Verfahren zur automatischen Sackbereitsteilung und Sackanhängevorrichtung
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Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Sackbereitstellung für die Schüttgutabsackung durch Zwangsführung der Säcke von einem Sackstapel, Offenen der Sackfüllöffnung und Anhängen des offenen Sackendes an einen Füllstutzen.
Stand der Technik
Die US-PS Nr. 3566578 zeigt eine automatische Anhängung von Transportsäcken, wie sie am Anfang der Automatisierung vorgeschlagen wurde. Der Grundgedanke ist einfach. Man bringt einen ganzen Stapel Papiersäcke auf einem Förderband in richtiger Lage möglichst nahe an den Füllstutzen und steckt über einen automatischen Greifer mit Saugnäpfen jeden einzelnen Papiersack an den Absackstutzen der mit einer ebenfalls automatischen Sacköffnungs- und Halterungs-Einrichtung versehen ist. Eine solche Einrichtung ist ohne weiteres in der Lage, mehrere hundert Säcke pro Stunde an den Füllstutzen anzuhängen, eine Arbeit, die über längere Zeit einen Menschen zu einem Roboter degradieren würde, und für ihn nur mit grosser Anstrengung über einen ganzen Tag durch¬ haltbar ist. Bei der Einführung solcher Automatismen war es bereits bekannt, dass ein Naturprodukt wie Papier sich unterschiedlich, oft sogar unangenehm verhalten kann.
Der häufigste Störfaktor ist die Luft- und Materialfeuchtigkeit. Manchmal kann ein Sack mit den gegebenen mechanischen Mitteln gar nicht geöffnet werden, oder es werden zwei Säcke gleichzeitig mit den automatischen Greifern angehoben.
Über längere Zeit fand man sich damit ab, da wegen ganz anderen Störungen, zum Beispiel dem Platzen von vollen Säcken, auf jeden Fall eine Betreuungsperson die ganze Absackung überwachen, für Ordnung und auch für einen einwandfreien Sacknachschub sorgen musste. Eine spürbare Steigerung der Stundenleistung war nicht möglich, da ein rascherer Bewegungsablauf gleichzeitig die Störhäufigkeit steigerte, so dass letztlich eine Leistungssteigerung über den Tag gerechnet gar nicht eintrat.
Ein Hauptschwächepunkt blieb die einwandfreie Sacköffnung. Mit der US-PS Nr. 4 320 615 hatte die Anmelderin versucht, die beiden Nachteile der älteren Lösungen zu beheben. Wie dort in den Figuren 2a, 2b und 2c gezeigt wird, gelang es über einen gleichzeitigen Abrollvorgang, während dem Anheben eines Sackes, das Öffnen eines Sackes vorzubereiten und fast vollständig das Mitnehmen eines zweiten oder dritten Sackes zu verhindern. Auf diese Weise konnten etwa 600 bis 800 Säcke pro Stunde angehängt und Störungen stark reduziert werden.
Über längere Zeit herrschte in der Fachwelt die Meinung vor, dass grössere Mengen von Mühlenprodukten lose mit Tankfahrzeugen wesentlich ökonomischer zu demVerbraucher transportiert werden können. Man erwartete gleichzeitig eine starke Reduzierung der Sortenvielfalt. Die jüngste Entwicklung hat nun aber gezeigt, dass eine grosse Sortenvielfalt gefordert ist.
Ferner werden starke Automatisierungs-Fortschritte in dem Bereich der Sackpalletierung erreicht, so dass der Sack¬ transport wieder an Terrain gewonnen hat und nun insbeson¬ dere eine Steigerung der Stundenleistung gefragt ist.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung wurde die Aufgabe gestellt, eine neue Anhängung von Transportsacken zu entwickeln, die eine störungsfreie Sackanhängung und im automatischen Betrieb 1000 bis 1200 Sackanhängungen pro Stunde oder noch mehr erlaubt.
