DE847947C - Beizverfahren fuer Pelzfelle - Google Patents

Beizverfahren fuer Pelzfelle

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Publication number
DE847947C
DE847947C DER2088A DER0002088A DE847947C DE 847947 C DE847947 C DE 847947C DE R2088 A DER2088 A DE R2088A DE R0002088 A DER0002088 A DE R0002088A DE 847947 C DE847947 C DE 847947C
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DE
Germany
Prior art keywords
skins
tryptase
fur
mushroom
acid
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Expired
Application number
DER2088A
Other languages
English (en)
Inventor
Walter Dr Blencke
Otto Dr-Ing Grimm
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Filing date
Publication date
Application filed by Roehm and Haas GmbH filed Critical Roehm and Haas GmbH
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Priority to CH293704D priority patent/CH293704A/de
Priority to BE457520A priority patent/BE457520A/fr
Application granted granted Critical
Publication of DE847947C publication Critical patent/DE847947C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Description

  • Beizverfahren für Pelzfelle Aus Patent 62 584 ist es bekannt, geweichte und entfleischte Pelzrohfelle zur Erzielung eines weicheren Griffes am gegerbten und zugerichteten Fell einer Behandlung mit Alkali- und Erdalkalilösungen zu unterwerfen, die durch periodisch eingeschobene, zur Haarhefestigung dienende Quellbehandlungen mit einer Kochsalz- oder Kochsalz - Säure - Lösung mehrfach unterbrochen wird. Nach einem weiteren Verfahren, nämlich nach Patent 656 872, kann die alkalische Behandlung ganz oder teilweise durch die Behandlung mit einer neutralen Enzymlösung ersetzt werden. Bei diesen Verfahren werden also die geweichten und entfleisclrten Pelzrolifellemit einerrieutralen Enzy mlösung, wie z. B. einem neutralen Kotbeizbad oder einem nentrnlen Schro@tbeizbad, behandelt, dann gewaschen und in eine verdünnte Salzsäurelösung unter Zusatz von Kochsalz eingebracht. Nach dem gleichen Verfahren kann man auch so arbeiten, daß die gekälkten Pelzrohfelle vor dem Einbringen in die Salz- oder Salzsäurelösung mit einer neutralen Enzymlösung behandelt werden. Die alleinige Verwendung von neutralen Enzymlösungen zum Beizen von Pelzrohfellen ist nach der gleichen Patentschrift für praktische Zwecke nicht geeignet, da eine Lockerung der Haare unvermeidlich sei.
  • Beide obengenannten Verfahren weisen beträchtliche Nachteile auf. Wenn man die Felle mit Alkali- oder Erdalkalilösungen, wie z. B. Calciumhydroxyd, behandelt, ist es sehr schwer, die Einwirkung dieser Lösungen zu <lern Zeitpunkt abzubrechen, wo einerseits ausreichende Auflockerung des Hautgefüges eingetreten ist und andererseits die Haare erst so weit gelockert sind, daß sie bei der Nachbehandlung mit Salz- oder Salzsäurelösung wieder verfestigt werden. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei der Behandlung mit neutralen Enzymlösungen, die meist sehr rasch eine Haarlockerung herbeiführen. Bei der Anwendung in, der Pelzzurichterei ist es so gut wie ausgeschlossen, die Einwirkung der neutralen Enzymlösung dann abzubrechen, wenn bei allen Fellen der Partie die Haarlockerung nur so weit fortgeschritten ist, daß sie durch die anschließende Einwirkung der Salz- oder Salzsäurelösungen wieder ausgeglichen werden kann.
