DE565755C - Verfahren zur Herstellung von fuer Kopfbedeckungen geeigneten Ledern aus Reptil-, Amphibien- oder Fischhaeuten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von fuer Kopfbedeckungen geeigneten Ledern aus Reptil-, Amphibien- oder Fischhaeuten

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DE565755C
DE565755C DEC44595D DEC0044595D DE565755C DE 565755 C DE565755 C DE 565755C DE C44595 D DEC44595 D DE C44595D DE C0044595 D DEC0044595 D DE C0044595D DE 565755 C DE565755 C DE 565755C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C13/00Manufacture of special kinds or leather, e.g. vellum

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von für Kopfbedeckungen geeigneten Ledern aus Reptil-, Amphibien- oder Fischhäuten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von für Kopfbedeckungen geeigneten Ledern aus Reptil-, Amphibien- oder Fischhäuten.
  • Die bisher bekannten Verfahren dieser Art ergeben zwar ein Leder, das weich, jedoch bei weitem nicht biegsam und geschmeidig genug ist, um sich runden Formen, wie sie für die Herstellung von Kopfbedeckungen aus einem Stück Leder in Frage kommen, ohne weiteres anzupassen sowie die Form beizubehalten und gefällig zu wirken.
  • Fertig zugerichtetes Reptil- bzw. Amphibienleder, wie es die Lederfabriken bisher liefern, läßt sich durch Weichen und Entappretieren so weit schmiegsam machen, daß es sich runden Formen anpaßt; es ist jedoch nicht ausreichend schmiegsam, leicht, gefällig und nadelweich, um insbesondere für die Herstellung von Hüten verwendet und mit anderen Stoffen (Hutfutter usw.) vernäht werden zu können.
  • Für derartige Zwecke kommt nur ein Leder in Frage, bei dessen Zurichtung die Haut so schmiegsam erhalten wird, wie sie von Natur aus ist, und das während des Gerbungsprozesses und durch ihn nur so weit erhärtet, wie es gerade für das Stehenbleiben der Form erforderlich ist.
  • Erfindungsgemäß wird nun ein Leder gewonnen, das so schmiegsam, leicht und nadelweich ist, daß es, insbesondere für die Her-Stellung von Hüten, gestutzt und vernäht werden kann und seine Form beibehält, ohne daß, wie bei bekannten Verfahren, eine Vorgerbung oder zwischen den einzelnen Operationen ein mechanisches Recken oder Stoßen erforderlich ist.
  • Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß die geweichten Rohhäute in Gegenwart von Lösungen von Pflanzenschleimstoffen geäschert, nach einer gegebenenfalls notwendigen Bleiche mit Chrom- oder Aluminiumsalzen oder pflanzlichen Gerbstoffen, welche einen an sich bekannten Zusatz an Lösungen von Pflanzenschleimstoffen erhalten haben, gegerbt, dann in feuchtem Zustande auf ein Modell oder eine Form gezogen und nach dem Trocknen in an sich bekannter Weise fertig zugerichtet werden.
  • Eine Weiterbildung des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß die geäscherten Häute vor der Gerbung mit Lösungen von Pflanzenschleimstoffen behandelt, dann auf ein Modell oder eine Form gezogen und nach dem Trocknen in an sich bekannter Weise gegerbt und fertig zugerichtet werden.
  • Zur Ausführung des Verfahrens eignen sich die Schleimstoffe vieler Pflanzen, z. B. Laminaria hyperborea Gunn, Laminaria digitata, Laminaria saccharina usw.; von den Tangarten: Chondrus crispus (L.) Stachh., Gigartina mammilosa, Lichen islandicus -Cetraria islandica Ach. usw.; von den Rotalgenarten weiterhin von den Algen die Gattungen: Gracilaria, Euchuma, Gelidium, Gleiopeltis. Diese Pflanzen sind besonders schleimstoffreich, sie ergeben 3o bis über 701, Interzellularsubstanzschleime.
