bogenanleger ist eine Reststapeltragvorrichtung (3) im Einsatz, bei der die Reststapelstäbe (7A, 7B) versetzt ziehbar sind. Für den verbesserten Zugang ist ein U-förmiges Gestell (6) vorgesehen, in dem die Zugantriebe (11) der Reststapelstäbe (7) verschiebbar angeordnet sind.

Description

Stapelwechselvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist bekannt, in Bogenanlegern von Bogendruckmaschinen Einrichtungen für den automatisierten Stapelwechsel vorzusehen. Diese können aus rechenartigen

Gebilden bestehen, sogenannten Reststapeltragvorrichtungen, die mit Schub- und Hubantrieben zur horizontalen und vertikalen Bewegung versehen sind. Solche sogenannte Nonstop-Stapelwechsler sind geeignet, während des Verdruckens von Papierbogen, d.h. im Maschinenlauf, Reste von abgearbeiteten Bogenstapeln von einer beispielsweise mit Nuten versehenen Palette abzunehmen und auf einem nachfolgend in den Bogenanleger eingesetzten neuen Bogenstapel wieder abzusetzen. Bekannte Vorrichtungen zeichnen sich durch großen konstruktiven und montagetechnischen Aufwand aus und erfordern Spezialkonstruktionen der Bogenanleger. Des weiteren werden hierbei Vorrichtungen eingesetzt, deren Reststapeltragvorrichtung einen in die Nuten der Palette eingreifenden Rechen aufweisen. Dieser Rechen ist bei der Vereinigung des Reststapels mit dem neu eingesetzten Hauptstapel als Ganzes zwischen den beiden Stapelteilen zu entfernen. Das bringt hohe Antriebskräfte mit sich und beansprucht die der Schnittstelle nächstliegenden Bogen der Stapel sehr stark. Außerdem sind Rückhaltemittel vorzusehen, die ein Verschieben der Stapelteile verhindern und dabei die Stapelkanten stark beanspruchen. Außerdem wird die Bedienung des Bogenanlegers selbst stark behindert oder gar unmöglich gemacht. Der Bogenlauf ist beim Wechselvorgang schwer zu beherrschen, so daß immer wieder Makulaturbogen entstehen. Es wurden schon Vorrichtungen entwickelt, die einige der geschilderten Nachteile teilweise vermeiden.

So ist aus der DE 3931710 C2 ein Non-Stop-Bogenanleger für Bogenrotationsmaschinen bekannt. Er weist eine Reststapeltragvorrichtung auf, die unterhalb eines vom Bogenanleger zur Bogenrotationsmaschine führenden Bändertisches angeordnet ist. Die Reststapeltragvorrichtung weist einen geschlossenen Rahmen auf, an dem Non-Stop-Stangen angeordnet sind, die als Kolbenstangen einzelner Zylinder mittels eines Druckmediums angetrieben werden können und die in Nuten einer einen Bogenstapel tragenden Palette einfahrbar sind. Die Non-Stop-Stangen liegen in eingefahrenem Zustand auf beiden Seiten des Rahmens auf und sollen nacheinander aus dem Bereich des Bogenanlegers entfernt werden. Über die Reihenfolge ist nichts ausgesagt. Die Anordnung unter dem Bogenanlagetisch ist für die Praxis ungeeignet.

Aus der DE 4203500 A1 ist ein Bogenanleger bekannt. Er weist parallel zum Bogenanleger und diesem stirnseitig zugeordnet eine Reststapeltragvorrichtung als eigenständige Baueinheit auf. Darin sind über einen gemeinsamen Antrieb einzeln antreibbare Spieße vorgesehen, die in Nuten einer einen Bogenstapel tragenden Palette einfahrbar sind. Der Antrieb weist einzelne Kettentriebe auf, die an die jeweiligen Spieße ankoppelbar sind. Für die Führung und Zugänglichkeit der Kettentriebe sind besondere konstruktive Maßnahmen erforderlich. Die Kettentriebe versperren den Raum vor dem Bogenanleger vollständig, sodaß dieser nicht zugänglich ist.

