Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Aufstecken von zu füllenden Ventilsäcken auf den oder die
Füllstutzen einer Packmaschine mit einer die Säcke aus einem
Speicher, wie z. B. einem Bündel, von der Rolle od. dgl.
entnehmenden Vereinzelungsvorrichtung und einem mit Saugern
ausgerüsteten Aggregat zum Öffnen des Ventils, wobei die
Sauger an den Seitenwänden des Sackes im Ventilbereich angreifen,
bei der oberhalb der Sauger eine nach unten geöffnete,
dachförmige Führungsbahn für den oberen Teil des
Sackes angeordnet ist, und bei der Antriebsmittel unmittelbar
unterhalb des Ventilbereiches mit dem Sack zusammenwirken,
nach Patent . . . (Patentanmeldung P 34 39 473.7).
Bei der Vorrichtung gemäß der Hauptanmeldung sind die Sauger
zum Öffnen des Ventils so angeordnet, daß unmittelbar nach
der Vereinzelung eines Sackes das Ventil geöffnet wird.
In technisch funktioneller Hinsicht ist demzufolge die
Vereinzelungseinrichtung und die Öffnungsstation als eine
Baueinheit zu sehen. Von der Öffnungsstation wird der
Sack unter Offenhaltung des Ventils in eine unmittelbar
vor dem Füllstutzen liegende Wartestation transportiert,
sofern in dieser kein Sack vorhanden ist.
Die in Rede stehende Vorrichtung ist zum Aufstecken von
sogenannten Seitenfaltenventilsäcken ausgelegt, die unter
anderem auch aus mehreren Papierlagen hergestellt sind. Je
nach der Art und der Qualität des verwendeten Materials können
durch das Öffnen des Ventils so große Rückstellkräfte auftreten,
daß das Ventil auf dem Wege von der Öffnungsstation
in die Wartestation sich wieder schließt, wodurch
Betriebsstörungen hervorgerufen werden.
Die Antriebsmittel zum Transport des Sackes bestehen aus
einem antreibbaren Förderriemen und mehreren Förderrollen,
die zum Transport des Sackes in Richtung zum Förderriemen
bewegt und gegen diesen gepreßt werden. Sobald die Förderrollen
Kontakt mit den Sackwandungen haben, werden sie
sehr stark beschleunigt. Der unvermeidbare Schlupf führt
nicht nur zu einem hohen Verschleiß, sondern auch bei
bestimmten Sackmaterialien zu anhaftenden Rückständen, da
üblicherweise die Förderrollen mit einem Gummiring bestückt
sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe
zugrunde, die Betriebssicherheit einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu erhöhen, ohne das die aufzusteckenden
Säcke beschädigt oder störende Veränderungen
an den äußeren Sackwandungen hervorgerufen werden.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich aus dem
Kennzeichen des Anspruchs 1.
Da nunmehr die Öffnungs- und Wartestation als eine Baueinheit
angesehen werden kann, erfolgt das Öffnen des Ventils
praktisch in der letzten Station der Vorrichtung die der
aufzusteckende Sack durchläuft, also unmittelbar vor dem
Aufstecken. Man kann davon ausgehen, daß die Gefahr des
Schließens des Ventils nach dem Öffnen ausgeschaltet ist.
Dies wird besonders dadurch erreicht, daß die oberhalb des
oberen Sackrandes liegende Führungsbahn absenkbar angeordnet
ist, wodurch die Öffnung des Ventils nicht allein
durch die Sauger erfolgt, sondern auch durch den von der
Führungsbahn ausgeübten Druck. Die Öffnungsbewegung der
Sauger und die Abwärtsbewegung der Führungsbahnen erfolgt
gleichzeitig, so daß die Öffnung des Ventils im Sinne einer
Zwangsöffnung zu sehen ist. Nach dem das Ventil geöffnet
wurde, können die Sauger von den Sackwandungen entfernt
werden, da dann durch die Führung das Ventil allein offen
gehalten wird. Da die Antriebsmittel im normalen Betriebszustand
der Vorrichtung ständig an den Sackwandungen anliegen,
bilden sie ein Widerlager, so daß sich der Sack
während der Abwärtsbewegung der Führungsbahn nicht verschiebt.
Dadurch ist sichergestellt, daß das Ventil in gleicher Höhenlage
wie die Füllstutzen der Packmaschine liegt.
Sobald die Sauger den Sack freigeben, können die Antriebsmittel
in Bewegung gesetzt werden, um den in der Wartestation
befindlichen Sack auf den Füllstutzen aufzustecken.