  • Ferner sind die Schleime von Pflanzensamen verwendbar, z. B. der Samen von Ceratonia siliqua L., Cydonia vulgaris Pers., Cydonia oblonga, Trigonella foenum graecum L.; die Samen der Gattung Plantago: Plantago Psyllium L., Plantago ovata Forsk. usw., die Schleime in Ausbeuten von 2o bis 4o01, liefern. Als weniger reich ergiebig an Schleimen seien z. B. angeführt die Samen von Linum usitatissimum L., die Blüten von Tilia cordata Mill., Tilia platyphylos. Bis zu 400/, Schleim führen die Knollen der Gattungen: Orchis, Ophrys und Gymnademia, z. B. Orchis militaris L., Orchis latifolia L., wie auch innere Teile der Rinden,. beispielsweise der Gattung Ulmus, besonders: Ulmus effusa Willd., Ulmus campestris L., Ulmus fulva Michx. (Schleimrüster).
  • Die Anwendung der Pflanzenschleime geschieht folgendermaßen: Die trockenen oder grünen Felle werden in reinem Wasser geweicht und, falls gesalzen, von Salz frei gewaschen. Hiernach setzt man die eingeweichten Felle in eine kalte oder mäßig warme Flotte von Pflanzenschleimstoffen, die in ioo 1 rund o,2 bis 2,o kg Pflanzenschleimstoffe enthalten kann. Die Pflanzenschleimstofflösungen werden in üblicher Weise durch Ansetzen der Droge, je nach ihrem Schleimstoffgehalt, mit der io- bis 5oofachen Menge Wasser gewonnen, wobei man allmählich zusetzt, mit kaltem Wasser anfängt, jedoch auch bis Siedehitze des Wassers gehen kann. Die kolloidalen, hochviscosen Lösungen der Schleime befreit man durch Perkolieren in bekannter Weise von den Resten nicht gelöster Pflanzenteile und auch von Pflanzenzelltrümmern, soweit notwendig. Farbige Lösungen macht man erforderlichenfalls durch geringe Zusätze geeigneter Bleichmittel farblos. Ausführungsbeispiel i Etwa i25 kg feuchte, geweichte Felle (etwa iooo Stück Agra-Eidechsen) läßt man in etwa 5oo 1 Flotte, die 2,5 kg Schleim (auf Trockengewicht bei ioo° bezogen) von Plantago Psyllium L. enthalten, im Faß bei wiederholtem langsamen Walken etwa 2 Tage liegen. Die Felle werden nach Abspülen in üblicher Weise zur Ablösung der Schuppenhaut in Flotte von etwa 25o 1 Wasser von Betriebstemperatur behandelt unter allmählichem Zusatz von 12 kg Schwefelnatrium (konzentriert), 3 kg Natronlauge (4o° Be) und 14 kg Kochsalz. Nach etwa 4- bis 5stündigem Walken läßt sich die Schuppenhaut glatt und leicht vom Fell ablösen. Die Felle werden dann sofort mit Wasser unter Kochsalzzusatz und reinem Wasser abgewalkt, bis sie salzfrei sind, und dann rein in die o,5°`oige Flotte von Schleim aus dem Samen von Plantago Psyllium eingesetzt. Nach etwa 24stündigem Stehen der Felle in der Schleimflotte werden sie kurz abgespült.
  • Die Blößen sind dann fertig zum Pickeln oder Bleichen und können chromgar, alaungar oder, wie sie sind, vegetabilisch gegerbt werden. Falls erforderlich, werden die geschleimten Blößen einer vorherigen Beize nach dem üblichen Verfahren mit Enzympräparaten, Kleie usw. unterworfen. Ausführungsbeispiel 2 In bekannter Weise geweichte, geäscherte, enthäutete und gebeizte brasilianische Tejus (Feuchtgewicht 132 kg) werden vor dem Einsetzen in z. B. Sumachextraktflotte a4 Stunden oder länger in einer Flotte in Bewegung gehalten, die in 3001 Wasser von Betriebstemperatur etwa 2,1 kg Pflanzenschleimstoffe (Trockengewicht bei ioo°) von Chondrus crispus (L.) Stachh. enthält. Die so geschleimten Blößen werden, erforderlichenfalls nach Abspülen mit reinem Wasser, in Sumachextraktbrühe gegerbt, wobei man in schwacher Brühe angerbt und stärker ausgerbt oder auch von vornherein in starke Brühe setzt.
  • Statt der Sumachextraktbrühe lassen sich auch Kombinationen von Sumachextrakt mit anderen Extrakten, z. B. Ouebrachoextrakt, Mimosaxindenextrakt usw., verwenden.
