DE927464C - Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen

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DE927464C
DE927464C DER12493A DER0012493A DE927464C DE 927464 C DE927464 C DE 927464C DE R12493 A DER12493 A DE R12493A DE R0012493 A DER0012493 A DE R0012493A DE 927464 C DE927464 C DE 927464C
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DE
Germany
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pickling
pimple
pelts
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enzymes
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Expired
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DER12493A
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English (en)
Inventor
Otto Dr Grimm
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Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blößen Die enzymatischen Beizmittel werden bei der Herstellung von Leder im An:schluß an den Äscher und den Spülprozeß angewandt, wobei man meistens im alkalischen Medium in Gegenwart von Ammoniumsalz arbeitet. Bisweilen beizt man auch in neutralem oder schwach saurem Medium. Unter schwach saurem Medium versteht man dabei allgemein pH-Werte, die nahe bei. 7 liegen. Für das Beizen mit Enzymen der Bauchspeicheldrüse wurde bereits der Vorschlag :gemacht, in saurer Lösung zu beizen, um die Bildung von kohlensaurem Kalk und damit ein Rauhwe:rden der Blöße zu verhindern. Dieses Verfahren konnte sieh jedoch in der Praxis wegen verschiedener dabei: auftretender Schwierigkeiten nicht durchsetzen. Arbeitet man in schwach saurem Medium, d. h. bei pH 6,5, dann wird die Bildung von Calciumcarbonatablagerungen auf den Blößen nicht unterbunden. Beizt man in stark sau.rerLösung, dann besteht dieGefahr einer Säuresehwelilun g, die für die Beize sehr gefährlich ist. Eine so große Säuremenge wäre aber erforderlich, wenn die Blößen auch nach beendeter Beize noch schwach sauer reagieren sollen. Zudem ist aber die Wirksamkeit der Enzyme der Bauchspeicheldrüse bei so niedrigen pH-Werten recht mangelhaft.
  • Weiter'hin ist bereits der Vorschlag gemacht worden, mit Pepsin bei pH-Werten unter 6 zu beizen und däbei' i:n Gegenwart von Kochsalz zu arbeiten, um eine Schwellung der Blöße in stark saurer Lösung zu unterbinden. Von Pepsin ist bekannt, d'aß es.nur gegenüber gequollenem Kollagen.aggressiv ist. Wenn man dagegen die Säureschwel-llu.n:g der Blöße .durch den erforderlichen Saefizzusatz unterbindet, dann geht auch die Wirksamkeit d'es Pepsins zurück.
  • Es. wurde nun gefunden, daß diese Schwierigkeiten überraschenderweise beim Beizender Blößen mit aus Mikroorganismen gewonnenen Enzymen niat auftreten, wenn man bei. PH. 3 bis 5 in Gegenwart von so viel Salz arbeitet, da.B eure Säureschwellung unterbunden wird. Unter Salzen werden dabei vor allem die Verbindungen verstanden, die im allgemeinen beim Pickeln zugesetzt werden, wie besonders Natriumchlori:d und Natriumsulfat sowie Ammoniumsafze. Bei dem neuen Verfahren handelt es sich also- tatsächlich um eine enzymatische Beize im Pickel, bei. der man unter solchen Bedingungen arbeitet, daß nachteilig wirkende Säureschwellungen. nischt :auftreten können und infolge der besonderen Wirkungsart der angeführten Enzyme aus Mikroorganismen eine eigenartige unde überraschend gute Beizwirkung erreicht wird. Es war nämlich nicht zu erwarten, daß man durch diese enzymatische Beize im Pickel zu einem besonders feinen Narben ohne Beeinträchtigung der Fülllee am fertiken Leder kommt. Man kann den Effekt jedoch auch bis zu einer mehr oder weniger weitgehenden Auflockerung der Faserstruktur, wie er für zügige Leder erforderlich ist, steiigern. Bei, stark grundiger Rohware wird man zweckmäßig eine normale enzymatische Beize, wiesle bisher üblich war, vo:rschaleten und dann eine enzymatische Beize im Pickel anschließen. Wenilger grundige Blößen wird man schwächer vorbeizen und dann im Pickel ausgiebiger enzymatisch :behandeln können. In manchen Fällen bestecht aber auch die Möglichkeiit, den ganzen Beizprozeß in den Pickel zu verlegen, nachdem die Blößen vorher eventuelel entkälkt -,worden sind, oder gepickelte Blößen in saurem Medium nachzubeizen. Dieses neuartige Beizverfahren ist demnach auch für sogenannte Pickeleb`lößen wie gepickelte Schafbfößen aus Übersee, die häufig noch keine Beize durchgemacht haben, geeignet. Es hängt jeweils von der Rohware und den Anforderungen an das Leder ab, in welchem Verhältnis man die enzymatische Behandlung auf die Beize vor dem Pickel, während des Pickels oder nach dem Pickel verteilt.