Gleichzeitig wird aus der Vereinzelungsvorrichtung ein
weiterer Sack in die Wartestation transportiert.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiels ist vorgesehen,
daß die im Betriebszustand ortsfesten Antriebsmittel aus
einem antreibbaren Förderriemen und mehreren, frei drehbar
gelagerten Förderrollen gebildet sind, wobei zumindest
eines der Antriebsmittel bei Stillstand der Vorrichtung
von dem zugeordneten Antriebsmittel entfernbar ist. Außer
einer verhältnismäßig konstruktiv einfachen Gestaltung
der Antriebsmittel können während des Betriebes auftretende
Störungen beim Stillstand der Maschine verhältnismäßig
schnell behoben werden, da der Transportweg durch das
Entfernen eines Antriebsmittels zugänglich wird, so daß
verknautschte Säcke mühelos entfernt werden können. Dabei
ist besonders einfach, wenn die Förderrollen gegenüber
den Förderriemen verschwenkbar angeordnet sind, da diese
normalerweise nicht angetrieben sind.
Weitere Kennzeichen und Merkmale einer vorteilhaften Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand von weiteren
Unteransprüchen und ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Teildraufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2
bis 5 die Vorrichtung zum Öffnen des Ventils in verschiedenen Betriebsstellungen, entgegen der
Transportrichtung der Säcke gesehen.
Die in der Fig. 1 aufgezeigte Vorrichtung besteht aus
einem in Pfeilrichtung A laufenden Förderriemen 1 der über
Umlenkrollen 2 geführt ist. Der Förderriemen 1 wird durch
ein Antrieb 3 angetrieben. Der Antrieb 3 kann als ein Getriebemotor
ausgebildet sein, der entweder taktweise ein-
und ausgeschaltet wird oder eine schaltbare Kupplung aufweist.
Der Förderriemen 1 ist noch über zwei Spannrollen 4
gezogen, die so angeordnet sind, daß beim Spannen des
Riemens der Umschlingungswinkel der Antriebsscheibe erhöht
wird. Zwischen den beiden Trumen des Förderriemens
1 sind eine Reihe von Stützwalzen 5 vorgesehen. Dem
fördernden Trum des Riemens 1 sind eine Reihe von Förderrollen
6 zugeordnet, die an einem Balken 7 drehbar gelagert
sind. An dem Balken 7 ist eine Kolbenzylindereinheit 8 angelenkt.
Im Betriebszustand, wenn laufend Säcke den Füllstutzen
der nicht dargestellten Packmaschine zugeführt werden, stehen
die Förderrollen 6 in Kontakt mit dem fördernden Trum des
Förderriemens 1 bzw. mit der Sackwandung. Sofern eine
Störung, z. B. durch Klemmen eines Sackes auftritt, kann
der Balken 7 mit den Förderrollen 6 vom Förderriemen 1
wegbewegt werden. Dazu wird die Kolbenzylindereinheit 8 umgesteuert.
Wie die Fig. 1 zeigt, erstreckt sich der Balken 7 nur über
einen Teil des Förderriemens 8. Dieser Teil entspricht im
wesentlichen der Öffnungs- und Wartestation der Vorrichtung.
In dem, in Transportrichtung der Säcke gesehen, davorliegenden
Teil der Vorrichtung wird der Sack in nicht näher erläuterter
Weise aufgenommen.
Wie die Fig. 1 ferner zeigt, sind an dem auslaufseitigen,
der Aufnahmestation gegenüberliegenden Ende des Förderriemens
zwei mit Saugnäpfen 9, 10 bestückte Saugleisten 11,
12 vorgesehen. Die Saugleiste 11 ist dem Förderriemen 1 zugeordnet,
während die Saugleiste 12 den Förderrollen 6 zugeordnet
ist. Demzufolge greifen die Saugnäpfe 9, 10 zu beiden
Seiten des Sackes an. Die Saugleisten 11, 12 sind an je
einen Parallelführungsgestänge 13, 14 angelenkt, welche
über Kolbenzylindereinheiten 15, 16 betätigbar sind.
Aus den Fig. 2 bis 5 sind die einzelnen Arbeitsschritte
zum Öffnen des Ventils 17 eines Seitenfaltenventilsackes
18 dargestellt. Aus diesen Figuren ist erkennbar, daß
oberhalb der durch den Förderriemen 1 und den Förderrollen
6 gebildeten Durchlaufbahn für den Ventilsack 18 eine
dachförmige Führungsbahn 19 angeordnet ist. Diese Führungsbahn
19 ist über ein nicht näher erläutertes Gestänge 20
mit der Kolbenstange einer Kolbenzylindereinheit 21 verbunden.
Das Gestänge 20 und die Kolbenzylindereinheit 21
sind so angeordnet, daß die Führungsbahn 19 in vertikaler
Richtung verfahren werden kann.
Dem Gestänge 20 sind zwei achsparallele Führungsstangen
22, 23 zugeordnet, auf die eine Aufnahme 24 aufgesetzt ist,
die mit dem Gestänge 20 fest verbunden ist und demzufolge
die in vertikaler Richtung verlaufende Bewegung des Gestänges
20 mit ausführt. Wie die Figuren zeigen sind die
Zylinder der Kolbenzylindereinheiten 15, 16 an der Aufnahme
24 angelenkt, während die Kolbenstangen an den
Parallelführungsgestängen 13, 14 angreifen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist unterhalb der Förderrolle
6 ein berührungsloser Taster, beispielsweise eine
Lichtschranke zur Steuerung des Sacktransportes angeordnet.