  • Will man die Leder in Kopf- oder andere Form bringen, so zieht man sie nach Abschleifen überschüssigen Fleisches auf entsprechendem Holzmodell einfach von Hand straff, bringt Schwänze, Klauen in die der Mode gerechten Lage, spannt mit Bändern die Formen fest und läßt trocknen.
  • Sind die Leder für die weitere Verarbeitung zu Hüten nicht hinlänglich nadelweich, so kann man sie nach der Gerbung nochmals in Pflanzenschleimflotte legen. Man kann das Schleimen auch nach dem Fetten, mit beispielsweise sulfoniertem Klauenöl, wiederholen.
  • Man kann auch so verfahren, daß man die nach bekanntem Verfahren geweichten, geäscherten, gegebenenfalls gebeizten, reinen Blößen in Flotte setzt, welche z. B. äuf i 32 kg feuchte Blößen in 3001 Wasser etwa 2, i kg Pflanzenschleim (Trockengewicht) enthält, der man die notwendige Menge Extrakt, z. B. Sumachextrakt, zusetzt oder auch umgekehrt, indem man dem Extrakt oder Extraktgemisch den Pflanzenschleim beimischt. Ausführung sbeispiel 3 ioo kg feuchte Fischhäute werden nach dein Spülen und Weichen in Wasser in 25o 1 Flotte mit 2o kg Schleim von den Samen der Cvdonia vulgaris Pers. mehrere Tage unter Bewegung behandelt. Hiernach spült man die Häute ab und setzt sie in Flotte mit bekannten Anschärfmitteln, wie im Ausführungsbeispiel i beschrieben. Hierbei kann man auch so verfahren, daß man nach einigem Stehen in der Schleimflotte selbst die Anschärfmittel zusetzt.
  • Nach Ablösen der Schuppenhaut, Ausspülen der Anschärfmittel verfährt man wie in den Beispielen i und 2 beschrieben.
  • Entsprechend der Vielzahl der Pflanzenschleimstoffe lassen sich weitere Ausführungsbeispiele gewinnen. Die Vorzüge der Behandlung der Felle mit Pflanzenschleimstoffen liegen darin, daß die Enthäutung in kürzester Zeit vor sich geht, gegenüber den bisherigen Verfahren, bei denen eine tagelange Einwirkung der Anschärfmittel notwendig ist; im vorliegenden Falle sind es nur Stunden. Die Felle werden auch durch die Schleimbehandlung stark geschont und können für den Fall ihrer Verwendung bei der Herstellung von Hüten aus einem Stück einfach und leicht in Form gelegt werden.
  • Das auf diese Weise erhaltene Leder läßt sich in üblicher Weise färben und fetten. Bei richtiger Auswahl der Breite und der Länge der Rohhaut erhält man wenig oder gar keinen Verschnitt; Klauen und Schwänze kann man von vornherein vor dem Trocknen des Leders als Zierat falten sowie festlegen und dadurch alle beliebigen Hutformen herstellen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von für Kopfbedeckungen geeigneten Ledern aus Reptil,-, Amphibien- oder Fischhäuten, dadurch gekennzeichnet, daß die geweichten Rohhäute in Gegenwart von Lösungen von Pflanzenschleimstoffen geäschert, nach einer gegebenenfalls notwendigen Bleiche mit Chrom- oder Aluminiumsalzen oder pflanzlichen Gerbstoffen, welche einen an sich bekannten Zusatz an Lösungen von Pflanzenschleimstoffen erhalten haben, gegerbt, dann in feuchtem Zustande auf ein Modell oder eine Form gezogen und nach dem Trocknen in an sich bekannter Weise fertig zugerichtet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die geäscherten Häute vor der Gerbung mit Lösungen von Pflanzenschleimstoffen behandelt, dann auf ein Modell oder eine Form gezogen und nach dem Trocknen in an sich bekannter Weise gegerbt und fertig zugerichtet werden.
DEC44595D 1931-03-26 1931-03-26 Verfahren zur Herstellung von fuer Kopfbedeckungen geeigneten Ledern aus Reptil-, Amphibien- oder Fischhaeuten Expired DE565755C (de)

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