Die erfindungsgemässe Lösung ist dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Säcke vorzugsweise mehrfach gestapelt und von einer Entnahmestelle einzeln entnommen, verschwenkt, geöffnet und angehängt werden.
Vorzugsweise werden mehrfach mechanisch verschiebbare Sackstapel gebildet, wobei an einer Verschiebebahn die Säcke von Hand eingelegt und örtlich davon getrennt mit Automatikmitteln einzelne Säcke entnommen werden.
Ein weiterer vorteilhafter Ausbildungsgedanke liegt darin, dass der Sack in wenigstens zwei Schritten durch weitere Automatik-Mittel geöffnet wird.
Ganz besonders bevorzugt wird der Sack von dem Sackstapel über eine Umlenkvorschubeinheit in eine aufrechte Lage geführt und bei Erreichen der aufrechten Lage im Bereich der Umlenkvorschubeinheit leicht vorgeöffnet.
Vom Erfinder ist erkannt worden, dass die gängige Logik, gemäss der in einem Arbeitsablauf jede zusätzliche Bewegung "Zeit kostet", zumindest bei einem Sackanhänge¬ automat sich als falsch erwiesen hat.
Für Naturprodukte mit stark variierenden Eigenschaften uss vielmehr mit eindeutigen Einwirkungen, welche auch für den unangenehmsten Fall noch funktionsfähig sind, gearbeitet werden. Überraschenderweise können durch spezifisches Berücksichtigen der physikalischen Eigenschaften eines doch beachtlich grossen Papiersackes, von gegen 0,5 m2 Papierfläche durch artgerechtes Bewegen mit entsprechenden Führungshilfen, insbesondere einer Walzenumlenkung sowie einer Verschwenk- und Öffnungs¬ vorrichtung eine, für so grosse Papiersäcke bisher nicht für möglich gehaltene Bewegungsgeschwindigkeit, beziehungswese entsprechende Beschleunigungen zugelassen und trotzdem eine präzisere, kontrollierte Papierführung ohne Flatterbewegung und dergleichen erreicht werden.
Als ganz besonders überraschend wirksam hat sich die zusätzliche Bewegung des neuen Erfindungsgedankens eines "Übers-Knie-Ziehen" erwiesen, da damit auch lange Zeit schlecht gelagerte Säcke fast bis zu "jeder Faser" gelockert und somit die "Öffnungsunwilligkeit" überwunden wird. Auf diese Weise wird durch die Walzenumlenkung auch die Sacköffnung besonders durch das Zusammenwirken der Umlenkung und Saugmittel vorbereitet und, wie in der Folge gezeigt wird, gleichzeitig schon begonnen. Der von den Greifern erfasste starke Sackboden wird mit dem Boden voran zwangsumgelenkt und nach unten geschoben. Probe¬ versuche haben bestätigt, dass auf diese Weise zwei "Sorgenpunkte", nämlich das vollständige "Aufmachen" sogar aller Falten bis zum Sackboden für die Füllung, besonders aber das Öffnen des offenen Sackendes in einer bisher nicht erreichten Betriebssicherheit durchführbar sind. Betrachtet man den Bewegungsablauf, so wird dieser gegenüber den beiden genannten bekannten Ausführungen mit etwas aufwendigeren Mitteln erreicht; verfolgt man jedoch einen einzelnen Sack, so erkennt man, dass ohne
zerstörerische Gewalt und doch zwangsweise ein völlig natürlicher Bewegungsablauf erfolgt, so dass die gestellte Aufgabe erfolgreich gelöst worden ist.
Überraschend harmonische Bewegungen für das Sackmaterial konnten dadurch erzielt werden, dass die Sacköffnung durch zwei gegensinnig wirkende Haftklauenpaare erfolgt, wobei die Haftklauenpaare ohne Zusammenschlagen den Sack vorzugsweise in bereits vorgeöffnetem Zustand übernehmen. Eine sehr hohe Stundenleistung von bis zu 1200 Säcken und ein völlig störungsfreier Betrieb war möglich, dadurch dass die Säcke gestapelt, mechanisch zugeführt, durch Greifmittel am geschlossenen Sackboden einzeln erfasst und über eine Umlenkvorschubeinheit um einen etwa rechten bis leicht stumpfen Winkel in eine aufrechte Lage und durch eine verschwenkbare Sacköffnungsvorrichtung an den Sackstutzen gebracht werden.