Weiterhin ist aus der DAS 1095297 ein Bogenanleger mit mehreren Stapelhubwerken bekannt. Er weist eine gabelförmige Reststapeltragvorrichtung auf, die mit in Nuten einer Palette einschiebbaren Reststapelstäben versehen ist. Die Vorrichtung ermöglicht die Übernahme eines Rests eines Bogenstapels von der Palette zur kontinuierlichen Zufuhr der Bogen während ein neuer Bogenstapel in den Bogenanleger eingesetzt wird. Die Reststapelvorrichtung ist mit einem separaten Hubwerk parallel zu dem Hauptstapelhubwerk innerhalb des Bogenanlegers verbunden, sodaß der Reststapel kontinuierlich anhebbar ist. Der Arbeitsbereich der Reststapeltragvorrichtung ist durch die Hebelanordnung sehr stark eingeschränkt, sodaß nur geringe zeitliche Spielräume für den Stapelwechsel zur Verfügung stehen. Die Reststapeltragvorrichtung behindert den Zugang zum Bogenanleger, da sie außerhalb des Bogenanlegers plaziert werden muß, solange sie nicht benötigt wird.

Ziel der Erfindung ist es die Vorrichtung zum Stapelwechsel so zu verbessern, daß die geschilderten Nachteile vermieden werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der genannten Art so zu verbessern, daß der Stapelwechsel auf einfache und kontinuierliche Weise möglich wird, wobei die Bedienungsmöglichkeiten beim Wechselvorgang verbessert und der Ablauf des Stapelwechsels so weit wie möglich rationalisiert werden soll.

Die Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich aus den Patentansprüchen.

Vorteilhaft ist, daß voneinander unabhängig bewegbare Trag- und Distanzstäbe in der Vorrichtung vorgesehen sind, die zur Entlastung des Bogenstoffes nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt aus dem Stapelbereich gezogen werden. Die Anordnung der Reststapelstäbe in der einer Reststapeltragvorrichtung der beschriebenen Art ermöglicht einen Zugang zum Bedienbereich auch während des Wechselvorganges. Hierbei wird im Bereich der Stabführung während des Stapelwechsels ein Bedienraum freigehalten. Dadurch, daß die Reststapelstäbe je nach Art unterschiedlich lang ausgestaltet sind, entsteht ein verbesserter Arbeitsablauf. Beim Wechselvorgang kann insbesondere die Zeit zum Einschieben und Ziehen der Reststapelstäbe dadurch reduziert werden, daß die Reststapelstäbe schon vor dem Wechsel in eine Warteposition eingefahren und bei Beginn des Wechselvorganges erst vollständig eingeschoben werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen näher dargestellt. Hierbei zeigen: Fig. 1 einen Bogenanleger in Seitenansicht,

Fig. 2 einen Bogenanleger in Draufsicht,

Fig. 3 eine Stapelwechselvorrichtung in Draufsicht,

Fig. 4 eine Stapelwechselvorrichtung bei der Übernahme eines

Reststapels, Fig. 5 eine erste Position der Reststapelstäbe und

Fig. 6 eine zweite Position der Reststapelstäbe während des

Stapelwechsels.

In Figur 1 ist ein Bogenanleger 2 verbunden mit einer bogenverarbeitenden Maschine, beispielsweise mit einer Bogendruckmaschine 1 dargestellt. Im Bogenanleger 2 ist ein Bogenstapel S zur Verarbeitung eingesetzt. Der Bogenstapel S kann mittels eines Hauptstapelhubwerkes, das hier nicht näher dargestellt ist, im Takt der Bogenverarbeitung angehoben werden.

Die Bogen des Bogenstapels S werden an dessen Oberseite vereinzelt und der Bogendruckmaschine 1 in einem Bogenstrom zugeführt. Im Bogenanleger 2 ist dazu eine Bogenvereinzelungseinrichtung 4 vorgesehen, die mit einer ganzen Anzahl vielfältiger Bedienungselemente für formatabhängige Einstellungen und für Einstellungen der Versorgung mit Saug- oder Blasluft versehen ist. Die Bedienungselemente dienen der Abstimmung der verschiedenen Funktionen der Bogenvereinzelungsvorrichtung 4 auf den bedarfsgerechten Transport der Bogen vom Bogenanleger 2 zur Bogendruckmaschine 1. Hierbei wird unter anderem auch der Vereinzelungsvorgang selbst beeinflußt und ebenso die Übergabe der Bogen aus dem Bogenanleger 2 an weiterführende Bogentransporteinrichtungen.