  • Für gefahrloses Arbeiten im Großbetrieb kommt deshalb nur ein Verfahren in Betracht, bei dem Auflockerung des Hautgefüges ohne Gefährdung der Haar-oder Wolldecke möglich ist. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß dieses Ziel, d. h. ausreichende Beizwirkung ohne irgendwelche Lockerung oder Schädigung von Haar und Wolle, erreichbar ist, wenn man in saurer Lösung wirksame, eiweißspaltende Enzyme in saurer Flotte auf die geweichten und entfleischten Pelzfelle einwirken läßt.
  • Die Arbeitsweise kann verschiedentlich geändert werden. So kann man z. B. das für die Beize der Pelzfelle bestimmte Enzymbad durch Zusatz verschiedener anorganischer oder organischer Säuren oder saurer Salze auf den gewünschten PH-Wert einstellen, oder, was noch einfacher ist, man kann Beize und Pickel in einem Arbeitsgang durchführen.
  • Von eiweißspaltenden Enzymen, die auch in saurer Lösung wirksam sind, sei in erster Linie Pilztryptase genannt. Auch Papain und Pepsinasen seien erwähnt. In manchen Fällen kann man aber auch mit Bakterienproteasen und sogar Pankreastryptase noch brauchbare Ergebnisse erreichen. Vor allem aber kommen auch Mischungen derartiger Enzyme, wie z. B. Pilztryptase Pankreastryptase oder Pilztryptase + Papain, in Betracht.
  • Als erfindungsgemäß zu verwendende Säuren bzw. sauerwirkende Stoffe kommen z. B. Salzsäure, Schwefelsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure, Buttersäure, Glykolsäure, Vorlauffettsäuren von der Paraffinoxydation, saure Salze, wie z. B. Natriumbisulfat usw., in Frage.
  • Dieses Verfahren kommt für alle ohne Entfernung von Haar und Wolle weiterzuverarbeitenden Felle und Häute in Betracht. In erster Linie findet es Anwendung für Zickelfelle, hartnaturige Lammfelle, Schaffelle, Kaninbockfelle und Persianerfelle. Beispiele 1. 5oo geweichte Kaninfelle werden im Haspel mit rooo 1 Wasser von 25 bis 30°, 0,4 bis o,6 kg Pilztryptase, 1o bis 2o kg Kochsalz und 'i bis 2 1 Ameisensäure, 85°/°1g, 2 bis 3 Stunden gebeizt. Nach beendeter Beize werden die Felle wie üblich gepickelt und gegerbt.
  • 2. iooo 1 einer für 250 Persianerfelle wie üblich angesetzten Pickelbrühe werden mit 0,3 bis 1 kg Pilztryptase versetzt. Pickel und Beize werden im gemeinsamen Bad bei 3o0 durchgeführt. Die Dauer des Pickels bzw. der Beize richtet sich nach der Struktur der Felle und beträgt zwischen 4 und 12 Stunden. Nach beendeter Behandlung mit dieser Lösung werden die Felle wie üblich gegerbt.
  • 3. Wie üblich geweichteZiegenfelle werdenim Haspel mit 5oo°/° Wasser vom Weichgewicht, 3oJ, 20/0 Ameisensäure, 85°/°1g, 20°/o Kochsalz, 1,5% Pilztryptase und 1,50/0 Ammonsulfat behandelt. Nach dieser in gemeinsamem Bad durchgeführten Beizung und Pickelung werden die Felle geschleudert, entfleischt und anschließend gegerbt.
  • 4. Wie üblich geweichte Ziegenfelle werden mit 5oo°/° Wasser vom Weichgewicht, 3o0, o,50/0 Ameisensäure, 85°/°1g, 1,5°/° Pilztryptase und r,50/° Ammonsulfat je nach Provenienz der Felle 3 bis 6 Stunden gebeizt. Anschließend werden die Felle geschleudert und entfleischt. Die entfleischten Felle werden nun wie üblich gepickelt. Bei manchen Gerbarten, das heißt z. B. bei stark saurer Angerbung, können die Felle auch ohne weiteren Pickel direkt in die Gerbbrühe eingebracht werden.
  • 5. Wie üblich geweichte Ziegenfelle werden in eine Brühe aus Soo°;'° Wasser vom Weichgewicht, 3o0, 1,50/0 Pilztryptase und 1,50/0 Ammonsulfat eingebracht. Nach 1- bis 2stündiger Einwirkung werden 2o0/0 Kochsalz und 20/0 Ameisensäure, 85°/°1g, zugegeben. Nach weiterer 20- bis 24stündiger Einwirkung sind die Felle genügend gebeizt und gepickelt.