Die Erfindung betrifft ferner eine automatische Sackan¬ hängevorrichtung für Schüttgüter, mit Entnahme von einzelnen Säcken durch Greifmittel von einem Sackstapel, Öffnen der Sackfüllöffnung und Anhängen des offenen Sackendes an einen Absackstutzen und ist dadurch gekennzeichnet, dass ein flachliegender Sack mit seinem geschlossenen Sackboden voran um eine Walzenumlenkung in eine aufrechte Stellung und mittels einer Verschwenk- und Öffnungseinrichtung an den Absackstutzen bringbar ist.
Bevorzugt werden im Bereich der Walzenumlenkung ein oder mehrere Umlenkbänder angeordnet. Dabei ist es möglich, zum Beispiel die Walzenumlenkung motorisch anzutreiben und/oder die Umlenkbänder anzutreiben oder beides. In besonders schwierigen Fällen kann zwischen der Walzenumlenkung und dem Umlenkband beziehungsweise den Umlenkbändern eine minimale Differenzgeschwindigkeit von wenigen Prozenten vorgesehen werden, damit gleichzeitig
wenigen Prozenten vorgesehen werden, damit gleichzeitig mit der Umlenkung die zwei Lagen eines Sackes gegenseitig etwas verschoben werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Abstand und/oder Anpressdruck zwischen Walzenumlenkung und Umlenkband wählbar ist und das Umlenkband bevorzugt über einen Abschnitt der Walzenumlenkung formgleich anpassbar ist. Dies kann baulich einfach dadurch gelöst werden, dass jedes Umlenkband Umlenkrollenpaare aufweist, wobei je eine Umlenkrolle eines Umlenkpaares mit dem Band von der Walzenumlenkung zu- und wegbewegbar ist, für eine Umschlingbewegung bezüglich der Walzenumlenkung.
Gute Erfolge erhält man, wenn der von dem Sackstapel abgehobene, einzelne Sack aus der Horizontalen, mit dem geschlossenen Sackende voran, mit der Walzenumlenkung in eine etwa schräg geneigte Lage überführt wird. Es wird bevorzugt, dass die Umlenkung als drehbeweglicher Hohlzylinder ausgebildet ist, an einer Vakuumpumpe anschliessbar ist, und ein Teilbereich der Zylinderwanderung Saugöffnungen aufweist, für die Haftung des Sackes und Öffnungs-Vorbereitung. Dabei wird die Walzenbewegung so gesteuert, dass nach Abschluss der Umlenkbewegung ein Endteil der inneren Sacklagen im Bereich der Sacköffnung auf dem Teilbereich der Zylinderwanderung mit den Saugöffnungen kurzzeitig haften bleibt, während gleichzeitig die äussere Sacklage, beziehungsweise die ausseren Sacklagen, bereits in dem Bereich der Umlenkvorschub leicht vorgeöffnet wird, beziehungsweise werden. Auf diese Weise wird der über die Walzenumlenkung gleichsam gewalkte Sack in einer genau steuerbaren Endstellung gleichzeitig mit dem Wegfahren des Umlenkbandes, beziehungsweise der Umlenkbänder durch die Ansaugkraft des Vakuums so gehalten, dass der Sack als Ganzes in Position bleibt, wobei gleichzeitig die abgekehrte äussere Papierlage bereits leicht abgehoben
wird. Die tägliche Erfahrung auch mit kleinen Haushaltspapiersäcken zeigt, dass es vielfach am Anfang des Sacköffnens die grössten Probleme gibt. Diese aber werden wie vorgeschlagen als Teil des Bewegungsablaufes für die viel grösseren Transportsäcke gelöst.
In einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens für die automatische Anhängung von Transportsäcken an einen Absackstutzen wird vorgeschlagen, dass sie eine Einzelsackbereitstellung sowie zwei Haftklauenpaare aufweist, die gegensinnig zwangsangetrieben, an einem Schwenkarm angebracht sind, zur geöffneten Überführung eines Sackes von der Sackbereitstellung an den Absackstutzen. Bevorzugt sollen dabei die Haftklauenpaare über ein Hebelgelenk und pneumatische Antriebsmittel eine Öffnungs- und Schliessbewegung ausführen, analog zu Daumen und Zeigefinger der linken und rechten menschlichen Hand, wobei der Schwenkarm für die Anhängung eines Sackes über ein Doppelhebesystem eine von unten nach oben gerichtete kreisbogenförmige Bewegung durchführt. Wichtig ist dabei, dass die Haftklauen und die Sackanhängevorrichtung unabhängig steuerbar sind und Mittel aufweisen zur Koordinierung beider Bewegungsabläufe.
Die Sackanhängevorrichtung wird ferner so ausgebildet, dass die Sacköffnungsklauen über ein hydraulisch oder pneumatisch zwangbewegbares Hebelgelenk in eine ganz ausgespreizte Rückführ-, beziehungsweise Ausgangssposi- tion, in eine nicht vollständig geschlossene Sackübernahmeposition sowie in eine steuerbare maximale Sacköffnungsposition bringbar ist, wobei ferner die Sacköffnungsklauen von der Sacköffnungsposition vorzugs¬ weise in eine steuerbare Sackstutzenformposition bringbar sind. Die Sacköffnungsklauen weisen Saugnäpfe auf.
Die neue Erfindung betrifft ferner eine Sackstapelför¬ dereinrichtung und ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Mehrzahl einzelner, becherförmiger Sackmagazine aufweist, welche über steuerbare Fördermittel von einer Einlegeposition in eine Entnahmeposition bewegbar sind.
Bei den bisher bekannten Lösungen wurde hierfür normalerweise ein förderbandartiges Transportband verwendet, das für die horizontale oder geneigte Sackstapelung konzipiert war. Es hat sich aber gezeigt, dass bei dem blossen Auflegen eines Bündels von Papiersäcken, diese sehr genau plaziert werden mussten, wenn nicht gerade wegen wechselnden Lagen Störungen für die anschliessenden mechanischen Manipulationen in Kauf genommen werden wollten. Das Auflegen der Säcke erforderte bis heute sehr grosse Sorgfalt und sehr viel Zeit. Die neue Erfindung schlägt demgegenüber die Ausbildung einer Mehrzahl becherförmiger Sackmagazine vor, so dass in diese sogar beliebige Formate einfach und schnell einlegbar sind. Es können nacheinander mehrere Sackmagazine mit leeren Säcken gefüllt werden, wenn die Fördermittel als umlaufende Endloskette oder Endlosband ausgebildet sind. Die Sackmagazine werden dabei gelenkig an den Fördermitteln, besonders bevorzugt an einer Endloskette angeordnet.
Für eine weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Sackmagazine eine zur Bewegungsriehtung der Fördermittel geneigte Bodenauf¬ lagefläche für die Säcke aufweist, wobei ferner die Sackmagazine winklig zu dem geneigten Boden einen unteren Anschlag aufweisen, und die Sackmagazine in Längsförderrichtung wenigstens auf einer Seite einen Anschlag aufweisen. Die Neigung der Bodenauflagefläche kann 15° bis 60°, vorzugsweise 20° bis 45° betragen.