Das Ventil 17 des Ventilsackes 18 ist aus Darstellungsgründen
nur in den Fig. 4 und 5 dargestellt. Der Ventilsack 18 mit
seinem zu öffnenden Ventil 17 ist in die Öffnungs, und Wartestation
mittels des Förderriemens 1 und der Förderrollen 6
transportiert, nach dem der zuvor geöffnete Sack auf einen
Füllstutzen aufgesteckt wurde. Der Abtransport des Ventilsackes
18 erfolgt, sobald der Sack aus dem Bereich des
Tasters 25 abtransportiert ist. Wie aus den Fig. 2 bis 5
ganz deutlich erkennbar, werden die Förderrollen 6 im Betriebszustand
nicht verschwenkt. Bei der Darstellung nach
der Fig. 2 steht der Kolben der Kolbenzylindereinheit
21 und somit auch die Führungsbahn 19 in seiner oberen,
nicht ausgefahrenen Stellung. Die Kolbenstangen der
Kolbenzylindereinheiten 15, 16 sind aber ausgefahren.
In dieser Stellung haben die Saugnäpfe 9, 10 noch keinen
Kontakt zu den Wandungen des Ventilsackes 18. Dieser wird
in der Darstellung nach der Fig. 3 dadurch erreicht, daß
die Kolbenstangen der Kolbenzylindereinheiten 15, 16 eingefahren
werden. Zur Öffnung des Ventils 17 wird die Kolbenstange der
Kolbenzylindereinheit 21 ausgefahren. Dadurch
wird einerseits die dachförmige Führungsbahn 19 nach unten
bewegt und übt demzufolge einen Druck auf den oberen Rand
des Sackes ausund andererseits werden auch die Gelenkpunkte
der Zylinder der Kolbenzylindereinheiten 15, 16 nach
unten, in Richtung zu den Antriebsmitteln verlagert, wodurch
die Saugnäpfe 9, 10 in einander gegenläufigen Richtungen
nach außen bewegt werden. Die Öffnung des Ventils 17 erfolgt
demzufolge durch die Abwärtsbewegung der dachförmigen
Führungsbahn 19 und die gleichzeitig nach außen erfolgende
Bewegung der Saugnäpfe 9, 10. Besonders vorteilhaft ist bei
der dargestellten Konstruktion, daß die gesamten Bewegungen
zur Öffnung des Ventils 17 von einer Kolbenzylindereinheit
abgeleitet werden. Bei der Darstellung nach der Fig. 4 ist
das Ventil bereits geöffnet, die Saugnäpfe 9, 10 halten
jedoch Kontakt mit den im Ventilbereich liegenden Sackwandungen.
Wie aus einem Vergleich der Fig. 3 und 4 deutlich hervorgeht,
ist lediglich die Kolbenstange der Kolbenzylindereinheit
21 ausgefahren. Bei der Darstellung nach der Fig. 5
ist der nächste Schritt dargestellt. Die Kolbenstangen der
Kolbenzylindereinheiten 14, 15 sind ausgefahren, dadurch
werden die Saugnäpfe 9, 10 noch weiter nach außen bewegt
und halten keinen Kontakt mit den Sackwandungen des Ventilsackes
18. Der Ventilsack 18 kann nunmehr bei Anforderung
durch die Packmaschine auf den Füllstutzen aufgesteckt
werden. Das Aufstecken des Ventilsackes 18 erfolgt im
Sinne eines Aufschließens, wenn die Längsachsen des Füllstutzens
und des Ventils 17 fluchten.
Die Steuerung des Vakuums für die Saugnäpfe 9, 10 ist in
der vorangegangenen Beschreibung nicht näher erläutert,
die sie sich aus den jeweiligen Stellungen der Saugnäpfe
9, 10 von selbst ergibt.
Wie aus den Fig. 2 bis 5 ferner noch erkennbar, ist der
Förderriemen 1 im Zusammenwirken mit den Förderrollen 6
als ein Widerlager für die Öffnung des Ventils 17 zu sehen.
Nachdem der aufzusteckende Ventilsack aus dem Bereich des
berührungslosen Tasters 25 herausgefahren ist, wird die
Kolbenstange der Kolbenzylindereinheit 21 eingefahren,
wodurch die Stellung gemäß der Fig. 2 erreicht wird, so
daß der nächste Ventilsack in die Öffnungs- und Wartestation
transportiert werden kann.
Bezugszeichen
1
Förderriemen
2
Umlenkrollen
3
Antrieb
4
Spannrollen
5
Stützwalzen
6
Förderrollen
7
Balken
8
Kolbenzylindereinheit
9
Saugnapf
10
Saugnapf
11
Saugleiste
12
Saugleiste
13
Parallelführungsgestänge
14
Parallelführungsgestänge
15
Kolbenzylindereinheit
16
Kolbenzylindereinheit
17
Ventil
18
Seitenfaltenventilsack
19
Führungsbahn
20
Gestänge
21
Kolbenzylindereinheit
22
Führungsstange
23
Führungsstange
24
Aufnahme
25
Taster