Im Bogenanleger 2 ist weiterhin eine Reststapeltragvorrichtung 3 angeordnet, die der der Bogendruckmaschine 1 abgewandten Stirnseite des Bogenanlegers 2 zugeordnet ist. Die Reststapeltragvorrichtung 3 ist mit einem Gestell 6 versehen, in dem Reststapelstäbe 7 längsverschiebbar gelagert sind. Mittels des Gestelles 6 ist die Reststapeltragvorrichtung 3 an einem Reststapelhubwerk 5 aufgehängt. Das Reststapelhubwerk 5 ist hier nur in seiner Lage, nicht jedoch in Einzelheiten angedeutet. Es enthält üblicherweise zwei Paar Hubketten auf, die vom Bogenanleger 2 aus antreibbar sind. Das Reststapelhubwerk 5 dient dazu einen Reststapel H im Bogenanleger 2 zu halten und im Takt der Bogenverarbeitung anzuheben. Daher ist das Reststapelhubwerk 5 auch mit dem Hauptstapelhubwerk synchron steuerbar. Das Reststapelhubwerk 5 besteht weiterhin aus mit dem Bogenanleger 2 verbundenen vertikalen Führungsschienen 8, an denen das Gestell 6 geführt ist und mittels der Hubketten anhebbar oder absenkbar ist.

In Figur 2 ist der Bogenanleger 2 in einer Ansicht von oben gezeigt. An den Bogenanleger 2 schließt sich in der durch Pfeile angedeuteten Bogenlaufrichtung ein sogenannter Bändertisch 20 an, über den der durch die Vereinzelung erzeugte Bogenstrom zur bogenverarbeitenden Maschine z.B. der Druckmaschine 1 transportiert wird. Weiterhin ist die Lage der Bogenvereinzelungsvorrichtung 4 in Zuordnung zur Hinterkante des Bogenstapels S erkennbar. Die Orientierung der Reststapelstäbe 7 ist in ihrer Anordnung in Bezug auf den Bogenanleger 2 dargestellt, wobei nur die beiden äußeren Reststapelstäbe 7 dargestellt sind und die anderen mit Wirkungslinien angedeutet werden. Die gezeigte Position ist beispielsweise die Bereitschaftsstellung vor der Einleitung eines Wechselvorganges bzw. die Warteposition außerhalb des Bedienungsbereiches des Bogenanlegers 2. Die Reststapelstäbe 7 sind dabei innerhalb der

Reststapeltragvorrichtung 3 geführt, sodaß sie in der gezeigten Position eine horizontale Stellung außerhalb des Bereiches des Bogenanlegers 2 einnehmen. Die Reststapeltragvorrichtung 3 mit ihrem Gestell 6 ist mittels der Führungsschienen 8 am Bogenanleger 2 geführt und vertikal bewegbar. Das Reststapelhubwerk 5 ist wieder nur in seiner Lage bezüglich der

Reststapeltragvorrichtung 3 angedeutet und befindet sich im Bogenanleger 2 sowie an der Oberseite der Führungsschienen 8, beispielsweise am Rahmen des Bogenanlegers 2, greift von dort aus am Gestell 6 der Reststapeltragvorrichtung 3 an und bewegt diese an den Führungschienen 8 aufwärts und abwärts.

In Figur 3 ist eine vollständige Darstellung der Reststapeltragvorrichtung 3 gezeigt. Das Gestell 6 ist U-förmig ausgebildet und an den Führungsschienen 8 vertikal geführt. Im Gestell 6 sind in einer vorderen Tragschiene 9 die Reststapelstäbe 7 in Form von Tragstäben 7A und Distanzstäben 7B geführt. Auf einer hinteren Tragschiene 10 ist ein Antrieb 11 zum vereinzelten Ziehen oder Einschieben der Tragstäbe 7A und Distanzstäbe 7B angeordnet. Die gezeigte Position ist die Wartestellung. Weiterhin sind beiderseits Antriebe 12 zur Längsverschiebung der hinteren Tragschiene 10 auf Führungsschienen 13 an Seitenteilen des Gestelles 6 vorgesehen. Die Antriebe 12 bestimmen die Lage der hinteren Tragschiene 10 innerhalb des Gestells 6. Die vordere Tragschiene 9 ist fest mit dem Gestell 6 verbunden. Die Tragstäbe 7A bzw. Distanzstäbe 7B sind unterschiedlich hoch. Die Tragstäbe 7A sind beispielsweise in etwa doppelt so hoch wie die Distanzstäbe 7B. Unter Höhe ist die Ausdehnung der Tragstäbe 7A bzw. Distanzstäbe 7B senkrecht zur Erstreckungsebene der Reststapeltragvorrichtung 3 gemeint.