Es wird ferner eine derartige Ausgestaltung bevorzugt, dass ein Sackmagazin in der Einlegeposition durch das jeweils vorangehende Sackmagazin taschenartig die maximale Sackstapelhöhe begrenzt, so dass die Sackmagazine in der Einlegeposition teilweise, in der Entnahmeposition jedoch nach oben völlig offen sind. Insgesamt wird bevorzugt, die Sackstapelfördereinrich¬ tung derart auszubilden, dass das Sackmagazin an einem endlos umlaufenden Fördermittel angelenkt ist, die Einlegeposition und die Entnahmeposition an je einer Endseite angeordnet sind, wobei in der Entnahmeposition eines Sackmagazines das bereits geleerte Sackmagazin sich nach unten wegbewegt. Es können aber auch die Stapeltaschen einen gewölben Boden und/oder eine zweifache Neigung aufweisen, wobei der gewölbte Boden durch mechanisch verstellbare Stützmittel erzeugbar sein kann. Die Sackstapelung wird als Sackbecherförderer ausgebildet, mit einer Vielzahl von Sackmagazinen, welche durch eine Endloskette im Sinne eines Förderbandes schrittweise bewegbar sind, wobei sie besonders bevorzugt einen Sackbecherförderer mit einer Mehrzahl geneigter Sackmagazine aufweist, welche schrittweise von einer Einlege- in eine Entnahmeposition bewegbar sind, Greifmittel für die Übergabe vereinzelter Säcke von einem Umlenkband sowie einen Schwenkarm mit zwei Haftklauenpaaren zur Bereitstellung eines Sackes an den Absackstutzen.
Die Walzenumlenkung lenkt den leeren Sack in einen etwa rechten bis leicht stumpfen Winkel um und bringt ihn in eine aufrechte, leicht geneigte Lage, mit dem geschlossenen Sackende nach unten. Mit gleichzeitiger Öffnungsbewegung wird dann der Sack in senkrechter Füllposition in den Bereich des Sackstutzens und ganz besonders bevorzugt zusätzlich einer dem Sackstutzen angepasste Form gebracht, so dass die Sackhalterung
sofort zuschlagen und den Sack ohne Falten am Sackstutzen festklemmen kann.
Die neue Erfindung erlaubt mechanische Zwangsbewegungen mit sehr hoher Geschwindigkeit durchzuführen. Die dabei entstehende Aufteilung des ganzen Bewegungsablaufes hat aber noch den ganz besonderen Vorteil, dass für die erste Bewegung, nämlich das Ergreifen und Vereinzeln eines Sackes von dem Sackstapel trotz dem insgesamt viel kürzeren Zeitaufwand mehr Zeit für die Problemphasen bleibt und deshalb sorgfältiger und sogar ruhiger durchführbar ist. Alle Bewegungen können zwangsgesteuert werden. Der Sack wird immer am rechten Ort angepackt, die grösste Wegstrecke erfolgt jeweils in Sacklängsrichtung. Eine Querbewegung des Sackes ist nur während der Öffnung und Überführung an den Sackstutzen erforderlich. Dabei ist jedoch der Sack am schwächern Öffnungsende starr gehalten und geführt, so dass ohne Risiko mit sehr hohen Geschwindigkeiten gearbeitet werden kann.
In der Folge wird nun die Erfindung anhand einiger Aus¬ führungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten erklärt.