  • 6. Wie üblich geweichte Kaninfelle werden mit 5oo°/'° Wasser vom Weichgewicht, 3o-", 20/0 Ameisensäure, 85°/oig, 2o0/° Kochsalz, 1,50/0 Pankreastryptase und 1,50/0 Ammonsulfat 24 Stunden gebeizt und gepickelt. Nach dieser Behandlung werden die Felle geschleudert, entfleischt und anschließend gegerbt.
  • 7. Trockne Kaninfelle werden 1 bis 2 Tage in Wasser geweicht und anschließend in eine Lösung aus iooo°/o Wasser vom Trockengewicht, 25°, 10/0 Ameisensäure, 85°/°1g, 30/0 Pilztryptase, zweckmäßig an Holzmehl gebunden, und 30/0 Ammonsulfat eingebracht. Nach 8 bis 1o Stunden werden die Felle herausgenommen, geschleudert, entfleischt und dann wie üblich weiterbearbeitet, d. h. gepickelt und gegerbt. Bei besonderen Fabrikationen kann man derartige Felle auch noch nach Beispiel 6 nachbeizen.
  • B. Trockne Ziegenfelle werden 1 bis 2 Tage mit Wasser geweicht, dann gestreckt und anschließend in eine Lösung aus looo°/° «'asser vom Trockengewicht" 25°, 40/0 Ameisensäure, 85°10t2, 40°;'0 Kochsalz, 30/0 Pilztryptase, zweckmäßig an Holzmehl gebunden, und 3% Ammonsulfat eingebracht. Nach 1 bis 2 Tagen werden die Felle geschleudert und entfleischt. Durch die Enzymbehandlung in saurer Lösung ist das Fleisch so stark gelockert, daß es sich leicht abstoßen läßt.
  • 9. Es wird ebenso gearbeitet wie in Beispiel 8, doch wird die gleiche Menge Pankreastryptase verwendet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Beizverfahren für Pelzfelle mit Lösungen eiweißspaltender Enzyme, dadurch gekennzeichnet, daß die Enzyme in saurer Lösung, gegebenenfalls zusammen mit Neutralsalzen, angewendet werden.
DER2088A 1943-09-11 1943-09-11 Beizverfahren fuer Pelzfelle Expired DE847947C (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER2088A DE847947C (de) 1943-09-11 1943-09-11 Beizverfahren fuer Pelzfelle
CH293704D CH293704A (de) 1943-09-11 1944-08-14 Verfahren zum Beizen von Pelzfellen mit Enzymlösungen.
BE457520A BE457520A (de) 1943-09-11 1944-09-11

Applications Claiming Priority (1)

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DER2088A DE847947C (de) 1943-09-11 1943-09-11 Beizverfahren fuer Pelzfelle

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DE847947C true DE847947C (de) 1952-08-28

Family

ID=89942520

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DER2088A Expired DE847947C (de) 1943-09-11 1943-09-11 Beizverfahren fuer Pelzfelle

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CH (1) CH293704A (de)
DE (1) DE847947C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974813C (de) * 1954-12-24 1961-05-04 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen
DE976107C (de) * 1954-05-19 1963-02-28 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen fuer Chevreauleder
US5102422A (en) * 1987-02-13 1992-04-07 Rohm Gmbh Methods for leather processing including liquid enzyme formulation

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE976107C (de) * 1954-05-19 1963-02-28 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen fuer Chevreauleder
DE974813C (de) * 1954-12-24 1961-05-04 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen
US5102422A (en) * 1987-02-13 1992-04-07 Rohm Gmbh Methods for leather processing including liquid enzyme formulation

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Publication number Publication date
BE457520A (de) 1944-10-31
CH293704A (de) 1953-10-15

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