Die Tragstäbe 7A und Distanzstäbe 7B können gleich lang sein. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Tragstäbe 7A aber länger als die

Distanzstäbe 7B. Die Tragstäbe 7A dienen bei der Übernahme eines Reststapels H zunächst der Lastaufnahme und sind entsprechend zu dimensionieren, wobei die Last in ein weitere Tragmittel abzuleiten ist (siehe Fig. 4).

In Figur 4 ist die Reststapeltragvorrichtung 3 in Funktion gezeigt. Die Tragstäbe 7A, sowie die Distanzstäbe 7B sind mittels ihrer einzelnen Antriebe, oder beispielsweise mittels der Antriebe 12 zusammen mit der hinteren Tragschiene 10 gegenüber der vorderen Tragschiene 9 vorgeschoben und in Nuten einer den Bogenstapel S tragenden Palette P eingeführt worden. Die vordere Tragschiene 9 und die hintere Tragschiene 10 mit dem Antrieb 11 liegen nun parallel vor der Palette P, die einen vom Bogenstapels S vebliebenen Reststapel H trägt. Die Palette P und der Reststapel H werden dabei nicht durch die vordere Tragschiene 9 berührt. Die längeren und höheren Tragstäbe 7A liegen auf einer Reststapelhubschiene 14 am in Bogenlaufrichtung gesehen vorderen Ende im Bogenanleger 2 auf. Diese Reststapelhubschiene 14 ist mit dem

Reststapelhubwerk 5 gekoppelt und zur Abstützung der Tragstäbe 7A während deren Hubbewegung im Ablauf der Produktion vorgesehen. Die Reststapelhubschiene 14 und das Reststapelhubwerk 5 sind dazu beide mit dem Hauptstapelhubwerk des Bogenanlegers 2 verbunden oder wenigstens so mechanisch oder steuerungstechnisch miteinander gekoppelt, daß sie bei der Stapelverarbeitung insbesondere aber bei der Zusammenführung des Reststapels H mit einem neuen Bogenstapel S synchron angehoben werden können.

Aus Fig. 4 ergibt sich ein erster sehr wichtiger Aspekt der Erfindung. Bei der dargestellten Position der Reststapeltragvorrichtung 3 mit in die Palette P eingeschobenen Tragstäben 7A und Distanzstäben 7B ist der Raum innerhalb des Gestelles 6 vollkommen frei. Dies ergibt sich dadurch, daß das Gestell 6 der Reststapeltragvorrichtung 3 U-förmig ausgebildet ist. Weiterhin sind Führungselemente für die Reststapelstäbe 7 innerhalb des Gestelles 6 verschiebbar. Die Tragschiene 10 ist so gemeinsam mit den Reststapelstäben 7 vorschiebbar. In einer Variante ist die Tragschiene 10 in einer vorgeschobenen Stellung innerhalb des Gestelles 6 angeordnet. Die Reststapelstäbe 7 werden dann auf der Tragschiene 10 von Einzelantrieben vorgeschoben. In beiden Fällen wird der in Figur 4 schraffiert gezeigte Bereich freigehalten und ist damit begehbar. Dieser Bereich ist auch geschützt, da hier nicht näher zu beschreibende Sicherungsmaßnahmen vorgesehen sind, die eine Bewegung der Reststapeltragvorrichtung 3 bzw. der hinteren Tragschiene 10 innerhalb des Gestelles 6 verhindern, wenn sich eine Bedienungsperson z.B. zum Einstellen des Anlegers 2 in dem genannten Bereich aufhält. Diese sind aber nicht Gegenstand der Erfindung.

Hierbei ist für die Handhabung von Bedeutung, daß die Tragstäbe 7A und Distanzstäbe 7B schon frühzeitig, d.h. lange vor dem tatsächlich erforderlichen Wechselvorgang in die Nuten der Palette P eingeschoben werden. In der Zeit der Produktion ist der Raum im Bereich des Stapelwechslers dann also immer frei.