  • Für das Beizen im P:k-kel kommen protedlytische Enzyme aus Mikroorganismen, also vor allliem aus Schimmelpilzen sowie Bakterien gewonnene Enzyme in Betracht.
  • Bisweilen ist es vorteiwhaft, in Gegenwart von Zusatzstoffen zu arbeiten, die das Enzym vor Schädigung durch die Säuere schützen oder seine Wirkung in diesen pH-Bereichen fördern. So kann man die enzymati;s,che Wirkung von Bakterienprotease durch Hydroxylverbi.ngungen, wie z. B. Traubenzucker, stark erhöhen.- Ähnlich wirken auch anhyderi:sche Phosphate, letztere besonders .stark auf Bakterienproteasen, vor allem in Gegenwart von Ammoniumsailzen wie Ammonf'um.sulfat. Man kann eine solche Steigerung der enzymatischen Wirksamkeit beispielsweise bei. PH 5 auch durch Zusatz von Amylasen zu. Bakterieenprotease erreichen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, zur Erzielung bestii-nmtor Effekte verschiedene Enzymarten zu kombinieren, d. h. also z. B. Schimmelpil'ztryptase, Bakterienprotease und aus Ba'kterkn gewonnene Amyel'asenpräparate gleichzeitig zu verwenden. Beispiel i Lammblößen werden zunächst einer normalen Beize mit Pankreastryptase und Ammoniu.msulfat bei pH 8,2 bis. 8,5 unterworfen und dann i Tag im Pickel gebeizt mit einer Lösung aus ioo % Wasser vom Blößengewicht, 8% Kochsalz, o,5 % Schwefelsäure 96%ig, o,5 0/a Schimmelp-ilzbryptase, o,5 0/0 Ammoniumsu:lfat. Der Enzympickel weisst einen pH-Wert von 4 auf. Beispiele Gepickelte Schafblößen aus übersec werden zunächst mit 2ooa/o Wasser vom Bfößengewicht, 1Z 0/0 Kochsalz aufgewalkt. Dieser Lösung setzt man dann 0,5'10 Bakterienproteme, 0,5% Ammoniumsu'Yfat, o,25 % Natriumtripolyposphat zu.
  • Die in den Srhadblößen von der Picleelebrühe herrührende Säure stellt .imEnzympickcleinen npH-Wert von etwa 3 ein. Beispiel 3 Kalbsblößen werden zunächst einer schwachen enzymatischen Beize bei einer Beizdaue.r von etwa 30 Minuten in .schwach alkglischem Medium unterworfen und na:Ch dem Auswaschen 3 bis 5 Stunden mit einer Lösung aus ioo% Wasser vom Blößengewicht, 81/o Natriumsulfat, 0,5% Ameisensäure 85%ig, o,5 % P.ilztryptase, 0,51/o Ammoniums.u!lfat bei. einem pH von 5 gepickeek.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Her.stelltung ge@rbfertiger Blößen durch Beizen .der geäscherten und gegebenenfalls entkälkten Blößen .unter Verwendung von probeolytischen Enzymen in Gegenwart von Ammoniumsalzen in schwach saurer Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß der Beizprozeß mittels von Mikroorganismen gebildeter Enzyme im Pickel'. bei; PH 3 bis. 5 durchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Blöße vor dem Beizen im Pickel einer enzymatischen Vorbeize in an sich bekannter Weise unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als weitereZusätze Amylasen verwendet werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 217934, 740472 749830. USA.-Patentschrift Nr. 2289993.
DER12493A 1953-09-04 1953-09-04 Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen Expired DE927464C (de)

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NL190522A NL89936C (nl) 1953-09-04 1954-09-03 Enzymatisch beitsen van leder in de pikkel
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