Kurze Beschreibung der Erfindung
Es zeigen:
die Figur 1 schematisch eine Übersicht über den Bewe¬ gungsablauf der Sackanhängung; die Figur 2 den Beginn der Sacköffnung; die Figur 3 schematisch einen neuen Stapeltaschen¬ förderer; die Figur 4 eine perspektivische Ansicht des Stapel¬ taschenförderers der Figur 3, ie Figur 5 eine Sackentnahme- beziehungsweise Sack¬ vereinzelungsvorrichtung;
die Figur 6 schematisch verschiedene Arbeitsstellungen von Haftklauenpaaren für die Sacköffnung sowie die Sackanhängung; die Figur 7 die Rückführ- und Ausgangsposition der Haftklauenpaare; die Figur 8 die Erfassung des vorgeöffneten Sackes und Beginn der Sacköffnung; die Figur 9 die vollständig geöffnete Stellung der
Haftklauenpaare sowie Bereitstellung des Sackes an dem Füllstutzen; die Figur 10 Sacköffnung in Anlegepositon auf den Füll¬ stutzen;
Wege zur Ausführung der Erfindung
In der Folge wird nun auf die Figur 1 Bezug genommen. Ein Sackstapelförderer 1 weist einen Sackstapel 2 von flach übereinanderliegenden, leeren Säcken auf. In einem ersten Bewegungsspiel wird ein Sack A am geschlossenen Ende durch Saugnäpfe 3 einer Sackentnahmevorrichtung 4 angehoben, Pfeil 5, wobei die Sacköffnung nach unten hängt. Anschliessend wird der Sack A etwa in einer horizontalen Bewegung, Pfeil 6, an eine Walzenumlenkung 7 herangeführt. Mit Pfeil 8 ist angedeutet, dass der Horizontalbewegungsablauf exakt und mit Vorteil durch entsprechende Sensoren gesteuert werden muss, zum Beispiel mit einem Stop für die Sackstellung gegenüber der Walzenumlenkung 7. Über der Walzenumlenkung 7 sind mehrere Umlenkbänder 9 angeordnet, die je aus einem Gummiband 10, einer Hauptrolle 11 sowie einer Spannrolle 12 bestehen. Hauptrolle 11 sowie eine Spannrolle 12 bilden zusammen ein Umlenkrollenpaar 13. Nachdem der Sack in die richtige Startposition, gegenüber der Walzenumlenkung 7, geführt ist, kann entweder am Ende der Einlegeposition und/oder in koordiniertem Bewegungsablauf das Umlenkband 9 abgesenkt werden. Der Sack wird zwischen der
Walzenumlenkung 7 und dem Umlenkband 9 eingeklemmt und der weitere Vorschub des Sackes A beginnt sofort, zum Beispiel gemäss einem Startsignal nach der Einlegebewegung oder in einer ineinandergehende Bewegung, mit dem Drehantrieb der Walzenumlenkung 7 und/oder des Umlenkbandes 9. Vorgängig muss das Vakuum an den Saugnäpfen 3 wegfallen, zur freien Übernahme der Säcke durch die Walzenumlenkung
7. Der Sack A wird nun um die Walzenumlenkung 7 herum, um einen etwa rechten Winkel nach unten, Pfeil 14, bewegt, wobei die Endstellung wiederum mit Sensorikmitteln, Pfeil
8, gesteuert wird, derart, dass das offene, oben liegende Sackende am Ende der Bewegung 14 an einer im voraus genau festgelegten Stelle der Walzenumlenkung 7 verbleibt. Genau in diesem Bereich weist nun die Walzenumlenkung 7 Saugöffnungen 15 auf, welche ebenfalls an eine steuerbare Vakuumpumpe anschliessbar sind. Auf diese Weise wird am Ende der Bewegung 14 die an der Walzenumlenkung 7 anliegende Sacklage, beziehungsweise das entsprechend innere Papier, angesaugt. Dagegen tendiert die gegenüberliegende äussere Papierlage in gerader, gestreckter Position zu verbleiben (siehe Figur 2), was einen Anfang für die Sacköffnung bewirkt. Dieser Anfang wird zusätzlich durch den intensiven Umlenkvorgang um die Walzenumlenkung 7 herum zusammen mit dem Umlenkband 9 vorbereitet. Mit weiteren steuerbaren Saugnäpfen 3 und entsprechenden Voröffnungsmitteln 35 wird nun der Sack vorgeöffnet, so lange er noch an der Walzenumlenkung hängt. Der Sack B ist also am Ende der Bewegung 14 bezüglich mit bereits vorgeöffneten Sackende 20 (Figur 2) in einer sehr genauen Position. Das untere geschlossene Sackende 21 hängt nach unten in einer leichten aufrechten Schräglage (Pfeil 14). Die Schräglage braucht jedoch nicht sehr genau zu sein, da die später beschriebenen Haftklauenpaare einen recht grossen Spielraum hierfür erlauben. Der Sack B wird nun durch eine Haftklaueneinrichtung 23 gefasst, vollständig geöffnet
und mittels einem Schwenkarm 30 mit dem vollständig geöffneten oberen Sackende 20' an einen Absackstutzen 25 über eine Kreisbahn 26 überführt. Die Befestigung des Sackes C erfolgt über ortsfeste Sackklemmen 27 an dem Absackstutzen 25, so dass die Haftklauenvorrichtung 23 wieder in die Ausgangslage (Figur 6a) zurückkehren kann.