Für den Fall, daß die Tragstäbe 7A und Distanzstäbe 7B schon frühzeitig, d.h. lange vor dem tatsächlich erforderlichen Wechselvorgang in die Nuten der Palette P eingeschiebbar sind, sind an dem Stapelwechsler Vorkehrungen getroffen. Die Reststapeltragvorrichtung 3 ist mittels des Reststapelhubwerkes 5 über die gesamte Höhe des Bogenanlegers 2 heb- und senkbar. Die Reststapeltragvorrichtung 3 kann daher auch dann mit dem Bogenstapel S gemeinsam angehoben werden, wenn der Stapelwechsel noch nicht erfolgen soll. Die Reststapelhubschiene 14 ist jedoch in gewohnter Weise in einer Position entsprechend einer minimal zulässigen Höhe des Reststapels H vor Beginn des Stapelwechsels angeordnet, von wo aus sie anhebbar ist. Sie liegt beispielsweise in einer Vertikalführung auf Anschlägen auf und kann von dort mittels des

Reststapelhubwerkes 5 abgehoben werden. Daher werden die Reststapelstäbe 7, wenn sie bereits unterhalb der Höhenlage der Reststapelhubschiene 14 eingefahren werden, zunächst nur in eine Warteposition eingeschoben. Dazu sind Antriebsmittel vorgesehen, die auf jeden der Reststapelstäbe 7 einzeln einwirken. Aus Fig. 5 ergibt sich, daß die hintere Tragschiene 10 mit einem Abstand zur vorderen Tragschiene 9 stillgesetzt wird. Die Reststapelstäbe 7, zumindest aber die Tragstäbe 7A, stehen dann mit ihrem vorderen Ende in einer zur Reststapelhubschiene 14 kollisionsfreien Position. Diese Position kann beispielsweise mit der den Stabenden zugeordneten vorderen Kante der Palette P übereinstimmen. Die Position wird beibehalten bis der Stapelwechsel tatsächlich erfolgen muß. Dann werden entsprechend Fig. 6 zumindest die Tragstäbe 7A über den verbleibenden kurzen Weg bis zur Überdeckung mit der Reststapelhubschiene 14 eingefahren. Dazu sind zweite Antriebsmittel vorgesehen, die auf alle Reststapelstäbe 7 gemeinsam einwirken. Beispielsweise wird die hintere Tragschiene 10 gemeinsam mit den Reststapelstäben 7 um den verbleibenden Weg bis zur eingeschobenen Endlage der Reststapelstäbe 7 nach vorne geschoben. Dann ist der Reststapel H nur noch endgültig durch Absenken der Palette P auf die Reststapelstäbe 7 aufzulegen. Wenn die Reststapelstäbe 7 wieder gezogen sind, d.h. die Stapelvereinigung erfolgt ist, werden die Reststapelstäbe 7 vorzugsweise sofort wieder in die Warteposition in den Nuten der Palette P mit einem neuen Bogenstapel S eingefahren.

Zur Realisierung des beschriebenen Ablaufes sind im Grunde zwei Antriebe erforderlich. Ein erster Antrieb kann als gemeinsamer Antrieb oder als Einzelantrieb für jeden der Reststapelstäbe 7 ausgebildet sein und wirkt nur bis zur Warteposition. Ein zweiter Antrieb wirkt auf alle Reststapelstäbe 7 gemeinsam und schiebt diese aus der Warteposition in die eingeschobene Endlage. ln einer ersten Ausführungsform können die Reststapelstäbe 7 auf der hinteren Tragschiene 10 einzeln antreibbar geführt sein, wobei die hintere Tragschiene 10 dann pemanent in einer Position nahe der vorderen Tragschiene 9 angeordnet ist. In einer zweiten Ausführungsform können die Reststapelstäbe 7 über die Länge des Gestelles 6 von der hinteren Tragschiene 10 gemeinsam in die Warteposition vorgeschoben werden, wobei sie aber von der hinteren Tragschiene 10 trennbar sind.

Zur Erreichung der eingeschobenen Endlage ist die hintere Tragschiene 10 in beiden Fällen zusätzlich verschiebbar. Sie ist, beispielsweise mittels des Antriebes 11 , noch um den verbleibenden Weg zwischen der Warteposition und der eingeschobenen Endlage vorschiebbar.