In der Figur 2 ist die Stellung des Sackes B am Beginn der Sacköffnung nochmals in einem etwas grösseren Massstab dargestellt. Die Haftklauenvorrichtung 23 ist mit einem Schwenkarm 30 fest verbunden. Der Schwenkarm 30 ist oben über einen beidseits gelenkig gelagerten, einfachen Arm 31, und unten über ein Kniehebelgelenk 32 verschwenkbar derart gelagert, dass über einen steuerbaren Antrieb 33 ein genauer, zwangsgeführter Bewegungsablauf, Pfeil 26, sich ergibt.
In den Figuren 3 und 4 ist ein Stapeltaschenförderer 1 dargestellt. Eine Endloskette 40, welche um zwei Kettenräder 41, 42, geführt ist, trägt eine Mehrzahl von einzelnen, becherförmigen Sackmagazinen 40, 40' ,40'' usw., welche je einen Stapel Säcke 44, 44', usw. aufnehmen können. In Funktion sind jeweils nur die oben liegenden Sackmagazine 40, 40', usw., nicht aber die unten liegenden, leeren Sackmagazine 43. Jedes Sackmagazin weist eine Bodenauflagefläche 45, einen unteren Anschlag 46 sowie wenigstens einen seitlichen Anschlag 47 auf, so dass der Sack beim Einlegen ohne Aufwand in eine Ecke 48 schiebbar ist. Dies bedeutet, dass der Sack unabhängig seiner Grosse, Länge oder Breite, immer präzise in eine genau definierte Lage setzbar ist und von dort mit einer Sackentnahmevorrichtung 4 einzeln entnommen werden kann. Jedes Sackmagazin ist mit seiner nächstgelegenen Ecke der Endloskette sowie über einen Stützgelenkhebel 51 gelenkig verbunden, so dass das Sackmagazin in der
Entnahmeposition durch Nach-unten-Bewegen des Stützgelenkhebels 51, gemäss Pfeil 52, in gewissem Umfang in der Neigung α einstellbar ist. Gleichzeitig wird die zuvor durch die vorangehende Stapeltasche gebildete Überdeckung 53 beseitigt, so dass die Stapeltasche für die Sackentnahme nach oben völlig frei wird, was mit der strichlierten Position angedeutet ist.
In der Figur 4 ist links im Bild die Bodenauflagefläche 45 nach innen gewölbt ausgebildet, was durch Linie 55 angedeutet ist. Rechts auf der Figur 4 ist die Sackentnahmevorrichtung 4 angedeutet, welche einen Horizontalschlitten 60 sowie eine Hebe- und Senkvorrichtung aufweist 61. Es wird gleichzeitig mit dem Heben und Senken auch eine Winkelbewegung durchgeführt, zur Anhebung eines Sackes in eine horizontale Lage, siehe Zylinder 62 in der Figur 5. In der Figur 5 ist ferner erkennbar, dass zwei Saugnäpfe 30 verwendet werden.
Die Figur 6 zeigt die Haftklaueneinrichtung 23 mit zwei Haftklauenpaaren 23, respektiv 23', welche über eine nicht dargestellte Steuerung koordiniert werden, jedoch gegensinnige Bewegungsspiele durchführen können. Jedes Haftklauenpaar 23 hat eine fingerartige Funktion und weist je ein dazu steuerbares Hebelsystem 70, respektiv 70' auf, wobei der Antrieb über Pneumatikzylinder 71 , respektiv 72 erfolgt. Jedes Haftklauenpaar 23 weist wenigstens zwei Haltetaschen 73 auf, in welche Saugnäpfe 74 angeordnet sind, die über eine Leitung 75 an eine Vakuumpumpe angeschlossen sind.
Alle Funktionen, also die Bewegung des Schwenkarmes 30, die an die Haftklauenpaare 23 angelenkt sind, und der Haltetaschen 73, respektiv 73', sowie das zyklische Aufbringen und Wegnehmen des Vakuums, werden nach festem, jedoch individuell einstellbarem Programm gesteuert.
In der Figur 6 sind drei Grundpositionen für die Sacköffnung dargestellt, wobei auf der rechten Bildhälfte die Sackübernahme in bereits vorgeöffnetem Zustand und der Beginn der eigentlichen Öffnung, mit OB bezeichnet, gezeichnet ist. Wie mit Pfeilen 76 markiert, werden die Haltetaschen 73 auseinandergespreizt, bis zur maximalen Öffnung OE für die Anhängung an den Absackstutzen 25. Auf der linken Bildhälfte zeigt die Bewegung mit Pfeil 77 das glatte Anlegen des Sackmateriales an den Absackstutzen 25.
In der Figur 7 ist der Sack B bereits vorgeöffnet und in der Bereitstellung für eine Übernahme durch die Öffnungs- und Anhängeautomatik 78. Beide Paare Haftklauen 73 sind maximal geöffnet für eine Verschiebebewegung Pfeil 79 in die Sackergreifposition. Die Haftklauen 73 sind über je einem Haltebügel 80 paarweise in einem Drehlager 81 einerseits, sowie Stossbügel 82, geführt.
In der Figur 8 zeigt die Sackergreifung die Haftklauenpaare 23 und gleichzeitig schon den Beginn der eigentlichen Sacköffnung. Jede der Haftklauen hat an der Innenseite Saugnäpfe 83, welche an je eine Vakuumleitung 84 angeschlossen sind. Es hat sich besonders bei Papier¬ säcken als sehr wichtig erwiesen, dass bei der Sacker¬ greifung die Haftklauenpaare nur bis zu einem minimalen Abstand X zusammenkommen, damit das von zwei Seiten wirkende Vakuum sich nicht gegenseitig stört oder bei mehrlagigen Papiersäcken nicht die Doppellagen auseinanderzerren.
Die Sackergreifposition wird über beidseitige Haltebügel 80 und zweifach angeordnete Kniegelenke 85, sowie gesteuerte Pneumatikzylinder 86 eingestellt, wobei ein Kniehebel 87 über Lagerstellen 88 mit fest vorgegebener Distanz D an den Verschwenkarm 30 befestigt ist.
Die Bewegung von der Figur 8 zu der Figur 9 ergibt sich aus einer im wesentlichen Starrhaltung der Kniehebel 87 einerseits, welche nun die Bewegung der Haltebügel 80 abstützen, und einer Verschiebung des Drehlagers 81 nach innen über einen weiteren gesteuerten Pneumatikzylinder 89 andererseits. Mit diesen Massnahmen wird erreicht, dass das Sackmaterial während der Öffnungsbewegung nur gerade soweit notwendig von dem Mass SRi auf das Mass SR2 gestreckt wird, so dass keine Überbeanspruchung eintritt.
Das Ende des Sackanlegevorganges an den Sackstutzen 25 ist in der Figur 10 ersichtlich. Diese Bewegung wird über ein Zurückziehen des Drehlagers 81 über den Pneumatikz linder 89 erreicht. Hier ist es wichtig, dass der Sack ohne Falten an den Sackstutzen angelegt wird, damit sich für die Sackklemme 27 eine einwandfreie Sackanhängung ergibt. Insbesondere kann damit aber erreicht werden, dass das Sackmaterial nicht zerknittert, respektiv zerknäuelt wird, was eine spätere Sackverschliessung stark stören würde. Nachdem der Sack an dem Sackstutzen angeklemmt ist, geht die Öffnungs- und Anhängeautomatik wieder in die Lage der Figur 7 zurück und es erfolgt das nächste Spiel.