Darüberhinaus können Sensoren vorgesehen sein, mittels derer die Reststapelstäbe 7 unabhängig von der Höhenposition des neuen Bogenstapels S in eine Position zum Einfädeln in die Nuten der Palette P positionierbar sind.

Hierzu ist beispielsweise eine Lichtschrankenanordnung geeignet, die eine Nut der Palette P durchleuchtet. Diese Anordnung kann mit einem Fühler an der Reststapeltragvorrichtung 3 versehen und mit der Steuerung des Reststapelhubwerkes 5 verbindbar sein, derart daß die Reststapeltragvorrichtung 3 automatisch an die so gefundene richtige Höhenposition anpassbar ist. Dann sind auch die Reststapelstäbe 7 in die Nuten der Palette P einschiebbar. Weiterhin können in Bezug auf die Höhenposition der Reststapelhubschiene 14 Sensoren vorgesehen, die das Überschreiten der oberen Kante der Reststapelhubschiene 14 durch die Reststapelstäbe 7 melden. Mittels dieser Sensoren sind die Steuerungsmittel der Antriebsmittel der Reststapelstäbe 7 derart verbunden, daß diese bei einem Signal der Sensoren über den Restweg bis zur eingeschobenen Endlage oberhalb der Reststapelhubschiene 14 einschiebbar sind. Vorzugsweise wird dies dadurch geschehen, daß alle Reststapelstäbe 7 gemeinsam mit der hinteren Tragschiene 12 aus der Warteposition in die Endlage verschiebbar sind. In der oben beschriebenen Vorrichtung wird die

Reststapelhubschiene 14 von einer Auflage aus einer unteren Wartestellung mittels des Reststapelhubwerkes 5 einfach von der Reststapeltragvorrichtung 3 mitgenommen. So können die Reststapelstäbe 7 schon beim Feststellen des Einkoppelns der Reststapelhubschiene 14 an der Reststapeltragvorrichtung 3 in ihre eingeschobene Endlage vorgeschoben werden.

Der Stapelwechsel läuft also wie folgt ab: I. - Absenken der Reststapeltragvorrichtung 3 bis zur Unterkante des

Bogenstapels S während des Anhebens durch das Hauptstapelhubwerk.

II. - Abtasten der Palette P auf Lage der Nuten, positionieren der

Reststapeltragvorrichtung 3 zum Einfahren der Reststapelstäbe 7.

III. - Tragstäbe 7A und Distanzstäbe 7B gemeinsam in Nuten der Palette P unter den Bogenstapel S in Warteposition einschieben.

IV. - Synchrones Anheben von Reststapeltragvorrichtung 3 und Bogenstapel S bis Reststapelstäbe 7 kollisionsfrei Reststapelhubschiene 14 passieren.

V. - Abtasten der Lage der Reststapelhubschiene 14 bzgl. Reststapelstäbe 7.

VI. - Endgültiges Einfahren der Reststapelstäbe 7 in die eingeschobene Endlage oberhalb Reststapelhubschiene 14.

VII. - Tragstäbe 7A mit Reststapelhubschiene 14 unterfahren und anheben bis der Reststapel H von den Tragstäben 7A getragen wird.

VIII. - Palette P absenken und aus dem Bogenanleger 2 entfernen.

IX. - Reststapel H mit Reststapelwerk 5 zur Bogenvereinzelung anheben. X. - Neuen Bogenstapel S in Bogenanleger 2 einsetzen und anheben.

XI. - Bei Kontakt des Bogenstapels S mit Unterseite der Tragstäbe 7A ziehen aller Reststapelstäbe 7 in Staffeln und von innen nach außen, bis Reststapel H auf neuem Bogenstapel S aufliegt.

XII. - Absenken der Reststapeltragvorrichtung 3 bis zur Unterkante des Bogenstapels S während dessen Hubbewegung am Hauptstapelhubwerk.

Durch diesen Ablauf ist gewährleistet, daß keine Zeit für unnötige Hubwege verstreichen muß, die dann für den Wechselvorgang nicht zur Verfügung steht. Dies ist insbesondere bei dicken Bogenstoffen und entsprechend schnellem Abbau des Bogenstapels S bei hohen Maschinengeschwindigkeiten von großer Bedeutung.

Claims

Patentansprüche

1 ) Verfahren zum automatischen, kontinuierlichen Wechseln eines Bogenstapels in einem Bogenanleger an einer bogenverarbeitenden Maschine mit einer Reststapeltragvorrichtung, die Reststapelstäbe zur zeitweisen Aufnahme eines

Reststapels von einer Palette, zum zwischenzeitlichen kontinuierlichen Anheben des Reststapels und dessen anschließender Ablage auf einem neu zugeführten, mittels eines Hauptstapelhubwerkes von unten an den Reststapel angenäherten Bogenstapel enthält, wobei die Reststapelstäbe wenigstens zu einem Zeitpunkt des Erreichens einer minimalen Reststapelhöhe in den

Stapelbereich, insbesondere in Nuten der der Bogenstapel tragenden Palette schiebbar und zum Vereinigen von Reststapel und Bogenstapel wenigstens versetzt zueinander wieder aus dem Stapelbereich entfernbar sind, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Reststapelstäbe (7A, 7B) vor Erreichen der minimalen Reststapelhöhe bis zu einer von einer vollständig eingeschobenen Endlage entfernten Warteposition in den Stapelbereich unterhalb des Bogenstapels (S) in Nuten der Palette (P) einschiebbar sind, daß die Reststapeltragvorrichtung (3) mit entlasteten Reststapelstäben (7A, 7B) synchron mit dem Hauptstapelhubwerk anhebbar sind, wobei die

Reststapelstäbe (7A, 7B) kollisionsfrei an einer Reststapelhubschiene (14) vorbeigeführt werden bis ihre Unterkante wenigstens auf Höhe der Oberkante der Reststapelhubschiene (14) zu liegen kommt, daß die Reststapelstäbe (7A, 7B) danach in die eingeschobene Endlage verschiebbar sind, derart daß wenigstens ein Teil der Reststapelstäbe (7A,

7B) die Reststapelhubschiene (14) überdeckt, daß der Reststapel (H) übernommen wird, indem wenigstens ein Teil der Reststapelstäbe (7A, 7B) von der Reststapelhubschiene (14) und dem Reststapelhubwerk gemeinsam angehoben wird, wobei die Palette (P) mittels des Hauptstapelhubwerkes abgesenkt wird, daß der Reststapel (H) auf den Bogenstapel (S) aufgelegt wird, indem die Reststapelstäbe (7A, 7B) aus dem Stapelbereich ziehbar sind, und daß die Reststapelstäbe (7A, 7B) während der Hubbewegung des Bogenstapels (S) vor Erreichen der minimalen Reststapelhöhe wieder bis zu einer von der vollständig eingeschobenen Endlage entfernten Warteposition in den Stapelbereich unterhalb des Bogenstapels (S) in Nuten der Palette (P) einschiebbar sind.

2) Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß erste dickere und zweite dünnere Reststapelstäbe (7A, 7B) parallel zueinander in die Warteposition vorschiebbar sind, daß die ersten dickeren und zweiten dünnere Reststapelstäbe (7A, 7B) gemeinsam aus der Warteposition in die eingeschobene Endlage vorschiebbar sind, wobei wenigstens die ersten dickeren Reststapelstäbe (7A, 7B) die Reststapelhubschiene (14) überdecken.

3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten dickere Reststapelstäbe (7A, 7B) getrennt und versetzt zueinander von der Mitte nach außen aus dem Stapelbereich ziehbar sind, und daß danach die zweiten dünneren Reststapelstäbe (7A, 7B) getrennt und versetzt zueinander von der Mitte nach außen aus dem Stapelbereich ziehbar sind.

4) Vorrichtung zum Wechseln eines Bogenstapels in einem Bogenanleger an einer bogenverarbeitenden Maschine mit einer Hauptstapelhubwerk zum Anheben und Absenken eines Bogenstapels auf einer Palette mit Nuten, mit einer Reststapeltragvorrichtung, die Reststapelstäbe zur zeitweisen Aufnahme eines Reststapels und dessen Übergabe auf einen neu zugeführten Bogenstapel enthält, wobei die Reststapelstäbe mit Antriebsmitteln zur Erzeugung einer zueinander versetzten Längsbewegung versehen sind, derart daß sie in den Stapelbereich in die Nuten der Palette schiebbar und wenigstens versetzt zueinander von dort entfernbar sind, und einem Reststapelhubwerk zum Anheben der Reststapeltragvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Reststapeltragvorrichtung (3) stirnseitig in den Bogenanleger (2) integriert ist und ein wenigstens U-förmiges Gestell (6) aufweist, das auf der vom Bogenanleger (2) weg gerichteten Seite offen ist, daß Antriebsmittel der Reststapelstäbe (7A, 7B) zum Verschieben der Reststapelstäbe (7A, 7B) in eine Warteposition vor Erreichen einer eingeschobenen Endlage in den Nuten der Palette (P) und/oder zum Verschieben der Reststapelstäbe (7A, 7B) gemeinsam aus der Warteposition in die eingeschobene Endlage vorgesehen sind, und daß die Antriebsmittel so angeordnet sind, daß der Raum innerhalb des Gestelles (6) nach dem Vorschieben der Reststapelstäbe (7) freigegeben und begehbar ist.

5) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reststapeltragvorrichtung (3) eine hintere Tragschiene (10) aufweist, die Zugantriebe für die Reststapelstäbe (7) trägt und gemeinsam mit den

Reststapelstäben (7) innerhalb des Gestelles (6) vorschiebbar ist, derart daß der Raum innerhalb des Gestelles (6) frei zugänglich ist.

6) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reststapeltragvorrichtung (3) eine hintere Tragschiene (10) aufweist, die Zug- und Schubantriebe für die Reststapelstäbe (7) trägt, daß die Tragschiene (10) in einer vorderen Position innerhalb des Gestelles (6) angeordnet ist und daß die Reststapelstäben (7) innerhalb des Gestelles (6) auf der Tragschiene (10) mittels der Zug- und Schubantriebe vorschiebbar sind, derart daß der Raum innerhalb des Gestelles (6) frei zugänglich ist.

7) Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Tragschiene (10) aus einer ersten Position (Warteposition) gemeinsam mit den Reststapelstäben (7) innerhalb des Gestelles (6) vorschiebbar ist, derart daß der Raum innerhalb des Gestelles (6) frei zugänglich ist.

8) Vorrichtung zum Wechseln eines Bogenstapels nach dem Verfahren in den Anspruch 1 bis 3 in einem Bogenanleger an einer bogenverarbeitenden Maschine mit einer Hauptstapelhubwerk zum Anheben und Absenken eines

Bogenstapels auf einer Palette mit Nuten, mit einer Reststapeltragvorrichtung, die Reststapelstäbe zur zeitweisen Aufnahme eines Reststapels und dessen Übergabe auf einen neu zugeführten Bogenstapel enthält, wobei die Reststapelstäbe mit Antriebsmitteln zur Erzeugung einer zueinander versetzten Längsbewegung versehen sind, derart daß sie in den Stapelbereich in die Nuten der Palette schiebbar und wenigstens versetzt zueinander von dort entfernbar sind, und einer Reststapelhubwerk zum Anheben der Reststapeltragvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß erste Antriebsmittel der Reststapelstäbe (7A, 7B) zum Verschieben der

Reststapelstäbe (7A, 7B) in eine Warteposition vor Erreichen einer eingeschobenen Endlage in den Nuten der Palette (P) ausgebildet sind und daß zweite Antriebsmittel der Reststapelstäbe (7A, 7B) zum Verschieben der Reststapelstäbe (7A, 7B) gemeinsam aus der Warteposition in die eingeschobene Endlage vorgesehen sind.

9) Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gestell (6) der Reststapeltragvorrichtung (3) eine im hintere Tragschiene (10) in Richtung der Stabbewegung verschiebbar angeordnet ist und auf der die Reststapelstäbe (7A, 7B) einzeln antreibbar geführt sind, und daß ein Antrieb (11) zum Verschieben der hinteren Tragschiene (10) gemeinsam mit den Reststapelstäben (7A, 7B) vorgesehen ist.

10) Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gestell (6) der Reststapeltragvorrichtung (3) eine hintere

Tragschiene (10) in Richtung der Stabbewegung verschiebbar angeordnet ist, derart das die Reststapelstäbe (7A, 7B) durch die Tragschiene (10) antreibbar sind, und daß ein Antrieb (11) zum Verschieben der hinteren Tragschiene (10) gemeinsam mit den Reststapelstäben (7A, 7B) in die Warteposition und aus der Warteposition in die eingeschobene Endlage vorgesehen ist.